Führen in der Pflege. - Connexia
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2.2 Theorien und Konzepte zur Arbeitszufriedenheit<br />
2.2.1 Formen <strong>der</strong> Arbeitszufriedenheit nach Bruggemann<br />
2 Theoretischer H<strong>in</strong>tergrund<br />
Die Überlegungen von Bruggemann et al. (1975) werden als theoriegeleiteter Ansatz auch<br />
<strong>in</strong> jüngerer Zeit noch als Grundlage für Weiterentwicklungen verwendet. Zentrale Elemen-<br />
te im Prozessmodell nach Bruggemann s<strong>in</strong>d:<br />
- die Arbeitszufriedenheit ist auf e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>dividuellen Prozess aufgrund e<strong>in</strong>es Soll-Ist-<br />
Vergleiches zurückzuführen,<br />
- es gibt wechselnde Formen <strong>der</strong> Arbeitszufriedenheit und<br />
- diese entstehen aus e<strong>in</strong>er Wechselwirkung zwischen dem Anspruchsniveau und <strong>der</strong><br />
Situationsbewältigung (vgl. Rosenstiel et al., 2010, S. 84).<br />
Nach dem Kerngedanken des Bruggemann-Modells wird die Arbeitszufriedenheit subjek-<br />
tiv hergestellt und ist abhängig vom Anspruchsniveau, <strong>der</strong> Problemwahrnehmung und<br />
<strong>der</strong> Situationsbewältigung. Zudem ist die Zufriedenheit auf unterschiedliche Qualitäten<br />
zurückzuführen (vgl. Rosenstiel et al., 2010, S. 86; Kirchler, 2008, S. 250f). Bruggemann<br />
et al. (1975) berücksichtigen <strong>in</strong> ihrem Modell verschiedene Formen <strong>der</strong> Arbeitszufrieden-<br />
heit. E<strong>in</strong>zubeziehen s<strong>in</strong>d die Bedeutung des Ausgangsniveaus sowie die Dynamik unter-<br />
schiedlicher Formen <strong>der</strong> Arbeitszufriedenheit.<br />
So kann aus<br />
- diffuser Unzufriedenheit<br />
• resignative Arbeitszufriedenheit („Alles <strong>in</strong> allem ist es bei uns <strong>in</strong> Ordnung. Man<br />
kann sowieso nicht alles haben.“) ebenso entstehen wie<br />
• konstruktive Arbeitsunzufriedenheit („So wie es hier bei uns läuft, ist es unerträg-<br />
lich. Aber wir werden geme<strong>in</strong>sam daran arbeiten, dies zu än<strong>der</strong>n!“); aus<br />
- stabilisierter Zufriedenheit sich sowohl<br />
• progressive („Die Arbeit hier macht richtig Freude! Jeden Tag neue Herausforde-<br />
rungen br<strong>in</strong>gen Abwechslung <strong>in</strong> den Rout<strong>in</strong>ebetrieb!“) wie auch<br />
• stabilisierte Arbeitszufriedenheit entwickeln („Ich b<strong>in</strong> hier sehr zufrieden, mit <strong>der</strong><br />
Zusammenarbeit – auch wenn immer wie<strong>der</strong> KollegInnen kommen und gehen – die<br />
Arbeit an sich ist auch <strong>in</strong>teressant, aber es gibt im Leben auch noch an<strong>der</strong>e D<strong>in</strong>ge,<br />
die mir wichtig s<strong>in</strong>d!“) (vgl. Kasper & Mayerhofer, 2002, S. 332; Kirchler, 2008, S.<br />
251).<br />
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