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06-08-Covenants.pdf, Seiten 1-17 - DHBW Villingen-Schwenningen

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Negative <strong>Covenants</strong> <strong>17</strong><br />

4. Negative <strong>Covenants</strong><br />

4.1 Definition und Zielsetzung<br />

Bei den Negative <strong>Covenants</strong> handelt es sich um unzulässige Handlungsalternativen für<br />

den Kreditnehmer. 94 Eine Interpretation als ein reines Verbot wäre jedoch unzutreffend,<br />

da vielmehr ein Genehmigungsvorbehalt durch den Kreditgeber vorliegt. 95 Das Ziel der<br />

Handlungsrestriktion ist die Aufrechterhaltung der Zins- und Tilgungsleistungen. So<br />

kann beispielsweise sichergestellt werden, dass die Kapitaldienstfähigkeit nicht im Zuge<br />

einer Bereicherung der Eigenkapitalgeber gefährdet wird oder der Anteil an der Haf-<br />

tungsmasse im Insolvenzfall durch eine neue Kreditaufnahme verschlechtert wird. 96 Im<br />

Gegensatz zu den Informationspflichten sind diese <strong>Covenants</strong> mit größter Sorgfalt ein-<br />

zusetzen, da der Kreditgeber dadurch einen direkten Einfluss auf die Geschäftsführung<br />

ausüben kann. 97 Die rechtlichen Risiken und die Auswirkungen auf die Beziehungen<br />

zwischen Kreditgeber und Kreditnehmer sind genau zu prüfen.<br />

Die Gestaltungsmöglichkeiten der <strong>Covenants</strong> sind vielfältig. Die folgende Auflistung soll<br />

einen Überblick über die gebräuchlichsten Formen von negativen <strong>Covenants</strong> liefern: 98<br />

Einschränkungen bezüglich der Stellung von Sicherheiten für Dritte<br />

Limitierung bezüglich des Verkaufs von Assets<br />

Einschränkungen im Falle der Veränderung der Unternehmensstruktur<br />

Restriktionen bezüglich der Gewinnausschüttung 99<br />

Vorgaben für Kreditausreichungen, Übernahmen von Bürgschaften oder ähnli-<br />

chen Verpflichtungen zu Gunsten Dritter<br />

Verpflichtung zur Einholung einer Zustimmung für Investitionen ab einer be-<br />

stimmten Größenordnung. 100<br />

In den folgenden Unterkapiteln werden die typischen Negative <strong>Covenants</strong> näher erläu-<br />

tert und auf deren Eignung für das Firmenkundenkreditgeschäft der Volks- und Raiffei-<br />

senbanken untersucht.<br />

94 Vgl. Velte, Reformierung des Kapitalerhaltungssystems, S. 639.<br />

95 Vgl. Friedl, An der Leine der Banken, S. 50.<br />

96 Vgl. Standard & Poor`s, Rating Methodology, S. 48.<br />

97 Vgl. Gladenbeck/Rohleder, Mezzanine, S. 373.<br />

98 Vgl. Achtert, Dynamische Darlehenskonditionen, S. 69.<br />

99 Auf eine ausführliche Behandlung der Dividend <strong>Covenants</strong> wird in dieser Arbeit verzichtet. Eine ähnliche<br />

Zielerreichung kann mit geringeren rechtlichen Risiken durch die Verwendung der in Kapitel 5.3.1<br />

und 5.3.2 dargestellten Financial <strong>Covenants</strong> sichergestellt werden.<br />

100 Vgl. Kästle, Rechtsfragen der Verwendung von <strong>Covenants</strong>, S. 57.

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