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In Norwegen stützt Öl- und Gaswirtschaft die Entwicklung Solide Haushaltslage / Import sollen kräftig zulegen Oslo (gtai) - Norwegens Wirtschaft hat sich gegenüber anderen westlichen Industriestaaten unterschiedlich entwickelt. Dank seiner Öl- und Gasindustrie wurde das zu den reichsten Ländern der Welt zählende Königreich von der weltweiten Krise nur in überschaubarem Umfang betroffen. Allerdings fiel das Wirtschaftswachstum seit Mitte 2009 dementsprechend geringer aus. Dank seines fossilen Rohstoffreichtums fließen jedes Jahr üppige Erlöse aus dem Öl- und Gasexport in die Staatskasse und sichern die Zukunft des Landes generationenübergreifend ab. Die weltweite Wirtschaftskrise hat auch um Norwegen keinen Umweg gemacht. Das Ende der Abschwungperiode wurde in der zweiten Jahreshälfte 2009 erreicht. Nachdem Norwegens Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte 2010 noch nicht so zulegen konnte wie erhofft und erwartet, prognostizieren Regierungsstellen, Wirtschaftsinstitute und Banken gegenwärtig für das laufende Jahr eine BIP-Zunahme von etwa 1%. Dennoch hat sich die Konjunkturentwicklung des wohlhabenden Landes aufgrund der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise und der damit verbundenen rückläufigen Entwicklungen wichtiger ausländischer Schlüsselmärkte sowie geringerer Binnennachfrage gegenüber früheren Jahren verschlechtert. Das BIP der sogenannten Festlandwirtschaft, bei der die Einflüsse der Öl- und Gasindustrie herausgerechnet werden, entwickelt sich im Trend ähnlich wie das Gesamt-BIP - allerdings wird die Zunahme 2010 mit 1,7%, 2011 mit 2,9% und 2012 mit 3,0% etwas stärker eingeschätzt. Die norwegischen Unternehmen konnten in den Sommermonaten 2010 ihre Produktion wieder deutlicher hochfahren, und die Aktivitäten der Wirtschaft werden reger. Alles in allem soll das Wachstum an Breite und Stabilität gewinnen: Die Öl- und Gasindustrie gibt wieder mehr Investitionsentscheidungen frei, die Bauindustrie verzeichnet Zuwächse und Branchen wie die Metalloder die Chemieindustrie gewinnen an Fahrt. Die hohen Zuwachsraten des BIP der letzten Jahre erreicht Norwegen in den nächsten Jahren wohl nicht. Die zu beobachtende konjunkturelle Entwicklung spiegelt sich auch in den letzten Konjunkturbarometer (Business Tendency Survey) wieder: Nachdem die Industriemanager viele Quartale rückläufige Produktionsleistungen und sinkende Auftragseingänge vermelden mussten, haben sich die Befragungswerte inzwischen stabilisiert und lassen auf einen weiteren, etwas dynamischeren Anstieg der industriellen Produktion schließen. Germany Trade & Invest www.gtai.de 23
Kurzfassung <strong>Wirtschaftstrends</strong> 2010/11 24 <strong>Wirtschaftstrends</strong> Norwegen gilt aufgrund der vergleichsweise stabilen Wirtschaftsentwicklung, guter Lieferchancen in ausgewählten Schlüsselindustrien und der geografischen Nähe als ein interessanter und verlässlicher Zielmarkt für deutsche Unternehmen. Vor allem im weiterhin sprudelnden Öl- und Gasgeschäft mit seiner regen Investitionstätigkeit verfügen Zulieferer und Technologiefirmen über immense Liefermöglichkeiten. Interessante Geschäftschancen haben deutsche Anbieter zudem in der Energie- und Versorgungsindustrie; vor allem im Zuge der Erweiterung der Anlagen, Netze und Heiztechnik sowie im Bereich der erneuerbaren Energien und dem Ausbau der Energieeffizienz. Daneben bieten sich in Norwegen auch interessante Absatzmöglichkeiten in Teilen des Einzelhandels und der Konsumgüterbranche. Zu beachten ist dabei, dass Norwegen aufgrund des begrenzten Inlandsmarktes sowie der geografischen Struktur kein Massenmarkt ist.
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