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Krise erfolgreich gemeistert” „ - Deutsche Post DHL

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<strong>„</strong><br />

<strong>Krise</strong> <strong>erfolgreich</strong><br />

<strong>gemeistert”</strong><br />

<strong>Post</strong>chef Frank appel gibt optimistischen<br />

ausblick<br />

INTeRvIeW MIT GRüNe-FRAKTIONSvIzecHeF FRITz KUHN S. 3<br />

NeUe SeRIe: INNOvATIONeN BeI DeUTScHe POST <strong>DHL</strong> S. 4<br />

eRSTe GROSSKUNDeN FüR DeN BRIeF IM INTeRNeT S. 5<br />

Informationsdienst <strong>Post</strong>regulierung<br />

April 2010<br />

<strong>„</strong>Wir haben die <strong>Krise</strong> <strong>erfolgreich</strong> gemeistert und unsere<br />

Ziele 2009 übertroffen.“ So brachte <strong>Post</strong>chef Frank Appel<br />

die Bilanz des Jahres 2009 auf den Punkt. <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong><br />

<strong>DHL</strong>, der weltweit führende <strong>Post</strong>- und Logistikkonzern,<br />

hat im Geschäftsjahr 2009 ein EBIT vor Einmaleffekten<br />

von 1,47 Milliarden Euro erzielt und damit seine im November<br />

angehobene Prognose von mindestens 1,35 Milliarden<br />

Euro übertroffen. Appel: <strong>„</strong>Dank unseres strikten<br />

Kostenmanagements und der konsequenten Umsetzung<br />

unserer Strategie 2015 können wir nun überdurchschnittlich<br />

von der zunehmenden Belebung der Weltwirtschaft<br />

profitieren.“<br />

Von rechts: Konzernchef Frank appel,<br />

Finanzchef lawrence a. Rosen und<br />

Bruce edwards, Chef von Dhl supply<br />

Chain<br />

>


eDITORIAL<br />

liebe leserinnen und leser,<br />

erinnern Sie sich noch an das <strong>„</strong>Parkinson’sche Gesetz”? Cyril North-<br />

cote Parkinson hatte vor 60 Jahren festgestellt, dass in modernen<br />

Bürokratien durch die Einführung von neuen Kontrollmethoden<br />

die Verwaltungsapparate nicht schrumpfen sondern wachsen.<br />

Es gibt viele Gründe für die Annahme, dass diese Erkenntnis im<br />

Prinzip noch heute gilt.<br />

Beispiel Laufzeitmessung bei Briefen: Nach deutlicher Kritik des<br />

Bundes rechnungshofes und des Bundestags-Rechnungs prüfungs-<br />

ausschusses musste die damalige Regulierungsbehörde vor einigen<br />

Jahren die eigene Messung der Brieflaufzeiten einstellen und auf<br />

die Rohdaten der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> zurückgreifen. Diese wiederum<br />

ermittelt die Brieflaufzeiten sowohl aus betrieblicher Sicht als auch<br />

aus Verbrauchersicht. Der Unterschied besteht darin, dass einmal<br />

der Zeitraum von der Leerung des Briefkastens bis zur Zustellung<br />

gemessen wird, das andere Mal der Zeitraum zwischen Briefeinwurf<br />

und Zustellung. Die Ergebnisse beider Methoden weichen nur gering<br />

voneinander ab. Dieses Verfahren haben wir mit dem Regulierer<br />

abgesprochen, es entspricht der einschlägigen europäischen Norm<br />

und wird jährlich durch den TÜV überprüft und zertifiziert.<br />

Jetzt lesen wir von der Forderung, die Laufzeitmessung solle<br />

wieder von Staats wegen, nämlich von der Bundesnetzagentur,<br />

durchgeführt werden. Begründet wird dies damit, dass die Regu-<br />

lierung in einem Markt mit mehreren Anbietern auf objektive<br />

und vergleichbare Daten angewiesen sei. Dabei wird offenbar<br />

ein wichtiges Detail übersehen: Derzeit ist die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> der<br />

einzige Universaldienstleister in Deutschland. Um die Einhaltung<br />

der entsprechenden Vorgaben der <strong>Post</strong>-Verordnung sicherzu-<br />

stellen, reicht es daher aus, die Laufzeiten der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> zu<br />

kontrollieren. Sollten sich zukünftig mehrere <strong>Post</strong>dienstleister<br />

zur Erbringung des Universaldienstes verpflichten, würde eine<br />

Vorlage der Laufzeit daten dieser Unternehmen den gesetzlichen<br />

Bestimmungen genüge tun.<br />

In Zeiten wie diesen – Stichwort: Rekordverschuldung – sollte der<br />

Staat streng darauf achten, unnötige Bürokratiekosten zu vermei-<br />

den. Warum also ein überflüssiges und mehrere Millionen teures<br />

Messsystem aufbauen, wo es doch schon ein bewährtes Verfahren<br />

gibt?<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Ihr<br />

Walter Maschke<br />

Direktor Regulierungsmanagement Konzern<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG, zentrale, Regulierungsmanagement<br />

Konzern, 53250 Bonn<br />

Verantwortlich für den Inhalt Walter Maschke<br />

Redaktion Alexander edenhofer<br />

Realisation Piller communications GmbH, Bonn<br />

Fotos <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG, Fritz Kuhn, Informationszentrum RFID,<br />

www.poleposition.at<br />

Das <strong>Post</strong>forum erscheint auch monatlich auf der homepage von <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Dhl:<br />

www.dp-dhl.de/postforum<br />

Bestellungen und anfragen richten sie bitte an die Redaktion.<br />

Für die herstellung von <strong>Post</strong>forum wurde Papier aus chlorfrei gebleichtem Faserstoff (tcf) verwendet.<br />

Fortsetzung von seite 1<br />

Einen wesentlichen Beitrag zu dieser positiven Entwicklung hat<br />

das Ende 2008 gestartete IndEx-Programm geleistet: Mit über<br />

1,1 Milliarden Euro lag das realisierte Einsparvolumen bereits<br />

Ende 2009 – und damit ein ganzes Jahr früher als ursprünglich<br />

geplant – noch einmal 100 Millionen Euro über den Erwartungen.<br />

Auch beim Konzerngewinn haben diese Effizienzsteigerungen<br />

maßgeblich dazu beigetragen, dass die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> <strong>DHL</strong> ihr<br />

Ziel erreicht hat. Nach einem Verlust im Vorjahr erreichte der<br />

Konzerngewinn im Gesamtjahr 2009 nun 644 Millionen Euro.<br />

Bei den Investitionen lag <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> <strong>DHL</strong> 2009 mit 1,17 Milliarden<br />

Euro ebenfalls voll im Plan. Der Briefbereich sah sich im<br />

vergangenen Jahr neben der globalen Wirtschaftskrise mit der<br />

weiter zunehmenden Substitution des physischen Briefs durch<br />

elektronische Medien konfrontiert. Der Umsatz lag daher mit 13,7<br />

Milliarden Euro um 4,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Durch<br />

die starke Kundenorientierung und das qualitativ hochwertige<br />

Serviceangebot konnte die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> ihren Anteil in dem<br />

weiter schrumpfenden Gesamtmarkt jedoch mit 87,2 Prozent behaupten.<br />

Dazu Frank Appel im Interview: <strong>„</strong>Das Briefgeschäft ist<br />

im Wandel begriffen. Aber wir haben uns darauf eingestellt. Wir<br />

sind heute viel flexibler als noch vor wenigen Jahren und können<br />

auf veränderte Sendungsmengen schneller reagieren. Außerdem<br />

sind wir innovativ – Stichwort Brief im Internet – und investieren<br />

kräftig in Wachstumsbereiche wie das Paketgeschäft. BRIEF wird<br />

deshalb auch in den kommenden Jahren eine starke Ertragssäule<br />

für den Konzern bleiben. Wir gehen für das laufende Jahr von<br />

einem EBIT in einer Größenordnung von 1,0 bis 1,2 Milliarden<br />

Euro aus. Sie werden sehen, dass auch in diesem Fall gilt: Totgesagte<br />

leben länger.“<br />

Im Unternehmensbereich EXPRESS blieb der Umsatz im Gesamtjahr<br />

2009 mit 10,3 Milliarden Euro um 24,4 Prozent hinter dem<br />

Vorjahr zurück. Hauptverantwortlich für diesen Rückgang, zu<br />

dem u.a. auch Wechselkursschwankungen beigetragen haben, war<br />

allerdings der Rückzug aus dem nationalen US-Expressgeschäft.<br />

Aufgrund insgesamt rückläufiger Frachtmengen, geringerer Treibstoffzuschläge<br />

und gesunkener Frachtraten lag der Umsatz im<br />

Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT mit<br />

10,9 Milliarden Euro 23,3 Prozent unter dem Vorjahr. Dank konsequenten<br />

Kostenmanagements inklusive nennenswerter Produktivitätssteigerungen<br />

konnte der Einfluss auf die Profitabilität des Unternehmensbereichs<br />

aber abgefedert werden. Trotz der schwierigen<br />

Marktbedingungen konnte auch das Kontraktlogis tikgeschäft der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> <strong>DHL</strong> seine Marktposition im Jahr 2009 weiter stärken.<br />

Hierzu haben zusätzliche Verträge und eine unverändert hohe<br />

Vertragsverlängerungsquote von 90 Prozent beigetragen. Dennoch<br />

ging der Umsatz im Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN<br />

um 8,8 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro zurück. Insgesamt blickt<br />

<strong>Post</strong>chef Appel optimistisch in die Zukunft, auch wenn weiterhin<br />

<strong>„</strong>Unwägbarkeiten über das Ausmaß der wirtschaftlichen Erholung<br />

und das politische sowie regulatorische Umfeld“ bestünden. <strong>„</strong>Wir<br />

werden in diesem Jahr den eingeschlagenen Weg weiter beschreiten<br />

und mit innovativen Produkten, einer hohen Servicequalität und<br />

der kontinuierlichen Entwicklung kundenorientierter Lösungen<br />

die Profitabilität des Konzerns nachhaltig verbessern.“<br />

Seite 2 POSTFORUM 04/2010


Mehr Markt nur<br />

mit ordentlicher<br />

Regulierung”<br />

Interview mit Fritz Kuhn,<br />

MdB (Bündnis 90/Die Grünen)<br />

Sie als Grüne plädieren einerseits für<br />

gleiche Wettbewerbsbedingungen der<br />

<strong>Post</strong>dienstleister, äußern andererseits<br />

die Sorge, dass die Regierungskoalition<br />

die Grundversorgung immer weiter<br />

reduzieren will. Was bedeutet für Sie<br />

<strong>„</strong>Grundversorgung“?<br />

Uns erreichen viele Beschwerden über<br />

mangelnde Versorgung ländlicher Gebiete.<br />

Hier muss die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG<br />

aufpassen, dass sie dem Anspruch eines<br />

Universaldienstleisters gerecht wird.<br />

Die Menschen müssen sich darauf verlassen<br />

können, dass die Universaldienste<br />

ihre Bedürfnisse, insbesondere auch<br />

im ländlichen Raum, abdecken. Das<br />

bedeutet für uns Grundversorgung. Für<br />

uns ist es im Übrigen nicht akzeptabel,<br />

wenn Kommunen selbst für die Versorgung<br />

bezahlen, indem sie eigenständig<br />

<strong>Post</strong>agenturen betreiben.<br />

Bei der Mehrwertsteuerbefreiung war<br />

strittig, ob allein schon durch das Vorhandensein<br />

Allgemeiner Geschäftsbedingungen<br />

eine Mehrwertsteuerpflicht<br />

ausgelöst wird, was dann auch Verbände,<br />

Kirchen usw. betrifft. Wird die<br />

beschlossene Regelung der Praxis und<br />

der rechtlichen Prüfung standhalten?<br />

Wir Grüne haben die Neuregelung<br />

abgelehnt. Rein juristisch ist es wohl<br />

möglich, Leistungen über die AGB von<br />

der Umsatzsteuerbefreiung auszunehmen.<br />

Für uns gehört zum <strong>Post</strong>universaldienst<br />

aber die Zustellung sämtlicher<br />

<strong>Post</strong>, auch von Massensendungen.<br />

Wenn Leistungen über die AGB den<br />

Kriterien des Universaldienstes entsprechen,<br />

sollten diese auch umsatzsteuerbefreit<br />

bleiben. Eine Differenzierung des<br />

Universaldienstes an dieser Stelle halten<br />

wir für nicht zielführend.<br />

Wie sollte Ihrer Meinung nach generell<br />

der <strong>Post</strong>-Universaldienst der Zukunft<br />

aussehen?<br />

Wir Grünen wollen, dass die Universaldienste<br />

verbraucher- und kommunenfreundlich<br />

ausgestaltet werden. <strong>Post</strong>kunden<br />

haben heute – in Zeiten des<br />

Internets – ganz andere Erwartungen an<br />

die <strong>Post</strong>versorgung. Wie schon gesagt:<br />

Universaldienst<br />

verbraucher- und<br />

kommunenfreundlich<br />

ausgestalten<br />

Die Menschen<br />

brauchen<br />

Sicherheit, dass<br />

die Universaldienste<br />

ihre Bedürfnisse abdecken. Das gilt<br />

sowohl für den Einzelbrief wie auch<br />

die Massensendung. Die Vorgaben der<br />

Universaldienstverordnung, die ein<br />

flächendeckendes Filialnetz mit Vollangebot<br />

vorsieht, sind vorausschauend zu<br />

modernisieren.<br />

Stichwort Wettbewerb: Haben die <strong>Post</strong>-<br />

Wettbewerber den von Teilen der Politik<br />

erhofften Innovationsschub und die<br />

Produktvielfalt herbeigeführt?<br />

Es hat sich einiges bewegt auf dem <strong>Post</strong>markt.<br />

Zufriedenstellen können uns die<br />

Ergebnisse aber noch lange nicht.<br />

Der Wettbewerb dreht sich noch viel<br />

zu sehr um Kostengesichtspunkte. Er<br />

muss viel stärker als bisher auch Service,<br />

Innovation und Kundenfreundlichkeit<br />

einbeziehen.<br />

Vor dem Hintergrund, dass der deutsche<br />

Briefmarkt seit mehr als zwei Jahren vollständig<br />

liberalisiert ist, wird es da nicht<br />

Seite 3 POSTFORUM 04/2010<br />

Fritz Kuhn ist als stellvertretender Fraktions-<br />

vorsitzender von Bündnis 90 / Die Grünen u.a. für<br />

die Wirtschafts- und Finanzpolitik zuständig. er<br />

wurde 1955 in Bad Mergentheim geboren, studierte<br />

Germanistik und Philosophie und hat eine<br />

Professur für sprachliche Kommunikation. 1984<br />

zog er erstmals für die Grünen in den stuttgarter<br />

landtag ein und wurde Fraktionsvorsitzender.<br />

2000 bis 2002 war er Bundesvorsitzender seiner<br />

Partei. seit 2002 ist er Mitglied des <strong>Deutsche</strong>n<br />

Bundestages und war dort von 2005 bis 2009<br />

Fraktionsvorsitzender. Kuhn ist verheiratet und<br />

hat zwei söhne.<br />

allmählich Zeit, die sektorspezifische<br />

Regulierung durch die Bundesnetzagentur<br />

abzuschaffen?<br />

Mehr Markt geht nur zusammen mit<br />

ordentlicher Regulierung. Das hat ja die<br />

Finanzkrise eindrucksvoll bewiesen.<br />

Die Bundesnetzagentur spielt aus<br />

unserer Sicht eine wichtige Rolle, damit<br />

Wettbewerb fair und zum Vorteil der<br />

Verbraucher ausgestaltet wird.<br />

Das Thema Mindestlohn war den<br />

Grü nen immer wichtig. Nun gibt es<br />

ein höchstrichterliches Urteil, das dem<br />

Gesetzgeber den Ball zurückgespielt<br />

hat. Wird das Thema unabhängig vom<br />

<strong>Post</strong>sektor die Politik in Zukunft weiter<br />

beschäftigen?<br />

Der Fall <strong>Post</strong>mindestlohn beweist doch:<br />

Wir brauchen einen allgemeinen flächendeckenden<br />

Mindestlohn. Mit dieser<br />

Untergrenze würde zukünftig Lohndumping<br />

zu Lasten der Beschäftigten und<br />

Steuerzahler wirksam verhindert.<br />

FDP und Union dagegen wollen keinen<br />

generellen Mindestlohn. Sie stellen sogar<br />

die bisher erreichten Branchenlösungen<br />

in Frage. Dabei werden drei Viertel der<br />

6,5 Millionen Beschäftigten im Niedriglohnsektor<br />

von den gesetzlichen Regeln<br />

überhaupt nicht geschützt. Schwarz-<br />

Gelb lässt Lohndumping freien Lauf.<br />

Ohne Mindestlöhne ist auch die Anhebung<br />

der Zuverdienste, auf die sich<br />

FDP und CDU/CSU geeinigt haben,<br />

eine Subventionierung von Unternehmen,<br />

die Niedrigstlöhne zahlen.<br />

Aufgestockt werden die Löhne dann<br />

durch Arbeitslosengeld II. Das kostet<br />

den Steuerzahler jetzt schon mehrere<br />

Milliarden Euro pro Jahr.


AUS DEM <strong>DHL</strong> INNOVATION CENTER<br />

Intelligente<br />

RFID-Systeme<br />

auf dem Weg zum Internet<br />

der Dinge<br />

Sie werden immer kleiner und leistungsfähiger,<br />

und schon sind sie aus<br />

unserem Alltag nicht mehr wegzudenken:<br />

die RFID-Chips. In der Organisationseinheit<br />

<strong>DHL</strong> Solutions<br />

& Innovations der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong><br />

<strong>DHL</strong> nimmt die Erprobung und Weiterentwicklung der RFID-<br />

Komponenten und ihrer Einsatzmöglichkeiten einen großen<br />

Stellenwert ein. Eigentlich kennt jeder die Radiofrequenz Identifikation,<br />

kurz RFID, vom berührungslosen Skipass oder der elektronischen<br />

Wegfahrsperre im Auto. Aber RFID-Systeme können<br />

noch mehr. Zum Beispiel Informationen über ein Produkt, eine<br />

Palette oder ganze Lagerbestände senden. Diese müssen, anders<br />

als beim Barcode, nicht umständlich mit Lesegeräten gescannt<br />

werden. Die Informationen werden per Funk übertragen: schnell,<br />

automatisch und ohne direkten optischen Kontakt. Das funktioniert,<br />

weil RFID-Chips Informationen sammeln, senden und<br />

gegebenenfalls Folgeprozesse anstoßen können. Durch diese technologischen<br />

Erfolge und Einsatzszenarien wird die Entwicklung<br />

des Internets der Dinge maßgeblich vorangetrieben. Eine aktive<br />

Kommunikation zwischen Gütern und Akteuren in der Logistik<br />

wird Realität.<br />

Schon seit den 50er Jahren wird die RFID-Technologie genutzt.<br />

Aber erst seit zehn Jahren arbeiten Forscher und Nutzer gezielt<br />

daran, die Technologie für den kommerziellen Einsatz in der<br />

Industrie, im Handel und bei Dienstleistern zu erschließen. Die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> <strong>DHL</strong> war von Anfang an dabei und ist – noch<br />

einmal verstärkt durch die Gründung des Innovationsbereiches<br />

innerhalb des Unternehmens – zusammen mit den Herstellern<br />

maßgeblich an der Weiterentwicklung der RFID-Technologie beteiligt.<br />

Und zwar in enger Zusammenarbeit mit globalen Partnern<br />

wie IBM, Motorola, SAP, T-Systems, Oracle, mittelständischen<br />

Technologieanbietern wie 7ID oder Tricon und Forschungsinstituten<br />

wie zum Beispiel den Fraunhofer Gesellschaften. Oberstes<br />

Ziel ist die Erarbeitung von Lösungsstandards, die problemlos in<br />

globale Netzwerke eingebunden werden können. <strong>DHL</strong> Solutions<br />

& Innovations hat im eigenen Konzern alle Voraussetzungen da-<br />

für geschaffen, RFID in den Zielindustrien zu etablieren. Durch<br />

eine abgestimmte und gemeinsame Umsetzung der Technologie<br />

profitieren zukünftig die Kunden von <strong>DHL</strong> von erhöhter Transparenz<br />

durch Echtzeitinformationen, verringerten Zugriffszeiten,<br />

Prozessoptimierungen sowie neuen Business-Logiken.<br />

Es gibt bereits eine Reihe von Großkunden, die beim Einsatz von<br />

RFID auf die Innovation von <strong>DHL</strong> setzen. Beispiele: Sony: Der<br />

Elektronik-Konzern stattet alle Kartons und Paletten im eigenen<br />

Zentrallager Tilburg (Niederlande) mit RFID-Tags aus. Die Paletten<br />

werden beim Warenausgang, d. h. bei der Übergabe an <strong>DHL</strong><br />

Freight, durch RFID-Gates auf Artikelebene erfasst. Bei der Entladung<br />

wird die eingehende Ware an drei RFID-Gates erneut automatisch<br />

ausgelesen. Sowohl Diebstahl als auch die Einschleusung<br />

von Plagiaten in den Handel kann so identifiziert und effektiv verhindert<br />

werden. Metro Cash & Carry Frankreich: Hier hat <strong>DHL</strong><br />

erstmalig eine flächendeckende RFID-Lösung für einen Handelskonzern<br />

entwickelt und eingesetzt. <strong>DHL</strong> ist für das gesamte Warenmanagement<br />

der 91 Metro-Märkte in Frankreich zuständig.<br />

Es geht um jährlich 1,3 Millionen Paletten. Längst hat man auch<br />

die Einsatzmöglichkeiten in der Kühllogistik gesehen und bedient<br />

sich wachsend dieser Technologie. Es gibt RFID-Chips, die auch<br />

die Einhaltung der Kühltemperaturen während der Transportkette<br />

überwachen und bei kritischen Veränderungen notfalls Alarm<br />

auslösen. Die RFID-Lösung <strong>„</strong>SmartSensor Temperature“ wurde<br />

von <strong>DHL</strong> Solutions & Innovations entwickelt und wird stetig verbessert<br />

und erweitert, etwa zur Überwachung von Luftfeuchtigkeit<br />

und Erschütterungen beim Warentransport.<br />

Noch vor einigen Jahren gab es eine lebhafte Diskussion zum Thema<br />

Datenschutz beim RFID-Einsatz. Theoretisch könnte die Technik<br />

benutzt werden, um z. B. Kleidung mit Chips auszustatten und<br />

den Träger zu überwachen. Für die Logistikanwendungen in Transport<br />

und Lager geht es um den Informationsfluss von Waren und<br />

nicht um die elektronische Überwachung von Personen. Darum<br />

stellte auch der Bundesdatenschutzbeauftragte richtig, dass RFID<br />

datenschutzrechtlich nicht problematisch sei, <strong>„</strong>sofern keine Verknüpfung<br />

mit personenbezogenen Identifikationsdaten erfolgt“.<br />

Seite 4 POSTFORUM 04/2010


Briefpreise<br />

in Europa.<br />

Aktueller internationaler Briefpreisvergleich.<br />

Stand: März 2010<br />

9. A u f l A g e<br />

Weiter günstig –<br />

Briefpreise<br />

in Deutschland<br />

Die Briefpreise in Deutschland zählen<br />

zu den günstigen in Europa. Dies ist das<br />

Ergebnis des diesjährigen Vergleichs der<br />

Briefpreise der 27 Mitgliedstaaten der<br />

EU sowie Norwegen und Schweiz. Erneut<br />

wurden neben den Nominalpreisen<br />

auch makroökonomische Rahmenbedingungen<br />

wie die Arbeitskosten und die<br />

Kaufkraft mit berücksichtigt. Die Briefpreise<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> liegen demnach<br />

im europäischen Vergleich deutlich unter<br />

dem Durchschnittswert. In 17 Ländern ist<br />

das Porto hingegen teurer. Der Preis für<br />

den Standardbrief in Deutschland ist inflationsbereinigt<br />

um fast 17 Prozent innerhalb<br />

von zehn Jahren gesunken, in Europa<br />

dagegen um mehr als 28 Prozent gestiegen.<br />

Die Studie kann bezogen werden bei:<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG, Zentrale, Regulierungsmanagement<br />

Konzern, 53250 Bonn.<br />

Bundesnetzagentur<br />

will wieder selbst<br />

Brieflaufzeiten prüfen<br />

Die Bundesnetzagentur möchte künftig wieder selbst prüfen,<br />

ob die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Briefe rechtzeitig zustellt. <strong>„</strong>Ich habe es immer<br />

sehr bedauert, dass wir unsere eigenständige Messung der<br />

Brieflaufzeiten aufgeben mussten“, sagte Präsident Matthias<br />

Kurth der <strong>„</strong>ZEIT“. Die Bundesnetzagentur hatte die Laufzeit<br />

von Briefsendungen bis Ende 2004 kontrolliert, musste dies<br />

1<br />

Namhafte Kunden setzen<br />

auf <strong>„</strong>Brief im Internet”<br />

CeBIT: <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> stellt erste<br />

Partner vor<br />

Schon vor dem eigentlichen Marktstart ist<br />

das Interesse von Wirtschaft und Verwaltung<br />

an dem <strong>„</strong>Brief im Internet“ enorm.<br />

Und so konnte die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> auf der<br />

CeBIT in Hannover nicht nur das Projekt<br />

selber, sondern auch bereits erste Partner<br />

für Kooperationen und Pilotprojekte<br />

vorstellen. <strong>„</strong>Wir freuen uns, das Projekt<br />

Brief im Internet mit so namhaften und<br />

starken Partnern zu starten. Zusammen<br />

besitzen sie ein Endkundenvolumen im<br />

zweistelligen Millionenbereich“, erklärte<br />

Jürgen Gerdes, Vorstand Brief der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Post</strong> <strong>DHL</strong>, bei der Präsentation in<br />

Hannover. An seiner Seite: Georg Sundermann<br />

von LOTTO Hessen und Karl<br />

Obermair, der Geschäftsführer des ADAC.<br />

Weitere Partner sind die BIG Direktkrankenversicherung,<br />

die DekaBank, die Zurich<br />

Versicherung und das Kommunale<br />

Rechenzentrum Minden-Ravensberg/<br />

Lippe. Mit dem Brief im Internet können<br />

in Zukunft Privatpersonen, Unternehmen<br />

und Behörden auch in der elektronischen<br />

Welt verbindlich, vertraulich und verlässlich<br />

miteinander kommunizieren. Der<br />

Brief im Internet ist einfach, sicher und<br />

vor allem nicht anonym: Alle Nutzer müssen<br />

sich eindeutig identifizieren. Absender<br />

und Empfänger wissen daher zweifelsfrei,<br />

Seite 5 POSTFORUM 04/2010<br />

mit wem sie kommunizieren. Und Dank<br />

modernster Verschlüsselungstechnologien<br />

kann der Schriftwechsel nicht von<br />

Dritten eingesehen oder verändert werden.<br />

Wie in der physischen Welt bietet die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> die gesamte Übermittlung<br />

und die verlässliche Zustellung der Nachrichten<br />

aus einer Hand an. Das Besondere<br />

hierbei: Auch Kunden, die noch nicht an<br />

das elektronische Portal der <strong>Post</strong> angeschlossen<br />

sind, erreicht der Brief im Internet<br />

mit seiner hybriden Variante. Die<br />

<strong>Post</strong> druckt dann das elektronisch erstellte<br />

Schreiben aus und der <strong>Post</strong>bote stellt es<br />

zu. Unternehmen und Behörden sparen<br />

mit dem Brief im Internet Kosten, weil<br />

sie ihre Schriftkommunikation komplett<br />

elektronisch erledigen können – und<br />

dank der hybriden Versandmöglichkeit<br />

trotzdem alle Kunden und Bürger erreichen.<br />

Der ADAC will den Brief im Internet<br />

für die Kommunikation mit seinen<br />

Kunden und seinen über 17 Millionen<br />

Mitgliedern nutzen. Die Lotterie-Treuhandgesellschaft<br />

mbH Hessen nimmt ab<br />

dem Sommer Spielaufträge über das Portal<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> an. Vorteil: <strong>„</strong>Wir<br />

können über das <strong>Post</strong>ident-Verfahren das<br />

Alter jedes Spielteilnehmers verifizieren“,<br />

so Sundermann. Einzelheiten zu Produktvarianten<br />

und Konditionen wird die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> <strong>DHL</strong> rechtzeitig vor der<br />

Markt einführung bekannt geben.<br />

aber nach der Kritik des Bundesrechnungshofs an der doppelten<br />

Laufzeitmessung durch die Behörde und die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Post</strong> aufgeben. Seitdem führt ein von der <strong>Post</strong> beauftragtes<br />

Hamburger Institut die Messungen nach TÜV-geprüften Standards<br />

durch. Danach sind rund 95 Prozent der Briefe am nächsten<br />

Tag beim Empfänger, wenn die Briefkasten-Leerungszeiten<br />

beachtet werden. Laut gesetzlichen Vorgaben müssen mindestens<br />

80 Prozent aller Briefe nach einem Tag am Ziel sein.<br />

<strong>Post</strong>-Sprecher Dirk Klasen: <strong>„</strong>Das ist die Entscheidung der Behörde.<br />

Kontrollen würden vermutlich ähnliche Ergebnisse liefern<br />

wie unsere eigenen Messungen“, sagte der Sprecher.


<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG • Regulierungsmanagement Konzern • 53250 Bonn<br />

Pressesendung, Entgelt bezahlt, G 31287<br />

Neuer Beirats-Chef. Eduard Oswald (CSU), Vorsitzender<br />

des Bundestags-Wirtschaftsausschusses, ist für zwei Jah-<br />

re zum neuen Vorsitzenden des Beirats der Bundesnetz-<br />

agentur gewählt worden. Der frühere Bundesbauminis-<br />

ter ist seit 1987 Mitglied des <strong>Deutsche</strong>n Bundestages.<br />

US-<strong>Post</strong> stellt nur noch an fünf Tagen zu. Aus Kosten-<br />

gründen will der amerikanische <strong>Post</strong>dienstleister USPS die<br />

Samstagszustellung einstellen. Nach einem dramatischen<br />

Rückgang des Briefaufkommens um 13 Prozent und Ver-<br />

lusten in Höhe von 3,8 Milliarden Dollar muss <strong>Post</strong>chef<br />

John Potter die Notbremse ziehen. 52 Prozent der US-<br />

Bürger halten eine Fünf-Tage-Zustellung für ausreichend.<br />

Bundesnetzagentur rechtfertigt Inselzuschlag. Die nie-<br />

dersächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Conne-<br />

mann hat beklagt, dass eine Reihe von Paketdiensten einen<br />

Inselzuschlag bei der Zustellung von Paketen erheben. Die<br />

Bundesnetzagentur teilte allerdings mit, dass solche Zu-<br />

schläge rechtmäßig seien. Das <strong>Post</strong>gesetz sehe vor, dass ein<br />

Mindestangebot an <strong>Post</strong>dienstleistungen flächendeckend<br />

und zu einem erschwinglichem Preis verfügbar sein muss.<br />

Dieses werde durch die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> <strong>DHL</strong> gewährleistet,<br />

die im Übrigen keinen Inselzuschlag erhebt.<br />

Wechsel in Bremen. Martin Günthner (SPD) ist neuer<br />

Wirtschafts- und Hafensenator in Bremen. Er folgt auf<br />

Ralf Nagel, der bisher das Land im Beirat der Bundesnetz-<br />

agentur vertreten hatte.<br />

Kirche und <strong>Post</strong>. <strong>„</strong>Praktikum plus” heißt ein gemein-<br />

sames Projekt der Evangelischen Kirche im Rheinland und<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG.<br />

Zwanzig junge Menschen<br />

können eine sozialpädago-<br />

gisch von einer Einrichtung<br />

der Kirche betreute Ein-<br />

stiegsqualifizierungabsol- vieren. Wer sich bewährt,<br />

kann anschließend eine re-<br />

guläre Ausbildung als <strong>Post</strong>-<br />

Fachkraft beginnen.<br />

Zahl Des MonaTs<br />

49.691<br />

Beamte taten im Jahre<br />

2009 bei der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Post</strong> ihren Dienst. Das geht<br />

aus dem Geschäftsbericht<br />

des Konzerns hervor.<br />

<strong>DHL</strong> in der <strong>„</strong>Pole Position“<br />

Spektakulär war der Saisonauftakt der Formel 1 TM in Bahrain<br />

vor allem durch das Comeback von Michael Schumacher. Doch<br />

was der Zuschauer an der Piste oder am Fernseher nicht ahnt:<br />

Hinter den Rennen steht ein unglaublicher Aufwand an Logistik.<br />

Kein Problem für <strong>DHL</strong>: Der weltweite Logistiker und offizielle<br />

Partner der Formel 1 TM verfügt über langjährige Erfahrung im<br />

Motorsport und unterstützt das Formel 1 Management und die<br />

meisten Teams beim Transport des entstehenden Frachtvolumens<br />

zu den Überseerennen.<br />

Für jedes Rennen im Ausland werden durchschnittlich 20.000<br />

Einzelteile auf dem Luftweg befördert. Dazu zählen die Rennwagen<br />

sowie deren Ersatzteile: Motoren, Reifen und Reserveteile,<br />

komplette Benzin- und Kraftstoffanlagen, zusätzliche Ausrüstung<br />

wie Fernsehgeräte, VIP-Zelte, Computer, Laptops und<br />

bis zu 100 Funkgeräte und Kopfhörer. Nicht zu vergessen all die<br />

hilfreichen Dinge, die das Leben im Rennstall angenehmer gestalten<br />

und die VIP-Gäste schätzen: angefangen bei Papierservietten<br />

und Staubsaugern bis hin zum Champagner.<br />

Im Durchschnitt sind 300 Tonnen Material und Ausrüstung zu<br />

den Rennen ins Ausland unterwegs. Auch während des Rennens<br />

arbeiten die Techniker permanent an Verbesserungen, und<br />

Ersatzteile müssen in Sekundenschnelle lieferbar sein. Auf der<br />

Rennbahn ist Zeit alles. Neben dem Transport der Fahrzeuge,<br />

Motoren, Kraftstoffe und der Ausrüstung steht <strong>DHL</strong> stets auch<br />

für die organisatorischen Aspekte und Zustellungen in letzter<br />

Minute bereit. Am Montag nach dem Rennen wurde die Fracht<br />

von <strong>DHL</strong> schon wieder verladen. Der Großteil ging nach Australien,<br />

wo am 28. März die Saison in Melbourne weiterging.<br />

Natürlich mit <strong>„</strong>Schumi“.<br />

Seite 6 POSTFORUM 04/2010

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