(PDF) Wirtschaftstrends Finnland - AHK Finnland

Finnland - Jahreswechsel 2010/11
14 Wirtschaftstrends
sprechend vorsichtig ist der Verband mit seinen Prognosen. Für 2010 rechnen Experten mit einem
Anstieg der Umsätze von 2 bis 3% und für 2011 wird ein Zuwachs von 5 bis 6% vorhergesagt. Einzelne
Firmen dürften zwar stärker zulegen, insgesamt ist der weltwirtschaftliche Aufschwung bei Finnlands
Maschinenbauern mit ihren sehr kapitalintensiven Ausrüstungen jedoch noch nicht angekommen.
Chemie
Die chemische Industrie zählt zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen in Finnland. 2009 musste
die Branche nach Auskunft des Chemieverbandes einen Rückgang von 25% auf etwa 18 Mrd. Euro
hinnehmen; 2010 wird indes ein Zuwachs von etwa 9% und für 2011 von 5% prognostiziert. Die wichtigsten
Nachfragesegmente sind neben der in Finnland stark vertretenen Zellstoff- und Papierindustrie
die Metallbranche, die Raffinerie-Industrie sowie die Plastik- beziehungsweise Gummiindustrie
und die Arzneimittelbranche. Mit 42% liegt der Hauptanteil der Produktion der Chemieindustrie
im Raffinerie-Bereich, gefolgt von chemischen Grundstoffen (28%), Kunststoff und Gummiprodukten
(17%) sowie sonstigen chemischen Produkten.
Bau
Die Finanzkrise und zyklische Entwicklungen haben den Wachstumskurs der finnischen Bauwirtschaft
gestoppt. Nach Verbandsschätzung sind die Bauleistungen 2009 insgesamt um knapp 8%
gesunken. Sowohl im Hochbau wie auch im Infrastrukturbau sind die notierten Rückgänge deutlich;
nur der Renovierungsbau nahm 2009 leicht zu. Für 2010 rechnet der Verband mit einer leichten
Steigerung der Produktion um etwa 2%; für 2011 wird ein Plus von 3% prognostiziert. Triebfeder
des Zuwachses ist in den nächsten Jahren der Wohnungsneubau. Im Jahr 2009 betrug der Produktionswert
der finnischen Bauwirtschaft insgesamt 25,3 Mrd. Euro.
Elektro/Elektronik - IT/Telekom
Die Nachfrage nach Elektro-/Elektronik-/IT- und Telekom-Produkten und -Ausrüstungen in Finnland
ist aufgrund der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise drastisch gesunken. Für 2009 beziffert
der Verband der Metall- und Elektroindustrie für die gesamte Sparte einen Rückgang des
Umsatzes um etwa 30% auf 19 Mrd. Euro. Für 2010 und 2011 erwartet die Branche wieder steigende
Umsätze. Mit prognostizierten Zuwächsen von 7 beziehungsweise 5% wird das Vorkrisenniveau
aber noch nicht wieder erreicht. Grund für die Annahme der angesichts des starken Rückgangs
mäßigen Zuwächse ist ein relativ bescheidener Auftragseingang. Mit dem Unternehmen Nokia
und seinem Umfeld befindet sich ein wichtiger Innovations- und Weltmarktführer dieses Industriezweigs
in Finnland.