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Umwelttechnik In Finnland wurden aufgrund seiner dünnen Besiedlungsdichte Umweltschutzmaßnahmen lange Zeit weniger stark vorangetrieben als in vielen westeuropäischen Ländern. Inzwischen sind aber eine Vielzahl verschiedener Regelungen getroffen worden, die den Umweltschutz stärker in den Vordergrund stellen. Ausbauvorhaben sind im Zuge der Erhöhung der Energieeffizienz im Kraftwerksbereich und in den Leitungsnetzen sowie in der Industrie und in den Kommunen in Gang oder in der Planung. Umfassender Erneuerungsbedarf besteht vor allem auch im Bereich der Haustechnik. Im Bereich Wasser/Abwasser und Entsorgung ist Finnland allerdings technisch und in punkto Umweltschutz vergleichsweise auf einem hohen Niveau. Medizintechnik Finnland ist ein interessanter und anspruchsvoller, aber auch relativ kleiner Absatzmarkt für Medizintechnik. Die Einrichtungen der Krankenversorgung sind in der Regel auf hohem Niveau und mit moderner Medizintechnik ausgestattet. Die Gesundheitsbranche des nordischen Landes ist aber zugleich empfänglich für technische Neuerungen: Kostengünstige Ausrüstungen finden hinsichtlich des Sparzwangs der Versorgungsträger ebenfalls eine hohe Akzeptanz. Nach Berechnungen des zuständigen Verbandes stieg 2009 das Marktvolumen um knapp 15% auf 633,5 Mio. Euro. Auch 2010 und 2011 setzt sich nach Verbandsschätzung die positive Entwicklung des Marktes weiter fort. Holz- und Papierindustrie Die Holz- und Papierindustrie zählt zu Finnlands wichtigsten Industriezweigen und ist eine wichtige Nachfragebranche für Ausrüstungszulieferer. Nach einschneidenden strukturellen Veränderungen und weltweiter Konjunkturkrise erhofft sich der Zweig für die kommenden Jahre einen deutlichen Aufschwung. Der Traditionszweig steht nach wie vor für knapp 5% des finnischen BIP und für über 15% der industriellen Produktion sowie für knapp 20% der Exporte Finnlands. Über 90% der in Finnland produzierten Zellstoff- und Papiererzeugnisse werden exportiert. 2009 sind die Produktionszahlen erheblich gesunken. Für 2010 wird aber mit Zuwächsen von 15 bis 25% gerechnet; für 2011 werden Zuwachsprognosen von 2 bis 4% angegeben. Der Gesamtumsatz der Branche lag 2008 bei etwa 23 Mrd. Euro. Neben Maschinen und technischem Zubehör hat der Industriezweig riesigen Bedarf an Chemikalien und Mineralprodukten. Einzelhandel Von dem - trotz Wirtschaftskrise - um lediglich knapp 2% gesunkenen Privatverbrauch hat der finnische Einzelhandel profitiert. Mit einem Zuwachs von knapp 7% erreichte die Branche 2009 erneut einen Rekordumsatz in Höhe von knapp 36 Mrd. Euro (exklusive Kfz-Verkäufe). Bereits in den davorliegenden vier bis fünf Jahren erzielte die Branche hohe Umsatzzuwächse von rund 5% jährlich. Germany Trade & Invest www.gtai.de 15
Finnland - Jahreswechsel 2010/11 16 Wirtschaftstrends Auch 2010 sind die Umsätze in den ersten neun Monaten gestiegen. Allerdings ist das Wachstumstempo mit einem Plus von 3,5% gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum etwas geringer. Die günstigere Entwicklung in der Einzelhandelssparte wird mit den vergleichsweise guten Voraussetzungen für den heimischen Konsum begründet. Die Auswirkungen der im Sommer vollzogenen Mehrwertsteuererhöhung auf das Konsumverhalten sind noch nicht signifikant. In den Jahren 2001 und 2002 hat der Markteintritt der Bauhaus- sowie der Lidl-Gruppe Bewegung und einen größeren Wettbewerb in den bis dahin relativ starren Markt gebracht. Seither haben sich die ansässigen Konzerne stark gewandelt, Nischen besetzt und sich mit ihren Sortimenten und Preisen auf den Wettbewerb eingestellt.
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