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Krise erfolgreich gemeistert” „ - Deutsche Post DHL

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eDITORIAL<br />

liebe leserinnen und leser,<br />

erinnern Sie sich noch an das <strong>„</strong>Parkinson’sche Gesetz”? Cyril North-<br />

cote Parkinson hatte vor 60 Jahren festgestellt, dass in modernen<br />

Bürokratien durch die Einführung von neuen Kontrollmethoden<br />

die Verwaltungsapparate nicht schrumpfen sondern wachsen.<br />

Es gibt viele Gründe für die Annahme, dass diese Erkenntnis im<br />

Prinzip noch heute gilt.<br />

Beispiel Laufzeitmessung bei Briefen: Nach deutlicher Kritik des<br />

Bundes rechnungshofes und des Bundestags-Rechnungs prüfungs-<br />

ausschusses musste die damalige Regulierungsbehörde vor einigen<br />

Jahren die eigene Messung der Brieflaufzeiten einstellen und auf<br />

die Rohdaten der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> zurückgreifen. Diese wiederum<br />

ermittelt die Brieflaufzeiten sowohl aus betrieblicher Sicht als auch<br />

aus Verbrauchersicht. Der Unterschied besteht darin, dass einmal<br />

der Zeitraum von der Leerung des Briefkastens bis zur Zustellung<br />

gemessen wird, das andere Mal der Zeitraum zwischen Briefeinwurf<br />

und Zustellung. Die Ergebnisse beider Methoden weichen nur gering<br />

voneinander ab. Dieses Verfahren haben wir mit dem Regulierer<br />

abgesprochen, es entspricht der einschlägigen europäischen Norm<br />

und wird jährlich durch den TÜV überprüft und zertifiziert.<br />

Jetzt lesen wir von der Forderung, die Laufzeitmessung solle<br />

wieder von Staats wegen, nämlich von der Bundesnetzagentur,<br />

durchgeführt werden. Begründet wird dies damit, dass die Regu-<br />

lierung in einem Markt mit mehreren Anbietern auf objektive<br />

und vergleichbare Daten angewiesen sei. Dabei wird offenbar<br />

ein wichtiges Detail übersehen: Derzeit ist die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> der<br />

einzige Universaldienstleister in Deutschland. Um die Einhaltung<br />

der entsprechenden Vorgaben der <strong>Post</strong>-Verordnung sicherzu-<br />

stellen, reicht es daher aus, die Laufzeiten der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> zu<br />

kontrollieren. Sollten sich zukünftig mehrere <strong>Post</strong>dienstleister<br />

zur Erbringung des Universaldienstes verpflichten, würde eine<br />

Vorlage der Laufzeit daten dieser Unternehmen den gesetzlichen<br />

Bestimmungen genüge tun.<br />

In Zeiten wie diesen – Stichwort: Rekordverschuldung – sollte der<br />

Staat streng darauf achten, unnötige Bürokratiekosten zu vermei-<br />

den. Warum also ein überflüssiges und mehrere Millionen teures<br />

Messsystem aufbauen, wo es doch schon ein bewährtes Verfahren<br />

gibt?<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Ihr<br />

Walter Maschke<br />

Direktor Regulierungsmanagement Konzern<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG, zentrale, Regulierungsmanagement<br />

Konzern, 53250 Bonn<br />

Verantwortlich für den Inhalt Walter Maschke<br />

Redaktion Alexander edenhofer<br />

Realisation Piller communications GmbH, Bonn<br />

Fotos <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG, Fritz Kuhn, Informationszentrum RFID,<br />

www.poleposition.at<br />

Das <strong>Post</strong>forum erscheint auch monatlich auf der homepage von <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Dhl:<br />

www.dp-dhl.de/postforum<br />

Bestellungen und anfragen richten sie bitte an die Redaktion.<br />

Für die herstellung von <strong>Post</strong>forum wurde Papier aus chlorfrei gebleichtem Faserstoff (tcf) verwendet.<br />

Fortsetzung von seite 1<br />

Einen wesentlichen Beitrag zu dieser positiven Entwicklung hat<br />

das Ende 2008 gestartete IndEx-Programm geleistet: Mit über<br />

1,1 Milliarden Euro lag das realisierte Einsparvolumen bereits<br />

Ende 2009 – und damit ein ganzes Jahr früher als ursprünglich<br />

geplant – noch einmal 100 Millionen Euro über den Erwartungen.<br />

Auch beim Konzerngewinn haben diese Effizienzsteigerungen<br />

maßgeblich dazu beigetragen, dass die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> <strong>DHL</strong> ihr<br />

Ziel erreicht hat. Nach einem Verlust im Vorjahr erreichte der<br />

Konzerngewinn im Gesamtjahr 2009 nun 644 Millionen Euro.<br />

Bei den Investitionen lag <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> <strong>DHL</strong> 2009 mit 1,17 Milliarden<br />

Euro ebenfalls voll im Plan. Der Briefbereich sah sich im<br />

vergangenen Jahr neben der globalen Wirtschaftskrise mit der<br />

weiter zunehmenden Substitution des physischen Briefs durch<br />

elektronische Medien konfrontiert. Der Umsatz lag daher mit 13,7<br />

Milliarden Euro um 4,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Durch<br />

die starke Kundenorientierung und das qualitativ hochwertige<br />

Serviceangebot konnte die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> ihren Anteil in dem<br />

weiter schrumpfenden Gesamtmarkt jedoch mit 87,2 Prozent behaupten.<br />

Dazu Frank Appel im Interview: <strong>„</strong>Das Briefgeschäft ist<br />

im Wandel begriffen. Aber wir haben uns darauf eingestellt. Wir<br />

sind heute viel flexibler als noch vor wenigen Jahren und können<br />

auf veränderte Sendungsmengen schneller reagieren. Außerdem<br />

sind wir innovativ – Stichwort Brief im Internet – und investieren<br />

kräftig in Wachstumsbereiche wie das Paketgeschäft. BRIEF wird<br />

deshalb auch in den kommenden Jahren eine starke Ertragssäule<br />

für den Konzern bleiben. Wir gehen für das laufende Jahr von<br />

einem EBIT in einer Größenordnung von 1,0 bis 1,2 Milliarden<br />

Euro aus. Sie werden sehen, dass auch in diesem Fall gilt: Totgesagte<br />

leben länger.“<br />

Im Unternehmensbereich EXPRESS blieb der Umsatz im Gesamtjahr<br />

2009 mit 10,3 Milliarden Euro um 24,4 Prozent hinter dem<br />

Vorjahr zurück. Hauptverantwortlich für diesen Rückgang, zu<br />

dem u.a. auch Wechselkursschwankungen beigetragen haben, war<br />

allerdings der Rückzug aus dem nationalen US-Expressgeschäft.<br />

Aufgrund insgesamt rückläufiger Frachtmengen, geringerer Treibstoffzuschläge<br />

und gesunkener Frachtraten lag der Umsatz im<br />

Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT mit<br />

10,9 Milliarden Euro 23,3 Prozent unter dem Vorjahr. Dank konsequenten<br />

Kostenmanagements inklusive nennenswerter Produktivitätssteigerungen<br />

konnte der Einfluss auf die Profitabilität des Unternehmensbereichs<br />

aber abgefedert werden. Trotz der schwierigen<br />

Marktbedingungen konnte auch das Kontraktlogis tikgeschäft der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> <strong>DHL</strong> seine Marktposition im Jahr 2009 weiter stärken.<br />

Hierzu haben zusätzliche Verträge und eine unverändert hohe<br />

Vertragsverlängerungsquote von 90 Prozent beigetragen. Dennoch<br />

ging der Umsatz im Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN<br />

um 8,8 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro zurück. Insgesamt blickt<br />

<strong>Post</strong>chef Appel optimistisch in die Zukunft, auch wenn weiterhin<br />

<strong>„</strong>Unwägbarkeiten über das Ausmaß der wirtschaftlichen Erholung<br />

und das politische sowie regulatorische Umfeld“ bestünden. <strong>„</strong>Wir<br />

werden in diesem Jahr den eingeschlagenen Weg weiter beschreiten<br />

und mit innovativen Produkten, einer hohen Servicequalität und<br />

der kontinuierlichen Entwicklung kundenorientierter Lösungen<br />

die Profitabilität des Konzerns nachhaltig verbessern.“<br />

Seite 2 POSTFORUM 04/2010

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