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Grundschulunterricht 2/2006<br />

Sachrechnen<br />

Ute Alsdorf: Verstehen der Sachaufgabe. Voraussetzung für selbständiges Lösen<br />

Der Artikel gibt Anregungen, wie man durch spielerische Übungsformen das Lösen von<br />

Sachaufgaben fördern kann. Im Mittelpunkt der Beispiele steht das Verstehen der Aufgabe als<br />

wesentliche Voraussetzung für das selbstständige Lösen.<br />

Claudia Böttinger: Aufgaben für begabte Schüler. Modelle für die Fibonacci-Zahlen<br />

Die Zahlen 1, 1, 2 ,3 ,5, 8, <strong>13</strong>, ... sind bekannt als „Fibonacci-Zahlen“, benannt nach<br />

Leonardo von Pisa, dem Sohn des Bonacci. Das Bildungsgesetz ist recht einfach: Die Summe<br />

zweier aufeinander folgender Zahlen ergibt die nächste Zahl. Die Zahlen ergeben sich im<br />

Original als Anzahl von Kaninchenpärchen, die sich nach bestimmten Regeln vermehren. Da<br />

dieses Modell für Kinder schwer zugänglich ist, werden einfache, durch Handlungen<br />

begleitete Beispiele vorgestellt. So kann man Wege legen lassen oder Häuser nach<br />

bestimmten Regeln anmalen lassen. Besonders interessant für die Kinder war es, sich<br />

Sitzordnungen für Lehrer/innen und Schüler/innen zu überlegen, bei denen nie zwei Lehrer<br />

nebeneinander sitzen durften, weil die zu viel reden. Auch hier ergeben sich die Fibonacci-<br />

Zahlen. Lässt man die Beispiele als Stationsarbeit bearbeiten, so können die Kinder<br />

Beziehungen zwischen den einzelnen Modellen erkennen. Man kann überlegen lassen:<br />

Weshalb ergibt sich immer dieselbe Gesetzmäßigkeit? Dies ist eine Aufgabe, die viele<br />

Differenzierungsmöglichkeiten bietet.<br />

Daniela Dennhöfer/Bernd Neubert: Wie viele Autos fahren an unserer Schule vorbei?<br />

Erfassen und Darstellen von Daten in der dritten Klasse<br />

Täglich werden wir mit vielen Daten konfrontiert, die auf unterschiedliche Art und Weise<br />

präsentiert werden. So sammeln auch schon Grundschüler in ihrem Alltag Erfahrungen zu<br />

diesem Problemkreis. Andererseits bedarf das richtige Erfassen und Interpretieren von Daten<br />

einer gewissen Erfahrung. Deshalb sollte bereits in der Grundschule damit begonnen werden,<br />

Schülerinnen und Schüler an einen kritischen Umgang mit Statistiken zu gewöhnen.<br />

Im Beitrag wird eine Unterrichtseinheit über fünf Stunden zum Thema „Verkehrszählung“<br />

vorgestellt, in der Schülerinnen und Schüler einer dritten Klasse Daten selbst erfassen und<br />

ihren Mitschülern präsentieren. Die Einheit bildete den Einstieg in die Behandlung<br />

statistischer Themen und sollte an die bereits vorhandenen Erfahrungen zum Erfassen und<br />

Darstellen von Daten anknüpfen.<br />

Christa Erichson: Authentische Schnappschüsse zum Sachrechen<br />

Dieser Beitrag soll dazu ermutigen, sich von der herkömmlichen Textaufgabenpraxis zu<br />

verabschieden. Die Hartnäckigkeit, mit der sich Textaufgaben trotz anhaltender Kritik im<br />

Sachrechenunterricht behaupten, dürfte auch daran liegen, dass Alternativen entweder nicht in<br />

Sicht oder aber im Anspruch so hoch angesetzt sind, dass sie vom Arbeits- und Zeitaufwand<br />

her nicht praktikabel sind. Es werden authentische mathematische „Schnappschüsse“ als<br />

Ausgangsmaterial für ein Sachrechnen vorgestellt, das einerseits dem Zeitfaktor Rechnung<br />

trägt, andererseits aber nicht den Zielen des Sachrechnens „im eigentlichen Sinne“<br />

zuwiderläuft.<br />

Birgit Glaser/Bernd Neubert: „Wir erstellen eine Rechengeschichtenkartei“<br />

Vielerorts werden die Schwierigkeiten bei der Behandlung von Sachaufgaben im<br />

Mathematikunterricht beschrieben. Ein möglicher Ansatz zur Auseinandersetzung mit diesen<br />

Problemen stellt das Verfassen eigener Rechengeschichten dar. Im Beitrag werden<br />

Erfahrungen einer in einem zweiten Schuljahr durchgeführten Einheit zum Thema „Wir


erstellen eine Rechengeschichtenkartei“ beschrieben. Das Ziel dieser Einheit war es, den<br />

Schülerinnen und Schülern über das Schreiben von eigenen Rechengeschichten ein tieferes<br />

Verständnis von Sprache, Sach- und mathematischer Struktur von Rechengeschichten zu<br />

ermöglichen.<br />

Eva-Tabea Hain: „Mache eine Zeichnung, die dir beim Rechnen hilft!“ Verknüpfen<br />

schriftlicher und visueller Informationen beim Lösen authentischer Sachaufgaben<br />

Herr Vergesslich fährt von Hamburg nach Köln. Bei Bremen fällt ihm ein, dass er etwas<br />

Wichtiges vergessen hat, sodass er wieder nach Hause zurück fährt. Anschließend fährt er<br />

wieder nach Köln. Diese Informationen und eine Deutschlandkarte hatten Viertklässler/innen<br />

zur Hand, um die Kilometer, die Herr Vergesslich insgesamt gefahren ist, als er wieder zu<br />

Hause ankommt, zu berechnen (vgl. Schütte, S.: Die Matheprofis, 4. Lehrerband. München<br />

2003, 42).<br />

Wie aber verknüpfen Kinder schriftliche und visuelle Informationen beim Lösen zeitgemäßer<br />

Sachaufgaben? Ein Mädchen konnte sich mithilfe der Karte beispielsweise eine Skizze<br />

anfertigen, die den Sachverhalt veranschaulichte. Eine für uns Erwachsene logisch<br />

erscheinende und nachvollziehbare Lösungsstrategie, die jedoch eher die Ausnahme darstellt<br />

und zeigt, wie wichtig es ist, dass Kinder zukünftig nach einem zeitgemäßen<br />

Sachrechenkonzept unterricht werden.<br />

Nicole Harras: Quer durch das Sonnensystem – Rechengeschichten zum „Planetenbuch“<br />

Der Beitrag stellt eine Unterrichtseinheit vor, die in einem vierten Schuljahr im<br />

Mathematikunterricht erprobt wurde. Es werden neben der Beschreibung der Durchführung<br />

der Einheit nicht nur besondere Aspekte bei der Behandlung des Themas „Weltraum“ im<br />

Mathematikunterricht aufgezeigt, sondern auch einen Einblick in die Eigenproduktionen der<br />

Kinder gegeben.<br />

Einen ersten Zugang zu den Größenverhältnissen in unserem Sonnensystem konnten die<br />

Viertklässler durch die Erkundung eines Planetenwanderweges finden. Das zentrale Ziel der<br />

Unterrichtseinheit war es dann, Sachtexte „mathematisch“ auszuwerten. In einem kleinen<br />

Buch sind hierzu Informationen über jeden Planeten gesammelt worden. Durch das Schreiben<br />

eigener Rechengeschichten zu diesem „Planetenbuch“ wurden die Viertklässler dazu<br />

angeregt, Daten zu vergleichen, Ergebnisse zu schätzen oder Rechnungen zu überschlagen<br />

und mit Zahlen in großen Zahlenräumen zu rechnen.<br />

Sabine Kaufmann: Üben von Teilqualifikationen zum Sachrechnen<br />

Durch die als zentrale Aufgabe des Mathematikunterrichts benannte Anwendungsorientierung<br />

und durch die Betonung der allgemeinen mathematischen Kompetenzen in den neuen<br />

Bildungsplänen ist das Sachrechnen deutlich in den Vordergrund gerückt. Doch<br />

Sachaufgaben bereiten häufig auch „guten Rechnern“ große Schwierigkeiten, denn das Lösen<br />

erfordert eine Vielzahl von Teilfähigkeiten: Das Sachproblem muss verstanden werden, ein<br />

mathematisches Modell muss aufgestellt werden, auf mathematischer Ebene muss das<br />

Problem gelöst werden, das Ergebnis muss interpretiert und auf Plausibilität geprüft werden.<br />

Da jede der erforderlichen Teilaktivitäten für die Kinder Probleme in sich tragen kann, ist es<br />

sinnvoll, diese auch isoliert zu üben.<br />

Susanne Pfeil: Kindern das Denken wieder angewöhnen. Arbeiten mit offenen<br />

Sachaufgaben im Rahmen des Sinus-Projekts<br />

Mit der Intention etwas am eigenen Mathematikunterricht verändern zu wollen, starteten <strong>13</strong><br />

Thüringer Grundschulen und eine Förderschule mit anderen Schulen aus <strong>13</strong> Bundesländern in<br />

das 5 Jahre laufende BLK-Modellversuchsprogramm „ Sinus-Transfer Grundschule“. Hierbei


geht es um die Weiterentwicklung des mathematischen und naturwissenschaftlichen<br />

Unterrichts im Grundschulbereich.<br />

Im ersten Projektjahr widmeten sich die Kollegen u. a. der Veränderung der Aufgabenkultur<br />

im Mathematikunterricht, um der Leistungsheterogenität der Schülerinnen und Schüler<br />

gerecht zu werden. Es zeigte sich und wurde auch dokumentiert, dass sie mit<br />

herausfordernden Situationen und problemorientierten Aufgabenstellungen bei<br />

kontinuierlichem Einsatz im Unterricht enorme Leistungsfortschritte machen und sich die<br />

Motivation für das Fach erhöht. Dabei wurde vordergründig mit der Einbeziehung offener<br />

und problemorientierter Sachaufgaben in den Unterricht begonnen.<br />

Der Beitrag gibt erste Einblicke und Beispiele in die Umsetzung der Thematik und die daraus<br />

resultierende Veränderung der Rolle der Lehrerin/des Lehrers.<br />

Renate Rasch: Zu vielfältigen Aktivitäten im Rahmendes Sachrechnens anregen.<br />

Einführung in das Themenheft<br />

Mithilfe von Sachaufgaben können Schülerinnen und Schüler lernen, operative Beziehungen<br />

zu verstehen und anzuwenden. So, wie es die Sachsituation erfordert, wird das Malnehmen,<br />

Teilen, das Addieren oder Subtrahieren angesprochen. Über die formale Rechentechnik<br />

hinaus, wird auf diese Weise von den Kindern Wissen über die Möglichkeiten des<br />

Verknüpfens von Zahlen gewonnen.<br />

Zum Sachrechnen gehört Umwelterschließung mit mathematischen Mitteln. Authentische<br />

Sachsituationen können über das Errechnen fehlender Größen hinaus, dazu anregen, Daten zu<br />

schätzen, auf verschiedene Weise darzustellen und zu interpretieren. Sachaufgaben können in<br />

den Bereich des Problemlösens führen. Auf der Basis probierender Lösungsaktivitäten können<br />

mehr oder weniger anspruchsvolle Lösungsstrategien entwickelt werden.<br />

Das vorliegende Themenheft zum Sachrechnen macht auf diese und andere Lernaktivitäten<br />

aufmerksam.<br />

Christine Schuff: Bearbeiten von Sachaufgaben durch einen mathematisch begabten<br />

Schüler<br />

Begabte Schüler sind meistens mit den regulären Sachaufgaben des jeweiligen Schulbuches<br />

unterfordert. Daher ist es von Bedeutung, die Kinder zu fördern und ihnen weitere Aufgaben<br />

aus der Begabtenliteratur zur Verfügung zu stellen. Doch wie bearbeiten begabte Schüler<br />

Sachaufgaben? Gehen sie mit Aufgaben aus dem eingeführten Mathematikbuch anders um als<br />

mit schwierigeren, für sie speziell ausgewählten Aufgaben? Wie lösen begabte Schüler<br />

Textaufgaben, nutzen sie besondere Wege? Mithilfe von Sachaufgaben aus verschiedenen<br />

Bereichen konnten Besonderheiten herausgestellt werden. Dazu wurde mit einem<br />

mathematisch begabten Schüler, der nun die Klasse 3 besucht, gearbeitet. Es ist festzustellen,<br />

dass begabte Kinder sich im regulären Unterricht oftmals langweilen und ihren Gedanken<br />

keinen freien Lauf lassen können, da viele Lehrkräfte die regulären Lösungswege fordern.<br />

Wichtig ist, dass diese Schülerinnen und Schüler ihre Kreativität ausleben und ihre Grenzen<br />

testen können. Mathematisch Begabte verwenden sehr vielfältige Strategien, um die richtige<br />

Lösung zu finden, wie in den aufgeführten Beispielen ersichtlich wird. Eine Besonderheit<br />

besteht darin, dass Kinder häufig nur das Ergebnis notieren ohne den Lösungsweg<br />

aufzuschreiben oder sich Notizen zu machen. Weitere Erkenntnisse sind aus den Aufgaben<br />

ersichtlich.

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