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Janus' syner - et essay om Weyses selvbiografi (1820) - dansk ...

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Durch den ung<strong>et</strong>heilten Beifall aufgemuntert k<strong>om</strong>ponirte Weyse bald darauf die<br />

große r<strong>om</strong>antische Oper von Oehlenschläger: Faruk, und auch dieses Werk fand<br />

wegen des hinreißenden kraftvollen Styls die größte Theilnahme.<br />

Im Jahre 18 13 kam Oehlenschlägers Oper: Ludlams Höhle (deutsch v<strong>om</strong> Dichter<br />

als dramatisches Märchen behandelt) aufs Theater, und Weyse, der die Musik<br />

dazu geschrieben hatte, bewährte auch hier sein glückliches Genie. Man drängte<br />

sich, ihn mit Ehrenbezeugungen und Auszeichnungen zu überhäufen und er war<br />

nun der entschiedene Liebling des Publikums. Im Jahre 18 15 wurde er wegen<br />

seiner mannigfaltigen Verdienste in seiner Kunst zum Professor ernannt.<br />

In Folge der an ihn von Seiten der Direktion des dänischen Nationaltheaters erlassenen<br />

Aufforderung, k<strong>om</strong>ponirte er 18 17 die Hexenchöre zu den Shakespearischen<br />

Trauerspiele Macb<strong>et</strong>h, und erregte damit eine außerordentliche Sensation.<br />

Dem Wunsche des Hofes zufolge c<strong>om</strong>ponirte er in eben diesem Jahre, zu dem im<br />

October eintr<strong>et</strong>enden Lutherischen Reformationsfeste, die Kirchenmusik, welche<br />

in der Frauen-Kirche in Anwesenheit des Hofes aufs glänzendste executirt wurde.<br />

Der König überreichte ihm eigenhändig zum Beweise seiner Zufriedenheit, eine<br />

schöne, reich mit Brillanten bes<strong>et</strong>zte und mit Gold gefüllte Tabatiere.<br />

In dem nämlichen Jahre begann er die C<strong>om</strong>position seines herrlichen Miserere,<br />

welches allgemein als ein unschätzbares Meisterwerk anerkannt, und bei der Production<br />

mit der größten Theilnahme aufgen<strong>om</strong>men wurde.<br />

Wie in den größern Werken, entfalt<strong>et</strong> sich auch die reiche Fülle seines Genies in<br />

den kleinern sehr zahlreichen Arbeiten. Es ist dabei eine Frage, ob man ihn mehr<br />

als Künstler bewundern, oder als Mensch achten soll. Er ist ein Mann von der feinsten<br />

Welt, und besitzt gründliche wissenschaftliche Bildung. Sein nicht unb<strong>et</strong>rächtliches<br />

Vermögen hat er bei seiner großen Liebhaberei und Kenntniß seltener Steine<br />

beinahe ganz auf diesen Artikel verwend<strong>et</strong>. Auch als Dichter hat er sich nicht ohne<br />

Glück versucht. Er ist ein großer Verehrer Mozarts, aber durchaus Feind des j<strong>et</strong>zigen<br />

herrschenden Geschmacks in der Musik.<br />

Wir glauben diese kleine Skizze nicht besser schließen zu können, als wenn wir<br />

die beiden l<strong>et</strong>zten Strophen aus Baggesens vortrefflichem Gedichte, welches er in<br />

dänischer Sprache dem Künstler nach Anhörung seines Miserere überreichte, in<br />

einer U ebers<strong>et</strong>zung mittheilen, da sie den reichbegabten Mann wahr und treffend<br />

charakterisiren:<br />

72<br />

Du Meister des heiligen Jubelgesangs,<br />

Sei Raphael mir des begeisterten Klangs<br />

Von nun an gegrüßt und gedankt und gefeiert!<br />

Als dieser den offenen Himmel mir wies,<br />

Was noch dem Gefühle verborgen er ließ<br />

Das Heiligste hat mir dein Zauber entschleiert.<br />

Wie himmlisch der Heiland, erhaben und mild<br />

Aufschwebte dem innersten Auge durch's Bild,<br />

In seiner Verklärung vollend<strong>et</strong>en Schöne,<br />

So schwebten, 0 Weyse! vorüber im Chor<br />

Die Wonnen des Himmels dem innersten Ohr<br />

Auf Fittigen deiner ätherischen Töne.

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