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AUS- UND WEITERBILDUNG - Wirtschaftszeitung

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SEITE 10 | NOVEMBER 2011 <strong>AUS</strong>- <strong>UND</strong> <strong>WEITERBILDUNG</strong> WIRTSCHAFTSZEITUNG<br />

KOMMENTAR<br />

MitLebenfüllen<br />

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VON GERD OTTO<br />

„Gemeinsamfür<br />

Fachkräfte“–so<br />

lautetdasMotto<br />

derIndustrieundHandelskammern,wobeiquasischonderUntertiteldieMarschrouteaufzeigt:Bilden–Beschäftigen–Integrieren.Oderkonkret:InAus-undWeiterbildunginvestieren,dieVereinbarkeitvonFamilieundBerufverbessernundvermehrtaufdasKnow-howvonälterenundausländischenArbeitnehmersetzen.EinsolchesKonzept<br />

mussfreilichvorallemmitLeben<br />

gefülltwerden.<br />

DennKreativitätbeiderFormulierungvonZielenreichtlängstnichtaus,umdievielfältigenHerausforderungeninWirtschaftundGesellschafttatsächlichzubewältigen.LebenslangesLernenetwaistsoeinBeispiel.ZwargaltdieserVorsatzschonimmer,jedenfallswagtekaumeinerdieserAufgabenstellungzuwidersprechen.HeuteabergiltdiesepermanenteQualifizierungnichtmehrnurals„freiwillige“,alsindividuelleLeistungeines<br />

jedenvonuns.Inzwischenhaben<br />

sichdieRahmenbedingungenzwischenglobalemWettbewerbund<br />

denZwängeneinerschrumpfenden<br />

undvorallemälterwerdendenBevölkerungderartgeändert,dassder<br />

BereichAus-undWeiterbildung<br />

längstzurPflichtgewordenist.Was<br />

wiraufdiesemFeldheuteversäumen,kannkaumwiedergutgemachtwerden.<br />

16.CONNECTA<br />

derHochschule<br />

REGENSBURG. Die CONNECTA, die<br />

traditionelle Firmenkontaktmesse<br />

der Hochschule Regensburg, findet<br />

heuerzum16.Malstatt.Am26.und<br />

27. Oktober werden sich in der Seybothstraße,alsoaufdemRegensburger<br />

Hochschul-Campus, mehr als<br />

140 Unternehmen präsentieren, darunter<br />

Firmen aus der Region ebenso<br />

wie international agierende<br />

Unternehmen.DasBesondereistdie<br />

Tatsache, dass diese Messe von den<br />

Studierenden sowie den EhemaligenderHochschule,diesichindem<br />

Verein Connectae.V. organisierthaben,<br />

getragen wird. Außerdem wird<br />

während der beiden Messetage ein<br />

anspruchsvollesVortragsprogramm<br />

geboten. Und im Vorfeld, also ab<br />

dem 17. Oktober, werden spezielle<br />

Aspekte herausgearbeitet, etwa im<br />

Rahmen eines Bewerbertrainings<br />

oder wie man sich auf ein Vorstellungsgesprächvorbereitet.(wz)<br />

VomSprachkursbiszumMasterstudiengangreichtdieWeiterbildungspalettederIHK-AkademieinOstbayern. Foto:fotolia/AnatolyTiplyashin<br />

LebenslangesLernenalsAuftrag<br />

InternationalisierungunddemografischerWandel:IHK-AkademieOstbayernreagiertaufaktuelleTrends<br />

VON MECHTILD ANGERER<br />

REGENSBURG. Ein wichtiger Baustein<br />

in der beruflichen Weiterbildung in<br />

Deutschland sind die Industrie- und<br />

Handelskammern. Sie bieten nicht<br />

nur mit ihren anerkannten Abschlüssen<br />

ein qualitätssicherndes Qualifikationssystem<br />

mit hoheitlichem Auftrag,<br />

sondern tragen auch mit Informations-<br />

und Bildungsangeboten<br />

selbst dazu bei, dass ihre Mitgliedsunternehmen<br />

dauerhaft auf qualifiziertes<br />

und leistungsfähiges Personal<br />

bauenkönnen.<br />

Nach der Bildung ist vor der Bildung<br />

Im Bereich der IHK Regensburg für<br />

Oberpfalz/Kelheim ist die IHK-Akademie<br />

in Ostbayern mit der Aufgabe der<br />

Weiterbildung betraut: Unter dem<br />

Motto „Nach der Ausbildung ist vor<br />

der Weiterbildung“ bietet sie in vier<br />

Geschäftsbereichen gewerblich-technische<br />

und kaufmännische Lehrgänge,<br />

Bachelor- und Masterstudiengänge<br />

sowieSeminare,SprachkurseundZertifikatslehrgänge<br />

an. Der Bildungsträger<br />

kann sich über mangelnde Nachfrage<br />

nicht beklagen: Im Jahr 2010<br />

führten die 400 Dozenten der IHK-<br />

Akademie 470 Veranstaltungen mit<br />

insgesamt 7200 Teilnehmern durch.<br />

Geleitet wird die IHK-Akademie in<br />

OstbayernseitApril2011vonStephan<br />

Kammerer,derzuvorelfJahrelangfür<br />

dieIHKinKarlsruhetätigwar–unter<br />

anderem sieben Jahre lang als Leiter<br />

der technischen Aufstiegsfortbildung<br />

und zwei Jahre als Referent der AusundWeiterbildung.<br />

Anders als die Lehrgänge mit IHK-<br />

Abschlüssen, die bundeseinheitlichen<br />

Prüfungskriterien unterliegen, bietet<br />

der Bereich derSeminare die Möglichkeit<br />

großer inhaltlicher Flexibilität.<br />

Eine Möglichkeit, die Stephan Kammerergernewahrnimmt:„Damitistes<br />

uns möglich, schnell und bedarfsgerecht<br />

auf neue Entwicklungen und<br />

Trends zu reagieren.“ Ein Beispiel für<br />

die aktuelle Ausrichtung des Akademie-Angebots<br />

ist eine neue Ausbildung<br />

zum „China-Experten“. Die einjährige,<br />

berufsbegleitende Ausbildung<br />

setzt sich aus sechs Modulen zusammen<br />

und soll Unternehmer auf den<br />

richtigen geschäftlichen Umgang mit<br />

Wirtschaftspartnern aus dem Reich<br />

derMittevorbereiten.„DieModulebeschäftigen<br />

sich mit rechtlichen und<br />

interkulturellen Fragen ebenso wie<br />

mitchinesischenVerhandlungspraktiken“,<br />

erklärt Kammerer. Ein weiterer,<br />

aktueller Bildungsinhalt ist der Umgang<br />

mit dem Phänomen Social Media.<br />

„Facebook und Xing sind Realität,<br />

wir wollen in unserem Seminar den<br />

Unternehmen unserer Region die<br />

Angst vor dem Umgang mit diesen<br />

neuen Tools nehmen und aufzeigen,<br />

wie sie sich für den größeren Unternehmenserfolg<br />

nutzen lassen“, so der<br />

Akademieleiter.<br />

Ausbildungsnetzwerke bilden<br />

Außerdem verweist Kammerer auf<br />

eine weitere, strukturelle Neuerung<br />

außerhalb des Seminarbereichs: Die<br />

IHK-Akademie Ostbayern baut ihr<br />

Hochschul-Kooperationsnetz weiter<br />

aus. Die längste Zusammenarbeit be-<br />

Allesbegann vor ca. 2,4 Millionen Jahren mit der Herstellungund Anwendung der ersten Werkzeugeinder Steinzeit.<br />

Heute ist das Handwerk mit mehr als 4,8 Millionen Beschäftigten einer der größtenWirtschaftsbereicheDeutschlands.<br />

Jedes Jahrwerden über450.000 Lehrlinge in 151 Berufenausgebildet. Denn handwerkliches Knowhow ist gefragter denn<br />

je, selbst in der modernen Raumfahrttechnik. Aber keine Sorge,umirdische Probleme kümmern wir uns auchweiterhin.<br />

Überzeugen Sie sichselbst: www.handwerk.de<br />

steht mit der Hochschule Regensburg<br />

–alsjüngstesMitgliedimTeamwurde<br />

nunderTechnologiecampusChamins<br />

Bootgeholt. Ab2012 solleshier einen<br />

berufsbegleitenden Studiengang zum<br />

Vertriebsingenieur beziehungsweise<br />

Vertriebsmanagergeben.<br />

Ein wichtiges Thema ist für Stephan<br />

Kammerer die Internationalisierungderberufsbegleitenderworbenen<br />

Abschlüsse, für das sich die IHK Regensburg<br />

einsetzt: „Wir würden es begrüßen,<br />

wenn der Titel ,Bachelor Professional‘<br />

dem Hochschul-Bachelor<br />

gleichgesetztundalsQualifikationfür<br />

ein weiterführendes Master-Studium<br />

anerkannt würde“, so Kammerer. Damit<br />

könnte der eher praktisch orien-<br />

Stephan Kammerer leitet seit April<br />

dieIHK-Akademie fürOstbayern.<br />

Foto:xma<br />

tierte Fachwirt-Bachelor, der sich an<br />

eine dreijährige duale Ausbildung anschließt<br />

und zwischen 600 und 1200<br />

Stunden umfasst, aufgewertet und<br />

dem dreijährigen, wissenschaftlichtheoretisch<br />

orientierten Studium<br />

gleichgestellt werden. Ebenso wie<br />

Fachwirte haben auch Fachkaufleute<br />

oder Industriemeister mit ihrem Abschluss<br />

die erste Ebene der AufstiegsfortbildungerreichtundsolltenalsBachelorProfessionalanerkanntwerden.<br />

Ältere als Zielgruppeder Zukunft<br />

DiewichtigsteLangzeitaufgabefürdie<br />

Weiterbildung sieht Stephan Kammerer<br />

angesichts der Fachkräfte-Klemme<br />

im „lebenslangen Lernen“: „Wir sollten<br />

uns Gedanken machen über unsere<br />

Zielgruppe der Zukunft: die älteren<br />

Mitarbeiter.“ Derzeit nähmen nur 24<br />

Prozentder55-bis64-JährigenanWeiterbildungen<br />

teil. „Dashat viele Gründe:<br />

Die Gesellschaft, die die MitarbeiterzumaltenEisenzählt,dieMitarbeiter<br />

selbst, die sich nichts Neues mehr<br />

zutrauen, Arbeitgeber, die hier nichts<br />

mehr investieren wollen“, so Kammerer.<br />

Die Bildungsträger müssten sich<br />

hier auch bewegen, sich auf die ältere<br />

Klientel einstellen, zum Beispiel indem<br />

man Unterricht in kleineren<br />

GruppenanbietetundPrüfsituationen<br />

anders gestaltet. Hier zu investieren<br />

hält er für sinnvoller, als ausländische<br />

Fachkräfte ins Land zu locken – „zumal<br />

viele Politiker zu vergessen scheinen,<br />

dass es von Indien nach Melbourne<br />

auch nicht weiter ist als nach<br />

München, und Melbourne ist auch<br />

eineschöneStadt.“

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