Littendrin, Ausgabe 52 - Clienia Privatklinik Littenheid
Littendrin, Ausgabe 52 - Clienia Privatklinik Littenheid
Littendrin, Ausgabe 52 - Clienia Privatklinik Littenheid
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Schülerzeitung der Schule Linde, <strong>Clienia</strong> <strong>Littenheid</strong><br />
7. Jahrgang<br />
Farbig zu finden auf www.clienia.ch<br />
<strong>Littendrin</strong><br />
Nightmare<br />
Seite 16<br />
Tagebuch eines Zeitreisenden<br />
Seite 5<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>52</strong>, Juli 2012<br />
Im Sturm<br />
der Liebe<br />
Seite 14<br />
So ‘was<br />
wie Leben<br />
Seite 2<br />
Die Beziehung<br />
zwischen Eltern und<br />
Teenagern<br />
Seite 24
2 <strong>Littendrin</strong><br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser<br />
In dieser <strong>Ausgabe</strong> finden Sie alles,<br />
was ihr Herz begehrt: Ob Albträume<br />
und Zombies zum Gruseln,<br />
melancholische Texte zum Nachdenken,<br />
Informationen über Komponisten<br />
und Bands oder den langersehnten<br />
letzten Teil der Geschichte<br />
„Die Wölfin in mir“.<br />
Auch können Sie sich über die<br />
Beziehung zwischen Jugendlichen<br />
und ihren Eltern informieren oder<br />
in wilde, fantasievolle Geschichten<br />
eintauchen. Kennen Sie<br />
Minecraft? Auch über dieses Spiel<br />
können Sie einiges nachlesen.<br />
Wie gesagt, die Nr. <strong>52</strong> ist eine<br />
sehr vielseitige <strong>Ausgabe</strong>, was<br />
mich sehr freut, denn auch ich<br />
konnte meinen Teil dazu beitragen.<br />
Ich kann Ihnen versichern, dass<br />
alle Autoren und Autorinnen mit<br />
grosser Leidenschaft an ihren<br />
Texten gearbeitet haben.<br />
Lassen Sie sich vom Geschriebenen<br />
mitreissen!<br />
Shibosha, 16<br />
So 'was wie Leben<br />
Dies ist ein eher philosophischer Text. Ich finde, man kann<br />
das Folgende ziemlich gut mit dem Leben vergleichen, mit<br />
all seinen Hindernissen, aber auch mit den schönen Momenten.<br />
Wenn man diesen Text zu wörtlich nimmt, macht<br />
er keinen Sinn mehr, also bitte verstehen Sie diesen Text<br />
metaphorisch.<br />
Das Leben kann wie ein Lauf durch einen Wald sein. Manche<br />
wollen so schnell wie nur möglich an ihr Ziel gelangen, nur<br />
die Wenigsten unter ihnen schlendern auch mal und geniessen<br />
die Schönheit um sie herum: Wie die einzelnen Sonnenstrahlen<br />
sich durch das dichte Grün der Bäume kämpfen, wie Eichhörnchen<br />
von Ast zu Ast hüpfen, wie alles in ein zartes Grün getaucht<br />
wird.<br />
Wenn man zu schnell läuft, vielleicht sogar rennt, passiert es,<br />
dass man ein Hindernis übersieht. Und dann fällt man. Wäre es<br />
dann nicht verlockend, einfach aufzugeben und liegen zu bleiben?<br />
Doch, das wäre es. Sehr sogar. Aber man muss sich wieder<br />
aufrappeln und weiterlaufen, denn auch die schlimmsten<br />
Zeiten gehen vorüber. Es kann ja nicht ewig stürmen. Ausserdem<br />
muss man weiterlaufen, um den krönenden Abschluss zu<br />
erleben, das Beste vom Besten, etwas, das nur für einen selber<br />
bestimmt ist! Man läuft ja nicht einfach ohne Grund durch den<br />
Wald. Auch wenn einem der Grund unbekannt ist, es gibt ihn.<br />
Man kann ja nicht alles wissen.<br />
Es wird auch Momente geben, in denen man fast nicht vorankommt,<br />
in denen man am liebsten aufgeben würde, sich nur<br />
noch auf den Boden setzten und im Dickicht und Unterholz<br />
verharren möchte, bis es vorbei ist. Doch dann muss man sich<br />
vor Augen führen, dass es nicht ewig so weitergehen wird,<br />
irgendwann wird der Wald sich lichten. Vielleicht nicht sofort,<br />
vielleicht auch nicht bald, aber auch das dichteste Unterholz<br />
hat ein Ende. Und manchmal entdeckt man auch an den dunkelsten<br />
Orten ein liebliches Reh.<br />
Auch wenn man mal an einem Dornenbusch hängen bleibt,<br />
geht es weiter, das Blut wird aufhören zu fliessen,<br />
die Wunden werden sich schliessen, sie werden einen irgendwann<br />
einmal daran erinnern, dass man stark genug<br />
war und weitergemacht hat.<br />
Auf seinem Weg wird man wahrscheinlich die Wege anderer<br />
Leute kreuzen, und manchmal verlaufen sie nebeneinander<br />
weiter, bis man am Ziel ist. Auch wenn man von seinem Weg<br />
abkommt, dann muss man weiterlaufen, denn kein Wald ist<br />
unendlich. Und das Ziel werden wir am Ende alle bewundern,<br />
denn jeder wird ein einzigartiges haben.<br />
weheartit.com<br />
Nur die Wenigsten unter ihnen schlendern auch mal und geniessen die<br />
Schönheit um sie herum: Wie die einzelnen Sonnenstrahlen sich durch das<br />
dichte Grün der Bäume kämpfen…<br />
Quinn, 14
Nightbird II<br />
Mancher Mensch hat Glück. Ein Traum wurde wahr. Einsamkeit, Liebe und eine kleine Spur Eifersucht.<br />
Jules wird hier in der Ich-Form erzählen.<br />
„Dieser idiotische Autofahrer.<br />
Ich würde ihn am liebsten<br />
verprügeln.“, murrt er<br />
wütend.<br />
„Nicht doch. Es ist nun mal<br />
passiert – ein Unfall. Mehr<br />
nicht. Wir können es jetzt<br />
nicht mehr rückgängig machen.“,<br />
kommt es bitter von<br />
meiner Mutter.<br />
Mein Kopf schmerzt und<br />
meine Zunge ist taub dank<br />
dem Morphium. Ein Gedanke<br />
durchfährt mich:<br />
„Ich lebe“, röchle ich erschrocken.<br />
Ich kann hören,<br />
wie ein Stuhl umkippt. Ein<br />
leiser Erleichterungsschrei<br />
meiner Mutter. Sie hat wohl<br />
erwartet, dass ich nie wieder<br />
aus dem Koma erwache.<br />
Ich blinzle gegen das Licht<br />
und warte, bis sich meine<br />
Augen an das grelle Krankenhauslicht<br />
gewöhnen. Ich<br />
kann das tränenverschmierte<br />
Gesicht meiner Mutter sehen.<br />
Ich drehe meinen Kopf<br />
in ihre Richtung und erblicke<br />
ihn: Matthew, wie er<br />
leibt und lebt. Er trägt immer<br />
noch dasselbe, wie an<br />
jenem Abend.<br />
„Welchen Tag haben wir?“,<br />
flüstere ich, da meine<br />
Stimme immer noch streikt.<br />
„Samstag. Du warst zwei<br />
Tage weg“, erwidert meine<br />
Mutter weinerlich. Ich kann<br />
ihr ansehen, dass sie versucht<br />
sich unter Kontrolle<br />
zu halten. Ich merke, wie<br />
das Morphium langsam<br />
nachlässt. Der Raum bekommt<br />
immer mehr Konturen.<br />
Eine Blutinfusion ist an<br />
meinem Arm angeschlossen.<br />
Ich muss eine Menge<br />
verloren haben. Ich kann<br />
das Blut der Infusion fast in<br />
meinen Venen spüren.<br />
Matthew streunt am Fenster<br />
hin und her. „Was ist denn<br />
los, Matt?“, frage ich irritiert.<br />
„Woran kannst du dich noch<br />
erinnern?“, murmelt er,<br />
während er voller Konzentration<br />
die Vorhänge mustert.<br />
Wieso fragt er mich so<br />
etwas? Ich kann mich noch<br />
an… Langsam dämmert es<br />
mir. Wahrscheinlich meint<br />
er seine Liebeserklärung.<br />
Vielleicht hat er sie nur aus<br />
Mitleid erwidert. Ich spüre<br />
einen Stich im Herzen.<br />
Mein Monitor beginnt zu<br />
piepsen. Es scheint so, als<br />
würde ich nicht viel vertragen.<br />
Ich habe beim Unfall<br />
grössere Schäden erlitten,<br />
als ich gedacht hatte. Mit<br />
einer Schnelligkeit, dass<br />
meine Augen gar nicht mitkommen,<br />
ist Matthew schon<br />
bei mir. Seine Haare sind<br />
zerzaust und der Schlafmangel<br />
ist an den dunklen<br />
Schatten unter den Augen<br />
klar festzustellen. Trotz<br />
allem habe ich Schmetterlinge<br />
im Bauch sobald ich<br />
daran denke, dass ich diese<br />
vollen Lippen geküsst habe.<br />
Seine sorgenvollen Augen,<br />
reissen mich wieder in die<br />
Wirklichkeit. Ich muss<br />
wirklich schlimm aussehen.<br />
Mein Monitor piepst weiter<br />
und ein Gefühl, dass meine<br />
Lunge zerreisst, macht sich<br />
bemerkbar. Eine Schwester<br />
betritt den Raum und<br />
scheucht Matt und meine<br />
Mutter hinaus. Die Jalousien<br />
zum Gang werden<br />
zugezogen. Ich fühle mich<br />
wie im Film, nur dass ich<br />
diesmal die schlechte Rolle<br />
abbekommen habe. Weitere<br />
Schwestern strömen in den<br />
Raum. Irgendwas wird in<br />
meine Infusion gespritzt.<br />
Ich bin am Rande des Lebens.<br />
So fühlt sich das also<br />
an. Meine Gedanken sind<br />
dabei sich zu ordnen und<br />
ein Reiz, ein Buch über<br />
diese Nahtoderfahrung zu<br />
schreiben, nimmt Form an.<br />
Ich kann das Blut der Infusion fast in meinen Venen spüren.<br />
Warte, Nahtoderfahrung?<br />
Mein Kopf ist fast zu benebelt,<br />
dennoch realisiere ich,<br />
dass ich mein Buch vielleicht<br />
im Jenseits schreiben<br />
muss. Ich will nicht sterben!<br />
Ich bin zu jung dafür! Der<br />
Defibrillator wird aufgeladen,<br />
ich kann das Pfeifen<br />
des Storms hören. Auch<br />
nehme ich den Geruch von<br />
sehr viel Desinfektionsmittel<br />
wahr. Wenn ich jetzt<br />
mehr Bewusstsein und Kontrolle<br />
über meinen Körper<br />
hätte, würde ich den Geruch<br />
geniessen. Doch ich kann<br />
nicht, denn mir wird gerade<br />
ein Elektroschock verpasst.<br />
Ich würde am liebsten<br />
schreien. Das tat weh!<br />
lifeline.de<br />
Ich will gerade meinen<br />
Körper entspannen, da bekomme<br />
ich einen weiteren<br />
Stromschlag. Mein Herz<br />
pocht wieder. Ich kann es<br />
spüren, wie es in meiner<br />
Brust pumpt. Ich höre ein<br />
paar erleichterte Atemzüge<br />
der Schwestern. Ich hab‘<br />
überlebt. Schon wieder. Ich<br />
sollte mich freuen. Eigentlich.<br />
Meine beiden Besucher<br />
kommen wieder hereingestürzt<br />
und brabbeln mich<br />
voll, wie schön es doch sei,<br />
dass mir nichts passiert ist.<br />
Ich kann mich nicht darauf<br />
konzentrieren. Vielleicht<br />
kann man mich als verrückt<br />
bezeichnen, aber das Einzige,<br />
was mir gerade wichtig<br />
<strong>Littendrin</strong> 3
ist, ist, dass Matthew mich<br />
vielleicht nicht liebt. Okay,<br />
höchstwahrscheinlich liebt<br />
er mich nicht. Ich sollte<br />
vom Schlechtesten ausgehen,<br />
so werde ich nicht allzu<br />
sehr enttäuscht. Ich gehe in<br />
vielen Lebenssituationen<br />
vom Schlechtesten aus.<br />
Macht das Leben nicht gerade<br />
leichter, aber dennoch<br />
weniger schmerzhaft.<br />
Matt bietet sich an, uns<br />
allen etwas zu trinken zu<br />
holen. Ich nicke abwesend.<br />
Soll er doch ruhig gehen.<br />
Meine Mutter hat sich wieder<br />
neben meinem Bett<br />
4 <strong>Littendrin</strong><br />
platziert. Auf ihrem müden<br />
Gesicht kann ich die Erleichterung<br />
deutlich sehen.<br />
„Er liebt mich nicht, Mama.<br />
Er hat es nur aus Mitleid<br />
gesagt“, murmle ich traurig.<br />
„Ach was! Du musstest dich<br />
nicht zwei Tage mit ihm<br />
rumschlagen. Der ist fast<br />
gestorben vor Sorge um<br />
dich!“, erwidert sie rügend.<br />
„Ausserdem muss er dich<br />
noch nicht lieben. Das lieben<br />
lernt man in der Nähe<br />
zueinander.“<br />
„Meinst du wirklich? Was<br />
frag‘ ich überhaupt! Du<br />
meinst alles so, wie du es<br />
sagst. Immer.“<br />
Mit einem Mal merke ich,<br />
wie sehr ich meine Mutter<br />
in den letzten Monaten<br />
vermisst habe. Ich hebe<br />
zitternd meine Arme, als<br />
Zeichen, dass ich eine Umarmung<br />
möchte. Ich kann<br />
ihren unentschlossenen<br />
Blick sehen, deshalb hieve<br />
ich mich auf und drück sie.<br />
Eine Träne rinnt meine<br />
Wange hinunter und fällt<br />
auf ihren Pullover.<br />
„Ich habe dich so vermisst.“,<br />
flüstere ich in ihren<br />
Nacken. Als Zeichen, dass<br />
sie derselben Meinung ist,<br />
streicht sie mir mit der<br />
Hand über den Rücken. Ich<br />
lasse langsam von ihr ab<br />
und sinke in mein Kissen<br />
zurück. Sie streicht über<br />
meine Wange und steht auf.<br />
Sie wird jetzt nach Hause<br />
gehen. Jetzt, wo sie weiss,<br />
dass ich bleibe.<br />
Ich liege da. Meine Augen<br />
brennen, da ich wieder realisiert<br />
habe, dass meine<br />
Mutter auch Unrecht haben<br />
könnte und ich allein sein<br />
würde.<br />
Tatz, 15<br />
___________________________________________________________________________________________________<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Hallo zusammen, da ich ein grosser Fan von Musik bin, will ich euch gerne von einem der erfolgreichsten Komponisten<br />
aller Zeiten, Ludwig van Beethoven, erzählen.<br />
de.wikipedia.org<br />
Ludwig van Beethoven( 1770-1827 )<br />
Ludwig Van Beethoven wurde am 17. Dezember<br />
1770 in Bonn, Kurköln getauft.<br />
Ludwigs Vater Johann erkannte früh die Begabung<br />
seines Sohnes und sorgte für eine<br />
Musikausbildung.<br />
Beethoven hatte Klavier- und Kompositionsunterricht.<br />
Er erlernte viele Sprachen wie z.B.<br />
Französisch, Italienisch und Latein. Schon<br />
früh schrieb man über ihn, er werde ein zweiter<br />
Wolfgang Amadeus Mozart.<br />
1786 brach Beethoven zu einer Reise nach<br />
Wien auf, um Kompositionsschüler Mozarts<br />
zu werden. 1787 kehrte er nach Bonn zurück.<br />
Ob er Mozart jemals traf, ist heute noch unbekannt.<br />
Beethoven hat viele erfolgreiche Lieder komponiert,<br />
eines seiner bekanntesten Lieder ist<br />
„Für Elise“.<br />
Mit der Zeit wurde Beethoven taub und etwa<br />
seit seinem 30. Lebensjahr litt er häufig an<br />
Krankheiten. Er litt auch an Gelbsucht. Auf<br />
einer Reise bekam Beethoven eine Lungenentzündung.<br />
Nach mehreren Punktionen und<br />
erfolglosen Behandlungsversuchen verschiedener<br />
Ärzte starb Beethoven am 26. März<br />
1827 in Wien.<br />
Dace, 14
Tagebuch eines Zeitreisenden<br />
Ich heisse Micheael, bin gross und esse gern. Ich lebe in Dänemark. Aber leider wohne ich nicht in dieser Zeit. Ich<br />
komme aus dem Jahr 1898. Wie ich hier her gekommen bin, ist ein bisschen komisch…<br />
Also, ich habe einen Stein<br />
berührt und bin dann<br />
umgefallen. Als ich<br />
aufschaute, sah ich eine<br />
Holzbank, dann bin ich von<br />
irgend etwas am Hinterkopf<br />
getroffen worden und habe<br />
das Bewusstsein verloren.<br />
Als ich wieder aufwache,<br />
bin ich in einem Haus. Ich<br />
habe Hunger und will<br />
aufstehen, um mir etwas zu<br />
essen zu holen, aber als ich<br />
aufstehen will, höre ich<br />
einen Mann rufen: „Ich<br />
glaube, er lebt noch. Kommt<br />
schnell!“<br />
Als ich glaube, alle hätten<br />
sich versammelt, zähle ich<br />
vier Jungen, ein Mädchen<br />
und noch drei Mäuse,<br />
sieben Hunde, 19 Katzen<br />
und jede Menge andere<br />
Tiere, die ich nicht kenne,<br />
oder von denen ich nur<br />
gehört habe. Ein Junge holt<br />
einen Lappen und legt ihn<br />
mir auf die Stirn. Kurz<br />
danach stellen sie sich alle<br />
vor. Das Mädchen heisst<br />
Silvia und die Jungen<br />
heissen Manuel, Mark,<br />
Mani und Marduk.<br />
Ich erfahre auch, dass es<br />
jetzt 2012 ist und dass alles<br />
so schön und praktisch ist.<br />
Mein Wunsch, in die<br />
Zukunft zu reisen, ist<br />
gelungen. Ich habe jeden<br />
Tag auf Sternschnuppen<br />
gewartet und jedes Mal,<br />
wenn ich eine gesehen habe,<br />
gewünscht, dass ich in die<br />
Zukunft reisen kann.<br />
Ich werde plötzlich ganz<br />
müde und frage, wo man<br />
hier schlafen kann. Sie<br />
bringen mich in einen<br />
Raum, in dem es einen<br />
Schrank und zwei Betten<br />
hat. Ich frage: „Wer schläft<br />
hier ausser mir auch noch?“<br />
Silvia sagt: „Ich und meine<br />
Hunde Ralf und Rolf.“ Ich<br />
freue mich ziemlich, dass<br />
sie auch noch hier schläft,<br />
sage aber nichts. Ich lege<br />
mich ins Bett und und will<br />
auf der Stelle einschlafen.<br />
Doch Silvia ruft: „Das ist<br />
mein Bett! Nur so eine Info:<br />
Kannst du bitte in dein Bett<br />
gehen?“ Ich rolle nur noch<br />
ins andere Bett und schlafe<br />
sofort ein.<br />
Am nächsten Morgen weckt<br />
mich Silvia und sagt: „Wir<br />
müssen zum Frühstück<br />
gehen, die anderen sind<br />
schon dort.“ Beim<br />
Frühstück fragt mich die<br />
Mutter, ob ich Sport<br />
machen will. Manuel<br />
klettert, Mark schiesst (mit<br />
Pfeil und Bogen), Mani ist<br />
eine Leseratte und Marduk<br />
macht Gymnastik. „Ich mag<br />
Sport nicht“, sage ich. Mani<br />
fragt, wie es mir gefalle bei<br />
ihnen. Ich antworte lange<br />
Zeit nicht und nach etwa<br />
fünf Minuten frage ich,<br />
warum sie mich<br />
aufgenommen haben. Sie<br />
antworten: „Weil Mark im<br />
Park mit Pfeil und Bogen<br />
geübt, auf kleine Tiere und<br />
hohe Bäume geschossen,<br />
einmal einen Baum verfehlt<br />
und dich am Hinterkopf<br />
getroffen hat. Du warst<br />
bewusslos und da haben wir<br />
dich mitgenommen. Und<br />
jetzt bist du da.“ Ich war<br />
froh, dass mich jemand<br />
gefunden hatte. Jetzt wurde<br />
mir bewusst, was für ein<br />
Glück ich gehabt hatte, ich<br />
hatte mir nichts dabei<br />
gedacht, einfach in die<br />
Zukunft zu gehen. Ich wäre<br />
ohne Marks Fehlschuss auf<br />
der Strasse gelandet und<br />
vielleicht sogar verhungert.<br />
Aber egal, weg mit dem<br />
Zeug, ich bin froh, dass ich<br />
hier aufgenommen wurde<br />
und das ist jetzt halt so.<br />
Die Mutter erklärt mir die<br />
Regeln, die bei ihnen gelten,<br />
und fragt mich, wo meine<br />
Eltern sind und was mit<br />
ihnen passiert sei. Ich<br />
erzähle ihnen das mit der<br />
Zeitreise und dem Leben<br />
vor der Zeitreise.<br />
Als ich fertig bin, sehen<br />
mich alle erstaunt an und<br />
fragen mich total aus, bis<br />
die Mutter sie alle<br />
unterbricht und mir mitteilt,<br />
dass Silvia mir den Rest des<br />
Landhauses zeigt. Ich kann<br />
als Fünfter abräumen und<br />
gehe ins Badezimmer um<br />
die Zähne zu putzen und zu<br />
duschen.<br />
Danach zeigt mir Silvia die<br />
Schlafzimmer der anderen.<br />
Alle haben Doppelzimmer<br />
mit sehr schönen Bildern<br />
von Tieren an den Wänden<br />
und einem Tierschlafplatz.<br />
Silvia zeigt mir noch das<br />
Spielzimmer und den<br />
Tierstall. Ich bestaune die<br />
verschiedenen Tierarten und<br />
Silvia erklärt mir alle Tiere<br />
sehr gründlich.<br />
Als sie damit fertig ist, zeigt<br />
sie mir den Spielplatz. Ich<br />
frage mich, was hier so laut<br />
ist und dann geht Silvia mit<br />
mir noch an den See, der<br />
etwa vier Kilometer entfernt<br />
ist. Silvia bleibt an einem<br />
Strich auf dem Boden stehen,<br />
den ich noch nie gesehen<br />
habe. Ich will ihn berühren,<br />
doch kurz, bevor ich<br />
ihn berühre, zieht mich<br />
plötzlich Silvia zurück und<br />
vor meiner Nase braust ein<br />
Kasten vorbei. Silvia erklärt<br />
mir, dass das ein Auto war<br />
und dass der Streifen eine<br />
Strasse ist. Ich kenne diese<br />
Sachen nicht, denn in Dänemark<br />
gibt es das nicht.<br />
Doch Silvia sagt, dass wir<br />
in Dänemark sind und dass<br />
ich nur in einer anderen Zeit<br />
sei, nicht an einem anderen<br />
Ort.<br />
Wir laufen an den See und<br />
da sehe ich ein Dampfschiff.<br />
Silvia sagt, dass ich<br />
mich unbedingt an die jährlichen<br />
Dampfschiffspiele<br />
anmelden müsse. Ich frage<br />
sie, was das sei und sie sagt,<br />
dass es eine Kreuzfahrt ist,<br />
auf der es verschiedene<br />
Sportarten gibt. Die ganze<br />
Familie macht mit, erklärt<br />
sie mir: Silvias Mutter<br />
macht als Köchin mit, Mark<br />
beim Bogenschiessen, Mani<br />
beim Schreiben der besten<br />
10-Minuten-Geschichte,<br />
Marduk mit seinen Turntricks<br />
und Silvia zusammen<br />
mit ihrer Kollegin bei der<br />
Wahl des Supermodels. Ich<br />
frage Silvia, was es zu gewinnen<br />
gibt. „Eine Million<br />
gibt es zu gewinnen!“, antwortet<br />
sie. Mir fallen die<br />
Augen fast aus dem Kopf:<br />
eine Million nur für Sport!<br />
Silvia fragt mich, was für<br />
Sport ich mache. Leider<br />
esse ich nur und mache<br />
keinen Sport, muss ich ihr<br />
gestehen. Silvia hat das<br />
schon befürchtet und sagt,<br />
ich gehöre nun zur Familie,<br />
da ich aus der Vergangenheit<br />
käme. Sie sagt mir, dass<br />
ich auch mitmachen könne,<br />
weil es auch einen Esswettbewerb<br />
gäbe. Ich müsse<br />
auch Punkte verdienen.<br />
Silvia erzählt, wie das während<br />
des Turniers so abläuft<br />
und dass man für jede Platzierung<br />
Punkte bekommt.<br />
Als sie fertig ist, bemerke<br />
ich, dass wir schon vor dem<br />
Haus stehen. Es ist bereits<br />
Mittag und Manuel muss<br />
zum Klettern gehen. Ich<br />
gehe mit ihm zum Training<br />
und staune nicht schlecht,<br />
als er eine Fünfmeterwand<br />
in einer Minute hochklettert.<br />
<strong>Littendrin</strong> 5
Nach ein paar Minuten fragt<br />
er, ob ich es auch mal versuchen<br />
wolle. Ich versuche<br />
es, aber ich falle immer<br />
wieder hinunter. Nach etwa<br />
einer halben Stunde schaffe<br />
ich drei Meter und das ist<br />
sehr schlecht. Am Ende des<br />
Trainings meint er: „Der<br />
einzige Unterschied zwischen<br />
uns beiden ist, dass<br />
du nach unten fliegst und<br />
ich nach oben!“ Wir lachen<br />
und laufen nach Hause.<br />
Manuel und ich sind drei<br />
Stunden weg gewesen und<br />
es gibt jetzt Mittagessen.<br />
Am Tisch erzählt Manuel,<br />
dass ich für mein Gewicht<br />
eigentlich noch ganz gut<br />
bin.<br />
Heute habe ich nicht allzu<br />
viel Energie, wie manchmal.<br />
Ich bin schon total<br />
müde und das am Nachmittag.<br />
Ich beschliesse, dass ich<br />
jetzt ein bisschen schlafe.<br />
Der erste Fehler, den ich<br />
mache, ist, dass ich mich<br />
wiedermal in Silvias Bett<br />
6 <strong>Littendrin</strong><br />
lege. Mein zweiter Versuch<br />
einzuschlafen, nachdem<br />
mich Silvia geweckt hat,<br />
wird durch Marduks Tanzmusik<br />
zunichte gemacht.<br />
Dann gebe ich es auf, einschlafen<br />
zu wollen. Ich gehe<br />
super genervt, aber nicht<br />
über die anderen, nach unten<br />
zu den andern und spiele<br />
Fussball. Ich bin Goalie und<br />
halte viele Bälle, aber nach<br />
der ersten Halbzeit wird mir<br />
schwindlig und ich kippe<br />
kurz danach um.<br />
Silvia steht neben mir mit<br />
einem Lappen in der Hand.<br />
Ich frage sie, was passiert<br />
ist und sie antwortet mir,<br />
dass ich einfach so bewusstlos<br />
geworden bin. Ich bin<br />
ein bisschen geschockt, weil<br />
ich nicht weiss, was mit mir<br />
los ist.<br />
Silvia sagt mir, dass es jetzt<br />
Abendessen gibt und dass<br />
ich fünf Stunden lang bewusstlos<br />
war. Beim Abendessen<br />
erzählen sie mir, dass<br />
wir verloren haben beim<br />
Fussball, es ist 7:3 ausgegangen.<br />
Ich bin immer noch nicht<br />
erholt. Nach dem Essen<br />
gehe ich direkt duschen und<br />
die Zähne putzen. Zum<br />
Glück ist es ruhig, als ich<br />
einschlafen will. Das ist das<br />
erste Mal, dass ich nicht in<br />
Silvias Bett liege und sie<br />
mich nicht aufwecken muss.<br />
Als ich schlafe, träume ich<br />
von Selbstbräunern, die<br />
mich verfolgen. Als ich von<br />
dem Alptraum erwache, ist<br />
Silvia nicht im Bett. Ich<br />
stehe auf und gehe sie suchen.<br />
Silvia sitzt in der Küche und<br />
weint. Aber als sie mich<br />
sieht, putzt sie sich die Nase<br />
und wischt sich die Tränen<br />
aus den Augen. Ich frage<br />
sie, warum sie weint und sie<br />
antwortet nicht. Als ich sie<br />
nochmals frage, will sie<br />
alles abstreiten, aber ich<br />
habe sie gesehen. Sie<br />
kommt zu mir und sagt, ich<br />
solle mir nicht den Kopf<br />
darüber zerbrechen und nun<br />
wieder schlafen gehen.<br />
Ich habe inzwischen ein<br />
Brot gefuttert und bin wieder<br />
müde. Jetzt denke ich,<br />
dass mir der Teufel die<br />
Suppe verderben will, weil<br />
ich am Nachmittag einschlafen<br />
wollte und nicht<br />
konnte. Und jetzt hat Mani<br />
eine Lampe fallen lassen<br />
und schreit Schimpfwörter<br />
durch das ganze Haus.<br />
Ich gehe zu Mani hinüber<br />
und erkundige mich, wie es<br />
ihm geht. Er sagt: „Mir ist<br />
nur die Lampe auf den Kopf<br />
gefallen, weil ich etwas<br />
unter dem Bett holen wollte,<br />
dabei das Kabel um meinen<br />
Hals geriet und es die Lampe<br />
mit sich riss.“<br />
Anmerkung der Redaktion:<br />
Diese Geschichte konnte<br />
nicht zu Ende geschrieben<br />
werden, da der Autor aus<br />
der Klinik ausgetreten ist.<br />
Linealmaster88, 13<br />
___________________________________________________________________________________________________<br />
Zombieapokalypse mal anders (Teil 1)<br />
Zwei Teenager während einer Zombieapokalypse, vier fiese Oberzombies, fast unbegrenzte Möglichkeiten.<br />
Es war noch früh am Morgen,<br />
als Linus (16) von<br />
einem grässlichen, quietschenden<br />
Vogelgezwitscher<br />
geweckt wurde. Er lag neben<br />
seinem besten Freund<br />
Kiley (ebenfalls 16). Die<br />
beiden kämpften sich schon<br />
seit ein paar Monaten durch<br />
die mit Zombies verseuchte<br />
Welt.<br />
Die beiden hatte sich bei<br />
Einbruch der Apokalypse<br />
aus dem Jugendgefängnis<br />
befreien können und waren<br />
davongelaufen. Ihre Eltern<br />
mochten die beiden sowieso<br />
nicht besonders. Linus Vater<br />
war schon vor vier Jahren<br />
gestorben, und seine<br />
Mutter fing dadurch an zu<br />
trinken und schlug ihn.<br />
Kiley war ein Waisenkind.<br />
Er war von seiner Pflegefamilie<br />
weggelaufen, weil sie<br />
schrecklich religiös waren.<br />
Die beiden lernten sich im<br />
Jugendgefängnis kennen.<br />
Linus wollte mit Drogen<br />
dealen, wurde aber erwischt.<br />
Kiley gehörte einer<br />
grossen Gang an, die auch<br />
gerne mal grössere Dinger<br />
drehte. Bei seinem dritten<br />
Einsatz wurde er in einen<br />
Hinterhalt geführt und gefasst.<br />
Er hatte die Gang<br />
danach verlassen.<br />
„Kiley, wach auf“, sagte<br />
Linus mit müder Stimme<br />
und rüttelte Kiley an der<br />
Schulter. Das Wetter war<br />
grau wie immer, doch es<br />
war nicht kalt. Es waren<br />
schätzungsweise 34 Grad<br />
und Russstückchen regneten<br />
vom Himmel. Überall flackerten<br />
kleine Flammen und<br />
in der Ferne sah man wie<br />
ein kaputtes Haus niederbrannte.<br />
„Ist es schon<br />
Morgen?“, fragte Kiley und<br />
rieb sich die Augen. Sie<br />
hatten die Nacht unter einer<br />
Steinbrücke in einem ausgetrockneten<br />
Flussbett verbracht.<br />
„Los, Kiley, wir<br />
müssen noch Proviant holen,<br />
wenn wir in drei Wochen<br />
in Rom sein wollen“,<br />
drängte Linus und knuffte<br />
Kiley in die Schulter. „Lass<br />
die Scheisse, Linus, du<br />
weisst, ich bin stärker als<br />
du“, sagte Kiley, noch halb<br />
schlafend. „Dann geh ich<br />
halt alleine.“ Linus wusste,<br />
dass Kiley ihn nicht alleine<br />
gehe lassen würde. Erstens<br />
hatte Kiley Angst alleine<br />
und zweitens hatte Kiley<br />
Angst, dass Linus etwas<br />
passieren würde. Und dann<br />
wäre Kiley wieder alleine.<br />
Linus lief los und Kiley<br />
sprang sofort auf, lief Linus<br />
hinterher und schrie: „Linus,<br />
du Vollidiot! Was ist,<br />
wenn du gefressen wirst?<br />
Ich werd‘ den Dreck bestimmt<br />
nicht aufputzen und<br />
alleine bist du zu<br />
schwach!“. Linus lief weiter,<br />
lächelte aber dabei. Er<br />
wusste, dass Kiley das machen<br />
würde.
Sie schlichen in die Stadt<br />
hinein und hielten hinter<br />
einer Hausecke inne. Ein<br />
einziges Chaos offenbarte<br />
sich ihnen. Autos brannten,<br />
Zombies schleiften sich<br />
über die Strasse, schreiende<br />
Leute rannten davon (obwohl<br />
die Zombies nicht<br />
rennen konnten, denn sonst<br />
würden sie auseinanderfallen),<br />
ein paar andere Jugendliche<br />
liefen vor einem<br />
Zombie her und lachten ihn<br />
aus. Die kleine Gruppe<br />
Jugendlicher bemerkte<br />
nicht, dass sich hinter ihnen<br />
eine Horde Zombies befand.<br />
Obwohl sie ziemlich laut<br />
stöhnten. Linus sprang hinter<br />
der Ecke hervor und<br />
wollte die Jugendlichen<br />
warnen: „Hey, passt auf!<br />
Hinter euch sind ganz viele…Scheisse!“<br />
Die Zombies<br />
hatten ihn gehört und liefen<br />
nun, schneller als erwartet,<br />
auf die beiden Freunde zu.<br />
Obwohl man es ihnen nicht<br />
ansieht, haben Zombies eine<br />
beachtliche Ausdauer, im<br />
Gegensatz zum Menschen.<br />
Sie können einen über Wochen<br />
verfolgen ohne eine<br />
einzige Pause zu machen.<br />
Man kann zwar weglaufen,<br />
aber irgendwann wird man<br />
erschöpft, und dann haben<br />
die Zombies gewonnen. Das<br />
wussten Kiley und Linus,<br />
also schauten sie sich um,<br />
was sie als Waffe benutzen<br />
könnten. Nach vielen verzweifelten<br />
Blicken waren<br />
sie sich einig, dass sie keine<br />
brauchbare Waffe fanden<br />
und sie rannten los.<br />
Sie steuerten einen leerstehenden<br />
Supermarkt an. Die<br />
Türe öffnete sich von selbst,<br />
doch zu langsam, also nahmen<br />
sie Anlauf und sprangen<br />
durch die Scheibe.<br />
„Und jetzt?! Die Türen sind<br />
kaputt!“, sagte Linus hektisch.<br />
„Kein Problem für<br />
mich“, erwiderte Kiley<br />
selbstbewusst und machte<br />
ein paar komische Bewegungen<br />
mit Armen und<br />
Beinen. „Was zur Hölle soll<br />
das werden? Die sind gleich<br />
da und du tanzt?!“ Kiley<br />
stoppte seine komischen<br />
Bewegungen und sah Linus<br />
verständnislos an: „Ich tanze<br />
doch nicht, Mann! Ich<br />
mache Karate! So voll, na<br />
ja, ninjamässig, weisst du?“,<br />
„Ah ja…“, bemerkte Linus<br />
und zog Kiley an seinem<br />
grünen Pulliärmel in den<br />
hinteren Teil des Supermarkts.<br />
Sie hörten, wie<br />
weitere Scheiben hinter<br />
ihnen klirrend zu Boden<br />
fielen. Sie wagten es nicht<br />
sich umzudrehen. Während<br />
sie durch die Supermarktgänge<br />
hasteten, packte Kiley<br />
lauter Junkfood und<br />
süssliche Getränke in seinen<br />
Rucksack. „Kiley! Damit<br />
kommen wir nicht weit,<br />
damit werden wir nur fett<br />
und lahm. Oh… pack noch<br />
Sourcreamchips ein!“ „Ich<br />
weiss halt, was gut ist“,<br />
sagte Kiley grinsend. Linus<br />
hingegen schnappte sich<br />
vier Wasserflaschen und<br />
zwei Packungen Müsliriegel.<br />
Sie liefen die stehengebliebene<br />
Rolltreppe hinauf in<br />
den Sportwarenladen.<br />
„Meinst du, die Laufbänder<br />
funktionieren noch?“, fragte<br />
Kiley. „Wir haben jetzt<br />
keine Zeit rumzublödeln!“,<br />
zischte Linus. „Das meinte<br />
ich doch gar nicht, ich dachte<br />
nur, wenn wir einen Kreis<br />
aus Laufbändern um uns<br />
herum aufstellen, dann<br />
kommen die nicht an uns<br />
ran und werden irgendwann<br />
wieder Leine ziehen“, erläuterte<br />
Kiley. Linus schüttelte<br />
nur den Kopf und schlug<br />
sich mit der Hand auf sein<br />
Gesicht: „Du bist ein Idiot<br />
Kiley, weisst du das?“ „Das<br />
ist gar keine so schlechte<br />
Idee“, rechtfertigte sich<br />
Kiley mürrisch. Sie hockten<br />
sich hinter die Kasse und<br />
lauschten. Einen Moment<br />
lang war nur ihr Atem zu<br />
hören. Sie keuchten schon<br />
fast, weil sie sich so beeilt<br />
hatten. Auf einmal hörten<br />
sie wieder die schweren<br />
Schritte und das leise, aber<br />
dennoch beständige Stöhnen<br />
der Zombies. Kiley lugte<br />
hinter der Kasse hervor und<br />
erspähte sieben Zombies,<br />
die langsam, aber zielstrebig<br />
auf die Kasse zuliefen…<br />
Fortsetzung folgt<br />
Quinn, 14<br />
___________________________________________________________________________________________________<br />
Gronkh<br />
Hallo zusammen, ich werde<br />
euch erklären, wer<br />
Gronkh ist und was er<br />
gemacht hat, dass ich ihn<br />
kenne. Das meiste, was ich<br />
über Gronkh weiss, erzähle<br />
ich euch in diesem Text.<br />
Gronkh heisst in echt Erik<br />
Range. Er sagt immer, er sei<br />
schon fast 12 und wenn er<br />
das sagt, dann ist es halt so.<br />
Gronkh kommentiert im<br />
Internet Games. Er hat eine<br />
eigene Webseite und macht<br />
auch auf Youtube solche<br />
Videos. Er hat über 1500<br />
Folgen gemacht. Das beste<br />
Spiel, das er kommentiert<br />
hat, ist Minecraft.<br />
Ihm zuzuhören macht sehr<br />
viel Spass und er ist immer<br />
www.juegos.tv<br />
Die Zombies hatten ihn gehört und liefen nun auf die beiden Freunde<br />
zu.<br />
zu Spässen aufgelegt. Ich<br />
finde seine Sprüche einfach<br />
toll und seine Stimme passt<br />
zu einem Kommentator.<br />
Wenn ihr mir nicht glaubt,<br />
schaut selber nach unter:<br />
www.Gronkh.de<br />
Viel Spass.<br />
Euer Gronkh,14<br />
Gronkh<br />
gosupermodel.com<br />
<strong>Littendrin</strong> 7
Die Wölfin in mir (Teil 4)<br />
Schattenpelz, mein Gefährte ist tot… Von einem Bären getötet… Ich bin in grosser Trauer um ihn und weiss nicht,<br />
was ich ohne ihn machen soll… Doch trotz des schneidenden Schmerzes muss der Bär vertrieben werden. Und dann<br />
taucht auch noch ein fremdes Rudel auf…<br />
Ich hörte ihn nach mir<br />
schreien. Er rief um Hilfe.<br />
Ich versuchte, zu ihm zu<br />
gelangen, doch der Boden<br />
schien aus rutschigem<br />
Schlamm zu bestehen. Ich<br />
kam nicht vom Fleck.<br />
Schattenpelz‘ Jaulen erfüllte<br />
die Dunkelheit um mich<br />
herum. Dann wurde es<br />
durch das Brüllen eines<br />
Bären übertönt. Mein Kopf<br />
schien schier zu platzen.<br />
Dann endlich Ruhe. Nein,<br />
es war zu ruhig. Schattenpelz<br />
war auch nicht mehr zu<br />
hören. Nun rief ich nach<br />
ihm. „Schattenpelz!!!“<br />
Doch keine Antwort folgte.<br />
Ich wusste, er würde mir nie<br />
wieder antworten. Aus der<br />
Dunkelheit sah ich seine<br />
leblosen Augen in den<br />
Himmel starren. Glanzlos<br />
und leer…<br />
Ich schreckte keuchend aus<br />
dem Schlaf. Ich wusste, ich<br />
würde nicht mehr einschlafen<br />
können, darum trottete<br />
ich aus der schützenden<br />
Höhle hinter dem Wasserfall<br />
und streckte meine<br />
Schnauze in den Wind. Es<br />
war früher Abend, bald<br />
würde die Sonne untergehen.<br />
Ich beschloss, ein wenig im<br />
Wald herumzustreunen, um<br />
auf andere Gedanken zu<br />
8 <strong>Littendrin</strong><br />
mobileapples.com<br />
kommen. Der Frühling hatte<br />
sich schon richtig im Wald<br />
eingenistet. Überall sprossen<br />
weiche, hellgrüne Blätter<br />
und bunte Blüten. Die<br />
Vögel sangen und die untergehende<br />
Sonne warf<br />
lange, goldene Schatten.<br />
Eigentlich war es einer der<br />
schönsten Abende, die ich<br />
erlebt hatte. Doch ich konnte<br />
mich nicht darüber freuen,<br />
denn Schattenherz konnte<br />
das nie mehr mit mir<br />
sehen. Ich schüttelte frustriert<br />
den Kopf, um diese<br />
Gedanken los zu werden.<br />
Es war nun schon einen<br />
Mond her, seit der Bär ihn<br />
getötet hatte und der<br />
Schmerz war manchmal<br />
schon verschwunden. Doch<br />
wenn er kam, dann mit<br />
solcher Wucht wie am ersten<br />
Tag. Dann konnte ich<br />
nicht im Lager bleiben,<br />
sondern musste laufen,<br />
rennen, einfach weg von<br />
hier. Meist lief ich, bis meine<br />
Beine mich nicht mehr<br />
tragen konnten. Oder ich<br />
lief einfach bis zur Klippe,<br />
von der man den Mond und<br />
die Sterne so gut sehen<br />
konnte, und heulte mir die<br />
Seele aus dem Leib.<br />
Nun war der Schmerz nicht<br />
da, aber ich spürte, dass er,<br />
wenn ich weiter nachdachte,<br />
wieder kommen würde.<br />
Also fing ich an zu rennen.<br />
Die Schatten um mich herum<br />
wurden immer länger<br />
und länger. Ich merkte erst<br />
später, wie dunkel es bereits<br />
geworden war und wie erschöpft<br />
ich von meinem<br />
Lauf war. Und viel zu spät<br />
wurde mir klar, dass ich<br />
mich nicht mehr im Mondclanterritorium<br />
befand.<br />
Diesen Geruch kannte ich<br />
nicht. Es roch nicht nach<br />
Blutclan und nach Mond-<br />
Nachtherz in Trauer<br />
clan erst recht nicht. Ein<br />
böser Gedanke beschlich<br />
mich, sodass ich noch einmal<br />
schnupperte. Nein es<br />
war auch kein Bärengeruch.<br />
Aber was dann? Ich beschloss,<br />
es herauszufinden.<br />
Immer näher kam ich dem<br />
Geruch, er wurde immer<br />
stärker.<br />
Ich erstarrte. War da nicht<br />
gerade ein Rascheln gewesen?<br />
Ich duckte mich und<br />
schlich weiter. Nach nicht<br />
mal zehn Schritten liess<br />
mich ein erneutes Knacken<br />
zusammenfahren. Doch als<br />
ich mich diesmal umdrehte,<br />
sah ich einen schwarzen<br />
Schatten auf mich zuspringen.<br />
Ich konnte mich gerade<br />
noch zur Seite rollen und<br />
wieder aufspringen, um<br />
einen neuen Angriff abzuwehren.<br />
Und jetzt begriff<br />
ich, wer der Angreifer war.<br />
Ein Wolf. Er war schwarz<br />
wie die Nacht. Mehr konnte<br />
ich nicht erkennen, denn er<br />
griff schon wieder an. Knurrend<br />
und mit gebleckten<br />
Zähnen sprang er mich an.<br />
Seine Zähne trafen meine<br />
Schulter und mit einem<br />
wütenden Jaulen fuhr ich zu<br />
ihm herum. Doch er war<br />
mondgoettin.forumieren.de<br />
schon zurückgesprungen<br />
und machte sich zum nächsten<br />
Angriff bereit. Ich wusste,<br />
es würde ewig so weitergehen,<br />
bis einer von uns<br />
ernsthaft verletzt war. Also<br />
wendete ich eine andere<br />
Taktik an. Ich liess mich auf<br />
den Boden fallen und begann<br />
zu winseln. Das schien<br />
zu wirken, denn der Wolf<br />
sah etwas verwirrt aus.<br />
Doch das hielt nur kurz an,<br />
denn schon kam er drohend<br />
auf mich zu.<br />
„Was suchst du in unserem<br />
Territorium?“, zischte er.<br />
„Ich wusste nicht, dass es<br />
euer Territorium ist, ich war<br />
nur neugierig. So einen<br />
Geruch kenne ich nicht. Ihr<br />
seid nicht vom Blutclan,<br />
oder?“<br />
Er schien nicht zu verstehen,<br />
was ich meinte, doch er<br />
antwortete: “Ich bin vom<br />
Schattenclan. Was suchst du<br />
hier? Wir dulden keine<br />
Eindringlinge.“<br />
Das Flattern einer Amsel<br />
lenkte ihn kurz ab. Ich nutzte<br />
die Chance und sprang<br />
auf, bevor er reagieren<br />
konnte. Wütend ging der<br />
Schattenclankrieger auf<br />
mich los, doch diesmal war
Der Fluss<br />
ich schneller. Ich wich aus<br />
und biss ihn ins Bein. Er fiel<br />
auf die Seite, doch bevor er<br />
wieder aufstehen konnte,<br />
drückte ich ihn schon auf<br />
den Boden. Nun zischte ich<br />
ihn an: „Ich bin vom Mondclan,<br />
und Mondclankrieger<br />
lassen sich nicht so leicht<br />
einschüchtern, verstanden?“<br />
Er wand sich unter meinen<br />
Pfoten, doch vergeblich. Ich<br />
konnte ihn ohne weiteres<br />
töten, wenn ich wollte. Das<br />
wusste der Wolf, doch er<br />
gab immer noch nicht auf<br />
und versuchte weiter, sich<br />
zu befreien. Doch ich wollte<br />
ihn nicht töten. Es schien<br />
mir falsch. Mit einem drohenden<br />
Knurren sprang ich<br />
von ihm runter. Der<br />
schwarze Wolf rappelte sich<br />
auf und sah mich mit angelegten<br />
Ohren und gefletschten<br />
Zähnen an. Ich machte<br />
drei Schritte zurück, drehte<br />
mich um und preschte zwischen<br />
den Bäumen davon.<br />
„Ich habe noch nie etwas<br />
von einem Schattenclan<br />
gehört. Bist du sicher, dass<br />
er das sagte?“, fragte mich<br />
Schwarzstern.<br />
Ich war nach meiner Flucht<br />
vor dem Krieger direkt zu<br />
Schwarzstern gelaufen, um<br />
ihr zu berichten. Nun stand<br />
ich ihr gegenüber in unserem<br />
Lager. Um uns herum<br />
carpeannum.blogger.de<br />
hatten sich die übrigen Wölfe<br />
neugierig niedergelassen.<br />
„Ich bin mir absolut sicher,<br />
dass er das gesagt hat,<br />
Schwarzstern. Ich solle in<br />
ihr Territorium eingedrungen<br />
sein. Ich konnte aber<br />
fliehen.“<br />
„Dann stimmt es wohl. Es<br />
soll uns auch nicht weiter<br />
stören, solange sie nicht in<br />
unser Territorium kommen.“<br />
Mit diesen Worten<br />
stand sie auf und gab mit<br />
einer Schwanzbewegung zu<br />
verstehen, dass diese Besprechung<br />
zu Ende war.<br />
Ich beschloss, meine Zeit<br />
sinnvoll zu nutzen und jagen<br />
zu gehen. Doch bald<br />
wurde mir durch einen<br />
schmerzhaften Stich in der<br />
Schulter bewusst, dass es<br />
wahrscheinlich keine so<br />
gute Idee war. Ich hatte<br />
völlig vergessen, dass ich ja<br />
verletzt war.<br />
Also schlug ich den Weg<br />
zum Heilerbau ein.<br />
Silberfuss war gerade dabei,<br />
Rindenpfote einen Dorn aus<br />
dem Ballen zu ziehen. Der<br />
Kleine war nun schon ein<br />
richtiger Teil des Clans und<br />
ich mochte ihn sehr. Er<br />
quietschte kurz auf, als<br />
Silberfuss den Dorn aus<br />
seiner Pfote zog. Doch<br />
schon wenig später hüpfte<br />
er gesund und munter wieder<br />
ins Freie. Ich sah ihm<br />
hinterher und fragte mich,<br />
ob Schattenpelz wohl genau<br />
so stolz auf ihn wäre wie<br />
ich. Und schon machte sich<br />
wieder dieser Schmerz in<br />
mir breit, den ich bisher<br />
immer so erfolgreich verdrängt<br />
hatte. Doch zum<br />
Glück lenkte mich Silberfuss<br />
ab, bevor ich den Gedanken<br />
weiterführen konnte.<br />
„Oh. Von dem Schattenclankrieger<br />
nehme ich an?<br />
Der hat aber ganz schön<br />
zugebissen. Lass mich mal<br />
sehen.“<br />
Ich trat zu ihr und liess sie<br />
an meiner Wunde schnuppern.<br />
Dann ging sie zu ihren<br />
Kräutern und suchte ein<br />
bestimmtes heraus, das ich<br />
Silberfuss (Heilerin des Mondclans)<br />
nicht kannte. Als hätte sie<br />
meine Gedanken gelesen,<br />
sagte sie, „Das beschleunigt<br />
die Wundheilung und lindert<br />
den Schmerz. Der Wolf<br />
hat aber keinen allzu grossen<br />
Schaden angerichtet. Du<br />
solltest sie nur ein paar<br />
Tage zu schonen versuchen.“<br />
Sie zerkaute die<br />
Kräuter zu einem Brein und<br />
strich ihn auf meine Wunde.<br />
Danach bedankte ich mich<br />
kurz bei ihr und trottete ins<br />
Freie, um dann unschlüssig<br />
herumzustehen.<br />
Ich hatte mich inzwischen<br />
gut mit Weissfuss angefreundet.<br />
Sie hatte mich oft<br />
getröstet, als die Trauer um<br />
Schattenpelz mal wieder<br />
fast unerträglich geworden<br />
war. Ich mochte sie sehr<br />
und war froh, sie zu haben.<br />
Nun kam sie auf mich zu<br />
und berührte meine Nase<br />
mit ihrer.<br />
„Wie geht es dir, Nachtherz?“<br />
„Es geht schon. Silberfuss<br />
sagt, ich soll die Schulter<br />
noch ein paar Tage schonen.“<br />
„Mann, dir passieren immer<br />
so aufregende Sachen und<br />
diki.heliohost.org<br />
ich langweile mich hier zu<br />
Tode.“<br />
„Glaub nicht, dass das immer<br />
nur amüsant ist.“ Ich<br />
stiess sie spielerisch mit der<br />
Schnauze an. Und dann<br />
lieferten wir uns trotz der<br />
verletzten Schulter einem<br />
kleinen Kampf, den sie<br />
natürlich gewann. Sie war<br />
eine ausgezeichnete Kämpferin,<br />
und für ihr Geschick<br />
bekannt. Ich ergab mich<br />
schliesslich, als das Stechen<br />
<strong>Littendrin</strong> 9
in meiner Schulter zunahm.<br />
Sie sah mich an und sagte:<br />
„Aber das ist trotzdem nicht<br />
fair. Ich will auch einmal<br />
etwas erleben. Das mit dem<br />
Schattenclankrieger hätte<br />
ich sicher locker gemeistert.<br />
Den hätte ich so fertig gemacht!“<br />
Ich sah ihr zu, wie<br />
sie aufgeregt wie ein Junges<br />
um mich herum sprang.<br />
Sie war so optimistisch und<br />
so voller Leben, dass es<br />
schon beinahe ansteckend<br />
war. Das war auch einer der<br />
Gründe, warum ich sie so<br />
gern um mich hatte.<br />
„Natürlich hättest du das“,<br />
sagte ich.<br />
„Und danach hätte ich den<br />
Bären aufgespürt und ihm<br />
das Fell für Schattenpelz<br />
abgezogen“, rief sie und<br />
zuckte gleich schuldbewusst<br />
zusammen. Sie wusste, dass<br />
ich immer noch sehr empfindlich<br />
auf das Thema<br />
Schattenpelz reagierte.<br />
Doch ich leckte ihr übers<br />
Ohr und sagte: „Ist schon<br />
gut. Du musst nicht mehr<br />
solche Rücksicht auf mich<br />
nehmen.“<br />
Dabei ignorierte ich den<br />
Schmerz, der in meiner<br />
Brust stach. Sie sah mich<br />
unsicher an. Doch dann<br />
kehrte der fröhliche Glanz<br />
in ihre Augen zurück und<br />
sie begann, mich über den<br />
Schattenclan auszufragen.<br />
Natürlich konnte ich keine<br />
ihrer Fragen beantworten.<br />
„Das ist so aufregend! Ein<br />
neuer Clan in unserer Nähe!<br />
10 <strong>Littendrin</strong><br />
Ob er wohl auch zu der<br />
Lachswanderung kommt?“<br />
Die Lachswanderung war<br />
einmal im Jahr. Alle Arten<br />
von Tieren, die Fleisch<br />
frassen, versammelten sich<br />
dann am Fluss.<br />
Dort würden dann Millionen<br />
und Abermillionen von<br />
Lachsen hindurchschwimmen.<br />
Man musste nur die<br />
Schnauze ins Wasser stecken,<br />
und schon hatte man<br />
einen Fisch zwischen den<br />
Zähnen. Aber da Wölfe<br />
keine besonders guten Fischer<br />
waren, stahl man auch<br />
hin und wieder einem anderen<br />
Tier die Beute.<br />
„Ich denke schon, dass sie<br />
kommen werden. Ich meine,<br />
wer lässt sich das schon<br />
entgehen?“, sagte ich und<br />
grinste.<br />
Schwarzstern rief uns am<br />
nächsten Tag alle auf der<br />
Lichtung zusammen. Nach<br />
einigen Ermahnungen, dass<br />
wir uns nicht vom Rudel<br />
entfernen sollen, solange<br />
wir nicht beim Fluss waren,<br />
trabte sie voran zwischen<br />
den Bäumen hindurch. Nach<br />
einer Weile hörte ich ein<br />
fernes Rauschen, das allmählich<br />
lauter wurde, bis<br />
wir aus dem Schutz der<br />
Bäume traten und der Fluss<br />
royalcoachman.net<br />
sich vor und durch die<br />
Landschaft schlängelte. Wir<br />
waren nicht die ersten, die<br />
sich schon am Fluss versammelt<br />
hatten. Seemöwen<br />
kreisten über uns und ein<br />
paar Bären warteten am<br />
Wasser auf die Ankunft der<br />
Lachse. Mir lief es bei ihrem<br />
Anblick eiskalt den<br />
Rücken hinunter. Der bestimmte<br />
Bär war zwar nicht<br />
dabei, doch sie beunruhigten<br />
mich trotzdem. Sie<br />
symbolisierten für mich<br />
jetzt das Böse, das Unbarmherzige,<br />
das Grauen.<br />
Schwarzstern führte uns<br />
zum Wasser, nachdem sie<br />
sich vergewissert hatte, dass<br />
von den Bären keine Gefahr<br />
drohte. Sie waren viel zu<br />
sehr damit beschäftigt, sich<br />
gegenseitig um die besten<br />
Fangplätze zu raufen. Es<br />
war noch sehr früh am<br />
Morgen und die Lachse<br />
würden erst am Mittag eintreffen,<br />
doch dann würden<br />
schon alle guten Plätze<br />
besetzt sein. Wir steuerten<br />
eine freie Uferfläche an und<br />
machten knurrend darauf<br />
aufmerksam, dass wir jetzt<br />
hier waren und sich keiner<br />
nähern sollte, wenn ihm<br />
sein Fell lieb war. Ich gesellte<br />
mich zu Weissfuss,<br />
die bei Eichenherz sass und<br />
ihm begeistert von den Fischen<br />
erzählte, die sie fangen<br />
würde. Und er tat ihr zu<br />
liebe so, als würde ihn das<br />
interessieren. Um ihn zu<br />
entlasten, ging ich zu ihnen<br />
hinüber. Weissfuss hielt in<br />
ihrer Erzählung inne, um<br />
mich zu begrüssen.<br />
„Hey, Nachtherz. Ich habe<br />
Eichenherz gerade erzählt,<br />
wie ich den grössten Fisch<br />
von allen fangen werde.“<br />
Sie schien entschlossen, die<br />
ganze Geschichte noch<br />
einmal zum Besten zu geben.<br />
Nur diesmal für mich.<br />
Doch ich konnte sie davon<br />
abbringen, indem ich sie<br />
fragte, ob wir nicht lieber<br />
nach dem Schattenclan<br />
Ausschau halten sollten. Sie<br />
stimmte erfreut zu, und so<br />
trotteten wir nebeneinander<br />
dem Ufer entlang, wobei<br />
wir darauf achteten, keinen<br />
anderen Tieren in die Quere<br />
zu geraten. Doch weit und<br />
breit waren keine Wölfe<br />
ausser uns zu sehen. Endtäuscht<br />
kehrten wir zu unserem<br />
Rudel zurück. Dort<br />
hatte man sich nun zu einem<br />
Schläfchen niedergelassen.<br />
Nur ein paar Wachen waren<br />
noch wach um eventuelle<br />
Gegner fernzuhalten.<br />
Weissfuss und ich suchten<br />
uns einen Platz, wo wir uns<br />
hinlegen konnten. Es verging<br />
nicht viel Zeit, da waren<br />
wir auch schon eingedöst.<br />
Das aufgeregte Grunzen<br />
eines Bären liess mich<br />
ruckartig erwachen. Die<br />
Sonne stand schon hoch am<br />
Himmel. Ich musste einige<br />
Stunden geschlafen haben.<br />
Ich rappelte mich auf und<br />
streckte mich ausgiebig.<br />
Dann merkte ich, was los<br />
war. die Lachse waren im<br />
Anmarsch. Ich sprang zum<br />
Wasser und sah den Fluss<br />
hinauf. Es schien, als würde<br />
eine silberne Welle im Wasser<br />
auf uns zurollen. Eine<br />
Welle aus Fischleibern. Und<br />
dann waren sie auch schon<br />
da. Der ganze Fluss war<br />
plötzlich voller Fische. Sie<br />
zappelten und wanden sich,<br />
um möglichst schnell an uns<br />
vorbei zu kommen, aber<br />
meist erfolglos. Einige hatten<br />
sich schon ins Wasser<br />
gestürzt und schnappten<br />
nach den Lachsen. Ich tat es<br />
ihnen nach und stiess blitzschnell<br />
vor. Doch der Lachs<br />
war um einen Sekundenbruchteil<br />
schneller, und<br />
verschwand. Der nächste<br />
Versuch missglückte auch,<br />
sowie der übernächste. Als<br />
ich schliesslich erschöpft<br />
zum Ufer blickte, sah ich<br />
dort eine Bärin mit einem<br />
dicken Fisch im Maul, den<br />
sie vor sich auf die Erde<br />
legte und zu fressen beginnen<br />
wollte. Doch einer ihrer<br />
Artgenossen näherte sich ihr<br />
und wollte ihr offensichtlich<br />
den Fisch stehlen. Sie stand<br />
auf, um ihn zu verscheuchen,<br />
und ich witterte meine<br />
Chance. Ich sprang aus dem
Wasser und schlich zu dem<br />
Lachs, der nun verlassen auf<br />
der Erde lag. Ich nahm ihn<br />
zwischen die Zähne und<br />
wollte schon wieder verschwinden,<br />
als ich ein tiefes<br />
Grollen hinter mir hörte.<br />
Erschrocken fuhr ich herum<br />
und sah, dass sich die Bärin<br />
vor mir aufgerichtet hatte.<br />
Ich hätte wegrennen sollen,<br />
nur weg von diesem zotteligen<br />
Ungetüm. Doch ich<br />
konnte nicht. Ich war wie<br />
erstarrt. Ich sah mich im<br />
Wald wieder. Ich sah wieder,<br />
wie Schattenpelz erschrocken<br />
die Augen aufriss<br />
und mich ein letztes Mal<br />
ansah. Ich hörte wieder<br />
seinen Schrei, als er getroffen<br />
wurde.<br />
Die Bärin hatte nun die<br />
Pranke zu einem Schlag<br />
erhoben und war schon<br />
bereit, mich zu erschlagen.<br />
Ich schloss fest die Augen<br />
und stellte mich auf den<br />
Schmerz ein, der unweigerlich<br />
eintreffen würde. Doch<br />
stattdessen hörte ich ein<br />
wütendes Jaulen. Ich riss<br />
die Augen auf und sah gerade<br />
noch, wie sich ein<br />
schwarzer Wirbelsturm auf<br />
die Bärin stürzte. Diese<br />
brüllte und versuchte den<br />
Angreifer abzuschütteln,<br />
jedoch vergeblich. Der<br />
Wolf, wie ich erkannte,<br />
hatte sich kurzerhand in ihr<br />
Nackenfell verbissen. Da<br />
ich nicht einfach so herumstehen<br />
und zuschauen konnte,<br />
wie mein Lebensretter<br />
draufging, stürmte ich ebenfalls<br />
auf die Bärin los. Ich<br />
biss ihr ins Hinterbein, bis<br />
ich Blut schmeckte. Dann<br />
liess ich los und widmete<br />
mich der Kehle des Bären.<br />
Doch noch ehe ich etwas<br />
ausrichten konnte, riss sie<br />
sich los und rannte, wenn<br />
auch hinkend, davon. Keuchend<br />
sah ich ihr nach.<br />
„Hat man dir nie beigebracht,<br />
dass Bären gefährlich<br />
sind?“ Ich drehte mich<br />
um, und traute meinen Augen<br />
nicht.<br />
Mein „Lebensretter“ war<br />
der schwarze Schattenclankrieger<br />
aus dem Wald, der<br />
chrisrahnart.blogspot.com<br />
Eissturm<br />
horseland.com<br />
mich an der Schulter verletzt<br />
hatte. Ich konnte es<br />
nicht glauben. Ausgerechnet<br />
er hatte mich gerettet. Das<br />
konnte doch nicht wahr<br />
sein.<br />
„Doch. Aber dir hat man<br />
wohl nicht beigebracht, sich<br />
aus den Angelegenheiten<br />
anderer rauszuhalten“, gab<br />
ich bissig zurück.<br />
„Ohne mich wärst du jetzt<br />
tot, vergiss das mal nicht.<br />
Wenn ich nicht da gewesen<br />
wäre, dann hätte der Bär<br />
Krähenfrass aus dir gemacht.“<br />
Ich wusste, dass er Recht<br />
hatte, aber ich wollte ihn<br />
nicht gewinnen lassen. Auf<br />
keinen Fall.<br />
„Was kümmert dich das<br />
denn, ob ich draufgehe oder<br />
nicht? Das kann dir doch<br />
egal sein.“<br />
„Ok, nächstes Mal lasse ich<br />
dich draufgehen. Ich wollte<br />
mich nur revanchieren für<br />
letztens, als du mich hast<br />
gehen lassen. Aber das wäre<br />
ja dann auch erledigt.“<br />
Ich sah ihm in die dunkelblauen<br />
Augen und merkte<br />
plötzlich, dass ich seinen<br />
Namen gar nicht kannte.<br />
„Wie heisst du?“, fragte ich<br />
darum.<br />
„Warum willst du das wissen?“,<br />
er sah mich mit zu-<br />
sammengekniffenen Augen<br />
an.<br />
„Weil ich meinen Retter<br />
beim Namen nennen können<br />
will. Aber wenn du<br />
nicht willst, ist das deine<br />
Sache.“<br />
Ich machte Anstalten zu<br />
gehen, doch da sagte er:<br />
„Mein Name ist Eissturm.“<br />
Ich hielt inne, drehte mich<br />
halb zu ihm um und sagte:<br />
„Danke, Eissturm, dass du<br />
mich gerettet hast. Ich heisse<br />
übrigens Nachtherz.“<br />
Damit wandte ich mich ab<br />
und rannte zu meinem Rudel<br />
zurück, das noch immer<br />
nach Fischen angelte. Ich<br />
hatte jedoch keinen Hunger<br />
mehr, darum setzte ich mich<br />
und sah mich um. Ich hatte<br />
nicht bemerkt, wie der<br />
Schattenclan eingetroffen<br />
war, doch jetzt hob sich der<br />
fremde Geruch deutlich von<br />
den anderen ab. Ich sah zu,<br />
wie Eissturm zu seinem<br />
Rudel trottete und dort ein<br />
paar Wölfe spielerisch begrüsste.<br />
Eigentlich sah er ja<br />
gar nicht so schlecht aus.<br />
Doch da erinnerte ich mich<br />
wieder an seinen höhnischen<br />
Tonfall von vorhin,<br />
und ich wandte mich angewidert<br />
ab.<br />
Wieder am Wasserfall angekommen,<br />
putzten wir uns<br />
erst mal gegenseitig, um<br />
den Schmutz vom Weg<br />
loszuwerden.<br />
Dann legten wir uns, müde<br />
von dem langen Weg, schlafen.<br />
Als ich die Augen aufschlug,<br />
stand ich in einem<br />
Wald. Es war nicht der<br />
Wald des Mondclanterritoriums.<br />
Dieser Wald war<br />
anders. Ich wusste nicht,<br />
was es war, aber etwas war<br />
anders als sonst in einem<br />
Wald. Ich fing langsam an<br />
zu laufen. Überall tanzten<br />
Schatten umher, obwohl<br />
kein Wind wehte. Und es<br />
war taghell, obwohl der<br />
Mond am Himmel stand.<br />
Ich lief zwischen den Bäumen<br />
hindurch und kam auf<br />
<strong>Littendrin</strong> 11
eine Lichtung. Und plötzlich<br />
nahm ich einen Geruch<br />
war. Er weckte in mir überwältigenden<br />
Schmerz und<br />
grenzenlose Freude<br />
zugleich. Es war Schattenpelz‘<br />
Duft. Und da stand er<br />
auch. Er war so wunderschön<br />
wie damals, als ich<br />
ihn das erste Mal gesehen<br />
hatte. Sein Fell schien aus<br />
unzähligen Sternen zu bestehen<br />
und strahlte in voller<br />
Pracht.<br />
„Schattenpelz! Schattenpelz!“,<br />
rief ich und rannte<br />
arastor.de<br />
auf ihn zu. Ich schmiegte<br />
mich in sein Brustfell und<br />
sog seinen betörenden Duft<br />
tief ein.<br />
„Ich hab‘ dich so furchtbar<br />
vermisst“, flüsterte ich.<br />
„Ich dich auch, Nachtherz.<br />
Ich dich auch.“ Er leckte<br />
mir liebevoll das Ohr.<br />
Ich trat einen Schritt zurück.<br />
„Wo sind wir hier eigentlich?“,<br />
fragte ich.<br />
„Hier lebe ich nun. Hier<br />
leben alle Wölfe, die einmal<br />
sterben.“<br />
Ich sah ihn erschrocken an.<br />
„Heisst das, ich bin tot?!“<br />
„Nein, keine Angst. Du bist<br />
nicht tot. Du bist nur im<br />
Traum hier her gekommen.<br />
Aber wenn du aufwachst,<br />
wirst du wieder in deinem<br />
Lager sein.“<br />
„Aber das heisst ja dann,<br />
dass du auch wieder weg<br />
bist“, sagte ich mit trauriger<br />
Stimme.<br />
Schattenpelz sah mich<br />
warm an. „Nachtherz, du<br />
musst endlich lernen wei-<br />
12 <strong>Littendrin</strong><br />
terzuleben. Sonst wirst du<br />
irgendwann zerbrechen.“<br />
„Aber wie soll ich das nur<br />
ohne dich schaffen?“<br />
„Du wirst nicht ohne mich<br />
sein. Ich bin immer bei dir,<br />
egal, wohin du gehst.“<br />
Ein letztes Mal schmiegte er<br />
seinen Kopf an meinen,<br />
dann verschwamm er vor<br />
meinen Augen.<br />
Ich wachte auf und sah<br />
mich um. Es stimmte, es<br />
war alles so, wie ich es in<br />
Erinnerung hatte.<br />
Schattenpelz war mir im<br />
Traum erschienen. Ich hatte<br />
ihn getroffen. Ich fühlte<br />
mich, als würde der<br />
Schmerz, der zuvor in mir<br />
gebrannt hatte, langsam<br />
nachlassen. Ich streckte<br />
mich ausgiebig und machte<br />
mich auf um zu jagen. Der<br />
Mond war zu einer schmalen<br />
Sichel geworden. Und<br />
gelegentlich bedeckte ihn<br />
eine Wolke. Ein Rascheln<br />
erregte meine Aufmerksamkeit.<br />
Ein starker Geruch<br />
nach Hase wehte mir entgegen,<br />
und ich liess mich in<br />
ein Jagdkauern fallen. Ohne<br />
einen Laut zu verursachen,<br />
schlich ich dem Geräusch<br />
entgegen. Als ich das Tier<br />
sehen konnte, blieb ich<br />
stehen, spannte meine Muskeln<br />
an und sprang. Mit<br />
einem Biss ins Genick tötete<br />
ich den Hasen. Zufrieden<br />
drehte ich mich mit meiner<br />
Beute im Maul um und<br />
machte mich auf den Weg<br />
zum Lager. Etwa auf der<br />
Hälfte des Weges blieb ich<br />
plötzlich wie angewurzelt<br />
stehen. Vor mir bewegte<br />
sich etwas. Etwas Grosses,<br />
Schwarzes. Es drehte sich<br />
um, und der Bär starrte<br />
mich an. Der Bär, der meinen<br />
Gefährten umgebracht<br />
hatte, der mir das genommen<br />
hatte, was ich am meisten<br />
liebte. Vor Schreck liess<br />
ich meine Beute fallen,<br />
blieb aber, wo ich war. Ich<br />
war wie gelähmt. Der Bär<br />
setzte sich langsam in Bewegung.<br />
Er kam immer<br />
näher, doch ich konnte mich<br />
nicht bewegen. Und da<br />
hörte ich eine Stimme in<br />
meinem Kopf. Es war<br />
Schattenpelz. „Nachtherz,<br />
lauf! Lauf um dein Leben!“<br />
Und ich fing an zu rennen.<br />
Ich rannte, wie ich noch nie<br />
gerannt war. Hinter mir<br />
hörte ich das Brüllen und<br />
Schnauben des Ungeheuers.<br />
Das Lager schien noch so<br />
weit entfernt. Doch ich<br />
musste es schaffen und die<br />
anderen warnen. Endlich<br />
brach ich durch die Bäume<br />
und fing an zu rufen: „Der<br />
Bär!!! Der Bär kommt!!!<br />
Passt auf!!! Er kommt!!! Er<br />
wird gleich hier sein! Macht<br />
euch bereit!“ Schwarzstern<br />
kam aus der Höhle und<br />
erteilte sofort Befehle.<br />
Doch sie hatte kaum Zeit,<br />
allen ihren Platz zuzuteilen,<br />
als schon der Bär aus dem<br />
Dickicht krachte. Seine<br />
kleinen Augen funkelten<br />
wild, und es war nicht zu<br />
übersehen, dass er darauf<br />
aus war, zu töten. Doch wir<br />
waren es auch, wenn es sein<br />
musste.<br />
Ich stand als Lockvogel<br />
genau in der Mitte der Lichtung.<br />
Die anderen hatten<br />
sich in den Büschen ringsum<br />
versteckt, und würden<br />
angreifen, sobald der Bär<br />
nahe genug war. Dass ich<br />
nun nicht mehr rannte, sondern<br />
auf ihn wartete, schien<br />
den Bären nicht im Geringsten<br />
zu irritieren. Umso besser.<br />
Drohend lief er auf<br />
mich zu. Mein Instinkt<br />
schrie mir zu, ich solle um<br />
mein Leben rennen, doch<br />
mein Verstand riet mir,<br />
stehen zu bleiben. Ich blieb,<br />
wo ich war und wartete<br />
darauf, dass endlich mein<br />
Rudel eingreifen würde.<br />
Und das tat es auch. Der<br />
Bär hatte mich fast erreicht,<br />
als rings um mich herum<br />
Wölfe auf uns zu stoben.<br />
Der Bär hatte gar keine Zeit<br />
zu reagieren, da hatte er<br />
schon zwei Wölfe im Nacken.<br />
Er schüttelte sich und<br />
rannte von einer Seite zur<br />
anderen. Doch immer, wenn<br />
er einen Wolf abgeschüttelt<br />
hatte, sprang schon ein<br />
nächster an seinen Platz.<br />
Zwei Wölfe lagen schon<br />
reglos am Boden. Der Bär<br />
hinkte bereits sehr stark und<br />
ich sah nun meine Chance,<br />
mich für Schattenpelz zu<br />
rächen. Als er sich noch<br />
einmal aufrichtete, sprang<br />
ich los. Die Kehle des Bären<br />
lag nun frei, und genau<br />
darauf hatte ich gewartet.<br />
Meine Kiefer schlossen sich<br />
um den Hals des Ungeheuers.<br />
Der Pelz war schwierig<br />
zu durchdringen, doch<br />
schliesslich spürte ich, wie<br />
sich meine Zähne in die<br />
Kehle des Tieres gruben.<br />
Ich schmeckte Blut, doch<br />
ich liess nicht locker sondern<br />
riss und zerrte an ihm.<br />
Erst als ich vor lauter Blut<br />
nichts mehr sehen konnte,<br />
sprang ich zurück. Der Bär<br />
taumelte und gab ein gurgelndes<br />
Geräusch von sich.<br />
Dann brach er auf dem<br />
staubigen Boden zusammen.<br />
Ich starrte ungläubig auf<br />
den toten Bären. Ich konnte<br />
nicht glauben, dass ich es<br />
tatsächlich geschafft hatte.<br />
Es war vorbei.<br />
Die Wölfe um mich herum<br />
brachen in Siegesgeheul<br />
aus. Das brachte mich in die<br />
Wirklichkeit zurück. Ich riss<br />
den Kopf nach hinten und<br />
heulte gegen den Himmel,<br />
in der Hoffnung, dass
Schattenpelz mich hören<br />
würde.<br />
„Ich habe es geschafft!!!“<br />
Der Kampf mit dem Bären<br />
hatte ein Todesopfer gefordert.<br />
Einauge hatte nun auch<br />
sein Leben eingebüsst. Wir<br />
begruben ihn, nachdem wir<br />
den Bären fortgeschleift<br />
hatten.<br />
Als der Morgen graute, rief<br />
uns Schwarzstern zusammen.<br />
„Wölfe des Mondclans. Wir<br />
haben eine sehr schwere<br />
Zeit hinter uns, mit vielen<br />
Verlusten. Aber das ist nun<br />
Vergangenheit. Wir müssen<br />
nach vorne schauen und<br />
weiterziehen. Wir werden<br />
uns ein neues Lager suchen.<br />
Nicht weit von hier gibt es<br />
einen Platz, wo wir uns<br />
niederlassen können. Es ist<br />
noch in unserem Territorium.<br />
Wir werden morgen<br />
Abend aufbrechen.“<br />
Zustimmendes Gejaule<br />
erhob sich unter den Wölfen,<br />
und auch ich stimmte<br />
mit ein. Nach allem, was<br />
hier geschehen war, würde<br />
es gut sein, Abstand zu<br />
diesen Dingen zu nehmen.<br />
Und wie Schwarzstern bereits<br />
gesagt hatte, war das<br />
neue Lager auch nicht weit<br />
entfernt.<br />
Nachdem die Versammlung<br />
aufgelöst war, zogen wir<br />
uns alle zurück um zu schlafen.<br />
Ich lief durch denselben<br />
Wald, den ich schon einmal<br />
besucht hatte. Dann stand<br />
ich auf derselben Lichtung,<br />
auf der ich auch meinen<br />
Gefährten wiedergesehen<br />
hatte. Und da stand er auch<br />
wieder. Die Sterne in seinem<br />
Pelz tanzten, als er auf<br />
mich zukam. Diesmal war<br />
er es, der sich überglücklich<br />
in meinem Fell vergrub.<br />
Dann sah er mich an und in<br />
seinen Augen sah ich unendliche<br />
Liebe.<br />
„Ich bin so froh, dass dir<br />
nichts passiert ist.“, sagte er.<br />
„Und das habe ich nur dir<br />
zu verdanken. Wenn du<br />
mich nicht geweckt hättest,<br />
wäre ich nun auch hier.“<br />
Und da verstand ich, was<br />
ich gerade gesagt hatte.<br />
Wäre ich getötet worden,<br />
dann wäre ich jetzt bei<br />
Schattenpelz.<br />
Er schien meine Gedanken<br />
gelesen zu haben, denn er<br />
sagte, „Nein, denk nicht so.<br />
Es ist gut, dass du am Leben<br />
bist. Sonst würdest du all<br />
die schönen Stunden nicht<br />
mehr erleben, die noch vor<br />
dir liegen. Und du wolltest<br />
leben. Ich habe dich geweckt,<br />
aber du hast dich<br />
entschieden zu leben.“<br />
Das leuchtete mir ein. Aber<br />
nicht, was er mit schöne<br />
Stunden meinte. Auch das<br />
erklärte er mir.<br />
„Du wirst wieder jemandem<br />
begegnen. Er wird dich so<br />
sehr lieben, wie auch ich<br />
dich geliebt habe, und es<br />
immer noch tue.“<br />
Ich konnte nicht glauben,<br />
was er da sagte.<br />
„Das kann nicht stimmen.<br />
Ich werde niemand anderen<br />
lieben als dich.“<br />
„Aber ich bin tot. Du musst<br />
nach vorne sehen und dich<br />
für Neues öffnen. Ich werde<br />
trotzdem immer bei dir<br />
sein.“<br />
Ich wusste nicht, was ich<br />
sagen sollte. Stattdessen<br />
schmiegte ich mich einfach<br />
in seinem Pelz, während er<br />
sagte: „Ich werde immer bei<br />
dir sein. Es wird alles wieder<br />
gut, glaub mir. Aber ich<br />
werde nicht wiederkommen.<br />
Aber in deinem Herzen<br />
werde ich immer sein. Ich<br />
verspreche es. Leb‘ wohl<br />
mein Engel. Ich liebe dich.“<br />
Und dann erwachte ich.<br />
Schattenpelz war weg und<br />
ich allein. Schwarzstern rief<br />
schon alle zusammen um<br />
aufzubrechen.<br />
Wie auch schon auf dem<br />
Weg zum Fluss mussten wir<br />
zusammenbleiben und keine<br />
Alleingänge machen.<br />
Und dann brachen wir auf<br />
zu unserem neuen Lager.<br />
Trotz der Befehle, liess ich<br />
mich immer weiter zurück<br />
fallen, bis ich ganz am<br />
Schluss hinterher trottete.<br />
Plötzlich hörte ich ein Rascheln<br />
und blieb abrupt<br />
stehen. Langsam näherte ich<br />
mich dem Geräusch. Und<br />
was ich dann sah, konnte<br />
ich nicht glauben. Eissturm<br />
trat aus dem Gebüsch. Ich<br />
wollte schon einen Warnruf<br />
abgeben, doch er bedeutete<br />
mir mit einem Zucken der<br />
Ohren es nicht zu tun. Ich<br />
weiss nicht wieso, aber ich<br />
gehorchte und folgte ihm<br />
ins Gebüsch.<br />
Dort drehte er sich zu mir<br />
um und wusste offenbar<br />
nicht, wo er anfangen sollte.<br />
Also half ich ihm auf die<br />
Sprünge.<br />
„Ok was willst du von<br />
mir?“<br />
„Ich wollte nur wissen… ob<br />
es dir gut geht.“<br />
„Ja mir geht es gut, aber<br />
warum interessiert dich das?<br />
Ich bin dir doch sowieso<br />
egal.“<br />
Nachtherz und Eissturm<br />
Da schien er förmlich zu<br />
explodieren.<br />
„Das stimmt nicht! Du bist<br />
mir nicht egal! Du warst mir<br />
noch nie egal! Seit ich dich<br />
das erste Mal gesehen habe,<br />
warst du mir nie egal!“<br />
Ich starrte ihn entgeistert an.<br />
Bitte, was hatte er grade<br />
gesagt? Offenbar hatte auch<br />
er realisiert, was er gerade<br />
getan hatte. Er starrte mich<br />
ebenso an, und es sah so<br />
aus, als ob seine Augen um<br />
Verständnis flehten.<br />
Ich fand als erste meine<br />
Sprache wieder.<br />
„Stimmt das? Stimmt das,<br />
was du grade gesagt hast,<br />
wirklich?“<br />
Er brauchte gar nichts zu<br />
sagen, seine Augen sprachen<br />
Bände.<br />
Und dann sagte er doch<br />
etwas. Und das berührte<br />
mich so, dass ich mich<br />
kaum auf den Beinen halten<br />
konnte.<br />
„Ich liebe dich.“ Und für<br />
einen Moment war mir, als<br />
ob Schattenpelz zu mir<br />
sprechen würde. Und in<br />
dem Moment war mir klar,<br />
was Schattenpelz gemeint<br />
hatte.<br />
Ich würde weiterleben. Und<br />
vielleicht sogar mit Eissturm.<br />
vvallpaper.net<br />
Solvej,15<br />
<strong>Littendrin</strong> 13
Im Sturm der Liebe (nach dem gleichnamigen Bollywoodfilm)<br />
Zoe lebt in einem kleinen Dorf, irgendwo am Ende der Welt. Sie ist 22 Jahre alt und von Geburt an blind. Als sie<br />
eines Tages mit ihren Eltern draussen sitzt, fragt sie, ob sie mit ihrer Freundin eine Reise nach Mumbai machen<br />
darf, um die Stadt besser kennen zu lernen. Ihre Eltern erlauben es ihr.<br />
Dann, am nächsten Tag im<br />
Zug, fragt Zoe noch schnell<br />
ihre Mutter, was sie denn<br />
sagen sollte, falls sie ihren<br />
Prinzen findet. Da antwortet<br />
die Mutter mit einem Gedicht:<br />
„Wenn du einmal tief<br />
in meinem Herzen bist, geb‘<br />
ich mein ganzes Leben nur<br />
für deine Liebe hin“. Danach<br />
verabschiedet sich die<br />
Mutter und steigt aus dem<br />
Zug.<br />
Als die beiden in Mumbai<br />
ankommen, fahren sie mit<br />
dem Taxi weiter in das<br />
Haus der Freundin und<br />
packen aus. Am nächsten<br />
Tag geht der Rundgang los.<br />
Der Führer ist ein junger<br />
Mann namens Rehan. Er ist<br />
25 Jahre alt und hat kein<br />
richtiges Zuhause. Er fährt<br />
immer mit seinem Wohnmobil<br />
herum und zeigt den<br />
Leuten die Stadt. Die erste<br />
Begegnung zwischen Zoe<br />
und Rehan läuft so ab: Er<br />
fällt um und fragt Zoe:<br />
„Statt hier nur so herum zu<br />
stehen, könnten Sie mir<br />
doch aufhelfen?“ Sie hält<br />
die Hand in die falsche<br />
Richtung. Er: „Ich bin hier,<br />
sehen Sie nicht?“ Sie:<br />
„Nein, haben Sie das nicht<br />
gesehen? Auch blind, ja?“<br />
Er: „Nein, Gottseidank, dass<br />
ich nicht blind bin.“ Sie:<br />
„Nett, dass Sie das zu einer<br />
Blinden sagen…“ Er:<br />
„Wenn ich blind wäre,<br />
könnte ich nicht das Schönste<br />
auf der Welt sehen, nämlich<br />
Sie. Gott hat Sie nur mit<br />
einem Schönheitsfehler<br />
versehen. Um Sie vor ihrem<br />
eigenen bösen Blick zu<br />
schützen, hat er Ihnen die<br />
Sehkraft vorenthalten.“<br />
Genau in diesem Moment<br />
ruft Zoes Freundin, ob sie<br />
nun los können.<br />
Die drei steigen in den Wagen<br />
und fahren los. Während<br />
Zoe im Wagen anfängt<br />
14 <strong>Littendrin</strong><br />
zu stricken, fängt Rehan an<br />
zu dichten: „Ich wünschte,<br />
ich wäre ein Wollknäuel<br />
und wäre um ihren Finger<br />
gewickelt. Ich wünschte, sie<br />
würde einen Pulli aus mir<br />
stricken und mich auch im<br />
Sommer tragen.“ Zoe lacht,<br />
doch die Freundin ist misstrauisch.<br />
Am Abend, nach der Führung<br />
fragt Rehan Zoe, ob sie<br />
am nächsten Tag Zeit habe.<br />
Zoe hat Zeit, also machen<br />
die beiden um 10 Uhr ab.<br />
Als Zoe und ihre Freundin<br />
wieder zurück im Haus<br />
sind, steht Zoe noch lange<br />
auf dem Balkon und betrachtet<br />
den Vollmond. Da<br />
kommt ihre Freundin und<br />
fragt, was los sei, ob sie<br />
nicht auch ins Bett kommen<br />
möchte. Zoe sagt, sie könne<br />
nicht schlafen, da sie ständig<br />
an Rehan denken müsse.<br />
Doch sie gibt nach und legt<br />
sich ins Bett.<br />
Am nächsten Morgen um 10<br />
Uhr kommt Rehan und holt<br />
Zoe ab. Die beiden verbringen<br />
den ganzen Tag zusammen.<br />
Sie treffen sich<br />
dann regelmässig die nächsten<br />
eineinhalb Wochen.<br />
Doch an dem einen Tag<br />
kommt Rehan nicht. Zoe<br />
sitzt auf der Bank und wartet.<br />
Als sie plötzlich Rehans<br />
Stimme hört, wie er anderen<br />
Zoe und Rehan<br />
Touristen den Park zeigt,<br />
fängt Zoe an zu sprechen:<br />
„Ich bin blind, doch du bist<br />
derjenige, der mich nicht<br />
sieht?“ Rehan schickt die<br />
Touristen schon mal weiter<br />
und geht zu Zoe. Sie sagt:<br />
„Wenn ich einmal tief in<br />
deinem Herzen bin, gebe ich<br />
mein ganzes Leben nur für<br />
deine Liebe hin.“ Er antwortet:<br />
„Verliebe dich nicht<br />
in diesen Prinzen, denn sein<br />
Sturm würde dich zerstören.“<br />
Sie: „Schon zu spät.<br />
Der Sturm war stärker.“<br />
Er: „Heute Abend bei mir?“<br />
Als sie abends aus dem Taxi<br />
steigt, kommt Rehan und<br />
hilft Zoe die Treppe hochzusteigen.<br />
Er setzt sie an<br />
den Tisch und holte das<br />
Essen, das er selber gekocht<br />
hat. Als die beiden fertig<br />
sind mit essen, kommen sie<br />
sich immer näher und schlafen<br />
miteinander.<br />
Am nächsten Morgen begleitet<br />
Rehan Zoe noch an<br />
den Bahnhof, da sie und<br />
ihre Freundin wieder zurück<br />
nach Hause gehen. Als er<br />
sich von ihr verabschiedet<br />
und aus dem Zug geht, fängt<br />
Zoe an zu weinen. Der Zug<br />
fährt los, ohne Rehan. Doch<br />
dann, plötzlich hört Zoe wie<br />
jemand sagt: „Wenn ich<br />
einmal tief in deinem Herzen<br />
bin, gebe ich mein gan-<br />
moviepilot.de<br />
zes Leben nur für deine<br />
Liebe hin.“ Zoe springt auf<br />
und umarmt Rehan. Er zieht<br />
die Notbremse und steigt<br />
aus mit ihr.<br />
Bei ihm zu Hause angekommen,<br />
ruft Zoe ihre Eltern<br />
an und fragt, ob sie<br />
nach Mumbai kommen, um<br />
Rehan kennen zu lernen.<br />
Während die Eltern zu Hause<br />
ihre Sachen packen, sind<br />
Zoe und Rehan beim Augenarzt.<br />
Der Arzt meint, mit<br />
der neusten Technologie<br />
könne er Zoe ihre Sehkraft<br />
geben. Zoe stimmt zu und<br />
die Operation beginnt am<br />
späten Nachmittag. Bevor<br />
Zoe in den Operationssaal<br />
gebracht wird, gibt Rehan<br />
ihr seine Halskette.<br />
Drei Stunden später wacht<br />
Zoe auf. Sie kann sehen.<br />
Ihre Eltern stehen vor ihr.<br />
Sie fragt nach Rehan und<br />
die Eltern machen ein trauriges<br />
Gesicht. Da fängt die<br />
Mutter an zu sprechen:<br />
„Vorher gab es einen Bombenanschlag<br />
und Rehan ist<br />
dabei ums Leben gekommen…“<br />
Zoe fängt an zu<br />
weinen. Da kommt die Polizei<br />
und nimmt Zoe mit. Ihre<br />
Eltern kommen auch mit<br />
und die Polizei gibt Zoe ein<br />
Tablett mit einem Pulli, den<br />
Zoe für Rehan gestrickt hat<br />
und fragt, ob sie ihn identifizieren<br />
kann. Zoe fängt<br />
wieder an zu weinen.<br />
Um die gleiche Zeit läuft<br />
am Flughafen ein Mann<br />
ganz in Schwarz gekleidet<br />
herum. Er ist der gefährlichste<br />
Terrorist, den es<br />
momentan gibt. Er läuft auf<br />
die Terrasse und hat ein<br />
Foto in der Hand. Auf dem<br />
Foto ist Zoe abgebildet. Der<br />
Mann ist Rehan. Er zerreisst<br />
das Foto und lässt die Stücke<br />
fallen. Dabei sagt er:<br />
„Zoe… Es tut mir leid. Ich
in schwach geworden und<br />
habe mich in dich verliebt.<br />
Leb wohl…“<br />
Einige Jahre später: Rehan<br />
steigt in ein Flugzeug nach<br />
Dubai. Dort angekommen<br />
trifft er seinen Onkel. Der<br />
erklärt ihm ganz genau, was<br />
Rehan machen muss: „Du<br />
nimmst morgen den Flug<br />
nach Indien und gehst in die<br />
indische Armee. Du gibst<br />
dich als Captain Ranjiv aus.<br />
Du vergiftest den Tee, und<br />
schaust, dass alle ausser dir<br />
davon trinken. Danach<br />
wirst du in einen Hubschrauber<br />
steigen, um den<br />
Zünder, den wir brauchen,<br />
zum Präsidenten zu bringen.<br />
Doch sobald alle erstickt<br />
sind in dem Hubschrauber,<br />
springst du mit<br />
dem Fallschirm aus dem<br />
Hubschrauber und rufst<br />
mich an. Ich werde mit<br />
meinem Team auf dich warten.<br />
Beschütze den Zünder<br />
mit deinem eigenen Leben,<br />
wenn es sein muss, stirbst<br />
du sogar.“<br />
Am nächsten Tag macht<br />
sich Rehan auf den Weg.<br />
Als dann alle im Hubschrauber<br />
sitzen und ersticken,<br />
legt Rehan noch eine<br />
Bombe und springt mit dem<br />
Fallschirm aus dem Hubschrauber.<br />
Der Hubschrauber<br />
explodiert und Rehan<br />
kommt auf dem Boden an.<br />
Er holt sein Snowboard aus<br />
dem Rucksack und fährt los.<br />
Ein paar Leute sind noch<br />
hinter ihm, doch die bringt<br />
er kaltblütig um. Er selber<br />
wird verletzt und blutet. Es<br />
wird Abend und es stürmt.<br />
Da sieht Rehan eine kleine<br />
Hütte und klopft an der Tür.<br />
Ein kleiner Junge, etwa<br />
sieben Jahre alt, macht die<br />
Tür auf. Der Kleine ruft:<br />
„Mami, Mami, da steht ein<br />
verletzter Mann vor der<br />
Tür.“ Als die Mutter an der<br />
Tür steht, fällt Rehan in<br />
Ohnmacht, denn Zoe steht<br />
vor ihm.<br />
Zoe und ihr Vater bringen<br />
Rehan in die Stube und<br />
verbinden ihm die Wunden.<br />
Nach zwei Tagen wacht<br />
Rehan auf. Der kleine Junge<br />
guckt ihn an. Da fragt Rehan,<br />
wie der Kleine denn<br />
heisse. Der Kleine antwortet<br />
Rehan. Als alle vier am<br />
Tisch sitzen, bedankt sich<br />
Rehan bei Zoe für die Hilfe.<br />
Zoe hat ein komisches Gefühl<br />
und weiss, dass sie<br />
diese Stimme kennt. Der<br />
Vater bringt den kleinen<br />
Rehan ins Bett und Rehan<br />
hilft Zoe noch beim Abwaschen<br />
des Geschirrs. Die<br />
beiden kommen sich näher<br />
und Zoe streicht ihm mit<br />
geschlossenen Augen übers<br />
Gesicht. Dann öffnet sie die<br />
Augen wieder und läuft<br />
davon. Doch Rehan sagt:<br />
„Zoe… Ich bin es, Rehan.“<br />
Zoe dreht sich um, schaut<br />
ihn an und sagt schliesslich:<br />
„Wo warst du, als ich dich<br />
gebraucht habe?“, und geht<br />
dann ins Bett.<br />
Rehan geht in sein Zimmer<br />
und packt seine Sachen<br />
zusammen. Am nächsten<br />
Morgen kommt er nicht<br />
zum Frühstück. Zoe sagt zu<br />
ihrem Sohn, er solle Rehan<br />
holen, da sonst das Essen<br />
kalt wird. Doch der Junge<br />
antwortet, er sei nicht mehr<br />
hier. Er hat sich von ihm<br />
verabschiedet und ist vor<br />
zehn Minuten gegangen.<br />
Zoe zieht ihre Schuhe und<br />
ihre Jacke an und rennt nach<br />
draussen. Als sie Rehan<br />
schliesslich sieht, gibt sie<br />
ihm erst mal eine Ohrfeige<br />
und schreit ihn an: „Wie<br />
kannst du es wagen, mich<br />
nochmals zu verlassen?<br />
Hast du sie nicht mehr alle?“<br />
Sie gehen gemeinsam<br />
zurück und feiern zu viert<br />
ihre Hochzeit zu Hause.<br />
Am Abend darauf sieht<br />
Zoes Vater fern. Rehan<br />
spielt mit dem Kleinen ein<br />
Spiel und erstarrt, als er<br />
hört, dass man einen gefährlichen<br />
Terroristen suche,<br />
mit einem elektronischen<br />
Gerät. Dann schaltet der<br />
Vater den Fernseher aus und<br />
alle gehen ins Bett. Am<br />
nächsten Morgen, beim<br />
Frühstück, fragt Rehan, ob<br />
er von hier aus jemanden<br />
der Armee erreichen könne.<br />
Der Vater meint, bei seinem<br />
Bruder habe es ein Funkgerät,<br />
und fährt mit Rehan<br />
dorthin. Als die beiden aus<br />
dem Auto steigen, hält der<br />
Vater Rehan eine Waffe an<br />
den Kopf und sagt: „ Ich<br />
war so schon misstrauisch,<br />
was dich angeht. Doch als<br />
ich gestern die Nachrichten<br />
sah, wurde ich noch misstrauischer<br />
und dann habe<br />
ich diesen Zünder bei dir<br />
gefunden.“ Rehan stürzt<br />
sich auf ihn und versucht<br />
den Zünder zu nehmen,<br />
doch als er den Zünder hat,<br />
fällt der Vater eine tiefe<br />
Klippe hinunter.<br />
Wenig später geht Zoe mit<br />
ihrem kleinen Sohn Wasser<br />
im Bach holen. Doch was<br />
sie dort sieht, lässt ihr den<br />
Atem stocken. Ihr Vater…<br />
tot… Sie fängt an zu weinen<br />
und geht nach Hause mit<br />
ihrem Sohn. Als ihr Mann<br />
am Abend nach Hause<br />
kommt, geht sie zu ihm und<br />
sagt: „Mein Vater,… er…<br />
ist…“, doch Rehan fällt ihr<br />
ins Wort und sagt: „Er ist<br />
bei deinem Onkel geblieben<br />
und kommt erst in ein paar<br />
Tagen wieder…“ Dann geht<br />
er ins Badezimmer und<br />
nimmt eine Dusche. Genau<br />
in diesem Moment wird in<br />
den Nachrichten über einen<br />
gefährlichen Terroristen<br />
berichtet, der eine indische<br />
Uniform trägt und ein elektronisches<br />
Gerät bei sich<br />
trägt. Dann schaut sie in den<br />
Fernseher und sieht eine<br />
Phantomzeichnung. Der<br />
Mann gleicht Rehan. Sie<br />
geht leise die Treppe hoch<br />
und durchsucht seine Sachen,<br />
bis sie den Zünder<br />
gefunden hat. Sie nimmt<br />
ihren Sohn, legt ihn ins<br />
Auto und fährt zu ihrem<br />
Onkel. Rehan beobachtet<br />
alles, zieht sich an und rennt<br />
hinterher.<br />
Als Zoe im Haus ankommt<br />
und nach ihrem Onkel ruft,<br />
sieht sie Blutspuren auf dem<br />
Boden. Ihr Onkel ist also<br />
auch tot. Sie schliesst alle<br />
Türen und Fenster ab und<br />
nimmt die Waffe ihres Onkels.<br />
Sie setzt sich ans<br />
Funkgerät und sagt der<br />
Polizei, wo sie ist und dass<br />
ihr Mann der gefährliche<br />
Terrorist sei. Die Polizei<br />
sagt, dass sie am nächsten<br />
Morgen bei ihr seien.<br />
Am nächsten Morgen klopft<br />
es an der Tür. Es ist Rehan.<br />
Zoe öffnet die Tür und Rehan<br />
will wissen, weshalb sie<br />
vor ihm davon laufe. Sie<br />
meint: „Willst du mich auch<br />
noch umbringen? Und deinen<br />
Sohn gleich mit dazu?“<br />
Er sagte: „Nein, will ich<br />
sicher nicht. Ich will nur<br />
den Zünder. Der Zünder<br />
wird nicht benutzt. Wir<br />
brauchen ihn bloss, um den<br />
Leuten Angst zu machen.“<br />
Doch Zoe legt ihm die Waffe<br />
an den Kopf. Er nimmt<br />
ihre Hand und lässt sie sinken.<br />
Dann nimmt er den<br />
Zünder und geht hinaus. Sie<br />
rennt ihm hinterher und<br />
schreit, er solle stehen bleiben,<br />
sonst schiesse sie. Er<br />
läuft weiter und sie schiesst<br />
ihm in den Rücken. Er geht<br />
weiter und sie schiesst<br />
nochmals. Er fällt um und<br />
sie rennt zu ihm. Sie nimmt<br />
ihn in die Schoss und fragt<br />
ihn: „Wieso? Wieso nur?“<br />
Er sagt leise: „Es tut mir<br />
leid… Ich… liebe…dich!“<br />
Dann stirbt er in ihren Armen…<br />
Sie fängt an zu weinen.<br />
Ein paar Tage später sitzt<br />
sie mit ihrem kleinen Rehan<br />
am Grab ihres Mannes und<br />
sagt: „Sich zwischen einem<br />
richtigen und einem falschen<br />
Weg zu entscheiden<br />
ist einfach. Doch zwischen<br />
zwei richtigen Wegen den<br />
besseren zu wählen, das ist<br />
es, was unser Leben ausmacht…“<br />
Dann nimmt sie<br />
ihren Sohn an der Hand und<br />
geht nach Hause…<br />
Raniiii4,16<br />
<strong>Littendrin</strong> 15
Nightmare<br />
Eines Nachts um drei Uhr wachte ich von jenem Traum auf. Ich wusste, dass ich nicht wieder einschlafen<br />
könnte, deshalb fing ich an, ihn aufzuschreiben. So begann es. So entdeckte ich meine Freude am Schreiben.<br />
Ich blicke mich um. Alles<br />
ist weiss. Es ist kalt und<br />
ich beginne zu frösteln.<br />
Nicht weit entfernt von<br />
mir sitzt eine alte Dame an<br />
einem kleinen weissen<br />
Gartentisch. Sie trinkt<br />
ihren inzwischen kalten<br />
Kamillentee.<br />
Der letzte Tropfen rinnt<br />
über ihr verrunzeltes Gesicht.<br />
Nachdem sie ihr<br />
Gesicht mit einem Spitzentuch<br />
abgetupft hat, füllt sie<br />
sich ihre weisse Porzellantasse<br />
wieder mit kaltem<br />
Tee.<br />
Langsam blickt sie in meine<br />
Richtung. Ich weiss,<br />
dass sie mich nicht sehen<br />
kann.<br />
Ich schaue in ihre alten<br />
grauen Augen und sehe bis<br />
in ihre Seele. Es fröstelt<br />
mich wieder.<br />
Sie wirkt abwesend. Immer<br />
wieder blickt sie langsam<br />
und bedächtig auf ihre<br />
Uhr. Sie wartet auf jemanden.<br />
Nein - nicht auf jemanden<br />
- auf mich. Ich<br />
sollte schon längst bei ihr<br />
sitzen und mit ihr Tee<br />
trinken.<br />
Sie hat mich eingeladen.<br />
Es stehen zwei weisse alte<br />
Porzellantassen da.<br />
Verlegen blicke ich auf<br />
den Boden. Ich sollte mich<br />
schämen, eine alte Frau<br />
warten zu lassen.<br />
Vorsichtig mache ich einen<br />
Schritt in ihre Rich-<br />
16 <strong>Littendrin</strong><br />
tung. Meine Beine fühlen<br />
sich taub an.<br />
Wie lange hatte ich denn<br />
schon hier gestanden?<br />
Nach einem weiteren<br />
Schritt spüre ich, wie das<br />
Blut durch meine Beine<br />
fliesst.<br />
Ich will wieder zu der<br />
alten Dame blicken, doch<br />
ich erschrecke, denn vor<br />
mir ist nicht das erwartete<br />
Bild, sondern schwarze,<br />
nach Gummi riechende<br />
Traktorräder. Sie sind<br />
riesig und drehen sich in<br />
meine Richtung.<br />
Ich will mich umdrehen,<br />
doch die dunklen Räder<br />
sind überall.<br />
Panik macht sich in meinem<br />
Körper breit. Ich versuche<br />
zu schreien, doch<br />
nur ein leises Hauchen<br />
entweicht meinem Mund.<br />
Ich beginne, mich immer<br />
schneller um meine eigene<br />
Achse zu drehen, in der<br />
Hoffnung, irgendwo die<br />
alte Dame zu sehen, doch -<br />
nichts.<br />
Mit der Zeit wird mein<br />
Rufen lauter. Ich weiss<br />
nicht, was ich rufe. Ich<br />
vermute, dass ich nach der<br />
alten Frau rufe.<br />
Urplötzlich werde ich still.<br />
Ein Geistesblitz durchfährt<br />
mich. Sie kann mich nicht<br />
hören. Sie ist taub. Seit<br />
ihrer Kindheit, das hat sie<br />
mir in der Einladung geschrieben.<br />
Ich fühle den Brief in meiner<br />
Hosentasche. Ich ziehe<br />
ihn wutentbrannt heraus.<br />
Fluchend zerreisse ich ihn<br />
in kleine Stücke.<br />
Ich fühle etwas Flüssiges<br />
auf meiner Wange. Das<br />
Salz meiner Tränen brennt<br />
auf meinem eiskalten Gesicht.<br />
Erschöpft lasse ich<br />
mich fallen.<br />
landwirt.com<br />
Ich will mich umdrehen, doch die dunklen Räder sind überall.<br />
"Ich werde sterben.", ist<br />
mein letzter Gedanke. Ich<br />
sitze stumm auf dem harten<br />
Boden und warte auf<br />
das Ende. Die Räder<br />
kommen immer näher, sie<br />
erdrücken mich schon fast.<br />
Kurz bevor ich sterbe,<br />
schlage ich meine Lider<br />
auf und schaue mich keuchend<br />
um.<br />
Ich hatte einen Albtraum.<br />
Den Albtraum. Vorsichtig<br />
schlage ich die Decke<br />
zurück.<br />
Schweissgebadet atme ich<br />
die stickige Luft in meinem<br />
Zimmer ein. Ich stehe<br />
auf und gehe zu meinem<br />
Schreibtisch.<br />
Bedächtig, aber immer<br />
noch zitternd, öffne ich die<br />
Schublade. Darin liegen<br />
zwei Blätter.<br />
Ich nehme beide hervor.<br />
Mit einem zufällig gewählten<br />
Stift mache ich einen<br />
neuen Strich auf das eine<br />
Blatt. Es ist eine Strichliste.<br />
Ich hatte den Traum<br />
nun schon mehr als ein<br />
Dutzend Male.<br />
Meine Hand ergreift die<br />
Liste und legt sie wieder<br />
zurück in die Schublade.<br />
Nun entfalte ich das zweite<br />
Blatt. Es ist die Einladung,<br />
die mir die alte Dame geschickt<br />
hat. Der Brief ist<br />
eines Morgens mit der<br />
Post gekommen. Ich kenne<br />
die Frau nicht und der<br />
Brief besitzt keinen Absender.<br />
Ich weiss nicht, von wo<br />
dieser Brief stammt, doch<br />
er macht mir höllische<br />
Angst.<br />
Tatz, 15
Zombieapokalypse mal anders (Teil 2)<br />
Es schien, als geriete er in<br />
Panik. „Kiley, du darfst jetzt<br />
nicht in Panik geraten! Hast<br />
du mich verstanden? Du<br />
musst jetzt Ruhe bewahren,<br />
sonst schaffen wir das hier<br />
nicht, okay?“, sagte Linus<br />
etwas nervös und legte Kiley<br />
gewissenhaft die Hand<br />
auf die Schulter. „I-I-Ich wweiss,<br />
aber i-ich bin m-mir<br />
nicht s-sicher, ob i-i-ich das<br />
k-kann, Li-Li-Linus.“, stotterte<br />
Kiley vor Aufregung.<br />
Angstschweiss lief ihm das<br />
Gesicht hinunter. Linus<br />
atmete tief durch und spickte<br />
hinter der Kasse hervor.<br />
Kiley kniff die Augen zusammen.<br />
Vielleicht würde<br />
alles verschwinden und<br />
wenn er die Augen wieder<br />
aufmachte, dann würde er in<br />
seinem Bett liegen, auf der<br />
anderen Seite des Zimmers<br />
würde Linus ruhig schlafen,<br />
sie wären wieder im Gefängnis<br />
und es wäre nur ein<br />
Albtraum gewesen. Zwei<br />
aufeinanderfolgende<br />
Schreie liessen Kiley aufschrecken<br />
und er riss die<br />
Augen weit auf. Er war<br />
immer noch im Einkaufszentrum.<br />
Er wagte es kaum,<br />
sich umzudrehen, dennoch<br />
tat er es und schloss aus<br />
dem Bild, das sich ihm bot,<br />
dass der erste Schrei von<br />
Linus ertönt und der zweite<br />
dem erschrockenem Zombie<br />
entwichen war. Der Zombie<br />
war noch schockiert, als<br />
Linus nach hinten stolperte<br />
und mit dem Rücken gegen<br />
die Wand schlug. Kiley<br />
nahm all seinen Mut zusammen<br />
und packte Linus<br />
am Handgelenk. Dieser war<br />
noch so auf den Zombie<br />
fixiert, dass er anfangs nicht<br />
realisierte, was passierte.<br />
Kiley sprang leichtfüssig<br />
über die Kasse, doch als<br />
Linus es ihm mit coolem<br />
Blick nachmachen wollte,<br />
blieb er mit den Füssen<br />
hängen und stolperte. Die<br />
Zombies drehten sich stöhnend<br />
um, als ob sie gerade<br />
einen Marathon gelaufen<br />
wären. Linus rappelte sich<br />
hastig auf. Kiley kam ihm<br />
zur Hilfe geeilt und zerrte<br />
ihn wieder ins untere<br />
Stockwerk zu der zerbrochenen<br />
Glastüre.<br />
Die beiden schwitzten<br />
fürchterlich. Sie waren völlig<br />
ausser Atem geraten.<br />
Kaum waren sie wieder zu<br />
Atem gekommen, verpasste<br />
Linus Kiley warnende<br />
Klopfer auf den Arm. Erst<br />
als Kiley das grässliche<br />
Stöhnen der anderen Zombies,<br />
die durch die Glastüre<br />
kletterten, wahrnahm,<br />
verstand er, was Linus gemeint<br />
hatte. Linus hatte<br />
bereits reagiert und lief los.<br />
Kiley holte ihn wenig später<br />
ein, da er besser in Form<br />
war als Linus.<br />
Sie liefen zu den Kühlregalen.<br />
Kiley nahm einen Apfelsaft<br />
aus einem der Kühlregale<br />
und trank ihn in einem<br />
Zug leer. „Alter?! Das<br />
musst du erst bezahlen!“,<br />
wies ihn Linus zurecht. Sie<br />
schauten sich einen Moment<br />
ernst an und brachen dann<br />
beide in schallendes Gelächter<br />
aus. „Ich hatte dich<br />
für einen Moment sogar<br />
ernst genommen!“, sagte<br />
Kiley immer noch lachend.<br />
„Aaaaaaaaaaaaaaah! Böööööööööh!“,<br />
hörten sie die<br />
Zombies stöhnen. Kurz<br />
darauf tauchten sie hinter<br />
einer Ecke auf. „Pass auf,<br />
Kiley, ich will mal was<br />
versuchen. Wie leicht lassen<br />
die sich wohl ablenken?“,<br />
flüsterte Linus Kiley spöttisch<br />
zu. Er griff nach einem<br />
verpackten gemischten<br />
Salat, warf ihn und rief<br />
dabei: „HASTA LA<br />
VISTA, BABY!“. Die<br />
Zombies schauten verwundert<br />
dem fliegendem Päckchen<br />
Salat nach. Dieses<br />
schlug mit einem Krachen<br />
in die Konservendosen. Die<br />
Zombies drehten ab und<br />
liefen zu den verstreuten<br />
Dosen. „Diese Trottel!<br />
Schau sie dir an, so willenlos<br />
und…und… und trottelig“,<br />
sagte Kiley belustigt.<br />
„Jaja, ist ja alles schön und<br />
lustig, aber komm jetzt,<br />
bevor sie merken, dass es<br />
nur eine Packung Salat<br />
war!“<br />
Linus lief los und hechtete<br />
durchs Fenster. Das war<br />
keine gute Idee, denn er<br />
landete mit dem Gesicht<br />
voran. „HAHA! Faceplant!“,<br />
rief Kiley schadenfroh.<br />
„Gar nicht. Ich<br />
WOLLTE so landen. Das<br />
war alles geplant“, erwiderte<br />
Linus etwas schmollend<br />
und schubste Kiley. Sie<br />
liefen Richtung Süden. Den<br />
Proviant, den sie ursprünglich<br />
haben wollten, hatten<br />
sie schon lange vergessen.<br />
„Ich habe das schlechte<br />
Gefühl, als hätten wir etwas<br />
Wichtiges vergessen…“,<br />
sagte Kiley nachdenklich.<br />
„Wenn es wichtig gewesen<br />
wäre, dann hätten wir es<br />
doch nicht vergessen,<br />
oder?“ „Du hast Recht,<br />
Linus.“.<br />
„Wieso sind wir bis jetzt<br />
eigentlich immer vor allen<br />
Zombies weggelaufen?“,<br />
sagte Kiley mehr zu sich<br />
selbst als zu Linus…<br />
Anmerkung der Redaktion:<br />
Leider muss diese Geschichte<br />
im spannendsten<br />
Moment aufhören, da Quinn<br />
aus der Klinik ausgetreten<br />
ist.<br />
Quinn, 14<br />
________________________________________________________________________________________________________<br />
Minecraft<br />
Minecraft ist ein Spiel<br />
mit viel Fantasie, man<br />
kann bauen, abbauen,<br />
alles was das Herz begehrt.<br />
Dieses Spiel wurde<br />
von einem einzigen Menschen<br />
erschaffen, und es<br />
wurde berühmt.<br />
Minecraft wurde von einem<br />
schwedischen Programmierer<br />
namens Markus Persson<br />
erstellt.<br />
Am 20. Dezember 2010<br />
wurde die Beta Version ins<br />
Internet gestellt, es wurde<br />
über Nacht berühmt. Am<br />
18. November 2011 wurde<br />
Minecraft als käufliches<br />
Spiel im Internet veröffentlicht,<br />
das heisst, man kann<br />
dieses Spiel nicht im Laden<br />
sondern auf der Hauptseite<br />
von Minecraft kaufen.<br />
Minecraft hat eine eigene<br />
Firma, die heisst Mojang.<br />
Minecraft ist ein Spiel mit<br />
Kreation, man kann seiner<br />
Fantasie freien Lauf lassen.<br />
Also probiert es mal aus<br />
XD.<br />
Euer Gronkh,14<br />
technologytell.com<br />
Mojang Logo<br />
<strong>Littendrin</strong> 17
Erkundung<br />
mit der Kamera<br />
18 <strong>Littendrin</strong><br />
In der Einsamkeit ertrinkender Löwenzahn<br />
Bilder und Text: Schwarzer Engel, 15<br />
________________________________________________________________________________________________________<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Hallo, liebe Leute, ich werde euch jetzt wieder etwas über einen sehr erfolgreichen Musiker erzählen, dessen Namen<br />
Wolfgang Amadeus Mozart ist.<br />
wikipedia.org/wiki/Mozart<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Auf einem Spaziergang fand ich diesen Ort der Stille und der<br />
Zweisamkeit.<br />
Wolfgang Amadeus Mozart wurde am 27. Januar 1756 um 8<br />
Uhr abends in Salzburg geboren.<br />
Man erkannte schon früh seine Begabung am Klavier und<br />
1762 erfolgten seine ersten Auftritte. Die Auftritte fanden an<br />
verschieden Orten statt, wie z.B. in Mainz, Frankfurt, Paris,<br />
Versailles, Den Haag, usw..<br />
Die Begabung Mozarts war aussergewöhnlich, denn er konnte<br />
schon früh Klavier spielen ohne hinzuschauen. Seine ersten<br />
Auftritte hatte er mit seiner Schwester Nannerl. Die Leute<br />
nannten ihn Wolfang, Wolferl oder Woferl. Mozart war insgesamt<br />
zehn Jahre, ein Drittel seines Lebens auf Reisen, die<br />
ihn in zehn verschiedene Länder Europas führten.<br />
Wenige Wochen nach der Uraufführung der Zauberflöte<br />
wurde Mozart bettlägerig. Am 5. Dezember 1791 um 1 Uhr<br />
morgens starb Mozart. Er wurde nicht ganz 36 Jahre alt.<br />
Mozart war selbst davon überzeugt, dass er vergiftet worden<br />
war. Für einen Giftmord gibt es übrigens keinerlei dokumentierte<br />
Anhaltspunkte. Die ersten Legenden zirkulierten schon<br />
kurz nach seinem Tod.<br />
Dace, 14
Diese Welt<br />
Scheiss kapitalistische Welt,<br />
wo ahnungslose Kravattenköpfe arbeiten,<br />
die Gesellschaft abgestumpft ist vom Fernsehen und der<br />
Werbung,<br />
mit all den gutaussehenden Trugbildern,<br />
Moderne Globalisierung,<br />
Verurteilung aller, die anders sind,<br />
Kreuzzüge und Dschi-Had,<br />
ich kann diesen Scheiss nicht ab.<br />
Alles wird einfach so hingenommen.<br />
Sie wollen Frieden<br />
erreichen in<br />
dem sie Kinder<br />
bombardieren,<br />
dabei wollen sie<br />
nur Macht und<br />
Geld,<br />
um das dreht sich<br />
alles in dieser<br />
scheiss Welt.<br />
Wir töten Tiere<br />
sieleben.wordpress.com<br />
für unsere Mäntel<br />
und Kosmetik,<br />
Stündlich sterben 4000 Kinder am Hungertod.<br />
doch sie geben Millionen aus für Bomben und Waffen.<br />
Wir könnten eine friedliche Welt erschaffen,<br />
doch das wollen sie nicht, nein, es dreht sich alles nur um<br />
Geld, Geld, Geld!<br />
Wir haben Meinungsfreiheit,<br />
doch wenn wir unsere Klappe aufreissen, müssen wir um<br />
unser Leben fürchten,<br />
Radikale Christen, Juden und Islamisten,<br />
Wir sind schon lange<br />
fremdbestimmt.<br />
Der nächste Krieg ist<br />
schon längst da,<br />
wir stehen mittendrin in<br />
einer gottlosen Welt.<br />
Wir töten Kinder und<br />
Unschuldige mit Bombenregen,<br />
doch man tut es ja nur<br />
für den Frieden.<br />
www.fotografieren.net<br />
Religion ist ein Segen<br />
und doch ein Fluch,<br />
scheiss Hass, scheiss Krieg, scheiss Fanatiker!<br />
„All das, was du sagst, ist ja gar nicht wahr.“<br />
Eigentlich müsste ich mir einen Stock in den Arsch rammen,<br />
um in jeder Situation ja Haltung zu bewahren,<br />
Ich kann es nicht mehr hören und ich frage mich WA-<br />
RUM?!<br />
Es könnte so schön sein auf dieser Welt,<br />
sie müssen raffen, das Mittelalter ist vorbei,<br />
unsere Gedanken sind längst frei!<br />
Zum Glück sind wir alle fähig, um zu denken,<br />
so können wir die Gesellschaft in die richtige Bahn lenken.<br />
Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit,<br />
zusammen können wir es schaffen!<br />
Ketten wir uns an Bäume, um sie vor sinnloser Rodung zu<br />
schützen!<br />
Nutzen wir unser Geld klug und spenden!<br />
Wehren wir uns gegen den Kapitalismus!<br />
Schützen wir unsere Erde, denn die Natur verzeiht nicht!<br />
Shibosha, 16<br />
___________________________________________________________________________________________________<br />
Rome To London<br />
Liebe <strong>Littendrin</strong>-Leserinnen und -Leser, ich habe mir überlegt, mal über etwas anderes als über einen Komponisten<br />
zu schreiben, deshalb erzähle ich euch etwas über meine Musikgruppe Rome To London.<br />
Die Band besteht aus zwei<br />
Personen, Dace (14) und<br />
T.B (15).<br />
Die beiden lernten sich in<br />
einer Schülerband kennen,<br />
die immer wieder kleinere<br />
Auftritte hatte. Als es den<br />
beiden langweilig wurde,<br />
nur in der Band zu spielen,<br />
entschlossen sie sich, eine<br />
eigene Gruppe zu gründen,<br />
die sich später Rome To<br />
London nennen sollte. Der<br />
Name kommt daher, dass<br />
Daces Mutter aus Rom<br />
kommt und T.B’s Vater aus<br />
London stammt. Die beiden<br />
dachten, da diese zwei berühmte<br />
Hauptstädte sind,<br />
wäre es sehr cool, diesen<br />
By Dace ©<br />
Namen als Bandnamen zu<br />
nehmen.<br />
Die Band ist nicht wie diese<br />
Leute auf Youtube, die die<br />
Lieder covern, sondern<br />
Rome To London schreibt<br />
die Lieder selbst. Sie<br />
schreiben über vieles, aber<br />
zuerst einigen sie sich auf<br />
ein Thema und dann wird<br />
geschrieben. Sie versuchen<br />
an möglichst vielen Konzerten<br />
aufzutreten und möglichst<br />
viel Werbung zu machen.<br />
Also freut euch auf ein weiteres<br />
Jahr mit der Musik<br />
von Rome To London.<br />
Dace, 14<br />
<strong>Littendrin</strong> 19
Der einzige Drache?<br />
Der Drache ist erwacht,<br />
in düsterer, kalter Nacht.<br />
Er stapft hinaus ins Freie,<br />
auf dass er wieder Feuer speie.<br />
Träge erhebt er sich in die Lüfte<br />
und fliegt über tausend Klüfte.<br />
Hoch oben auf dem Berg er sucht<br />
und auch tief unten in der Schlucht,<br />
nach einem andren Drachen.<br />
Doch er ist einzigartig, was ihn freut,<br />
was er gleichzeitig jedoch bereut.<br />
Er ist einsam und allein,<br />
wird immer der einzige Drache sein.<br />
Nie wird er Freunde haben,<br />
nie mit ihnen am Festschmaus jagen.<br />
Ein letztes Mal noch steigt er empor,<br />
aus seinen Augen dringt eine Träne hervor.<br />
Dann legt er die Flügel an und lässt sich fallen,<br />
hart schlägt er unten auf<br />
und unbemerkt von ihm, der stirbt,<br />
erwachen in dieser Nacht,<br />
durch das Krachen,<br />
tausend andere Drachen.<br />
Sie wachen auf und schauen zum Himmel,<br />
dort zeigen ihnen die Sterne,<br />
des ersten Drachens Träne.<br />
Shibosha, 16<br />
________________________________________________________________________________________________________<br />
Der rote Ballon<br />
Vor langer, langer Zeit, in einem weit entfernten Land namens Isiria, wohnte im Wald am Rande des Reiches, ein<br />
kleines Mädchen mit seiner Familie. Sie waren sehr arm, obwohl alle hart arbeiteten.<br />
Eines Tages, es war ein<br />
kühler Herbsttag, ging das<br />
kleine Mädchen tief in den<br />
Wald hinein. Die Blätter<br />
erstrahlten in allen Farben.<br />
Das Mädchen lief einen<br />
schmalen Pfad entlang und<br />
streifte mit ihrer kleinen<br />
Hand durch die Büsche. Auf<br />
einmal erstarrte sie. Wie<br />
vom Blitz getroffen blieb<br />
sie stehen. Ihre braunen<br />
Haare wehten leicht mit<br />
dem Wind, ihre meeresblauen<br />
Augen begannen zu<br />
strahlen. Im Gebüsch hing,<br />
an einer Schnur befestigt,<br />
ein roter Ballon. Sie schaute<br />
um sich: Es war niemand zu<br />
sehen. Sie schnappte sich<br />
die Schnur und rannte so<br />
schnell nach Hause, dass sie<br />
kaum mehr atmen konnte.<br />
Nun betrachtete sie ihre<br />
Entdeckung etwas genauer.<br />
20 <strong>Littendrin</strong><br />
Es war ein wunderschöner<br />
Ballon, so etwas hatte sie<br />
noch nie gesehen.<br />
Am selben Abend zeigte sie<br />
ihren roten Ballon ihrer<br />
ganzen Familie. Alle freuten<br />
sich über diese Besonderheit.<br />
Mehr noch, der Ballon<br />
schien ihnen wieder Kraft<br />
zu geben.<br />
Am folgenden Tag kam ein<br />
Händler zum Haus des<br />
Mädchens. Die Mutter<br />
wunderte sich, denn seit<br />
Jahren kamen keine Händler<br />
mehr zu ihrem Haus, da es<br />
im Wald von Räubern<br />
wimmelte. Der Händler<br />
kaufte ihnen die ganze Ernte<br />
ab und so war klar: Der rote<br />
Ballon brachte den Menschen<br />
Freude und Glück. So<br />
beschloss das kleine Mädchen,<br />
den langen Weg zum<br />
Königshaus zu meistern, so<br />
dass das ganze Land vom<br />
Glück des Ballons verzaubert<br />
würde. Sie band sich<br />
die Schnur um ihr kleines<br />
Handgelenk, packte Brot<br />
und Käse in ihr Rucksäckchen<br />
und marschierte los.<br />
Ihr Weg führte durch den<br />
dunklen Wald. Sie nahm<br />
ihren ganzen Mut zusammen<br />
und ging im schnellen<br />
Schritt an der Räuberhöhle<br />
vorbei. „Halt!“, hörte sie<br />
eine rauchige Stimme rufen.<br />
Sie blieb auf der Stelle stehen<br />
und schaute zur Höhle.<br />
Ein glatzköpfiger, breiter<br />
Mann näherte sich ihr. Sie<br />
merkte, wie ihr ganzer Körper<br />
zusammenzuckte. „Was<br />
willst du hier?!“, sagte der<br />
Mann in lautem Tonfall. Er<br />
hatte fast keine Zähne mehr<br />
Bild gezeichnet von Shibosha nach einer Skizze muschik.de.tl<br />
und die, die er noch hatte,<br />
waren gelb gefärbt. „Ich<br />
will zum Königsschloss.<br />
Schau, diesen Ballon will<br />
ich allen Menschen zeigen.<br />
Er bringt Glück.“ - „Gib ihn<br />
mir, sonst geschieht etwas!“,<br />
brüllte der Räuber<br />
das Mädchen an. Hastig<br />
griff er ihr ans Handgelenk<br />
und wollte den roten Ballon<br />
stehlen, als plötzlich hunderte<br />
Vögel auf ihn zuflogen.<br />
Durch die vielen Vögel<br />
war er so abgelenkt, dass<br />
das Mädchen fliehen konnte.<br />
Sie rannte und rannte und<br />
blieb erst an der nächsten<br />
Lichtung stehen. Sie setzte<br />
sich auf den feuchten Untergrund<br />
und packte ihr Brot<br />
aus. Als sie fertiggegessen<br />
und schon wieder zusam-
mengepackt hatte, sah sie,<br />
wie ein Händler mit seinem<br />
alten Karren auf die Lichtung<br />
kam. Sie sprang auf<br />
und wollte weiter ihres<br />
Weges gehen, doch da hörte<br />
sie eine freundliche Stimme:<br />
„Kind! Bleib doch stehen<br />
und zeige mir, was du<br />
dabeihast.“ So ging das<br />
Mädchen auf den dünnen,<br />
gut gekleideten Mann zu.<br />
„Was willst du mit diesem<br />
schönen Ballon?“, fragte der<br />
Händler neugierig. „Ich will<br />
zum Königsschloss. Schau,<br />
diesen Ballon will ich allen<br />
Menschen zeigen. Er bringt<br />
Glück.“ „Wie viel willst du<br />
für ihn, Kleines?“, fragte<br />
der Händler, jetzt schon<br />
etwas bedrängend. „Er ist<br />
unverkäuflich.“ Das Mädchen<br />
wollte sich schon wieder<br />
umdrehen, als sie einen<br />
festen Griff auf ihrer rechten<br />
Schulter spürte. „Du<br />
könntest dir schöne Kleider<br />
und Schmuck kaufen. Jetzt<br />
läufst du ja nur in Stofffetzen<br />
herum!“, argumentierte<br />
der Mann. „Er ist unverkäuflich.“,<br />
wiederholte sich<br />
das Mädchen. Da packte der<br />
Händler ihren Arm und<br />
www.namingandtreating.com<br />
wollte den Ballon an sich<br />
reissen. Plötzlich begann<br />
sich der Handelskarren zu<br />
bewegen. Der Händler,<br />
völlig verwirrt, eilte seinem<br />
Karren hinterher. So konnte<br />
das Mädchen zum zweiten<br />
Mal fliehen.<br />
Das Mädchen verliess den<br />
Wald, jetzt konnte sie das<br />
Schloss schon sehen.<br />
Selbstbewusst lief sie durch<br />
die Gassen, obwohl wusste<br />
nun: Ihr roter Ballon brachte<br />
Glück über diejenigen, die<br />
es gut mit ihr meinten und<br />
Unglück über jene, die ihr<br />
den Ballon mit Gewalt entwenden<br />
wollten. Nach einigen<br />
Minuten merkte sie,<br />
dass sich ihr eine Menschenmenge<br />
angeschlossen<br />
hatte. Es waren arme Bauern,<br />
wie auch reiche Kaufleute.<br />
Sie alle schienen wie<br />
hypnotisiert vom schönen<br />
Ballon. Das Mädchen, stolz,<br />
die Besitzerin des Ballons<br />
zu sein, marschierte voran.<br />
Es waren es nur noch wenige<br />
Meter bis zum höher<br />
gelegenen Schloss. Sie<br />
konnte die Berge sehen und<br />
das Tal, durch das ein Fluss<br />
führte. Sie ging auf das<br />
grosse Tor zu, die Menschenmenge<br />
blieb stehen.<br />
Sie hörte, wie sie flüsterten<br />
und verstand Satzteile wie:<br />
„So schön“, „Macht glücklich“<br />
und so weiter.<br />
Mit ihrer zierlichen Hand<br />
klopfte sie an das Stahltor.<br />
Dieses öffnete sich sogleich.<br />
Sie trat in den grossen,<br />
weissen Saal. Mit kleinen<br />
Schritten näherte sie sich<br />
dem Thron. „Wer da?“,<br />
hörte sie den Knappen fragen.<br />
Doch sie blickte zum<br />
König. Er war stämmig und<br />
hatte einen langen Bart.<br />
Seine Krone glänzte im<br />
hereinfallenden Sonnenschein.<br />
„Schau, diesen Ballon<br />
will ich allen Menschen<br />
zeigen. Ich bin den ganzen<br />
Weg vom Rande des Landes<br />
Isiria hier her gekommen.<br />
Der Ballon bringt guten<br />
Menschen Glück und Unglück<br />
über jene, die Böses<br />
tun.“ Der König blickte auf<br />
das Mädchen, dann auf<br />
ihren roten Ballon, der im<br />
weissen Saal förmlich herausstach.<br />
Mit ruhiger, tiefer<br />
Stimme sprach der König:<br />
„Ich sehe, du bist ehrlich.<br />
Die Menschen, die dir gefolgt<br />
sind, strahlen vor<br />
Glück. Ich sehe kein Leid<br />
oder Unglück. Knappe,<br />
nimm ihr den Ballon!“ Der<br />
König erhob sich. „Nein!“,<br />
kreischte das Mädchen. Der<br />
Knappe rannte auf sie zu,<br />
als plötzlich der König zu<br />
schreien begann: „Meine<br />
Krone, meine Krone!“ Sie<br />
war auf den Boden gefallen<br />
und in tausende Teile zersprungen.<br />
Das Mädchen<br />
rannte so schnell sie konnte.<br />
Das Tor schloss sich, doch<br />
sie konnte gerade noch<br />
hinaus fliehen. Sie drängte<br />
sich durch die verdutzte<br />
Menschenmenge, lief den<br />
Hügel hinunter, durch die<br />
engen Gassen in den Wald,<br />
bis sie wieder an der Lichtung<br />
ankam. Dort blieb sie<br />
stehen und begann zu weinen.<br />
Da sah sie den Händler,<br />
den sie vor einigen<br />
Stunden schon einmal getroffen<br />
hatte. „Kind, warum<br />
weinst du?“, fragte er mit<br />
lieblicher Stimme. Das<br />
kleine Mädchen schluchzte<br />
nur. „Hier, ich gebe dir ein<br />
neues Kleid, du bist an den<br />
Dornen hangen geblieben.“<br />
Das Mädchen schaute auf,<br />
eine Träne huschte ihr über<br />
die Wange. Dann begann<br />
sie zu lächeln und sagte:<br />
„Nun wirst du Glück erfahren.“<br />
Er gab ihr das Kleid<br />
und verabschiedete sich. Sie<br />
zog sich um und ging weiter<br />
ihres Weges. Inzwischen<br />
war es Nacht geworden und<br />
sie sah kaum noch etwas.<br />
Da kam sie zur Räuberhöhle.<br />
Sie sah den Dieb auf sie<br />
zukommen, der ihr den<br />
Ballon stehlen wollte.<br />
„Hier, nimm diese Fackel,<br />
du siehst ja gar nichts<br />
mehr!“ Dankend nahm sie<br />
die Fackel entgegen und<br />
sagte: „Nun wirst du Glück<br />
erfahren.“<br />
Das Mädchen kehrte zurück<br />
nach Hause und berichtete<br />
alles, was sie erlebt hatte.<br />
Dann ging sie zu Bett und<br />
knüpfte ihren Ballon an den<br />
Bettpfosten.<br />
Am nächsten Morgen erwachte<br />
das Mädchen und<br />
sah, dass der rote Ballon<br />
verschwunden war. Sie eilte<br />
durchs ganze Haus. Aufgelöst<br />
ging sie zu ihrer Mutter<br />
und erzählte vom Verlust.<br />
Darauf sprach die Mutter:<br />
„Weisst du, mein Kind,<br />
manchmal hat man nur eine,<br />
vielleicht zwei Chancen auf<br />
das grosse Glück. Man<br />
muss die Chance nur ergreifen,<br />
so wie du es getan hast,<br />
als du den Ballon gefunden<br />
hast.“ Das Mädchen lächelte<br />
wieder und sagte: „Danke,<br />
Mutter!“<br />
Sie lebten glücklich weiter,<br />
wenn auch in Armut. Doch<br />
das Mädchen wusste: Sie<br />
hatte ihr Glück ergriffen.<br />
Ergreifen Sie es auch?<br />
Shibosha, 16<br />
<strong>Littendrin</strong> 21
Grunge Style<br />
Grunge heisst auf Deutsch so viel wie „Schmuddel“. Es<br />
ist jedoch eine Art Lebenseinstellung. Anfangs 1990<br />
wurde diese Gruppe populär durch ihre Musik. Heutzutage<br />
ist Grunge wieder ein grosses Thema in der Modewelt.<br />
Bildquelle: Fashion Blog von Grunge<br />
Style<br />
Grunge Pärchen auf der Strasse.<br />
Das Styling - der absolute<br />
Hammer!<br />
Wie schon erwähnt, hat<br />
Grunge seinen Ursprung in<br />
der Musik. Anfangs der 90<br />
wurde Grunge immer bekannter,<br />
weil Bands wie<br />
Nirwana genau dieses Lebensgefühl<br />
verkörperten.<br />
Doch nicht nur die Musik<br />
Am nächsten Morgen, als<br />
sie aufstanden, schaute Luca<br />
aus dem Fenster und sah,<br />
dass alles grün und warm<br />
22 <strong>Littendrin</strong><br />
von ihnen führte in dieser<br />
Zeit für grosses Aufsehen,<br />
sondern auch der unverwechselbare<br />
Style. Das<br />
Äusserliche war Leuten, die<br />
dem Grunge angehören<br />
wollten, genauso wichtig<br />
wie die Musik.<br />
Heute ist der Style wieder<br />
zurück gekehrt. Viele Menschen<br />
kleiden sich wieder<br />
nach den „Grungeregeln“.<br />
Kurt Cobain war wohl der<br />
Mensch, der Grunge mehr<br />
als nur lebte. Er war es in<br />
Person. Viele sagen auch,<br />
dass er am meisten Einfluss<br />
in diese Szene hatte. Nach<br />
seinem Tod lösten sich<br />
nämlich viele Bands wieder<br />
auf.<br />
Nun zum Styling:<br />
Der Kreativität sind eigentlich<br />
so gut wie keine Grenzen<br />
gesetzt, wenn man das<br />
Ein Stylingbeispiel aus einem Mode Blog<br />
Prinzip mal verstanden hat.<br />
Hier ein paar Inspirationen.<br />
1. Der Schlabber-Look ist<br />
sehr wichtig zu grosse<br />
Shirts, Hosen, Westen<br />
2. Jeans: in Form von<br />
Hosen (zerrissen),<br />
Hemden und Co.<br />
3. Karo-Hemden sind ein<br />
Must Have.<br />
4. Kleider sind auch sehr<br />
beliebt süsse Blümchen-Kleider<br />
werden<br />
dann mit den richtigen<br />
rockigen Accessoires<br />
kombiniert.<br />
5. Schuhe Sneakers<br />
und Dr. Martens sind<br />
ein absolutes Muss. J<br />
Foto Blog von Belgrad<br />
6. Bei Grunge wird oft<br />
Süss zu Rockig kombiniert,<br />
das macht den<br />
Style aus.<br />
7. Die Grundfarben sind<br />
Schwarz, Weiss, Grau<br />
So, das waren jetzt mal die<br />
wichtigsten Merkmale vom<br />
„Grunge Style“. Falls du<br />
neugierig geworden bist,<br />
such‘ im Internet noch weiter,<br />
du wirst ganz bestimmt<br />
sehr vieles finden, dass dich<br />
inspiriert.<br />
The Girl<br />
on The Red Moon, 15<br />
___________________________________________________________________________________________________<br />
Der seltsame Tag<br />
Es war einmal ein kleiner<br />
Junge namens Luca. Der<br />
Junge hatte einen Hund als<br />
Haustier. Er liebte seinen<br />
Hund über alles, er war der<br />
einzige Junge, der mit seinem<br />
Hund sprechen konnte.<br />
Es war eine kalte Winternacht<br />
als Luca mit seinem<br />
Hund Aik raus ging um zu<br />
spazieren. Sie stapften<br />
durch den eisigen Wind und<br />
hohen Schnee. Sie kamen<br />
dann spät am Abend nach<br />
Hause und schliefen dann<br />
auch schon bald ein.<br />
war. Er rief: „Aik, schau<br />
mal, wo ist der ganze<br />
Schnee hin?“ „Ich weiss es<br />
auch nicht!“, sagte Aik.<br />
Luca machte wie jeden<br />
Morgen Aiks Futter fertig.<br />
Luca ging in die Schule in<br />
Kreuzlingen. Als er die Tür<br />
öffnete, war niemand da:<br />
keine Schüler, kein Lehrer,<br />
nur die Möbel alleine. Da<br />
dachte Luca: „Wenn niemand<br />
da ist, kann ich ja<br />
wieder nach Hause gehen.“<br />
Als er dann die Strasse runter<br />
lief, wollte er sich noch<br />
eine Cola kaufen gehen.<br />
Aber da sah er, dass der<br />
Laden zu hatte. Auf einmal<br />
hörte er Aik rufen: „Luca,<br />
Luca, unser Zuhause!“<br />
„Was ist?“, fragte Luca.<br />
„Schau“, sagte Aik, „es ist<br />
alles abgebrannt! Mutter<br />
und Vater sind auch nicht<br />
da. Wo sollen wir nun hin?“<br />
„Komm, wir nehmen die<br />
Sachen mit, die nicht abgebrannt<br />
sind.“ Sie nahmen<br />
noch einen Stift und eine<br />
Wolldecke mit, mehr hatte<br />
es nicht mehr. Da sagte<br />
Luca zu Aik: „Wir müssen<br />
wohl verschwinden und<br />
dann irgendwo schlafen.“<br />
Da kam gerade die Polizei<br />
um die Ecke gerannt und<br />
sagte: „Bleibt stehen, ihr<br />
Verbrecher!“ Luca und Aik<br />
rannten, so schnell sie nur<br />
konnten, weg. Sie rannten<br />
zu einer alten Holzhütte im<br />
Wald. Da sagte Luca: „Die<br />
haben wir abgehängt!<br />
Schau, diese Hütte ist sicher<br />
nicht bewohnt. Sollen wir<br />
nicht einfach hier schlafen?“<br />
„Gute Idee“, meinte<br />
Aik. Luca und Aik schliefen<br />
beide gut ein, fest zusammen,<br />
so haben sie warm.<br />
Am nächsten Morgen, als<br />
beide aufwachten, strahlte<br />
ihnen die Sonne ins Gesicht.<br />
Als sie dann die Augen<br />
aufmachten, merkten sie,<br />
dass alles nur ein Traum<br />
gewesen war.<br />
Laura, 14
The Pretty Reckless<br />
The Pretty Reckless ist eine alternative Rockband aus New York, die von der amerikanischen<br />
Schauspielerin und dem Model Taylor Momsen gegründet wurde. John<br />
Secolo (Gitarre), Matt Chiarelli (Bass) und Nick Carbone (Schlagzeug) waren Mitglieder<br />
der Band.<br />
Hier ist mein Lieblingssong von ihnen:<br />
Zombie<br />
I'm not listening to you<br />
I am wandering right through existence<br />
With no purpose and no drive<br />
'cause in the end we're all alive, alive<br />
Two thousand years I've been awake<br />
Waiting for the day to shake<br />
To all of you who've wronged me<br />
I am, I am a zombie<br />
Again, again you want me to fall on my head<br />
I am, I am, I am a zombie<br />
How low, how low, how low will you push me<br />
To go to go to go, before I lie, lie down dead<br />
Blow the smoke right off the tube<br />
Kiss my gentle burning bruise<br />
I'm lost in time<br />
To all the people left behind<br />
You are walking dumb and blind, blind<br />
And two thousand years I've been awake<br />
Waiting for the day to shake<br />
Dear all of you who've wronged me<br />
I am, I am a zombie<br />
Again, again you want me to fall on my head<br />
I am, I am, I am a zombie<br />
How low, how low, how low will you push me<br />
To go, to go, to go, before I lie, lie down dead<br />
Oh dead, Oh dead, Oh dead<br />
To all of you who've wronged me<br />
I am, I am a zombie<br />
Again, again you want me to fall on my head<br />
theprettyreckless8.mindenkilapja.hu<br />
I am I am I am a zombie<br />
How low, how low, how low will you push me<br />
To go, to go, to go, before I lie down dead<br />
Übersetzung Zombie<br />
Ich höre dir nicht zu<br />
Ich wandere durch mein Leben<br />
Ohne Absicht, ohne Fahrer<br />
Denn am Ende leben, leben wir alle<br />
Zweitausend Jahre bin ich schon wach<br />
Warte auf den Tag, alles auf den Kopf zu stellen<br />
An alle, die mir falsch mitgespielt haben<br />
Ich bin, ich bin ein Zombie<br />
Immer, immer wieder wollt ihr<br />
Dass ich auf den Kopf falle<br />
Ich bin, ich bin, ich bin ein Zombie<br />
Wie tief, wie tief, wie tief wollt ihr<br />
Mich drücken<br />
Dass ich sinke, sinke, sinke, bevor ich<br />
Mich hinlege, hinlege - tot<br />
Blas den Rauch einfach raus<br />
Küss meine leicht brennende Wunde<br />
Ich bin verloren in der Zeit<br />
An alle Hinterbliebenen<br />
Ihr lauft umher, dumm und blind, blind<br />
Und seit zweitausend Jahren bin ich wach<br />
Warte auf den Tag, alles auf den Kopf zu stellen<br />
khairilhusni.blogmas.com<br />
Shibosha, 16<br />
<strong>Littendrin</strong> 23
Die Beziehung zwischen Eltern und Teenagern<br />
Die Beziehung zwischen Teenager und Eltern ist nicht immer leicht. Die Jugendlichen verändern sich und wollen<br />
mehr Verantwortung und Freiraum. Sie wollen unabhängig von den Eltern sein und Entscheidungen selber<br />
treffen. Ob Konflikte entstehen, hängt meistens von den Eltern ab.<br />
Wenn die Eltern die Selbständigkeitsbemühungen<br />
ihrer Kinder erlauben,<br />
dann führt das nicht zu<br />
Konflikten. Anders als<br />
früher versuchen die Eltern<br />
heutzutage, ihre Kinder zu<br />
verstehen und mit ihnen<br />
gemeinsam Kompromisse<br />
zu schliessen.<br />
Zwischen 12 und 15 sind<br />
Teenager schneller reizbar,<br />
deswegen treten in dieser<br />
Zeit mehr und schneller<br />
Konflikte auf.<br />
Jugendliche haben heutzutage<br />
einen sehr grossen<br />
Freiraum, aber die Eltern<br />
sollten immer noch<br />
Verantwortung für ihr<br />
Kind haben.<br />
Die Eltern müssen natürlich<br />
auch dafür sorgen,<br />
dass ihr Kind eine gute<br />
Ausbildung bekommt.<br />
Ein anderes Problem ist,<br />
dass manche Eltern ihre<br />
Kinder solange wie möglich<br />
bei sich zu behalten,<br />
dies kann dann der Auslöser<br />
eines grösseren Konfliktes<br />
sein. Kleinere Konflikte<br />
treten in jeder sozialen<br />
Beziehung auf. Es ist<br />
wichtig, auf sein Kind<br />
Rücksicht zu nehmen und<br />
es zu respektieren, wenn es<br />
alleine sein möchte. Aber<br />
das gleiche gilt auch für<br />
die Teenager, sie müssen<br />
auch ihre Eltern respektieren<br />
und gewisse Anweisungen<br />
befolgen.<br />
Es ist wichtig, die Auseinandersetzungengewaltlos<br />
und ohne Schreien zu<br />
lösen.<br />
24 <strong>Littendrin</strong><br />
Die Konflikte werden<br />
meistens von Kleinigkeiten<br />
ausgelöst und werden<br />
dann von den Jugendlichen<br />
zu einer grossen Sache<br />
gemacht.<br />
Die Erziehungsmethode<br />
hat einen grossen Einfluss<br />
auf die Jugendlichen.<br />
Wenn die Eltern zu streng<br />
sind, dann kann es sehr<br />
schnell zu Auseinandersetzungen<br />
kommen. Die Teenager<br />
fühlen sich unwohl<br />
in der Nähe ihrer Eltern,<br />
sie werden aufhören, mit<br />
den Eltern über ihre Probleme<br />
zu reden und sprechen<br />
auch sonst nicht mehr<br />
viel mit ihnen.<br />
Wenn aber die Eltern keine<br />
Regeln setzen, wird das<br />
oft von den Teenagern<br />
ausgenutzt, sie kommen zu<br />
spät nachhause, nehmen<br />
Drogen und sind respektlos<br />
gegenüber anderen<br />
Menschen. Sie werden den<br />
Eltern nicht mehr zuhören<br />
cdn.starflash.de<br />
und machen, was sie wollen.<br />
Die beste Erziehungsmethode<br />
für beide, Eltern und<br />
Jugendliche, ist wenn klare<br />
Regeln gesetzt werden,<br />
aber die Eltern den Jugendlichen<br />
zuhören und<br />
versuchen, sie zu verstehen.<br />
Wenn die Eltern anfangen,<br />
den Jugendlichen<br />
gegenüber Respekt zu<br />
zeigen, werden auch die<br />
Jugendlichen ihre Eltern<br />
respektieren.<br />
Ein anderer wichtiger<br />
Punkt ist, dass manche<br />
Eltern mit den Freunden<br />
von ihren Söhnen und<br />
Töchtern nicht zufrieden<br />
sind. Diese Meinung ist<br />
okay, aber die Eltern sollten<br />
sie für sich behalten.<br />
Wenn die Eltern diese<br />
äussern, kann das zu einer<br />
grossen Meinungsverschiedenheit<br />
kommen.<br />
Denn die Jugendlichen<br />
fühlen sich bei ihren<br />
Freunden wohl und geborgen.<br />
Diese Äusserung<br />
kann sehr verletzend für<br />
die Teenager sein.<br />
Es ist wichtig, dass die<br />
Eltern Vertrauen in die<br />
Jugendlichen haben und<br />
ihnen Aufgaben geben.<br />
Viele Jugendliche fühlen<br />
sich reifer, wenn sie Verantwortung<br />
für etwas<br />
übernehmen dürfen. Es<br />
kann sich dabei um ein<br />
Tier handeln oder ein<br />
paarmal für die Familie zu<br />
kochen.<br />
Die Beziehung zu den<br />
Eltern ist für fast jeden<br />
Teenager wichtig, auch<br />
wenn es viele nicht<br />
zugeben. Später im Leben<br />
verändert sich die Beziehung<br />
zwischen Eltern und<br />
Kindern, es wird wie eine<br />
gute Freundschaft. Obwohl<br />
viele Teenager manche<br />
Regeln, Handlungen und<br />
Bestrafungen ihrer Eltern<br />
als unfair sehen, machen<br />
die Eltern Sachen falsch,<br />
weil sie nicht wissen, wie<br />
sie mit der Situation umgehen<br />
sollen. Sie sind<br />
überfordert und handeln<br />
deswegen unüberlegt.<br />
In diesem Aufsatz habe ich<br />
versucht den Eltern, aber<br />
auch den Teenagern, zu<br />
zeigen, wie der andere sich<br />
fühlt bei einem Streit. Ich<br />
hoffe, dass dieser Aufsatz<br />
sie alle zum Nachdenken<br />
anregt hat, damit sie einander<br />
beim nächsten Mal,<br />
wenn sie streiten, besser<br />
verstehen können.<br />
KatLove, 14