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AUS- UND WEITERBILDUNG - Wirtschaftszeitung

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SEITE 12 | NOVEMBER 2011 <strong>AUS</strong>- <strong>UND</strong> <strong>WEITERBILDUNG</strong> WIRTSCHAFTSZEITUNG<br />

Vielfaltals<br />

Chancenutzen<br />

Projekt„Schule-Wirtschaft“<br />

REGENSBURG/WEIDEN. Unter dem<br />

Motto „Vielfalt als Chance – alle<br />

Potenziale entfalten“ treffen sich<br />

am 25. und 26. November 2011 die<br />

Mitglieder der 100 lokalen Arbeitskreise<br />

„Schule-Wirtschaft“ zur Tagung<br />

in Neu-Ulm, um sich über aktuelle<br />

Chancen und Herausforderungen<br />

im Bereich Bildung und<br />

Ausbildungauszutauschen.<br />

Wie die für die Arbeitskreise zuständige<br />

stellvertretende GeschäftsführerinimBildungswerkderBayerischen<br />

Wirtschaft (bbw), Pia<br />

Schwarz, der<strong>Wirtschaftszeitung</strong> erläutert,<br />

sei „Vielfalt als Chance“<br />

auch die gedankliche Klammer des<br />

Wettbewerbs „Schule-Wirtschaft<br />

aktiv“, an dem sich unter anderem<br />

vierOberpfälzerArbeitskreisebeteiligten.<br />

Die Jury hat ihr Urteil zwar<br />

schon gesprochen, doch die Sieger<br />

werden erst auf der Herbsttagung<br />

bekanntgegeben.Nursovielverriet<br />

man uns: Der Regensburger Beitrag<br />

zumThema„TalentundVerantwortung“hatsehrbeeindruckt.<br />

Das Netzwerk aus ehrenamtlichen<br />

Vertretern von Schulen und<br />

Unternehmen möchte den Dialog<br />

zwischenSchuleundUnternehmen<br />

in der Region fördern: Besonders<br />

stolz ist die Geschäftsführerin des<br />

Regensburger Arbeitskreises Cornelia<br />

Suva zum Beispiel darauf, dass<br />

bei „Schule+Wirtschaft“ sämtliche<br />

Schulgattungen und auch alle relevanten<br />

Unternehmen der Region<br />

vertreten sind. Selbst die ärgsten<br />

Konkurrenten, so ergänzt Pia<br />

Schwarz, „sitzen bei uns an einem<br />

Tisch“.<br />

Grundsätzlichwill„Schule-Wirtschaft“<br />

aber weit mehr, nämlich<br />

junge Menschen bestmöglich auf<br />

das Berufsleben vorbereiten, also<br />

eine Brücke bauen zwischen dem<br />

Bildungs- und dem Beschäftigungssystem.VielfaltistnachAuffassung<br />

von „Schule-Wirtschaft“ eine Chance,ausdersichganzneuePotenziale<br />

erschließenlassen.(go)<br />

WEIHERHAMMER. „Unsere Dozenten<br />

sind Experten aus der Praxis mit der<br />

Fähigkeit, ihr Wissen effektiv weiter<br />

zu vermitteln.“ Auf diesen Punkt<br />

bringt Sonja Prüll, die neue Leiterin<br />

der Abteilung der Weiterbildung, die<br />

eigentliche Stärke des „ÜberbetrieblichenBildungszentrumsinOstbayern“,<br />

kurz ÜBZO genannt. Und damit<br />

knüpft sie nahtlos an das Konzept<br />

ihrerVorgängerinCarinaAdaman,die<br />

sichgeradeinElternzeitverabschiedet<br />

hat. Beide, sehr erfahren in der Erwachsenenbildung,<br />

sind sich auch darin<br />

einig und bauen ganz konkret darauf,dassdemÜBZOdurchdieAnbindung<br />

an die BHS Corrugated, dem<br />

nach eigenen Angaben weltweit größten<br />

Lösungsanbieter in der Wellpappenindustrie,<br />

leichter als anderen Anbietern<br />

möglich sei, „das theoretisch<br />

erworbene Wissen auch gleich praktisch<br />

umzusetzen – ein weiteres Plus<br />

unsererBildungsbausteine“.<br />

Das Kürzel BHS steht in Weiherhammer<br />

für fast 300 Jahre Bayerische<br />

Berg-, Hütten- und Salzwerke – einem<br />

einstigen bayerisches Staatsunternehmen,<br />

in das seit 50 Jahren durch das<br />

Engagement des Unternehmers Paul<br />

EngelKompetenz,InnovationundLeidenschaft<br />

eingebracht worden sind.<br />

Heute liefert BHS Corrugated in 26<br />

Ländern mit fast 1500 Mitarbeitern<br />

mehr als nur Maschinen: „Wir liefern<br />

Leistung und Produktivität, zu jeder<br />

Zeitundüberall.“<br />

Und von dieser Philosophie war<br />

von Anfang an auch die gemeinnützige<br />

BHSWeiterbildung GmbH beseelt,<br />

KooperationfürTechnik-Nachwuchs<br />

DieSPESiemensProfessionalEducationsetztdemFachkräftemangelSynergieeffekteentgegen<br />

VON MECHTILD ANGERER<br />

REGENSBURG. Einen besonderen Weg<br />

in der Aus- und Weiterbildung geht<br />

Siemens: Der Münchner Technologiekonzern<br />

hat 1997 die Siemens Berufsbildung<br />

SIB gegründet, und seither<br />

den Berufsbildungsbereich sukzessive<br />

indieseinterneDienstleistungsorganisation<br />

eingegliedert. Seit der Umsetzung<br />

eines Siemens Vorstandsbeschlusses<br />

im Oktober 2010 ist die Siemens<br />

Professional Education SPE, wie<br />

sichdieSIBseit2000nennt,fürdiegesamteAusbildungbeiSiemenszuständig.<br />

SPE ist dem Siemens-Zentralbereich<br />

„Human Resources“ angegliedert,<br />

agiert jedoch auch als Ausbildungsdienstleister,<br />

der seine Dienste<br />

nicht nur den Siemensstandorten und<br />

-niederlassungen, sondern auch anderen<br />

technikorientierten Firmen anbietet.InRegensburghatdiegemeinsame<br />

Ausbildungswerkstatt mit externen<br />

Auftraggebern eine lange Tradition –<br />

seit 1976 gab es eine Kooperation mit<br />

der OBAG, die heute mit E.ON Bayern<br />

weitergeführt wird. Weitere Partner<br />

sind ehemalige Siemens-Töchter wie<br />

Infineon und Osram Opto Semiconductors<br />

oder auch Continental, außerdemtreffenbeiSPEinRegensburgLernendevonREWAG,JohnsonControls,<br />

Staedtler und Karl Eugen Fischer zusammen.<br />

Die Kooperation ermöglicht Synergieeffekte,diedirektineinembreiten<br />

Angebotsspektrum münden:<br />

Nicht weniger als 16 Berufe aus den<br />

Bereichen Elektro, Metall, MikrotechnologieunddreikaufmännischeBerufenbietetSPE,wobeiderSchwerpunkt<br />

mit 74 Prozent klar auf dem Bereich<br />

Elektro liegt. Insgesamt verzeichnete<br />

SPE zum 1. Oktober 2011 in Regensburg<br />

346 Azubis, 101 Studenten sowie<br />

100 Schüler der FOS, mit der ebenfalls<br />

eine Bildungskooperation besteht. Für<br />

ChristianHoferer,LeiterderSPEinRegensburg,stellt<br />

diese Form der Ausbildung<br />

für alle Beteiligten eine win-<br />

die unter ihrem heutigen Firmennamen<br />

ÜBZO GmbH weiterhin eine<br />

Tochtergesellschaft der BHS Corrugated<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

GmbHist.VordiesemHintergrunderscheint<br />

es naheliegend, dass sich ÜB-<br />

ZO zu einem kompetenten Bildungspartner<br />

entwickeln konnte, und zwar<br />

für ein außerordentlich breites Klientel.<br />

Dazu gehören neben privaten Interessenten<br />

und Arbeitssuchenden die<br />

eigenen BHS-Mitarbeiter und vor allemdieBeschäftigtenvonrund150re<br />

DieSPE-BerufsinformationstagesindeinechterRenner. Foto:SPE<br />

win-Situationdar:„SPEkannkontinuierlich<br />

eine große Bandbreite an Lehrberufen<br />

und Studiengängen anbieten:<br />

Wenn in Krisenzeiten ein Partner in<br />

den Bewerberzahlen einbricht, fängt<br />

das ein anderer Partner durch höhere<br />

Zahlenauf.“<br />

DiebundesweiteSPE-Strukturistin<br />

acht Regionen mit insgesamt 40 Ausbildungsstandorten<br />

aufgegliedert. Zur<br />

Region Nordbayern zählen neben Regensburg<br />

noch Standorte in Kemnath,<br />

Amberg, Bad Neustadt und Nürnberg<br />

sowie Erlangen. 2010 verzeichneten<br />

die nordbayerischen Standorte insgesamt<br />

2297 Lernende – der weitaus<br />

größte Anteil von 1591 waren technischeAzubis,außerdem360technische<br />

Studenten,206kaufmännischeAzubis<br />

und 140 kaufmännische Studenten.<br />

Im Bundesdurchschnitt ist das Ver-<br />

gionalen und überregionalen Partnerbetrieben.ObHerdingFiltertechnikin<br />

Amberg, die Pilkington AG mit ihrem<br />

Werk Weiherhammer oder die Witt-<br />

Gruppe und die ZF Friedrichshafen –<br />

die Partner nehmen das Angebot der<br />

übertrieblichen Ausbildung mit dem<br />

ÜBZO gerne in Anspruch und freuen<br />

sich gemeinsam über ihre guten Ausbildungsergebnisse,<br />

schließlich könne<br />

jederfürsichnichtalledemBerufsbild<br />

entsprechenden Kenntnisse und Fertigkeiten<br />

vermitteln: „Damit diese Defizite<br />

nichtauf Kostender Auszubil-<br />

hältniszwischenSiemens-undFremdazubis70zu30Prozent,inRegensburg<br />

ist das Verhältnis aufgrund der hohen<br />

Dichte an Siemens-„Ablegern“ genau<br />

umgekehrt.<br />

In Zeiten rückläufiger Schülerzahlen<br />

und drohenden FachkräftemangelswirdhochprofessionelleRekrutierung<br />

immer wichtiger. In Regensburg<br />

stemmtBrigitteWieserdieseAufgabe.<br />

DieUmstellungaufOnline-Bewerbungen<br />

in den letzten Jahren hat nach<br />

ihrer Beobachtung einiges bewegt:<br />

„Das Online-Verfahren ist sehr effizient:<br />

Es gibt keine Mappen mehr, wir<br />

können mit einer Ampelfunktion<br />

kennzeichnen, welche Ausbildungsrichtungen<br />

noch zur Verfügung stehen.<br />

Mit dem neuen Online-Assessment<br />

haben wir zusätzlich zu den<br />

Schulnoten ein neues Instrument ge-<br />

dendenund deren Ausbildungsniveau<br />

gehen,führenwirzusammenmitdem<br />

ÜBZO die überbetriebliche Ausbildungdurch.“<br />

KonkretwerdeninWeiherhammer<br />

jährlichknapp200Seminaredurchgeführt,<br />

wobei die Themenpalette von<br />

einem Eintages-Kurs „Motivieren und<br />

positiv führen“ bis zur Qualifizierung<br />

zumIndustriemeisterreicht,dieandie<br />

drei Jahre dauert. Rund 1800 Teilnehmer,<br />

soerzählt SonjaPrüll,werdenim<br />

Schnitt Jahr für Jahr weitergebildet,<br />

undzwarimkaufmännischenundIT-<br />

schaffen, das die Eignung unserer Bewerber/-innen<br />

für den angestrebten<br />

Beruf misst.“ Ähnlich dem Medizinertest<br />

fördert diese Vorauswahl Talente<br />

zutage, die mit ihren Schulnoten alleinnichthättenpunktenkönnen.Für<br />

Hoferer ist das ein Gebot der Stunde:<br />

„In Deutschland werden technische<br />

Karrieren allein von Mathematik und<br />

Physik abhängig gemacht, was viele<br />

abschreckt.Ichbezweifle,dasswiruns<br />

das noch leisten können.“ SPE gehe<br />

hier den anderen Weg: „Als Bildungsdienstleister<br />

machen wir alles, um gezielt<br />

zu fördern – anstatt gezielt herauszuprüfen.“<br />

Bei der Zielgruppe<br />

kommtSPEdamitgutan:Dieregelmäßig<br />

durchgeführten Berufsinformationstage,<br />

bei denen sich die JugendlichenaufAugenhöhevonAzubisinformierenlassenkönnen,sindimmergut<br />

besucht – die Bilder der diesjährigen<br />

Veranstaltung mit etwa 1500 Interessiertensprechenfürsich.<br />

Neben der Ausbildung führt SPE<br />

auch Weiterbildung im Portfolio, die<br />

in enger Partnerschaft mit den IHKs<br />

angeboten wird. Gerade auf dem technischen<br />

Gebiet mit seinen immer<br />

schnelleren Innovationszyklen kann<br />

SPE hier einen wichtigen Beitrag leisten:„UnserHalbleiterlaboristaufdem<br />

absolut neuesten Stand – das kann so<br />

keinzweiterAusbilderinDeutschland<br />

leisten“, sagt Christian Hoferer. Statt<br />

den früher üblichen firmeninternen<br />

Schulungen bietet SPE heute komplexeModulean,ausdenenaufdenKunden<br />

zugeschnittene Kurse zusammengestellt<br />

werden können. Das Ziel ist<br />

laut Hoferer allerdings, die immer<br />

noch firmenspezifischen Veranstaltungen<br />

in einen allgemeinen Handlungskompetenzaufbau<br />

mit abschließender<br />

anerkannter, bundesweiter<br />

und öffentlich-rechtlicher Prüfung zu<br />

überführen. „Wir wollen erreichen,<br />

dass ein „Operative Professional“ in<br />

der mittleren Führungsebene dem IndustriemeisterIHKoderdemStaatlich<br />

geprüften Techniker gleichgestellt<br />

wird.“<br />

„DastheoretischerworbeneWissenpraktischumsetzen“<br />

Weiterbildungs-TochtervonBHSCorrugatedinWeiherhammerhatsichzum„ÜberbetrieblichenBildungszentruminOstbayern“(ÜBZO)gemausert<br />

JährlichbietetdasÜBZOüber200Seminarean. Foto:ÜBZO<br />

Bereich ebenso wie für die Elektround<br />

Metallbranche oder ganz allgemein<br />

im gewerblich-technischen Sektor.Grundsätzlichstrebemangemeinsam<br />

mit den Partnerfirmen die „bestmögliche<br />

Personalentwicklung“ für<br />

dasjeweiligeUnternehmenan.<br />

Seit 2009 verfügt die ÜBZO GmbH<br />

über ein Zertifikat, das den Oberpfälzern<br />

entsprechend der „Anerkennungs-<br />

und Zulassungsverordnung<br />

Weiterbildung“ (AZWV) verliehen<br />

worden war. Damit zählt diese Einrichtung<br />

von BHS Corrugated zum<br />

Kreis jener anerkannten Bildungsträger,<br />

die auch die von der Agentur für<br />

ArbeitgefördertenSchulungsmaßnahmendurchführenkönnen.<br />

Dass die hier angebotenen Kurse<br />

und Seminare auf ein überaus reges<br />

Interessestoßen,kommtfreilichnicht<br />

von ungefähr, verstehen sich Sonja<br />

Prüll und ihr Team doch als ein<br />

Dienstleistungsunternehmen, das allen<br />

Kundenwünschen gerecht zu werden<br />

versucht und deshalb zum Beispiel<br />

unabhängig von ihrem eigenen,<br />

bereits recht breit gefächerten Kursprogramm<br />

durchaus maßgeschneiderte<br />

Konzepte anbietet. Dazu gehört natürlichaucheinhohesMaßanFlexibilitätbeiderAuswahlderKurstermine,<br />

„hier gehen wir individuell auf die<br />

Wünsche des Kunden ein.“ Und dann<br />

natürlich die Ressourcen der Muttergesellschaft:<br />

Dieses Potenzial reicht<br />

von der modernen technischen Ausstattung<br />

etwa der Lehrwerkstatt bis<br />

„zur inspirierenden Atmosphäre des<br />

BHSInnovisionCenters“.(go)

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