Das Burj Al Arab, eine 200 Meter hohe Membranfassade

sorgen für ein gedämpftes, diffuses Licht.
Auf der einen Seite der Membranfassade
ist außerdem eine Dehnungsfuge auf
ganzer Höhe angeordnet. Sie ermöglicht
dem Gebäude unter Windlast zu „atmen“
und verhindert, dass zu große horizontale
Kräfte auf die verhältnismäßig schlanken
Wohnflügel des Hotelturms wirken. Die
Membranfassade ist wind- und wasserdicht
und entspricht einer dritten Gebäudehülle.
PTFE-Glasfasergewebe
Nach Abwägung aller für dieses Projekt
ausschlaggebender Gesichtspunkte fiel die
Materialwahl auf ein hochwertiges Glasfasergewebe
mit einer beidseitigen Fluorpolymer-Schutzbeschichtung
(PTFE/Dyneon),
das bereits seit mehr als 20 Jahren für konstruktive
Dächer geschlossener Gebäude
eingesetzt wird. Seine Kosten sind gegenüber
PVC-Polyester höher.
Das Material hat eine Lebensdauer von etwa
35 Jahren und zeigt eine hohe Beständigkeit
gegenüber auftretenden Umwelt-
Montage
der Membranfassade
mit Details
Sicht auf die Membranfassade von der
Küste aus, im Vordergrund die Zufahrtsstraße
auf einer Mole Foto: Skyspan
FASSADEN-ARCHITEKTUR
einflüssen – auch gegenüber UV-Strahlen.
Auf Grund der hohen Festigkeiten eignet
es sich für Membranen mit großen Spannweiten.
Deshalb kann heute eine projektbezogene
Garantie von bis zu zehn Jahren
gewährt werden. Das Material ist unbrennbar.
Im Brandfall ist wegen der geringen
Masse und des Materialverhaltens nur geringfügig
mit herabfallendem Material zu
rechnen. Auf Grund der antiadhäsiven Eigenschaften
der Beschichtung schmutzt
das Material praktisch nicht; dennoch liegenbleibender
Schmutz wird durch Regenwasser
weitestgehend weggespült. Die
Wartungsintensität ist bei diesem Material
äußerst gering. Inspektionen dienen in erster
Linie dazu, Beschädigungen durch mechanische
Einwirkungen zu lokalisieren
und gleich zu beheben.
Die Transluzenz von diesem Gewebe richtet
sich nach der notwendigen Materialstärke
und liegt zwischen 8% und 20%.
Durch die Verwendung von mit Fluorpolymerfilm
laminiertem Glasgittergewebe
kann eine Transluzenz von bis zu 65% erreicht
werden.
Für die Membranfassade wurden insgesamt
14 000 m 2 PTFE-Glasfasergewebe von
0,6 bis 0,7 mm Dicke und einem Gewicht
von 800 g/m 2 verwendet – je zur Hälfte auf
die Außen- und Innenlage. Seine Grundfarbe
ist weiß und seine Lichtdurchlässigkeit
beträgt bis zu 50%.
Baustoffmengen
Zur Anlage der künstlichen Insel wurden
33 000 m 3 Beton, für das Stahlbetonskelett
des Hotelkomplexes 36 000 m 3 Beton und
9 200 t Baustahl eingebaut. Die Membranfassade
besteht aus 7 500 m 2 Doppelgewebe,
700 t Stahlkonstruktion (Gitterträger)
und 1 000 m Stahlseilen von 52 mm
Durchmesser zum Abspannen. Auf der
Baustelle kamen drei Baukräne mit bis zu 7
t Tragkraft zum Einsatz und für den Antransport
der in 15 km Entfernung von der
Baustelle vormontierten 85 m langen und
165 t schweren Gitterträger ein 80-Rad-
Straßenroller. Dipl.-Ing. G. Brux
Bautafel
Bauherr: Jumeirah Beach Resort,
Dubai, Vereinigte Arabische Emirate
Entwurf, Bauleitung und Tragwerksplanung:
W. S. Atkins & Partner
Overseas, Epsom, Großbritannien
Membranfassade: Skyspan (Deutschland)
GmbH, Rimsting/Chiemsee
FASSADE 1/2001
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