Schmuckstück an der Spree - Fassade
Schmuckstück an der Spree - Fassade
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FASSADE<br />
Anthrazitblaue Klinkerfassade für die MTV Zentrale<br />
<strong>Schmuckstück</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Spree</strong><br />
Dunkle Farbtöne von dezentem Grau<br />
über Anthrazit bis hin zu eleg<strong>an</strong>ten Blau-<br />
Schwarznu<strong>an</strong>cierungen liegen bei <strong>der</strong><br />
<strong>Fassade</strong>ngestaltung im Trend. Mo<strong>der</strong>n,<br />
klar und souverän präsentiert sich <strong>der</strong><br />
Neubau <strong>der</strong> europäischen MTV Zentrale<br />
in Berlin. Wirkungsvoll hebt sich die<br />
dunkle Verblendfassade vom historischen<br />
<strong>Spree</strong>speicher in <strong>der</strong> Nachbarschaft ab.<br />
Verwendet wurde ein glatter, dunkelblau<br />
nu<strong>an</strong>cierter Klinker „Westminster“ aus<br />
dem Wienerberger Terca-Sortiment.<br />
Wenige Monate nach dem Umzug <strong>der</strong><br />
europäischen Zentrale des Musiksen<strong>der</strong>s<br />
MTV von München nach Berlin stieg <strong>der</strong><br />
Bedarf des Unternehmens <strong>an</strong> Büroflächen<br />
durch die Übernahme weiterer Musiksen-<br />
12<br />
FASSADE 6/2008<br />
<strong>der</strong> erheblich <strong>an</strong>. Dafür wurde auf dem<br />
Nachbargrundstück ein mo<strong>der</strong>ner Neubau<br />
gepl<strong>an</strong>t; <strong>der</strong> erste im einstigen, unter<br />
Denkmalschutz stehenden Berliner Osthafen.<br />
In den Jahren 1907 bis 1913 errichtet,<br />
wurden <strong>der</strong> Osthafen und seine Umgebung<br />
schnell zu einem <strong>der</strong> wichtigsten<br />
Zentren <strong>der</strong> Berliner Industrie. Nach Jahren<br />
des Verfalls boomt die Gegend rund<br />
um den Osthafen inzwischen wie<strong>der</strong> und<br />
knüpft als <strong>an</strong>gesagte Adresse für Musikund<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>e Medienunternehmen <strong>an</strong> verg<strong>an</strong>gene<br />
Zeiten <strong>an</strong>.<br />
Der St<strong>an</strong>dort für den MTV-Neubau am<br />
Ufer <strong>der</strong> <strong>Spree</strong> zwischen den Stadtbezirken<br />
Kreuzberg und Friedrichshain befindet<br />
sich auf dem ehemaligen Hafengelände<br />
in unmittelbarer Nachbarschaft von<br />
denkmalgeschützten Speichern und Verwaltungsgebäuden.<br />
Im Rahmen eines Be-<br />
Der historische <strong>Spree</strong>speicher und <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>ne Neubau<br />
bilden „eine gegensätzliche und gleichzeitig harmonische<br />
Einheit“, wie MTV-Sprecherin Mühlem<strong>an</strong>n betonte.<br />
bauungspl<strong>an</strong>verfahrens wurde in Abstimmung<br />
mit dem L<strong>an</strong>desdenkmalamt und<br />
dem Stadtpl<strong>an</strong>ungsamt ein städtebauliches<br />
Konzept zum Schutz des Baubest<strong>an</strong>ds<br />
erstellt. Die historischen Gebäude<br />
zeichnen sich durch eine einheitliche Form<br />
und Materialsprache aus. Neupl<strong>an</strong>ungen<br />
müssen sich mit ihrer Baukörperausweisung<br />
und Gestaltung in die vorh<strong>an</strong>dene<br />
Bebauungsstruktur einfügen. Beim MTV-<br />
Neubau ist dies beispielgebend gelungen.<br />
Durch die Aufnahme von historischen Gestaltungselementen<br />
wie <strong>der</strong> Betonung <strong>der</strong><br />
Erdgeschosszone sowie <strong>der</strong> vertikalen und<br />
horizontalen Gebäudeglie<strong>der</strong>ung nimmt<br />
<strong>der</strong> Neubau Bezug auf historischen Vorgaben,<br />
ohne diese zu kopieren. So sind<br />
beispielsweise auch vorgelagerte Terrassen<br />
als mo<strong>der</strong>ne Übersetzung ehemaliger<br />
Arbeitsbühnen zu verstehen. Bei <strong>der</strong> ge-
samten Gestaltung <strong>der</strong> baulichen Anlage<br />
in Material und Form wie auch <strong>der</strong> Außen<strong>an</strong>lagen<br />
st<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Hafencharakter im<br />
Vor<strong>der</strong>grund. Typisches Merkmal dafür<br />
sind Ziegelfassaden, die auch den MTV-<br />
Neubau prägen.<br />
Auf Grund des beträchtlichen Kfz-,<br />
Schiffs- und Schienenverkehrs legten die<br />
Architekten großen Wert auf einen hohen<br />
baulichen Schallschutz. Die Gebäudeaußenhülle<br />
wurde daher als mehrschalige,<br />
massive W<strong>an</strong>dkonstruktion ausgeführt,<br />
bestehend aus <strong>der</strong> tragenden Stahlbetonkonstruktion,<br />
einer Kerndämmung<br />
aus Mineralwolle und <strong>der</strong> Vormauerschale.<br />
Beson<strong>der</strong>s die Erstellung <strong>der</strong> rund<br />
1 250 m² Klinkerfassade im wilden Verb<strong>an</strong>d<br />
mit <strong>an</strong>spruchsvollen Details sowie<br />
vielen Vor- und Rücksprüngen erfor<strong>der</strong>te<br />
Sorgfalt und h<strong>an</strong>dwerkliches Geschick. Da<br />
die Teilflächen von Stützen und Sturzbereichen<br />
vergleichsweise klein sind und<br />
demzufolge geringe Toler<strong>an</strong>zausgleichsmöglichkeiten<br />
bieten, war das Herstellen<br />
eines vari<strong>an</strong>tenreichen und gleichzeitig<br />
homogenen Fugenbildes eine beson<strong>der</strong>e<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung. Insbeson<strong>der</strong>e auch im<br />
Bereich <strong>der</strong> Stürze, wo vorgefertigte Elemente<br />
„unsichtbar“ in das Gesamtbild <strong>der</strong><br />
<strong>Fassade</strong> integriert werden mussten.<br />
Als Material für die <strong>Fassade</strong> wählten die<br />
Architekten des Berliner Büros Künzel +<br />
Gifhorn gemeinsam mit <strong>der</strong> Bauherrenschaft<br />
den glatten, dunkelblauen Klinker<br />
„Westminster“ aus dem Terca-Sortiment<br />
<strong>der</strong> Wienerberger Ziegelindustrie.<br />
Als Schmuck und Schutz eignet sich dieser<br />
Klinker beson<strong>der</strong>s für größere Wohn<strong>an</strong>lagen,<br />
Bürogebäude und Industriear-<br />
Der glatte, dunkelblau nu<strong>an</strong>cierte Klinker „Westminster“<br />
aus dem Wienerberger Terca-Sortiment<br />
besticht mit seiner unaufdringlichen, eleg<strong>an</strong>ten<br />
Optik. Die Verarbeitung im wilden Verb<strong>an</strong>d sowie<br />
zahlreiche Vor- und Rücksprünge geben <strong>der</strong><br />
<strong>Fassade</strong> Lebendigkeit und eine g<strong>an</strong>z individuelle<br />
Optik.<br />
Wienerberger Ziegelindustrie GmbH (3)<br />
chitektur, da seine schlichte Eleg<strong>an</strong>z hier<br />
wun<strong>der</strong>bar zur Geltung kommt. Die Sortierung<br />
„Westminster“ ist, wie alle Terca-<br />
Vormauerziegel, ein reines Naturprodukt,<br />
absolut frostbeständig und robust. Klinker<br />
sind aufgrund des aufwändigen Produktionsverfahrens<br />
die qualitativ hochwertigste<br />
Vari<strong>an</strong>te <strong>an</strong> Vormauerziegeln. Bei<br />
den beson<strong>der</strong>s hohen Brenntemperaturen<br />
von über 1100° C beginnen die Naturmaterialien<br />
außenseitig zu „sintern“ (d.h.<br />
zu schmelzen), wodurch eine glasähnliche<br />
Oberfläche entsteht. Dadurch erhalten<br />
die Klinker eine sehr geringe Wasseraufnahmefähigkeit<br />
und beson<strong>der</strong>s hohe<br />
Wi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>dskraft. Das Endprodukt ist<br />
wartungsfrei und dauerhaft schön – ein<br />
Vorteil, dem auch die Architekten und<br />
Bauherren des MTV-Neubaus großen Wert<br />
beimessen.<br />
Der dunkle Farbton des mo<strong>der</strong>nen Bürogebäudes<br />
steht in sp<strong>an</strong>nungsvollem<br />
Kontrast zu <strong>der</strong> hellen <strong>Fassade</strong> des benachbarten<br />
historischen <strong>Spree</strong>speichers.<br />
Beide Gebäude bilden zusammen eine ge-<br />
FASSADE<br />
Mo<strong>der</strong>n, klar und souverän präsentiert sich <strong>der</strong> Neubau <strong>der</strong> europäischen MTV Zentrale im ehemaligen<br />
Berliner Osthafen. Wirkungsvoll hebt sich die dunkle Verblendfassade des Neubaus vom historischen<br />
<strong>Spree</strong>speicher in <strong>der</strong> Nachbarschaft ab.<br />
gensätzliche und gleichzeitig harmonisch<br />
verbundene Einheit. Seit August 2007 hat<br />
MTV Networks mit dem Erweiterungsbau<br />
„genug Raum für weitere Exp<strong>an</strong>sionspläne“<br />
<strong>an</strong> einem aufstrebenden Medienst<strong>an</strong>dort<br />
im Herzen Berlins.<br />
Bautafel<br />
MTV Central Headquarter Neubau<br />
Stralauer Allee 7, 10245 Berlin<br />
Nutzung: ca. 6500 m² Nutzungsfläche<br />
für Büroräume und Archiv<br />
Bauherr: Medienhafen Berlin<br />
Property GmbH<br />
Architekten: Architekturbüro<br />
Künzel + Gifhorn, Berlin<br />
Bauausführung:<br />
- GU: Fa. Züblin AG, Berlin<br />
- Klinkerarbeiten: Fa. Keßler Bau AG,<br />
Hohengüstow<br />
Fertigteilherstellung: Fa. Koterski,<br />
Pasewalk; u.a.<br />
FASSADE 6/2008<br />
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