Donauer PVplaner 3D Planungssoftware

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Version 1.40 vom 20.10.2010 Handbuch Donauer PVplaner 3D Planungssoftware Copyright: GASCAD Software GmbH Das Dokument darf ohne vorherige Zustimmung des Autors, weder im Ganzen noch auszugsweise kopiert, reproduziert oder auf andere Weise vervielfältigt werden. Seite 1/109

Version 1.40 vom 20.10.2010<br />

Handbuch<br />

<strong>Donauer</strong> <strong>PVplaner</strong><br />

<strong>3D</strong> <strong>Planungssoftware</strong><br />

Copyright: GASCAD Software GmbH<br />

Das Dokument darf ohne vorherige Zustimmung des Autors, weder im Ganzen noch auszugsweise kopiert, reproduziert oder auf andere<br />

Weise vervielfältigt werden.<br />

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1 Vorwort 5<br />

1.1 Installationsanleitung 6<br />

1.1.1 Starten der Installation 6<br />

1.1.2 Installationsmöglichkeiten 6<br />

1.1.3 GASCADplan4 installieren 7<br />

1.2 Aktuellere Version suchen 11<br />

1.2.1 Prüfen auf neue Version 11<br />

2 Arbeitsbereiche/Register 14<br />

2.1 Der Erfassungsbogen 15<br />

2.1.1 Kundendaten 16<br />

2.1.2 Vertriebspartner 16<br />

2.1.3 Kommission 17<br />

2.1.4 Objektdaten 17<br />

2.1.5 Solarstandort 19<br />

2.1.6 Solarstandort aus Karte 21<br />

2.1.7 Generatorenfeld 1 21<br />

2.2 PV (Planung) 23<br />

2.3 Farbdarstellung 25<br />

2.4 Schattensimulation 27<br />

2.4.1 Modus: Sonne animieren 27<br />

2.4.2 Modus: Schattenbereich berechnen 28<br />

2.4.3 Ertragsminderung berechnen 30<br />

2.4.4 Berechnungsbasis für die Ertragsminderung 31<br />

2.4.5 Navigation 31<br />

2.5 Stückliste 32<br />

3 Arbeiten in den verschiedenen Ansichten 33<br />

3.1 Isometrie 33<br />

3.2 Grundriss 33<br />

3.3 Objektdraufsicht 34<br />

3.4 Aufbau des Gebäudes 35<br />

3.5 Das Generatorenfeld 37<br />

4 Planung 39<br />

4.1 Hindernisse 39<br />

4.1.1 Dachflächenfenster positionieren 39<br />

4.1.2 Kopieren eines Dachflächenfensters 40<br />

4.1.3 Gauben positionieren 40<br />

4.1.4 Kamine positionieren 41<br />

4.1.5 Sonnenkollektoren positionieren 42<br />

4.1.6 Hindernisse aus Dach ausnehmen 42<br />

4.2 Verlegen der Module 44<br />

4.2.1 Ausgangsmodul 44<br />

4.2.2 Artikelzuweisungsdialog 44<br />

4.2.3 Automatische Modulverlegung 45<br />

4.2.4 Manuelles Kopieren der Module 46<br />

4.2.5 Entfernen von Modulen 47<br />

4.2.6 Ausrichten der Module 47<br />

4.2.7 Schattenbereiche vermeiden 48<br />

4.2.8 Aufgeständerte Module 52<br />

4.2.9 Verlegeoptimierung 54<br />

4.2.10 Gedrehte Module 56<br />

5 Komplettierung Montagegestell 59<br />

5.1 Berechnung der sichtbaren Gestellkomponenten 59<br />

5.2 Aufruf des Komplettierdialoges 60<br />

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5.3 Die Komplettierfunktion im Detail 61<br />

5.3.1 Die Systeme 61<br />

5.3.2 Bestimmung der Dach- und Modulhalter 63<br />

5.3.3 Platzierung der Dachhalter 63<br />

5.3.4 Berechnungen 64<br />

5.4 Hinweise 66<br />

5.5 Stückliste 67<br />

6 Komplettierung Elektrik 68<br />

6.1 Wechselrichterbestimmung 68<br />

6.2 Strangzuordnung 71<br />

6.3 Verschaltungsplan 73<br />

6.3.1 Voraussetzung und Erstellung 73<br />

6.3.2 Aufbau der automatischen Verkabelung 74<br />

6.3.3 Gedrehte Module 76<br />

6.3.4 Brückenbildung 77<br />

6.4 Leitungsspezifikation 78<br />

6.4.1 Leitungseigenschaften 78<br />

6.4.2 Schema drucken 79<br />

6.4.3 Verkabelungskomplettierung 79<br />

7 Auswertungen 81<br />

7.1 Ertragsprognose 81<br />

7.1.1 Ertrag in kWh/Monat 81<br />

7.1.2 Fernhorizont 81<br />

7.1.3 Einstellungen (Ertragsminderung und Ertragserhöhungen) 83<br />

7.2 Wirtschaftlichkeit 84<br />

7.2.1 Tarife 84<br />

7.2.2 Wirtschaftlichkeitsprognose 85<br />

7.3 Wind- und Schneelast 87<br />

7.4 Elektro-Schema 88<br />

8 Ausdrucke 89<br />

8.1 Erfassungsbogen 90<br />

8.2 Wirtschaftlichkeitsprognose 91<br />

8.3 Wind- und Schneelast 92<br />

8.4 Elektro-Schema 93<br />

8.5 Verlegeplan 94<br />

8.6 Verlustschema 95<br />

9 Anhang Solaranlagentechnik 96<br />

9.1 Grundlagen 96<br />

9.1.1 Sonnenenergie 96<br />

9.1.2 Wirkungsgrad und Ausrichtung des Kollektors 96<br />

9.1.3 Der Lauf der Sonne während eines Tages / eines Jahres 98<br />

9.2 Photovoltaik 98<br />

9.2.1 Definition eines PV-Felds 100<br />

9.2.2 Parameter Solarmodule 100<br />

9.2.3 Temperatureffekt und Hinterlüftung 100<br />

9.2.4 Degradation und Verschmutzung 101<br />

9.2.5 Resultate 102<br />

9.3 Wechselrichterauslegung 102<br />

9.3.1 Vorbemerkung 102<br />

9.3.2 Grundlegende Funktion 103<br />

9.3.3 Ausgangslage 104<br />

9.3.4 Auslegungsvarianten 105<br />

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9.3.5 Auslegungsstrategie bei Multistring-Wechselrichtern 105<br />

9.3.6 Elektrische Grenzwerte 105<br />

9.3.7 Berechnung der Modultemperatur 106<br />

9.3.8 Anstellwinkel 106<br />

9.3.9 Nachführung 106<br />

9.3.10 Standort 106<br />

9.3.11 Hinterlüftung 107<br />

9.3.12 Windanteil 107<br />

9.3.13 Verschmutzung 107<br />

9.3.14 Degradation 107<br />

9.3.15 Vorstartdegradation 108<br />

9.3.16 Optimierung der Lastverteilung auf die Phasen 108<br />

9.3.17 Maximale Phasenschieflast 108<br />

9.3.18 Regeln für Dünnschichtmodule 108<br />

9.3.19 Filter 108<br />

9.3.20 Toleranzen 109<br />

9.3.21 Auslegungsdetails 109<br />

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1 Vorwort<br />

Das Dokument ist eine unabhängige Dokumentation für den GASCADplan4 Bereich [solar]pv zum<br />

Standardhandbuch GASCADplan4. Diese Ergänzung ist aber mit ausreichend Details versehen, dass<br />

man sie auch ohne das Standardhandbuch anwenden kann.<br />

GASCAD GASCADplan4[Solar]pv ist eine Ergänzung in der allgemeinen GASCAD<br />

<strong>Planungssoftware</strong> die für die Branche der Photovoltaikanlagen erstellt wurde.<br />

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1.1 Installationsanleitung<br />

1.1.1 Starten der Installation<br />

Legen Sie die ausgelieferte CD in den CD-Rom Schacht ein. In der Regel wird das Startprogramm<br />

automatisch ausgeführt. Falls das Startprogramm nicht automatisch ausgeführt wird oder falls Sie die<br />

Installation von einer Kopie auf der Festplatte starten möchten, rufen Sie das Programm autorun.exe<br />

aus dem Hauptverzeichnis auf.<br />

1.1.2 Installationsmöglichkeiten<br />

GASCADplan4 installieren<br />

Installiert das Basisprogramm, das sind die grafischen Kernprogramme, die<br />

Benutzerschnittstelle wie Menüs, Abfragemasken und grafische Darstellungen<br />

Datenbanktreiber installieren<br />

Diese Treiber sind in der Regel Bestandteil des Betriebssystems und müssen nur in<br />

Ausnahmefällen installiert werden. Kontaktieren Sie in dem Fall bitte die Hotline.<br />

Adobe PDF-Reader installieren<br />

Auch dieses Programm ist weit verbreitet und in der Regel schon auf den Rechnern installiert.<br />

Alle Druckausgaben von GASCADplan4 werden über PDFs gemacht.<br />

Installationshinweise ansehen<br />

Zeigt eine Datei von der Installations-CD mit Besonderheiten.<br />

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1.1.3 GASCADplan4 installieren<br />

Wenn es die Erstinstallation ist oder wenn Sie mit der CD ein neues Programm erhalten haben, dann<br />

installieren Sie zuerst GASCADplan4.<br />

Anmerkung:<br />

Insbesondere bei Windows-Vista kann es nach dem Anklicken dieser Auswahl etwas dauern da im<br />

Hintergrund einige Berechtigungsprüfungen durchgeführt werden. Hierbei wird der Cursor nicht auf<br />

die Sand-Uhr bzw. den Kreis bei Vista umgestellt und man könnte denken, dass man die Auswahl<br />

noch nicht getroffen hat.<br />

Unter Vista erscheint möglicherweise der Bildschirm:<br />

Benutzerkontensteuerung<br />

Mit der Aufforderung der Verwendung zuzustimmen oder abzubrechen. Stimmen Sie in dem Fall zu,<br />

sonst bricht das Betriebssystem den Vorgang ab.<br />

Es erscheint folgende Installationsmaske:<br />

Achten Sie darauf, dass GASCADplan4 nicht mehr läuft und klicken Sie auf weiter. In der nächsten<br />

Maske werden die Lizenzbedingungen gezeigt, die sie durch Auswahl von „Ich akzeptiere die<br />

Vereinbarung“ akzeptieren. Klicken Sie anschließend auf weiter.<br />

Das Installationsprogramm schlägt vor, wo die Anwendung auf Ihrem Rechner installiert werden soll.<br />

Ferner wird angezeigt, wie viel freier Platz auf der Festplatte benötigt wird.<br />

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Damit Sie GASCADplan4von der üblichen Stelle aus aufrufen können, wird eine Programm-<br />

Verknüpfung erstellt.<br />

Als nächstes können Sie zusätzliche Verknüpfungen anlegen lassen.<br />

Ferner können Sie bestimmen, ob Sie mit der Installation die bisherigen Einstellungen beibehalten<br />

wollen (wenn GASCADplan4 bereits installiert war) oder ob sie alles wieder auf die Grundwerte<br />

abändern möchten.<br />

In der letzten Maske werden alle Angaben noch einmal übersichtlich dargestellt und können geprüft<br />

werden. Ist eine Angabe nicht richtig, können Sie über den Button Zurück die vorherigen<br />

Einstellungen wieder ansprechen.<br />

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Erst, wenn Sie hier den Button Installieren drücken beginnt die eigentliche Installation.<br />

Das Programm zeigt in einer Maske an, welche Programme gerade von der Installation entpackt und<br />

ins Zielverzeichnis kopiert werden.<br />

Der grüne Balken zeigt in etwa an, wie weit die Installation fortgeschritten ist.<br />

Der erfolgreiche Abschluss der Installation von GASCADplan4 wird mit folgender Maske angezeigt:<br />

Drücken Sie den Button Fertigstellen um zur Ausgangsmaske zurückzukehren.<br />

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Wenn keine Treiber etc. installiert werden müssen, ist die Installation jetzt beendet. Klicken Sie auf<br />

Ende.<br />

GASCADplan4 und die Daten sind jetzt installiert. Sie können die Anwendung aus dem<br />

Programmordner heraus starten:<br />

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1.2 Aktuellere Version suchen<br />

Über den Menüpunkt ?/Aktuellere Version suchen kann die Software über das Internet aktualisiert<br />

werden. Der sogenannte update Vorgang läuft in mehreren Stufen ab:<br />

Prüfen ob es eine neuere Version gibt<br />

Laden der notwendigen Daten über das Internet<br />

Installieren der neuen Version<br />

1.2.1 Prüfen auf neue Version<br />

Das Programm versucht den Server anzusprechen<br />

von dem die Versionen geladen werden können<br />

Findet das Programm eine neue Version wird dies<br />

angezeigt. Der Benutzer kann entscheiden, ob die<br />

Version geladen werden soll.<br />

Bitte beachten Sie, alleine der Vorgang der<br />

Prüfung kann einige Minuten dauern!<br />

Intern stellt das System zunächst eine Liste<br />

zusammen und beginnt dann den Kopiervorgang,<br />

deshalb bleibt das Bild einige Zeit auf 0% stehen!<br />

Wenn Sie Weiter drücken startet ein Prozess, bei<br />

dem die Daten über das Internet kopiert und in<br />

temporäre Ordner auf dem lokalen Rechner<br />

abgelegt werden.<br />

Am Ende der Datenübertragung wird über den Button Weiter der Installationsschritt gestartet.<br />

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Jetzt kann der Installationsprozess ausgeführt werden.<br />

Dieser Schritt kann nur erfolgen, wenn<br />

GASCADplan4 nicht mehr läuft. Es erscheint ein<br />

Hinweis, dass die Anwendung geschlossen wird.<br />

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Zum Schluss erfolgt eine Gegenprüfung, ob der installierte Stand mit dem Stand auf dem Server<br />

übereinstimmt.<br />

Ist die Prüfung erfolgreich kann GASCADplan4 neu gestartet werden.<br />

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2 Arbeitsbereiche/Register<br />

Nach dem Öffnen von GASCADplan4 sehen Sie folgenden Bildschirm vor sich.<br />

Objekte<br />

Menüleiste<br />

Register<br />

Hinweise<br />

Eigenschaften<br />

Innerhalb von GASCADplan4 gibt es verschiedene Ansichten die über Register gesteuert werden. Für<br />

das Modul [Solar]PV sind dabei folgende Register relevant:<br />

Formular/Erfassungsbogen<br />

Dient zur Erfassung der Objekt‐ und Benutzerdaten.<br />

PV<br />

Hier wird das gewünschte Gebäude als <strong>3D</strong> Objekt, im Grundriss, in der Dachansicht oder einer anderen<br />

beliebigen Ansicht als Strichdarstellung angezeigt.<br />

In dieser Ansicht werden die gewünschten Objekte (Module,...) dem Gebäude hinzugefügt.<br />

Schema<br />

Wird zum Abbilden des Elektroschemas der Module, Stränge und Wechselrichter verwendet.<br />

Farbdarstellung<br />

Zeigt das Gebäude als dreidimensionales Objekt in einer fotorealistischen Darstellung.<br />

Schattensimulation<br />

Dient zur Darstellung von Objekt mit dem Schattenwurf einer Lichtquelle (Sonne).<br />

Stückliste<br />

Hier können die einzelnen Objekte (Module, Wechselrichter und Montagesysteme) als Liste dargestellt<br />

und bearbeitet werden.<br />

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2.1 Der Erfassungsbogen<br />

Im Erfassungsbogen werden die Grunddaten der Solaranlage festgehalten.<br />

Der Erfassungsbogen liegt im Register Formular.<br />

Der Erfassungsbogen wird über den Index in verschiedene logische Bereiche geteilt.<br />

Der jeweils ausgewählte Bereich wird im Kopf der Maske angezeigt.<br />

Übernehmen der Daten<br />

In jeder Maske ist der Button Übernehmen vorhanden. Er wird aktiviert (wechselt von grau auf<br />

schwarz), wenn in der Maske etwas verändert wurde, was noch übernommen werden muss.<br />

Mit diesem Schritt werden die Daten aus der Maske in die Planung übernommen. Erst jetzt haben die<br />

Werte Einfluss auf die Planung (z. B. die Gebäudegröße). Tatsächlich auf die Festplatte gespeichert<br />

werden sie erst, wenn die Planung über den Button speichern gesichert wird.<br />

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2.1.1 Kundendaten<br />

Hier werden ganz allgemein die Daten des Kunden eingetragen der eine Solaranlage kaufen möchte.<br />

Die Daten werden in der Planung gespeichert aber nicht weiter überprüft.<br />

2.1.2 Vertriebspartner<br />

Hier werden die Daten des Vertriebspartners eingetragen und angezeigt. Vertriebspartner ist in der<br />

Regel der Installateur bzw. die Montagefirma. Diese Firmen arbeiten auch selbst mit diesem<br />

Planungsprogramm.<br />

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2.1.3 Kommission<br />

Hier werden Verwaltungsdaten zu dieser Planung festgehalten.<br />

2.1.4 Objektdaten<br />

Hier wird das gewünschte Gebäude samt Dachkonstruktion bestimmt.<br />

Anmerkung:<br />

34 Grad Ost bedeutet, dass das Dach gegenüber der Idealausrichtung Süden um 34° in Richtung Osten<br />

gedreht ist. Man kann sich in der Ansicht PV am Nordungspfeil orientieren.<br />

Über diese Vorauswahl können Sie entscheiden ob Sie Maßangaben zur Dachfläche oder zum<br />

gesamten Gebäude machen wollen.<br />

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Zu den meisten abgefragten Werten wird eine Skizze eingeblendet aus<br />

der genau ersichtlich welcher Wert hier abgefragt wird. Schieben Sie<br />

dazu den Mauszeiger einfach auf die Feldbezeichnung.<br />

Liegt ein Wert außerhalb der vorgegebenen<br />

Grenzen oder ist ein Wert bei einer Konstellation<br />

nicht möglich, wird das durch ein rot hinterlegtes<br />

Feld angezeigt.<br />

Im sogenannten ToolTip (ein Informationsfeld, welches eingeblendet wird, wenn man die Maus über<br />

dem Feld positioniert) zeigt das Programm die Grenzwerte oder die möglichen Auswahlwerte an.<br />

Der ToolTip kann auch bei der Auswahl unterstützen, indem z. B. ein Bild zum jeweiligen<br />

Auswahlpunkt eingeblendet wird, wenn die Maus darauf positioniert wird.<br />

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2.1.5 Solarstandort<br />

In dieser Maske werden Angaben zum geografischen Standort der Anlage gemacht.<br />

Kontinent, Land und Standort können über Listen abgerufen werden.<br />

Europa und Deutschland sind im Programm voreingestellt.<br />

Kontinent<br />

Tippen Sie den ersten Buchstaben des Kontinentes (z. B. e für Europa), es erscheint die Liste der<br />

Kontinente mit e (das ist natürlich nur Europa).<br />

Benutzen Sie den Cursor Pfeil nach Unten (↓) um einen Kontinent auszuwählen oder klicken Sie mit<br />

der Maus.<br />

Land<br />

Geben Sie im Feld Land den ersten Buchstaben eines europäischen Landes ein (z. B. d für<br />

Deutschland).<br />

Benutzen Sie den Cursor Pfeil nach Unten (↓) um ein Land auszuwählen oder klicken Sie mit der<br />

Maus.<br />

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Standort<br />

Geben Sie den ersten Buchstaben eines Ortes an z. B. f für Freiburg.<br />

Benutzen Sie den Cursor Pfeil nach Unten (↓) um einen Ort auszuwählen oder klicken Sie wieder mit<br />

der Maus.<br />

Wird ein Ort ausgewählt, ermittelt GASCADplan4 sofort die Geo- und Meteodaten aus einer<br />

Datenbank.<br />

Desweiteren können Sie zu einem Standort eine Geländekategorie angeben. Die Kategorie wird bei der<br />

Windlastberechnung berücksichtigt.<br />

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2.1.6 Solarstandort aus Karte<br />

Wenn eine Verbindung ins Internet besteht, können Sie über diesen Button den Standort aus einer<br />

Karte wählen.<br />

Geben Sie in das Suchfeld einen Städtenamen ein oder einen Straßennamen und einen Städtenamen<br />

mit Komma getrennt und drücken Sie auf Suche.<br />

Anmerkung:<br />

Das System kennt nicht alle Straßen. Erscheint keine rote Markierung, dann orientieren Sie sich am<br />

Ortszentrum und suchen Sie auf der Karte nach der Straße.<br />

Klicken Sie mit der linken Maustaste auf eine Stelle in der Karte. Das System setzt jetzt dort eine rote<br />

Markierung. Übernehmen Sie diesen Ort über den Button OK.<br />

Über die Koordinaten dieses Punktes such jetzt das System den nächstgelegenen Referenzort. Der<br />

Referenzort ist ein in der Datenbank gespeicherter Ort zu dem die Einstrahlungsdaten und die<br />

Wetterdaten bekannt sind. In der Karte sind in der obersten Zeile jeweils der Referenzort und die<br />

Entfernung angegeben.<br />

2.1.7 Generatorenfeld 1<br />

In einer Planung können mehrere Generatorenfelder definiert werden (noch nicht in dieser Version).<br />

Ein Generatorenfeld ist eine Fläche die mit Modulen gleicher Eigenschaften belegt werden kann.<br />

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2.2 PV (Planung)<br />

Sobald gültige Werte aus der Maske Objektdaten übernommen werden, erstellt das Programm das<br />

gewünschte Gebäude. Es wird als Strichdarstellung im Register PV dargestellt.<br />

Dieses Register wird in Folge auch als „Planung“ bezeichnet!<br />

Individuelle Gestaltung des Planungsbereiches:<br />

Objekte<br />

Eigenschaften<br />

Hinweise<br />

Um eine möglichst großen Planungsbereich zu erhalten können die Fenster Objekte, Eigenschaften und<br />

Hindernisse verschoben werden. Ziehen Sie zum Beispiel bei gedrückter linker Maustaste das Objekt-<br />

Fenster über das Eigenschaftsfenster. Je nach dem welcher Positions-Bereich gewählt wird kann man<br />

das Objekt-Fenster entsprechend positionieren. Um ein Fenster wieder zu lösen, klicken Sie auf das<br />

Dreieck in der Fensterleiste und wählen Sie unverankert.<br />

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Ansichten in der Planung:<br />

In der Standardansicht blickt man von oben auf das Gebäude. Um sich einen besseren Überblick zu<br />

verschaffen, können Sie über den Short-Cut Q (ein Short-Cut ist eine Taste oder eine<br />

Tastenkombination, die eine Funktion ausführt) oder den Menüpunkt Ansicht/Ansicht/Links Isometrie<br />

das Objekt von der Seite betrachten.<br />

Um im Grundriss und in der Objektdraufsicht (siehe unten) nicht zu viele Linien zu sehen, sind<br />

Mauern und Dachlatten standardmäßig ausgeschaltet. Sie können sie über das Menü Ansicht/Layer<br />

wieder einschalten.<br />

Sie können über die Taste G und Q zwischen diesen Ansichten wechseln.<br />

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2.3 Farbdarstellung<br />

Klicken Sie auf das Register Farbdarstellung.<br />

Zunächst sehen Sie in der Regel folgende Darstellung:<br />

Dabei stehen Sie unmittelbar vor der linken vorderen Seite des Gebäudes und schauen von dort auf das<br />

Gebäude. In der Toolbar ist der Button Gehen aktiv (er ist blau hinterlegt).<br />

Über den Button können Sie immer wieder zu dieser Ausgangsposition springen.<br />

Sie können sich jetzt vor, zurück und seitlich bewegen.<br />

Beachten Sie, dass Sie sich in dem Fall bewegen. Sie können auch bsw. in das Gebäude hineingehen<br />

und dort nach oben schauen.<br />

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Tastaturkürzel:<br />

Cursor oben<br />

nach vorne gehen<br />

Cursor unten<br />

nach hinten gehen<br />

Cursor rechts<br />

nach rechts schauen<br />

Cursor links<br />

nach links schauen<br />

Cursor Shift oben<br />

nach oben gehen (Leiter hinauf)<br />

Cursor Shift unten<br />

nach unten gehen (Leiter hinunter)<br />

Cursor Strg unten<br />

Kopf nach unten neigen<br />

Cursor Strg oben<br />

Kopf nach oben neigen<br />

In der Farbdarstellung können verschiedene Layer ein und ausgeschaltet<br />

werden. Wenn das Montagegestell ermittelt wurde können Sie bsw. den<br />

Layer Module ausblenden um das Gestell in der Farbdarstellung zu sehen.<br />

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2.4 Schattensimulation<br />

Es werden in diesem Abschnitt einige Themen wie z. B. Umgang mit Hindernissen, Modulverlegung<br />

etc. angesprochen, die erst in späteren Abschnitten genauer erklärt werden!<br />

2.4.1 Modus: Sonne animieren<br />

Über eine Einstellbox kann bestimmt werden welcher Sonnenstand dargestellt werden soll. In der<br />

Ansicht werden dann die entsprechenden Schatten wie in einem Film gezeigt.<br />

Wenn Sie die Gesamtdauer auf 0 Tage stellen, dann können Sie auch einen genauen Zeitpunkt<br />

darstellen. Wählen Sie im Kalender das Datum aus und unter „Uhrzeit“ den Zeitpunkt. Bei<br />

Durchgänge muss jetzt 1 stehen. Drücken Sie auf Sonne animieren. Jetzt zeigt das Bild die Schatten<br />

zu genau diesem Zeitpunkt.<br />

Hier die Simulation genau eine Stunde später.<br />

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2.4.2 Modus: Schattenbereich berechnen<br />

Aus der Animation ist nicht sofort erkennbar, welche Bereiche auf dem Dach wie lange und wie stark<br />

beschattet werden. Das System ist in der Lage die animierten, einzelnen Schatten über das Jahr zu<br />

addieren und so die Stellen mit hohem Schattenanteil zu berechnen.<br />

Man kann sich das so vorstellen, dass jeder zu einem Zeitpunkt berechnete Schatten auf einem<br />

Transparent gezeichnet wird und anschließend alle Transparente aufeinander gelegt werden.<br />

Zunächst bestimmt man den Zeitbereich. Mit 365 Tagen im Feld Gesamtdauer deckt man das ganze<br />

Jahr ab, mit 90 Tagen würde man nur 3 Monate betrachten.<br />

Wird nicht das ganze Jahr genommen, dann ist der Startzeitpunkt mit entscheidend. Dieser wird im<br />

Kalender eingetragen.<br />

Im Feld Schatten ein gibt man an, wie viele Tage hintereinander addiert werden sollen, im Feld<br />

Schatten aus gibt man an, wie viele Tage übersprungen werden sollen. Soll z. B. immer eine Woche<br />

aufaddiert und eine Woche übersprungen werden, gibt man in beiden Feldern 7 an.<br />

Soll ein Tag im Monat genommen werden, gibt man 1 bei Schatten ein und 30 bei Schatten aus an.<br />

Je weniger Schatten addiert werden müssen, umso schneller ist die Berechnung fertig.<br />

Es wird die Einstellung 1/30 empfohlen, da hier die Berechnung schnell ist und die Genauigkeit<br />

ausreichend.<br />

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Bei einem Haus, das genau nach Süden ausgerichtet ist, verteilt sich die Schattenfläche in etwas<br />

symmetrisch um die Schattenobjekte. Ist die Südausrichtung 30°, dann sieht die Darstellung wie folgt<br />

aus:<br />

Die berechneten Gesamtschattenflächen sind in drei Gruppen abgestuft:<br />

wenig (hellgrau)<br />

diese Stellen sind beschattet aber eher selten<br />

mittel (grau)<br />

diese Stellen sind häufiger beschattet<br />

viel (schwarz)<br />

diese Stellen sind sehr oft beschattet<br />

Der linke obere Teil neben den<br />

Schattenobjekten ist stärker verschattet (ist am<br />

Kamin am besten zu sehen).<br />

Sie können über Prozentzahlen selbst bestimmen, wo Sie die Grenzen ziehen möchten.<br />

50% bedeutet, dass diese Stellen die Hälfte der Zeit im Schatten liegen (gezählt werden dabei nur die<br />

Sonnenstunden, nicht die Nacht!).<br />

Eine empfohlene Einstufung ist 5%, 10% und 30%. Alle Flächen die weniger als 5% der Zeit im<br />

Schatten liegen werden normal (hell) dargestellt. Flächen die zwischen 5% und 10% des Zeitraums im<br />

Schatten liegen werden hellgrau gezeigt, die über 10% in grau und die über 30% schwarz.<br />

Mit der Einstellung 1%, 10%, 20% ist die<br />

Darstellung ganz anders. Das Programm<br />

zeigt jetzt auch Flächen die nur 1% der Zeit<br />

im Schatten liegen.<br />

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Die Schattenbereiche werden auch in der<br />

Farbdarstellung gezeigt. Dort kann man<br />

näher an die Objekte herangehen und die<br />

drei Bereiche besser sehen:<br />

Anmerkung:<br />

Aus den Schattenbereichen kann man nicht ablesen ob die Flächen zum gleichen Zeitpunkt beschattet<br />

sind. Die Flächen links von einem Schattenobjekt und rechts von einem Schattenobjekt werden in der<br />

gleichen Stufe dargestellt, obwohl sie nicht gleichzeitig im Schatten liegen!<br />

Diese Information können Sie nur aus der Funktion Sonne animieren nehmen.<br />

2.4.3 Ertragsminderung berechnen<br />

Wenn es nicht vermieden werden kann, dass Module in Schattenbereiche verlegt werden, kann das<br />

System über den Flächenanteil aller Module im Verhältnis zu Modulflächen mit Schatten aufzeigen,<br />

wie groß annähernd die Ertragsminderung sein könnte. Berücksichtigt werden dabei lediglich die<br />

beschattete Fläche und die Zeit der Beschattung.<br />

Verlegen Sie einige Module so, dass sie zeitweise beschattet werden.<br />

Wechseln Sie in die Schattensimulation, rufen Sie den Sonnenstand Dialog auf und wählen Sie als<br />

Modus Ertragsminderung berechnen aus. Die notwendigen Einstellungen werden vom Programm<br />

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vorgenommen, Sie können die Werte in diesem Modus nicht selbst wählen. Drücken Sie Berechnung<br />

starten. Das Ergebnis können Sie im Hinweisfenster sehen:<br />

Der Wert kann in die Ertragsprognose einbezogen werden (siehe Kapitel Ertragsprognose).<br />

2.4.4 Berechnungsbasis für die Ertragsminderung<br />

Um besser darstellen zu können, wie die Verschattungssimulation<br />

arbeitet werden zwölf Module von 60 (das entspricht 20%) aus dem<br />

Modulfeld extrem beschattet. Als Leistungsminderung berechnet das<br />

Programm in dem Fall 9,9 also ca. 10%.<br />

Das bedeutet, dass diese 12 Module über ein Jahr gesehen 50% der<br />

Zeit im Schatten liegen.<br />

Das Programm vergleicht die Jahreseinstrahlung ohne Schattenobjekte<br />

mit der Jahreseinstrahlung unter Berücksichtigung der Schattenobjekte<br />

und korrigiert den Jahresertrag in diesem Verhältnis.<br />

Unberücksichtigt bleibt derzeit eine Betrachtung einzelner Stränge<br />

und Wechselrichter zu jedem Zeitpunkt.<br />

Hinweis:<br />

Die Berechnung zur Ertragsminderung arbeitet nicht mit der groben<br />

Aufteilung der Schattenbereiche sondern berücksichtigt auch sehr<br />

geringe Verschattung bei Modulen die weiter von einem Hindernis entfernt sind.<br />

Module, die nicht in den Schattenbereichen liegen können also trotzdem eine (geringe) Verschattung<br />

haben. Liegen die Module alle unter den Hindernissen ist die Leistungsminderung 0,0%<br />

2.4.5 Navigation<br />

In der Schattensimulation können Sie sich durch die Planung bewegen aber auch die Planung<br />

bewegen.<br />

Bewegen der Planung:<br />

Sobald Sie mit der Maus über die Ansicht fahren erscheint ein sogenanntes Kugel-Control.<br />

Die Kugel wirkt so, als ob das Objekt mitten in ihr steht.<br />

Die Kugel kann rotiert werden, indem man eine Linie mit<br />

der Maus greift und den angegriffenen Punkt auf der Linie<br />

weiterschiebt. Man kann sich das vorstellen, wie ein<br />

Globus in dem das Objekt steckt. Sie berühren den Globus<br />

mit dem Finger (hier mit der Maus) und drehen ihn.<br />

Positionieren Sie den Cursor mit der Maus auf das Objekt.<br />

Halten Sie jetzt die Steuerungstaste gedrückt, drücken Sie<br />

zusätzlich die rechte Maustaste. Sie können das Objekt<br />

jetzt innerhalb der Ansicht verschieben.<br />

Bewegen durch die Planung:<br />

Mit dem Maus-Rad können Sie sich auf eine Stelle zubewegen oder sich davon entfernen. Drehen Sie<br />

zunächst das Objekt mit dem Kugel-Control so, dass Sie den First sehen können. Schieben Sie jetzt die<br />

Maus an die Stelle auf die Sie zugehen möchten. Drehen Sie das Rad nach oben um auf die Stelle<br />

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zuzugehen oder nach unten um von ihr wegzugehen.<br />

2.5 Stückliste<br />

Im Register Stückliste werden die Module, die Wechselrichter, die Teile für das Montagegestell und<br />

die Verkabelungsartikel aufgelistet.<br />

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3 Arbeiten in den verschiedenen Ansichten<br />

3.1 Isometrie<br />

3.2 Grundriss<br />

Über den Short-Cut Q können Sie die Isometrie links, über den Short-Cut<br />

W die Isometrie rechts aufrufen.<br />

Sie können in dieser Ansicht Objekte in die Planung hineinziehen.<br />

Über den Short-Cut G gelangen Sie in die Grundrissansicht.<br />

Vom Dach sowie von allen Objekten sieht man aus der Vogelperspektive<br />

senkrecht hinunter auf das Dach. Man siehe die Querschnitte der Teile.<br />

Diese Ansicht eignet sich gut um Kamine und Gauben in die Planung zu<br />

positionieren.<br />

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3.3 Objektdraufsicht<br />

Über den Short-Cut Shift-G wird die Objektdraufsicht aktiviert.<br />

Das Objekt wird so gekippt, dass man senkrecht auf eine Dachhälfte schaut. Die andere Dachhälfte<br />

wird entsprechend schmaler dargestellt. Sind die Mauern eingeblendet, liegt ein Teil der Seitenmauer<br />

außerhalb der Dachfläche.<br />

Kamine und Gauben werden in der Ansicht nach hinten gekippt. Schaut man dann von oben auf sie<br />

drauf sieht man nicht mehr den Querschnitt sondern ein lang gezogenes Teil.<br />

Zur besseren Veranschaulichung ist die Grafik um 90° gedreht, in GASCADplan4 sieht sie<br />

folgendermaßen aus:<br />

In dieser Ansicht können Sie Abstände von Objekten anpassen deren Maß entlang des Daches<br />

(ausgehend von der Traufe) gemessen sind.<br />

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3.4 Aufbau des Gebäudes<br />

Die Beispiele basieren auf folgenden Objektdaten:<br />

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In der Objektdraufsicht gibt es verschiedene Linien die zu sehen sind. Sie können zur besseren<br />

Übersicht zunächst das Hintergrundraster ausblenden (auf leere Fläche<br />

klicken, in Eigenschaften bei Raster Anzeigen: nein wählen). Über die<br />

Layersteuerung können weitere Details auf sichtbar oder unsichtbar<br />

gestellt werden.<br />

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3.5 Das Generatorenfeld<br />

Das Generatorenfeld repräsentiert eine Fläche, in der später die Solarmodule gelegt werden können.<br />

Sie ist laut Regelwerk etwas kleiner als die Dachseite auf welche die Solarmodule montiert werden<br />

sollen. Die Abstände des Generatorenfeldes von den Dachkanten links, rechts, oben und unten sind im<br />

Erfassungsbogen hinterlegt.<br />

Anmerkung:<br />

Das Generatorenfeld ist ein internes Objekt und darf nicht entfernt werden!<br />

Generiertes und definiertes Generatorenfeld<br />

Sie können sich die beiden Generatorenfelder am besten folgendermaßen merken:<br />

Generiertes Generatorenfeld<br />

ist ein Feld, das vom Programm anhand des Erfassungsbogens generiert wurde.<br />

Definiertes Generatorenfeld<br />

ist ein Feld das Sie als Anwender selbst definieren können.<br />

Beim Erstellen des Gebäudes werden beide Felder gleich gesetzt.<br />

Hinweis:<br />

Im Folgenden werden Funktionen angesprochen die erste weiter später erklärt werden um den Sinn<br />

und Zweck der beiden Felder beschreiben zu können.<br />

Das Programm berechnet zunächst anhand eines internen Regelwerkes Größe und Position des<br />

Generatorenfeldes. Dieses Feld wird als „generiertes Generatorenfeld“ bezeichnet.<br />

Wenn Sie in einer Planung Shift-G drücken (Objektdraufsicht) werden die Feldgrenzen dunkelblau<br />

gekennzeichnet.<br />

Mit gleicher Größe und Position stellt das Programm ein<br />

zweites Feld (das definierte Generatorenfeld) zur<br />

Verfügung. Dieses zweite Feld ist für individuelle<br />

Einstellungen vorgesehen. Die Automatische<br />

Modulverlegung orientiert sich an diesem zweiten Feld.<br />

In den meisten Fällen ist es nicht erforderlich dieses<br />

Feld anzupassen da man Module innerhalb der<br />

Generatorenfelder schieben, kopieren und löschen kann.<br />

Für Sonderfälle kann es aber sinnvoll sein.<br />

Drücken Sie in der Objektdraufsicht zunächst ESC, damit die Markierung des generierten<br />

Generatorenfeldes aufgehoben wird. Sie sehen ein Rechteck mit einer dünnen schwarzen Linie<br />

(definiertes Generatorenfeld) und ein Rechteck mit einer etwas dickeren hellblauen Linie (generiertes<br />

Generatorenfeld).<br />

Klicken Sie jetzt mit der linken Maustaste eine Linie des Rechtecks an. Das Rechteck wird dünn in rot<br />

dargestellt. Sie haben jetzt das definierte Generatorenfeld markiert. An jeder Ecke ist ein blauer Kreis<br />

eingezeichnet, an dem Sie das Rechteck greifen und schräg nach innen oder außen ziehen können.<br />

Ziehen Sie den rechten unteren Punkt mit der Maus nach links. Es entsteht folgende Form:<br />

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Das im Hintergrund liegende generierte<br />

Generatorenfeld bleibt unverändert.<br />

Halten Sie die Steuerungstaste gedrückt und<br />

klicken Sie mit der linken Maustaste auf die<br />

linke Kante des Rechteckes. Die Kante wird<br />

dunkelblau dargestellt.<br />

Stellen Sie die Schrittweite auf 100 mm ein in dem Sie einfach die Ziffer 100 und Eingabe tippen.<br />

Schieben Sie anschließend die Kante mit der Tastenkombination Cursor-rechts in 100 mm Schritten<br />

nach rechts.<br />

Sie können diese Kanten auch weiter nach<br />

außen ziehen (bis zum Dachrand). Beim<br />

Verlegen der Module prüft das System<br />

jedoch mit den Grenzen des generierten<br />

Generatorenfeldes!<br />

In der Farbdarstellung ändert sich nichts, da<br />

dort ebenfalls das generierte Generatorenfeld<br />

gezeigt wird.<br />

Wenn Sie in ein so manipuliertes<br />

Generatorenfeld Module verlegen (siehe unten),<br />

entsteht folgendes Bild:<br />

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4 Planung<br />

Nachdem über die Angaben im Erfassungsbogen ein Gebäude samt Dach aufgebaut worden ist, kann<br />

mit der eigentlichen Planung begonnen werden.<br />

4.1 Hindernisse<br />

Zunächst werden alle vorhandenen Hindernisse auf dem Dach ergänzt.<br />

4.1.1 Dachflächenfenster positionieren<br />

Wechseln Sie ins Register PV und dort in die Objektdraufsicht.<br />

Wählen Sie im Fenster Objekte den Ordner Hindernisse.<br />

Es werden verschiedene Objekte angezeigt. Wählen Sie<br />

Dachflächenfenster aus.<br />

Sie können diese Objekte in die Objektdraufsicht hineinziehen.<br />

Anmerkung:<br />

Achten Sie darauf, dass Sie dabei einen Punkt innerhalb des<br />

Generatorenfeldes auswählen. Nur dann kann das Objekt sich an die<br />

Höhe und an die Schräge anpassen!<br />

Ist das Objekt markiert, kann man es<br />

mit den Cursortasten rechts, links, oben,<br />

unten positionieren.<br />

Im Eigenschaftenfenster des Objektes<br />

wird zeitgleich die Position als X und Y<br />

Maß dargestellt und kann dort<br />

abgelesen werden. Man kann auch die<br />

Position dort direkt überschreiben.<br />

Drücken Sie ESC oder klicken Sie in eine leere Fläche der<br />

Objektdraufsicht um die Selektion des Objektes (blaue Linien)<br />

aufzuheben.<br />

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Schauen Sie sich das Objekt in der Isometrie über die Taste Q an.<br />

4.1.2 Kopieren eines Dachflächenfensters<br />

Markieren Sie das Objekt indem Sie eine Linie des Objektes anklicken oder indem sie es im<br />

Objektbaum auswählen (es wird blau dargestellt).<br />

Drücken Sie Ctrl-CursorRechts. Das Objekt wird zur rechten Seite kopiert. Schieben Sie es<br />

anschließend über Cursor Rechts so weit nach rechts wie sie es platzieren möchten.<br />

4.1.3 Gauben positionieren<br />

Gauben positionieren Sie am besten über die Grundriss Ansicht.<br />

Wählen Sie das Objekt aus dem Ordner Hindernisse und positionieren Sie es in der Dachfläche.<br />

Anmerkung:<br />

Wird bei einer Gaube die Höhe verändert, wird das<br />

Objekt nicht mehr richtig an die Dachkante positioniert.<br />

Um das zu korrigieren verschieben Sie das Objekt mit<br />

der Maus ein wenig vor und zurück. Diese Verschiebe-<br />

Funktion passt das Objekt wieder richtig an.<br />

Das Programm zeigt den Abstand<br />

der Objekte von der linken unteren<br />

Dachkante. Die Werte können<br />

angeklickt und direkt überschrieben<br />

werden. Soll der Abstand der Gaube<br />

von der Dachunterkante (Traufe)<br />

zur Unterkante der Gaube in<br />

Richtung des Daches angegeben<br />

werden, wechseln Sie dazu<br />

zunächst in die Objektdraufsicht<br />

(Short-Cut Shift-G).<br />

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4.1.4 Kamine positionieren<br />

Wählen Sie über die Taste G die Grundrissdarstellung aus:<br />

Wählen Sie im Fenster Objekte das Verzeichnis Hindernisse und ziehen Sie den Kamin in den<br />

Grundriss grob an die Stelle, wo der Kamin platziert werden soll. Damit ein Kamin auch als reines<br />

Schattenobjekt genutzt werden kann, können Sie ihn auch auf der hinteren Dachhälfte eines<br />

Satteldaches geben.<br />

Den Abstand von der linken Dachseite zur linken unteren Kante des Kamins können Sie direkt durch<br />

Anklicken und Überschreiben des Wertes verändern. Den Abstand von der unteren Dachkante zur<br />

unteren Kante des Kamins können Sie hier ebenso verändern.<br />

Anmerkung:<br />

Obwohl Sie in der Draufsicht sind geben Sie hier das am Dach entlang gemessene Maß an!<br />

Die Maß-Linie ist unabhängig von der Ansicht vom Dachdurchgangspunkt des Kamins zur Traufe hin<br />

definiert! Sie können das überprüfen, indem Sie den Kamin markieren und die Isometrie-Ansicht über<br />

den Short-Cut Q auswählen.<br />

Anmerkung:<br />

Um den Bemaßung-Nullpunkt verschieben zu<br />

können, gehen Sie im Register PV auf Extras,<br />

Optionen. In diesem Fenster auf 2D Zusätze klicken<br />

und das Kästchen Distanzmaßpunkte sperren<br />

deaktivieren. Anschließend können Sie den<br />

Bemaßung-Nullpunkt an eine beliebige Position<br />

verschieben.<br />

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Ist der Kamin markiert (blau hinterlegt) können Sie im Eigenschaftenfenster dazu einige Werte<br />

anpassen.<br />

Unter Objektvarianten können Sie die Höhe über Dach gemessen an<br />

der Firstseite oder die Höhe über dem Dach gemessen an der<br />

Traufenseite bestimmen.<br />

4.1.5 Sonnenkollektoren positionieren<br />

Es kommt vor, dass auf einem Dach auf dem PV Module verlegt werden sollen schon<br />

Sonnenkollektoren liegen. Diese müssen als Sperrfläche wirken. Sie können deshalb neben<br />

Dachflächenfenstern auch Sonnenkollektoren aus der Hindernisbibliothek auswählen. Gehen Sie so<br />

vor wie bei den Dachflächenfenstern.<br />

4.1.6 Hindernisse aus Dach ausnehmen<br />

Die positionierten Hindernisse liegen zunächst nur auf dem Dach auf (die Gauben passen sich auch<br />

schon etwas an). Es gibt aber Regeln, nach denen rund um diese Hindernisse Sperrflächen aus dem<br />

Generatorenfeld ausgenommen werden müssen. Ferner müssen Gauben die Sparren durchstoßen und<br />

für Dachflächenfenster muss ggf. auch ein Teil eines Sparrens und der Dachlatten entfernt werden.<br />

Diese Berechnungen werden durch die Funktion Hindernisse aus Dach ausnehmen gestartet. Sie<br />

können sich die Farbdarstellung dazu vor dem Aufruf der Funktion kurz anschauen und danach noch<br />

einmal.<br />

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So sieht die Farbdarstellung vorher aus. Die Dachflächenfenster sind kaum<br />

zu erkennen, da ihre Rahmenfarbe ziemlich identisch ist mit der Farbe der<br />

Dachziegel.<br />

Markieren Sie das Dach und drücken Sie im Register PV den Button<br />

Nach dem die Funktion Hindernisse aus Dach ausnehmen durchgeführt<br />

wurde sind um die Gaube Sperrbereiche zu sehen. Bei den<br />

Dachflächenfenstern sind die Rechtecke jetzt weggestanzt.<br />

Geht man ins Innere hinein, sieht man besser was passiert ist:<br />

Da wir auf eine komplette Innendecken- und<br />

Innenwanddarstellung verzichten hängt die Gaube in der Luft.<br />

Man sieht aber genau, wo sie das Dach durchstößt. Ebenso die<br />

Dachflächenfenster.<br />

Anmerkung:<br />

Wenn das Dach aufgrund von dieser Berechnung einmal verändert<br />

wurde, passt es sich nicht automatisch an, wenn ein Objekt<br />

entfernt oder verschoben wird. Die Funktion sollte deshalb nur<br />

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aufgerufen werden, wann man die Objekte sorgfältig positioniert hat.<br />

Natürlich kann man vorher die Planung speichern bzw. zwischenspeichern und dann auf diese Version<br />

zurückgreifen. Es ist auch eine Neuberechnung des gesamten Objektes möglich.<br />

4.2 Verlegen der Module<br />

4.2.1 Ausgangsmodul<br />

Auch die Module werden in der Objektdraufsicht verlegt, da es dazu aber noch Spezialfunktionen gibt<br />

wird das in einem eigenen Kapitel behandelt.<br />

Sie gehen bei den Modulen ähnlich vor wie bei den Hindernissen.<br />

Sie holen ein Modul an eine beliebige freie Stelle in das Generatorenfeld. Dazu wählen Sie im Fenster<br />

Objekte aus dem Ordner Module das PV-Modul (das ist noch ein neutrales PV-Modul) und schieben es<br />

in das Generatorenfeld. Da die Größe des Moduls sich noch ändern kann legen Sie es nicht ganz an<br />

den Rand des Generatorenfeldes.<br />

Anschließend weisen Sie diesem Modul eine Artikelnummer aus der Artikelliste zu (siehe unten).<br />

Dadurch bekommt das Modul die Eigenschaften dieses Artikels, insbesondere die Breite und die Höhe<br />

werden angepasst. Das erste Modul schieben Sie nun an eine<br />

passende Stelle im Generatorenfeld von der aus Sie die<br />

Modulbelegung starten möchten.<br />

Am Modul sind jetzt Snap-Points zu erkennen, mit deren Hilfe<br />

Sie das Modul exakt in die Ecken oder in die Mitte der<br />

Generatorfeldbegrenzungslinien positionieren können.<br />

Die passenden Snap-Points am Generatorenfeld erscheinen,<br />

sobald Sie ein Modul mit der linken Maustaste greifen und<br />

bewegen. Schieben Sie das Modul an den mittleren Snap-Point<br />

der oberen Generatorfeldkante. Damit ist das Modul exakt in<br />

der Mitte positioniert.<br />

4.2.2 Artikelzuweisungsdialog<br />

Wurde ein Modul in die Planung platziert, kann man über den Button einen unabhängigen<br />

Artikelauswahldialog abrufen:<br />

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Im Dialog kann man wiederum festlegen, dass der Dialog zukünftig automatisch erscheinen soll,<br />

nachdem man ein Modul in die Planung gezogen hat.<br />

4.2.3 Automatische Modulverlegung<br />

Das erste PV-Modul ist positioniert und hat die gewünschte Größe. Drücken Sie nun den Button .<br />

Es erscheint folgender Auswahldialog:<br />

Über verschiedene Einstellungen kann die Dachbelegung jetzt beeinflusst werden.<br />

Das System verlegt dieses Modul nun in das ganze Generatorenfeld und schließt dabei die<br />

Sperrflächen der Hindernisse aus.<br />

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Die Modulverlegung arbeitet im Rasterverfahren. Sie legt beginnend vom Ausgangsmodul jeweils ein<br />

Modul neben das andere. Überlagert ein Modul eine Sperrfläche, wird es nicht verlegt. Die im unteren<br />

Bild blau markierten Module sind von Hand dort hin kopiert worden. Man sieht, die Sperrflächen<br />

wären überlagert.<br />

Die Module liegen in einem eigenen Layer. Dieser Layer kann über die Layersteuerung ein und<br />

ausgeschaltet werden. Dadurch ist es möglich, dass man bsw. das unter den Modulen liegende Gestell<br />

sieht.<br />

4.2.4 Manuelles Kopieren der Module<br />

Alternativ dazu können Sie Module auch manuell kopieren. Markieren Sie ein Modul und klicken Sie<br />

Ctrl-CursorRechts. Das Modul wird kopiert und direkt neben das erste gelegt. Verschieben Sie das<br />

neue markierte Modul mit den Cursortasten oder kopieren Sie dieses Modul erneut mit Ctrl-<br />

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CursorRechts oder auch CursorRunter. Wiederholen Sie den Vorgang so oft sie möchten. In dieser Art<br />

wurden hier die Module zwischen den Gauben verlegt.<br />

In der Farbdarstellung sieht das Objekt jetzt folgendermaßen aus:<br />

4.2.5 Entfernen von Modulen<br />

Die Automatische Modulverlegung legt konsequent<br />

Module dorthin wo der Platz ausreicht. An<br />

Schattenstellen oder dort wo Module optisch nicht gut<br />

wirken möchte man aber vielleicht Module nicht<br />

verlegen.<br />

Klicken Sie in der Objektdraufsicht dazu ein Modul an.<br />

Das Modul wird blau hinterlegt. Drücken Sie die Shift-<br />

Taste und wählen Sie weitere Module aus die gelöscht<br />

werden sollen. Haben Sie alle zu löschenden Module<br />

markiert, drücken die die Taste Entf. Oder über das<br />

Rechte Mausmenü den Menüpunkt Löschen.<br />

Hinweis:<br />

In der Planung sind viele Objekte die selten bearbeitet werden müssen auf gesperrte Layer gelegt<br />

worden. Dadurch ist es jetzt einfacher Objekte wie Module durch ein Selektionsfenster auszuwählen!<br />

4.2.6 Ausrichten der Module<br />

Es gibt zwei Optionen mit denen das ganze Modulfeld vertikal bzw. horizontal im Generatorenfeld<br />

ausgerichtet wird. Diese Option kann verwendet werden um links und rechts bzw. oben und unten den<br />

gleichen Abstand zum Generatorenfeld einstellen zu können. Dazu wählt man in der Menüleiste PV,<br />

Module horizontal (oder vertikal) zentrieren<br />

Hinweis:<br />

Wenn dabei Module in ein Hindernis hineinragen wird diese Optimierung nicht abgebrochen, es<br />

erscheint aber eine entsprechende Meldung im Hinweisfenster.<br />

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4.2.7 Schattenbereiche vermeiden<br />

Neben den Hindernissen sind auch beschattete Flächen auf dem Dach Stellen, die zumindest bei<br />

starker Verschattung, nicht mit Modulen belegt werden sollten. Um diese Stellen in der Planung zu<br />

sehen können die Schattenbereiche (siehe Kapitel Schattensimulation) eingeblendet werden.<br />

Wählen Sie dazu den Menüpunkt PV/Ansicht/Schatten in Planung ein/aus.<br />

Diese Darstellung wurde mit der Einstellung<br />

Hellgrau 1-3% verschattet<br />

es wird mit einem mittleren Wert von 2% in dieser Fläche gerechnet.<br />

Grau 3-5% verschattet<br />

es wird mit einem mittleren Wert von 4% in dieser Fläche gerechnet<br />

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Schwarz über 5% verschattet.<br />

es wird mit einem mittleren Wert von 52,5% (5 + 100)/2 gerechnet<br />

Bei der Modulverlegung können diese Flächen ähnlich wie Sperrflächen von Hindernissen ausgelassen<br />

werden. Beginnen Sie mit einem Ausgangsmodul und rufen Sie die Modulverlegung auf.<br />

Wählen Sie Dach voll belegen, aktivieren Sie<br />

Schattenbereiche vermeiden und geben Sie<br />

unter Max. Ertragsminderung 1 % ein. Es soll<br />

also kein Modul verlegt werden welches mehr<br />

als 1% verschattet ist.<br />

Anmerkung:<br />

als Max. Ertragsminderung ist hier der<br />

maximale Schattenflächenanteil, der zu einer<br />

Ertragsminderung führt, zu verstehen!<br />

Das Programm verlegt jetzt zunächst die<br />

Module ohne die Schattenflächen zu berücksichtigen. Dann wird für jedes Modul welches von einer<br />

Schattenfläche überlagert wird berechnet, wie hoch der Flächenanteil ist.<br />

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Ein Modul das vollständig im hellgrauen Bereich liegt ist im Mittel mit 2% verschattet. Mit der<br />

Einstellung 1 % werden somit nur Module verlegt die in keinen Schattenbereich fallen oder die mit<br />

einem ganz geringen Flächenanteil in einen Schattenbereich fallen.<br />

Diese Modulverlegung wurde automatisch durchgeführt mit einer Max.<br />

Ertragsminderungseinstellung von 5%. Die beiden Module unter dem Kamin wurden nicht verlegt,<br />

da sie in Sperrflächen hineinragen würden.<br />

Hier das gleiche Raster mit 20%. Man sieht sehr schön, dass die schwarzen Flächen gar nicht<br />

verwendet werden und die helleren Flächen je nachdem wie der Grenzwert erhöht wird immer mehr<br />

mit einbezogen werden. Natürlich ist das nur ein Verlegevorschlag der ausschließlich Sperrflächen und<br />

Schattenbereiche berücksichtigt.<br />

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Diese Form ist entstanden als das<br />

Ausgangmodul etwas nach unten verschoben<br />

wurde. Die zweite Reihe kann jetzt an der<br />

Sperrfläche des Kamins vorbei. Ferner<br />

wurde der Grenzwert für die Verschattung<br />

auf 10% reduziert.<br />

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4.2.8 Aufgeständerte Module<br />

Wählen Sie im Erfassungsbogen Flachdach oder Pultdach mit Neigung 0 Grad und einer<br />

Südausrichtung von 30 Grad West aus. Als Eindeckung wählen Sie Trapezblech oder Welleternit.<br />

Ziehen Sie wie üblich ein Modul in das Generatorenfeld. Zur besseren Veranschaulichung platzieren<br />

Sie das Modul möglichst nahe am Nordungspfeil. Zur Kontrolle der Funktionen wechseln Sie jeweils<br />

in die Farbdarstellung.<br />

Das Modul liegt flach auf dem Dach<br />

und ist parallel zum Ortgang<br />

ausgerichtet.<br />

Markieren Sie das Modul in der<br />

Planung und rufen Sie den Dialog<br />

Aufständerung auf.<br />

Geben Sie als Winkel 25° ein.<br />

Im Feld Südabweichung d. Modul wird 0 ° vorgeschlagen, als<br />

Aufständerungsart nach vorne. Lassen Sie beide Werte so<br />

stehen und bestätigen Sie mit OK.<br />

Das Modul ist jetzt aufgerichtet worden und exakt nach Süden<br />

ausgerichtet worden.<br />

Löschen Sie das Modul, verlegen Sie ein neues und stellen Sie die Aufständerungsart nach links ein.<br />

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Das Modul wird nach links gedreht und dann geneigt. Es liegt jetzt quer. Die Aufständerungsart nach<br />

rechts führt zum gleichen Ergebnis, das Modul wird lediglich um eine andere Ecke gedreht und liegt<br />

deshalb etwas verschoben auf dem Dach.<br />

Hinweis 1:<br />

In der aktuellen Version wird jedes Mal wenn der Dialog mit OK verlassen wird das Modul nach links,<br />

oder nach rechts gedreht. Verwenden Sie diesen Dialog deshalb nur zur einmaligen Einstellung des<br />

Moduls!<br />

Hinweis 2:<br />

Wenn Sie ein aufgeständertes Modul nachträglich bewegen, dann passt sich das Modul wieder an das<br />

Dach an!<br />

Sie können jetzt das Dach mit so vorbereiteten<br />

Modulen belegen. Dabei können Sie den Abstand<br />

der Reihen vorgeben.<br />

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Wenn Sie den Button Eigenverschattung vermeiden drücken berechnet das System den Abstand<br />

selbst. Dabei wird der Schatten am 21. Dezember über den Sonnenstand geprüft.<br />

Das Programm platziert die aufgeständerten Module in einem Raster in das vorgegebene<br />

Generatorenfeld.<br />

Eine Manipulation der Modulposition ist möglich.<br />

Klicken Sie dazu ein Modul an und klicken Sie anschließend auf das<br />

Abstandsmaß. Sie können dieses Maß dann ändern.<br />

So kann ein Modul in der Reihe verschoben werden.<br />

4.2.9 Verlegeoptimierung<br />

Module unterscheiden sich sehr stark in ihrer Größe. Das geht von<br />

ca.145 mm x 375 mm bis zu ca. 1550 mm x 3360 mm.<br />

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Manche Modulgrößen passen mit ihrem Verlegeraster sehr gut zu den Dachabmessungen und den<br />

Hindernissen, manche weniger gut. In Plan4 können Sie bis zu 5 Module in eine Favoritenliste geben<br />

und das System prüfen lassen, welches der Module optimal verlegt werden kann.<br />

Gehen Sie dazu zunächst so vor, wie bei einer automatischen Modulverlegung. Bei der Artikelauswahl<br />

erscheint die Artikelübersicht. In der Übersicht können Sie beliebige Module in die Favoritenliste<br />

aufnehmen.<br />

Markieren Sie dazu das Modul und klicken Sie auf den Button Zu Favoriten hinzufügen. Wählen Sie<br />

zum Schluss ein Modul aus der Favoritenliste und drücken Sie auf zuweisen.<br />

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4.2.10 Gedrehte Module<br />

Die Anschlussdosen der Modulkabel sind oft nicht in der Mitte<br />

des Moduls sondern im oberen Drittel.<br />

Um bei der Verkabelung das Ende einer Reihe mit dem Ende der<br />

darunter liegenden Reihe direkt über die Modulkabel verbinden<br />

zu können werden Module manchmal gedreht.<br />

Hinweis:<br />

nicht alle Module dürfen gedreht werden!<br />

Das drehen von Modulen kann nicht komplett automatisch<br />

erfolgen. Lassen Sie von der automatischen Modulverlegung<br />

zunächst die erste Reihe verplanen. Das sollte möglichst eine<br />

Reihe ohne Hindernisse sein. Prüfen Sie, wie viele Module in<br />

eine Reihe hineinpassen.<br />

Kopieren Sie dann manuell das erste Modul der Reihe in eine<br />

zweite Reihe über die Taste Strg Pfeil unten. Drehen Sie dieses neue Modul zweimal über den<br />

Menüpunkt PV/um 90 Grad rotieren. Das Modul liegt jetzt wieder hochkant, ist aber um 180°<br />

gedreht. Nehmen Sie dieses Modul als Ausgangsmodul und belegen Sie die Reihe über die<br />

automatische Modulverlegung in dem Sie die Module nebeneinander angeben und die Module<br />

übereinander auf 1 stellen. Für die dritte und vierte Reihe markieren Sie die beiden vordersten Module<br />

und kopieren sie mit der Tastenkombination Strg-Pfeil unten.<br />

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Wie bei der automatischen Modulverlegung, so ist auch<br />

bei der Verlegeoptimierung das Ausgangsmodul<br />

entscheidend. Schieben Sie es mit der Maus in die linke<br />

obere Ecke des Generatorenfeldes.<br />

Klicken Sie anschließend auf den Button Automatische<br />

Modulverlegung und in diesem Dialog auf den Button<br />

Favoriten vergleichen.<br />

Es erscheint der Dialog Favoriten zunächst mit einer leeren<br />

Liste.<br />

Die Verlegeoptimierung beginnt bei allen zu prüfenden Favoriten<br />

immer beim Ausgangsmodul. Jedes Modul wird im Hochformat und<br />

im Querformat geprüft. In allen Fällen braucht das System einen<br />

Startpunkt für die gleiche Ausgangslage. Wählen Sie im Dialog<br />

Favoriten als Startpunkt oben links. Alle zu prüfenden<br />

Ausgangsmodule werden dadurch an die obere linke Ecke des<br />

ursprünglichen Moduls geschoben und von dort aus verlegt.<br />

Anmerkung:<br />

das erste Ausgangsmodul, welches Sie selbst in die Planung<br />

gezogen haben, muss nicht am Rand des Generatorfeldes liegen. Es<br />

kann auch bspw. direkt über einem Hindernis platziert werden.<br />

Klicken Sie nun den Button Varianten berechnen. Das System zeigt nacheinander die Favoriten die<br />

durchgerechnet werden. Das Ergebnis wird als Liste angezeigt:<br />

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Sie sehen die Anzahl der verlegten Module zu jedem Favoriten (quer und hoch verlegt), die<br />

Gesamtleistung und (falls ein Preis hinterlegt ist) den Preis/kWp. Sie können auf die Spaltenköpfe<br />

klicken um die Liste nach dem jeweiligen Wert zu sortieren.<br />

Wählen Sie zum Abschluss das Modul und die Lage aus, die Ihnen optimal erscheint. Das Programm<br />

tauscht dann das ursprüngliche Ausgangsmodul durch das gewählte Modul aus.<br />

Sie können die Verlegeoptimierung mit der Funktion Schattenbereiche vermeiden kombinieren.<br />

Setzen Sie dazu im Modulverlegedialog das Häkchen und geben Sie die Prozentzahl ein.<br />

Hinweis:<br />

bei einer Planung mit ca. 150 Modulen kann die Berechnung mehrere Minuten dauern. Das System<br />

muss zu jedem Favoriten bei jedem Modul prüfen ob und wie stark es verschattet ist.<br />

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5 Komplettierung Montagegestell<br />

5.1 Berechnung der sichtbaren Gestellkomponenten<br />

Wenn dem System bekannt ist wo überall Module liegen, kann über die Komplettierung das<br />

Montagegestell berechnet werden.<br />

Hierzu ist im Register PV der Button vorgesehen. Zunächst löscht diese Funktion ein<br />

vorhandenes Montagegestell und berechnet dann ein neues anhand der aktuellen Module.<br />

In der Objektdraufsicht erscheinen nach der<br />

Komplettierung neue Objekte. Das sind in diesem<br />

Beispiel Querschienen und deren Befestigungspunkte.<br />

Sie können die Schienen auch in der Farbdarstellung<br />

sehen wenn sie seitlich unter ein Modul schauen.<br />

Wenn Sie nachträglich Module hinzufügen oder<br />

entfernen, können Sie das Montagegestell über diese<br />

Funktion immer wieder neu berechnen.<br />

Löschen Sie manuell ein oder zwei Module und<br />

schauen Sie sich das Ergebnis in der Farbdarstellung<br />

an:<br />

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5.2 Aufruf des Komplettierdialoges<br />

Sie sehen die darunter liegenden Schienen. Sobald<br />

Sie den Button Komplettieren erneut drücken<br />

verschwinden diese Schienen.<br />

Neben dem oben erwähnten Button „Komplettieren“, mit dem die Komplettierung ohne weiteren<br />

Einfluss berechnet wird, kann man die Komplettierung über den Komplettierdialog starten.<br />

Dieser Dialog führt alle relevanten Werte für die Montagegestellberechnung in einer Liste auf.<br />

Gewisse Werte können jetzt vor der Berechnung noch verändert werden wie z. B. Untergestell von<br />

„einlagig“ auf „zweilagig“ setzten. Ferner kann man die max. Zug- und Druckkraft der Dachhalten<br />

angeben (für den Fall, dass die Werte nicht aus den hinterlegten Artikeln gelesen werden können).<br />

Über den Button „Gestell ermitteln“ wird die Komplettierung mit den gewünschten Werten berechnet.<br />

Anschließend wird im rechten Bereich des Dialogs unter „Ergebnisse:“ angezeigt, auf welche Fehler<br />

das System bei der Berechnung gestoßen ist.<br />

Zu jedem Fehler gibt es Hinweise dazu, wie der Anwender jetzt reagieren kann.<br />

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5.3 Die Komplettierfunktion im Detail<br />

5.3.1 Die Systeme<br />

Anhand einer Tabelle wird zunächst bestimmt, welches sogenannte „System“ für die Berechnung<br />

herangezogen wird:<br />

Eindeckung<br />

Befestigung auf<br />

Module hoch/quer<br />

Zweilagig<br />

Dritte Schiene<br />

Kurze Seite klemmen<br />

Ziegel Sparren H 01<br />

System<br />

Q X 02<br />

Q X 03<br />

H (A) X 03<br />

Welleternit Pfetten H X 07<br />

Q 04<br />

Q X 06<br />

Q X 05<br />

H X 07<br />

Trapezblech Dachhaut H 08<br />

H X 09<br />

Q X 10<br />

Pfetten H 07<br />

Q 04<br />

Q X 06<br />

Q X 05<br />

Blechfalz Dachhaut H 11<br />

x Auswahl im Gestelldialog<br />

(A) wird automatisch bestimmt<br />

Q X 13<br />

H (A) X 13<br />

Einstellkombinationen, die in obiger Tabelle nicht aufgeführt werden, führen zu einer Fehlermeldung<br />

beim Komplettieren.<br />

Die Einstellungen werden folgendermaßen ermittelt:<br />

"Eindeckung:"<br />

Entsprechende Auswahl im Erfassungsbogen.<br />

"Befestigung auf":<br />

o Einstellung "Dachhaut" (für Trapezblech oder Blechfalz)<br />

o Einstellung "Unterkonstruktion" (für Befestigung an Pfetten).<br />

"Modulausrichtung":<br />

Ergibt sich aus dem Verhältnis von Breite und Höhe bei den Modulen.<br />

"Lagenanzahl" und "dritte Modulschiene":<br />

Entsprechende Auswahl im Gestelldialog<br />

Modulbefestigung<br />

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o Lange Seite<br />

o Kurze Seite.<br />

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5.3.2 Bestimmung der Dach- und Modulhalter<br />

Bei der Komplettierung werden die Artikel für<br />

Modulendhalter<br />

Modulmittelhalter<br />

Kreuzverbinder<br />

bestimmt. Dabei werden die Artikel über einen sogenannten Spezifikationscode angesprochen.<br />

Im Spezifikationscode werden alle Attribute gesammelt, die für eine eindeutige Artikelbestimmung<br />

erforderlich sind. Hier ein Beispiel:<br />

Typ Position Rahmenhöhe Eindeckung Schalung Höhen<br />

Verstellung<br />

Spezifikation<br />

Modulhalter Ende 32 ‐ 38 MH,E,32‐38<br />

46 MH,E,46<br />

Mitte 32 – 38 MH,M,32‐38<br />

46 MH,M,46<br />

Kreuzverbinder KV<br />

Dachhalter Ziegel = 0 Nein DH,ZI,N,N<br />

ja DH,ZI,N,J<br />

> 0 nein DH,ZI,J,N<br />

ja DH,ZI,J,J<br />

Welleternit DH,WE<br />

Trapezblech DH,TB<br />

Anmerkung:<br />

Über den Modulmittelhalter bestimmt das System auch den Abstand, mit dem Module auf das Dach<br />

verlegt werden.<br />

Beim Dachhalter ist hinterlegt, welche Last er pro m 2 aufnehmen kann.<br />

Die Spalte "Spezifikation" ist eine Kurznotation der Kriterien, die zur Auswahl der erforderlichen<br />

Dachhalterung führen. Sie ist als Feld im Artikelstamm enthalten und ermöglicht es einerseits, die<br />

Auswahl der Dachhalterung im Programm von der Artikelnummer zu entkoppeln, und andererseits,<br />

eventuell nötige weitere Kriterien zur Auswahl mit überschaubarem Aufwand hinzuzufügen.<br />

5.3.3 Platzierung der Dachhalter<br />

Je nach Gestellart ergibt sich eine Menge von prinzipiell möglichen Stellen, an denen eine<br />

Dachhalterung platziert werden kann (z. B. Kreuzungspunkt von Schiene und Sparren). Dem<br />

gegenüber steht eine Zahl von nötigen Dachhalterungen, die sich aus der Wind- und<br />

Schneelastberechnung und der Belastungsfähigkeit der lt. Tabelle 2.2 bestimmten Dachhalterung<br />

ergibt.<br />

Wenn die Zahl der möglichen Stellen für die Platzierung die Zahl der nötigen Dachhalterungen<br />

unterschreitet, führt dies notwendigerweise zu einer Fehlermeldung. Im diesem Fall kann der Benutzer<br />

die Rahmenbedingungen für die Gestellkonstruktion ändern (z. B. zwei Lagen anstatt einer).<br />

Ist die Zahl der möglichen Stellen für die Platzierung größer als die Zahl der nötigen Dachhalterungen,<br />

versucht das Programm, die Dachhalterungen möglichst so zu verteilen, dass Folgendes gilt:<br />

Am Anfang und Ende jeder Schiene gibt es eine Dachhalterung.<br />

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Es entstehen keine größeren Lücken entlang einer Schiene durch Prüfung einer maximalen<br />

Spannweite.<br />

Bei der Aufteilung werden Dachhalterungen eher in Richtung Dachrand platziert, da hier die<br />

größeren Kräfte auftreten.<br />

5.3.4 Berechnungen<br />

Die Positionierung der Dachhalter erfolgt grundsätzlich Schiene für Schiene. Dabei wird davon<br />

ausgegangen, dass - bei einer Standardkonfiguration von zwei Schienen pro Modul - jede Schiene für<br />

die Hälfte der Modulfläche "zuständig" ist. Bei drei Schienen pro Modul nimmt jede Schiene<br />

entsprechend die Kräfte eines Drittels der Modulfläche auf.<br />

Im obigen Bild nimmt die unterste Schiene die Last der schraffierten Modulfläche auf.<br />

Abstände aufgrund von Schnee- und Windlast<br />

Die Positionierung startet bei einem der beiden Befestigungspunkte die am Anfang und am Ende fix<br />

gesetzt werden. Es werden jetzt - getrennt für Zug und Druck - Abstände ermittelt, an denen die<br />

nächsten Befestigungspunkte aufgrund der lokalen Kräfte gesetzt werden müssen.<br />

Es gilt dabei folgende Beziehung:<br />

, <br />

Mit<br />

b Breite (in m) des Modulstreifens, dessen Kräfte auf die Schiene wirken<br />

a Der zu ermittelnde Abstand (in m) zum nächsten Befestigungspunkt<br />

F(x, y) Die Last (in kN/m²; Zug bzw. Druck) an der Stelle (x, y) des Daches<br />

B Die Belastungsfähigkeit (in kN; Zug bzw. Druck) des verwendeten Dachhalters<br />

Nach a umgeformt ergibt sich<br />

folgende Berechnungsformel für den<br />

Abstand:<br />

<br />

<br />

, <br />

In Einheiten ist das:<br />

<br />

<br />

²<br />

Durch Vereinfachung<br />

ergibt sich wie erwartet:<br />

<br />

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Dabei werden nicht nur die Kräfte am Punkt selbst, sondern auch in Kräfte in näherer Umgebung<br />

ermittelt. Bei der derzeitigen Implementierung werden fünf Stichproben entnommen, die bei den<br />

üblichen Modulgrößen lediglich ca. 10 - 15 cm auseinander liegen. Damit werden Modulstellen mit<br />

erhöhten Kräften auch in einiger Entfernung von der Schiene noch erkannt. Es ergeben sich insgesamt<br />

10 Werte für die Entfernung des nächsten Befestigungspunktes, von denen der kleinste genommen<br />

wird. Der so ermittelte nächste Befestigungspunkt wird danach Ausgangspunkt für den übernächsten<br />

Befestigungspunkt usw. Das Verfahren wird so lange durchgeführt, bis alle Befestigungspunkte auf<br />

der Schiene gesetzt sind.<br />

In obiger Darstellung beginnt die Positionierung mit dem linken, bereits durch einen anderen<br />

Programmteil eingesetzten Befestigungspunkt. An den fünf rot markierten Stellen werden Stichproben<br />

der Schnee- und Windlast genommen.<br />

Abstände aufgrund von maximalen Stützweiten<br />

Zusätzlich zum beschriebenen Verfahren wird noch geprüft, ob die max. Stützweite für das aktuelle<br />

Modul überschritten wird. Der tatsächlich verwendete Abstand ergibt sich aus:<br />

min ü , <br />

Abstände aufgrund der Kreuzungspunkte<br />

Der auf diese Weise berechnete Abstand trifft normalerweise (höchstens zufällig) einen<br />

Kreuzungspunkt mit einem Sparren, einer Pfette oder der unteren von zwei Lagen. Deshalb wird die<br />

Dachhalterung zum Ausgangsbefestigungspunkt hin verschoben, bis man auf den ersten<br />

Kreuzungspunkt stößt.<br />

Ist dies nicht möglich, weil es einen solchen Kreuzungspunkt nicht gibt, liegt eine Fehlersituation vor,<br />

und das Gestell ist an dieser Stelle nicht ausreichend befestigt.<br />

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Der Befestigungspunkt wird von der hellblauen Idealposition zum dunkelblauen Kreuzungspunkt<br />

verschoben.<br />

5.4 Hinweise<br />

Nicht genügend Befestigungspunkte<br />

Abhängig von den Kräften müssen genügend Befestigungspunkte pro m 2 gewählt werden. Kann das<br />

System aufgrund des Daches und der gewählten Montageart nicht genügend Befestigungspunkte<br />

setzen, wird das in einer Nachricht angezeigt. Der Benutzer muss dann die Montageart verändern (z.<br />

B. zweilagig) um weitere Befestigungspunkte zu ermöglichen.<br />

Max. Kragarm überschritten<br />

Ist bei einer Komplettierung die Schiene am Anfang oder am Ende zu weit weg vom nächsten Sparren,<br />

dann erscheint diese Schiene in rot und im Checklist-Dialog erscheint ein Hinweis:<br />

Dieses Problem kann möglicherweise gelöst werden, in dem die Schienen bis zum nächsten<br />

Befestigungspunkt verlängert werden. Hierzu rufen Sie im Menü PV/Komplettierung den Punkt<br />

„überlange Kragarme bis zur nächsten Auflage verlängern“ auf.<br />

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5.5 Stückliste<br />

Aus den Objekten die über die Komplettierung bestimmt worden sind erzeugt das System nur eine<br />

Stückliste. Hierbei wird über eine Zuordnung der jeweils passende Artikel für Profile, Anker,<br />

Schrauben etc. bestimmt.<br />

Die Stückliste ist über das Register Stückliste abzurufen:<br />

Über den Button kann der Stücklistendruck abgerufen werden.<br />

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6 Komplettierung Elektrik<br />

6.1 Wechselrichterbestimmung<br />

Wählen Sie dazu den Dialog unter PV/Wechselrichterauslegung aus:<br />

Wenn Sie ein Objekt geplant haben werden<br />

Modultyp<br />

Anzahl<br />

Ausrichtung<br />

Anstellwinkel<br />

Gesamtfläche<br />

Min. Modultemperatur/max. Modultemperatur<br />

aus der Planung übernommen.<br />

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Wechselrichterfilter:<br />

Unter Wechselrichterfilter sind Werte aufgeführt, die an die Wechselrichter bestimmte Anforderungen<br />

stellen:<br />

Min./max. Leistungsverhältnis<br />

Geben Sie hier die Spanne des Leistungsverhältnisses an in der ein Wechselrichter liegen muss,<br />

der in den Auslegungsvorschlägen erscheint.<br />

Wechselrichterleistung<br />

Das Verhältnis wird ermittelt aus LV = ----------------------------<br />

Generatorfeldleistung<br />

Maximale Phasenschieflast<br />

Geben Sie hier die maximal erlaubte Phasenschieflast ein. Soll die Schieflast nicht geprüft<br />

werden, stellen Sie das Feld auf 0.<br />

Transformator<br />

Mit Transformator wird bestimmt, dass Wechselrichter für Dünnschichtmodule genommen<br />

werden müssen.<br />

Strangsicherung<br />

Mit Strangsicherung wird bestimmt, dass nur Wechselrichter mit integrierter Strangsicherung<br />

genommen werden.<br />

Montage<br />

Wechselrichter können für die Innenmontage oder die Außenmontage oder beides vorgesehen<br />

sein. Sie können hier bspw. Wechselrichter filtern die für die Außenmontage erlaubt sind.<br />

Multistringwechselrichter<br />

hier können Sie Multistringwechselrichter ausschließen oder auch nur mit<br />

Multistringwechselrichtern eine Anlage auslegen.<br />

Drei Phasen<br />

Ermöglicht es nur Wechselrichter zu berücksichtigen die 3 phasig einspeisen.<br />

Nur eigene Wechselrichter<br />

Begrenzt die Auswahl auf die Wechselrichter die als Benutzerdaten selbst erfasst wurden.<br />

Anlagendetails:<br />

Unter Anlagendetails können Sie verschiedene Werte angeben die auf die Bestimmung der<br />

Wechselrichter Einfluss haben. Nähere Details dazu finden Sie in Kapitel 9:<br />

Windanteil<br />

Ein Wert in % der berücksichtigt, dass durch den Wind die Module stärker gekühlt werden.<br />

Hinterlüftung (schwach, mittel, stark)<br />

Ein weiterer Wert der die Modultemperatur beeinflusst<br />

Verschmutzung<br />

Ein Wert in % über den die DC Leistung der Module aufgrund von Verschmutzung reduziert<br />

wird.<br />

Degradation<br />

Ein Wert in % der berücksichtigt, dass Module „altern“ und im Alter nicht mehr so viel<br />

Leistung bringen wie am Anfang. Es wird ebenfalls die DC Leistung vermindert<br />

Nachführung<br />

berücksichtigt, dass die Module sich mit dem Lauf der Sonne passend stellen und die Ausbeute<br />

somit höher ist.<br />

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Berechnungsbasis(Nennwert/Vorstartdegradation)<br />

In der Datenbank sind normalerweise die sogenannten „stabilen“ Werte oder „Nennwerte“ der<br />

Module hinterlegt. Das sind die Werte an die sich Module (insbesondere amorphe Module)<br />

nach einer gewissen Startzeit angleichen. Mit Einstellung Nennwerte erfolgt die WR-<br />

Auslegung mit diesen Werten.<br />

Mit der Einstellung „Vorstartdegradation“ erfolgt die WR-Auslegung über die höheren<br />

Vorstartwerte. Sind die Vorstartwerte nicht hinterlegt, berechnet das System sie in einer<br />

Näherungsberechnung je Modultyp aus den Nennwerten.<br />

Netzspannung<br />

Lässt nur Wechselrichter zu mit denen die vorgegebene Spannung erreicht werden kann.<br />

Hersteller 1, Hersteller 2<br />

Über Hersteller1 und Hersteller2 kann bestimmt werden aus welchem Sortiment die Wechselrichter<br />

gewählt werden sollen.<br />

Drücken Sie OK wenn Sie alle Angaben gemacht haben um die Auswahl zu starten.<br />

Auf dem Register Ergebnisse werden die verschiedenen Möglichkeiten dargestellt:<br />

Die ermittelten Varianten werden über einen<br />

zusätzlichen internen Filter optimiert und in<br />

Leistungsverhältnisgruppen aufgeteilt.<br />

Jeder Vorschlag zeigt die dort<br />

enthaltenen Wechselrichter<br />

mit Anzahl und Strangzuordnung.<br />

Das System schlägt alle<br />

Wechselrichtervarianten vor,<br />

die technisch abgesichert sind.<br />

Die Variante mit der geringsten<br />

Anzahl an Wechselrichtern<br />

steht ganz oben.<br />

Auslegungsdetails<br />

Zu einer Variante im Register Ergebnisse kann man sich die einzelnen Details ansehen. Klicken Sie<br />

mit der Maus auf die Variantennummer und dann auf den Button Details.<br />

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6.2 Strangzuordnung<br />

Zuordnungsdialog<br />

Nachdem die Wechselrichter bestimmt worden sind, können Sie über den Button den<br />

Strangzuordnungsdialog aufrufen.<br />

Sie können die Module einzeln einem Wechselrichter und Strang zuordnen, in dem Sie den Strang<br />

markieren und dann die im Hintergrund liegenden Module anklicken (am besten an den Fragezeichen).<br />

Zugeordnete Module bekommen eine Zuordnungsnummer<br />

Stelle 1-2 Wechselrichternummer<br />

Stelle 3-4 Strangnummer<br />

Stelle 5-6 Modulnummer innerhalb des Strangs<br />

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Sie können mehrere Module markieren und über den Button „selektierte Module zuweisen“ arbeiten.<br />

Dabei bestimmen Sie ob Sie reihenweise oder spaltenweise vorgehen wollen und ob Sie mit einem<br />

Modul oben links, unten links, oben rechts oder unten rechts beginnen wollen. Bei größeren<br />

Modulfeldern ist diese Art zu empfehlen. Sie können nachträglich aber noch einzelne Module wieder<br />

entfernen und in andere Stränge legen.<br />

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6.3 Verschaltungsplan<br />

6.3.1 Voraussetzung und Erstellung<br />

Aus der Strangzuordnung kann das Programm einen Verschaltungsplan erzeugen. Klicken Sie dazu<br />

auf das Register Schema und wählen Sie dort über den Button den Verschaltungsplan aus.<br />

Es erscheint zunächst ein leeres Feld wenn Sie für diese Planung noch keinen Verschaltungsplan<br />

generiert haben. Voraussetzung für das Erzeugen des Verschaltungsplanes ist die<br />

Wechselrichterzuordnung und die Zuordnung der Module zu den Strängen!<br />

Drücken Sie den Button um den Verschaltungsplan berechnen zu lassen. Im verwendeten Beispiel<br />

wurden zwei Wechselrichter mit jeweils 16 Modulen an einem Strang verwendet.<br />

Hinweis:<br />

der Verschaltungsplan steht nur für Planungen zur Verfügung, die ab der Version 2.2 neu erstellt<br />

wurden!<br />

In der umrahmten Fläche werden schematisch (aber maßstabsgetreu) die Module und Hindernisse<br />

dargestellt. Unter der umrahmten Fläche werden alle Wechselrichter mit ihren Strängen aufgeführt.<br />

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Stranganfang und Strangende werden gekennzeichnet, da die Position der Wechselrichter im/am<br />

Gebäude nicht bekannt ist werden jedoch keine Kabelverbindungen dorthin gezogen!<br />

Im Verschaltungsplan werden alle Module zweidimensional und maßstabsgetreu aus der PV Ansicht<br />

übernommen. Je nach Größe der Planung sind Details deshalb ohne Zoom nicht zu erkennen.<br />

Über den Button können Sie sich Teile der Planung heranzoomen.<br />

6.3.2 Aufbau der automatischen Verkabelung<br />

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Die Verkabelung wird in Reihenfolge der<br />

Strangzuordnungsnummern aufgebaut.<br />

Ausgehend vom ersten Modul im Strang wird<br />

der Pluspol mit dem Minuspol des nächsten<br />

Moduls verbunden<br />

Dementsprechend bleibt der Minuspol des<br />

ersten Moduls offen und wird mit – Str 1.1<br />

gekennzeichnet.<br />

Die Module 15 und 16 bilden das Ende des Strangs. Der Pluspol von Modul 15 wird mit dem<br />

Minuspol von Modul 16 verbunden. Bei Modul 16 ist somit der Pluspol offen.<br />

Wird die Reihenfolge der Modulzuordnung umgekehrt (von links nach rechts), dann können die Pole<br />

nicht auf einer direkten Linie miteinander verbunden werden.<br />

Der Algorithmus verwendet die Dosenpositionen des Moduls. Sind keine Dosenpositionen bekannt,<br />

werden Unterlassungswerte genommen. Wenn die Module nicht im Raster liegen gleicht das System<br />

die Verbindung durch Z – Verbinder aus.<br />

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6.3.3 Gedrehte Module<br />

In den ersten Beispielen sind die unteren Module um 180° gedreht worden. Die Dosenpositionen sind<br />

deshalb einmal im unteren Teil des Moduls und einmal im oberen Teil des Moduls. Ferner sind sie<br />

vertauscht. Ohne die Module umzudrehen sieht die gleiche Verkabelung folgendermaßen aus:<br />

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6.3.4 Brückenbildung<br />

Im zweiten Strang des Beispiels sind einige Module voneinander durch einen Kamin getrennt.<br />

Wenn über die hinterlegte Modulkabellänge die Module nicht direkt miteinander verbunden werden<br />

können, dann setzt das System automatisch eine Brücke ein.<br />

Die Brücke wird dem Strang im Dialog Leitungsspezifikation direkt zugeordnet und fließt somit in die<br />

Kabelverlustberechnung ein.<br />

Zwischen den Modulen 5/6 sowie 13/14 wurde jeweils eine Brücke von 2,5 Metern eingesetzt.<br />

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Hinweis:<br />

Die Länge der Brücke wird von Dose zu Dose gemessen, die Modulkabellänge wird nicht abgezogen.<br />

6.4 Leitungsspezifikation<br />

Im Register Schema kann der Dialog über den Menüpunkt PV/Leistungsspezifikation oder über den<br />

Button aufgerufen werden.<br />

6.4.1 Leitungseigenschaften<br />

Im Dialog werden in der oberen Liste alle Strangleitungen aufgeführt und in der unteren Liste alle<br />

Wechselrichter.<br />

Unten recht ist ein Feld in dem abhängig von den eingegebenen Kabellängen die Kabelverluste<br />

dargestellt werden.<br />

Je Zeile steht der Änderungsbutton zur Verfügung. Klicken Sie diesen Button für den ersten<br />

Strang. Es erscheint folgender Bearbeitungsdialog:<br />

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Die Angaben können über die Optionen Für gesamten Wechselrichter und Für alle Wechselrichter<br />

auf die anderen Stränge kopiert werden. Selbst wenn sich die Längen unterscheiden können Sie so<br />

recht schnell Querschnitt, Material und die Farben allen Strängen zuordnen.<br />

Kommt ein Generatoranschußkasten zum Tragen, dann gibt es eine DC-Hauptleitung. Für diese<br />

Leitungen können die gleichen Angaben gemacht werden.<br />

Der Inhalt der Liste wird mit den Werten gefüllt, die im Änderungsdialog angegeben wurden. Einzige<br />

Ausnahme ist die Spalte Brücken. Sie wird automatisch aus den Berechnungen des<br />

Verkabelungsplanes gefüllt.<br />

6.4.2 Schema drucken<br />

Über diesen Button können Sie das Verlustschema (siehe Kapitel Auswertungen) erstellen.<br />

6.4.3 Verkabelungskomplettierung<br />

Ist die Option Stücklisteneinträge erzeugen gesetzt, dann wird die Verkabelungskomplettierung<br />

durchgeführt.<br />

Kabel<br />

Aus allen Angaben ermittelt das Programm die unterschiedlichen Kabelarten (Material, Querschnitt,<br />

Farbe). Findet das Programm im Artikelstamm das passende Kabel, dann wird ein Satz mit der<br />

Gesamtkabellänge in die Stückliste geschrieben.<br />

Stecker<br />

Für jeden Strang rechnet das Programm mit einem Stecker und einer Buchse. Die Anzahl wird addiert<br />

und als Datensatz in die Stückliste geschrieben wenn im Artikelstamm dazu jeweils ein Datensatz<br />

angelegt wurde.<br />

Sicherungen<br />

Wurde bei den Leitungseigenschaften eine Sicherung angegeben die im Artikelstamm aufgeführt ist,<br />

dann erstellt das System für jede unterschiedliche Sicherung einen Satz in der Stückliste.<br />

Generatoranschlußkasten<br />

Wenn die Anzahl der Stränge die einem Wechselrichter zugeordnet wurden höher ist als die maximale<br />

Anzahl an Strängen die der Wechselrichter aufnehmen kann, fügt das System automatisch einen<br />

Generatoranschlußkasten ein. Voraussetzung ist auch hier, dass ein passender Artikel im Artikelstamm<br />

gefunden wird.<br />

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Alle Artikel die vom Standardregelwerk in die Stückliste geschrieben wurden können dort manuell<br />

geändert werden. Wenn bspw. der neutrale Artikel für einen Generatoranschlußkasten in dieser<br />

Planung nicht richtig ist, kann er in der Stückliste ausgetauscht werden.<br />

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7 Auswertungen<br />

7.1 Ertragsprognose<br />

7.1.1 Ertrag in kWh/Monat<br />

Rufen Sie aus dem Menü „Auswertungen“ den Punkt Ertragsprognose auf.<br />

Das Programm zeigt die Werte in Zahlen und als Balkendiagramm an. Sie können von hier direkt die<br />

Auswertung „Wirtschaftlichkeitsprognose“ abrufen (siehe unten).<br />

Sie können die Option Verschattungssimulation wählen. Das Programm berechnet dann eine<br />

Ertragsminderung aufgrund von Modulen die zeitweise beschattet sind (siehe Kapitel<br />

Schattensimulation). Klicken Sie die Option an und drücken Sie den Button Aktualisieren. Der<br />

Vorgang kann etwas dauern, da die Schattensimulation neu durchgeführt wird.<br />

7.1.2 Fernhorizont<br />

Über den Fernhorizont kann festgelegt werden, dass ein Objekt zwischen Sonnenaufgang und<br />

Sonnenuntergang im Schatten liegt weil z. B. ein Berg die Sonne verdeckt.<br />

Der Fernhorizont ist eine Geländeline die ausgehend vom zu bestrahlenden Solargenerator links bei -<br />

180 Grad beginnt und bis rechts + 180° verläuft. Die Höhe der Linie wird in Winkelgrad angegeben.<br />

Sie können den Fernhorizont<br />

aus Standort generieren<br />

Hierbei überprüft das System rund um den Standort die Höhenlinien und erstellt daraus den<br />

Fernhorizont<br />

importieren<br />

Dabei liegt der Fernhorizont als Listenpaar vor. Zu jedem Azimutwert ist ein Höhenwert<br />

angegeben.<br />

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selbst manuell zeichnen<br />

Dabei benutzen Sie die Steuerelemente im Fernhorizonteditor um geben selbst zu einem<br />

Azimut die Höhe an.<br />

Fernhorizont Schönau am Königssee:<br />

Selbst im Sommer wird morgens und abends die Sonne vom Fernhorizont verdeckt.<br />

Fernhorizont München:<br />

zu keiner Zeit wird die Sonne durch den Fernhorizont verdeckt.<br />

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7.1.3 Einstellungen (Ertragsminderung und Ertragserhöhungen)<br />

Verschiedene Einstellungen können zu einer Ertragsminderung oder einer Ertragserhöhung führen.<br />

Ausgangsbasis für die Dokumentation der berücksichtigten Verluste ist folgende Anlage:<br />

Als Standort wurde Freiburg gewählt.<br />

Bei einer Nennleistung von 10,2 kWp wurde ein spez.<br />

Jahresertrag von 1041,78 kWh/kWp ermittelt, was einem Ertrag<br />

von 10626,11 kWh entspricht.<br />

Durch die Veränderung von Windanteil, Hinterlüftung,<br />

Verschmutzung und Degradation verändert sich die<br />

Ertragsprognose.<br />

Da die Werte schon bei der Ermittlung der Wechselrichter<br />

beachtet werden, müssen sie in der Wechselrichterauslegung<br />

angegeben werden:<br />

Einstellungen Jahresertrag Differenz zur<br />

Basis<br />

Grundwerte/Basis 10.626 0<br />

Windanteil: 10% 10.631 0,05 %<br />

Hinterlüftung: schwach 10.367 -2,44 %<br />

Verschmutzung: 1,00% 10.522 -0,98 %<br />

1 Degradation: 1,00% 10522 -0,98 %<br />

2 Nachführung: zweiachsig 14663 27,53 %<br />

3 Verschattungssimulation: 10% 9573 -9,91 %<br />

4 Leitungsverluste: 1% 10.626 0,00 %<br />

1. die Degradation erhöht sich in der Wirtschaftlichkeitsprognose jedes Jahr<br />

2. hat keinen Einfluss auf die Gestellberechnung!<br />

3. siehe Beispiel im Kapitel Berechnungsbasis für die Ertragsminderung<br />

10% bedeutet: 10% der Modulfläche ist ständig beschattet, der Ertrag wird proportional dann um 10% vermindert.<br />

Die tatsächliche Strang- und Wechselrichterleistung zu jeder Stunde wird nicht ermittelt.<br />

4. Leitungsverluste werden angezeigt, fließen aber nicht in die Ertragsprognose ein.<br />

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7.2 Wirtschaftlichkeit<br />

7.2.1 Tarife<br />

Der Vergütungssatz kann über den Menüpunkt PV/Optionen/Einspeisetarife<br />

festgelegt werden.<br />

Sie können beliebig viele Tarifgruppen anlegen und zu jeder Gruppe mehrere nach Leistung gestaffelte<br />

Vergütungen. Bei einer Tarifstaffel erfolgt die Berechnung stufenweise. Da die Tarifangaben sich auf<br />

die Nennleistungen beziehen werden zunächst die Grenzwerte der Staffeln umgerechnet.<br />

Beispiel:<br />

Eine Anlage hat eine Nennleistung von 37,44 kWp. Es kommt die Tarifstaffel 0-30 kWp und die<br />

Tarifstaffel 30-100 kWp zum Ansatz. Die Anlage hat eine Jahresleistung von 35449,52 kWh.<br />

Diese Leistung wir jetzt Anteilig auf die Staffeln aufgeteilt.<br />

Der Anteil für die Staffel 0-30 beträgt:<br />

30<br />

35449,52 * -------------- = 28.404,98<br />

37,44<br />

Der Anteil für die Staffel 30-100 beträgt<br />

35449,52 – 28.404,98 = 7.044,46<br />

Der Erlös pro Jahr berechnet sich somit aus:<br />

28.404,98 * 0,3303 = 9.382,19<br />

7.044,46 * 0,3142 = 2.213,37<br />

-----------------------------------------------------------------------<br />

Summe 11.595,56<br />

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7.2.2 Wirtschaftlichkeitsprognose<br />

Erlöse aus Einspeisung<br />

Ist der Faktor aus der Wechselstromjahresleistung (siehe Ertragsprognose) und dem<br />

Vergütungssatz. Verringert sich pro Jahr, wenn man Degradation angibt.<br />

Zähler (Kosten)<br />

Betrag aus dem Feld Zähler. Das erste Jahr ist auf die Restmonate korrigiert.<br />

Ferner wird der Betrag laut Inflationsrate jährlich korrigiert.<br />

Vollkasko<br />

Betrag aus dem Feld Vollkasko. Das erste Jahr ist auf die Restmonate korrigiert.<br />

Ferner wird der Betrag laut Inflationsrate jährlich korrigiert.<br />

Haftpflicht<br />

Betrag aus dem Feld Haftpflicht. Das erste Jahr ist auf die Restmonate korrigiert.<br />

Ferner wird der Betrag laut Inflationsrate jährlich korrigiert.<br />

Wartung<br />

Betrag aus dem Feld Wartung. Das erste Jahr ist auf die Restmonate korrigiert.<br />

Ferner wird der Betrag laut Inflationsrate jährlich korrigiert.<br />

Zinszahlung<br />

Ausgangsbasis ist der Wert, der unter Darlehen eingetragen wurde.<br />

Damit wird über eine Zinseszinsberechnung der jährliche Zinsbetrag ermittelt unter<br />

Berücksichtigung der bereits getilgten Beträge<br />

R Annuität<br />

i Zinssatz als Faktor (0,04)<br />

q 1 + i<br />

S0 Kreditsumme<br />

n Laufzeit<br />

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Aj Anlaufjahre<br />

t Perioden<br />

ohne Anlaufjahre:<br />

q n - q t-1<br />

Zt = S0 * ----------- * i<br />

q n - 1<br />

mit Anlaufjahre:<br />

q n – q Aj<br />

q n - q t-1<br />

Zt = S0 * ----------q<br />

* ----------- * i<br />

n - 1 q n - 1<br />

Tilgung<br />

Es wird zunächst die Annuität des Darlehns ermittelt.<br />

i * q n<br />

R = S0 * -----------<br />

q n - 1<br />

Als Tilgung wird die Differenz zwischen Annuität und der individuell berechneten Zinszahlung<br />

genommen. Dadurch ist die jährliche Belastung gleich (abgesehen von der Degradation und der<br />

Inflation).<br />

Tilgung = R - Zt<br />

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7.3 Wind- und Schneelast<br />

7.3.1 Anzeige der Lasten<br />

In der Planung können Sie über den Punkt PV/Ansicht/Wind. und Schneelasten anzeigen in der<br />

Objektdraufsicht die Lasten einblenden. Es erscheint folgendes Auswahlmenü:<br />

Ohne eine spezifische Auswahl (so wie hier) werden keine Lasten gezeigt. Diese Option muss gewählt<br />

werden, wenn keine Lasten angezeigt werden sollen.<br />

Mit der Checkbox Lastenanzeige in den Hintergrund können Sie sehen, ob die Module in einem<br />

höheren Lastbereich liegen und ggf. die Module verschieben.<br />

Klicken Sie alle 4 Auswahlboxen für die Lasten zu allen<br />

Windrichtungen an und dann den Button Übernehmen.<br />

Es erscheint eine Lastdarstellung für den Winddruck. In der Fläche<br />

sind die Lasten in kg/m2 zu<br />

sehen.<br />

Sie können den Schneedruck<br />

anklicken, der wird bei diesen<br />

Werten addiert. Die Fläche<br />

erscheint in einer anderen Farbe,<br />

da jeder Zahlenwert einer<br />

anderen Farbe entspricht.<br />

Wenn Sie auf Sog umschalten sieht das Bild etwas anders aus, da<br />

der Sog im Randbereich seitlich anders wirkt.<br />

Bei der Berechnung der Befestigungspunkte werden diese Lasten<br />

berücksichtigt.<br />

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7.4 Elektro-Schema<br />

Sie können sich zu der Wechselrichterauswahl das Schaltschema anzeigen lassen. Gehen Sie dazu in<br />

das Register Schema und drücken Sie den Button :<br />

Das Programm zeigt je unterschiedlicher Wechselrichterkonstellation ein Schema aus dem die Module,<br />

die Stringboxen, die Freischalter und die Wechselrichter hervorgehen.<br />

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8 Ausdrucke<br />

Im Hauptmenü steht ein allgemeines Auswertungsmenü zur Verfügung über das die meisten<br />

Auswertungen zentral abgerufen werden können:<br />

Im Register Stückliste sind einige Auswertungen über den Button abzurufen:<br />

Verlegeplan<br />

Angebot<br />

Stückliste<br />

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8.1 Erfassungsbogen<br />

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8.2 Wirtschaftlichkeitsprognose<br />

Sie können diese Auswertung über das Menü „Auswertungen“ abrufen oder aus der Ergebnisanzeige<br />

„Ertragsprognose“.<br />

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8.3 Wind- und Schneelast<br />

Es werden die ermittelten Druck- und Sogflächen mit ihren Werten dargestellt. Die Flächen<br />

entsprechen dem erzeugten Dach und sind proportional richtig dargestellt.<br />

Im Einstellungsdialog für Wind- und Schneelasten kann bestimmt werden, welche Lasten für den<br />

Ausdruck verwendet werden sollen.<br />

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8.4 Elektro-Schema<br />

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Der Schaltplan kann in Form eines DIN A4 Querformates ausgedruckt werden (siehe Auswertungen)<br />

8.5 Verlegeplan<br />

Der Verlegeplan zeigt Module, Schienen und Befestigungspunkte auf dem Dach und kann vor Ort<br />

benutzt werden um die Schienen passend zu verlegen, die Befestigungspunkte zu bestimmen und die<br />

Module zu platzieren. Er wird abgerufen aus dem Register „Stückliste“ über den Button<br />

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8.6 Verlustschema<br />

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9 Anhang Solaranlagentechnik<br />

GASCADplan4 nutzt für die Ertragsberechnung und Wechselrichterauslegung die<br />

Software PolySun der Firma VelaSolaris.<br />

Im Folgenden sind verschiedene Informationen zur Solaranlagentechnik aufgeführt. Es<br />

handelt sich dabei um Auszüge aus der Dokumentation von PolySun.<br />

9.1 Grundlagen<br />

9.1.1 Sonnenenergie<br />

Die Nutzung der Sonnenenergie umfasst ein weites Spektrum von Anwendungen. An<br />

erster Stelle steht bei allen Anwendungen die Umwandlung der Energie der<br />

Sonnenstrahlen in thermische (d.h. Wärme-) Energie. Diese thermische Energie kann für<br />

sehr unterschiedliche Zwecke verwendet werden: zur Erzeugung elektrischer Energie<br />

(durch solarthermische Kraftwerke), als Prozesswärme für industrielle Anwendungen, zur<br />

Kältegewinnung (z.B. durch Absorptions-Kühlung) oder in der Haustechnik. Das<br />

Simulationsprogramm Polysun befasst sich in erster Linie mit der Haustechnik, also mit<br />

der Wärmegewinnung für Brauchwasser und zur Heizungsunterstützung aus<br />

verschiedensten Wärmeerzeugern. Darüber hinaus ermöglicht Polysun auch die<br />

Darstellung von Photovoltaikanlagen zur direkten Umwandlung des Sonnenlichtes in<br />

elektrische Energie. Auf diese Nutzungsweise der Sonnenenergie wird weiter unten in<br />

einem eigenen Abschnitt genauer eingegangen.<br />

Um möglichst viel Energie der Sonnenstrahlen aufzufangen, werden Kollektoren unter<br />

optimalem Winkel zur Sonne hin ausgerichtet. Durch eine gut absorbierende Schicht<br />

(Absorber) im Innern des Kollektors wird die Sonnenstrahlung in Wärme umgewandelt.<br />

Eine Glasabdeckung verhindert, dass die Wärmeenergie an die Umgebung abgegeben<br />

wird. Der Absorber wird von einem Fluid durchströmt, welches diese Wärme direkt an<br />

einen Verbraucher oder einen Speicher weiterleitet.<br />

Da sonnige Zeitabschnitte und Zeiten, zu denen Warmwasser gebraucht wird, selten<br />

zusammenfallen, wird die Wärmeenergie in einem Speicher „zwischengelagert“. Der<br />

verwendete Wärmespeicher ist mit Vorteil so groß, dass er den Brauchwasserbedarf<br />

(Energiebedarf) von 2-4 Tagen aufnehmen kann. Somit lassen sich auch weniger sonnige<br />

Perioden im Sommer gut überbrücken. Im Winterhalbjahr ist es in vielen Fällen nötig,<br />

zusätzliche Energieträger, wie Öl, Gas oder Holz, einzusetzen. Eine Anlage ist dann gut<br />

ausgelegt, wenn sie mit möglichst wenig Zusatzenergie auskommt.<br />

9.1.2 Wirkungsgrad und Ausrichtung des Kollektors<br />

Der Erfolg einer Solaranlage steht und fällt mit der Verfügbarkeit von Sonnenlicht. Im<br />

Prinzip sind nördliche Länder genau so geeignet für Solaranlagen, wie südliche, da jeder<br />

Ort auf der Erde über ein Jahr gesehen gleich lang besonnt wird. Unterschiede entstehen<br />

aber durch die verschiedenartigen meteorologischen Umstände und die Dicke der<br />

Luftschicht, die das Sonnenlicht zu durchqueren hat. Diese nimmt zu, wenn man sich<br />

vom Äquator entfernt und hemmt somit die Stärke des Sonnenlichtes.<br />

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Als Vergleich der Sonneneinstrahlung an verschiedenen Orten der Erde, betrachten wir<br />

eine fest montierte nach Süden gerichtete Ebene. Diese sei so geneigt, dass die<br />

Gesamtstrahlung (=Globalstrahlung) über ein Jahr maximal ist. Die eingestrahlte Energie<br />

setzt sich zusammen aus direkter und diffuser Strahlung. Die diffuse Strahlung besteht<br />

zum großen Teil aus dem Streulicht von Wolken. Eine Aufstellung verschiedener<br />

Standorte ergibt folgende Einstrahlungen:<br />

Standort Geographische<br />

Breite<br />

Optimale<br />

Neigung<br />

G direkt<br />

[kWh/m2]<br />

G diffus<br />

[kWh/m2]<br />

Oslo 59.5° 44° 647 568 1232<br />

Berlin 52.3° 37° 560 576 1148<br />

Rapperswil 47.1° 33° 537 682 1219<br />

Davos 46.5° 44° 1000 748 1749<br />

Rom 42.1° 35° 1054 740 1802<br />

Kairo 30.1° 28° 1483 756 2245<br />

Nairobi -1.2° 7° 1024 915 1940<br />

Globalstrahlung<br />

[kWh/m2]<br />

Zwischen dem Ort mit der höchsten und niedrigsten Jahreseinstrahlung liegt nur gerade<br />

ein Faktor zwei. Und Davos erreicht sogar fast 80 % der Einstrahlung von Kairo. Die<br />

optimale Neigung des Kollektors entspricht in etwa der geographischen Breite, bzw. ist<br />

etwas flacher (um mehr Diffusstrahlung einfangen zu können), wobei jedoch zu<br />

berücksichtigen ist, dass bei einem steileren Neigungswinkel des Kollektors die flachen<br />

Wintersonnenstrahlen besser eingefangen werden können und dadurch der Ertrag im<br />

Winter gesteigert wird, was insbesondere im Falle der solaren Heizungsunterstützung von<br />

Bedeutung ist. Wenn sich in der Umgebung der Solaranlage keine schattenspendenden<br />

Objekte befinden, ist die optimale Ausrichtung immer nach Süden (und auf der<br />

Südhalbkugel immer nach Norden, wie im Fall von Nairobi). Abweichungen davon<br />

ergeben sich, wenn Bäume oder Häuser eher den Ost- oder den Westteil des Himmels<br />

abdecken.<br />

Beachtlich ist auch der Anteil des Streulichts. In Kairo ist es etwa ein Drittel. In<br />

Rapperswil mehr als die Hälfte. Dies erklärt, weshalb Sonnenkollektoren auch bei<br />

bedecktem Himmel noch Warmwasser produzieren. Erst wenn weniger als 10 % der<br />

vollen Sonnenstrahlung (von ca. 1000 W/m 2 ) vorliegen, lohnt sich der Betrieb des<br />

Kollektors nicht mehr.<br />

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9.1.3 Der Lauf der Sonne während eines Tages / eines Jahres<br />

Der Verlauf der Sonne von Osten nach Westen verläuft in einer Bahnebene (der<br />

Ekliptik), die bei uns zu Frühlings- und Herbstbeginn um 42.9° (= 90° - 47.1°) zur<br />

Horizontalen geneigt ist. An diesen beiden Tagen beginnt der Lauf der Sonne genau im<br />

Osten und endet genau im Westen. Im Sommer steigt die Ekliptik auf 66.4° (= 42.9 +<br />

23.5°). Der Beginn der Sonnenbahn liegt im Nord-Osten und endet im Nord-Westen. Das<br />

bedeutet aber, dass ein nach Süden orientierter Kollektor zeitweise ‚von der Rückseite<br />

her‘ bestrahlt wird, was der Energiegewinnung natürlich nicht zugute kommt. Dies ist<br />

auch ein Teil der Energie, die in nördlichen Gegenden bei der Jahresbilanz verloren geht.<br />

Im Winter liegt die Ekliptik auf nur 19.4° (= 42.9 - 23.5°), und die Sonne läuft von Süd-<br />

Osten nach Süd-Westen.<br />

9.2 Photovoltaik<br />

Im Gegensatz zur thermischen Nutzung der Sonnenenergie wird bei der Photovoltaik<br />

Sonnenlicht direkt in Strom umgewandelt. Dieser „photovoltaische Effekt“ kann mit<br />

Halbleitermaterialien wie Silizium, Gallium-Arsenid, Cadmium-Tellurid oder Kupfer-<br />

Indium-Diselenid erzeugt werden. Sobald Sonnenlicht auf eine Solarzelle aus solchem<br />

Material fällt, werden Elektronen von – nach + transportiert, so dass ein Gleichstrom<br />

entsteht. Dabei findet kein Verschleiß des Materials statt, es entstehen keine Emissionen<br />

oder Geräusche und es gibt auch keine beweglichen Teile. Der photovoltaische Effekt<br />

wurde im Jahre 1839 vom französischen Physiker A.E. Becquerel entdeckt.<br />

Die Spannung einer Solarzelle beträgt etwa 0.6 V und der maximale Kurzschlussstrom<br />

über 3 A. Da sich mit dieser geringen Spannung keine normalen Verbraucher betreiben<br />

lassen, werden die Solarzellen in Serie zu einem Solarmodul geschaltet (gängiger Wert 36<br />

Zellen). Heutzutage wird auf der ganzen Welt nach neuen Herstellungsverfahren und<br />

Solarzellentypen geforscht. Dominierend sind klar die Silizium-Solarzellen, wobei die<br />

Monokristallinen immer noch den höchsten Marktanteil aufweisen. Den zweiten Platz<br />

belegt die polykristalline Technologie, gefolgt von der amorphen Zelle. Neue<br />

Technologien, wie z.B. CIS und CaTe-Zellen sind auch auf dem Markt erhältlich.<br />

Abbildung 4: verschiedene Arten von Solarzellen<br />

Ein wichtiger Faktor einer Solarzelle ist der Wirkungsgrad, welcher das Verhältnis angibt<br />

zwischen einfallender solarer Leistung und umgewandelter elektrischer Leistung. Die<br />

Tabelle unten zeigt Wirkungsgrade verschiedener Zelltechnologien.<br />

Typischer Maximal Maximal im Labor<br />

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Wirkungsgrad aufgezeichnet gemessen<br />

Monokristallin 15-18% 22.7% 24%<br />

Polykristallin 13- 16% 18% 18.6%<br />

Amorphes Silizium 5- 7% 10.2% 12.7%<br />

Kadmium Tellurid<br />

(CdTe)<br />

Kupfer Indium<br />

Diselenid (CIS)<br />

7- 8.5% 13% 16%<br />

9- 11% 13% 18.8%<br />

Tabelle 1: Wirkungsgrade verschiedener Typen von Solarzellen<br />

Solarmodule werden hauptsächlich durch ihren Wirkungsgrad und ihre STC-<br />

Nennleistung definiert. Die STC-Nennleistung entspricht der Leistung des Moduls bei<br />

einer Einstrahlung von 1000 W/m2, einer Modultemperatur von 25°C und einer AirMass<br />

von 1. Diese Bedingungen werden im Betrieb nur sehr selten, z.B. an sonnigen<br />

Frühlingstagen erreicht. Den grössten Teil ihrer Betriebsdauer herrschen schlechtere<br />

Licht- und Temperaturverhältnisse, d.h. die Leistung des Solarmoduls liegt unter dem<br />

STC-Wert. Die Solarmodule werden miteinander in Serie und parallel verschaltet, wobei<br />

eine serielle Verschaltung einer Anzahl Module String genannt wird. Bei netzgekoppelten<br />

Anlagen wird der Strom dann auf einen Wechselrichter geführt, welcher den Gleichstrom<br />

in Wechselstrom umwandelt und in das öffentliche Stromnetz einspeist. Bei einer<br />

Netzverbundanlage werden verschiedene Wechselrichter-Konzepte eingesetzt. Bei einem<br />

Zentral-Wechselrichter werden alle Solarmodule über einen Klemmenkasten auf den<br />

Wechselrichter verkabelt. Strang-Wechselrichter ersetzen den Klemmenkasten und<br />

wandeln jeden einzelnen Strang in Wechselstrom um.<br />

Abbildung 4: Funktionsschema einer netzgekoppelten<br />

Photovoltaikanlage (Quelle: Leitfaden Photovoltaische<br />

Anlagen; Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie, 2007)<br />

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Eine Photovoltaik-Anlage mit 1 kWp installierter Leistung (ca. 8 m2 Solarmodule)<br />

produziert auf einem Süddach im Schweizer Mittelland ca. 900 kWh Strom pro Jahr. In<br />

der Südschweiz und in höheren Lagen ab ca. 1000 m.ü.M. ist die Produktion aufgrund<br />

der höheren Sonneneinstrahlung deutlich höher. Nach ca. 4 Jahren hat die Anlage<br />

dieselbe Menge Strom produziert, wie zu ihrer Herstellung benötigt wurde (Quelle: N.<br />

Jungbluth et. al.; Life Cycle Assessment of Photovoltaics; Update of the ecoinvent<br />

Database, 2007). Die Lebensdauer von Solarstrom-Anlagen beträgt mindestens 25 bis 30<br />

Jahre, das heißt sie produziert ca. 6 bis 7 mal mehr Energie als zu ihrer Herstellung<br />

benötigt wurde. Am Ende der Lebensdauer kann ein großer Teil der Komponenten der<br />

Anlage (Solarzellen, Glas, Aluminiumteile) recycliert werden.<br />

Das Photovoltaikmodul in Polysun erlaubt die Berechnung der Stromproduktion von<br />

Photovoltaikanlagen. Eine Solarmodul- und eine Wechselrichterdatenbank mit einer<br />

großen Auswahl an Modulen und Wechselrichtern können genutzt werden, um ein PV-<br />

Feld zu definieren.<br />

9.2.1 Definition eines PV-Felds<br />

Es können PV-Felder mit jeweils einem Wechselrichter und mehreren in Serie und<br />

Parallel verschalteten Modulen erstellt werden. Jedes PV-Feld hat eine einheitliche<br />

Ausrichtung und Neigung, sowie ein einheitliches Montagesystem.<br />

Es können mehrere PV-Felder in einer Variante definiert werden, um verschiedene<br />

Ausrichtungen und Wechselrichter kombinieren zu können.<br />

9.2.2 Parameter Solarmodule<br />

Als wichtigster Parameter für die Definition eines PV-Felds wird aus der Solarmodul-<br />

Datenbank ein Solarmodul ausgesucht, oder selbst definiert, sowie die Anzahl Module<br />

festgelegt. Optional kann auch die DC-Nennleistung oder die Solarmodulfläche<br />

angegeben werden, Polysun berechnet daraus automatisch die Anzahl Module.<br />

Zusätzlich wird die Ausrichtung des Moduls (Süden ist 0°, Osten ist +90°, Westen ist -<br />

90°) und der Anstellwinkel (Boden ist 0°, Fassade ist 90°) definiert.<br />

Mit Polysun ist es auch möglich, den Ertrag von nachgeführten Anlagen (einachsig und<br />

zweiachsig) zu berechnen. Es wird davon ausgegangen, dass die Anlage nach dem<br />

Sonnenstand nachgeführt wird (nicht nach dem hellsten Punkt), und dass der Tracker den<br />

gesamten Sonnenverlauf nachführt und nicht nur einen eingeschränkten Winkel. Eine<br />

bildliche Darstellung zu diesem Prinzip findet sich im Kapitel 5.4.6 Tracking.<br />

9.2.3 Temperatureffekt und Hinterlüftung<br />

Die Leistung der Solarmodule hängt sowohl von der Einstrahlung wie auch von der<br />

Modultemperatur ab. Die Leistung nimmt annähernd linear mit der Einstrahlung zu. Der<br />

Temperatureinfluss ist geringer und hängt von der Zelltechnologie ab. Eine Temperaturerhöhung<br />

um 10°C führt bei kristallinen Zellen zu einem Rückgang der Leistung von ca.<br />

4 bis 5%. Amorphe Zellen sind praktisch nicht temperaturabhängig.<br />

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90 W<br />

80 W<br />

70 W<br />

60 W<br />

50 W<br />

power power 40 W<br />

30 W<br />

20 W<br />

10 W<br />

0 W<br />

90 W<br />

80 W<br />

70 W<br />

60 W<br />

50 W<br />

40 W<br />

30 W<br />

20 W<br />

10 W<br />

0 W<br />

35°C<br />

25°C<br />

15°C 35°C<br />

25°C 5°C<br />

-5°C 15°C<br />

temperature temperature<br />

1100W/m2 1100W/m2<br />

890W/m2 890W/m2<br />

680W/m2 680W/m2<br />

470W/m2 470W/m2<br />

irradiance irradiance<br />

260W/m2 260W/m2<br />

50W/m2 50W/m2<br />

5°C<br />

-5°C<br />

Abbildung 5 ..: Einfluss von Einstrahlung und Temperatur auf ein kristallines Modul<br />

(Quelle: R. Kröni et.al.; Final Report PV P+D, DIS 47456 / 87538 , February 2005;<br />

Energy Rating of Solar Modules)<br />

Wegen der Temperaturabhängigkeit der Module führt eine gute Hinterlüftung zu einem<br />

höheren Ertrag. Als Parameter können verschiedene Hinterlüftungsarten definiert werden:<br />

Schlecht: z.B. dachintegrierte Anlage mit sehr wenig Hinterlüftung. Bei einer<br />

Einstrahlung von 1000 W/m2 liegt die Modultemperatur 40°C über der<br />

Lufttemperatur.<br />

Mittel: z.B. Aufdach-Anlage mit ca. 10 bis 20cm Hinterlüftung. Bei einer<br />

Einstrahlung von 1000 W/m2 liegt die Modultemperatur 30°C über der<br />

Lufttemperatur.<br />

Gut: frei aufgeständerte Anlage mit mehr als 20cm Bodenfreiheit. Bei einer<br />

Einstrahlung von 1000 W/m2 liegt die Modultemperatur 20°C über der<br />

Lufttemperatur.<br />

9.2.4 Degradation und Verschmutzung<br />

Dem PV-Feld kann eine Degradation und Verschmutzung zugeordnet werden.<br />

Untersuchungen haben gezeigt, dass die Verschmutzung von Solarmodulen in den ersten<br />

Wochen nach der Installation oder Reinigung schnell zunimmt und dann auf einem<br />

Niveau von 2 bis 6% relativ stabil bleibt (Quelle: H. Becker, W. Vassen, W. Hermann:<br />

„Reduced Output of Solar Generators due to Pollution“. Proc. 14th EU PV Conf.,<br />

Barcelona, 1997). Die Verschmutzungsrate entspricht der prozentualen Reduktion des<br />

DC-Ertrags der Anlage.<br />

Die Degradation der Solarmodule sowie der gesamten Anlage wird als linearer Prozess<br />

angenommen. Im Durchschnitt beträgt der Ertragsrückgang durch Degradation 0.2%/Jahr<br />

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(Quelle: Leitfaden Photovoltaische Anlagen; Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie,<br />

Landesverband Berlin Brandenburg e.V.; DGS Berlin 2005.).<br />

9.2.5 Resultate<br />

Der Ertrag der Solaranlage wird mit dem H.G. Beyer Modell berechnet.<br />

(Quelle: Beyer, H.G., Betcke, J., Drews, A., Heinemann, D., Lorenz, E., Heilscher, G.,<br />

Bofinger, S., 19th European Photovolatic Solar Energy Conference & Exhibition, Paris<br />

7.6.-11.6.2004. Identification of a General Model for the MPP Performance of PV-<br />

Modules for the Application in a Procedure for the Performance Check of Grid<br />

Connected Systems). Dieses Modell basiert auf folgenden Eingangsdaten:<br />

3 Wirkungsgrade des Moduls bei unterschiedlichen Einstrahlungen<br />

3 Wirkungsgrade des Wechselrichters bei unterschiedlichen Lasten<br />

installierte Leistung<br />

Temperaturkoeffizient der Module<br />

Aus den Stützpunkten wird jeweils eine Wirkungsgradkurve für die Module und den<br />

Wechselrichter gefittet. Aus diesen Kurven, der installierten Leistung und dem<br />

Temperaturkoeffizienten kann der Ertrag in Abhängigkeit der Einstrahlung und der<br />

Modultemperatur berechnet werden.<br />

Die Modultemperatur wird aus der Umgebungstemperatur, der Einstrahlung und dem<br />

Parameter gamma für die Hinterlüftungssituation berechnet:<br />

Modultemperatur = Umgebungstemperatur + gamma x Einstrahlung/1000 W/m2<br />

Vom resultierenden Ertrag werden folgende Faktoren abgezogen:<br />

Verschmutzung (Default-Wert 2%, kann im PV-Feld definiert werden)<br />

Degradation (Default-Wert 0.2%, kann im PV-Feld definiert werden)<br />

Pauschal-Abzug für Kabelverluste, Mismatch der Module und Derating der<br />

Module: 4% + 4% x Auslastung des Wechselrichters<br />

9.3 Wechselrichterauslegung<br />

9.3.1 Vorbemerkung<br />

Dieses Dokument beschreibt die Wechselrichterauslegung in Polysun Inside.<br />

Polysun Inside ist eine Programmschnittstelle von Polysun, welche die Einbindung von<br />

Polysun in externe Programme ermöglicht.<br />

Die Wechselrichterauslegung in Polysun Inside unterscheidet sich in gewisser Hinsicht<br />

von der Wechselrichterauslegung in Polysun. Der gewichtigste Unterschied ist, dass<br />

Polysun Inside auch kombinierte Auslegungen mit bis zu 3 Wechselrichtertypen<br />

ausgeben kann, was in Polysun gegenwärtig noch nicht möglich ist. Außerdem geht die<br />

Unterstützung von Multistring-Wechselrichtern in Polysun Inside wesentlich weiter. Die<br />

Wechselrichterauslegung von Polysun ist im Polysun Tutorial (Teil der Anwendung)<br />

dokumentiert.<br />

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9.3.2 Grundlegende Funktion<br />

Polysun Inside berechnet, ausgehend von einem Generatorfeld mit einem bestimmten<br />

Modultyp und einer bestimmten Anzahl Module, eine Liste von Auslegungsvarianten.<br />

Werden nicht explizit bestimmte Toleranzen zugelassen, erfüllen die vorgeschlagenen<br />

Auslegungsvarianten die elektrischen Grenzwerte der Wechselrichter und Module. Dies<br />

wird durch eine Reihe von Prüfungen gewährleistet. Die Prüfungen erfolgen jeweils unter<br />

der Annahme bestimmten extremer Betriebsbedingungen (z.B. Leerlaufspannung bei<br />

minimaler Modultemperatur für die Prüfung der maximalen Eingangsspannung des<br />

Wechselrichters).<br />

Die Vorschläge berücksichtigen, direkt oder indirekt, auch Kriterien der<br />

Wirtschaftlichkeit. So unterstützt Polysun Inside den Anwender, eine Lösung mit einer<br />

möglichst geringen Anzahl Wechselrichter (bei gleichzeitiger Berücksichtigung der<br />

Phasenschieflast) und einer möglichst geringen Anzahl Stränge zu finden.<br />

Filter erlauben schließlich eine Einschränkung der Resultatmenge, z.B. auf bestimmte<br />

Hersteller.<br />

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9.3.3 Ausgangslage<br />

Grundsätzlich prüft Polysun Inside bei der Wechselrichterauslegung das System zu 4<br />

extremen Zeitpunkten im Jahr und berücksichtigt dabei Einflussfaktoren wie<br />

Hinterlüftung, Windanteil, und Degradation um die Modultemperaturen zu berechnen<br />

und die Übereinstimmung der Komponenten zu prüfen. Für die Ertragsberechnung wird<br />

dann im Zeitschrittverfahren das ganze Jahr mit den statistischen Wetterdaten<br />

durchgerechnet und auch noch die Verschmutzung berücksichtigt.<br />

Bei der Berechnung der Auslegungsvarianten sind folgende Größen gegeben:<br />

Standort<br />

Modultyp<br />

Anzahl Module<br />

Für jedes Modul kann über die Attribute<br />

Ausgangsspannung Ausgangsstrom<br />

MPP-STC MPP-STC<br />

MPP-500W MPP-500W<br />

MPP-100W MPP-100W<br />

eine eigene individuelle Kennlinie hinterlegt werden.<br />

Sind die Werte für 500W und 100 W nicht gefüllt, wird die Kennlinie abhängig vom<br />

Modultyp intern bestimmt. Dabei werden je nach Halbleitertechnologie unterschiedliche<br />

Interpolationsparameter verwendet (Details liegen vor und können bei Bedarf eingesehen<br />

werden).<br />

Orientierung, Neigungswinkel, Nachführung, Verschmutzungsgrad, Degradation,<br />

Windanteil, und Hinterlüftung fließen indirekt in die Berechnung ein. 1<br />

1 Orientierung, Neigungswinkel, Nachführung, Verschmutzungsgrad, Degradation, Windanteil, und<br />

Hinterlüftung werden für die Berechnung der max. DC-Leistung berücksichtigt. Außerdem fließen die<br />

Werte in die Berechnung der minimalen und maximalen Modultemperatur ein, wenn diese nicht vom<br />

Benutzer vorgegeben sind. Die minimale und maximale Modultemperatur fließt wiederum in die<br />

Berechnung verschiedener Spitzenwerte ein (z.B. max. MPP-Spannung).<br />

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9.3.4 Auslegungsvarianten<br />

Polysun Inside verwendet pro Auslegungsvariante maximal drei verschiedene<br />

Wechselrichtertypen. Pro Wechselrichtertyp wird eine Teilauslegung berechnet.<br />

Der Wirkungsgradkurve eines Wechselrichters wird über die drei Attribute angegeben.<br />

Dem Wirkungsgrad bei 100%, bei 50% und bei 10%. Eine Veränderung der Kennlinie<br />

wirkt sich auf die AC Leistung aus. Siehe Tabelle A Zeile „IG 40 Kennlinie geändert“.<br />

Eine Teilauslegung ist durch folgende Größen charakterisiert:<br />

Wechselrichtertyp<br />

Anzahl Module pro Strang<br />

Anzahl Stränge pro Wechselrichter<br />

Anzahl Wechselrichter<br />

In der Summe über alle Teilauslegungen entspricht die Anzahl Module jeweils der<br />

Anzahl Module in der Ausgangslage.<br />

Bei Multistring-Wechselrichtern wird die Anzahl Module pro Strang und die Anzahl<br />

Stränge jeweils für jeden MPP-Eingang berechnet.<br />

9.3.5 Auslegungsstrategie bei Multistring-Wechselrichtern<br />

Bei Multistring-Wechselrichtern verwendet Polysun Inside eine bestimmte Strategie, um<br />

die Anzahl möglicher Lösungen auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren. Polysun Inside<br />

versucht, alle Eingänge mit Ausnahme des Letzen mit einer einheitlichen Belegung zu<br />

versehen, mit möglichst großer Anzahl Module und möglichst geringer Anzahl Stränge.<br />

Die restlichen Module kommen an den letzten Eingang.<br />

Die Belegungen an allen Eingängen erfüllen jeweils die elektrischen Grenzwerte des<br />

Wechselrichters und der Module.<br />

Bei Multistringwechselrichter gibt es derzeit die Einschränkung, dass nur symmetrische<br />

Wechselrichter abgedeckt werden können. Das liegt unter anderem daran, dass in der<br />

Datenbank nur die Daten für einen MPP-Tracker stehen.<br />

Ein Optimierungsschritt sorgt dafür, dass die Belegung der MPP Tracker möglichst<br />

gleichmäßig ist. Wenn das System eine Variante ermittelt bei der 2 Tracker mit je 2<br />

Stränge mit 10, 10 und 4,4 Modulen belegt wurden, dann stellt das System zusätzlich<br />

noch eine Variante bereit bei der die Stränge möglichst gleich belegt sind (hier 7,7 und<br />

7,7).<br />

9.3.6 Elektrische Grenzwerte<br />

Polysun Inside testet mit einer Reihe von Prüfungen die Erfüllung der Grenzwerte der<br />

Wechselrichter und Module. Die Prüfungen erfolgen jeweils unter der Annahme<br />

bestimmten extremer Betriebsbedingungen (z.B. Leerlaufspannung bei minimaler<br />

Modultemperatur für die Prüfung der maximalen DC-Spannung des Wechselrichters).<br />

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Die Auslegungsvarianten werden auf die Erfüllung der folgenden elektrischen<br />

Grenzwerte des Wechselrichters und der Module geprüft:<br />

Nr. Komponente Grenzwert Betrieb Wetterbedingungen<br />

1 Wechselrichter Max. DC-Leistung Max. Strahlung<br />

2 Wechselrichter Max. DC-Spannung Leerlauf Min. Lufttemperatur<br />

3 Wechselrichter Min. MPP-Spannung MPP Max. Lufttemperatur<br />

4 Wechselrichter Max. MPP-Spannung MPP Min. Modultemperatur<br />

5 Wechselrichter Max. DC-Strom MPP Max. Modultemperatur<br />

6 Modul Max. Systemspannung Leerlauf Min. Lufttemperatur<br />

Polysun Inside berechnet die minimalen und maximalen Spannungen und maximalen<br />

Ströme aufgrund der entsprechenden Temperaturkoeffizienten des Moduls.<br />

9.3.7 Berechnung der Modultemperatur<br />

Polysun Inside kann auf Wunsch die minimale und maximale Modultemperatur aufgrund<br />

der Meteodaten des Standorts berechnen. Wird dies nicht gewünscht, können die Werte<br />

auch vorgegeben werden.<br />

Bei der Berechnung werden folgende Größen berücksichtigt: Lufttemperatur, Strahlung,<br />

Gamma des Moduls, Windanteil und Hinterlüftung.<br />

Die maximalen Temperaturen werden zur Auslegung des Wechselrichters herangezogen.<br />

Für die Ertragsprognose arbeitet das Programm immer mit den wetterabhängigen Werten.<br />

Siehe Tabelle A Zeile „Modultemperatur 0-80°“<br />

9.3.8 Anstellwinkel<br />

Ein idealer Anstellwinkel begünstigt die Sonneneinstrahlung. Eine Veränderung von 30°<br />

zu 10° ist in Tabelle A Zeile „Anstellw. 10°“ beschrieben.<br />

9.3.9 Nachführung<br />

Die Nachführung begünstigt ebenfalls die Sonneneinstrahlung. In Tabelle A Zeile<br />

„Nachführ. zweiachsig“ ist ein Beispiel angeführt.<br />

9.3.10 Standort<br />

In Tabelle A Zeile „Standort Rom“ ist der Unterschied zwischen Freiburg und Rom<br />

aufgezeigt. Der DC Ertrag ist hier um ca. 34% höher.<br />

Bei extremen Verhältnissen wirkt sich das auch auf die Wechselrichterauslegung aus.<br />

Bei 32 Modulen 175 Wp in einem Winkel von 30° (wie in Tabelle A) kann der<br />

Wechselrichter IG 40 sowohl in Freiburg als auch in Rom verwendet werden. Für Davos<br />

wird jedoch die maximale Eingangsleistung knapp überschritten.<br />

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9.3.11 Hinterlüftung<br />

Es wird mit drei Abstufungen gearbeitet die in folgende Formel einfließen:<br />

Hinterlüftung gamma kv<br />

schwach 25 1.2<br />

mittel 30 0.6<br />

stark 40 0.2<br />

T T <br />

Cell<br />

0<br />

( kv vw) G<br />

1000<br />

Eine Verbesserung der Hinterlüftung wirkt sich auf die Temperatur der Module aus. Dies<br />

verändert sich die DC Leistung. In Folge wird abhängig von der Wirkungsgradkennlinie<br />

des Wechselrichters die AC Leistung verändert.<br />

9.3.12 Windanteil<br />

Diese Angabe verstärkt den Wind den es laut Wetterdaten vor Ort gibt oder schwächt<br />

diesen ab. 100% Windanteil bedeutet, dass die Windverhältnisse normal sind, wie an<br />

diesem Ort üblich. Der Standardwert ist auf 50% voreingestellt, da man davon ausgehen<br />

kann das Bäume und andere Häuser in der Umgebung stehen die 100% Windanteile<br />

verhindern.<br />

Durch die Veränderung ändert sich die Temperatur der Module. Über die<br />

Temperaturkoeffizienten und die Modulkennlinie wird somit die Leistung beeinflusst.<br />

9.3.13 Verschmutzung<br />

Wirkt sich linear auf die DC Leistung aus. Eine Verschmutzung von 1% bedeutet, dass<br />

die Leistung des Moduls um 1% reduziert angenommen wird. Die reduzierte Leistung<br />

trifft in der Wechselrichterkennlinie auf einen anderen Punkt, es wird unter Umständen<br />

ein anderer Wirkungsgrad des Wechselrichters verwendet.<br />

Bei der Auslegung des Wechselrichters wird von einem nicht verschmutzten Modul<br />

ausgegangen.<br />

9.3.14 Degradation<br />

Berücksichtigt das „altern“ der Module über die gesamte Laufzeit der Anlage.<br />

Hier kann ein Prozentsatz angegeben werden, der die DC Leistung linear (wie bei der<br />

Verschmutzung) reduziert.<br />

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9.3.15 Vorstartdegradation<br />

In der Datenbank sind normalerweise die sogenannten „stabilen“ Werte oder<br />

„Nennwerte“ der Module hinterlegt. Das sind die Werte an die sich Module<br />

(insbesondere amorphe Module) nach einer gewissen Startzeit angleichen. Mit<br />

Einstellung Nennwerte erfolgt die WR-Auslegung mit diesen Werten.<br />

Mit der Einstellung „Vorstartdegradation“ erfolgt die WR-Auslegung über die höheren<br />

Vorstartwerte.<br />

Sind die Vorstartwerte nicht hinterlegt, berechnet das System sie in einer<br />

Näherungsberechnung je Modultyp aus den Nennwerten.<br />

9.3.16 Optimierung der Lastverteilung auf die Phasen<br />

Polysun Inside versucht, die Wechselrichter leistungsmäßig optimal auf die Phasen zu<br />

verteilen. Bei diesem Optimierungsvorgang wird die maximale AC-Leistung des<br />

Wechselrichters verwendet.<br />

9.3.17 Maximale Phasenschieflast<br />

Die maximal erlaubte Phasenschieflast, z.B. 4.2 kVA, ist über ein Argument einstellbar.<br />

Die Prüfung kann auch ausgeschaltet werden.<br />

9.3.18 Regeln für Dünnschichtmodule<br />

Dünnschichtmodule werden ausschließlich mit Wechselrichtern mit galvanischer<br />

Trennung (z.B. mit Trafo) kombiniert.<br />

Bei Dünnschichtmodulen wird der Einfachheit halber pauschal von einer Überhöhung der<br />

MPP-Spannung U mpp von 10% ausgegangen<br />

9.3.19 Filter<br />

Polysun Inside unterstützt folgende Filter zur Einschränkung der Resultate:<br />

Minimales Leistungsverhältnis<br />

Maximales Leistungsverhältnis<br />

Liste von Wechselrichtertypen<br />

Hersteller<br />

Wechselrichter für Innenmontage<br />

Wechselrichter für Außenmontage<br />

Datenquelle<br />

Leistungsverhältnis:<br />

Unter Leistungsverhältnis wird in Polysun und Polysun Inside das Verhältnis zwischen<br />

der Generatorleistung bei Standardbedingungen STC und der maximalen DC Leistung<br />

des Wechselrichters verstanden.<br />

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Der Filter über das Leistungsverhältnis der Wechselrichter wird derzeit vorgegeben mit<br />

92 – 98%. Abhängig von einigen Einflussfaktoren wie Standort und Anstellwinkel sollte<br />

dieses Leistungsverhältnis jedoch vom System vorgeschlagen werden.<br />

Die Funktion ist in Vorbereitung wird mit der nächsten Polysun Inside Version verfügbar<br />

sein.<br />

9.3.20 Toleranzen<br />

Sämtliche Prüfungen können mit Toleranzen belegt werden. So ist es auch möglich,<br />

Auslegungen zu berechnen, die bestimmte Grenzwerte überschreiten. Bei Überschreiten<br />

eines Grenzwerts innerhalb eines tolerierten Bereichs gibt Polysun Inside eine Warnung<br />

aus.<br />

9.3.21 Auslegungsdetails<br />

Polysun Inside unterstützt die Ausgabe eines detaillierten Prüfprotokolls mit der Angabe<br />

der jeweiligen Grenzwerte, Spitzenwerte, Toleranzen, Modultemperaturen etc. sämtlicher<br />

Prüfungen.<br />

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