Pfarrblatt Sommer 2013 - Katholische Kirche Steiermark
Pfarrblatt Sommer 2013 - Katholische Kirche Steiermark
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wort des Pfarrers<br />
Wenn man 40 Jahre<br />
Priester war, sollte<br />
einem bewusst sein,<br />
was das heißt. Trotzdem<br />
bleibt man immer<br />
ein Lernender. Wer<br />
man selber ist, geht<br />
einem langsam auf;<br />
Jesus Christus aber, wer<br />
wagt zu sagen, er kenne<br />
ihn! Und darin besteht<br />
all das menschlich Unerklärliche:<br />
Selber ist man schwach und ausgestattet mit allem<br />
Zwiespältigen eines heutigen Menschen; und zugleich<br />
sagt man Worte, tut Dinge, über die kein Mensch verfügen<br />
kann. Der Priester spricht und handelt im Namen<br />
Jesu Christi. Deswegen kann man als Mensch, der<br />
man ist und bleibt, nur bitten: Bitte, ihr alle, die ihr dieses<br />
„Unmögliche“ als Geschenk annehmen sollt: Betet für unsereins!<br />
Überseht das allzu Menschliche eines Priesters, habt Nachsicht,<br />
schaut hinter das Äußere und geht doch mit ihm mit, wenn er seinen<br />
Hirtendienst ausübt, von dem er sich nie dispensieren kann,<br />
auch wenn die Versuchung groß ist, oder wenn er resignieren will.<br />
Oft habe ich in diesen Jahren gedankt, mit Menschen<br />
leben zu dürfen, die man sich gar nicht verdient hat.<br />
Ich sag es ohne falsche Demut.<br />
Beim Jakobifest, am 28.7., will ich beim Festgottesdienst<br />
auch für die 40 Priesterjahre danken<br />
und um Segen bitten; ohne öffentliches Auf-<br />
sehen oder irgendwelche Ehrungen. Christus<br />
allein gehört alle Ehre.<br />
Dass es neue Berufungen aus unserem Pfarrverband<br />
geben möge, soll zum Inhalt unsers Betens gehören.<br />
Auch die anderen kirchlichen Berufungen sind<br />
uns an diesem Tag Anlass zum Dank.<br />
Gottfried Kriendlhofer, unser Diakon, versammelt all die<br />
anderen Diakone seines Weihejahrganges um unseren<br />
Altar. Wir sagen Dank. Für unseren zukünftigen<br />
Diakon, Herbert Pendl, aus Hainersdorf möchten wir<br />
beten.Und dann ist noch unser Pastoralassistent, Mag.<br />
Peter Baumann, der an diesem Jakobifesttag Abschied<br />
nimmt:<br />
Vielmals müssen wir ihm danken. Sein unermüdlicher<br />
Einsatz mit all seinen großen Fähigkeiten,<br />
möge fruchtbar bleiben.<br />
Vielmals Danke – gegen Ende eines Arbeitsjahres!<br />
Pfarrer Peter Rosenberger<br />
2<br />
<strong>Pfarrblatt</strong> - grüss gott<br />
<strong>Pfarrblatt</strong><br />
Tage MIT DeM<br />
sonnen GesanG<br />
DeS HL. FRaNZISKUS<br />
1.Tag:<br />
„Gelobt seist du, mein Herr,<br />
durcH sonne, mond und<br />
sterne....“<br />
• Einen Spaziergang machen<br />
• Mir zehn Minuten schweigend<br />
den Abendhimmel anschauen<br />
• Mir für eine/n andere/n einen „Lichtblick“ ausdenken<br />
2.Tag:<br />
„Gelobt seist du,<br />
mein Herr, durcH Wind<br />
und luft....“<br />
• Fünf Minuten bewusst atmen<br />
• Ehrlich fragen, was mir am meisten „stinkt“ –<br />
bei mir, bei anderen?<br />
• Luftverschmutzung vermeiden ( zu Fuß gehen)<br />
3.Tag:<br />
„Gelobt seist du, mein Herr,<br />
durcH scHWester<br />
Wasser...“<br />
• Einen Tag lang notieren, wie oft ich Wasser brauche<br />
• Einige Zeit bei Regen<br />
am offenen Fenster stehen<br />
• Überlegen, wem das „Wasser bis zum Halse steht“<br />
4.Tag:<br />
„Gelobt seist du, mein Herr,<br />
durcH bruder feuer...“<br />
• Einmal bewusst Kälte spüren<br />
• Versuchen, eine Viertelstunde lang „blind“ zu leben<br />
• Brennt in mir (noch) ein Feuer der Begeisterung<br />
und Liebe?<br />
5.Tag:<br />
„Gelobt seist du,<br />
mein Herr, durcH<br />
mutter erde...“<br />
• Heute intensiv das Kommen des Herbstes betrachten<br />
• Auf großen Hunger warten und bewusst essen<br />
• Echte Erde angreifen und spüren –<br />
für die Früchte der Erde dankbar sein<br />
6.Tag:<br />
„Gelobt seist du, mein Herr,<br />
durcH jene,<br />
die verzeiHen...“<br />
• Beim Schlafengehen alles Negative bewusst ausatmen<br />
• Positiv über einen schwierigen<br />
Menschen denken<br />
• Das Kreuz eines Menschen sehen und tragen helfen<br />
7.Tag:<br />
„Gelobt seist du,<br />
mein Herr, durcH<br />
bruder tod“<br />
• Etwas, an dem ich hänge, verschenken<br />
• Bilder von verstorbenen Familienmitgliedern<br />
oder Freunden anschauen<br />
• Über mein eigenes Sterben nachdenken<br />
Sie können sich für jeden Tag einen oder zwei Punkte<br />
aussuchen und ein kurzes „Tagebuch“ über die<br />
eigenen Erfahrungen und Empfindungen führen.<br />
Fotos&Text: Neuhold, P. Rosenberger, S. Bialkowski<br />
Sonntagsblatt <strong>Steiermark</strong><br />
wort des Seelsorgers<br />
GEDAnkEn<br />
zum JAhr<br />
DES GlAuBEnS<br />
Wer von uns würde<br />
die Bitte der Griechen<br />
„Wir möchten Jesus<br />
sehen“ nicht wiederholen!<br />
Es ist doch die uralte<br />
Sehnsucht des Menschen,<br />
greifbare Beweise<br />
für seine Überzeugung<br />
zu erlangen.<br />
Viele der gegenwärtigen Skeptiker würden sicherlich<br />
zufrieden sein und bekämen eine ganz andere Einstellung<br />
zum Glauben, wenn auch ihnen die Möglichkeit<br />
eingeräumt wäre, Jesus unmittelbar begegnen zu dürfen.<br />
Die Damaligen haben diese Gelegenheit gehabt, sie<br />
haben Jesu Nähe unmittelbar erfahren und seine Worte<br />
vernehmen können. Ob sie dadurch zu einer festen<br />
Überzeugung gelangt sind oder nicht, können wir nicht<br />
feststellen. Sie haben auf jeden Fall das Glück gehabt,<br />
Jesus hautnah zu erleben. Allen späteren Generationen,<br />
die ihren Glauben nur mehr aus der neuen Perspektive,<br />
also aus Tod und Auferstehung, gewinnen konnten, haben<br />
oft Zweifel gehabt, ob sie die Frohe Botschaft und<br />
die daraus erwachsenden Konsequenzen annehmen<br />
und danach leben könnten. Diese Menschen empfinden<br />
die Begegnung mit Jesus Christus ganz anders. Sie<br />
brauchen nicht zu sehen, um an Jesus glauben zu können<br />
und von ihm überzeugt zu sein.<br />
Aus dem Sehen allein muss nicht unbedingt gleich<br />
Glaube entspringen. Aus Sehen kann Wissen entstehen<br />
oder die Neugier befriedigt werden. Die überzeugende<br />
Kraft des Sehens gründet eben nicht unbedingt und<br />
ausschließlich auf der Fähigkeit des Auges. Das Sehvermögen<br />
des Herzens führt erst zur wahren Erkenntnis,<br />
unterscheidet Falsches von Richtigem und leitet zur<br />
richtigen Entscheidung.<br />
Die Weite des Herzens bedeutet mehr als die Sicht mit<br />
den Augen. Das wahre Empfinden, Wahrnehmen und<br />
Erkennen im Glaubensbereich kann nur auf dieser<br />
Ebene stattfinden.<br />
http://www.facebook.com/pfarre.ilz<br />
Seelsorger Slawek Bialkowski<br />
- grüss gott 3