zum jahreswechsel - Deilmann-Haniel Shaft Sinking
zum jahreswechsel - Deilmann-Haniel Shaft Sinking
zum jahreswechsel - Deilmann-Haniel Shaft Sinking
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
lediglich die Herstellung der dort erprobten Versuchsrollenbohrer<br />
mit Hochdruck betrieben werden mußte.<br />
Daß die im Schiefer verwendeten normalen Rollenmeißel den<br />
Belastungen des Sandsteins und des Quarzits nicht gewachsen<br />
sein würden, war allen Beteiligten bei Bohrbeginn klar.<br />
Die bereitliegenden Hartgesteinsmeißel mußten, wie die Versuche<br />
zeigten, noch erheblich verfeinert werden, doch wurde die Rich-<br />
tigkeit der Grundkonzeption bereits beim ersten Versuch bewie-<br />
sen. Die neuen Rollen haben inzwischen auch im Harz ihre Eig-<br />
nungsprüfung bestanden.<br />
Anfang November erreichte die Tunnelvortriebsmaschine bei<br />
1 677 m den vorher berechneten Punkt, an dem sie von ursprüng-<br />
lich 3,15 m Durchmesser auf nunmehr 2,80 m umgebaut wird. An<br />
dieser Stelle soll später ein zu Tage führender Schacht zusätz-<br />
liches Wasser in den Stollen einleiten.<br />
Diesen Punkt und auch die noch folgenden Zwangspunkte und<br />
das Endbauwerk mit ausreichender Genauigkeit anzufahren, er-<br />
fordert eine genaue Vermessung der oberirdischen Festpunkte<br />
und ständige Kontrollmessungen im Stollen. Die Maschine selbst<br />
„reitet auf dem Leitstrahl" eines LASER-Gerätes (Bild 6), dessen Leistung bohren lassen. Soweit bekannt, ist der beschriebene<br />
Einstellung mit den bekannten Verfahren der markscheideri- Stollen - nach dem bereits erwähnten Großversuch einer ebenschen<br />
Vermessung kontrolliert wird. Auch der Oker-Grane-Stolfalls der Firma Wix & Liesenhoff gehörenden DEMAG-Tunnelvortriebsmasch<br />
len, der ständig wechselnde Gesteinsformationen durchörtert, hat derart feste und abrassive Gesteinsformationen gebohrt worden<br />
wieder den Beweis erbracht, daß ohne Sprengarbelt aufgefah- sind.<br />
rene Bohrstollen mit kreisrundem Querschnitt nur im Bereich tektonisch stark gestörter Zonen (z. B. Störungen) ausgebaut we<br />
müssen. Selbst im Bereich des Stollenmundes reicht die natür-<br />
liche Festigkeit des anstehenden Schiefers aus. Unser Bild 7<br />
zeigt einen kurzen Abschnitt des Stollens im Wissenbacher Schie-<br />
fer mit einer dünnen Diabaslinse, deren Grenze nur an der Ge-<br />
steinsfarbe zu erkennen ist und die Ortsbrust.<br />
3<br />
Einige Daten sollen <strong>zum</strong> Abschluß einen Überblick über den Um-<br />
fang der im Harz begonnenen Arbeiten vermitteln.<br />
Länge des Stollens: 7 450 m<br />
davon mit 3,15 m lichtem Durchmesser: 1 677 m<br />
mit 2,80 m lichtem Durchmesser: 5773 m<br />
Steigung im Mittel: 3 °/oo<br />
Maschinengewicht einschließlich Tender: ca. 140 t<br />
Länge der gesamten Vortriebseinheit: ca. 40 m<br />
Installierte Leistung im Stollen: 500 kVA<br />
Hydraulischer Anpreßdruck: ca. 250 t<br />
Belegung je Schicht im Stollen einschließlich Förderung: 6 Mann<br />
Belegung je Schicht insgesamt einschl. Werkstatt usw.: 8 Mann<br />
Bisher erreichte Tageshöchstleistung (im Schiefer): 45,30 m<br />
So groß die anfänglichen Schwierigkeiten auch waren, inzwischen<br />
hat die Arbeitsgemeinschaft Oker-Grane-Stollen in Verbindung<br />
mit den beteiligten Maschinenfirmen den Nachweis erbracht, daß<br />
sich auch in härtesten quarzitischen Gesteinen größere Stollen-<br />
querschnitte mit wirtschaftlichem Aufwand und befriedigender<br />
Alle Beteiligten sind sich bewußt, daß noch längst nicht alle<br />
Probleme endgültig gelöst sind. Neue Schwierigkeiten sind zu<br />
erwarten; doch die bisherigen Ergebnisse und Erfolge lassen<br />
einen erfolgreichen Abschluß des begonnenen Bauwerkes erhof-<br />
fen.