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(PDF) Wirtschaftstrends Finnland - AHK Finnland

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<strong>Finnland</strong> - Jahreswechsel 2010/11<br />

6 <strong>Wirtschaftstrends</strong><br />

Die öffentlichen Haushalte haben 2009 mit einem Defizit von 2,2% - gemessen am Bruttoinlandsprodukt<br />

- abgeschlossen. Dieser Negativsaldo erhöht sich laut aktueller Prognosen 2010 auf vermutlich<br />

knapp über -3%, sodass <strong>Finnland</strong> erstmals seit Beginn der Währungsunion das Maastricht-<br />

Kriterium bezüglich der Neuverschuldung verfehlen wird. Zwar wird <strong>Finnland</strong> 2011 wohl wieder<br />

im Limit bleiben, gegenüber den Überschüssen, die vor der globalen Wirtschaftkrise erzielt wurden,<br />

werden die Fehlbeträge aber als finanzpolitischer Schaden empfunden. <strong>Finnland</strong>s Regierung<br />

plant daher eine Reform der öffentlichen Finanzen, um wieder wie gewohnt positive Haushaltssalden<br />

zu erreichen.<br />

Anders als befürchtet hat die Erhöhung des Standard-Umsatzsteuersatzes zum 1. Juli 2010 von<br />

22 auf 23% noch nicht zu signifikant höheren Inflationstendenzen geführt. Allerdings dürften<br />

gestiegene Verbraucherpreise zum Jahreswechsel sichtbar werden.<br />

Zum 1. April 2011 wird in <strong>Finnland</strong> bei der Umsatzsteuer die sogenannte umgekehrte Steuerschuldnerschaft<br />

für Bauleistungen in Kraft treten, was zwar aus wirtschaftspolitischer Sicht unbedeutend<br />

ist, von der aber ausländische Zulieferer betroffen sein können.<br />

Bereits mit dem Bau des Reaktors Olkiluoto 3, der 2012 ans Netz gehen soll und der der erste Kernkraftwerksbau<br />

in Europa seit 1986 ist, hat <strong>Finnland</strong> gezeigt, dass Kernkraft als Energieträger auch<br />

künftig eine wichtige Rolle spielen soll. Mit dem Parlamentsbeschluss für den Bau von zwei weiteren<br />

Atommeilern bekennt sich Helsinki erneut zu dieser Kernkraft freundlichen Energiepolitik.<br />

Ungeachtet ideologischer Debatten und Positionen setzt das positive Votum riesige Investitionsaktivitäten<br />

der Betreiber in Gang. An einem der beiden, vom Kabinett beschlossenen Konsortialvorschläge<br />

ist der deutsche Energieriese Eon maßgeblich beteiligt. Neben dem angestrebten Ausbau<br />

der Kernkraft setzt <strong>Finnland</strong> auf erneuerbare Energien. Hierfür stellt das Land umfangreiche Mittel<br />

zur Verfügung und schafft entsprechende Rahmenbedingungen.<br />

Trotz der wenig erfreulichen Wirtschaftsentwicklung im Vorjahr blieb <strong>Finnland</strong> ein guter Absatzmarkt<br />

für die deutsche Wirtschaft. Die deutschen Ausfuhren nach <strong>Finnland</strong> betrugen 2009 nach<br />

Angaben der deutschen Außenhandelsstatistik 7,1 Mrd. Euro; 28% weniger als 2008. Der Handel<br />

zwischen Deutschland und <strong>Finnland</strong> hat sich 2009 in der Summe von Aus- und Einfuhren auf ein<br />

Gesamtvolumen von 12,4 Mrd. Euro und damit um insgesamt 31% vermindert. Dennoch blieb<br />

Deutschland knapp hinter Russland zweitwichtigster Handelspartner des nordeuropäischen<br />

Landes. 2010 zeichnet sich bei der Rangfolge ein ähnliches Bild ab.

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