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Der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und ...

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<strong>Der</strong> <strong>Hamburgische</strong> <strong>Beauftragte</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Datenschutz</strong> <strong>und</strong> Informationsfreiheit<br />

Nutzung von MySite im Rahmen des FHHportals<br />

Vorbemerkung:<br />

<strong>Der</strong> Arbeitgeber FHH stellt dem Arbeitnehmer Mittel zur Erledigung seiner Arbeit zur Verfügung.<br />

In diesem Rahmen kann er bestimmen, auf welche Art <strong>und</strong> Weise beispielsweise<br />

kommuniziert werden kann <strong>und</strong> soll, unabhängig davon, ob intern mit Kollegen oder extern<br />

mit K<strong>und</strong>en/Antragstellern etc. Dies kann das Telefon, ein Faxgerät oder ein E-Mail-Account<br />

sein. Ein weiteres Angebot der FHH zur Kommunikation stellt das FHHportal dar. Das<br />

FHHportal ist eine Anwendung <strong>für</strong> alle Mitarbeiter der FHH, auf der Informationen veröffentlicht<br />

<strong>und</strong> gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> vielfältige Möglichkeiten zur Zusammenarbeit genutzt werden können.<br />

Die FHH setzt <strong>für</strong> das Verfahren FHHportal Sharepoint Technologie mit Feature MySite<br />

ein. Die Finanzbehörde hat über verschiedene Informationskanäle über das Verfahren informiert.<br />

Exemplarisch können hier die Erläuterungen im FHHportal<br />

(http://fhhportal.stadt.hamburg.de/websites/0007/ueberblick/Seiten/Was-ist-das-FHHportal.aspx)<br />

<strong>und</strong> die angebotenen Schulungsveranstaltungen genannt werden.<br />

Wie funktioniert MySite?<br />

Für jeden Nutzer des FHHportals wird automatisiert eine eigene FHHportal-Seite - „Meine<br />

Webseite“ bzw. „MySite“ - angelegt. Darin sind immer Angaben zu Nutzer, die aus dem Verfahren<br />

HaSI (FHHAdressbuch) stammen. Dies sind insbesondere Name, Dienstanschrift, E-<br />

Mail-Adresse <strong>und</strong> Zuordnung zur Organisationseinheit. Auf diese Angaben, die auch in Outlook<br />

unter Adressbuch den Nutzern zur Verfügung stehen, haben alle Nutzer des FHHportals<br />

lesenden Zugriff. Diese Berechtigungen können auch nicht vom Besitzer der MySite verändert<br />

werden.<br />

Die Mitarbeiter können selbst entscheiden, ob sie die MySite darüber hinaus nutzen, die<br />

Nutzung ist also kein Zwang, sondern beruht auf Freiwilligkeit. Kein anderer Nutzer kann<br />

über das Profil eines anderen Mitarbeiters bestimmen. Die MySite ist ausschließlich aus dem<br />

internen FHH-Netz zu erreichen.<br />

Sofern die MySite nicht aktiv gepflegt wurde, enthält sie dieselben Informationen, wie das<br />

Outlook-Adressbuch. Wer sein eigenes Profil pflegt, kann entscheiden, ob es <strong>für</strong> andere<br />

Personen freigegeben wird. <strong>Der</strong> Nutzer kann „Kollegen“ hinzufügen <strong>und</strong> auch darüber bestimmen,<br />

welche Personen oder Personengruppen sein Profil, seine Informationen sehen<br />

darf. Für diese Daten kann er differenziert festlegen, wer auf diese Informationen Zugriff haben<br />

soll. Allerdings kann kein Nutzer verhindern, dass ein anderer Nutzer ihn als „Kollegen“<br />

hinzufügt. Wenn ein „Kollege“ hinzugefügt wird, bekommt dieser eine Mail mit dem Betreff<br />

„xxx hat Sie als Kollegen hinzugefügt“. <strong>Der</strong> hinzugefügte „Kollege“ muss nicht reagieren.<br />

Wenn das Profil nicht gepflegt wurde, können auch keine Informationen an andere Nutzer<br />

zur Kenntnis gegeben werden.


<strong>Der</strong> <strong>Hamburgische</strong> <strong>Beauftragte</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Datenschutz</strong> <strong>und</strong> Informationsfreiheit<br />

Bei Auswahl der Funktion „Kollege hinzufügen“ kommen drei Verfahrensweisen in Betracht:<br />

1. <strong>Der</strong> Nutzer lässt sich vom System „Kollegen“ basierend auf vorher eingegangenen<br />

Kommunikationsbeziehungen vorschlagen. Die Kollegenvorschlagsfunktion wird vom<br />

Client-Produkt Outlook zur Verfügung gestellt. Dazu muss der Nutzer zwischen der<br />

MySite <strong>und</strong> dem lokalen PC aktiv eine Verbindung bestätigen. Deshalb die Sicherheitsfrage,<br />

wenn man das erste Mal seine eigene MySite aufruft:<br />

So entsteht zwischen den auf dem PC installierten Office Produkten <strong>und</strong> der Share-<br />

Point-MySite eine Verbindung. Es wird ein Eintrag in der Registry des PCs vorgenommen<br />

<strong>und</strong> der PC führt lokal eine Liste mit Kollegen, die dann später <strong>für</strong> Vorschläge<br />

verwendet wird. Wichtig dabei ist, dass diese Vorschlagsliste rein lokal geführt<br />

wird. Outlook prüft den Ordner „Gesendete Objekte“ auf Kontakte <strong>und</strong> Häufigkeiten,<br />

um basierend darauf Vorschläge zu generieren. Zu diesem Zeitpunkt werden keine<br />

Daten an SharePoint oder ein anderes technisches System übermittelt. Besuchen Sie<br />

Ihre „Meine Website“ (auch „MySite“ unter http://mein.fhhportal.stadt.hamburg.de), so<br />

können Sie fortan die folgenden Funktionen nutzen:<br />

o Kollegen vorschlagen<br />

o Fragen („Frag mich nach/über…“) <strong>und</strong> Interessen vorschlagen<br />

Diese Funktionen müssen aktiv vom Nutzer genutzt werden. Selbst wenn man diese<br />

Datenverbindung erlaubt hat, kann man jederzeit die Kollegenvorschlagsfunktion unterbinden.<br />

Die Bereitstellung dieser Informationen übernimmt Outlook (hier die Version 2010):<br />

Aktivieren Sie da<strong>für</strong> unter „Datei > Optionen“ das Auswahlfeld „Lässt die Analyse gesendeter<br />

E-Mails zu, um Personen zu identifizieren (…)“:<br />

2. <strong>Der</strong> Nutzer gibt einen Namen ein<br />

3. <strong>Der</strong> Nutzer wählt manuell „Kollegen“ aus. Dazu werden die Einträge des FHH-<br />

Adressbuchs genutzt.<br />

Es werden dabei keine neuen Daten erzeugt <strong>und</strong> gespeichert. MySite greift auf die bereits<br />

vorhandenen Kommunikationsdaten in Outlook (Adressbuch), Outlookdaten des Clients <strong>und</strong><br />

HaSI (elektronisches Verwaltungs-Verzeichnis) zu.


<strong>Der</strong> <strong>Hamburgische</strong> <strong>Beauftragte</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Datenschutz</strong> <strong>und</strong> Informationsfreiheit<br />

<strong>Datenschutz</strong>rechtliche Aspekte:<br />

Mit der Anwendung FHHportal werden personenbezogene Daten der Beschäftigten verarbeitet,<br />

insbesondere Kommunikationsdaten.<br />

Rechtsgr<strong>und</strong>lage:<br />

§ 28 Abs. 1 HmbDSG<br />

Personenbezogene Beschäftigtendaten dürfen verarbeitet werden, soweit dies eine Rechtsvorschrift,<br />

ein Tarifvertrag, eine allgemeine Regelung der obersten Dienstbehörde, die<br />

mit den Spitzenorganisationen der zuständigen Gewerkschaften <strong>und</strong> Berufsverbände<br />

beziehungsweise mit den Berufsverbänden der Richterinnen <strong>und</strong> Richter verbindlich<br />

vereinbart (§ 94er HmbPersVG-Vereinbarung) worden ist, oder eine Dienstvereinbarung<br />

vorsieht.<br />

Auszug aus der § 94er Vereinbarung „Regelungen zur Bürokommunikation <strong>und</strong> zu E-<br />

Government“ vom 10.09.2001, Ziffer 4:<br />

Automatisierte allgemeine Bürofunktionen sind so zu gestalten, dass bei ihrer Nutzung so<br />

wenig personenbezogene Daten wie möglich erhoben <strong>und</strong> verarbeitet werden. Personenbezogene<br />

Daten werden nicht zur Verhaltens- <strong>und</strong> Leistungskontrolle von Beschäftigten genutzt.<br />

Die bei der Nutzung der Bürokommunikation gespeicherten Daten (Protokolldateien, Verbindungs-<br />

bzw. Nutzungsdaten) <strong>und</strong> die <strong>für</strong> die Kommunikation erforderlichen Daten der Beschäftigten<br />

<strong>und</strong> externen Teilnehmer (Bestandsdaten) dürfen nur <strong>für</strong> die nachstehenden<br />

Zwecke verarbeitet werden:<br />

Herstellen von Verbindungen <strong>für</strong> die elektronische Kommunikation<br />

Systemverwaltung, einschließlich Benutzerverwaltung <strong>und</strong> Fehlerbehandlung<br />

Überprüfung der Rechtmäßigkeit der Nutzung<br />

Absicherung der Kommunikation, z. B. durch Vertretungsregelungen, elektronische<br />

Unterschrift <strong>und</strong> Verschlüsselung<br />

Die Beschäftigten sind vor Einführung von Bürokommunikationsdiensten (z.B. Teledienste),<br />

die im automatisierten Verfahren Daten speichern, über Art <strong>und</strong> Umfang der Datenverarbeitung<br />

zu unterrichten.<br />

Daten, die aus betrieblichen Gründen insbesondere zu Zwecken der Datensicherheit gespeichert<br />

werden, dürfen zur Begründung dienst- <strong>und</strong>/oder arbeitsrechtlicher Maßnahmen gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

nicht verwendet werden.<br />

Ausnahmsweise ist die Auswertung von gespeicherten Verbindungs- bzw. Nutzungsdaten<br />

bei einem (auch zufällig entstandenem) konkreten Verdacht zur Aufklärung von Missbrauchstatbeständen<br />

(Dienstvergehen oder Verletzungen arbeitsvertraglicher Pflichten) zulässig.<br />

<strong>Der</strong> auslösende Sachverhalt ist zu dokumentieren. <strong>Der</strong> zuständige Personalrat ist<br />

möglichst vorher zu unterrichten. <strong>Der</strong> betroffene Beschäftigte ist zu unterrichten, sobald dies<br />

ohne Gefährdung des Aufklärungsziels möglich ist. Daten, die ausschließlich zum Zwecke<br />

der Aufklärung erhoben wurden, sind zu löschen, sobald der Verdacht ausgeräumt ist oder<br />

sie <strong>für</strong> Zwecke der Rechtsverfolgung nicht mehr benötigt werden.


<strong>Der</strong> <strong>Hamburgische</strong> <strong>Beauftragte</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Datenschutz</strong> <strong>und</strong> Informationsfreiheit<br />

Die Verbindungs- <strong>und</strong> Nutzungsdaten sind zu löschen, sobald sie <strong>für</strong> die oben genannten<br />

Zwecke nicht mehr benötigt werden. Teilnehmerdaten <strong>und</strong> Bestandsdaten in Verzeichnissen<br />

sind soweit technisch möglich nach Ausscheiden der Teilnehmer unverzüglich zu löschen.<br />

§ 28 HmbDSG in Verbindung mit der § 94er Vereinbarung „Bürokommunikation“ ist als<br />

Rechtsgr<strong>und</strong>lage aus unserer Sicht gr<strong>und</strong>sätzlich tragfähig. Die § 94er Vereinbarung „Bürokommunikation“<br />

hat jedoch einen Stand von 10.09.2001. Zum damaligen Zeitpunkt waren<br />

Funktionalitäten, wie sie das FHHportal bereitstellt, weder Stand der Technik noch im Fokus<br />

der konkreten Regelungen. Auch wenn die Vereinbarung, wie in Ziffer 1, vom Anwendungsbereich<br />

weit gefasst ist, so hat man sich in Ziffer 3 darauf verständigt, dass neue Formen in<br />

der Weise eingeführt werden müssen, dass sie von den Beschäftigten mitgetragen werden<br />

können. Insbesondere wurde vereinbart, dass die in der Anlage festgeschriebenen konkreten<br />

Regelungen aufgr<strong>und</strong> der gemachten Erfahrungen fortentwickelt <strong>und</strong> ergänzt werden sollten.<br />

Die Einführung des FHHportals incl. der MySite sollte aus Sicht des HmbBfDI zum Anlass<br />

genommen werden, die Vereinbarung <strong>und</strong> insbesondere die Anlage fortzuentwickeln <strong>und</strong> die<br />

bereitgestellten Möglichkeiten eines sozialen Netzwerks darin zu behandeln, um die gebotene<br />

Transparenz <strong>für</strong> die Beschäftigten herzustellen. Die Gespräche mit der Finanzbehörde<br />

dazu sind noch nicht abgeschlossen.<br />

Bei der Kommunikation mittels Outlook entstehen die zur Kommunikation erforderlichen Verbindungsdaten.<br />

Da das FHHportal mit dem Feature MySite nur bestehende Kommunikationsverbindungs-<br />

oder Teilnehmerdaten aus elektronischen Verzeichnissen (Outlookdaten<br />

des Clients, Outlook-Adressbuch, Verwaltungsverzeichnis HaSI) nutzt <strong>und</strong> beim Hinzufügen<br />

von „Kollegen“ zum Zwecke der Kommunikation eine Verbindung mit dem potentiellen Empfänger<br />

aufbaut, fallen diese Daten zwar in den Anwendungsbereich der oben genannten<br />

§ 94er-Vereinbarung. Da aber die Veröffentlichung der Kommunikationsbeziehung im<br />

FHHportal nicht erforderlich ist, gilt es hierbei, das Recht auf informationelle Selbstbestimmung<br />

zu beachten <strong>und</strong> zu stärken. Dabei muss sowohl des Recht des MySite-Besitzers als<br />

auch der Person, die zum Kollegen gemacht wird, betrachtet werden. Das Recht des MySite-<br />

Besitzers kommt insofern zum Tragen, dass er darüber entscheiden kann, welche zusätzlichen<br />

Personen er zu Kollegen machen möchte <strong>und</strong> ob diese Information im FHHportal (ggf.<br />

unterschiedlichen Gruppen) angezeigt wird. Mit der Bekanntgabe der Information, wer Kollege<br />

ist, gibt man jedoch auch Informationen über diese Person bekannt. Zwar wird die Person,<br />

die zum Kollegen gemacht wurde, darüber informiert, es besteht jedoch keine Möglichkeit,<br />

bereits im Vorfeld gegen eine solche Bekanntgabe im Intranet zu widersprechen. Aus<br />

unserer Sicht sollte jedoch die vorherige Zustimmung dieser Person zur Voraussetzung gemacht<br />

werden.<br />

Da es nach Auskunft der Finanzbehörde bisher keine Konfigurationsmöglichkeit gibt, das<br />

Einholen der Zustimmung der Person, die zum Kollegen gemacht werden soll, technisch zu<br />

erzwingen, sollte geprüft werden, wie eine solche technische Möglichkeit des Opt-in ergänzt<br />

werden kann. Bis eine solche technische Lösung umgesetzt ist, sollte unverzüglich die organisatorische<br />

Regelung geschaffen werden, dass die Betroffenen die Möglichkeit haben, dass


<strong>Der</strong> <strong>Hamburgische</strong> <strong>Beauftragte</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Datenschutz</strong> <strong>und</strong> Informationsfreiheit<br />

Opt-out unkompliziert durchzusetzen, wenn sie durch die automatische Mail darüber informiert<br />

wurden, dass ein Nutzer sie zum Kollegen gemacht hat. Auch zu diesem Punkt laufen<br />

noch die Gespräche mit der Finanzbehörde.<br />

Die Daten verarbeitende Stelle kommt ihrer Verpflichtung nach § 12a HmbDSG zur Aufklärung<br />

der Betroffenen über die Datenverarbeitung durch Informationen im Intranet nach.<br />

Weitere Informationen:<br />

http://fhhportal.stadt.hamburg.de/websites/0007/WI/Informationsmaterial/<strong>Datenschutz</strong>/FHHportal%20RL.pdf<br />

http://fhhportal.stadt.hamburg.de/websites/0007/ueberblick/Seiten/MySite.aspx<br />

Kontakt/ Rückfragen: Evelyn Seiffert, Tel. 040 / 428 54 - 4060<br />

Dr. Sebastian Wirth, Tel. 040 / 428 54 - 4053

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