Führen in der Pflege. - Connexia
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2 Theoretischer H<strong>in</strong>tergrund<br />
- zeigt den MitarbeiterInnen auf, dass Probleme Lernmöglichkeiten be<strong>in</strong>halten;<br />
- berät die MitarbeiterInnen, wenn sie es brauchen;<br />
- schafft e<strong>in</strong> Vertrauensverhältnis zu den MitarbeiterInnen;<br />
- zeigt se<strong>in</strong>en Stolz, mit se<strong>in</strong>en MitarbeiterInnen zusammenzuarbeiten (vgl. Wun<strong>der</strong>er,<br />
2009, S. 242f.; Kirchler, 2008, S. 469f.).<br />
Die transformative Ebene wirkt nicht nur auf die kognitive Ebene, son<strong>der</strong>n erfasst die<br />
Gesamtpersönlichkeit. Von e<strong>in</strong>er idealisierten Verherrlichung <strong>der</strong> transformativen Führung<br />
ohne kritische Bewertung muss jedoch Abstand genommen werden. Zu bedenken gilt es,<br />
dass die transformative Führung stark von <strong>der</strong> persönlichen Ausstrahlung (Charisma) <strong>der</strong><br />
Führungskraft abhängig ist.<br />
Wun<strong>der</strong>er (2009) weist <strong>in</strong> diesem Zusammenhang daraufh<strong>in</strong>, dass<br />
- nur wenige Führungskräfte das notwendige Charisma besitzen;<br />
- Charisma nur begrenzt o<strong>der</strong> schwer erlernbar ist;<br />
- e<strong>in</strong>e transformative Führungskraft auch negative Folgen für e<strong>in</strong> Unternehmen haben<br />
kann;<br />
- e<strong>in</strong>e zu e<strong>in</strong>seitige Ausrichtung auf e<strong>in</strong>en transformativen Führer den gesellschaftlichen<br />
Tendenzen nach Selbstbestimmung und betrieblichen Anfor<strong>der</strong>ungen wi<strong>der</strong>spricht;<br />
- charismatische Führung stark von <strong>der</strong> Zuschreibung <strong>der</strong> Geführten abhängt und diese<br />
i. d. R. nur über e<strong>in</strong>en bestimmten Zeitraum aufrecht gehalten werden können.<br />
Anzumerken ist, dass die transformative Führung die transaktionale Führung ke<strong>in</strong>eswegs<br />
ausschließt, son<strong>der</strong>n diese im Speziellen sogar voraussetzt (vgl. Wun<strong>der</strong>er, 2009, S.<br />
245f.).<br />
Bass (1985) betont die Unterscheidung von transformativer und transaktionaler Führung<br />
und konzipiert daraus vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> unabhängige Dimensionen mit e<strong>in</strong>zelnen Subfaktoren<br />
und fügt diese dann wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Modell, dem Full Range of Lea<strong>der</strong>ship zusam-<br />
men. Als Full Range of Lea<strong>der</strong>ship bezeichnet Bass und Avolio (1994), das gesamt Spekt-<br />
rum möglicher Verhaltensweisen, welches von passiven, <strong>in</strong>effektiven bis h<strong>in</strong> zu aktiven,<br />
effizienten Verhaltensweisen reicht. Abgedeckt wird dieses Spektrum durch transformati-<br />
ves und transaktionales Führungsverhalten, aber auch Laissez-faire als passives, Führung<br />
vermeidendes Verhalten. Führungskräfte können und sollen auf das gesamte Angebot<br />
zurückgreifen. Entscheidend jedoch ist die Gewichtung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Komponenten im<br />
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