Infobrief - Dreikönigsaktion
Infobrief - Dreikönigsaktion
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<strong>Infobrief</strong><br />
3/09<br />
DREIKÖNIGSAKTION<br />
Klimawandel: Der „heiße“ Klima-Herbst und ich_Seite 3<br />
Kampagne: Kinderrechte gehen unter die Haut_Seite 4<br />
Afrikareise: Interview mit BM Spindelegger_Seite 7<br />
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2_INHALT & EDITORIAL<br />
Inhalt<br />
Editorial<br />
3_Der „heiße“ Klima-Herbst und ich<br />
4_Kinderrechte gehen unter die Haut<br />
6_Stolperstein & Weltnews<br />
7_Sie brachten uns Leben –<br />
Interview mit Außenminister Spindelegger<br />
8_Indien: Meine Diözese geht unter!<br />
9_Jungscharkinder aus Retz<br />
für Bahnhofskinder in Guwahati/Indien<br />
10_Nordostindien zu Gast in Österreich<br />
11_Impressionen<br />
12_Kochtipp<br />
20 Jahre Kinderrechtskonvention<br />
„Die Kinderrechte sind für die Kinder der armen Länder gemacht, unseren<br />
Kindern geht es gut, die brauchen sie nicht – denn in Österreich ist<br />
alles in Ordnung.“ Dies ist einer der weit verbreiteten Irrtümer, die auch<br />
nach 20 Jahren Kinderrechtskonvention noch bestehen. 1989 wurde<br />
die UN-Kinderrechtskonvention als jener völkerrechtliche Vertrag<br />
erschaffen, welcher weltweit die breiteste Anerkennung genießt.<br />
Wie weit reicht nun diese breite Anerkennung? Kinderrechte sind in<br />
Österreich nicht einklagbar und werden tagtäglich missachtet: Kinder<br />
werden geschlagen, sexuell missbraucht, haben wenig Mitspracherecht,<br />
werden diskriminiert und leiden unter Kinderarmut. Deshalb<br />
begrüße ich es sehr, dass der Verfassungsausschuss diesen Sommer<br />
über die Aufnahme der Kinderrechte in die österreichische Verfassung<br />
diskutierte. Dies ist eine langjährige zentrale Forderung der Katholischen<br />
Jungschar.<br />
Die <strong>Dreikönigsaktion</strong> agiert hier auch weit über Österreich hinaus und<br />
unterstützt Projekte, welche die Lebenssituation von Kindern und<br />
Jugendlichen in Ländern des Südens entscheidend verbessern. Eine<br />
sichere Heimat, Absicherung der Grundbedürfnisse, Schul- und Berufsausbildung,<br />
Arbeitschancen und Orientierungshilfen am Lebensweg<br />
– in diesem INFOBRIEF berichten wir über neue kreative Initiativen in<br />
diesen Bereichen, um gemäß unserem Leitsatz die Kinder weltweit in<br />
die Mitte zu stellen.<br />
Martin Krenn<br />
Bundesvorsitzender der Katholischen Jungschar Österreichs<br />
Nicht nur Spenden<br />
in eine Sternsingerkassa<br />
sind absetzbar<br />
– auch Spenden an<br />
ein „Partner/innen<br />
unter gutem Stern“-<br />
Projekt bringen eine<br />
Steuer begünstigung!<br />
Spenden an die <strong>Dreikönigsaktion</strong><br />
sind steuerlich absetzbar<br />
Jetzt ist sie da – die Absetzbarkeit von Spenden an Hilfsorganisationen.<br />
Die neue Regelung ist nicht ganz unumstritten:<br />
Auf der einen Seite bleibt die politische Ausgrenzung<br />
der Umwelt- und Tierschutzorganisationen sowie<br />
die Sorge, dass der Staat die Absetzbarkeit von Spenden<br />
dazu benutzen könnte, sich aus seiner Verantwortung<br />
Schwächeren gegenüber zu stehlen.<br />
Auf der anderen Seite gibt es die berechtigte Hoffnung,<br />
dass zivilgesellschaftliche Organisationen dadurch mehr<br />
Spendenmittel erhalten, weil der/die Spender/in mehr<br />
spenden kann, ohne dass es ihn/sie mehr „kostet“. Die<br />
<strong>Dreikönigsaktion</strong> hofft, dadurch Menschen in Afrika,<br />
Asien und Lateinamerika noch intensiver unterstützen zu<br />
können. Spenden an die <strong>Dreikönigsaktion</strong>, das Hilfswerk<br />
der Katholischen Jungschar, sind demnach mit Stichtag<br />
01.01.2009 steuerlich absetzbar (bis zu 10 Prozent des<br />
Jahreseinkommens). Mehr Infos unter www.dka.at im<br />
Bereich „Spenden“.<br />
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Der „heiße“ Klima-Herbst & ich<br />
Derzeit treten die Klimaverhandlungen, die im Dezember am Klimagipfel<br />
von Kopenhagen zu einem neuen globalen Klimaabkommen<br />
führen sollen, in die entscheidende Phase. Unser aller Einsatz für<br />
ein gerechteres Klima ist deshalb mehr denn je gefragt!<br />
Mit einer Vielzahl von Aktivitäten und Veranstaltungen lädt Sie die<br />
<strong>Dreikönigsaktion</strong> ein, aktiv zu werden.<br />
Klimafaires Erntedankfest<br />
Erntedank: Wir danken für die Früchte<br />
der Erde und unserer Arbeit. Gleichzeitig<br />
bleiben Menschen hungrig. Unsere nicht<br />
nachhaltigen Formen des Wirtschaftens und<br />
Konsumierens zerstören ihre Lebensgrundlagen<br />
und die Möglichkeiten nachfolgender<br />
Generationen, ebenfalls von dem zu leben,<br />
was die Erde hervorbringt. Wir laden ein,<br />
das Erntedankfest als Feier weltweiter Solidarität<br />
und Ermutigung zu verantwortlichem<br />
Handeln zu begehen.<br />
Dafür steht ein Behelf zum Download bereit:<br />
www.klimafairbessern.koo.at<br />
Fleißigste Pfarre Österreichs gesucht!<br />
Im November werden alle von der Kampagne<br />
„Klima fair bessern!“ gesammelten Unterschriften<br />
für ein faires Klima an Umweltminister<br />
Niki Berlakovich übergeben. Auch<br />
jene Pfarre Österreichs, die die meisten<br />
Unterstützungserklärungen sammelt, wird<br />
Teil der Übergabedelegation sein. Machen<br />
Sie Ihre Pfarre zur fl eißigsten Klima-Pfarre<br />
Österreichs!<br />
Legen Sie Postkarten und Unterschriftenlisten<br />
bei jeder Gelegenheit auf und laden<br />
Sie Menschen in Ihrer Pfarre ein, „Klima<br />
fair bessern!“ mit ihrer Unterschrift zu<br />
unterstützen.<br />
Bitte schicken Sie uns Ihre gesammelten<br />
Unterschriften in einem Päckchen, so<br />
wird Porto gespart.<br />
Postkarten und Möglichkeit zur<br />
Online-Unterschrift gibt’s auf<br />
www.klimafairbessern.koo.at<br />
Vom Gangesdelta bis zum Donaustrom engagieren<br />
sich Bischöfe für Klimafairbessern: Bischof<br />
Salvadore Lobo, von der Diözese Baruipur in<br />
Westbengalen (Indien), und der Linzer Diözesanbischof<br />
Ludwig Schwarz unterschreiben die<br />
Kampagnepostkarten.<br />
GLOBAL – LOKAL_3<br />
Coole Klima-T-Shirts<br />
„Klimaschutz KlimaschutzmussameigenenLeibbegin-<br />
muss am eigenen Leib beginnen!“<br />
Ab sofort gibt es die Möglichkeit, dies<br />
ganz wörtlich zu nehmen, und zwar mit den<br />
bio-fairen CO -neutralen Klima-T-Shirts mit<br />
2<br />
coolem Aufdruck. Zu bestellen auf:<br />
www.dka.at<br />
Pro T-Shirt gehen zwei Euro als Spende an<br />
ein Projekt der <strong>Dreikönigsaktion</strong> auf den<br />
Philippinen.<br />
„Sperrstund is‘! Klima-Zeche zahlen“<br />
Unter diesem Motto fordern zivilgesellschaftliche<br />
Gruppen mit einer öffentlichen<br />
Aktion vor dem Finanzministerium am 7. Oktober<br />
von der österreichischen Bundesregierung,<br />
sich aktiv für eine gerechte Klima-<br />
Finanzierung einzusetzen. Der Klimawandel<br />
richtet in Entwicklungsländern bereits jetzt<br />
massive Schäden an und beraubt arme Menschen<br />
ihrer Lebensgrundlage. Die Industrieländer<br />
– so auch Österreich – müssen für<br />
ihre Schädigung des Weltklimas aufkommen<br />
und ihren fairen Beitrag leisten. Infos auf<br />
www.klimaallianz.at<br />
Klima in der Krise – Last Exit Copenhagen<br />
Unter diesem Titel fi ndet am 11. November<br />
2009 die Nachtagung zur Vierten Entwicklungstagung<br />
statt. Als Vorkonferenz zum<br />
Klimagipfel von Kopenhagen beschäftigt<br />
sie sich vor allem mit Klimawandelanpassung<br />
und Katastrophenvorsorge sowie dem<br />
aktuellen Stand der Klimaverhandlungen<br />
angesichts der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise.<br />
Infos auf www.klimaallianz.at<br />
und www.paulofreirezentrum.at<br />
Internationales Glockenläuten<br />
am 13. Dezember 2009<br />
Anlässlich des Klimagipfels von Kopenhagen<br />
werden in ganz Europa, Nordamerika sowie<br />
einigen Ländern Lateinamerikas, Afrikas und<br />
Asiens Kirchenglocken läuten. Mit diesem<br />
Zeichen fordern wir von den Entscheidungsträger/innen<br />
an den Verhandlungstischen<br />
Klimagerechtigkeit ein! Seien Sie dabei –<br />
lassen Sie die Glocken Ihrer Kirche läuten.<br />
Registrieren Sie Ihre Pfarre auf<br />
www.klimafairbessern.koo.at<br />
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44_GLOBAL _<br />
– LOKAL<br />
Kinderrechte<br />
gehen unter die Haut<br />
„Die Vertragsstaaten verpfl ichten sich, das Kind vor allen Formen<br />
sexueller Ausbeutung und sexuellen Missbrauchs zu schützen.“ –<br />
Der Artikel 34 der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen<br />
fordert den bedingungslosen Schutz für die Schwächsten unserer<br />
Gesellschaft ein. Aber auch 20 Jahre nach Inkrafttreten bleibt dies<br />
eine Vision: Schätzungen der WHO zufolge werden<br />
225 Millionen Kinder jedes Jahr Opfer sexueller Gewalt.<br />
Einer besonders brutalen Spielart, dem<br />
Handel mit Kindern, sagen zwei Organisationen<br />
aus unterschiedlichsten Lagern jetzt<br />
gemeinsam den Kampf an: Das weltweite<br />
Kinderrechtsbündnis ECPAT und das Kosmetikunternehmen<br />
„The Body Shop“ starteten<br />
im September 2009 die mehrjährige Kampagne<br />
„Stoppt Sexhandel mit Kindern und<br />
Jugendlichen“, die in über 80 Ländern auf<br />
das Thema Kinderhandel zum Zweck sexueller<br />
Ausbeutung aufmerksam macht.<br />
Menschenhandel ist heute das drittgrößte<br />
und am schnellsten wachsende kriminelle<br />
„Gewerbe“ der Welt. Mehr als 2 Millionen<br />
Kinder werden jedes Jahr weltweit zu<br />
Opfern. Menschenhandel gibt es überall auf<br />
der Welt – von den ärmsten bis hin zu den<br />
reichsten Ländern. Da dieses Verbrechen im<br />
Verborgenen stattfi ndet, wird die Dunkelziffer<br />
der betroffenen Kinder und Jugendlichen<br />
vermutlich noch viel höher liegen.<br />
Kinder sind besonders geeignete Opfer<br />
für die Menschenhändler, da sie weniger<br />
Kenntnisse über die Verbrechen haben,<br />
leicht überwältigt werden können und man<br />
sie leicht davon überzeugen kann, dass sie<br />
das tun müssen, was Erwachsene von ihnen<br />
verlangen. Sie glauben zudem, dass sie<br />
ihrer Familie helfen müssen, und manchmal<br />
werden sie von den eigenen Familienmitgliedern<br />
ins Ausland geschickt oder verkauft.<br />
Straßenkinder, Kinder in Flüchtlingslagern<br />
und Kinder aus zerrütteten Familien, in<br />
denen sich nur unzureichend um die Kinder<br />
gekümmert wird, sind besonders anfällig für<br />
Menschenhandel. Kinder, die in einem wenig<br />
geschützten Umfeld leben, befi nden sich<br />
in größerer Gefahr, verschleppt zu werden.<br />
Das kann an unzureichenden gesetzlichen<br />
Regelungen oder auch an mangelnder Strafverfolgung<br />
liegen. Mitunter sind sich die Kinder<br />
auch gar nicht der Gefahr, ausgebeutet,<br />
verschleppt oder hintergangen werden zu<br />
können, bewusst.<br />
„Unsere Vision ist es, eine Welt zu schaffen,<br />
in der Kinder nicht von Kriminellen wie<br />
Gebrauchsgüter behandelt und verkauft<br />
werden, sondern eine Welt, in der Kinder die<br />
Liebe, den Respekt und den Schutz erhalten,<br />
den sie verdienen“, verdeutlicht Alexander<br />
Borwitzky, Geschäftsführer von „The Body<br />
Shop“ Deutschland, das gesellschaftspolitische<br />
Engagement seines Unternehmens.<br />
„Eine Veränderung ist nur möglich, wenn<br />
die Welt aufwacht und sich bewusst macht,<br />
dass der Handel mit Kindern und ihre<br />
sexuelle Ausbeutung überall um uns herum<br />
geschieht – in jedem Land auf der Welt, so<br />
auch in Österreich. Daher sind Information<br />
und Aufklärung ein wichtiger Teil der Prävention.<br />
Wenn ich in der Lage bin, eventuell<br />
ein Opfer von Kinderhandel auf der Straße<br />
zu erkennen, kann ich zu seiner Rettung<br />
beitragen“, unterstreicht Astrid Winkler,<br />
Geschäftsführerin von ECPAT Österreich, die<br />
Dringlichkeit der Kampagne.<br />
ECPAT Österreich ist ein Bündnis verschiedener<br />
NGOs. ECPAT steht für „End<br />
Child Prostitution, Child Pornography and<br />
Traffi cking of Children for Sexual Purposes“.<br />
Als Koordinationsstelle gegen kommerzielle<br />
sexuelle Ausbeutung von Kindern<br />
vertritt ECPAT Österreich die internationale<br />
Bewegung gegen Kinderprostitution, Kinderpornographie<br />
und Kinderhandel, ECPAT<br />
International, in Österreich.<br />
Die Arbeit von ECPAT Österreich wird<br />
vom Grundsatz geleitet, dass jedes Kind<br />
Anspruch auf umfassenden Schutz vor allen<br />
Formen der kommerziellen Ausbeutung und<br />
des sexuellen Missbrauchs hat. Als Basis<br />
dient Art. 34 der seit 1989 in Kraft getretenen<br />
UN-Kinderrechtskonvention. Bei allen<br />
Aktivitäten von ECPAT sind Jugendliche als<br />
aktive Partner beteiligt.<br />
Die <strong>Dreikönigsaktion</strong> ist eine der Gründungs-<br />
und Trägerorganisationen von ECPAT<br />
Österreich. Die Wahrung der Kinderrechte<br />
ist der Katholischen Jungschar als größter<br />
Kinderorganisation Österreichs ein großes<br />
Anliegen. Deshalb engagiert sie sich in<br />
Österreich und in globalen Netzwerken für<br />
die bessere Durchsetzung der Rechte von<br />
Kindern.<br />
Diese Handcreme kümmert sich nicht nur um<br />
Hände ...<br />
Die limitierte Soft Hands, Kind Heart Handcreme<br />
ist viel mehr als nur eine Handcreme: Sie ist ein<br />
Symbol für ein gutes Herz, weil jeder Kauf die<br />
Kampagne unterstützt. Vom Verkaufspreis von<br />
EUR 10,- gehen EUR 6,32 im Rahmen der Kampagne<br />
„Stoppt Sexhandel mit Kindern und Jugendlichen“<br />
an ECPAT, um die wichtige Arbeit im Kampf<br />
gegen Kinderhandel zu unterstützen. Erhältlich<br />
sind die Handcreme sowie Infomaterialien in jeder<br />
„The Body Shop“-Filiale. Die Kampagne wird bis<br />
2011 laufen und soll einen Sensibilisierungsschub<br />
für dieses Thema mit sich bringen.<br />
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Die Kinderrechtskonvention bleibt Theorie:<br />
Schätzungen der WHO zufolge werden jedes Jahr 225 Millionen Kinder Opfer sexueller Gewalt.<br />
Ich fürchtete mich vor dem,<br />
was ich mit Fremden machen<br />
musste.<br />
„Maria“ kam aus einer sehr armen Familie.<br />
Ihre Eltern waren zu krank, um zu arbeiten,<br />
und „Maria“ war für das Einkommen der<br />
Familie verantwortlich. Als „Maria“ sich<br />
nach einer besser bezahlten Arbeit umsah,<br />
traf sie eine Frau, die ihr von einem Paar in<br />
den USA erzählte, das eine Hausangestellte<br />
suchte. Die Frau erzählte „Maria“, dass sie<br />
so mehr Geld verdienen könne. Allerdings<br />
würde sie kein Arbeitsvisum für die USA<br />
erhalten, weil sie keine Arbeitserfahrung<br />
habe und sehr jung sei. Doch glücklicherweise<br />
kannte die Frau jemanden, der sie in das<br />
Land hineinschmuggeln würde. Aufgrund<br />
des Risikos müsse „Maria“ dem Mann<br />
allerdings ein Honorar bezahlen. Sie sollte<br />
eine kleine Anzahlung im Voraus leisten und<br />
den Rest bei ihrer Ankunft bezahlen. „Maria“<br />
war sehr unsicher und beratschlagte sich<br />
mit ihren Eltern. Gemeinsam entschieden<br />
sie, dass „Maria“ ihr Glück in den USA<br />
versuchen sollte. In Amerika angekommen,<br />
wurde „Maria“ zu ihren neuen Arbeitgebern<br />
gebracht. Diese teilten ihr mit, dass eine<br />
Haushaltshilfe nicht genug Geld verdienen<br />
würde, um die Schulden abzubezahlen, und<br />
sie deshalb ihren Körper verkaufen müsse.<br />
Als „Maria“ sich weigerte, drohten sie damit,<br />
ihrer Familie Leid anzutun, und sperrten<br />
sie in einen Raum ohne Essen und Wasser.<br />
Schließlich willigte „Maria“ ein, Sex mit<br />
Fremden zu haben.<br />
Die sexuelle Ausbeutung von „Maria“ endete<br />
nach vier Monaten, als die Polizei das Haus<br />
durchsuchte und ihre „Arbeitgeber“ festnahm.<br />
Nachdem „Maria“ professionell betreut<br />
und medizinisch versorgt worden war,<br />
war sie schließlich in der Lage, im Prozess<br />
als Zeugin gegen ihre Peiniger auszusagen.<br />
Dann kehrte sie zu ihren Eltern zurück, die<br />
sie überglücklich in die Arme schlossen.<br />
Anlässlich des Jubiläums der Konvention bietet<br />
die Katholische Jungschar einen (Dauer-)Kalender<br />
zum Thema an. So können die Rechte der Kinder<br />
dieser Welt das ganze Jahr über in unserem<br />
Bewusstsein bleiben: zu bestellen unter<br />
www.jungscharshop.at<br />
JJAHRESRÜCKBLICK A H R E S R Ü C K B L I C K 2008_5 2 0 0 8<br />
20 Jahre<br />
Kinderrechtskonvention –<br />
für die Kinder dieser Welt<br />
Das Übereinkommen über die Rechte des<br />
Kindes (bis zum 18. Lebensjahr), kurz UN-<br />
Kinderrechtskonvention, trat 1989 in Kraft.<br />
Sie beinhaltet Anforderungen zum Schutz,<br />
zum Wohl und zur Förderung der Kinder und<br />
legt wesentliche Standards zum Schutz der<br />
Kinder weltweit fest.<br />
In Österreich ist die Konvention seit 5. September<br />
1992 auf Stufe eines einfachen Bundesgesetzes<br />
in Kraft, und bis heute haben<br />
mit Ausnahme von zwei Staaten – Somalia<br />
und die Vereinigten Staaten von Amerika<br />
– alle Länder der Welt die Kinderrechtskonvention<br />
ratifi ziert. Damit wurde die Kinderrechtskonvention<br />
zu dem völkerrechtlichen<br />
Vertrag, der die breiteste Anerkennung<br />
überhaupt gefunden hat.<br />
So selbstverständlich Forderungen nach Respekt<br />
der Würde und Förderung des Kindeswohls<br />
klingen mögen, so wenig Be achtung<br />
fi nden sie aber tatsächlich, egal ob es sich<br />
um Gewalt in österreichischen Familien<br />
oder Sexhandel mit Kindern, unzureichende<br />
Gesundheitsversorgung oder fehlende Mitgestaltungsmöglichkeiten<br />
im Lebensumfeld<br />
des Kindes handelt.<br />
„Wir stellen die Kinder in die Mitte“ ...<br />
... lautet das Motto der Katholischen Jungschar.<br />
Als größte österreichische Kinderorganisation<br />
setzen wir uns dafür ein, dass<br />
Kindgerechtheit ein selbstverständlicher<br />
Maßstab politischen Handelns wird.<br />
Einsatz für Kinderrechte bedeutet, diese<br />
Probleme aufzuzeigen und an konstruktiven<br />
Lösungen mitzuwirken, im besten Interesse<br />
der Kinder.<br />
Mit den Projekten der <strong>Dreikönigsaktion</strong><br />
reicht das Jungschar-Engagement weit über<br />
die österreichischen Grenzen. Die Partner/<br />
innen der <strong>Dreikönigsaktion</strong> setzen sich für<br />
Kinder im Süden unserer Welt ein, wo die<br />
Lebensbedingungen der Kinder oft hart sind<br />
und ihre Rechte mit Füßen getreten werden.<br />
www.jungschar.at<br />
www.kinderhabenrechte.at<br />
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6_STOLPERSTEIN / WELTNEWS<br />
In den Welten, in denen Kinder<br />
ihre Existenz haben, ...<br />
gibt es nichts, das so genau<br />
wahrgenommen<br />
und so genau gefühlt wird<br />
wie Ungerechtigkeit.<br />
Charles Dickens,<br />
britischer Schriftsteller<br />
Weltnews<br />
Attac warnt vor<br />
Krisensanierung auf<br />
Kosten sozial Schwacher<br />
Während ausgabenseitige Sanierungen und<br />
Strukturreformen in den Bereichen Schule,<br />
Gesundheit, Pensionen und Verwaltung<br />
eingefordert werden, warnt Martin Rümmele,<br />
Gesundheitsexperte von Attac Österreich:<br />
„Natürlich gibt es in diesen Bereichen Reformbedarf,<br />
etwa durch mehr Transparenz<br />
und eine Vereinfachung von Strukturen. Es<br />
darf aber unter keinen Umständen passieren,<br />
dass etwa bei Bildung und Gesundheit<br />
gespart wird, um das Bankenpaket nachträglich<br />
zu fi nanzieren. Die durch Reformen<br />
frei werdenden Mittel müssen auch wieder<br />
für Bildung und Gesundheitsversorgung zur<br />
Verfügung stehen. Das Gesundheitswesen<br />
hat kranken Menschen zu helfen und nicht<br />
kranken Banken und kranken Unternehmen.“<br />
Rümmele bekräftigt die Attac-Forderung<br />
nach einer Vermögenssteuer zur Finanzierung<br />
der Krisenkosten. Diese solle die<br />
reichsten zehn Prozent der Bevölkerung<br />
betreffen. www.attac.at<br />
Österreich:<br />
Finanztransaktionssteuer<br />
endlich Thema!<br />
Die österreichische Bundesregierung hat im<br />
Ministerrat vom 1. September beschlossen,<br />
sich verstärkt für die europaweit koordinierte<br />
Einführung einer Finanztransaktionssteuer<br />
einzusetzen. In der Einführung einer<br />
internationalen Finanz- oder Devisentransaktionssteuer<br />
sehen Expert/innen für Entwicklungszusammenarbeit<br />
einen wichtigen<br />
Beitrag zur Regulierung der internationalen<br />
Finanzmärkte, um schädliche Ereignisse, wie<br />
die derzeitige Finanz- und Wirtschaftskrise,<br />
künftig zu verhindern.<br />
Die <strong>Dreikönigsaktion</strong> fordert Mittelbindung.<br />
„Die Finanzkrise hat Millionen in Afrika, Asien<br />
und Lateinamerika völlig unverschuldet in<br />
tiefe Armut gestürzt. Die Zahl der hungernden<br />
Menschen ist weltweit auf mehr als<br />
eine Milliarde gestiegen“, zeigt sich Erwin<br />
Eder, Geschäftsführer der <strong>Dreikönigsaktion</strong><br />
betroffen. „Die Einführung einer europäischen<br />
Transaktionssteuer muss daher<br />
unbedingt an ein verstärktes Engagement in<br />
der Armutsbekämpfung gekoppelt werden.“<br />
www.dka.at<br />
BOM! Beware of Mickey!<br />
In den Zulieferbetrieben der Walt Disney<br />
Company werden die Rechte der abhängig<br />
Beschäftigten mit Füßen getreten. Das<br />
ist das Ergebnis einer Untersuchung von<br />
zwölf Betrieben in Südchina. Obwohl sich<br />
das Unternehmen vor einigen Jahren einen<br />
Verhaltenskodex gegeben hat und seine<br />
Unterstützung der Rechte der abhängig<br />
Beschäftigten betont, war diesmal niemand<br />
bereit, einen Kommentar abzugeben. In allen<br />
Betrieben, die Kleidung, Spielzeug, Uhren<br />
und Accessoires für den europäischen und<br />
nordamerikanischen Markt produzieren,<br />
arbeiten überwiegend junge Arbeitsmigrant/<br />
innen bis zu sieben Tage die Woche, im<br />
Schnitt zwölf bis 18 Stunden täglich. Ihr<br />
Lohn liegt zwischen 49 und 85 US-Dollar<br />
pro Monat. Für Disziplin in den Fabriken<br />
sorgen teilweise drakonische Geldstrafen.<br />
Mitunter müssen die Arbeiter/innen in völlig<br />
überbelegten Schlafsälen nächtigen. Die<br />
in den Firmen angebotene Verpfl egung ist<br />
unzureichend. www.suedwind-agentur.at<br />
infobrief_09_3.indd 4 22.09.2009 09:10:36
„Sie brachten uns Leben“<br />
Von seiner Reise nach Äthiopien und Uganda brachte der<br />
österreichische Außenminister Michael Spindelegger viele<br />
Eindrücke mit. Im Interview mit „alle welt“ räumte er auch der<br />
kirchlichen Entwicklungshilfe einen wichtigen Platz ein.<br />
Sie sind gerade aus Äthiopien und Uganda<br />
nach Österreich zurückgekehrt. Was war<br />
der Anlass Ihrer viertägigen Reise?<br />
Ich wollte diese Zeit des Sommers für mich<br />
nützen, um persönliche Eindrücke von der<br />
Arbeit der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit<br />
in diesen Ländern zu bekommen,<br />
die Bevölkerung vor Ort zu treffen<br />
und eine Ahnung davon zu bekommen, wie<br />
sich die von uns geförderten Projekte auf<br />
die Lebensumstände der Menschen konkret<br />
auswirken. Ich habe die jeweils zwei Tage in<br />
Äthiopien und Uganda intensiv genutzt: Ich<br />
führte nicht nur Gespräche auf politischer<br />
Ebene, sondern besuchte auch zahlreiche<br />
Projekte der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit<br />
und von Nichtregierungsorganisationen.<br />
Man zeigte mir diese<br />
wichtige Arbeit vor Ort. Natürlich sprach<br />
ich auch mit Politikern dieser Länder: Wie<br />
wird unsere Tätigkeit bewertet, sind wir am<br />
richtigen Weg?<br />
Welches Ereignis dieser Reise wird Ihnen<br />
besonders in Erinnerung bleiben?<br />
Was mich besonders bewegt hat, war das<br />
Projekt für Straßenkinder in Kampala, das<br />
von der <strong>Dreikönigsaktion</strong> unterstützt wird.<br />
Dort sieht man, wie auf kleinstem Raum<br />
inmitten eines Slum-Viertels in Ugandas<br />
Hauptstadt ganz wichtige Arbeit geleistet<br />
wird: nämlich den Kindern ein Heim zu<br />
geben. Das ist praktisch ein Familienersatz.<br />
Dadurch wird ihnen Hoffnung auf eine<br />
bessere Zukunft geschenkt und eine neue<br />
Richtung für ihr Leben vorgegeben. Das<br />
ist das Entscheidende. Das hat nachhaltige<br />
Wirkung: Ich habe dort mit Jugendlichen<br />
gesprochen, die selbst als Straßenkinder<br />
aufgenommen worden waren und heute<br />
bereits in dieser Einrichtung mitarbeiten.<br />
Das beweist, dass diese Art der Hilfe etwas<br />
bewirkt.<br />
Ihre Kinder haben ja ebenfalls an der<br />
<strong>Dreikönigsaktion</strong> als Sternsinger teilgenommen<br />
und gesammelt.<br />
Ja, so ist es! Sie sind erst sieben und neun<br />
Jahre alt, aber schon zum dritten Mal mit<br />
großer Freude bei den Sternsingern dabei.<br />
Robert Ekapu John, Projektleiter von „Kids in Need“, übergab BM Spindelegger und Staatssekretär<br />
Lopatka Gastgeschenke und stellte die erfolgreiche Arbeit des Projektes vor. Streetwork, Versorgung der<br />
Straßenkinder mit Nahrung, Kleidung und Medizin, Reintegration in die Familie und Schule gehören ebenso<br />
zu den Aktivitäten von „Kids in Need“ wie Präventionsarbeit in den Gemeinden und Lobbyingaktivitäten<br />
für eine bessere Verankerung und Umsetzung der Kinderrechte in Uganda.<br />
GLOBAL – LOKAL_7<br />
In Uganda sagte ich den Mitarbeitern des<br />
Straßenkinder-Projektes, dass ich meinen<br />
Kindern zu Hause erzählen werde, wo das<br />
Geld, das sie in der Hinterbrühl mitgesammelt<br />
haben, hinfl ießt und dass damit Großes<br />
bewirkt wird. Es ist gut, wenn man weiß,<br />
was mit dem Geld geschieht und wie viel<br />
Gutes es tatsächlich bewirken kann.<br />
Bewirkt Entwicklungshilfe überhaupt<br />
etwas?<br />
Ich habe es selbst gesehen: Sie bewirkt sehr<br />
wohl etwas. Jeden Zweifl er lade ich ein, sich<br />
selbst ein Bild zu machen. Was Entwicklungszusammenarbeit<br />
tatsächlich bringt,<br />
sieht man vor allem auf lokaler Ebene, etwa<br />
wenn einem Dorf ein Brunnen fi nanziert wurde.<br />
Vorher mussten die Menschen kilometerweit<br />
gehen, um Wasser zu schöpfen, nun<br />
fl ießt Wasser direkt vor der Haustüre. Die<br />
Bewohner haben die Bedeutung dieser Hilfe<br />
sehr schön in Worte gefasst: „Sie brachten<br />
uns Leben.“<br />
Welche Rolle spielt die katholische Kirche<br />
in der Entwicklungszusammenarbeit?<br />
Ich habe vor Ort gesehen, dass ihre Arbeit<br />
einen hohen Stellenwert hat. Ich glaube,<br />
dass wir uns auch auf die Kraft, die die<br />
katholische Kirche in diesem Bereich hat,<br />
stützen müssen. Gerade in Äthiopien und<br />
Uganda gibt es einen großen Anteil an Menschen,<br />
die sich zum christlichen Glauben<br />
bekennen. Deshalb hat die Kirche hier auch<br />
eine besondere Möglichkeit, diese Menschen<br />
auf einer Ebene zu erreichen, die der Politik<br />
verschlossen bleibt. Die kirchliche Arbeit<br />
hat nicht nur einen äußeren Effekt, sondern<br />
auch einen inneren. Der Glaube kann durch<br />
die ihm innewohnende Wertorientierung<br />
dazu beitragen, dass es nachhaltige Veränderungen<br />
gibt.<br />
Das Interview führte Andreas Thonhauser<br />
Aus Platzgründen mussten wir das Interview leider<br />
kürzen. Sie fi nden das Interview in voller Länge in<br />
der September/Oktoberausgabe von „alle welt“.<br />
Das Magazin der Päpstlichen Missions werke in<br />
Österreich informiert 6x im Jahr über die weltkirchliche<br />
Familie und wie Sie aktiv den Menschen<br />
in den Ländern des Südens helfen können. Infos<br />
unter www.missio.at<br />
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8_ANWALTSCHAFT<br />
„Meine Diözese geht unter!“<br />
Die Diözese Baruipur in Westbengalen (Indien) liegt zu einem<br />
Großteil unter dem Meeresspiegel und könnte in den nächsten<br />
Jahrzehnten zur Hälfte überfl utet werden. Unser Projektpartner<br />
Bischof Lobo war zu Gast in Österreich und berichtete über die<br />
dramatischen Auswirkungen des Klimawandels in seiner Heimat.<br />
Die Diözese von Bischof Salvadore Lobo liegt<br />
am Gangesdelta und besteht zu einem guten<br />
Teil aus Inseln, die ein bis zwei Meter unter<br />
dem Meeresspiegel liegen. Diese sind von<br />
den größten Mangrovenwäldern der Welt bewachsen,<br />
den Sundarbans (deutsch: „schöner<br />
Wald“), die von der UNESCO zu einem Weltnaturerbe<br />
erklärt wurden.<br />
Der Weltklimarat (IPCC) sagt voraus, dass<br />
sich der Meeresspiegel durch das Abschmelzen<br />
des Polareises im kommenden<br />
Jahrhundert um bis zu einen Meter heben<br />
könnte. Schon heute steigt der Meeresspiegel<br />
an den Küsten der asiatischen Deltas<br />
„Auch der moderne gelebte Hinduismus in Westbengalen<br />
zeigt, dass Gott überall präsent ist, auch<br />
in der Natur, daher soll sie geschützt werden“,<br />
erklärt Bischof Lobo.<br />
mit 4,6 mm pro Jahr stärker als an anderen<br />
Küsten der Erde. Schafft es die Menschheit<br />
nicht, durch eine gemeinsame Kraftanstrengung<br />
das Ruder im globalen Klimawandel<br />
noch in letzter Minute herumzureißen, so<br />
wird die Hälfte der Diözese Baruipur in<br />
den nächsten 20 bis 30 Jahren überfl utet<br />
werden.<br />
Was aber passiert mit den Menschen<br />
dort? Zerstörerische Überfl utungen und<br />
Wirbelstürme sind im Bundesstaat Westbengalen<br />
schon jetzt keine Ausnahme mehr.<br />
Die Bevölkerung lebt in ständiger Angst.<br />
Die Mangrovenwälder bilden zwar einen<br />
natürlichen Schutzschild gegen die Wassermassen,<br />
und die Menschen versuchen, sich<br />
durch Schutzmauern aus Erde zusätzlich zu<br />
schützen, jedoch halten diese immer öfter<br />
den Naturgewalten nicht mehr stand. So<br />
wird es etwa noch fünf Jahre dauern, bis die<br />
Schäden, die der Zyklon Aila im Mai 2009<br />
anrichtete, behoben sind.<br />
Die Diözese Baruipur begegnet dem<br />
Klimawandel und seinen zerstörerischen<br />
Auswirkungen mit gezielten Aufklärungs-<br />
und Anpassungskampagnen. Die „Survival<br />
Die Sunderbans („schöner Wald“) sind von den<br />
größten Mangrovenwäldern der Welt bewachsen,<br />
die von der UNESCO zu einem Weltnaturerbe<br />
erklärt wurden.<br />
Campaign“ etwa soll die Bevölkerung auf die<br />
vermehrt auftretenden Naturkatastrophen<br />
vorbereiten und ihre Überlebenschancen<br />
erhöhen. Um die Menschen zu informieren,<br />
besuchen Mitarbeiter/innen die Dörfer,<br />
werden Fernsehbeiträge erarbeitet und<br />
Straßentheaterstücke vorgeführt. In Zusammenarbeit<br />
mit der Regierung Westbengalens<br />
verteilt die Diözese „Überlebenspakete“.<br />
Darin fi nden sich Anleitungen, wie die<br />
wichtigsten Besitzstücke geschützt werden<br />
können (z.B. Dokumente) oder wie man ein<br />
Floß baut, um festes Land zu erreichen,<br />
wenn Wege überfl utet sind.<br />
Bischof Lobo erklärt aber, dass Diskussionen<br />
über den Klimawandel nicht das vorrangige<br />
Thema seiner Diözesanbevölkerung sind,<br />
sondern ihr täglicher Kampf ums Überleben:<br />
„Es geht um das momentane Überleben und<br />
nicht um die ferne Zukunft.“ Daher holzen<br />
die Menschen oft Bäume ab, um ihr Essen<br />
kochen zu können, und sind so kommenden<br />
Flutwellen noch schutzloser ausgeliefert.<br />
„Die Menschen leben in der Gegenwart, in<br />
der sie sich fragen, woher bekomme ich zu<br />
essen. Was in 20, 30 Jahren passieren wird,<br />
ist zweitrangig“, so Bischof Lobo weiter. Er<br />
spricht sich dafür aus, dass in erster Linie<br />
die sozialen Probleme angegangen werden<br />
müssen, weil nur so indirekt auch die ökologischen<br />
Probleme gelöst werden können.<br />
Obwohl die Bevölkerung Westbengalens die<br />
Natur oft zum Überleben zerstören muss,<br />
hat sie eine große Liebe zu ihr. Bischof Lobo<br />
zitiert den bengalischen Literaturnobelpreisträger<br />
Rabindranath Thakur, der das Leben<br />
der Menschen durch seine Lieder und Texte<br />
bis zum heutigen Tag prägt. Seine Schriften<br />
betonen die Schönheit der Natur und der<br />
vielen Lebewesen, die sie beschützt und<br />
ernährt. Bischof Lobo versucht, die Verbundenheit<br />
mit der Natur selbst vorzuleben. Er<br />
betont, wie wichtig es ist, in Harmonie mit<br />
anderen Geschöpfen zu leben und Bewusstsein<br />
für ihre Schönheit und Notwendigkeit<br />
zu schaffen. „Auch der moderne gelebte<br />
Hinduismus in Westbengalen zeigt, dass<br />
Gott überall präsent ist, auch in der Natur,<br />
daher soll sie geschützt werden“, erklärt<br />
Bischof Lobo die interreligiöse Dimension<br />
einer gelebten Schöpfungsspiritualität.<br />
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Jungscharkinder aus Retz<br />
für Bahnhofskinder<br />
in Guwahati/Indien<br />
Ein Bericht über eine Projektpartnerschaft von Barbara Stern<br />
Bei unserer Jungschar-Jahresplanungssitzung<br />
im September 2008 entstand die Idee,<br />
alle Einnahmen aus Jungscharaktionen im<br />
kommenden Jahr einem bestimmten Projekt<br />
zur Verfügung zu stellen. Da wir festgestellt<br />
hatten, dass unsere Jungscharkinder sehr<br />
motiviert sind, sich für eine gute soziale<br />
Sache zu engagieren, wollten wir diese<br />
positive Eigenschaft fördern und verstärken.<br />
Durch die Auswahl eines bestimmten<br />
Projektes sollten nicht nur die Kinder, sondern<br />
auch die Gruppenleiter/innen und die<br />
gesamte Pfarrgemeinde für die Bedürfnisse<br />
von Kindern in ärmeren Ländern sensibilisiert<br />
werden.<br />
Ursprünglich stellten wir uns eher vor, für<br />
einige Kinder eine Patenschaft zu übernehmen<br />
und auch Briefkontakt zu haben.<br />
Letztendlich entschieden wir uns für das<br />
Projekt der Bahnhofskinder in Guwahati/<br />
Nordostindien, weil es unbedingt ein Projekt<br />
mit Kindern sein sollte, denen wir durch<br />
unsere Spende die Deckung ihrer Grundbedürfnisse<br />
ermöglichen.<br />
In den Jungschargruppen setzten wir uns<br />
das ganze Jahr über immer wieder mit den<br />
Bahnhofskindern von Guwahati thematisch<br />
auseinander. Dank der Unterstützung durch<br />
Frau Annemarie Klug von der <strong>Dreikönigsaktion</strong><br />
konnten wir ausreichend Informationen<br />
über die Situation in Nordostindien zusammentragen,<br />
um das Thema dem Alter der<br />
Kinder entsprechend aufzubereiten: Anhand<br />
von Fotos, Landkarten, Einkommens- und<br />
Preisvergleichen und vielem mehr ist es uns<br />
gelungen, den Kindern die Unterschiede<br />
zwischen einem Leben als Kind in Nordostindien<br />
und als Kind in Österreich aufzuzeigen.<br />
Die Kinder zeigten von Anfang an große<br />
Anteilnahme für ihre Schwestern und<br />
Brüder in Nordostindien und formulierten<br />
in der Folge berührende Fürbitten für<br />
unsere Jungscharmesse. Bei dieser ein Mal<br />
jährlich stattfi ndenden Jungscharmesse im<br />
November informierten wir auch die Pfarrgemeinde<br />
über das Projekt und erbaten bei<br />
der anschließenden Agape Spenden. Auch<br />
bei der Sternsingeraktion waren uns unsere<br />
bedürftigen Schwestern und Brüder aus<br />
Guwahati immer vor Augen. Mit Feuereifer<br />
machten sich unsere Jungscharkinder nach<br />
den Weihnachtsferien daran, Sketche, Witze,<br />
Tänze und Lieder einzustudieren, die sie<br />
bei unserem Faschingspfarrcafé an einem<br />
Sonntag im Anschluss an die Hl. Messe<br />
vorführten. Sämtliche Einnahmen dieser<br />
Veranstaltung stellten wir ebenso gerne<br />
„unseren“ Bahnhofskindern zur Verfügung<br />
wie den Reinerlös unseres Pfarrgschnas, bei<br />
dem Jungscharkolleg/innen die Organisation<br />
und Durchführung übernommen hatten.<br />
Immer wieder fragten die Kinder nach, wie<br />
viel sie denn „verdient“ hätten, und malten<br />
sich dann aus, was sich die Kinder in Indien<br />
mit diesem Geld „leisten“ können.<br />
Unsere Spenden waren in Summe zwar nicht<br />
sehr groß, dennoch sind wir überzeugt, dass<br />
damit einigen Kindern wirkungsvoll geholfen<br />
werden konnte. Außerdem machte es uns<br />
große Freude, während des Jahres bei unseren<br />
Aktivitäten die gute Sache nicht aus den<br />
Augen zu verlieren.<br />
PARTNER/IN UNTER GUTEM STERN_9<br />
Eindrücke aus dem Alltag der Bahnhofskinder von<br />
Guwahati – einem Alltag, der für manche durch<br />
das Engagement der Retzer Jungscharkinder ein<br />
klein wenig leichter wird.<br />
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10_BILDUNGSARBEIT<br />
Nordostindien<br />
zu Gast in Österreich<br />
Im Rahmen des Süd-nach-Nord-Austauschprogramms wurden zwölf<br />
junge Erwachsene aus Nordostindien von der <strong>Dreikönigsaktion</strong> der<br />
Katholischen Jungschar nach Österreich eingeladen. Doch schon<br />
Monate vor der Ankunft in Österreich begann für die Gäste aus<br />
Indien das Abenteuer beim Versuch, einen Reisepass zu erhalten.<br />
Für fünf Gäste war damit auch leider schon<br />
Endstation auf ihrem Weg nach Österreich:<br />
Sie bekamen keinen Reisepass ausgestellt.<br />
So kam es, dass am Montag, dem<br />
17. August um sechs Uhr früh „nur“ Sarah<br />
Phangchopi und John Phangcho aus Diphu/<br />
Assam vom Peace Team, Saphiku Kalai,<br />
Mina Debbarma, Rajesh Debbarma und<br />
Pramila Debbarma aus Tripura von der Organisation<br />
Sampari Hukumu Bodol gemeinsam<br />
mit Father Jerry Thomas in Wien landeten.<br />
Nachdem sich alle zunächst einmal von<br />
den Strapazen der langen Reise ausgeruht<br />
hatten, konnte das Programm für den kommenden<br />
Monat besprochen und Österreich<br />
bei einem kleinen Spaziergang ein wenig<br />
näher kennengelernt werden. Schon hier<br />
zeigte sich, dass neben Land und Leuten<br />
auch die Landschaft in Österreich „neu“ und<br />
fotografi erenswert ist – nicht nur für den<br />
mitgereisten Fotografen Saphiku Kalai.<br />
In den nächsten Tagen wurde Österreich im<br />
Allgemeinen und im Vergleich mit Indien im<br />
Speziellen erkundet, wobei hier Fragen rund<br />
um Migration, Gesundheits- und Sozialsystem,<br />
soziodemographische Entwicklungen<br />
und katholische Kirche von besonderem<br />
Interesse waren. Auch wurde das Büro der<br />
<strong>Dreikönigsaktion</strong> besucht, Leben in und<br />
um Wien kennengelernt, Wiens Innenstadt<br />
ausgiebigst besichtigt und in noch viel<br />
umfangreicherem Maße bestaunt. Die Frage,<br />
wer denn für die Sauberkeit der Straßen im<br />
öffentlichen Raum zuständig sei, war dabei<br />
nur eine von vielen Fragen, die sich dabei<br />
auftaten.<br />
Auch viele Initiativen wurden besucht,<br />
wie der Verein Hemayat, der dem Peace<br />
Team aus Diphu/Assam den Young Human<br />
Rights Vienna Award 2008 verliehen hatte.<br />
Hemayat hat sich in Wien als Zentrum für<br />
medizinische, psychologische und psychotherapeutische<br />
Betreuung von Folter- und<br />
Kriegsüberlebenden etabliert.<br />
Da das Projekt Sampari Hukumu Bodol<br />
seine Friedensarbeit in Tripura vor allem<br />
auch durch Theaterarbeit auf öffentlichen<br />
Plätzen verwirklicht, war auch das Lalish<br />
Theaterlabor Ort eines interessanten<br />
und fruchtbringenden Nachmittags, bei<br />
dem Stimme und Körper in Schwingung<br />
gebracht wurden.<br />
Das obligate Gruppenfoto gibt es auf jeder Reise:<br />
die Gäste aus Indien zu Besuch im Bundesbüro<br />
der <strong>Dreikönigsaktion</strong> in Wien<br />
Am folgenden Wochenende wurden die<br />
Gäste aus Nordostindien bei Familien<br />
einquartiert und durften für drei Tage bei<br />
Gastfamilien Familienleben in Österreich<br />
hautnah miterleben. In Melk wurde die<br />
Gedächtnisstätte des Konzentrationslagers<br />
Melk besichtigt und dabei mit großer<br />
Betroffenheit festgestellt, dass vor gerade<br />
einmal 70 Jahren Österreich noch nicht so<br />
wohlhabend und „schön“ war, wie es jetzt zu<br />
sein scheint.<br />
Nach einem Besuch beim Internationalen<br />
Versöhnungsbund und einem „last supper“<br />
in Wien fuhr die Hälfte der Gruppe in die<br />
Diözese Innsbruck, um sich dort wie jene in<br />
der Diözese Wien gebliebene für zwei Wochen<br />
mit ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen<br />
und Gruppenleiter/innen der Katholischen<br />
Jungschar auf einer Seminarwoche auszutauschen,<br />
Projekte kennenzulernen und von<br />
der eigenen Projektarbeit zu berichten. Da<br />
diese beim Peace Team wie auch bei Sampari<br />
Hukumu Bodol an extremen sozialen<br />
Brennpunkten geschieht, werden die Eindrücke<br />
und Erfahrungen mit den Gästen bei<br />
allen, die eine Begegnung machen durften,<br />
sicher noch lange Zeit Erfahrungen, Spuren<br />
und auch Freundschaften hinterlassen.<br />
Nach einem Monat des intensiven und<br />
erfüllten Austausches durften die Gäste mit<br />
unzähligen neuen Impressionen und Begegnungen<br />
bereichert nach Hause zurückfl iegen.<br />
Geblieben sind nicht nur Eindrücke und<br />
Freundschaften, sondern auch Hochachtung<br />
und Bewunderung für die überaus couragierte<br />
Arbeit um Frieden und Gerechtigkeit<br />
unserer Gäste in ihren Provinzen.<br />
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Impressionen<br />
aus Österreich<br />
Völlig ungewohnt bieten wir Ihnen auf<br />
dieser Seite diesmal Impressionen aus<br />
Österreich – allerdings aus der Perspektive<br />
des indischen Fotografen Saphiku Kalai, der<br />
Österreich einen Monat lang im Rahmen des<br />
„Süd-nach-Nord-Austauschprogrammes“<br />
besuchte.<br />
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Kochtipp!<br />
Chili-Limetten-Mais<br />
Zutaten für 8 Portionen:<br />
8 Zuckermaiskolben<br />
3 EL Butter<br />
Limetten<br />
Chilipulver<br />
Falls vorhanden, die den Kolben umgebenden<br />
Blätter zurückklappen und den Kolben<br />
putzen und von den Fäden befreien.<br />
Dann die Blätter wieder zurückklappen und<br />
den Kolben damit sachte umschließen.<br />
(Falls keine Blätter mehr am Mais sind,<br />
geht es auch ohne, man muss aber wesentlich<br />
vorsichtiger grillen.)<br />
Maiskolben unter gelegentlichem Wenden<br />
10–15 Minuten grillen, bis die Körner<br />
beginnen, braun zu werden.<br />
Nun die Blätter entfernen und den Kolben<br />
rundum mit Butter bestreichen. Nochmals<br />
für 5–10 Minuten unter gelegentlichem<br />
Wenden grillen.<br />
Die Limetten in 8 Spalten teilen und jeweils<br />
eine Spalte über je einem Kolben ausdrücken<br />
und mit Chilipulver bestreuen.<br />
Heiß servieren.<br />
WEBTIPP!<br />
www.ecpat.at<br />
Hinschauen statt wegschauen – im Einsatz gegen kommerzielle sexuelle Ausbeutung<br />
von Kindern, Kinderprostitution, Kinderpornographie und Kinderhandel<br />
www.klimafairbessern.koo.at<br />
Der heiße Klima-Herbst geht in eine entscheidende Phase:<br />
Unterschreiben nicht vergessen!<br />
www.kinderhabenrechte.at<br />
Das Netzwerk Kinderrechte Österreich ist ein unabhängiges Netzwerk von<br />
Kinderrechte-Organisationen und -Institutionen zur Förderung der Umsetzung der<br />
UNO-Kinderrechtskonvention in Österreich.<br />
Adressen<br />
<strong>Dreikönigsaktion</strong> der KJSÖ<br />
Wilhelminenstraße 91/2 f, 1160 Wien<br />
Tel.: 01/481 09 91, Fax: 01/481 09 91 - 30<br />
E-Mail: offi ce@dka.at<br />
Katholische Jungschar der Erzdiözese Wien<br />
Stephansplatz 6/6.18, 1010 Wien<br />
Tel.: 01/515 52 - 3396, Fax: 01/515 52 - 2397<br />
E-Mail: dlwien@jungschar.at<br />
Katholische Jungschar der Diözese St. Pölten<br />
Klostergasse 15–17, 3100 St. Pölten<br />
Tel.: 02742/324 - 3361, Fax: 02742/313 - 352<br />
E-Mail: dka.ka.stpoelten@kirche.at<br />
Katholische Jungschar der Diözese Linz<br />
Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz<br />
Tel.: 0732/76 10 - 3342, Fax: 0732/76 10 - 3779<br />
E-Mail: dka@dioezese-linz.or.at<br />
Katholische Jungschar der Erzdiözese Salzburg<br />
Kaigasse 26, 5020 Salzburg<br />
Tel.: 0662/80 47 - 7580, Fax: 0662/80 47 - 7589<br />
E-Mail: kath.jungschar.sbg@kirchen.net<br />
Katholische Jungschar der Diözese Innsbruck<br />
Riedgasse 9, 6020 Innsbruck<br />
Tel.: 0512/22 30 - 4662, Fax: 0512/22 30 - 4689<br />
E-Mail: kath.jungschar@dioezese-innsbruck.at<br />
Katholische Jungschar der Diözese Feldkirch<br />
Unterer Kirchweg 2, 6850 Dornbirn<br />
Tel.: 05522/34 85 - 7130<br />
E-Mail: andrea.laengle@kath-kirche-vorarlberg.at<br />
Katholische Jungschar der Diözese Gurk-Klagenfurt<br />
Tarviser-Straße 30, 9020 Klagenfurt<br />
Tel.: 0463/58 77 - 2482, Fax: 0463/58 77 - 2399<br />
E-Mail: ka.kjs-dka@kath-kirche-kaernten.at<br />
Katholische Jungschar der Diözese Graz-Seckau<br />
Bischofplatz 4, 8010 Graz<br />
Tel.: 0316/80 41 - 279, Fax: 0316/80 41 - 271<br />
E-Mail: claudia.pein@graz-seckau.at<br />
Katholische Jungschar der Diözese Eisenstadt<br />
St.-Rochus-Straße 21, 7000 Eisenstadt<br />
Tel.: 02682/777 - 292, Fax: 02682/777 - 294<br />
E-Mail: Markus.Mersits@martinus.at<br />
www.dka.at<br />
Impressum: Hrsg. u. Verleger: Katholische Jungschar Österreichs,<br />
Wilhelminenstraße 91/2 f, A-1160 Wien<br />
Redaktion: Christian Herret<br />
Mitarbeit: Martin Krenn, Annemarie Klug, Herbert Wasserbauer, Julia<br />
Günther, Alfons Drexler, Gastbeitrag von Andreas Thonhauser (Missio)<br />
Layout: helmut@habiger.at Korrektorat: Coralie Riedler<br />
Fotos: <strong>Dreikönigsaktion</strong>; Horizont 3000, Stöcher, Saphiku Kalai<br />
Herstellung: Druckerei Schmitz ZVR 405326502<br />
infobrief_09_3_umschlag.indd 4 22.09.2009 09:09:25<br />
P.b.b. GZ 02Z031829 M, Verlagspostamt 1160 Wien, Erscheinungsort: Wien