Download Global Supplier Magazin [Ausgabe 02/2003] - Daimler
Download Global Supplier Magazin [Ausgabe 02/2003] - Daimler
Download Global Supplier Magazin [Ausgabe 02/2003] - Daimler
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2. Quartal <strong>2003</strong><br />
<strong>Global</strong><strong>Supplier</strong><br />
Ein Extended Enterprise®-<strong>Magazin</strong><br />
für Zulieferer und Mitarbeiter von <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />
Weltweit die Nummer eins<br />
Der Geschäftsbereich Omnibus von <strong>Daimler</strong>Chrysler ist ein erfolgreicher<br />
<strong>Global</strong> Player und stellt Fahrzeuge auf höchstem technologischen<br />
Niveau her. Dabei ist der Individualisierungsgrad in keinem anderen<br />
Fahrzeugsegment so hoch wie im Busgeschäft. Um die komplexen<br />
Anforderungen auch in Zukunft zu meistern, wurde die globale Einkaufsstrategie<br />
neu ausgerichtet. Darüber lesen Sie auf den Seiten 4 bis 7.
2 Inhalt<br />
Titel<br />
Projekt<br />
Prozess<br />
Plenum<br />
Award<br />
Produkt<br />
Kooperation<br />
Forum<br />
Projekt<br />
Kooperation<br />
<strong>Global</strong><br />
4 Geschäftsbereich Omnibus: <strong>Global</strong>e Einkaufsstrategie<br />
Weltweit die Nummer eins<br />
8 CVD: Projekt <strong>Global</strong> Cockpit<br />
Einer für alle, alle für einen<br />
10 IPS: Projekt PC <strong>Global</strong><br />
Ein Vertrag mit Perspektive<br />
12 EBSC im Jahr <strong>2003</strong><br />
Leistungsbewertung weiterentwickelt<br />
14 MCG: PLENUM<br />
Wind of Change<br />
17 MCG/CVD: eChange-Management<br />
Ausgezeichnet!<br />
USA<br />
18 Chrysler Group: Der neue HEMI®-Magnum-<br />
V-8-Motor<br />
Die Rückkehr einer Legende<br />
20 Chrysler Group: Seat-Craftsmanship-Initiative<br />
Auf die inneren Werte kommt es an<br />
21 Chrysler Group: Lieferanten-Trainingswochen<br />
Die nächsten Schulungstermine<br />
22 Chrysler Group: Qualitätskatalysator<br />
Validierung durch externe Prüfer<br />
Europa<br />
23 MCG: 3. FORUM BR 169<br />
Eintritt in die heiße Phase<br />
24 MCG: ‚MDS Update‘<br />
Die Konzentration auf das Wesentliche<br />
26 IPS: Einkaufskoordination Niederlassungen<br />
Der Gewinn liegt im Einkauf
Editorial<br />
Bessere Performance<br />
durch höhere Standards<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
in dieser <strong>Ausgabe</strong> des <strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> werden<br />
Sie auf ein immer wiederkehrendes<br />
Thema stoßen: die zentrale Bedeutung der<br />
Beziehungen zwischen <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />
und seinen Zulieferpartnern. Vor dem Hintergrund<br />
eines verstärkten globalen Wettbewerbs<br />
und der schwierigen Wirtschaftslage<br />
ist es für den Erfolg unseres Unternehmens<br />
unumgänglich, die Messlatte<br />
in den Bereichen Qualität, Kosteneinsparungen<br />
und Technologieentwicklung sowohl<br />
intern als auch bei den Zulieferern höher<br />
zu legen.<br />
Ganz in diesem Sinne ist der Leitartikel über<br />
die neuesten Entwicklungen im <strong>Daimler</strong>-<br />
Chrysler-Geschäftsbereich Omnibus (Buses<br />
and Coaches) eine Erfolgsgeschichte. Sie<br />
zeigt, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit<br />
zwischen <strong>Daimler</strong>Chrysler und seinen<br />
Zulieferern für den Erhalt der Marktführerschaft<br />
ist. Trotz eines schwierigen Marktumfeldes<br />
ist es uns gelungen, unsere Position<br />
als weltweit führender Hersteller von<br />
Bussen zu stärken: durch die Eingliederung<br />
aller globalen Busaktivitäten von <strong>Daimler</strong>-<br />
Chrysler – damit auch die von EvoBus – in<br />
den Geschäftsbereich Omnibus (Buses and<br />
Coaches) und durch die Neuausrichtung<br />
unserer weltweiten Einkaufsstrategie, was<br />
nicht zuletzt auch unseren Zulieferern neue<br />
Möglichkeiten eröffnet.<br />
Leistungssteigerung setzt auch deren Bewertung<br />
voraus. Mit Hilfe der External Balanced<br />
Scorecard (EBSC), einer Initiative von <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />
zur Schaffung eines globalen<br />
Performance-Bewertungsprozesses, werden<br />
die vier Werttreiber Qualität, Systemkosten,<br />
Technologie und Logistik in eine Liste messbarer<br />
Kriterien für Materialgruppen und<br />
Dienstleistungen umgesetzt. Mit der EBSC<br />
erhalten auch die Lieferanten nicht nur<br />
wichtige Informationen über die Leistungsfähigkeit<br />
des eigenen Unternehmens, sondern<br />
auch die Möglichkeit, Bereiche mit Verbesserungsbedarf<br />
zu identifizieren.<br />
Der HEMI® ist zurück! Mit der Wiedereinführung<br />
des HEMI®-Motors in den Dodge-<br />
Ram-Pick-ups ist ein schon legendärer Name<br />
im Automobilmarkt wieder in aller Munde.<br />
Deshalb wird in dieser <strong>Ausgabe</strong> über den erfolgreichen<br />
Produktionsstart des 5,7-Liter-<br />
HEMI®-Magnum-Motors in unserem Motorenwerk<br />
in Saltillo, Mexiko, berichtet. Wenn<br />
Sie das angenehm dumpfe Grollen unseres<br />
Motors noch nie live erlebt haben, machen<br />
Sie eine Probefahrt in einem unserer neuen<br />
3<br />
<strong>2003</strong>er Dodge-Ram-Pick-ups. Sie werden<br />
sofort verstehen, warum wir von diesem Produkt<br />
so begeistert sind.<br />
Die Mercedes Car Group veranstaltete im<br />
März ein Lieferanten-Plenum in Sindelfingen,<br />
über das in diesem Heft berichtet wird.<br />
Dabei wurde erneut auf die zentrale Rolle<br />
der Zulieferpartner für den Erfolg der Mercedes<br />
Car Group hingewiesen. Ein Vergleich<br />
zwischen unserer heutigen Lieferantenkooperations-Philosophie<br />
Extended Enterprise®<br />
und ‚Tandem‘, dem ehemaligen, im<br />
Jahre 1993 eingeführten Lieferantenprogramm<br />
von Mercedes-Benz, machte dabei<br />
deutlich, dass leistungsorientierte Zusammenarbeit<br />
nach wie vor die Basis unserer<br />
Geschäftsbeziehungen darstellt.<br />
Nur durch herausragende Leistungen bei<br />
uns, bei unseren Zulieferpartnern und in<br />
unserer Zusammenarbeit können wir die<br />
Herausforderungen der schwierigen ökonomischen<br />
Zeiten meistern. Ich wünsche uns<br />
allen viel Erfolg auf dem Weg zu einer leistungsorientierten<br />
Zusammenarbeit.<br />
Gary C. Valade<br />
Vorstand weltweiter Einkauf,<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler AG
4<br />
<strong>Global</strong> Titel<br />
Um seine Position als weltweit führender<br />
Omnibushersteller zu stärken, wurden Anfang<br />
20<strong>02</strong> die globalen Busaktivitäten von<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler – damit auch die von<br />
EvoBus – in den Geschäftsbereich Omnibus<br />
(Buses and Coaches) überführt. Dies war ein<br />
bedeutender Schritt auf dem Weg, durch eine<br />
abgestimmte Produktstrategie entsprechende<br />
Synergie- und Skaleneffekte zu erzielen.<br />
In diesem Zusammenhang wurde auch die<br />
bis dahin bei Freightliner organisatorisch<br />
eingebundene nordamerikanische Busmarke<br />
Orion in den Geschäftsbereich integriert.<br />
Quick Wins bringen Steine ins Rollen<br />
„Dieser Vorgang war zugleich der Anlass, unsere<br />
neuen Kollegen kennen zu lernen und<br />
uns vor Ort ein Bild vom Einkaufsgeschehen<br />
zu machen“, erinnert sich Rudolf Hölzl. Un-<br />
ter der Fragestellung ‚Wer kauft was bei wem<br />
zu welchem Preis?‘ wurden die einzelnen<br />
Commoditys und Preise miteinander verglichen.<br />
Der transatlantische Abgleich brachte<br />
schließlich Überraschendes zu Tage. Die zum<br />
Teil erheblichen Abweichungen im Preisgefüge<br />
veranlassten die Einkäufer, erneut mit<br />
den entsprechenden Zulieferern hüben wie<br />
drüben zu verhandeln. „Wir haben so in relativ<br />
kurzer Zeit sehr interessante Einsparungen<br />
generieren können. Insbesondere bei<br />
Systemen wie Getrieben, Klima- und Fahrzielanlagen<br />
haben wir beachtliche Quick<br />
Wins erzielt“, teilt Rudolf Hölzl mit.<br />
Die neue Lead-Buying-Organisation<br />
Es lag auf der Hand, dass ein so erfolgreiches<br />
Vorgehen systematisiert und der Organisation<br />
angepasst werden musste. Deshalb<br />
Geschäftsbereich Omnibus <strong>Global</strong>e Einkaufsstrategie<br />
Weltweit die Nummer eins<br />
In keinem anderen Fahrzeugsegment ist der Individualisierungsgrad auf Grund immer spezieller werdender<br />
Kundenwünsche so hoch wie im Geschäftsbereich Omnibus (Buses and Coaches) – und dies weltweit und auf<br />
höchstem technologischen Niveau. Um den komplexer werdenden Anforderungen gerecht zu werden, hat der<br />
Geschäftsbereich seine Einkaufsstrategie neu ausgerichtet. Über deren Ziele und die neuen Strukturen hat sich<br />
der <strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> mit Rudolf Hölzl, dem Leiter Materialeinkauf der EvoBus GmbH, unterhalten.<br />
führte der Geschäftsbereich Omnibus wie<br />
bereits das Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge<br />
die Lead-Buying-Organisation ein. „Für die<br />
Busumfänge verfolgen wir die gleichen Ziele<br />
wie PCV (Procurement Commercial Vehicles):<br />
den Aufbau eines weltweit koordinierten<br />
Einkaufs, um zu entsprechenden<br />
Synergieeffekten, Kostenreduzierungen<br />
und zu weiteren Fortschritten in der mittelund<br />
langfristigen Komponentenstrategie zu<br />
kommen“, betont Rudolf Hölzl. Auf einem<br />
weltweiten Warengruppencode von <strong>Daimler</strong>-<br />
Chrysler basierend, ist die Lead-Buying-<br />
Organisation des Geschäftsbereichs Omnibus<br />
nach Commodities strukturiert und weist<br />
drei Organisationsebenen auf:<br />
• Ebene 1 spiegelt die Lead-Buying-Organisation<br />
von PCV wider, in die der Geschäftsbereich<br />
Omnibus bereits integriert ist.
<strong>Daimler</strong>Chrysler produziert Fahrgestelle<br />
und Busse vom Minibus bis zum Doppelstock.<br />
Die Abbildungen zeigen den Mercedes-<br />
Benz Citaro G (links), den Orion VII (Mitte)<br />
und die Setra TopClass 431 DT (unten).<br />
• Ebene 2 bildet die Konsolidierung der<br />
Busumfänge von EvoBus, DC Brasilien und<br />
MB Türk ab, die bislang allein von PCV gesteuert<br />
wurden.<br />
• Ebene 3 umfasst Orion und MB Mexico,<br />
die noch nicht in die PCV-Organisation integriert<br />
sind und ganz in den Verantwortungsbereich<br />
des Einkaufs von DC Buses and<br />
Coaches fallen.<br />
Volumenbündelung im Mittelpunkt<br />
„Die Lead-Buying-Organisation hilft uns erheblich,<br />
die weltweiten Beschaffungsfunktionen<br />
und -prozesse des Geschäftsbereichs<br />
Omnibus zu optimieren“, weiß Rudolf Hölzl.<br />
Neben der Erschließung von Kosten- und<br />
Synergiepotenzialen fördert sie insbesondere<br />
die weltweite Volumenbündelung. Er<br />
nennt ein Beispiel: In den Bussen werden<br />
Dichtungsmittel in großen Mengen verwendet,<br />
die von den Bedarfsträgern im Unternehmen<br />
bislang mehr oder weniger un-<br />
5<br />
abhängig voneinander eingekauft wurden.<br />
Nun wurden die Bedarfe der Standorte in Europa,<br />
USA und Mexiko zusammengefasst<br />
und das so gebündelte Volumen im Rahmen<br />
eines ‚<strong>Global</strong> Contracts‘ mit einem Zulieferer<br />
verhandelt. Dabei sind Kostensenkungen<br />
aber nur ein Aspekt. „Wichtig ist uns in<br />
diesem Zusammenhang neben einer gleich<br />
bleibend hohen Qualität die Planungs- und<br />
Versorgungssicherheit sowie die ganzheitliche<br />
Marktbetreuung durch den Zulieferpartner.“<br />
Projekt ‚World Engineering Bus‘ <strong>Global</strong>es<br />
Zusammenarbeiten heißt aber auch:<br />
weltweit enger zusammenzurücken und sich<br />
zu vernetzen. Hierzu werden zunächst die<br />
jeweiligen Funktionalstrategien vorangetrieben.<br />
Im Einkauf ist das die Bus-Lead-Buying-<br />
Organisation. In der Entwicklung des CVD/B<br />
(Commercial Vehicles Division/Buses and<br />
Coaches) wird die entwicklungsinterne glo- „
6<br />
<strong>Global</strong> Titel<br />
bale Vernetzung über das Projekt ‚Worldwide<br />
Engineering Buses and Coaches‘ (WEB) vorangetrieben.<br />
Ziel ist die Verbesserung von<br />
Wirtschaftlichkeit und Qualität. Neben organisatorischen<br />
und prozessualen Ansätzen<br />
werden intensiv auch Baukasten- und Gleichteilekonzepte<br />
verfolgt; hier ergeben sich in<br />
einer weiteren Stufe interessante Anknüpfungspunkte<br />
zur Lead-Buying-Organisation.<br />
Die globalen Funktionalstrategien werden<br />
so auch eine crossfunktionale Erweiterung<br />
finden. „Wir müssen uns künftig so eng und<br />
verzahnt miteinander abstimmen, dass wir<br />
den neuen Aufgaben, wie zum Beispiel der<br />
weltweiten Generierung von Gleichteilekonzepten,<br />
gerecht werden können“, erläutert<br />
Rudolf Hölzl.<br />
Chancen für Zulieferer Der sich vollziehende<br />
Wandel des Omnibus-Segments von<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler – weg von den regional geprägten<br />
Strukturen hin zur internationalen<br />
Zusammenarbeit und Vernetzung – kommt<br />
zahlreichen Zulieferern entgegen. „Als Weltmarktführer<br />
und größter Bushersteller, der<br />
DC Buses Nordamerika<br />
Misissauga, Kanada<br />
MBMex<br />
Monterrey, Mexiko<br />
DC Buses Nordamerika<br />
Oriskany (NY), USA<br />
DC Buses Nordamerika<br />
Greensboro (NC), USA<br />
DC dV<br />
Valencia, Venezuela<br />
Fahrzeuge mit modernster Technologie baut,<br />
sind wir im Gegensatz zu vielen regionalen<br />
Wettbewerbern ein attraktiver <strong>Global</strong> Player,<br />
der zunehmend kombinierte statt einzelne<br />
Einkaufsvolumen zu vergeben hat. Auch für<br />
kleinere Lieferanten bietet sich hier eine<br />
Chance, sich mit uns gemeinsam weiterzuentwickeln“,<br />
führt Rudolf Hölzl aus, „und an<br />
strategischen Projekten im Geschäftsfeld<br />
Nutzfahrzeuge zu partizipieren.“<br />
EvoBus<br />
Ligny-en-Barrois, Frankreich<br />
EvoBus<br />
Sámano, Spanien<br />
Caetano<br />
Porto, Portugal<br />
Geschäftsbereich Omnibus <strong>Global</strong>e Einkaufsstrategie<br />
Der Geschäftsbereich <strong>Daimler</strong>Chrysler Buses and Coaches Produktionsstandorte von DC Buses and Coaches Kooperation/Lizenz-Partnerschaft<br />
DC Bras<br />
Sao Bernardo do Campo,<br />
Brasilien<br />
DC A<br />
Buenos Aires, Argentinien<br />
Center Minibuses<br />
Dortmund<br />
EvoBus<br />
Mannheim<br />
Anammco<br />
Enugu, Nigeria<br />
EvoBus<br />
Ulm/Neu-Ulm<br />
EvoBus<br />
Holysov, Tschech. Republik<br />
MB Türk<br />
Istanbul, Türkei<br />
MCV<br />
New Salheya, Ägypten<br />
Khodro<br />
Teheran, Iran<br />
Yaxing-Benz<br />
Yangzhou, China<br />
DC Indonesia<br />
Wanaherang, Indonesien<br />
Fahrgestelle für jeden Einsatzzweck<br />
aus Deutschland, Spanien,<br />
Mexiko, Brasilien, Argentinien<br />
und Indonesien.<br />
Anhui Ankai<br />
Hefei, China
Der unangefochtene Omnibus-Weltmarktführer<br />
Trotz schwieriger Marktbedingungen in nahezu allen wichtigen Märkten hat <strong>Daimler</strong>-<br />
Chrysler im Jahr 20<strong>02</strong> weltweit 25.100 Komplettbusse und Fahrgestelle der Marken Mercedes-Benz,<br />
Setra und Orion abgesetzt. Die Marktanteile konnten in fast allen Regionen<br />
ausgebaut werden. In Westeuropa hat <strong>Daimler</strong>Chrysler mit 5.900 abgesetzten Fahrzeugen<br />
und einem Marktanteil von 26 Prozent seine Marktführerschaft ebenso behauptet wie<br />
in Lateinamerika. Obwohl sich der Absatz dort leicht auf 10.300 Fahrzeuge verringerte,<br />
blieb das Unternehmen aber in Mexiko mit Marktanteilen von 46 Prozent, in Brasilien mit<br />
50 Prozent und in Argentinien mit 91 Prozent nach wie vor die unangefochtene Nummer<br />
eins. Stark an Bedeutung gewonnen haben auch die Märkte im Mittleren Osten, in denen<br />
19 Prozent mehr Omnibusse abgesetzt werden konnten. Das Full-Line-Produktprogramm<br />
umfasst länderspezifische Fahrgestellvarianten für Stadt-, Überland- und Reisebusse genauso<br />
wie das gesamte Komplettbusprogramm vom Minibus bis zum Doppelstockbus.<br />
Das Unternehmen produziert Busse in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien unter<br />
den Marken Mercedes-Benz, Setra, Orion.<br />
Der Mercedes-Benz Tourismo aus<br />
dem Produktionswerk Istanbul.<br />
Der Mercedes-Benz Tourino aus<br />
dem Produktionswerk Monterrey.<br />
Individuelle Lösungen für regionale<br />
Anforderungen: zum Beispiel<br />
Setra TopClass Nordamerika mit<br />
getrennten Frontscheiben.<br />
7
8<br />
<strong>Global</strong> Projekt<br />
CVD Projekt <strong>Global</strong> Cockpit<br />
Einer für alle, alle für einen<br />
Anfang 2000 wurde ein Projekt gestartet, das auf das gesamte Geschäftsfeld<br />
Nutzfahrzeuge (Commercial Vehicles Division, CVD) positiv<br />
ausstrahlen sollte. Deshalb hatte die Bezeichnung ‚<strong>Global</strong> Cockpit‘<br />
von Anfang an eine programmatische Bedeutung. Denn mit dem<br />
Projekt wurde eine neue Qualität in der weltweiten Zusammenarbeit<br />
erreicht.<br />
Als einen „glücklichen Zufall“ bezeichnet Dr. Andreas Zygan, Leiter<br />
Interieur in der Entwicklung MB Trucks, das Zustandekommen des<br />
Projekts mit der programmatischen Bezeichnung <strong>Global</strong> Cockpit,<br />
dessen Gesamtleitung er innehat. Ein Zufall mit großer Wirkung, ist<br />
allerdings hinzuzufügen. Denn die Projektteilnehmer leisteten bisher<br />
eine beeindruckende „Pionierarbeit“, die nicht nur auf künftige Produktprojekte,<br />
sondern auch auf die Einführung neuer organisatorischer<br />
Strukturen im Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge einen großen Einfluss<br />
hatte und hat.<br />
Einmaliger Teamfindungsprozess Der Anstoß für<br />
diesen „bisher einmaligen globalen Teamfindungsprozess“<br />
war ursprünglich von <strong>Daimler</strong>Chrysler Brasilien<br />
gekommen. Für die Nachfolgebaureihe schwerer Lkw war<br />
ein spezieller Fahrerhausbedarf entstanden, der zunächst<br />
mit der Eigenentwicklung eines Cockpits abgedeckt werden<br />
sollte. Zufällig hatte MB Trucks zur gleichen Zeit in<br />
Europa einen ähnlichen Bedarf in der neuen Axor-Baureihe.<br />
Was lag da näher, als ein gemeinsames Cockpit für<br />
die Märkte in Brasilien, Europa und in der Türkei miteinander<br />
zu entwickeln? „Und dies in einer Zeit, als noch<br />
keine Lead-Buying-Organisation existierte und die Kollegen<br />
in den Landesgesellschaften noch mehr oder weniger<br />
regional ausgerichtet ‚dachten‘“, hebt Dr. Andreas Zygan<br />
hervor.<br />
Gelebte <strong>Global</strong>ität Vor diesem Hintergrund bot das<br />
Projekt die einmalige Gelegenheit, „in einem überschaubaren<br />
Rahmen <strong>Global</strong>ität zu leben und in diesem Zusammenhang<br />
Defizite und Optimierungspotenziale zu erkennen“.<br />
Von Anfang an crossfunktional strukturiert und alle<br />
relevanten Bereiche wie Entwicklung, Engineering, Vorund<br />
Kostenplanung, Einkauf, Qualitätssicherung, Produktion<br />
und Vertrieb umfassend, stand das Projekt zugleich<br />
ganz im Zeichen internationalen Zusammenarbeitens.<br />
Die Projektorganisation spiegelt diese Struktur exakt<br />
wider – sowohl auf der Entscheidungsebene, dem <strong>Global</strong><br />
Cockpit Council, in dem die Leiter der Landesgesellschaften,<br />
der Produktteams und der Bereiche versammelt sind,<br />
als auch auf der Arbeitsebene in den PIF-Teams (permanente<br />
interdisziplinäre Funktionsteams).<br />
Modular aufgebautes <strong>Global</strong> Cockpit Zugleich bot<br />
die bereichs- und grenzübergreifende Zusammensetzung<br />
der Projektorganisation die Gewähr dafür, dass die „multidimensionalen<br />
Anforderungen“, denen das gemeinsame<br />
Cockpit unterworfen ist, konsequent berücksichtigt<br />
wurden. Schließlich sollte kein Standardcockpit für alle<br />
Märkte entwickelt werden, sondern eines, das flexibel der<br />
ganzen Nutzungsbreite vom kleinen Verteilerfahrzeug bis<br />
hin zum Fernverkehrs-Lkw angepasst werden kann. Deshalb<br />
fußt das Produktkonzept auf einem modular aufgebauten<br />
Cockpit, das selbst verschiedenste länder-, marktund<br />
kundenspezifische Anforderungen erfüllt.
Gesamtoptimum vor Einzeloptimum Hierbei war<br />
stets darauf zu achten, dass nicht nur hinsichtlich der<br />
Produktfeatures, sondern auch kostenseitig ein Ausgleich<br />
zwischen den standortbezogenen Interessen und<br />
den übergeordneten Projektzielen hergestellt wurde –<br />
eine Prämisse, die heute als ‚Gesamtoptimum vor Einzeloptimum‘<br />
eines der Kernziele der Lead-Buying-Organisation<br />
ist, um die vom Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge angestrebten<br />
Skalen- und Synergieeffekte zu erreichen. Bis<br />
es dazu kam, mussten allerdings noch einige Hürden genommen<br />
werden. „Jeder Teilnehmer war zu Projektbeginn<br />
noch seiner regionalen Welt verhaftet und musste<br />
sich darauf einstellen, sein Denken neu auszurichten“,<br />
blickt Dr. Andreas Zygan zurück. „Aber im Laufe der<br />
Produktentstehung haben wir gelernt, wirklich global<br />
vernetzt zusammenzuarbeiten, und zwar ganz im Sinne<br />
eines ‚Einer für alle, alle für einen‘.“<br />
Der globale Produktions- und Lieferverbund Der<br />
modulare Aufbau des gemeinsamen Cockpits hatte auch<br />
einkaufsseitig große Vorteile. „Er fördert nämlich den<br />
globalen Einkauf spezifischer Materialgruppen ungemein“,<br />
erläutert der Projektleiter. Dabei wird jedes einzelne<br />
Teil einer differenzierten Kostenbetrachtung unterzogen:<br />
„So können wir für jedes Teil ermitteln, welcher<br />
unserer Standorte den größten Bedarf und dort den besten<br />
Zulieferer hat.“ So hat sich im Rahmen des Projekts<br />
ein globaler Produktions- und Lieferverbund entwickelt,<br />
in dem es keine Rolle mehr spielt, welcher Standort produziert<br />
und welcher liefert. Das Einzige, was zählt, ist die<br />
stimmigste Lösung im Sinne des Gesamtoptimums.<br />
Anforderungen an die Zulieferer Diese Beschaffungsstrategie<br />
hatte natürlich auch einen Einfluss auf die<br />
Auswahl der Zulieferer, wobei das Projekt auf die wertvollen<br />
Erfahrungen aus dem Welteinkaufsverbund des<br />
Materialeinkaufs zurückgreifen konnte. Festgelegt wurden<br />
nur global aufgestellte Lieferanten, die in der Lage<br />
sind, an allen drei Standorten und in der jeweiligen<br />
Landeswährung zu liefern. Außerdem wurde darauf<br />
geachtet, dass die Zulieferer neben einem hohen Eigenwertschöpfungsanteil<br />
die Kompetenz haben, ein materialgruppenspezifisch<br />
gebündeltes Volumen zu handhaben.<br />
Bereits zu Beginn der Designphase in die Pro-<br />
Fahrerhausbeispiele aus noch aktuellen<br />
Baureihen: das Hochdach-Fahrerhaus<br />
des Axor 1843 (unten links) und<br />
das Fahrerhaus des Atego 1828 (unten<br />
rechts) sowie ein aktuelles Fahrerhaus-<br />
Interieur des Atego (links).<br />
jektarbeit integriert, gestalteten sie im Entwicklungs- und<br />
Vorbereitungszentrum (EVZ) des <strong>Daimler</strong>Chrysler-Werkes<br />
Wörth den Entwicklungsprozess aktiv mit.<br />
Die Hardware gewordene Idee „Trotzdem“, merkt<br />
Dr. Andreas Zygan an, „hatten nicht wenige Zulieferer ähnliche<br />
Anlaufschwierigkeiten wie wir. Sie sind zwar international<br />
aufgestellt, denken aber durchaus noch lokal. In<br />
seinem eigenen Interesse sollte sich ein Zulieferpartner<br />
ähnlich wie wir organisieren, um uns auf dem Weg der weltweit<br />
vernetzten Zusammenarbeit begleiten zu können.“<br />
Zu beiderseitigem Vorteil: „Denn wir streben eine globale<br />
Win-win-Situation an, fordern aber, dass die Zusagen, die<br />
gemacht wurden, eingehalten werden, und eine Topqualität<br />
an allen Standorten.“ In diesem Frühjahr wurde bereits<br />
das Quality-Gate 5 in der GF MB Trucks erfolgreich durchschritten<br />
und die ersten Prototypen des gemeinsam entwickelten<br />
<strong>Global</strong> Cockpits werden derzeit an allen drei<br />
Standorten erprobt. „Dies ist der sicht- und<br />
greifbare Beweis für alle Projektbeteiligten,<br />
dass der eingeschlagene<br />
Weg des globalen<br />
Denkens und Handelns<br />
erfolgreich<br />
ist“, resümiert Dr.<br />
Andreas Zygan.<br />
9
10<br />
<strong>Global</strong> Projekt<br />
Ein Vertrag mit Perspektive<br />
Im Februar dieses Jahres hat <strong>Daimler</strong>Chrysler nach umfangreichen Verhandlungen einen<br />
Fünfjahresvertrag mit Hewlett Packard (HP) für Desktop-Services unterzeichnet. Damit hat das<br />
Projekt PC <strong>Global</strong>, das von der <strong>Daimler</strong>Chrysler-internen IT-Organisation ITM (Information<br />
Technology Management) und IPS (International Procurement Services) gemeinsam getragen<br />
wird*, einen wichtigen Meilenstein erreicht.<br />
* Über die Zusammenarbeit von IPS und ITM siehe <strong>Global</strong><br />
<strong>Supplier</strong>, 3. Quartal 2001, Heft Nr. 7, Seite 20.<br />
Das Projekt PC <strong>Global</strong> war im Dezember 2001 gestartet<br />
worden, um die sehr heterogene PC-Infrastruktur von<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler konzernweit zu harmonisieren und die<br />
Versorgung der Mitarbeiter mit Hardware (Desktops,<br />
Bildschirme, Notebooks) und entsprechenden Dienstleistungen<br />
weltweit zu vereinheitlichen. „Der Bedarf zu<br />
standardisieren ist sehr hoch. Die PC-Hardware- und<br />
-Service-Welt in unserem Unternehmen und die damit<br />
verbundene Lieferantenlandschaft waren global nicht<br />
mehr überschaubar und schwer zu managen“, bestätigt<br />
Bernhard Semmler, Projektleiter PC <strong>Global</strong> von ITM.<br />
Die Ziele von PC <strong>Global</strong> Vor diesem Hintergrund ist<br />
das Projekt PC <strong>Global</strong> Teil der <strong>Daimler</strong>Chrysler-Strategie,<br />
unternehmensweit die Voraussetzungen für eine einheitliche<br />
IT-Infrastruktur zu schaffen, wobei folgende Ziele<br />
zu berücksichtigen sind:<br />
■ die Bereitstellung der neuesten Technologie,<br />
■ die Verbesserung des Service-Niveaus,<br />
■ der Wegfall von abzusehenden Kosten bei Betriebs-<br />
systemwechseln,<br />
■ die schnellere Implementierung von globalen und<br />
regionalen Anwendungen,<br />
■ die Erhöhung der Transparenz in der IT-Welt von<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler und<br />
■ eine Optimierung der Kosten.<br />
IPS Projekt PC <strong>Global</strong><br />
In diesem Zusammenhang wird ein Finanzierungsmodell,<br />
ein so genanntes ‚Utility Model‘ eingeführt, nach<br />
dem jeder User eine monatliche Gebühr für die Hardware<br />
und Services entrichtet, sodass die Preise von IPS<br />
weltweit nur einmal verhandelt werden müssen.<br />
<strong>Global</strong>e Lieferfähigkeit gab Ausschlag Mit entscheidend<br />
für die Festlegung von Hewlett Packard im<br />
Oktober 20<strong>02</strong> war „die Fähigkeit unseres globalen Partners,<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler weltweit sowohl die Hardware als<br />
auch den entsprechenden Service aus einer Hand anbieten<br />
zu können“, hebt Jens Pohl hervor, der dem IT-Einkauf<br />
von IPS in Deutschland vorsteht. „Außerdem war<br />
uns wichtig, künftig nur einen ‚Single Point of Contact‘<br />
zu haben, der IPS und ITM gleichermaßen als Ansprechpartner<br />
zur Verfügung steht.“ Tatsächlich umfasst das<br />
dreistufige Vertragswerk alle Standorte von <strong>Daimler</strong>-<br />
Chrysler. Rund 135.000 User werden weltweit ‚betroffen‘<br />
sein – vorausgesetzt, die derzeit laufende Pilotphase<br />
wird erfolgreich abgeschlossen.<br />
Pilotphase bis August <strong>2003</strong> Nach einem Beschluss<br />
des Vorstands von <strong>Daimler</strong>Chrysler wird nach der erfolgreich<br />
absolvierten Pilotphase das Konzept eingeführt<br />
und alle Standorte werden dem Vertrag beitreten. In dem<br />
Piloten werden „das Konzept und die Prozesse von PC<br />
<strong>Global</strong> auf ihre Praxistauglichkeit hin getestet“, führt Ulf<br />
Nordmann, Teamleiter Standard-IT bei IPS, aus. Um die<br />
„<strong>Daimler</strong>Chrysler-Welt im Kleinen abzubilden“, wurden
an fünf Standorten ausgewählte Bereiche zur Durchführung<br />
der Piloten identifiziert, die die Hauptgeschäftsfelder<br />
innerhalb des Konzerns abdecken. Neben einer<br />
Vertriebs- und Entwicklungsorganisation nehmen das<br />
Werk Sindelfingen und jeweils eine Zentralfunktion in<br />
Auburn Hills und Stuttgart teil. Im August dieses Jahres<br />
sollen die derzeit laufenden Piloten abgeschlossen sein.<br />
Danach wird PC <strong>Global</strong> unternehmensweit implementiert<br />
und die bestehenden Arbeitsplatzsysteme werden<br />
ausgetauscht.<br />
Vertragswerk mit Vorbildfunktion Nach den Aussagen<br />
Jens Pohls, Ulf Nordmanns und Bernhard Semmlers<br />
investierten alle Beteiligten – IPS, ITM, die Rechtsabteilung<br />
RA und HP – viel Energie in die Ausarbeitung des<br />
Vertragswerks. Dieses enthält drei aufeinander aufbauende<br />
Stufen: einen globalen Rahmenvertrag, regional bezogene<br />
Spezifikationen, die steuerliche und rechtliche<br />
Besonderheiten berücksichtigen, und eine Beitrittserklärung<br />
für die einzelnen Standorte. In diesem Zusammenhang<br />
betonen sie die „hervorragende Zusammenarbeit<br />
zwischen IPS, ITM und RA, die wirklich Best Practice<br />
war“. ITM legt im Sinne des <strong>Daimler</strong>Chrysler-internen<br />
Kundenbedarfs Standards und Produkte fest und ist<br />
einer der wichtigsten Kunden von IPS. Auf der anderen<br />
Seite wird ebenso die Zusammenarbeit mit dem Zulieferpartner<br />
gelobt, mit dem es möglich war, diesen Vertrag<br />
gemeinsam in kürzester Zeit auszuarbeiten und abzuschließen.<br />
Erreichten mit der Vertragsunterzeichnung<br />
einen wichtigen Meilenstein<br />
in der Zusammenarbeit (von<br />
unten nach oben, von links nach<br />
rechts): Wolfram Fischer (HP),<br />
Menno Harms (HP), Sue Unger<br />
(ITM), Francesco Serafini (HP),<br />
Dr. Heinrich Reidelbach (IPS), Jens<br />
Pohl (IPS); Gail Irey (ITM), Bernhard<br />
Semmler (TOS/IC), Manuel<br />
Simas (ITC), Klaus Collrep (HP);<br />
Peter Mueller-Bruehl (ITM), Alex<br />
Beylin (TOS/I), Ulf Nordmann (IPS),<br />
Dr. Joachim Schläper (ICS), Dr. Thilo<br />
Schlobach (ICS), Phil Hodgson (HP),<br />
Robert W. Smith (ICS), Ronald<br />
Lovell (ITM).<br />
Zusammenarbeit mit Potenzial Für <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />
bringt die zunächst auf fünf Jahre ausgelegte Kooperation<br />
mit HP „beträchtliche Kosteneinsparungen“, die<br />
einerseits durch die weltweite Standardisierung der<br />
PC-Hardware und der entsprechenden Dienstleistungen,<br />
andererseits aber auch durch die damit einhergehende<br />
Volumenbündelung erzielt werden. Eine lohnende Perspektive<br />
bietet dieser Vertragsabschluss natürlich auch<br />
für HP. „Wenn sich der Zulieferpartner wie erwartet in<br />
diesem Projekt bewährt, stehen ihm viele Türen offen.“<br />
Denn IPS und ITM denken bereits darüber nach, das<br />
Projekt PC <strong>Global</strong> um zusätzliche Umfänge wie Drucker,<br />
PDAs und weitere Produkte zu erweitern. Und obwohl<br />
noch Zukunftsmusik, birgt auch die Möglichkeit ein Riesenpotenzial,<br />
weiteres Geschäft durch die Projektteilnahme<br />
weiterer Partner wie zum Beispiel Mitsubishi<br />
zu generieren. Insofern ist das Projekt PC <strong>Global</strong> ein gelungenes<br />
Beispiel dafür, welche Chancen sich einem<br />
Zulieferpartner eröffnen, wenn er mit <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />
‚die Zukunft gemeinsam gestaltet‘.<br />
11
12<br />
<strong>Global</strong> Prozess<br />
Leistungsbewertung<br />
weiterentwickelt<br />
Kontinuierliche Verbesserung bildet einen wesentlichen Faktor der Strategie von <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />
und die Bewertung der Lieferanten ist zweifellos ein wichtiger Pfeiler dieser Strategie. Die Grundlage<br />
für die globale Bewertung der Lieferanten bilden die vier Werttreiber von <strong>Daimler</strong>Chrysler:<br />
Qualität, Systemkosten, Technologie und Logistik. Mit Hilfe der External Balanced Scorecard<br />
(EBSC) werden diese Werttreiber in eine Liste messbarer Kriterien für Materialgruppen und Dienstleistungen<br />
umgesetzt. Die EBSC an sich ist als globale Initiative angelegt, je nach Business-Unit<br />
gibt es jedoch individuelle Ausprägungen.<br />
Die EBSC im Einkauf der Chrysler<br />
Group Im Laufe des Jahres <strong>2003</strong> wird sowohl<br />
die Produktions- als auch die Tuningund<br />
Ersatzteile-Organisation MOPAR in<br />
Auburn Hills EBSC in verstärktem Maße bei<br />
ihren Lieferanten einsetzen.<br />
EBSC im Jahr <strong>2003</strong><br />
Individuelle Anpassung Für <strong>2003</strong> sind<br />
einige Erweiterungen geplant:<br />
■ eine Reihe neuer Messgrößen,<br />
■ materialgruppenspezifische Daten,<br />
■ Daten zu den ‚Competitive Sets‘ (Komponenten,<br />
segmentiert in artverwandte<br />
Gruppen),<br />
■ Technologiebewertungen auf Grundlage<br />
des ‚Technology Rating & Reporting Systems‘<br />
(TRRS),<br />
■ neue Maßnahmen im Bereich Materialkostenmanagement<br />
(‚Material Cost<br />
Management‘, kurz: MCM).<br />
Die Vorteile von ‚Competitive Sets‘<br />
Die Chrysler Group setzt einen besonderen<br />
Schwerpunkt darauf, die Bewertung individuell<br />
auf die spezifischen Materialgruppen<br />
der einzelnen Lieferanten unter Berücksichtigung<br />
von ‚Competitive Sets‘ auszurichten.<br />
Hierzu werden Lieferanten, die vergleichbare<br />
Umfänge liefern, in Gruppen von ‚Competitive<br />
Sets‘ geclustert. William Hall, Director<br />
im Bereich Procurement Methods & Strategy,<br />
erklärt: „Wenn wir von den gelieferten Teilen<br />
ausgehen, ermöglicht uns das den Überblick<br />
über einen Lieferanten in mehreren ‚Competitive<br />
Sets‘. Aussagekräftige Bewertungsdaten<br />
erhalten wir nur mit Hilfe differenzierter<br />
objektiver Daten pro ‚Competitive Set‘.“<br />
Dieser Ansatz entspricht der internen Bewertungsphilosophie.<br />
Die Nutzungsrate<br />
zeigt, dass die EBSC nach ihrer Einführung<br />
im 4. Quartal 20<strong>02</strong> von über 40 Prozent der<br />
Hauptlieferanten regelmäßig in Anspruch<br />
genommen wurde. Damit wurde die erwartete<br />
Nutzungsrate deutlich übertroffen. Die<br />
offiziellen Lieferanten-Schulungsprogramme<br />
zum Thema EBSC werden fortgesetzt.<br />
Die External Balanced Scorecard im<br />
Materialeinkauf Pkw Im MEP fließen die<br />
Ergebnisse der EBSC in die Materialgruppenstrategien<br />
und Lieferantendossiers ein und<br />
werden bei Vergabeentscheidungen berücksichtigt.<br />
Im Laufe des Jahres <strong>2003</strong> wird die<br />
Anzahl der einbezogenen Lieferanten weiter<br />
erhöht werden. Ziel ist es, in allen für die<br />
EBSC geeigneten Materialgruppen 80 Prozent<br />
des MEP-Commodity-Umsatzes durch<br />
die EBSC abzudecken und damit strategisch<br />
zu steuern. Neben der Anzahl der Scorecards<br />
wird sich auch die Anzahl der Messgrößen<br />
bei MEP erhöhen, wodurch die Aussagekraft<br />
der EBSC insgesamt zunimmt. Da der Einsatz<br />
der EBSC in dem jeweiligen Geschäftsfeld<br />
individuell gestaltet ist, sind im Folgenden<br />
nochmals die wesentlichen Kernpunkte<br />
der MEP-Philosophie aufgeführt:<br />
• Die EBSC ist ein strategisches Instrument<br />
mit einem mittel- bis langfristigen Fokus.<br />
• Sie ermöglicht einen schnellen Überblick<br />
über die Materialgruppen des Lead-Buyer-<br />
Konzepts und unterstützt den Einkäufer<br />
durch Trendaussagen.
Qualität<br />
▼<br />
• Die von crossfunktionalen Bereichen<br />
intern abgestimmten Zielwerte werden auf<br />
der Ebene des ‚<strong>Global</strong>-Commodity-Codes‘‚<br />
gesetzt. Die MEP-EBSC arbeitet auf der<br />
obersten Materialgruppenebene.<br />
• Die Ist-Daten für die Messgrößen 0-KM-<br />
PPM, Unter- und Überlieferung werden auf<br />
Werksebene erfasst und in der Scorecard<br />
werksbezogen dargestellt.<br />
• Die vier Werttreiber der EBSC haben bei<br />
allen Materialgruppen eine Gewichtung von<br />
jeweils 25 Prozent, um die Vergleichbarkeit<br />
von Scorecards und Bubble-Charts zu ermöglichen.<br />
Die Lieferanten werden von den zuständigen<br />
Einkäufern zu gegebener Zeit im Rahmen<br />
eines individuellen Gesprächstermins informiert<br />
und geschult.<br />
Weitere EBSC-Initiativen Auch in Zukunft<br />
wird an weiteren Verbesserungen der<br />
Prozesse und der Datenverfügbarkeit gearbeitet.<br />
Die regelmässige Überprüfung der<br />
Datenintegrität wird hierbei weiterhin einen<br />
hohen Stellenwert einnehmen. <strong>Daimler</strong>-<br />
Chrysler-Führungskräften aus dem Bereich<br />
Einkauf zufolge „befreit EBSC die Leistungs-<br />
L@RS<br />
Ergebnisse des Lieferanten-Reviewings<br />
Ziele<br />
EBSC Unterstützung und Controlling der Zielerreichung<br />
Fachbereich<br />
▼<br />
Technologie Systemkosten Logistik<br />
▼<br />
definieren<br />
▼<br />
IPS Lieferant<br />
Umsetzung von Maßnahmen auf Basis der Zielerreichung<br />
▼<br />
bewertung von Vermutungen und Subjektivität.<br />
Ziel ist es, unsere Unternehmensanstrengungen<br />
durch gezielte Messgrößen und<br />
Zielwerte zu fokussieren. Das Resultat ist<br />
eine Stärkung der Beziehungen zwischen<br />
den Lieferanten und <strong>Daimler</strong>Chrysler“.<br />
Die External Balanced Scorecard in IPS<br />
In IPS bildet das Lieferanten-Reviewing-<br />
System (L@RS) die Basis für die Lieferantenentwicklung.<br />
Ausgehend von den spezifischen<br />
Stärken und Schwächen der betreffenden<br />
Lieferanten, welche sich im Reviewing<br />
niederschlagen, werden die Ziele für die<br />
Lieferanten gemeinsam von Fachbereich<br />
und IPS erarbeitet. Die Zielvereinbarungen<br />
in der EBSC werden vom Lieferanten und<br />
von IPS unterschrieben. Über die Laufzeit<br />
der EBSC werden die vereinbarten Ziele<br />
den Ergebnissen der Bewertungen in L@RS<br />
gegenübergestellt – so zeigt sich, ob der Lieferant<br />
die Ziele erreicht oder nicht und ob<br />
daraufhin gegebenenfalls geeignete Maßnahmen<br />
von Seiten des Lieferanten eingeleitet<br />
werden können. Während die Lieferantenbewertung<br />
mit L@RS eine auftragsbezogene<br />
Beurteilung der Leistung der Vergangenheit<br />
darstellt, ist die EBSC ein zukunftsorien-<br />
▼<br />
Das EBSC-Prozessmodell<br />
von International Procurement<br />
Services (IPS).<br />
13<br />
tiertes Instrument zur Steuerung der Lieferantenentwicklung.<br />
Das abgebildete EBSC-<br />
Prozessmodell verdeutlicht die Vorgehensweise<br />
zur Vereinbarung einer EBSC mit<br />
einem Lieferanten.<br />
Im Jahr 20<strong>02</strong> hat IPS die EBSC in Deutschland<br />
ausgerollt und ein Beschaffungsvolumen<br />
von 1,3 Mrd. Euro abgedeckt. Die Rückmeldung<br />
der Lieferanten auf die EBSC ist<br />
positiv. Die Führungskräfte auf Seiten der<br />
Lieferanten bekommen mit der EBSC die<br />
Informationen über die Leistungsfähigkeit<br />
des eigenen Unternehmens bei <strong>Daimler</strong>-<br />
Chrysler widergespiegelt. Mit diesen Informationen<br />
können sie aufgezeigte Potenziale<br />
heben – so das Feedback in vielen EBSC-<br />
Veranstaltungen. Im Jahr <strong>2003</strong> wird IPS<br />
bestehende EBSCs weiterführen und mit<br />
zusätzlichen Lieferanten Ziele formulieren<br />
und vereinbaren, um gemeinsam mit den<br />
Lieferanten deren Leistungsqualität zu verbessern.
14<br />
<strong>Global</strong> Plenum<br />
‚Wind of Change‘ – mit dem populären Popsong<br />
war im März 1993 das große Plenum<br />
im Berliner ICC eröffnet worden, auf dem<br />
sowohl die neue C-Klasse als auch das Lieferantenprogramm<br />
Tandem einem großen Zuliefererkreis<br />
vorgestellt worden waren. Zehn<br />
Jahre danach – fast auf den Tag genau – erinnerten<br />
die Eröffnungsredner Gary C. Valade,<br />
Vorstand weltweiter Einkauf, <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />
AG, und Harald Bölstler, Leiter MEP Mercedes<br />
Car Group, an dieses Ereignis. „Wie<br />
damals“, erinnerte Harald Bölstler, „erleben<br />
wir heute eine Zeit des Umbruchs und der<br />
Veränderungen“, auf die sich die Mercedes<br />
Car Group entsprechend eingestellt hat.<br />
MCG PLENUM<br />
Am 10. März veranstaltete die Mercedes Car Group (MCG) im Mercedes Event Center<br />
in Sindelfingen ein Plenum, an dem rund 600 Gäste aus der Zulieferindustrie und von<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler teilnahmen. Die MCG hatte eingeladen, um über neue Initiativen zu<br />
informieren, mit denen die erfolgreiche Weiterentwicklung des Geschäftsfeldes in den<br />
kommenden Jahren sichergestellt werden soll.<br />
Wind of Change<br />
Gut vorbereitet ins ‚Endspiel‘ Tatsächlich<br />
wehten auch am 10. März im MEC<br />
‚Winds of Change‘ durch die Vorträge. Wie<br />
1993 „treffen wir uns heute in einer ganz<br />
wichtigen und für uns entscheidenden Phase<br />
unserer Entwicklung“, leitete Prof. Jürgen<br />
Hubbert, imVorstand der <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />
AG verantwortlich für die Mercedes Car<br />
Group, seine programmatische Rede ein. Die<br />
gegenwärtige Situation in der Automobilund<br />
Zulieferindustrie sei durch einen verschärften<br />
Wettbewerb einerseits und anhaltende<br />
Konzentrationsprozesse andererseits<br />
gekennzeichnet. Alles laufe auf ein „Endspiel<br />
in unserer Branche“ hinaus, auf das<br />
Blickfang: Wie vom neuen Cabriolet der CLK-Klasse<br />
ließen sich die Teilnehmer des Plenums ebenso vom<br />
neuen smart roadster ‚gefangen‘ nehmen.<br />
„wir uns gut vorbereitet haben, um es erfolgreich<br />
zu bestehen“.<br />
Im ‚Zehnkampf‘ gewinnen Mit einem<br />
Rückblick auf die Entwicklung des Geschäftsfeldes<br />
in den vergangenen 20 Jahren,<br />
in denen „unser Geschäft um mehr als das<br />
Zweieinhalbfache gewachsen ist“, machte<br />
Prof. Jürgen Hubbert aber auch deutlich:<br />
Zum erfolgreichen Handeln gehört die Fähigkeit,<br />
Krisen rechtzeitig zu erkennen, sein<br />
Tun kritisch zu hinterfragen und Weichen zu
Gary C. Valade Prof. Jürgen Hubbert Dr. Hans-Joachim Schöpf Helmut Petri<br />
stellen. Eine Parallele zu 1993 ziehend,<br />
„haben wir erneut eine Bestandsaufnahme<br />
gemacht“, um die 20<strong>02</strong> eingeleitete zweite<br />
Produktoffensive in den kommenden Jahren<br />
durch eine Effizienzoffensive zu unterstützen.<br />
In diesem Zusammenhang griff er<br />
das Bild des Zehnkampfes auf und räumte<br />
ein, dass die MCG noch nicht in allen Disziplinen<br />
heute schon gleich gut gerüstet sei.<br />
Entscheidende Rolle der Zulieferer<br />
Prof. Jürgen Hubbert kündigte an, im Rahmen<br />
des Projekts ‚MCG Best‘ die ermittelten<br />
Optimierungspotenziale konsequent umzusetzen,<br />
und forderte die Zulieferpartner in<br />
diesem Zusammenhang auf, „ihre Hausaufgaben<br />
ebenso zu machen wie wir“. Denn die<br />
Zulieferpartner würden eine entscheidende<br />
Rolle dabei spielen, die Wettbewerbsfähigkeit<br />
nachhaltig abzusichern und weiter zu<br />
stärken. Auch heute, zu Zeiten von Extended<br />
Enterprise®, dem Nachfolger von Tandem,<br />
habe die Erkenntnis aus dem Jahr 1993 nach<br />
wie vor Gültigkeit: „In einem partnerschaft-<br />
lichen Miteinander zwischen OEMs und Zulieferern<br />
liegt die Zukunft.“<br />
Kritische Einsichten Der von manchem<br />
im Vorfeld des Plenums befürchtete ‚Philosophiewechsel‘<br />
in der Lieferantenprogrammatik<br />
von <strong>Daimler</strong>Chrysler findet nicht statt.<br />
Dennoch sprach der „bekennende Tandem-<br />
Fahrer“ Harald Bölstler aus Einkaufssicht<br />
auch kritische Aspekte der Zusammenarbeit<br />
an. Seiner Meinung nach müssen der Einkauf<br />
von Systemelementen, die Steuerung<br />
von Sublieferanten oder auch das Innovations-<br />
und Projektmanagement angesichts<br />
einer immer stärker zunehmenden Komplexität<br />
kontinuierlich optimiert werden.<br />
Eine Einschätzung, die Andreas Renschler,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung smart,<br />
in seiner Präsentation der Produktoffensive<br />
seines Geschäftsbereichs teilte.<br />
15<br />
Keine Pauschalziele Auch mehr Verlässlichkeit<br />
bei Terminen und Prozessen forderte<br />
Harald Bölstler ein. Sie sei unverzichtbar für<br />
das Qualitätsmanagement, allerdings auch<br />
in Kommunikationsfragen: „Kommunizieren<br />
Sie Veränderungen, die unsere Zusammenarbeit<br />
betreffen“, mahnte er. Um künftig<br />
noch zeitnaher online zusammenarbeiten<br />
zu können, werde das IT-Tool ‚Lima on Web‘<br />
eingeführt. Aber auch das webbasierte<br />
Änderungsmanagement (eÄM) „müssen alle<br />
Bereiche der Mercedes Car Group und die<br />
Lieferanten konsequent leben, um unsere<br />
Entscheidungsgrundlagen zu verbessern“.<br />
Optimiert werden sollen auch die Fertigungsmaterialkosten<br />
in der gesamten Prozesskette,<br />
ein Aspekt von zentraler Bedeutung<br />
im Vortrag des Einkaufschefs. Obwohl „wir<br />
sehr anspruchsvolle Ziele haben, wird es<br />
kein Pauschalziel und keine pauschale Vorgehensweise<br />
geben“, versicherte er. Eine<br />
Finanzierungslösung, „an der wir derzeit mit<br />
einigen von Ihnen pilothaft arbeiten“, soll<br />
Zulieferern künftig helfen, Entwicklungsleistungen<br />
zu finanzieren. Im Kontext des<br />
gewachsenen Insolvenzrisikos kündigte<br />
er an, „unsere Tier 1 auf ihre finanzielle<br />
Solidität hin zu überprüfen“. Die anwesenden<br />
Zulieferer bat er, mit ihren Vorlieferanten<br />
ebenso zu verfahren, „um die Stabilität<br />
unseres Geschäftssystems abzusichern“.<br />
Rund 600 Gäste waren der Einladung<br />
des Vorstands der Mercedes<br />
Car Group gefolgt.<br />
„
16<br />
<strong>Global</strong> Plenum<br />
Harald Bölstler Andreas Renschler Dr. Joachim Schmidt Martin Karr<br />
Frühes und enges Zusammenspiel Der<br />
Entwicklungsvorstand der Mercedes Car<br />
Group, Dr. Hans-Joachim Schöpf, erläuterte<br />
aus Entwicklungssicht die wesentlichen<br />
Inhalte des Projekts ‚MCG Best‘ und stellte<br />
die Notwendigkeit des engen und frühen Zusammenspiels<br />
zwischen der Mercedes Car<br />
Group und ihren Zulieferern in den Mittelpunkt<br />
seiner Ausführungen. „Technologische<br />
Führerschaft setzt eine erfolgreiche Partnerschaft<br />
voraus.“ Um jenseits der „Verführungen<br />
von Roadmaps“ innovative Premiumprodukte<br />
entwickeln und herstellen zu können,<br />
„möchten wir mit Ihnen zusammen<br />
immer wieder im Update möglichst rasch<br />
eine gemeinsame Sicht der verfügbaren<br />
Technologie und der Markterwartungen<br />
verarbeiten“. Neben einem permanenten<br />
Gedankenaustausch „brauchen wir auch<br />
gleiche Konstruktionsmethoden, gleiche<br />
Datenarten und -ströme und entsprechende<br />
Dokumentationen sowie schnelle und stabile<br />
Prozesse“. In einem viel größeren Ausmaß<br />
als bisher müsse schon frühzeitig standardisiert<br />
werden, insbesondere dort, wo gesetzliche<br />
Auflagen und Vorschriften dazu herausfordern,<br />
und zwar durchaus gemeinsam<br />
mit anderen OEMs.<br />
Ein gemeinsamer Produktionsprozess<br />
Helmut Petri, Produktionsvorstand der Mercedes<br />
Car Group, warb in seinem Vortrag für<br />
„das Verständnis einer gemeinsamen Produktion“,<br />
um den steigenden Anforderungen,<br />
die an einen optimierten Anlauf gestellt<br />
werden, gerecht zu werden. Weitere technologische<br />
Herausforderungen in den Produktionsbereichen<br />
und die Zunahme modularer<br />
Konstruktionsprinzipien stellen zudem hohe<br />
Ansprüche an die Fertigungsgestaltung und<br />
-prozesse. Vor diesem Hintergrund forderte<br />
Helmut Petri neben einer produktionsgerechten<br />
Produktentwicklung die Umsetzung<br />
einer durchgängig schlanken Produktion.<br />
Mit der Einführung des Mercedes-Benz-<br />
Produktionssystems (MPS) vor drei Jahren<br />
habe das Geschäftsfeld bereits einen bedeutenden<br />
Schritt in diese Richtung gemacht.<br />
Die ersten „hervorragenden Ergebnisse“<br />
stimmten sehr optimistisch. Der Gesamtprozess<br />
in der Produktion lasse sich allerdings<br />
„nur gemeinsam mit den Zulieferpartnern<br />
gestalten“, machte er unmissverständlich<br />
deutlich. Er forderte die Zulieferpartner<br />
deshalb auf, auf eine entsprechende Ausrichtung<br />
ihrer Produktion hinzuarbeiten,<br />
„damit wir unsere gemeinsamen Prozesse<br />
optimieren können“ – zum beiderseitigen<br />
Vorteil: „Wir erreichen so mehr Transparenz,<br />
stabilere Materialabrufe, weniger Nacharbeit,<br />
Kosten- und vor allem Qualitätsvorteile<br />
und nicht zuletzt eine größere Flexibilität“,<br />
resümierte Helmut Petri.<br />
Kundenzufriedenheit im Fokus Flexibilität<br />
ist auch an anderer Stelle gefordert,<br />
wie Dr. Joachim Schmidt, Vorstand Vertrieb<br />
und Marketing der Mercedes Car Group,<br />
deutlich machte. Um der schwierigen Marktsituation<br />
erfolgreich zu begegnen, hat das<br />
Geschäftsfeld eine Markenoffensive gestartet.<br />
Ein zentrales Element darin stellt die<br />
‚Pull Distribution‘ dar, „in die Sie auch sehr<br />
stark mit einbezogen sind“. Um selbst auf<br />
späte Kundenwünsche entsprechend kurzfristig<br />
reagieren und diesen Wettbewerbsvorteil<br />
ausspielen zu können, „müssen wir<br />
Ihnen sehr viel Flexibilität abverlangen“.<br />
Die Kundenzufriedenheit stand auch im Mittelpunkt<br />
der Präsentation von Martin Karr,<br />
dem Leiter des neu geschaffenen zentralen<br />
Qualitätsmanagements der Mercedes Car<br />
Group. Die Neugründung berücksichtigt,<br />
dass „die Zufriedenheit, die unsere Fahrzeuge<br />
beim Kunden hinterlassen, zunehmend<br />
von der Zuverlässigkeit der Zulieferteile abhängt.<br />
Wir müssen deshalb die Wirksamkeit<br />
gemeinsamer Prozesse ständig prüfen und<br />
alle Qualitätsregelkreise schließen.“ Der<br />
Bereich wird sich deshalb mit der Schnittstelle<br />
zwischen der MCG und den Zulieferpartnern<br />
befassen und die Zusammenarbeit<br />
unterstützen. Zu diesem Zweck werden in<br />
den neu gegründeten Qualitätshäusern und<br />
Quality-Engineering-Centers alle qualitätsrelevanten<br />
Themen zwischen den internen<br />
Bereichen und den Zulieferern bearbeitet.<br />
Durch Standardisierung und Messung der<br />
gemeinsamen Prozesse „wollen wir jederzeit<br />
einen Überblick über die Leistungsfähigkeit<br />
und Wirksamkeit der Zusammenarbeit herstellen“.<br />
Dabei ist der Qualitätsfokus ein zunehmend<br />
wichtigerer Schritt zu fairen und<br />
langfristigen Partnerschaften im Rahmen<br />
von Extended Enterprise®“.
<strong>Global</strong> Award<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler als Betreiber und T-<br />
Systems als Dienstleister wurden mit<br />
dem diesjährigen e-log@istics-Award<br />
für die von ihnen entwickelte Applikation<br />
eChange-Management (eCM)<br />
ausgezeichnet. Damit ging der internationale<br />
Preis zum ersten Mal an das<br />
Haus <strong>Daimler</strong>Chrysler. Der Arbeitskreis<br />
AKJ Automotive möchte mit der jährlichen<br />
Vergabe dieses Preises Impulse<br />
für die innovative Integration von<br />
Internet-/Extranet-/Intranet-Technologien<br />
in neue Geschäftsprozesse der<br />
Logistik geben.<br />
Der <strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> berichtete bereits in der<br />
<strong>Ausgabe</strong> 2/20<strong>02</strong> unter dem Titel ‚Schneller<br />
und effizienter werden‘ über die geplante<br />
Einführung der neuen E-Business-Applikation<br />
eChange-Management für den Herbst<br />
20<strong>02</strong> – der Beginn einer Erfolgsstory! Inzwischen<br />
haben sich bereits rund 2.500 Mitarbeiter<br />
von 1.500 Zulieferpartnern im <strong>Daimler</strong>Chrysler-Lieferantenportal<br />
für die Anwendung<br />
registrieren lassen. Ziel bis Ende<br />
nächsten Jahres ist es, die Anzahl der ein-<br />
MCG/CVD eChange-Management<br />
Ausgezeichnet!<br />
gebundenen Zulieferpartner – für die die<br />
Nutzung des Tools im Übrigen kostenlos ist –<br />
nahezu zu verdoppeln.<br />
eChange-Management ist ein weiterer Baustein<br />
zur engeren Vernetzung und Optimierung<br />
der Zusammenarbeit und Kommunikation<br />
mit den Zulieferpartnern im Lieferantenportal.<br />
Sein Schwerpunkt liegt in der Abstimmung<br />
von Einsatzterminen, Kosten und Qualität<br />
bei der Änderung von Serienteilen und<br />
hat somit seinen Schwerpunkt – im Unterschied<br />
zu den Änderungsmanagement-Systemen<br />
des Einkaufs und der Entwicklung – im<br />
logistischen Bereich. Bei <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />
kommt dieses Tool zunächst in allen inländischen<br />
Werken der Mercedes Car Group sowie<br />
des Nutzfahrzeugbereiches zum Einsatz.<br />
Erste Anfragen von ausländischen Werken,<br />
die dieses Tool ebenfalls gerne verwenden<br />
würden, liegen dem Projektteam bereits vor.<br />
Über eine Adaption für Auslandswerke wird<br />
deshalb schon intensiv nachgedacht.<br />
Innovationsgrad, Beschleunigung der Prozesskette,<br />
Mehrwert für alle beteiligten Partner,<br />
Einfachheit in der Nutzung und Integrationsgrad<br />
– dies sind die Kriterien, anhand<br />
Mit eChange-Management auf Erfolgskurs (v. l.):<br />
Tobias Fleischmann, Projektleitungsunterstützung<br />
(Logistik Werk 10), David Hornsperger, Projektbetreuung<br />
(GP&S/OSB), Christoph Jung, Systementwicklung<br />
(T-Systems), Peter Langendorf,<br />
Projektleitung (Logistik Werk 10), Thomas Janke,<br />
Projektbetreuung (PP/LOG), und Thomas Decker,<br />
Lieferantenmanagement (Logistik Werk 60).<br />
17<br />
deren das fünfköpfige Expertenteam (Hersteller,<br />
Zulieferer, Hochschule) die insgesamt<br />
rund 50 eingereichten Vorschläge beurteilte<br />
und in denen eChange-Management als beste<br />
Applikation abgeschnitten hat. An dieser<br />
Stelle möchte sich das Projektteam bei all<br />
jenen Zulieferpartnern und dem Werk Wörth<br />
bedanken, die sich bereit erklärt hatten, in<br />
der Pilotphase mitzuarbeiten, und dadurch<br />
erst den Erfolg der Anwendung ermöglichten.<br />
Die Pilotlieferanten waren:<br />
• Behr GmbH & Co.<br />
• Robert Bosch GmbH<br />
Freudenberg Dichtungs- und Schwin-<br />
•<br />
gungstechnik KG<br />
• Hella KG Hueck & Co.<br />
• Lear Corporation GmbH & Co. KG<br />
• Mayflower (Deutschland) GmbH<br />
Siemens VDO Automotive AG<br />
•
18<br />
USA Produkt<br />
Chrysler Group Der neue HEMI®-Magnum-V-8-Motor<br />
Die Rückkehr einer Legende<br />
Der legendäre Motor, der die PS-starken Chrysler-Musclecars<br />
der 60er-Jahre angetrieben hat, ist wiedergeboren: neu konstruiert<br />
als modernes, Kraftstoff sparendes und langlebiges<br />
Hochleistungs-Antriebsaggregat, bekannt als komplett neuer<br />
5,7-Liter-HEMI®-Magnum-V-8.
Als Standard unter der Kühlerhaube des<br />
<strong>2003</strong>er Dodge-Ram-2500 und des -3000-<br />
Kleintransporters produziert der 5,7-Liter-<br />
HEMI® 345 Pferdestärken mit einem Drehmoment<br />
von 375 lb.-ft, womit er in puncto<br />
Kraft und Zugvermögen Klassenbester ist.<br />
Der 5,7-Liter-HEMI® ist außerdem Klassenprimus<br />
bei der Beschleunigung und beim<br />
Kraftstoffverbrauch, wobei er den 5,9-Liter-<br />
Magnum-V-8, also seinen Vorgänger, noch<br />
übertrumpft. „Der 5,7-Liter-HEMI® ist weltweit<br />
führend unter seinesgleichen“, so Richard<br />
Schaum, Executive Vice President für<br />
Produktentwicklung und -qualität der Chrysler<br />
Group. „Durch ihn ist der leistungsstarke<br />
Ram in seiner Klasse nicht nur der Beste<br />
hinsichtlich Kraft und Leistung, seine Flexibilität<br />
gestattet es uns auch, bei der Konstruktion<br />
der Antriebsstränge künftiger<br />
Produkte die Effizienz und Leistungsfähigkeit<br />
noch weiter zu verbessern.“<br />
Die Produktion des Motors begann im Juni<br />
20<strong>02</strong> im neuen und hochmodernen Motorenwerk<br />
II in Saltillo, Mexiko. In der neuen<br />
Anlage können jährlich bis zu 440.000 Motoren<br />
produziert werden. „Die Entwicklung<br />
und Konstruktion des 5,7-Liter-HEMI® stellten<br />
eine echte Herausforderung und dazu<br />
eine große Verantwortung dar. Es galt einen<br />
neuen HEMI®-V-8 zu kreieren, der das Chrysler-HEMI®-Erbe<br />
weiter ausbauen sollte“,<br />
sagte Floyd Allen, Vice President des Produktteams<br />
Antriebsstrang der Chrysler<br />
Group. „Hohe PS- und Drehmoment-Zahlen<br />
waren bereits durch die HEMI®-Architektur<br />
vorgegeben.“<br />
Die einzigartige Zwei-Ventil-Hemisphären-<br />
Verbrennungskammer des Motors (die diesem<br />
auch den Namen ‚HEMI‘ gibt) innerhalb<br />
eines Aluminium-Zylinderkopfes ermöglicht<br />
eine beeindruckende Luftzufuhr, Drehmoment<br />
und Kraft und sorgt für das angenehm<br />
dumpfe Grollen des Motors. Mit einem um<br />
56 Pfund geringeren Gewicht gegenüber<br />
dem 5,9-Liter-V-8 produziert der HEMI®<br />
41 Prozent mehr Kraft und ein um 12 Prozent<br />
höheres Spitzen-Drehmoment. Eine<br />
elektronische Drosselklappensteuerung,<br />
Chryslers erster Benzinmotor mit elektronischem<br />
Gaspedal, bewegt die Drosselklappe<br />
entsprechend der Gaspedal-Stellung. Der<br />
5,7-Liter-HEMI® ist der erste Motor der Chrysler<br />
Group mit Doppelzündung – zwei Zündkerzen<br />
pro Zylinder. Die Doppelzündung<br />
steigert die Höchstleistung und das Drehmoment,<br />
senkt die Auspuffemissionen und<br />
erhöht die Kraftstoffeffizienz. Der 5,7-Liter-<br />
HEMI® erfüllt sämtliche staatlichen Emissionsnormen<br />
und wartet im Vergleich zum<br />
Vorgängermodell mit einer um 8 bis 10 Prozent<br />
höheren Kraftstoffeffizienz auf.<br />
Während die leistungsstarken Ram-Pickups<br />
derzeit bereits mit dem 5,7-Liter-HEMI® aus-<br />
19<br />
Ein 5,7-Liter-HEMI®-Magnum-Motor produziert 345 Pferdestärken<br />
mit einem Drehmoment von 375 lb.-ft – genau<br />
die richtige ‚Maschine‘ für die brandneue Fahrzeugstudie<br />
‚<strong>2003</strong> Dodge Durango HEMI® RT concept‘, die als ‚The<br />
American Muscle SUV‘ in Betracht gezogen wird.<br />
gestattet werden, sorgen seine geringere<br />
Größe und die einfache Konstruktion dafür,<br />
dass er auch in anderen Fahrzeugen der<br />
Chrysler Group eingesetzt werden kann. Er<br />
wurde bereits mit einer solchen Flexibilität<br />
angefertigt, dass er auf Jahre hinaus wettbewerbsfähig<br />
bleiben wird.<br />
Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit<br />
Der legendäre HEMI® stand im Walter-P.-<br />
Chrysler-Museum in Auburn Hills, Michigan,<br />
im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. ‚HEMI®<br />
Power‘, eine Sonderausstellung, die in den<br />
Anfangswochen des Jahres <strong>2003</strong> zu sehen<br />
war, stellte jede Veränderung in der mehr als<br />
50-jährigen, ereignisreichen Entwicklung<br />
des HEMI® ausführlich dar – einschließlich<br />
des komplett neuen 5,7-Liter-V-8-Motors.<br />
Die Ausstellung illustrierte HEMI®s stolzes<br />
Leistungs- und Rennerbe, wobei man auf<br />
die einzigartigen Zahlen im Bereich Pferdestärken,<br />
Drehmoment, Verlässlichkeit und<br />
Langlebigkeit verwies. Im Grußwort des<br />
Walter-P.-Chrysler-Museums wurden historische<br />
Motoren, so etwa die Chrysler-300er-<br />
Reihe der 50er-Jahre, die Dragster-Rennwagen<br />
der 60er-Jahre, Musclecars, Sportfahrzeuge<br />
und ‚heiße Öfen‘, dabei besonders hervorgehoben.<br />
Die nächste Generation der Chrysler-HEMI®-Motoren begibt<br />
sich mit den <strong>2003</strong>er Dodge-Ram-2500- und -3500-<br />
Hochleistungs-Pick-ups, wie z.B. dem <strong>2003</strong> Dodge Ram<br />
3500 4x2 Quad Cab SLT, auf die Straße. Der 5,7-Liter-<br />
HEMI®-Magnum-V-8 verbindet die Kraft, für die seine<br />
legendären Vorgänger stehen, mit der Leistung, dem geringen<br />
Kraftstoffverbrauch und der Haltbarkeit, die von<br />
den heutigen Motoren gefordert werden.
20<br />
USA Kooperation<br />
Bekanntermaßen ist es das Äußere<br />
eines Fahrzeugs, das die Aufmerksamkeit<br />
des Verbrauchers auf sich lenkt.<br />
Ausschlaggebend für eine Kaufentscheidung<br />
dürfte jedoch nicht zuletzt<br />
auch die Innenausstattung des Wagens<br />
sein, bei der die Qualität der Sitze eine<br />
entscheidende Rolle spielt. Vor diesem<br />
Hintergrund wurde bei der Chrysler<br />
Group eine Qualitätsinitiative mit der<br />
Bezeichnung „Interior Craftsmanship<br />
Initiative“ ins Leben gerufen, im Rahmen<br />
derer neue Maßstäbe für die Fertigung<br />
von Sitzen definiert wurden.<br />
Außerdem sollen plattformübergreifend<br />
Best Practices für ein optimales<br />
Design erarbeitet werden.<br />
Qualität steht an erster Stelle Die „Seat<br />
Craftsmanship Initiative“ der Chrysler Group<br />
wurde im zweiten Quartal 20<strong>02</strong> mit einer<br />
Reihe von umfassenden Qualitäts-Audits in<br />
den Werken der Sitzlieferanten eingeleitet.<br />
Auditoren identifizierten insgesamt 307<br />
Punkte, die die Qualiät der Sitze insgesamt<br />
bestimmen. Gemäß der Audits sind 65 Prozent<br />
der Probleme auf das Design, 25 Prozent<br />
auf den Prozess und 10 Prozent auf das<br />
Material zurückzuführen. In Zusammen-<br />
Chrysler Group Seat-Craftsmanship-Initiative<br />
Auf die inneren<br />
Werte kommt es an<br />
arbeit mit den internen Bereichen Design,<br />
Entwicklung und Einkauf sowie den Lieferanten<br />
wurde ein systematischer Ansatz zur<br />
Optimierung der Fertigungsanforderungen<br />
entwickelt, auf der Basis gemeinsam vereinbarter<br />
Qualtitätsstufen. Ergebnis des gemeinsamen<br />
Vorgehens waren auch optimierte<br />
‚Appearance Manuals‘, in denen sowohl die<br />
Definition eines Problems, Korrekturmaßnahmen<br />
sowie Fristen für deren Implementierung<br />
festgehalten sind. Das optimierte<br />
Im Rahmen der „Seat Craftsmanship<br />
Initiative“ wurden neue<br />
Design- und Fertigungsbestimmungen<br />
umgesetzt (siehe<br />
‚Vorher‘- und ‚Nachher‘-Abbildung).<br />
Links ein Minivan-Sitz<br />
mit aufgerauter Leder-Optik.<br />
Der rechts abgebildete Minivan-Sitz,<br />
der jetzt in Produktion<br />
ist, sieht durch ein verbessertes<br />
Muster und den Verzicht auf Rau-<br />
Effekt ansprechender aus.
‚Appearance Manual‘ für Sitze legt allgemeine<br />
Designmerkmale von der optimalen<br />
Sitzform bis hin zur exakten Führung der<br />
Naht und der Stiche genau fest. Das Handbuch<br />
definiert die Toleranzwerte für jedes<br />
Kriterium und wird dem Lieferanten im Rahmen<br />
der Ausschreibungs- bzw. Angebotsphase<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Erfolg durch Kooperation Antony Blazevic,<br />
Senior Manager, Interior Quality & <strong>Supplier</strong><br />
Management, Procurement & Supply,<br />
sieht die Initiative folgendermaßen: „Der<br />
Schlüssel für den Erfolg dieses Ansatzes war<br />
die konstruktive Zusammenarbeit zwischen<br />
internen und externen Beteiligten. Sie legten<br />
nicht nur höhere Standards für die gesamte<br />
Sitzqualität fest, sondern tauschten auch<br />
ihre Ergebnisse hinsichtlich eines optimierten<br />
Materialeinsatzes aus. Gleichzeitig wurden<br />
Maßnahmen definiert, die die Umsetzung<br />
von Verbesserungsmaßnahmen in der<br />
Vom 10. bis 14. Februar und vom 28. April<br />
bis 2. Mai <strong>2003</strong> fanden im <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />
Technical Center Lieferanten-Trainingswochen<br />
mit großem Erfolg statt. Im Rahmen<br />
der jeweils einwöchigen Veranstaltungen<br />
wurden unterschiedlichste Kurse für Lieferanten<br />
angeboten. Für eine Teilnahmegebühr<br />
von 25 US-Dollar können Chrysler-Lieferanten<br />
ohne zusätzliche Kosten so viele Kurse<br />
besuchen, wie es ihr Terminplan erlaubt. Die<br />
Lieferanten-Trainingswochen finden vierteljährlich<br />
statt und erfreuen sich immer größerer<br />
Beliebtheit. Zuletzt nahmen rund 1.030<br />
Die Qualität, die Funktionalität und das<br />
Design der Sitze spielen in Gegenwart<br />
und Zukunft eine entscheidende Rolle.<br />
Die Abbildung links zeigt eine futuristisch<br />
anmutende Sitzgruppe aus dem Chrysler<br />
California Cruiser Concept Car, rechts die<br />
Sitze aus dem 2004 Chrysler Pacifica.<br />
Produktion qualitativ absichern. Alles in<br />
allem ein wichtiger Schritt für unsere Produkte!“<br />
Die Einbindung und Beteiligung der<br />
Lieferanten spielte bei dem Projekt eine entscheidende<br />
Rolle. Sie führte zu höheren Qualitätsstandards<br />
auf Werksebene und dient<br />
als Grundlage für gemeinsame Qualitätsziele<br />
sowie einen kontinuierlichen Dialog.<br />
Im Zuge der „Seat Craftsmanship Initiative“<br />
konnten über 90 Prozent der im ersten Audit<br />
untersuchten Qualitätsprobleme eingedämmt<br />
oder behoben werden. Laut Timothy<br />
Sprung, <strong>Supplier</strong> Quality Manager, Interior<br />
Quality & <strong>Supplier</strong> Management, sind dies<br />
bei weitem noch nicht alle Vorteile: „Als Nebeneffekt<br />
der Initiative lässt sich feststellen,<br />
dass interne und externe Gruppen jetzt<br />
höhere Qualitätsansprüche teilen und besser<br />
miteinander kommunizieren. Auf höhere<br />
Qualität zurückzuführende Kosteneinsparungen<br />
können dadurch erzielt werden, dass<br />
weniger Ausschuss durch optimierten Materialeinsatz<br />
erzeugt wird und geringere<br />
Garantiekosten entstehen. Ein Umdenken in<br />
den Köpfen der Beteiligten hat stattgefunden,<br />
das Thema Qualität wurde ganzheitlich<br />
Die nächsten Schulungstermine<br />
Chrysler Group Lieferanten-Trainingswochen<br />
Mitarbeiter von über 450 Zulieferfirmen an<br />
42 Kursen teil. Die Chrysler-Lieferanten<br />
schätzen die Möglichkeit, ihre Kenntnisse<br />
und ihr Wissen zu vertiefen. Sie knüpfen<br />
Kontakte und bekommen ein besseres Verständnis<br />
für die Prozesse von Chrysler.<br />
Die Schulung wird von der Organisation Executive<br />
Staff & <strong>Supplier</strong> Support von Procurement<br />
& Supply gefördert. Die <strong>Daimler</strong>Chrysler-Werttreiber<br />
Qualität, Kosten, Logistik und<br />
Technologie bilden weiterhin den Schwerpunkt<br />
des aktualisierten Lehr- und Terminplans<br />
für die Lieferantenschulung. Dieser<br />
21<br />
für alle Prozesse betrachtet. Die verzeichneten<br />
Erfolge werden nun auch für andere<br />
Qualitätsprogramme im Innenausstattungsbereich<br />
Pate stehen.“<br />
Weitere Schritte Nach wie vor arbeitet die<br />
Gruppe an den ‚Appearance Manuals‘. Das<br />
Programm lädt darüber hinaus Lieferanten<br />
dazu ein, den Design-Studios von Chrysler<br />
hochwertige Vorschläge zum Sitzdesign zu<br />
unterbreiten. Des Weiteren führt <strong>Supplier</strong><br />
Quality Audits durch, und im Rahmen von<br />
Review-Meetings zwischen Chrysler und den<br />
Lieferanten wird die Umsetzung der vereinbarten<br />
Optimierungsmaßnahmen besprochen.<br />
Das Management von Chrysler ist frühzeitig<br />
bei Designfragen in den Prozess eingebunden<br />
und definiert bereits in einem sehr<br />
frühen Stadium die Erwartungshaltung.<br />
wird auf der Website für <strong>Supplier</strong> Education<br />
& Training unter http://extranet.daimlerchrysler.com/training/stw/index.htmveröffentlicht.<br />
Die kommenden Termine in <strong>2003</strong>:<br />
3. Quartal: 4. bis 8. August<br />
4. Quartal: 27. bis 31. Oktober
22<br />
▼<br />
Lieferantenqualitätsproblem tritt auf<br />
▼<br />
<strong>Supplier</strong> Quality hilft beim Lösen<br />
des Problems und Durchführen von<br />
Korrekturmaßnahmen<br />
▼<br />
Ggf. stößt ein funktionsübergreifendes<br />
Team einen 3PVA-Prozess an, um die Korrekturmaßnahmen<br />
umzusetzen<br />
▼<br />
Melde-/Bestätigungsbrief vom Lieferanten<br />
▼<br />
Aktivitätsbereich wird definiert<br />
▼<br />
Lieferant wählt Validation-Management-<br />
Company aus der Liste aus<br />
▼<br />
Validation-Management-Company trifft<br />
am Standort des Lieferanten innerhalb von<br />
24 Stunden ein<br />
▼<br />
Prüfen des Aktivitätsbereichs mit der<br />
Validation-Management-Company<br />
▼<br />
VMC führt definierte Aufgabe in festgelegter<br />
Frist u. entsprechender Spezifikation durch<br />
▼<br />
Lieferant beantragt Abschluss von 3PVA<br />
▼<br />
Nein Alle Kriterien erfüllt? Ja<br />
▼<br />
Fortfahren<br />
USA Kooperation<br />
Treten bei einem Teil oder Modul eines Lieferanten der Chrysler Group Qualitätsprobleme<br />
auf, tritt die Abteilung <strong>Supplier</strong> Quality in Aktion. Sie entsendet Fachkräfte<br />
zum Fertigungsstandort des Lieferanten, die vor Ort die Ursache für die<br />
Qualitätsmängel ermitteln, Fehler beheben und geeignete Maßnahmen einleiten,<br />
um ein wiederholtes Auftreten des Problems dauerhaft zu vermeiden.<br />
▼<br />
Beenden<br />
Im Bedarfsfall wird von einem funktionsübergreifenden<br />
Team von Mitarbeitern der<br />
Chrysler Group festgelegt, dass beim Lieferanten<br />
zusätzliche unterstützende und überwachende<br />
Maßnahmen vor Ort erforderlich<br />
sind, um seine Prozesstauglichkeit zu gewährleisten.<br />
Daraufhin wird mit Zustimmung<br />
und auf Kosten des Lieferanten ein externer<br />
Berater, eine so genannte Validation-<br />
Management-Company (VMC), hinzugezogen.<br />
Oberstes Ziel ist die langfristige Sicherstellung<br />
der Produktqualität. Procurement<br />
and Supply in Zusammenarbeit mit Corporate<br />
Quality, Manufacturing Quality, Powertrain<br />
und Component Operations unterstützen<br />
seit Mitte 2001 gemeinsam diese Vorgehensweise,<br />
die ‚3rd Party Validation Activity‘<br />
(3PVA) genannt wird.<br />
Kriterien für das Einschalten einer VMC<br />
Eine Validation-Management-Company wird<br />
im Falle mangelhafter Lieferungen durch<br />
den Lieferanten eingeschaltet, wenn bestimmte<br />
Kriterien zutreffen. In der Analyse<br />
wird darüber hinaus berücksichtigt, ob die<br />
Verantwortung für die fehlerhaften Teile dem<br />
Lieferanten klar zugewiesen und ob der<br />
Fehler eindeutig klassifiziert werden kann.<br />
Das abgebildete 3PVA-Flussdiagramm beschreibt<br />
die einzelnen Schritte des Prozesses.<br />
Das Problem gilt als gelöst, sobald die<br />
Ursache für das Problem erkannt ist und entsprechende<br />
Korrekturmaßnahmen umgesetzt<br />
werden. Ziel ist die einwandfreie Lieferung<br />
von Produkten auf der Grundlage eines<br />
dauerhaft korrigierten Prozesses.<br />
Validation-Management-Companys Die<br />
von der Chrysler Group empfohlenen Validation-Management-Companys<br />
stellen Mitarbeiter<br />
zur Verfügung, die das Produkt am<br />
Chrysler Group Qualitätskatalysator<br />
Validierung durch externe Prüfer<br />
Der Prozess der externen Validierungsaktivitäten<br />
Standort des betreffenden Lieferanten überprüfen<br />
und etwaige Probleme eingrenzen.<br />
Das Unternehmen organisiert die Durchführung<br />
der Validierungsmaßnahmen und<br />
legt der Chrysler Group und dem Lieferanten<br />
die Untersuchungs-/Validierungsergebnisse<br />
vor. Die Auswahl der VMCs durch die Chrysler<br />
Group erfolgte auf Grundlage ihres nachweisbaren<br />
Prüf-Know-hows und der Fähigkeit,<br />
den jeweiligen Lieferanten bei der Entwicklung<br />
präventiver Maßnahmen zu unterstützen.<br />
Erfolge Im Rahmen des 3PVA-Prozesses<br />
werden für die jeweiligen Lieferanten Strategien<br />
zur Behebung von Fehlern und Reduzierung<br />
von Mängeln entwickelt. Durch objektives<br />
und fachliches Feedback wird die<br />
Leistung der Lieferantenbetriebe verbessert.<br />
Seit dem Start des Programms wurden an<br />
Lieferantenstandorten der Chrysler Group<br />
über 70 3PVAs mit einer Erfolgsrate von<br />
99 Prozent durchgeführt. Sie stellen insgesamt<br />
eine wirksame Methode für einen Lieferanten<br />
dar, Produkte auf der Grundlage<br />
eines dauerhaft optimierten Prozesses zu liefern.<br />
Weitere Informationen, u. a. zu empfohlenen<br />
VMCs, erhalten Sie bei Allen Phillips,<br />
aap2@<strong>Daimler</strong>Chrysler.com.
Europa Forum<br />
MCG 3. FORUM BR 169<br />
Eintritt in die heiße Phase<br />
Am 6. Februar fand im Werk Rastatt das 3. FORUM BR 169 statt, an dem die Projektleiter und<br />
Logistikexperten der Zulieferpartner und von Seiten <strong>Daimler</strong>Chryslers die Geschäftsleitung<br />
A-Klasse, Projektbeteiligte aus der Entwicklung, der Werkslogistik, dem Qualitätswesen und dem<br />
Einkauf teilnahmen. Neben einem Rückblick auf das bisher Erreichte und der Beleuchtung des<br />
aktuellen Projektstatus standen die Anforderungen, die der bevorstehende Nullserienbeginn mit<br />
sich bringt, im Mittelpunkt der Veranstaltung mit rund 360 Teilnehmern. Ziel des 3. FORUMS war<br />
es, mit den Zulieferern alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Nullserie zu schaffen.<br />
In der bewährten Tradition der Lieferanten-Foren stand auch dieses<br />
ganz im Zeichen des Dialogs, um dem Projekt BR 169 wenige Monate<br />
vor Nullserienbeginn des A-Klasse-Nachfolgers noch einmal einen<br />
zusätzlichen Impuls zu geben. Schließlich „wollen wir in dem hart<br />
umkämpften Marktsegment eine Spitzenposition anstreben“, unterstrich<br />
Peter Wesp, Leiter Werk Rastatt und Sprecher der Geschäftsleitung<br />
A-Klasse, in seiner Begrüßung. Um der großen Bedeutung<br />
der A-Klasse-Produktfamilie für die Mercedes Car Group gerecht zu<br />
werden und die Vorbereitungen auf den steilen Anlauf zu bewältigen,<br />
haben drei Aspekte eine „extrem hohe Priorität“: „Wir können<br />
die Erfolgsstory der A-Klasse nur dann fortschreiben, wenn wir<br />
gemeinsam wettbewerbsfähige Kosten erreichen, die vereinbarten<br />
Termine einhalten und eine Topqualität in Bezug auf das Produkt<br />
und den Prozess von Anfang an sicherstellen.“<br />
Zufriedenheit über Projektverlauf Über den aktuellen Entwicklungsstand<br />
und den weiteren Handlungsbedarf referierte Dr. Uwe<br />
Ernstberger, Leiter Entwicklung Produktgruppe A-Klasse, der sich<br />
über den bisherigen Projektverlauf sehr zufrieden zeigte. „Nachdem<br />
wir das Quality-Gate D (Blank-Freigabe) erfolgreich durchschritten<br />
haben, gilt es nun, den nächsten Meilenstein, das Quality-Gate C<br />
(Nullserienbeginn), abzusichern.“ Hierzu erwartet <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />
Rohbau- und Montageteile aus serienfallenden Werkzeugen, um die<br />
Bestätigungsfahrzeuge in einem seriennahen Prozess aufbauen zu<br />
können. Frank W. Deiss, Leiter Materialeinkauf Fahrwerk, Baureihenverantwortlicher<br />
A-Klasse, teilte mit, dass der Vergabeprozess<br />
nahezu abgeschlossen ist. „88 Prozent der Zulieferer, die für die BR<br />
169 festgelegt wurden, waren bereits im Vorgängerprojekt BR 168<br />
unsere Partner“, stellte er heraus. Dies zeige den hohen Grad der Zufriedenheit<br />
mit deren Leistungen. Trotzdem dürfe sich keiner auf seinen<br />
Lorbeeren ausruhen. „Wir müssen gemeinsam weiter an der Erreichung<br />
des Kostenziels arbeiten.“ Abschließend appellierte er an<br />
die Zulieferpartner: „Beweisen Sie auch in der kommenden Projektphase<br />
erneut Ihre Leistungsfähigkeit.“<br />
Gemeinsame Reifegrad-Beurteilung Eine Besichtigungstour<br />
durch das Werk Rastatt zeigte den weit fortgeschrittenen Stand der<br />
Bauaktivitäten am Standort Rastatt. Für Thomas Geier, Leiter Werkstrategie<br />
& Engineering, Hans Baust, Leiter Montage, Rainer Rueß,<br />
Leiter Logistik, und Wolfgang Lenz, Leiter Qualitätsmanagement, ein<br />
willkommener Anlass, im zweiten Teil des Forums über die kommenden<br />
Anforderungen aus Werkssicht zu informieren. Den Schwerpunkt<br />
des Tages stellten die sich anschließenden crossfunktional<br />
besetzten Diskussionsrunden dar, an denen der Reifegrad der Teile<br />
beurteilt und, wo erforderlich, entsprechende Maßnahmen generiert<br />
wurden. Dazu waren von den Zulieferpartnern bereits im Vorfeld<br />
entsprechende Teile-Listen vorbereitet worden. Diese bildeten die<br />
Grundlage für die Diskussion, die der strategische Projektleiter<br />
BR 169, Dr. Bernd Hense, am Ende des Forums besonders lobte. Er<br />
ermutigte die Teilnehmer zugleich, auch weiterhin so gut zusammenzuarbeiten:<br />
„Wir hatten sehr gute und lebhafte Gespräche und<br />
die offenen Fragen konnten geklärt werden. Wir können feststellen:<br />
Der Reifegrad des Projekts ist überdurchschnittlich gut.“<br />
Standen am Ende des Forums Rede und Antwort<br />
(v. l.): Christoph Schmidt-Arnold, Leiter Produktcontrolling<br />
A-Klasse, Hans Baust, Leiter Montage Werk<br />
Rastatt, Frank Deiss, Leiter Materialeinkauf Fahrwerk<br />
A-Klasse, Michael Burke, Leiter Produktionsplanung<br />
Rohbau/Oberfläche A-Klasse, Dr. Bernd<br />
Hense, strategischer Projektleiter A-Klasse, Dr. Uwe<br />
Ernstberger, Leiter Entwicklung Produktgruppe<br />
A-Klasse, und Peter Wesp, Sprecher der Geschäftsleitung<br />
A-Klasse, Leiter Werk Rastatt.<br />
23
24<br />
Europa Projekt<br />
MCG MDS Update<br />
Seit Mitte der 90er-Jahre wurde der Produktentstehungsprozess im Geschäftsbereich Pkw Schritt<br />
für Schritt systematisiert, wobei immer neue Erfahrungen aus den Produktprojekten einflossen.<br />
Ende der 90er-Jahre war die Prozessstruktur weitgehend schematisiert und das inzwischen als<br />
Mercedes-Benz Development System (MDS) bezeichnete System ist zu einem wirkungsvollen und<br />
erfolgreichen Instrument der Produktentwicklung herangereift. Dennoch wurde Ende 2001 eine<br />
Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, um den MDS-Prozess an neue Anforderungen anzupassen.<br />
Die Konzentration<br />
auf das Wesentliche<br />
Die Steigerung der Produktqualität und die Herausforderungen,<br />
die mit dem Anspruch auf Innovationsführerschaft<br />
verbunden sind, sowie der zunehmende Kostendruck<br />
innerhalb des Produktentstehungsprozesses<br />
veranlassten die Mercedes Car Group Ende 2001, die<br />
Strukturen des MDS-Prozesses zu hinterfragen. Hierbei<br />
flossen die vielfältigen Erfahrungen ein, die mit dem<br />
MDS in diversen Projekten bisher gemacht wurden. Dabei<br />
„setzte die Arbeitsgruppe auf bewährten Prozessstrukturen<br />
auf. Ihre Aufgabe war: Potenziale im MDS zu<br />
ermitteln, Lösungsansätze zu deren Erschließung zu erarbeiten<br />
und das System insgesamt weiterzuentwickeln“,<br />
fasst Wolfgang Henseler aus dem MDS-Prozess- und<br />
Knowledgemanagement zusammen.<br />
Die fünf Stellhebel des ‚MDS Update‘-Prozesses<br />
Dem nunmehr vorliegenden ‚MDS Update‘ liegen fünf<br />
konkrete Stellhebel zu Grunde, die für die neue Prozessgestaltung<br />
maßgeblich sind:<br />
Dem eigentlichen Projekt wird eine Strategiephase<br />
vorausgehen, in der wesentlich intensiver, präziser<br />
und abgestimmter als bisher die abzuleistenden Inhalte<br />
von den Entscheidungsträgern gemeinsam festgelegt<br />
werden. Dadurch wird zugleich mehr Verbindlichkeit<br />
erzeugt.<br />
Die Gesamtfahrzeugentwicklung wird von der Technologieentwicklung<br />
abgekoppelt, um in der frühen<br />
Projektphase die Komplexität zu reduzieren und die<br />
Konzentration auf das Wesentliche zu erhöhen. Die<br />
Konzepttauglichkeit technologischer Entwicklungen<br />
steht hierbei im Fokus.<br />
Der Kostenprozess wird zeitgleich mit dem Beginn<br />
der Strategiephase gestartet, um das Kostenziel sicher<br />
zu erreichen. „Wir haben erkannt, dass eine Kostenzielverfehlung<br />
den Reifegrad massiv beeinflusst, indem<br />
bereits Konzeptioniertes wiederum neu konzeptioniert<br />
wird“, weiß Wolfgang Henseler.<br />
Die Erhöhung des Reifegrades soll mit dem Beginn<br />
der Strategiephase bereits auf der Komponentenebene<br />
erfolgen.<br />
Die Projektorganisation wird analog der Fahrzeugphase<br />
im Gesamtprozess um ca. zehn Monate nach<br />
vorne verschoben. Sie tritt damit viel früher in die Projektverantwortung<br />
und gewährleistet einen stringenten<br />
und schnittstellenfreien Durchlauf, denn auch die bisherige<br />
Trennung zwischen Vor- und Serienentwicklung<br />
entfällt.<br />
Neugestaltung bis zum QG Lastenheft Der Workflow<br />
des ‚MDS Updates‘ macht deutlich, dass der Prozess<br />
mit dem Beginn der Strategiephase bis hin zum Quality<br />
Gate (QG) Lastenheft neu gestaltet wurde. Der frühere<br />
Fahrzeugsteckbrief (FAST) und das Rahmenheft gingen<br />
im neuen Konzeptheft auf, sodass es mit dem Lastenheft<br />
nur noch zwei Dokumentationen gibt. Genauso neu ist<br />
die Produktkonzeptionsphase (PK), die dem Projektstart<br />
unmittelbar folgt. „Hier wird aus einem Pool konzepttauglicher<br />
Innovationen und technologischer Entwick-
alt<br />
neu<br />
Der optimierte Produktentstehungsprozess<br />
ist<br />
durch eine intensive Strategiephase<br />
gekennzeichnet.<br />
Projektstart<br />
Strategiephase<br />
Technologiephase<br />
I<br />
FAST<br />
SFS Projektstart<br />
PK Fahrzeugphase<br />
lungen heraus das Fahrzeug gestaltet, indem von den<br />
jeweiligen Entscheidungsträgern die Einzelkonzepte zusammengeführt<br />
werden“, erläutert Wolfgang Henseler.<br />
Hinzu kommt, dass die Fahrzeug(entwicklungs)phase –<br />
und damit die Projektorganisation – ca. zehn Monate<br />
früher startet als bisher. Oder, aus einer anderen Perspektive<br />
betrachtet: Die Serienentwicklung wird um<br />
zehn Monate verlängert. „Wir haben uns davon gelöst,<br />
schon in einer frühen Projektphase das Gesamtfahrzeug<br />
darstellen zu wollen. Wir konzentrieren uns nun auf eine<br />
reduzierte Betrachtung, und zwar die der für das Fahrzeug<br />
entscheidenden Umfänge. Deren Reifegrad wollen<br />
wir Stufe für Stufe kontinuierlich steigern, indem wir<br />
konsequent auf dem Erarbeiteten aufbauen und die einmal<br />
abgesicherten Inhalte stetig anreichern.“<br />
Mehr Sicherheit und Transparenz Künftig sorgen<br />
standardisierte Komponentenlastenhefte sowohl für<br />
mehr Verbindlichkeit als auch für mehr Klarheit bezüglich<br />
der Konzepte. Dort sind u. a. die Anforderungen und<br />
Prüfungen zur Sicherstellung der bauteilspezifischen<br />
Funktionen beschrieben. Allen Projektbeteiligten, insbesondere<br />
den Entwicklungspartnern auf der Zuliefererseite,<br />
wird so ein exakter Rahmen vorgegeben, in dem<br />
genügend Raum für Kreativität bleibt, der aber auch<br />
klare Grenzen setzt. „Das ist neu, denn ein stringenter<br />
Kostenprozess wird nur auf der Basis klarer Anforderungen<br />
funktionieren“, macht Wolfgang Henseler deutlich.<br />
Zugleich wird auch den Zulieferern mehr Stabilität,<br />
Transparenz und Sicherheit geboten.<br />
Konsequenzen für die Zulieferer Durch das ‚MDS<br />
Update‘ werden die Zulieferpartner früher als bisher<br />
in die Fahrzeugentwicklung eingebunden. Schließlich<br />
werden an die Konzepte bereits vor dem Projektstart<br />
J<br />
H<br />
Start Serienentwicklung<br />
Fahrzeugphase<br />
G<br />
Lastenheft<br />
Start Serienentwicklung (ca.10 Monate früher)<br />
Konzeptheft<br />
Rahmenheft<br />
F<br />
Lastenheft<br />
Serienphase<br />
Serienphase<br />
Eberhard Gloger<br />
Leiter MEP/SL, Lieferanten- und Strategieprozesse<br />
E-Mail: Eberhard.Gloger@<strong>Daimler</strong>Chrysler.com<br />
Wolfgang Henseler<br />
Leiter MDS-Process- and Knowledgemanagement, EP/QEM<br />
E-Mail: Wolfgang.Henseler@<strong>Daimler</strong>Chrysler.com<br />
25<br />
wesentlich größere Anforderungen gestellt als bisher.<br />
„Das Qualitätsniveau, das an dieser Stelle erreicht<br />
werden muss, um konzepttauglich zu sein, ist höher.<br />
Insofern steigt auch die Arbeitsintensität“, erläutert<br />
Wolfgang Henseler. Die frühere und intensivere Einbindung<br />
in das ‚MDS Update‘ wird dem Entwicklungspartner<br />
eine gesteigerte Prozesskonformität abverlangen.<br />
Das heißt, die Prozesse des Zulieferers müssen an bestimmten<br />
Schnittstellen mit dem MDS synchronisiert<br />
sein, um die gewünschte Verzahnung zu erreichen.<br />
Der neue Kosten- und Vergabe-Prozess wird hierzu in<br />
die bislang übliche Vergabepraxis eingreifen, wodurch<br />
sichergestellt ist, dass der Zulieferpartner innerhalb<br />
klarer vertraglicher Absprachen agieren kann. Serienvergaben<br />
werden erst vorgenommen, wenn die Zielpreiskonformität<br />
abgesichert ist.<br />
Zulieferer werden informiert Ab dem neuen Produktprojekt<br />
W 204 (Nachfolger C-Klasse) werden alle<br />
Fahrzeuge auf der Basis des ‚MDS Update‘-Prozesses<br />
entwickelt. Über die neuen Prozessstrukturen und die<br />
zur Verfügung stehenden elektronischen Hilfsmittel<br />
wie das MDS-Tool werden die jeweils ‚tangierten‘ Zulieferpartner<br />
sukzessive, projektbezogen und umfassend<br />
informiert werden.<br />
Kontakt<br />
A<br />
Job #1<br />
A<br />
Job #1
26<br />
Europa Kooperation<br />
Der Gewinn<br />
liegt im Einkauf<br />
Kostenoptimierung ist ein permanenter Prozess, dem<br />
sich alle Bereiche von <strong>Daimler</strong>Chrysler unterziehen.<br />
So auch die Niederlassungen der <strong>Daimler</strong>Chrysler Vertriebsorganisation<br />
Deutschland (DCVD). Wesentlicher<br />
Bestandteil eines Kostenoptimierungsprogramms ist die<br />
strukturierte Betrachtung der Einkaufskosten und der<br />
Prozesse zwischen Bedarfsträgern und Einkauf. Vor diesem<br />
Hintergrund entwickelten Klaus Gritsch, Leiter <strong>Global</strong><br />
e-Market Management bei IPS, und das Leistungscenter<br />
Niederlassungen gemeinsam ein Zusammenarbeitsmodell,<br />
das den spezifischen Prozessanforderungen<br />
der Niederlassungen Rechnung trägt und damit die<br />
Voraussetzungen schafft, um in den kommenden Jahren<br />
Einkaufserfolge zu realisieren. In 20<strong>02</strong> wurde dieses<br />
Konzept vom Leiter des Leistungscenters Niederlassungen,<br />
Peter Subotic, und dem Leiter von IPS, Dr. Heinrich<br />
Reidelbach, verabschiedet. Es zielt darauf ab, den 35<br />
deutschen Niederlassungen das globale Einkaufs-Knowhow<br />
von IPS zur Verfügung zu stellen und sie in ihren<br />
Einkaufsprozessen tatkräftig zu unterstützen.<br />
Gemeinsame Kostenoptimierung Ganz im Sinne<br />
der alten Kaufmannsregel ‚Der Gewinn liegt im Einkauf‘<br />
ist es das gemeinsame Ziel des Leistungscenters Niederlassungen<br />
und IPS, sowohl die Einkaufskosten für<br />
Nichtproduktionsmaterial und Dienstleistungen als auch<br />
die Prozesskosten in den Niederlassungen zu senken.<br />
Dabei sollen im ersten Schritt möglichst hohe Einsparpotenziale<br />
im Bereich der Gemeinkosten realisiert werden.<br />
Um gemeinsam mit den Niederlassungen Lösungsansätze<br />
zu generieren, wurde bei IPS die Funktion ‚Einkaufskoordination<br />
Niederlassungen‘ eingerichtet. Seit<br />
1. Februar dieses Jahres wird ein Team von Beratern aufgebaut,<br />
das dieses Projekt flächendeckend vorantreiben<br />
IPS Einkaufskoordination Niederlassungen<br />
Seit 1. Februar dieses Jahres wird von IPS (International<br />
Procurement Services) ein Beraterteam aufgebaut, das die<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler Vertriebsorganisation Deutschland und<br />
deren Niederlassungen in ihren Beschaffungsfunktionen<br />
unterstützen wird. Über die künftigen Aufgaben und Ziele<br />
des Teams sprach der <strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> mit Armin Andritzky,<br />
Leiter e-Market Management Deutschland, und dem verantwortlichen<br />
Teamleiter Ingo Kaufmann.
▲<br />
Die <strong>Daimler</strong>Chrysler-VertriebsorganisationDeutschland<br />
hat ihren Hauptsitz am<br />
Potsdamer Platz in Berlin.<br />
soll. Dieses Team hat – ‚nomen est omen‘ – eine beratende<br />
Funktion. Es hat nicht die Aufgabe, stellvertretend<br />
für die Niederlassungen Einkaufsfunktionen zu übernehmen.<br />
Vielmehr versteht sich das Beraterteam als Key-<br />
Account für die Niederlassungen in die IPS-Einkaufsfunktion<br />
hinein. Die speziellen Bedürfnisse des Einkaufs<br />
in den Niederlassungen stehen dabei im Mittelpunkt.<br />
In diesem Sinne wird der Leistungsumfang mit den Bedarfsträgern<br />
in den Niederlassungen abgestimmt und<br />
auf diese zugeschnitten.<br />
Die wichtigsten Handlungsfelder Erste Handlungsfelder<br />
hat das Pilotprojekt bereits erschlossen. So ist<br />
recht deutlich geworden, dass für die Realisierung von<br />
Einsparpotenzialen im Gemeinkostenbereich ein standardisierter<br />
Beschaffungsprozess ebenso wichtig ist wie<br />
die verstärkte Nutzung zentraler Abschlüsse. Vor diesem<br />
Hintergrund soll den Niederlassungen künftig die Möglichkeit<br />
geboten werden, die Einkaufs-Tools des Mutterkonzerns<br />
wie zum Beispiel die E-Business-Applikation<br />
eShop zu nutzen. Darüber hinaus muss der Markt für<br />
die Niederlassungen transparenter gemacht werden.<br />
Eine engere Vernetzung der Einkaufsverantwortlichen<br />
vorausgesetzt, soll die Herstellung von Transparenz sowohl<br />
über die dezentralen Abschlüsse anderer Nieder-<br />
lassungen als auch über die Abschlüsse von IPS den Einkäufern<br />
nicht zuletzt in ihrem lokalen Bezug eine optimierte<br />
Verhandlungsposition ermöglichen. Zusätzlich<br />
werden spezielle Mitarbeiterschulungen in den Niederlassungen<br />
die Einkaufskompetenz vor Ort erhöhen.<br />
Intensivierung der Zusammenarbeit Das Beraterteam<br />
wird ein breites Aufgabenspektrum zu absolvieren<br />
haben. Tatsächlich versteht sich die Mannschaft ihrem<br />
alten und neuen Kunden gegenüber grundsätzlich als<br />
Dienstleister und Ansprechpartner in allen einkäuferischen<br />
Belangen. Um die Zusammenarbeit zu intensivieren<br />
und die Erwartungen der Niederlassungen noch<br />
detaillierter kennen zu lernen, wurden Vor-Ort-Gespräche<br />
mit den Verantwortlichen geführt. Ebenfalls in diesem<br />
Zusammenhang zu sehen ist der Kick-off-Workshop,<br />
der am 28. März mit den zehn größten Niederlassungen<br />
durchgeführt wurde. Dort wurden gemeinsam die Materialgruppen<br />
festgelegt, in denen zunächst Einkaufspotenziale<br />
erschlossen werden sollen. Konkret wird im<br />
ersten Schritt der gemeinsame Einkauf von Schmier-<br />
stoffen, DV-Verbrauchsmaterialien, Mobilfunkgeräten,<br />
Möbeln und Kopierern untersucht. Ausgesprochen positiv<br />
ist zu bewerten, dass bereits zwei Wochen nach dem<br />
gemeinsamen Workshop die ersten Einsparungen realisiert<br />
werden konnten. Möglich gemacht hat diesen<br />
schnellen Erfolg der Wille zu kooperativer und entscheidungsfreudiger<br />
Zusammenarbeit. Damit hat sich bereits<br />
bewahrheitet, was die Teilnehmer des Kick-off-Workshops<br />
deutlich machten: Die Einrichtung der Funktion<br />
‚Einkaufskoordination Niederlassungen‘ bei IPS ist die<br />
richtige Weichenstellung für die Zukunft, um die Wettbewerbsfähigkeit<br />
von <strong>Daimler</strong>Chrysler weiter zu stärken.<br />
27
Gemeinsam erfolgreich<br />
<strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong><br />
Ein Extended Enterprise®-<strong>Magazin</strong><br />
für Zulieferer und Mitarbeiter<br />
von <strong>Daimler</strong>Chrysler,<br />
2. Quartal <strong>2003</strong>, Heft Nr.14<br />
Herausgeber: <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Claudia Dautermann,<br />
OSB/COM, Hauspostcode G 356, <strong>Daimler</strong>Chrysler,<br />
71059 Sindelfingen, Tel. (0 70 31) 90-8 87 04,<br />
Fax (0 70 31) 90-4 51 06,<br />
claudia.dautermann@daimlerchrysler.com<br />
Weltweite Ansprechpartner<br />
Südafrika: <strong>Daimler</strong>Chrysler South Africa (Pty) Ltd.,<br />
Donna Mhlanga, PO Box 671, East London 5200,<br />
South Africa,<br />
Tel. +27 (43) 7 06-28 80, Fax +27 (43) 7 06-25 54,<br />
donna.mhlanga@daimlerchrysler.com<br />
USA: <strong>Daimler</strong>Chrysler Corporation,<br />
Irina Jamison, OSB/COM<br />
CIMS 484-06-15, Auburn Hills MI USA, 48326-2527,<br />
Tel. +1 (248) 5 76-32 59, Fax +1 (248) 5 76-21 93,<br />
is17@daimlerchrysler.com<br />
Brasilien: <strong>Daimler</strong>Chrysler do Brasil Ltda.,<br />
Magdalena Thaler Cuevas, Av. Alfred Jurzykowski,<br />
562, Cep. 09680-900, Sao Bernardo do Campo – SP,<br />
Pool-ID InteracaoPremio@WK-AMERICA2<br />
Redaktion: Hans-Jürgen Mülln<br />
Redaktionelle Abwicklung: Christiane Morys<br />
Layout: Désirée von Seld (Art Direction)<br />
Redaktionsbüro und Gestaltung:<br />
CD Communication GmbH,<br />
Hanauer Landstraße 135-137,<br />
60314 Frankfurt am Main,<br />
www.cdcommunication.de<br />
Redaktionelle Mitarbeiter: Laurens Breurkens,<br />
Seval Böhm, Claudia Dautermann, Günter Fabricius,<br />
Irina Jamison, Tina Lösch, Julie Rogier, Silke Rommel,<br />
Monica Schmickler, Sabine Schulz, Heike Schulze,<br />
Christoph Starzynski, Karin Trüg<br />
Bildnachweis: <strong>Daimler</strong>Chrysler, Studio für professionelle<br />
Fotografie K. D. Busch (Stuttgart)<br />
Druck: Reichert GmbH, Druck + Kommunikation,<br />
70806 Kornwestheim