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Führen in der Pflege. - Connexia

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2.9 Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Führung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong><br />

2 Theoretischer H<strong>in</strong>tergrund<br />

Das schnelle kont<strong>in</strong>uierliche Wachstum im Gesundheitswesen nötigt stationäre und ambu-<br />

lante Strukturen dazu, immer flexibler und schneller auf die anstehenden Marktverände-<br />

rungen zu reagieren. Die daraus resultierenden Verän<strong>der</strong>ungsprozesse verlangen von<br />

den leitenden <strong>Pflege</strong>fachkräften e<strong>in</strong>e hohe Anpassungsfähigkeit, Selbstständigkeit und<br />

Flexibilität. Das Management <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> ist mit zahlreichen Herausfor<strong>der</strong>ungen kon-<br />

frontiert: Kostenmanagement, Reorganisation, Qualitätsmanagement, <strong>in</strong>tegrierte Versor-<br />

gung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Aufbau neuer Geschäftsfel<strong>der</strong>. Der Umsetzungserfolg hängt allerd<strong>in</strong>gs maß-<br />

geblich von <strong>der</strong> Vorgehensweise <strong>der</strong> Führungskräfte ab, zum E<strong>in</strong>en davon, wie unflexi-<br />

bel das Projekt durchgezogen wird und zum An<strong>der</strong>en davon, <strong>in</strong>wieweit die MitarbeiterIn-<br />

nenmotivation darunter leidet (vgl. Da-Cruz, 2006, S. 22; Lieb & Kosel, 2008, S. 616f.).<br />

MitarbeiterInnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> arbeiten täglich mit Menschen und setzen dabei gezielt ihre<br />

Emotionen e<strong>in</strong>. Empathisches E<strong>in</strong>gehen auf den / die BewohnerIn s<strong>in</strong>d neben <strong>der</strong><br />

persönlichen Anteilnahme zentrale Merkmale <strong>in</strong> <strong>der</strong> Begegnung. Die erhöhte Sensibilität<br />

und Stärke <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>nden liegen häufig <strong>in</strong> den Bereichen <strong>der</strong> sozialen, emotionalen und<br />

kommunikativen Prozesse. Die MitarbeiterInnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> s<strong>in</strong>d unabhängig von <strong>der</strong><br />

Trägerschaft meist <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sisch motiviert. Das heißt, dass meist humanistische o<strong>der</strong> ideo-<br />

logische Motive die wesentliche Grundlage <strong>der</strong> Arbeitsmotivation bilden und weniger<br />

externe Anreize wie hohe Bezahlung o<strong>der</strong> Statussymbole. Im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en Berei-<br />

chen ist <strong>der</strong> S<strong>in</strong>ngehalt <strong>der</strong> Arbeit sowie <strong>der</strong> Dienst für und am Menschen <strong>der</strong> zentrale<br />

Bestandteil für die Arbeitszufriedenheit <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>nden (vgl. Da-Cruz, 2006, S. 24).<br />

Nach Rüegg-Stürm (2008) können Aufgabenstellungen im Bereich <strong>der</strong> Systemführung<br />

im pflegerischen Umfeld von sozialen E<strong>in</strong>richtungen nicht e<strong>in</strong>fach an bewährte Führungs-<br />

kräfte aus <strong>der</strong> Industrie o<strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung übertragen werden. Voraussetzung<br />

für e<strong>in</strong>e professionelle Systemführung ist e<strong>in</strong> solides Verständnis über die Eigenheiten und<br />

die Wertschöpfung <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>. Dafür s<strong>in</strong>d zwei Optionen denkbar: Zum e<strong>in</strong>en eignen<br />

sich erfahrene Persönlichkeiten aus <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> Grundkenntnisse im Bereich des Manage-<br />

ments an und <strong>in</strong>vestieren e<strong>in</strong>en wesentlichen Teil ihrer Arbeit <strong>in</strong> die Systemführung. Zum<br />

an<strong>der</strong>en erarbeiten sich Personen mit ökonomischer Grundausbildung fundierte Kenntnisse<br />

h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> pflegerischen Wertschöpfung. Hier steht nicht die Aneignung von Profes-<br />

sionswissen im Vor<strong>der</strong>grund, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> reflektiertes Verständnis um die Bed<strong>in</strong>gungen<br />

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