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06-08-Covenants.pdf, Seiten 1-17 - DHBW Villingen-Schwenningen

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32 Financial <strong>Covenants</strong><br />

ßerdem tritt die Abhängigkeit des Unternehmens von Veränderung des Zinsniveaus in<br />

den Vordergrund. <strong>17</strong>3 Auch das Investitionspotenzial des Unternehmens kann über die<br />

Ermittlung der Zinsdeckung errechnet werden. <strong>17</strong>4 Hat das Unternehmen das Potenzial<br />

für hohe Investitionen aus freien Erträgen, so kann wiederum von einer höheren Wahr-<br />

scheinlichkeit der künftigen Fremdkapitalrückführung ausgegangen werden.<br />

Da aus den operativen Erträgen jedoch nicht nur Zinszahlungen, sondern auch Til-<br />

gungszahlungen geleistet werden müssen, bietet sich die Verwendung des Schulden-<br />

dienstdeckungsgrades an. Hierbei wird der für den Schuldendienst <strong>17</strong>5 frei verfügbare<br />

Cashflow in das Verhältnis zum Schuldendienst gesetzt, der sich vereinfacht aus<br />

Schuldentilgungs- und Zinszahlungen zusammensetzt. <strong>17</strong>6 Eine isolierte Betrachtung der<br />

Zinsleistungen erscheint für eine Darstellung der wirtschaftliche Lage des Unterneh-<br />

mens unzureichend, da das Ziel des kreditgebenden Institutes eine Renditegenerierung<br />

durch Zinszahlungen und der Erhalt des ausgereichten Kapitals sein muss. Da die Kapi-<br />

taldienstfähigkeit <strong>17</strong>7 ein maßgebliches Kriterium bei der Ermittlung der Bonität des Kre-<br />

ditnehmers ist, kann die Verwendung des Schuldendienstdeckungsgrades auch die Ra-<br />

tingkommunikation für den Kunden plausibler gestalten. Von Bantleon/Schorr wird bei<br />

gewerblichen Finanzierungen eine maximale Bindung von 80 % des erweiterten Cash-<br />

flows für den Kapitaldienst empfohlen. <strong>17</strong>8<br />

Die Ermittlung dieser beiden Kennzahlen, insbesondere des Schuldendienstdeckungs-<br />

grades, kann u.U. deutlich komplexer sein als die Ermittlung des Verschuldungsgrades.<br />

Allerdings können sich abzeichnende Krisen durch ertragsorientierte Kennzahlen früh-<br />

zeitiger erkannt werden. Auf jeden Fall muss auch hier eine detaillierte Herleitung der<br />

Kennzahlen im Kreditvertrag fixiert werden, um Unklarheiten und Streitigkeiten zu ver-<br />

meiden. Gegebenenfalls können aufgrund der Komplexität der Berechnung Vereinfa-<br />

chungen in die Herleitung der Financial <strong>Covenants</strong> eingebaut werden um das Ver-<br />

ständnis und die Akzeptanz beim Kunden zu erhöhen. Eine wesentliche Vereinfa-<br />

chungsmöglichkeit ist die Verwendung von Pauschbeträgen.<br />

<strong>17</strong>3 Vgl. Lutz, Studie zum Einsatz von <strong>Covenants</strong>, S. 13.<br />

<strong>17</strong>4 Vgl. Schackmann/Behling, Akquisitions- und Unternehmensfinanzierung, S. 791.<br />

<strong>17</strong>5 Wird auch als Kapitaldienst bezeichnet.<br />

<strong>17</strong>6 Vgl. Haghani et al., Studie zum Management von Financial <strong>Covenants</strong>, S. 6.<br />

<strong>17</strong>7 Vertiefend zu der Berechnung der Kapitaldienstfähigkeit und damit einhergehend einer bankinternen<br />

adäquaten Berechnung des nachhaltigen erweiterten Cashflows und des Kapitaldienstes vgl. Bantleon/Schorr,<br />

Kapitaldienstfähigkeit.<br />

<strong>17</strong>8 Vgl. Bantleon/Schorr, Kapitaldienstfähigkeit, S. 31.

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