06-08-Covenants.pdf, Seiten 1-17 - DHBW Villingen-Schwenningen
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Einleitung 1<br />
1. Einleitung<br />
1.1 Problemstellung<br />
Der Einbezug von <strong>Covenants</strong> stellt bei internationalen Finanzierungen mittlerweile einen<br />
Standard dar und ist für die Kapitalgeber kaum noch wegzudenken.<br />
Die Verwendungsmöglichkeiten von <strong>Covenants</strong> sind vielfältig. Ein Einsatz von Cove-<br />
nants in den Verträgen von Unternehmensanleihen zum Schutz der Gläubiger vor mög-<br />
lichen Risiken einer Akquisition 1 ist ebenso denkbar, wie die Implementierung dieser in-<br />
dividuellen Vereinbarungen in die Kreditfinanzierung einer Unternehmensakquisition. 2<br />
Bei stark Cashflow abhängigen Objekt- und Projektfinanzierung dienen <strong>Covenants</strong> u.a.<br />
als ein Instrument zur Risikofrüherkennung. 3 <strong>Covenants</strong> werden aber nicht nur bei rei-<br />
nen Fremdkapitalfinanzierungen eingesetzt, sondern finden auch bei hybriden Kapital-<br />
formen Anwendung. 4<br />
Ebenso wie die Einsatzfelder von <strong>Covenants</strong> variieren auch ihre Ausgestaltungsmög-<br />
lichkeiten. Einfache Informationspflichten für den Schuldner sind ebenso denkbar wie<br />
beispielsweise die Untersagung einer Veräußerung von Vermögensgegenständen oder<br />
eine Einflussnahme auf die Eigentümerstruktur mittels entsprechender Vertragsklauseln<br />
durch den Gläubiger.<br />
Aufgrund der Vielfalt der Einsatz- und Gestaltungsmöglichkeiten von <strong>Covenants</strong> und de-<br />
ren Schutzfunktion stellt sich die Frage, ob und inwiefern sie auch für eine Verwendung<br />
im Firmenkundenkreditgeschäft der Volks- und Raiffeisenbanken geeignet sind. Das<br />
Kreditgeschäft ist noch immer mit großem Abstand die wichtigste Ertragsquelle der<br />
Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland. Laut Ertragsentwicklung der Volks- und<br />
Raiffeisenbanken im Jahr 2007, 5 steht einem Zinsüberschuss 6 von ca. 13,3 Mrd. Euro<br />
lediglich ein Provisionsüberschuss i.H.v. rund 4,1 Mrd. Euro auf kumulierter Basis ge-<br />
genüber. Auch wenn in den Zinsüberschuss verschiedene Komponenten einfließen, so<br />
sind die Erträge aus dem originären Kreditgeschäft i.d.R der wesentliche Faktor. 7<br />
1 Vgl. Fernandez, Das Ende der laxen <strong>Covenants</strong>, S. <strong>17</strong>.<br />
2 Vgl. Böhmert, „Deutscher M & A-Markt gesund und aktiv“, S. 5.<br />
3 Vgl. Lauer, Zukunft der Immobilienfinanzierung, S. 195.<br />
4 Vgl. Arnsfeld, Hybridkapital als Eigenkapitalsurrogat, S. 331.<br />
5 Vgl. BVR, Ertragsentwicklung 2007.<br />
6 Inklusive laufende Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen.<br />
7 Gefestigt wird diese Aussage durch den hohen Anteil des Bilanzpostens „Forderungen an Kunden“ an<br />
der Bilanzsumme bei Volks- und Raiffeisenbanken, der sich aus Frage 1.2 der durchgeführten Umfrage in<br />
Kapitel 7 ergibt.