Führen in der Pflege. - Connexia
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2.10 Effektivität <strong>der</strong> Führung - Führungserfolg<br />
2 Theoretischer H<strong>in</strong>tergrund<br />
Im nachfolgenden Kapitel wird <strong>der</strong> Erfolg bzw. Führungserfolg als Zielgröße näher be-<br />
trachtet. Die Gewichtung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Betrachtung liegt primär auf <strong>der</strong> Arbeitszufriedenheit <strong>in</strong><br />
Zusammenhang mit dem Führungsverhalten <strong>der</strong> direkten Führungsperson. Zusammenfas-<br />
send soll <strong>der</strong> Führungserfolg gemessen an sozialen Effizienzkomponenten mit <strong>der</strong> Thema-<br />
tik <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht werden.<br />
2.10.1 Maßstab des Führungserfolges<br />
Unbestritten gibt es Vorgesetzte, welche erfolgreicher <strong>Führen</strong> als an<strong>der</strong>e. Häufig ist<br />
dies auf das Verhalten des Vorgesetzten, se<strong>in</strong>e Art, Ziele zu def<strong>in</strong>ieren, Aufgaben zu koor-<br />
d<strong>in</strong>ieren, MitarbeiterInnen durch Gespräche zu motivieren o<strong>der</strong> Ergebnisse zu kontrollie-<br />
ren, zurückzuführen (vgl. Rosenstiel et al., 2009, S. 4).<br />
Führungskräfte haben die Aufgabe, ihren MitarbeiterInnen (Geführten) Aufgaben vorzu-<br />
geben, Probleme zu def<strong>in</strong>ieren, Situationen zu strukturieren, Ressourcen zu vermitteln. Sie<br />
geben vor, was zu geschehen hat. Der Führungserfolg wird daran gemessen, wie sie diese<br />
Aufgabe erledigt haben. Die Betrachtung von Erfolg kann von zwei Seiten erfolgen: e<strong>in</strong>er-<br />
seits neutral, die faktischen Folgen als Gesamtheit <strong>der</strong> Wirkungen, die <strong>der</strong> Führung zuge-<br />
rechnet werden können, an<strong>der</strong>erseits die normativ gesetzten Kriterien, die benötigt werden<br />
um von Ziel-Erreichung (Erfolg) zu sprechen (vgl. Neuberger, 2002, S. 42ff.).<br />
Neuberger (2002) sieht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Messlatte Erfolg e<strong>in</strong> Kriterien-Problem 2 . Das Kriterium ist<br />
das Entscheidende (Maßstab, Messlatte, Bezugsstandard) mit <strong>der</strong> Funktion, das E<strong>in</strong>e vom<br />
An<strong>der</strong>en zu unterscheiden, um diesem e<strong>in</strong>en spezifischen Wert zuschreiben zu können<br />
(z.B. Führungserfolg). E<strong>in</strong> wesentliches Ziel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Führungsforschung ist es, Kriterien<br />
ausf<strong>in</strong>dig zu machen, welche dem Führungserfolg bzw. <strong>der</strong> Effektivität 3 <strong>der</strong> Führung zu-<br />
grunde liegen. Bezogen auf die Führungsperson können Ergebnisse von betrieblichen Per-<br />
sonalbeurteilungen, die erreichte hierarchische Position <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er bestimmten Zeit-<br />
2 Der Begriff kommt aus dem griechischen „kr<strong>in</strong>e<strong>in</strong>“ und bedeutet trennen, unterscheiden, urteilen, entscheiden.<br />
Kriterium ist das Entschiedene, Festgesetzte, Gewisse, Geltende, Indiskutable (vgl. Neuberger,<br />
2002, S. 289).<br />
3 Der Begriff Effektivität (Wirksamkeit, Leistungsfähigkeit) beschreibt die Maßgröße für e<strong>in</strong>e brauchbare,<br />
effiziente Erfüllung vorgegebener Aufgaben. Damit kann die grundsätzliche Eignung von Mitteln und<br />
Maßnahmen überprüft werden (vgl. Wun<strong>der</strong>er, 2009, S. 614).<br />
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