Das Burj Al Arab, eine 200 Meter hohe Membranfassade

Das Burj Al Arab, eine 200 Meter hohe Membranfassade Das Burj Al Arab, eine 200 Meter hohe Membranfassade

10.10.2013 Aufrufe

Hotelturm Der Hotelturm hat einen V-förmigen Grundriss mit etwa 60 m Seitenlänge. Die beiden Gebäudeflügel für den Wohnbereich umsäumen zwei Seiten des großen Atriums, das bis zum obersten Suiten- Stockwerk reicht. Membranfassade Die offene, zur Küste gewandte Seite ist mit einer weißen, transluzenten Membranfassade geschlossen. So entstand ein Atrium, das die Türme des Kölner Doms beherbergen könnte. Da zuvor noch keine dieser für Dächer verwendeten Membrane als großflächige Fassade eingesetzt worden war, bedeutete die Ausführung beim Hotel Burj Al Arab für alle daran Beteiligten eine ganz besondere Herausforderung. Tragkonstruktion Neben den architektonischen Vorgaben mussten insbesondere die ungewöhnliche Höhe, die bautechnisch sehr schwierigen Windverhältnisse und die temperaturbedingten extremen Längenänderungen der Stahl- und Seilkomponenten beim Tragwerk für die Membranfassade berücksichtigt werden. Die dafür entwickelte Stahl- Foto: Government of Dubai FASSADEN-ARCHITEKTUR Blick auf die Membranfassade vom Atrium-Inneren aus Foto: Skyspan FASSADE 1/2001 21

FASSADEN-ARCHITEKTUR 22 FASSADE 1/2001 Hotel während der Bauarbeiten Foto: Skyspan konstruktion besitzt zwölf weitgespannte Gitterträger mit einem gegenseitigen Abstand von 14 m. Eine herkömmliche Glasfassade hätte ein um etwa 50% höheres Gewicht gebracht und wäre sowohl bei den Herstell- als auch bei den Wartungskosten wesentlich teurer gewesen. Membrane Für die Gestaltung der dreidimensionalen Form der Atriumwand unter Wahrung des Gesamteindrucks des Gebäudes als ein aufgeblähtes Segel bieten sich Membranpaneele an. Eingebaut wurden zwölf Einzelfelder. Sie bestehen aus zwei Lagen beschichtetem Glasfasergewebe, die durch einen Luftspalt von etwa 500 mm voneinander getrennt und untereinander mit horizontalen Stahlbögen abgespannt sind. Diese bogenförmigen Träger stützen sich horizontal auf den beiden Wohnflügeln des Hotels außen ab. Sie werden im Bereich zwischen dem 18. und 26. Stockwerk vertikal gehalten und so die Lasten aus der Membranfassade in die Gebäudekonstruktion abgeleitet. Auf der Membranoberfläche verlaufende Seile verringern indessen die (Durch-)Biegung des Gewebes. Die doppelt gekrümmten Membranpaneele können sowohl positive als auch negative Winddrücke, also Druck wie Sog aufnehmen. Art und Form der Membrane verringern die Aufheizung im Atrium durch Sonneneinstrahlung und Ansichten von der Seite (links), vom Meer (Mitte) und vom Land aus mit Membranfassade (rechts)

Hotelturm<br />

Der Hotelturm hat <strong>eine</strong>n V-förmigen<br />

Grundriss mit etwa 60 m Seitenlänge. Die<br />

beiden Gebäudeflügel für den Wohnbereich<br />

umsäumen zwei Seiten des großen<br />

Atriums, das bis zum obersten Suiten-<br />

Stockwerk reicht.<br />

<strong>Membranfassade</strong><br />

Die offene, zur Küste gewandte Seite ist<br />

mit <strong>eine</strong>r weißen, transluzenten <strong>Membranfassade</strong><br />

geschlossen. So entstand ein<br />

Atrium, das die Türme des Kölner Doms<br />

beherbergen könnte. Da zuvor noch k<strong>eine</strong><br />

dieser für Dächer verwendeten Membrane<br />

als großflächige Fassade eingesetzt worden<br />

war, bedeutete die Ausführung beim<br />

Hotel <strong>Burj</strong> <strong>Al</strong> <strong>Arab</strong> für alle daran Beteiligten<br />

<strong>eine</strong> ganz besondere Herausforderung.<br />

Tragkonstruktion<br />

Neben den architektonischen Vorgaben<br />

mussten insbesondere die ungewöhnliche<br />

Höhe, die bautechnisch sehr schwierigen<br />

Windverhältnisse und die temperaturbedingten<br />

extremen Längenänderungen der<br />

Stahl- und Seilkomponenten beim Tragwerk<br />

für die <strong>Membranfassade</strong> berücksichtigt<br />

werden. Die dafür entwickelte Stahl-<br />

Foto: Government of Dubai<br />

FASSADEN-ARCHITEKTUR<br />

Blick auf die<br />

<strong>Membranfassade</strong><br />

vom Atrium-Inneren<br />

aus<br />

Foto: Skyspan<br />

FASSADE 1/<strong>200</strong>1<br />

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