(PDF) Wirtschaftstrends Finnland - AHK Finnland
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<strong>Finnland</strong> - Jahreswechsel 2010/11<br />
Helsinki (gtai) - Nachdem die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise <strong>Finnland</strong> überzogen hat, ist das<br />
nordische Land - gegenüber seinen westeuropäischen Partnern mit etwas Verzögerung - wieder auf<br />
einem deutlichen Wachstumskurs. Der weltweite Abschwung hatte die kleine, exportabhängige Volkswirtschaft<br />
erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Für das Gesamtjahr 2010 liegen die BIP-Wachstumsschätzungen<br />
zurzeit bei 2,5 bis 3,5%. Deutschland bleibt 2010 knapp hinter Russland zweitwichtigster<br />
Handelspartner.<br />
1 Gesamtwirtschaftlicher Ausblick<br />
Nach einer etwas zögerlichen Entwicklung in den ersten Monaten des Jahres 2010 hat die finnische<br />
Wirtschaft im Frühjahr 2010 wieder ein schnelleres Wachstumstempo erreicht und konnte in der<br />
2. Jahreshälfte immense Zuwächse des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verbuchen. Ein Grund für die<br />
gegenüber anderen europäischen Ländern etwas verspätete Erholung sind die fast ausschließlich<br />
sehr kapitalintensiven Exportleistungen <strong>Finnland</strong>s, die gegenüber Ländern mit ausgewogenerem<br />
Exportportfolio langsamer in Tritt kamen.<br />
Mit BIP-Zuwächsen von über 4% in der 2. Jahreshälfte 2010 konnte <strong>Finnland</strong>s Wirtschaft deutlich<br />
zulegen und die begrenzten Zuwächse des 1. Halbjahrs toppen. Die BIP-Schätzungen für das Gesamtjahr<br />
2010 liegen bei einem Anstieg von 2,5 bis 3,5% und damit über dem Durchschnitt im Euroraum.<br />
Zu dem erhöhten Wachstumstempo im Jahresverlauf 2010 hat neben erhöhten Exportleistungen<br />
im besonderen Maße der gestiegene Wohnungsbau beigetragen.<br />
Nach Ansicht der meisten Analysten bleibt die finnische Wirtschaft auch 2011 mit vorhergesagten<br />
Zuwachsraten von 2,5 bis 3,0% auf einem schwungvollen Wachstumskurs. Unter anderem aufgrund<br />
einer nur mäßig zunehmenden Kaufkraft der Haushalte liegen die Prognosen für 2011<br />
tendenziell aber etwas unterhalb der BIP-Zuwächse des Jahres 2010. Etwas optimistischer in ihren<br />
Prognosen sind die Experten des renommierten finnischen Wirtschaftsforschungsinstitutes ETLA.<br />
Für 2010 rechnen sie mit einer BIP-Steigerung von 3,5%; für 2011 wird ein Anstieg des wichtigsten<br />
Konjunkturindikators von 4,0% vorausgesagt. Weitgehend einig sind sich die Volkswirte, dass die<br />
Gesamtproduktion 2012 wieder das Niveau der Zeit vor der Rezession erreichen wird.<br />
Dass die Wachstumsentwicklung inzwischen an Tempo gewonnen hat, zeigt das Konjunkturbarometer<br />
des Hauptverbandes der finnischen Wirtschaft (EK). Dem im November 2010 veröffentlichten<br />
Konjunkturbarometer zufolge erwarten 22% der finnischen Industrieunternehmen eine weitere<br />
Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. 10% gehen von einer Verschlechterung aus, während<br />
sich 68% unentschieden zeigen. Gestützt wird die Zuversicht durch den Anstieg der Industrieproduktion,<br />
die im 3. Quartal 2010 um 6% über dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums<br />
lag. Der Ausblick auf die künftige Entwicklung hat sich in der aktuellen Umfrage gemäß der Angaben<br />
der produzierenden Unternehmen gegenüber der Abfrage im Sommer allerdings etwas abgeschwächt.<br />
Insbesondere bei den Zuwächsen im Auftragseingang wurden Minderungen genannt.<br />
Die globale Wirtschaftskrise hat die finnische Wirtschaft nicht nur etwas länger als andere europäische<br />
Industrieländer belastet, sondern auch stärker und 2009 mit 8,0% den stärksten BIP-Rückgang<br />
aller OECD-Länder eingebracht. Gründe für den starken Einschlag waren einerseits die hohe<br />
Exportquote der finnischen Wirtschaft insgesamt sowie der hohe Investitionsgüteranteil der Exporte,<br />
die zu 70% der Metall- und Elektroindustrie beziehungsweise der Holz- und Papierindustrie<br />
zugerechnet werden können. Allerding blieben die Folgen des Einbruchs für den Arbeitsmarkt<br />
und die öffentlichen Finanzen nicht so stark wie befürchtet.<br />
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