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Führen in der Pflege. - Connexia

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1 E<strong>in</strong>leitung<br />

Al-Baghdadi (2009) untersuchte <strong>in</strong> Deutschland, unter welchen Bed<strong>in</strong>gungen Menschen<br />

bereit s<strong>in</strong>d, sich beson<strong>der</strong>s zu engagieren. Befragt wurden Führungskräfte und Mitarbei-<br />

terInnen aller Berufssparten. Diese groß angelegte Studie mit N=3400 TeilnehmerInnen<br />

zeigte, dass das Zufriedenheitsgefühl <strong>der</strong> MitarbeiterInnen vor dem Arbeitsklima<br />

sowie dem eigenverantwortlichen Handeln steht. Diese Rangliste <strong>der</strong> Motivatoren<br />

gibt Führungskräften e<strong>in</strong>e klare Richtung vor, selbstkritisch und reflektiert zu führen (vgl.<br />

Al-Baghdadi, 2009, S. 22f.).<br />

Gallup Consult<strong>in</strong>g führt seit zehn Jahren e<strong>in</strong>e jährliche Befragung zur Stärke <strong>der</strong> emotio-<br />

nalen B<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> deutschen ArbeitnehmerInnen <strong>in</strong> allen Berufssparten durch. Die<br />

Auswertungen des Engagement Index (2010) zeigen klare Schwachstellen im Füh-<br />

rungsverhalten auf. Insgesamt wurden N=1920 ArbeitnehmerInnen befragt. Nur jede /<br />

je<strong>der</strong> fünfte ArbeitnehmerIn erklärt, dass für gute Arbeit Lob und Anerkennung ausge-<br />

sprochen wurde. Lediglich e<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> Mitarbeiter fühlte sich bei <strong>der</strong> Arbeit mit e<strong>in</strong>-<br />

bezogen, weil nach ihrer Me<strong>in</strong>ung und ihren Ansichten gefragt wurde. E<strong>in</strong>e weitere Er-<br />

kenntnis <strong>der</strong> Untersuchung ist, dass nur 13% <strong>der</strong> MitarbeiterInnen <strong>in</strong> Deutschland im Beruf<br />

engagiert s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong>e hohe emotionale B<strong>in</strong>dung zu ihrem eigenen Arbeitsplatz aufwei-<br />

sen. Außerdem zeigt die Studie, dass emotional gebundene MitarbeiterInnen 40,5% mehr<br />

Anregungen für Verbesserungen e<strong>in</strong>gebracht haben, als ihre ungebundenen KollegInnen.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich des Fachkräftemangels muss angemerkt werden, dass emotional gebundene<br />

MitarbeiterInnen tendenziell weniger häufig den Arbeitgeber wechseln (vgl. Gallup,<br />

2010, S. 37f.).<br />

Gregersen, Kuhnert, Zimber und Niehaus (2011) haben zum Thema „Führungsverhalten<br />

und Gesundheit – Zum Stand <strong>der</strong> Forschung“ <strong>in</strong> Datenbanken nach geeigneten Studien,<br />

Metaanalysen und Reviews gesucht, <strong>der</strong>en Publikationszeitraum zwischen 1990 und 2009<br />

gelegen ist. Zusammenfassend kann angeführt werden, dass sich führungsbezogene<br />

Stressoren wie beleidigendes Vorgesetztenverhalten, Ungeduld des Vorgesetzten, Kon-<br />

flikte mit den Vorgesetzten, das persönlich Nehmen von Anmerkungen bzw. Me<strong>in</strong>ungsver-<br />

schiedenheiten unter MitarbeiterInnen, negativ auf die Arbeitszufriedenheit und den<br />

Erschöpfungs- sowie allgeme<strong>in</strong>en Gesundheitszustand <strong>der</strong> MitarbeiterInnen ausgewirkt<br />

haben. Im Gegenzug wurde das Führungsverhalten als gesundheitsför<strong>der</strong>liche Ressource<br />

betrachtet. Es wird ersichtlich, dass die soziale Unterstützung seitens <strong>der</strong> Führungs-<br />

kraft e<strong>in</strong>en positiven E<strong>in</strong>fluss auf die Arbeitszufriedenheit und die psychische Gesundheit<br />

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