Führen in der Pflege. - Connexia
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2 Theoretischer H<strong>in</strong>tergrund<br />
Nach Wun<strong>der</strong>er (2009) ist das Konstrukt Mitunternehmertum wie folgt zu beschreiben:<br />
„Unter Mitunternehmertum (synonym: <strong>in</strong>ternes Unternehmertum) verstehen<br />
wir die aktive und effiziente Unterstützung <strong>der</strong> Unternehmensstrategie durch<br />
problemlösendes, sozialkompetentes und umsetzendes Denken und Handeln<br />
e<strong>in</strong>er möglichst großen Anzahl von Mitarbeitern aller Hierarchie- und Funkti-<br />
onsbereiche mit hoher Eigen<strong>in</strong>itiative und -verantwortung <strong>in</strong>/mit dafür för<strong>der</strong>n-<br />
den Strukturen und Personen[...]“ (Wun<strong>der</strong>er, 2009, S. 51).<br />
Die transaktionale Führung begünstigt e<strong>in</strong> marktbezogenes Denken und Handeln <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Unternehmen. Durch e<strong>in</strong> unternehmerisches Handeln seitens <strong>der</strong> MitarbeiterInnen<br />
können sie die eigenen <strong>in</strong>dividuellen Interessen und Ziele erreichen. Dies wie<strong>der</strong>um för<strong>der</strong>t<br />
die unternehmerische Motivation. Um notwendige Freiräume zur Entwicklung <strong>in</strong>novativer<br />
Problemlösungen zu gewährleisten, wird das Management by Exceptions-Pr<strong>in</strong>zip e<strong>in</strong>ge-<br />
setzt. Demgegenüber begünstigt das Pr<strong>in</strong>zip des Cont<strong>in</strong>gent Reward, die extr<strong>in</strong>sische Ziel-<br />
und Ergebnisorientierung <strong>der</strong> MitarbeiterInnen. Die transaktionale Führung stößt dort an<br />
die Grenzen, wo das Denken <strong>in</strong> Nutzen-Kosten Relationen aufhört, wo also das unterneh-<br />
merische Handeln <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er positiven Beziehung mehr zu den Zielen des / <strong>der</strong> Mitarbeite-<br />
rIn stehen. Das Mitunternehmertum erfor<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>e kooperativ-delegative Führung (vgl.<br />
Wun<strong>der</strong>er, 2009, S. 245f.; Felfe et al., 2002, S. 4).<br />
Die transformative Führung h<strong>in</strong>gegen spricht den ganzen Menschen an. Die Mitarbei-<br />
terInnen werden nicht durch extr<strong>in</strong>sische Belohnungen gelockt, son<strong>der</strong>n über sachbezogene<br />
Werte, Ziele und Aufgaben begeistert. Die transformative Führung deckt sich <strong>in</strong> vielen<br />
Bereichen mit dem Konzept Mitunternehmertum. Die Komponenten <strong>der</strong> geistigen Anre-<br />
gung (Auflösen aufgebauter Denkmuster und die Vermittlung neuer E<strong>in</strong>sichten) und <strong>in</strong>di-<br />
viduelle Behandlung (<strong>in</strong>dividuelle Beachtung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> MitarbeiterInnen) s<strong>in</strong>d<br />
die zentralen Ansatzpunkte zur <strong>in</strong>teraktiven För<strong>der</strong>ung des unternehmerischen Denkens<br />
und Handelns von MitarbeiterInnen aller Hierarchieebenen und Funktionsbereiche.<br />
Abschließend können mitunternehmerisch denkende MitarbeiterInnen ebenfalls ihre Vor-<br />
gesetzten <strong>in</strong> ähnlicher Weise für Ziele und Projekte begeistern, sie also auch transaktional<br />
und transformativ bee<strong>in</strong>flussen (vgl. Wun<strong>der</strong>er, 2009, S. 246f.).<br />
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