10.10.2013 Aufrufe

Führen in der Pflege. - Connexia

Führen in der Pflege. - Connexia

Führen in der Pflege. - Connexia

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1.1 Problemdarstellung<br />

1 E<strong>in</strong>leitung<br />

Der <strong>Pflege</strong>beruf ist anstrengend. Das belegen zahlreiche Studien und Erfahrungsberichte.<br />

Die Rede ist von mangelhafter <strong>Pflege</strong>qualität und von Überbelastung des <strong>Pflege</strong>perso-<br />

nals. Gerade die <strong>Pflege</strong> und Betreuung von <strong>Pflege</strong>bedürftigen <strong>in</strong> Alten- und <strong>Pflege</strong>heimen<br />

stellen hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an die psycho-physische Belastbarkeit <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>nden. <strong>Pflege</strong>-<br />

kräfte bewegen sich häufig im Spannungsfeld zwischen Erwartungen und Anforde-<br />

rungen (vgl. Junk, 2009, S. 6f.).<br />

E<strong>in</strong>e von <strong>der</strong> Initiative Gesundheit und Arbeit im Jahre 2003 durchgeführte Expertenbefra-<br />

gung erbrachte, dass annähernd 80% <strong>der</strong> mehr als 500 befragten Arbeits- und Gesundheits-<br />

schutzexperten aller Branchen die Me<strong>in</strong>ung/Ansicht vertreten, dass schlechtes Führungs-<br />

verhalten neben Zeitdruck und Arbeitsplatzunsicherheit zu den drei relevantesten<br />

Faktoren zählen, die zu psychischen Fehlbelastungen führen können. Als bewährte Maß-<br />

nahme zur Reduzierung arbeitsbed<strong>in</strong>gter psychischer Fehlbelastungen wird am häufigsten<br />

e<strong>in</strong> mitarbeiterorientierter Führungsstil genannt (vgl. Paridon et al., 2004, S. 72f.).<br />

Die NEXT-Studie – Nurses Early Exit Study ist e<strong>in</strong>e quantitative Längsschnittstudie, wel-<br />

che län<strong>der</strong>übergreifend <strong>in</strong> zehn Län<strong>der</strong>n Europas die Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen und Arbeitsmo-<br />

tivation untersucht hat. Neben e<strong>in</strong>er Reihe von Rahmenbed<strong>in</strong>gungen untersucht die NEXT-<br />

Studie im Speziellen die Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen und -zufriedenheit sowie den E<strong>in</strong>-<br />

fluss von Führung auf den Berufsausstieg von MitarbeiterInnen. Darüber h<strong>in</strong>aus werden<br />

soziale Aspekte berücksichtigt, wie beispielsweise Spannungen und Fe<strong>in</strong>dseligkeiten zwi-<br />

schen <strong>Pflege</strong>personal und Stations- sowie <strong>Pflege</strong>dienstleitungen. Das Verhältnis zu allen<br />

untersuchten Personengruppen ist im Krankenhaus im Vergleich zu Alten- / <strong>Pflege</strong>heimen<br />

und ambulanten Diensten am schlechtesten. Im Durchschnitt jede/r vierte MitarbeiterInnen<br />

im Krankenhaus berichtet beispielsweise von e<strong>in</strong>em angespannt / fe<strong>in</strong>dseligen Verhältnis<br />

zur <strong>Pflege</strong>dienstleitung. In den Alten- / <strong>Pflege</strong>heimen berichtet nahezu jede/r fünfte Mitar-<br />

beiterIn von e<strong>in</strong>em angespannt / fe<strong>in</strong>dseligen Verhältnis zur <strong>Pflege</strong>dienstleitung. In weite-<br />

ren Analysen zeigt sich, dass sich das Verhältnis zur <strong>Pflege</strong>dienstleitung am stärksten auf<br />

die gefühlsmäßige B<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> MitarbeiterInnen an die E<strong>in</strong>richtung auswirkt (vgl. Simon,<br />

Tackenberg, Hasselhorn & Kümmerl<strong>in</strong>g, 2005, S. 15ff.; Achenbach, 2005, S. 416ff.).<br />

2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!