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AUS- UND WEITERBILDUNG - Wirtschaftszeitung

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WIRTSCHAFTSZEITUNG<br />

<strong>AUS</strong>- <strong>UND</strong> <strong>WEITERBILDUNG</strong><br />

Mit der Einführung der M-Züge kann nun auch an der Mittelschule ein Mittlerer Bildungsabschluss absolviert werden. Doch ist dieser nun gleichwertig mit<br />

derMittlerenReife? Foto:dpa<br />

WarumzweimittlereAbschlüsse?<br />

M-ZweigversusMittlereReife:DieAbschlüssesindzwargleichwertig,abernichtgleichartig<br />

VON CLAUDIA ROTHHAMMER<br />

OSTBAYERN. Mittelschulen statt<br />

Hauptschulen, Mittlerer Schulabschluss,<br />

Mittlere Reife oder Realschulabschluss?<br />

Eine Schulreform jagt die<br />

nächste. Für Unternehmen sehr verwirrend.<br />

Was aber tun, wenn sich auf<br />

Stellenausschreibungen, in denen als<br />

Mindestvoraussetzung Mittlere Reife<br />

verlangt wurde, Hauptschüler mit<br />

Mittlerem Schulabschluss bewerben:<br />

ungelesen zur Seite legen oder lohnt<br />

sich ein Blick in die Unterlagen? Lehrersagen:AufalleFälleernstnehmen.<br />

Verwirrung bei den Unternehmen<br />

Mittlerer Bildungsabschluss ist nicht<br />

gleich Mittlere Reife, oder doch? Was<br />

für viele Firmen immer noch für Verwirrungsorgt,<br />

istfürLehrer klar.„Der<br />

Mittlere Schulabschluss ist gleichwertigmitderMittlerenReife,wennauch<br />

nicht gleichartig“, erklärt Hauptschullehrer<br />

Heribert Thöne aus Mainburg.<br />

Der Unterschied liege in der Art und<br />

Weise, wie Schüler die Abschlüsse erreichen.<br />

Realschüler gehen mit der<br />

Mittleren Reife von der Schule ab,<br />

Hauptschüler hingegen könnten nach<br />

neun Jahren nicht nur den Hauptschulabschluss<br />

oder Quali ablegen,<br />

sondern nach dem Besuch einer zehnten<br />

Klasse sogar den Mittleren Bildungsabschluss.UmdenMittlerenBildungsabschluss<br />

an einer Hauptschule<br />

erwerben zu können, müssen Schüler<br />

den so genannten M-Zweig bezie-<br />

hungsweise M-Zug besucht haben.<br />

Das „M“ wiederum steht für Mittlere<br />

Reife,obwohldaskorrekterweiseMittlerer<br />

Bildungsabschluss heißen müsste.<br />

„Die Mittlere Reife gibt es aber nur<br />

an der Realschule“, betont Thomas<br />

Dachs, stellvertretender Verbandsvorsitzender<br />

des Bayerischen Realschullehrerverbands.<br />

„Alles andere wäre<br />

auch eine Mogelpackung.“ Andererseitsräumterein,dassderMittlereBildungsabschluss<br />

wie die Mittlere Reife<br />

ebenein„mittlerer“Abschlusssei.<br />

Warum man nicht beide Abschlüsse<br />

– Mittlerer Bildungsabschluss und<br />

Mittlere Reife – gleich benannt hat,<br />

bleibt für Außenstehende ein Rätsel.<br />

Feststehtnur:vondenBezeichnungen<br />

sollten sich Unternehmer nicht verwirrenlassen.Genausowenigwievon<br />

der neuen Etikette der Hauptschulen,<br />

die vielerorts zur Mittelschule erhoben<br />

worden sind. Die Abschlüsse bleibendieselben.<br />

Auch der Realschullehrerverband<br />

erkenntdieLeistungderM-Schüleran.<br />

„Der M-Zug ist wirklich gut und die<br />

Kinder leisten dafür einiges“, sagt<br />

Dachs. Die Wirtschaft hingegen blieb<br />

lange skeptisch. „Keine Bewerber mit<br />

M-Zug“ war oft in Stellenausschreibungen<br />

zu lesen. Hauptschullehrer<br />

wieHeribertThönehabendeshalbbei<br />

regionalenFirmenordentlichdieWerbetrommel<br />

gerührt, damit Chefs M-<br />

SchülerneineChancegeben.Nachanfänglicher<br />

Skepsis ist der Großteil der<br />

Unternehmen mit dem Mittleren Bil-<br />

IHK-Akademie in Ostbayern -<br />

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dungsabschluss zufrieden, wie zum<br />

Beispiel das Straubinger Sanitätshaus<br />

Zimmermann. „Wir haben durchwegs<br />

gute Erfahrungen gemacht“, sagt Ausbildungsbeauftrage<br />

Magdalena Meier,<br />

die für alle Azubis der Zimmermann-<br />

Filialenzuständigist.AuchbeiderMaschinenbaufirma<br />

Sturm aus Salching<br />

bei Straubing ist man laut Ausbildungsleiter<br />

Matthias Altmann mit<br />

dem Abschluss sehr zufrieden. Gut<br />

100 Kilometer weiter in Mainburg bei<br />

Wolf Heiztechnik kann Ausbilder AntonPeterdemnurzustimmen.<br />

Mehr Praxisbezug am M-Zweig<br />

Hauptschullehrer führen dies auf den<br />

Unterricht am M-Zweig zurück. „Im<br />

Gegensatz zur Realschule haben wir<br />

mehr Praxisbezug“, betont Thöne. An<br />

den Hauptschulen beziehungsweise<br />

jetzt Mittelschulen werde viel Wert<br />

auf Praxis gelegt. „Ein Schüler hat bei<br />

uns, wenn er die Schule verlässt, Berufserfahrung<br />

in mindestens zwei,<br />

wenn nicht sogar in drei Praktika gesammelt.“<br />

Zudem sehe der Lehrplan<br />

vieleberufsbildendeMaßnahmenvor.<br />

An der Mainburger Mittelschule<br />

wie auch überall in Bayern beschäftigen<br />

sich Schüler intensiv mit der Berufswahl,eigenenStärkenundSchwächen<br />

sowie Bewerbungstraining. „Ein<br />

klarer Vorteil für Unternehmen“, findetThöne.RealschullehrerDachshingegen<br />

sieht gerade darin den Nachteil<br />

fürM-SchülergegenüberderMittleren<br />

Reife. Über mehr Theoriekenntnisse<br />

verfügen Realschüler tatsächlich, wie<br />

auch Wolf-Ausbilder Peter bestätigt.<br />

VoralleminPhysikbemerkemandas.<br />

„Für uns als Betrieb ist das kein Problem“,<br />

wie er versichert, „aber neuerdings<br />

in der Berufsschule“. Denn in<br />

den Zweigen Metall und Elektro gestalte<br />

die Berufsschule den Unterricht<br />

nun sehr projektorientiert, was ein<br />

großer Nachteil für M-Schüler sei.<br />

„Denn ihnen fehlt ja in bestimmten<br />

Bereichen Hintergrundwissen.“ DeshalbsetztsichPeterdafürein,dassdie<br />

Berufsschule mehr Rücksicht auf M-<br />

Schüler nimmt. Solange sich nichts<br />

ändert, versucht er die Lücken seiner<br />

Schützlinge zu schließen. Schließlich<br />

will man auch in Zukunft nicht auf<br />

M-Schülerverzichten.<br />

Bei den Banken ist man nicht ganz<br />

so zufrieden mit dem Mittleren Bildungsabschluss.<br />

„Wir haben sehr<br />

unterschiedliche Erfahrungen gemacht“,<br />

sag Maria Hofbauer von der<br />

Sparkasse Niederbayern-Mitte. „Es<br />

hängt doch sehr von der Persönlichkeit<br />

und dem Ehrgeiz des Einzelnen<br />

ab.“ Auch große Unternehmen wie<br />

BMW betonen, dass es nicht auf den<br />

Abschluss allein ankomme. „Über alle<br />

Abschlüsse hinweg erhalten die Bewerber<br />

bei uns die Möglichkeit, sich<br />

bei einem Auswahltag persönlich zu<br />

präsentieren“, sagt Saskia Eßbauer,<br />

Pressesprecherin des BMW-Werks<br />

Landshut. „Denn schließlich muss das<br />

Gesamtbild einer Person stimmig sein<br />

undnichtnurderSchulabschluss.“<br />

NOVEMBER 2011 | SEITE 15<br />

Berufund<br />

Familie<br />

IHKbietetStrategien<br />

REGENSBURG. Der Bezirk der IHK<br />

RegensburgfürOberpfalz/Kelheim<br />

verliert bis 2025 rund 100000 Erwerbstätige.<br />

In manchen LandkreisengehtdieZahlderSchulabgänger<br />

um mehr als 40 Prozent zurück, im<br />

Norden und Osten der Oberpfalz<br />

droht eine spürbare Abwanderung.<br />

DenUnternehmendrohteindeutlicher<br />

Mangel an Fachkräften. Auf<br />

deranderenSeitekönnenvielequalifizierte<br />

Menschen, darunter<br />

hauptsächlichFrauen,nichtwiegewünscht<br />

arbeiten, weil sie Beruf<br />

undFamilienurschweruntereinen<br />

Hutbringen.<br />

Was ist in dieser Situation zu<br />

tun? Eine mögliche Antwort heißt:<br />

Familienfreundlichkeit im Betrieb.<br />

WiedieIHKRegensburgimVorfeld<br />

einer Tagung, die am 26. Oktober<br />

von 10 bis 15 Uhr stattfindet, betont,rechnesichdiesesKonzeptfür<br />

alle Beteiligten. Die Firmen könnten<br />

Fachkräfte gewinnen und halten,werarbeitenwill,könneberufstätig<br />

sein, und die Kommunen blieben<br />

attraktiv, „wenn man in ihnen<br />

nicht nur wohnen, sondern auch<br />

arbeitenkann“.JanKuperundSofie<br />

Geisel vom Deutschen Industrieund<br />

Handelskammertag in Berlin<br />

(DIHK)berichtenüberdieEntwicklung<br />

in Deutschland, IHK-VizepräsidentStefanRödlschildertdieSituation<br />

in Ostbayern. Infos auf<br />

www.ihk-regensburg.de.(wz)<br />

EinZentrumfür<br />

Ausbildung<br />

NEUMARKT. Anlässlich des 40-jährigenBestehensdesAusbildungszentrums<br />

(1971 bis 2011) der wodego<br />

GmbH, einer Tochtergesellschaft<br />

der Pfleiderer AG, hob Michael<br />

Wolff, CEO des Business Centers<br />

Westeuropa der Pfleiderer AG, bedeutende<br />

Meilensteine des Pfleiderer<br />

Ausbildungszentrums hervor.<br />

ImLaufevon40Jahrenwurdenbeinahe900Auszubildendeindenverschiedensten<br />

Berufen ausgebildet<br />

und somit zählt das Holzwerkstoff-<br />

Unternehmen zu den größten Ausbildungsbetrieben<br />

im Landkreis<br />

Neumarkt. „Derzeit werden 92 Auszubildende<br />

in sechs technischen<br />

und 79 Auszubildende in elf kaufmännischen<br />

Berufen im Ausbildungs-VerbundderNeumarkterFirmen<br />

wodego, Europoles und<br />

RAIL.ONE gemeinsamausgebildet“,<br />

erklärte Wolff. „Und bislang nahmen<br />

192 Auszubildende der Verbund-Ausbildung<br />

mit insgesamt 75<br />

Projekten am Wettbewerb ,Azubi<br />

forscht/Jugendforscht‘teil.“(wz)<br />

www.ihk-wissen.de<br />

MartinHaag |Tel. 0941 280 899-121 |haag@ihk-wissen.de |IHK-Akademie in Ostbayern GmbH|D.-Martin-Luther-Straße 12 |93047 Regensburg

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