Führen in der Pflege. - Connexia

5.4 Limitationen der Untersuchung
5 Kritische Reflexion der Ergebnisse
Vorweg muss angemerkt werden, dass es aktuell keine Untersuchung bezüglich dem Füh-
rungsverhalten der Führungskräfte in der Pflege sowie der Arbeitszufriedenheit der Mitar-
beiterInnen in den Vorarlberger Alten- und Pflegeheimen gibt. Die vorliegende Untersu-
chung versucht diese Lücke zu schließen und soll einen Überblick über das Führungs-
verhalten der direkten Führungskräfte sowie der Arbeitszufriedenheit geben. Dazu
erfolgte die Einschätzung ausschließlich über ausgebildete MitarbeiterInnen im Berufsfeld
der Pflege in den Vorarlberger Alten- und Pflegeheimen. Von einer Verallgemeinerung
der Ergebnisse auf andere Pflegestrukturen ist Abstand zu nehmen, handelt es sich bei den
Alten- und Pflegeheimen doch aufgrund klarer Vorgaben seitens des Landes Vorarlberg
hinsichtlich der Personalberechnungen, der im Prüfbericht beschriebenen Qualitäts-
vorgaben sowie des identen Versorgungsauftrags um strukturell ähnliche Einrichtun-
gen.
In Bezug auf das Erhebungsinstrument ist kritisch anzumerken, dass die Autoren des
MLQ für die Darstellung des Führungsstils der direkten Führungskraft ein Profil vorge-
sehen haben. In Anlehnung an das Full Range of Leadership Modell ist die Füh-
rungskraft keinem eindeutigen Führungsstil zuzuordnen, vielmehr trägt diese Elemente der
transformativen und transaktionalen Führung in sich. Das heißt, dass eine eindeutige Zu-
ordnung des Führungsstils kaum möglich ist und eine differenzierte Betrachtungsweise
lediglich über die Auswertung der jeweiligen Subskalen stattfinden kann.
In weiterer Folge ist für weiterführende Untersuchungen anzumerken, dass neben der
Fremdeinschätzung der MitarbeiterInnen auch eine Selbsteinschätzung der Füh-
rungskräfte unumgänglich erscheint, um mögliche Vergleiche anzustellen. Von dieser Art
der Erhebung wurde Abstand genommen, da dies die zeitlichen Ressourcen des Autors
gesprengt hätte. Genauso wichtig erscheint dem Autor die Abfrage der MitarbeiterInnen
hinsichtlich eines Idealtyps der Führung, um letzten Endes die vorhandene Führungs-
qualität möglichst real bewerten zu können.
Als heikel zu bewerten ist das vorgegebene fünfstufige Antwortformat des MLQ. Für
weiterführende Studien wird empfohlen, eine veränderte Antwortskala einzusetzen,
um die tendenziellen Einträge in der Mitte zu minimieren um so einer möglichen Ver-
zerrung entgegenzuwirken. Die Ausgabe und das Einsammeln der Fragebögen wurde
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