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Sequentielle Logik

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<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong><br />

Einführung in die Technische Informatik<br />

Falko Dressler, Stefan Podlipnig<br />

Universität Innsbruck


• Schaltwerke<br />

• Flip-Flops<br />

• Entwurf eines Schaltwerks<br />

• Zähler<br />

• Realisierung<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

Übersicht<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 2


Lernziele<br />

• Begriffe: asynchrones/synchrones Schaltwerk, sequentielle <strong>Logik</strong>,<br />

Zustandsdiagramm, Mealy/Moore-Automat, ...<br />

• RS Flip-Flop, JK Flip-Flop, D Flip-Flop<br />

Wahrheitstabellen, Funktionsweise, Zeitverhalten<br />

ungetaktete, getaktete und flankengetriggerte Flip-Flops<br />

• Einfache Schaltwerke<br />

n-Bit Register, n-Bit Schieberegister<br />

asynchrone/synchrone n-Bit Zähler<br />

• Systematischer Entwurf eines synchronen Schaltwerks aus einer<br />

Problembeschreibung<br />

als Moore-Automat<br />

als Mealy-Automat<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 3


SCHALTWERKE<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 4


• In der kombinatorischen <strong>Logik</strong><br />

Schaltwerke (1)<br />

sind Gatter die Grundelemente, die i.a. als verzögerungsfrei angenommen<br />

werden (Idealisierung, die oft zu Problemen führt!).<br />

werden Schaltungen als Schaltnetze bezeichnet.<br />

sind keine Rückkopplungen gestattet.<br />

können Schaltungen als gerichteter azyklischer Graph dargestellt werden.<br />

• In der sequentiellen <strong>Logik</strong><br />

wird das Zeitverhalten durch Annahme einer Gatterlaufzeit ∆t<br />

berücksichtigt.<br />

stellen Flipflops neben Gattern die Grundelemente dar.<br />

sind Rückkopplungen gestattet.<br />

werden Schaltungen als Schaltwerke bezeichnet.<br />

können Schaltungen als gerichteter zyklischer Graph dargestellt werden.<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 5


Schaltwerke (2)<br />

• Was geschieht in einer digitalen Schaltung bei der Rückkopplung<br />

eines Gatterausganges?<br />

• Beispiel 1:<br />

Rückgekoppeltes NOR-Gatter:<br />

Unerwünschte Schwingungen<br />

sind möglich !<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 6


• Beispiel 2:<br />

zwei rückgekoppelte<br />

NOR-Gatter<br />

(bistabile Kippstufe)<br />

Schaltwerke (3)<br />

Bei A = 1 oder B = 1 ergibt sich nach 2∆t ein stabiler Zustand,<br />

Bei A = 0 und B = 0 ergibt sich für X = Y ein instabiles Verhalten,<br />

für X ≠ Y eine Speicherung der letzten Ausgangswerte.<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 7


FLIP-FLOPS<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 8


Flip-Flops (1)<br />

• Die Speicherung eines binären Wertes kann durch eine bistabile<br />

Kippstufe aus zwei gegenseitig rückgekoppelten NAND- oder NOR-<br />

Gattern erfolgen.<br />

• Bezeichnet man die zwei freien Eingänge mit<br />

R = „Reset“ (Löschen) und<br />

S = „Set“ (Setzen),<br />

• so ergibt sich ein RS Flip-Flop:<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

Folgezustand<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 9


Flip-Flops (2)<br />

• Einsatz eines RS-Flipflops: Speichern eines kurzzeitigen Wertes<br />

Achtung: Flip-Flop muss initialisiert werden!<br />

• Beispiel: Setzen einer Warnlampe bei kurzzeitiger Temperaturüberschreitung,<br />

manuelles Rücksetzen<br />

• Zeitverhalten eines RS Flip-Flops:<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 10


• Getaktetes RS Flip-Flop:<br />

Flip-Flops (3)<br />

Synchrone Schaltung: Signale an R und S werden nur übernommen, wenn<br />

Taktsignal Clk aktiv ist<br />

bei Clk = 0 sind R und S irrelevant (d = „don´t care“)<br />

bei Clk = 1 stellt sich der neue Folgezustand Q´ ein<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 11


Flip-Flops (4)<br />

• Zeitverhalten eines getakteten RS Flip-Flops:<br />

• Impulse auf den Eingangsleitungen R und S während der<br />

nichtaktiven Phase (Clk = 0) bleiben unberücksichtigt!<br />

• Während aktiver Taktphase (Clk = 1) sind mehrere Zustandsänderungen<br />

möglich !<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 12


Flip-Flops (5)<br />

• Durch die Möglichkeit mehrerer Zustandsänderungen in einer<br />

Taktphase ist das getaktete RS Flip-Flop für viele Anwendungen<br />

ungeeignet.<br />

• Beispiel:<br />

Rückkopplung vom Ausgang<br />

des Flip-Flops zu den Eingängen<br />

über ein Schaltnetz<br />

⇒ selbst bei kurzen Taktphasen<br />

sind mehrere ungewollte Rückkopplungen<br />

je Takt möglich!<br />

• Sinnvoller wäre eine Variante des RS Flip-Flops, die nur zu einem<br />

ausgezeichneten Zeitpunkt eines Taktzyklus die Werte an den<br />

beiden Eingangsleitungen R und S übernimmt!<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 13


Flip-Flops (6)<br />

• Durch spezielle Schaltungstechnik<br />

kann erreicht werden, dass auch die<br />

Eingangsleitungen nur<br />

bei steigender Flanke oder<br />

bei fallender Flanke<br />

berücksichtigt werden!<br />

⇒ positiv oder negativ<br />

flankengetriggertes RS Flip-Flop<br />

(positive Flanke = steigende Flanke,<br />

negative Flanke = fallende Flanke)<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 14


Flip-Flops (7)<br />

• Mit flankengetriggerten Flipflops kann z.B. Pipelining einfach<br />

realisiert werden:<br />

Mit jeder steigender Flanke wird das kombinatorische Ergebnis aus jedem<br />

Schaltnetz in das nachgeschaltete Flip-Flop übernommen.<br />

Schaltnetz 1 und 2 können gleichzeitig auf verschiedenen Daten arbeiten.<br />

− Nach 3 Takten liegt das Ergebnis am Ausgang vor.<br />

Schaltwerk arbeitet korrekt, wenn Taktzykluszeit größer ist als die<br />

maximale Verzögerung beider Schaltnetze.<br />

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<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 15


• D Flip-Flop:<br />

Flip-Flops (8)<br />

Bei Clk = 1 wird intern S = D und R = D gesetzt.<br />

Hierdurch wird unerlaubter Zustand R = S = 1 stets vermieden!<br />

Bei Clk = 0 bleibt Zustand unverändert.<br />

Bei Clk = 1 ergibt sich der neue Folgezustand Q´ = D.<br />

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<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 16


Flip-Flops (9)<br />

• Flankengetriggertes D Flip-Flop:<br />

D Flip-Flops werden meistens nur in der flankengetriggerten Version<br />

benutzt, d.h. lediglich bei Auftreten der entsprechenden Taktflanke wird das<br />

Signal vom Eingang D übernommen.<br />

D Flip-Flop mit positiver Flankentriggerung:<br />

D Flip-Flop mit negativer Flankentriggerung:<br />

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<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 17


Flip-Flops (10)<br />

• Flankengetriggerte D Flip-Flops dienen als Grundbaustein für ein<br />

n-Bit Register:<br />

Daten vom Datenbus<br />

werden bei steigender<br />

Flanke des LOAD-<br />

Signals in das<br />

Register geladen.<br />

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<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 18


Flip-Flops (11)<br />

• Aus D-Flipflops kann auch ein n-Bit Schieberegister einfach<br />

aufgebaut werden:<br />

In jedem Takt werden Binärwerte um eine Position geschoben, z.B. nach<br />

rechts.<br />

Anwendungen: Seriell-/Parallelwandlung, Teil arithmetischer Operationen.<br />

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<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 19


• JK Flip-Flop:<br />

Flip-Flops (12)<br />

Basierend auf flankengetriggertem RS Flip-Flop.<br />

Nutzung der nicht benötigten Eingangskombination 1, 1 für eine<br />

Invertierung von Q („Toggle“).<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 20


Flip-Flops (13)<br />

• Zeitverhalten bei realen flankengetriggerten Flipflops:<br />

Daten müssen bereits eine Zeitspanne tsetup vor der Taktflanke anliegen.<br />

Daten müssen auch nach der aktiven Taktflanke noch eine gewisse<br />

Zeitspanne thold anliegen.<br />

Zustandsänderungen sind erst eine Zeitspanne tprop nach der Taktflanke am<br />

Ausgang wirksam.<br />

Beispiel:<br />

− Zeitverhalten für ein D Flip-Flop<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 21


ENTWURF EINES SCHALTWERKS<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 22


• Asynchrones Schaltwerk<br />

Entwurf eines Schaltwerks (1)<br />

Gesteuert durch Veränderung der Eingangssignale.<br />

Zeitpunkt, an dem wieder stabile Ausgangssignale vorliegen, ist nur durch<br />

Gatterlaufzeit festgelegt.<br />

Aufwendiger Entwurf!<br />

Sehr schnelle Arbeitsweise möglich.<br />

• Synchrones Schaltwerk<br />

Gesteuert durch zentralen Takt.<br />

Übernahme der Änderung eines Eingangssignals erfolgt nur zu festen<br />

Zeitpunkten.<br />

Einfacher systematischer Entwurf, basierend auf endlichem Zustandsautomaten<br />

(Mealy- oder Moore-Automat).<br />

Kritischer Pfad bestimmt maximale Taktfrequenz.<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 23


Entwurf eines Schaltwerks (2)<br />

• Wie kann man systematisch ein synchrones Schaltwerk<br />

ausgehend von der Problembeschreibung entwerfen ?<br />

• Idee einer Vorgehensweise:<br />

Beliebige (jedoch endliche) Menge von Zuständen, dargestellt als<br />

Zustandsdiagramm.<br />

Zustandsübergänge erfolgen stets taktsynchron und in Abhängigkeit von<br />

Eingangssignalen E.<br />

Ausgangssignale Y des Schaltwerks entsprechen i.a. nicht direkt den<br />

Ausgängen der Flip-Flops, sondern werden durch ein Schaltnetz generiert.<br />

• Verwendung eines endlichen Zustandsautomaten als zugrunde<br />

liegendes Modell.<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 24


• Ein kurzer Exkurs…<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

Zustandsautomaten<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 25


• Moore-Automat:<br />

Nach E. Moore (Bell Labs)<br />

Allgemeiner Aufbau:<br />

Entwurf eines Schaltwerks (3)<br />

Eingabelogik bestimmt Zustandsübergänge, die von den Eingabesignalen E<br />

und vom aktuellen Zustand abhängen.<br />

Ausgabelogik bestimmt Ausgabe Y, die nur vom aktuellen Zustand abhängt.<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 26


• Mealy-Automat:<br />

Nach G. Mealy (IBM)<br />

Allgemeiner Aufbau:<br />

Entwurf eines Schaltwerks (4)<br />

Eingabelogik wie beim Moore-Automaten.<br />

Ausgabe Y hängt jedoch durch die Ausgabelogik vom aktuellen Zustand und<br />

vom Eingabesignal E ab.<br />

Kann schneller auf Eingabeänderungen reagieren als Moore-Automat.<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 27


Entwurf eines Schaltwerks (5)<br />

• Vorgehensweise beim Entwurf eines Schaltwerks:<br />

1. Erstellen eines Zustandsdiagramms<br />

2. Erstellen einer Zustandstabelle<br />

3. Auswahl einer binären Zustandskodierung und Generierung einer binären<br />

Zustandstabelle<br />

4. Auswahl eines Flip-Flop Typs und Ermittlung der für jeden<br />

Zustandsübergang benötigten Flip-Flop Ansteuerungen<br />

5. Ermittlung der Ausgabegleichungen<br />

6. Minimierung der Ansteuer- und Ausgabegleichungen<br />

7. Realisierung des Schaltwerks<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 28


Entwurf eines Schaltwerks (6)<br />

• Ein Zustandsdiagramm ist die Darstellung einer Aufgabenstellung<br />

als gerichteter, zyklischer Graph, wobei die Knoten den Zuständen<br />

und die Kanten den Zustandsübergängen entsprechen.<br />

• Zustandsdiagramm für einen Moore-Automaten:<br />

Knoten: Markierung S/Y gibt Bezeichnung des Zustands S und die<br />

zugehörige Ausgabe Y = Y1Y2 ... Yn an.<br />

Kanten: Markierung mit der für den jeweiligen Zustandsübergang<br />

erforderlichen Eingabe E = E1 E2 ... Em.<br />

• Zustandsdiagramm für einen Mealy-Automaten:<br />

Knoten: Markierung S gibt nur die Bezeichnung des Zustands an.<br />

Kanten: Markierung E/Y mit der für den jeweiligen Zustandsübergang<br />

erforderlichen Eingabe E = E1 E2 ... Em und der resultierenden Ausgabe Y =<br />

Y1Y2 ... Yn.<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 29


• Aufgabenstellung:<br />

Beispiel Moore-Automat (1)<br />

Es soll ein synchrones Schaltwerk entworfen werden, das in einem binären<br />

Eingabestrom E(t) die Sequenz 010 erkennt.<br />

Ausgabe von Y = 1, sobald im Eingabestrom die Sequenz 010 erkannt wurde,<br />

ansonsten soll Y = 0 sein.<br />

Schritt 1: Zustandsdiagramm für Moore-Automat<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 30


• Schritt 2: Zustandstabelle<br />

Beispiel Moore-Automat (2)<br />

Die Zustandstabelle enthält für jeden (symbolisch bezeichneten) Zustand S:<br />

− Den Folgezustand S´ in Abhängigkeit von der Eingabe E<br />

− Die zugehörige Ausgabe Y<br />

Zustandstabelle für 010-Sequenzdetektor:<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

S E S´ Y<br />

A 0 B 0<br />

A 1 A 0<br />

B 0 B 0<br />

B 1 C 0<br />

C 0 D 0<br />

C 1 A 0<br />

D 0 B 1<br />

D 1 C 1<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 31


Beispiel Moore-Automat (3)<br />

• Schritt 3: Auswahl einer binären Zustandskodierung und<br />

Generierung einer binären Zustandstabelle:<br />

Zustände S werden in binäre Zustände Q = Qk–1 ...Q1Q0 mit k = ⎡log2 |S|⎤<br />

umkodiert.<br />

Binäre Zustandstabelle für 010-Sequenzdetektor (|S| = 4 ⇒ k = 2):<br />

S E S´ Y<br />

A 0 B 0<br />

A 1 A 0<br />

B 0 B 0<br />

B 1 C 0<br />

C 0 D 0<br />

C 1 A 0<br />

D 0 B 1<br />

D 1 C 1<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

Q1 Q0 E Q1´ Q0´ Y<br />

0 0 0 0 1 0<br />

0 0 1 0 0 0<br />

0 1 0 0 1 0<br />

0 1 1 1 0 0<br />

1 0 0 1 1 0<br />

1 0 1 0 0 0<br />

1 1 0 0 1 1<br />

1 1 1 1 0 1<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 32


Beispiel Moore-Automat (4)<br />

• Schritt 4: Auswahl eines Flip-Flop Typs und Ermittlung der für<br />

jeden Zustandsübergang nötigen Flip-Flop Ansteuerungen.<br />

Für 010-Sequenzdetektor sollen JK Flip-Flops eingesetzt werden.<br />

Ansteuerungstabelle bei Verwendung von JK Flip-Flops:<br />

Q1 Q0 E Q 1´ Q 0´ J1 K1 J0 K0<br />

0 0 0 0 1 0 d 1 d<br />

0 0 1 0 0 0 d 0 d<br />

0 1 0 0 1 0 d d 0<br />

0 1 1 1 0 1 d d 1<br />

1 0 0 1 1 d 0 1 d<br />

1 0 1 0 0 d 1 0 d<br />

1 1 0 0 1 d 1 d 0<br />

1 1 1 1 0 d 0 d 1<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 33


Beispiel Moore-Automat (5)<br />

• Schritt 5: Bestimmung der Ausgabegleichungen<br />

Aus binärer Zustandstabelle kann zunächst eine reduzierte Tabelle erstellt<br />

werden, die nur die Spalten Qk–1 ...Q1Q0 und Y enthält.<br />

Reduzierte Tabelle für 010-Sequenzdetektor:<br />

Ausgabegleichung: Y = Q1 ⋅ Q0<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

Q1 Q0 Y<br />

0 0 0<br />

0 1 0<br />

1 0 0<br />

1 1 1<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 34


Beispiel Moore-Automat (6)<br />

• Schritt 6: Minimierung der Ansteuer- und Ausgabegleichungen<br />

Ausgabegleichung Y = Q1 ⋅ Q0 ist bereits minimal.<br />

Für Ansteuergleichungen J0 und K0 kann man direkt aus der<br />

Ansteuertabelle minimale Gleichungen ablesen:<br />

J0 = E, K0 = E<br />

Minimierung von Ansteuergleichungen J1 und K1:<br />

Resultate: J1 = Q0 ⋅ E K 1 = Q0 ⋅ E + Q0 ⋅ E<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 35


Beispiel Moore-Automat (7)<br />

• Schritt 7: Realisierung des Schaltwerks<br />

Realisierung der Schaltfunktionen aus Eingabe- und Ausgabelogik.<br />

Realisierung des 010-Sequenzdetektors, hier mit UND-, ODER-Gattern,<br />

Invertern und positiv flankengetriggerten JK Flip-Flops:<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 36


Beispiel Mealy-Automat (1)<br />

• Aufgabenstellung wie beim Beispiel zum Moore-Automat:<br />

Erkennung der Sequenz 010 in einem Binärstrom E(t).<br />

• Schritt 1: Zustandsdiagramm für Mealy-Automat<br />

Zusätzliche Markierung der Kanten (anstatt der Knoten) mit Ausgabe Y<br />

Zustandsdiagramm für 010-Sequenzdetektor:<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 37


Beispiel Mealy-Automat (2)<br />

• Schritte 2+3: Erstellen einer Zustandstabelle, Auswahl einer<br />

binären Zustandskodierung und Generierung einer binären<br />

Zustandstabelle.<br />

Wie bei Moore-Automat, jedoch sofortige Veränderung von Y (im gleichen<br />

Takt), wenn Eingabe E sich entsprechend ändert.<br />

Für 010-Sequenzdetektor ergibt sich:<br />

S E S´ Y<br />

A 0 B 0<br />

A 1 A 0<br />

B 0 B 0<br />

B 1 C 0<br />

C 0 D 1<br />

C 1 A 0<br />

D 0 B 0<br />

D 1 C 0<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

Q1 Q0 E Q1´ Q0´ Y<br />

0 0 0 0 1 0<br />

0 0 1 0 0 0<br />

0 1 0 0 1 0<br />

0 1 1 1 0 0<br />

1 0 0 1 1 1<br />

1 0 1 0 0 0<br />

1 1 0 0 1 0<br />

1 1 1 1 0 0<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 38


Beispiel Mealy-Automat (3)<br />

• Schritt 4: Bestimmen der Flip-Flop Ansteuergleichungen:<br />

Wie bei Moore-Automat!<br />

• Schritt 5: Bestimmung der Ausgabegleichungen<br />

Y hängt beim Mealy-Automat von Q und von Eingabe E ab !<br />

Reduzierte Tabelle für 010-Sequenzdetektor:<br />

Resultierende Ausgabegleichung:<br />

Y = Q1 ⋅ Q0 ⋅ E<br />

• Schritt 6: Minimierung<br />

Für Ansteuergleichungen wie bei Moore-Automat.<br />

Ausgabegleichung ist bereits minimal!<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

Q1 Q0 E Y<br />

0 0 0 0<br />

0 0 1 0<br />

0 1 0 0<br />

0 1 1 0<br />

1 0 0 1<br />

1 0 1 0<br />

1 1 0 0<br />

1 1 1 0<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 39


Beispiel Mealy-Automat (4)<br />

• Schritt 7: Realisierung des Schaltwerks<br />

Im Vergleich zum entsprechenden Moore-Automat ändert sich nur die<br />

Ausgabelogik:<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 40


Vergleich Moore- und Mealy-Automat<br />

• Sowohl Moore-Automat als auch Mealy-Automat sind zum Entwurf<br />

beliebiger Schaltwerke geeignet.<br />

• Vorteile Moore-Automat:<br />

Taktsynchrone Ausgabe Y, asynchron auftretende Störungen der<br />

Eingabesignale wirken sich nicht auf Y aus.<br />

Geringerer Schaltungsaufwand für Ausgabelogik, wenn Ausgabe Y eigentlich<br />

nur vom Zustand abhängt.<br />

• Vorteile Mealy-Automat:<br />

Schnellere Reaktion auf Veränderung der Eingabesignale E.<br />

Realisierung ist mit einer kleineren Anzahl an Zuständen möglich, wenn<br />

mehrere Zustandsübergänge zu einem Zustand verschiedene Ausgaben<br />

erfordern.<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 41


Anmerkungen zum Moore-/Mealy-Automat<br />

• Jeder beliebige getaktete Flip-Flop Typ darf verwendet werden.<br />

Zunächst ist Flip-Flop Zustands-Übergangstabelle aufzustellen.<br />

In Ansteuertabelle müssen die entsprechenden Ansteuersignale für die<br />

benötigten Zustands-Übergänge eingetragen werden.<br />

Schaltungsaufwand für Eingabelogik abhängig vom Flip-Flop Typ.<br />

• Zur Vereinfachung des Zustandsdiagramms dürfen Zustandsübergänge,<br />

die von einer Eingangsvariablen unabhängig sind, auch<br />

mit d („don‘t care“) beschriftet werden:<br />

Beispiel:<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 42


Reduktion von Zuständen<br />

• Im Moore-Automat können Zustände mit gleichen Ausgaben und<br />

gleichen Folgezuständen zusammengefasst werden.<br />

• Beispiel:<br />

Automat zur Erkennung von 110 oder 100.<br />

Einsparung eines Flip-Flops!<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 43


ZÄHLER<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 44


Synchroner 3-Bit Binärzähler<br />

• Kann systematisch als synchrones Schaltwerk entworfen werden,<br />

als Ergebnis erhält man:<br />

• Auch als Modulo-n Zähler oder kombinierter Vor-/Rückwärtszähler<br />

realisierbar.<br />

• Taktsynchrone Zustandswechsel an allen Ausgängen!<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 45


Zeitverhalten:<br />

τ sei Verzögerung<br />

eines flanken-<br />

getriggerten<br />

JK-Flipflops<br />

⇒ τ legt maximale<br />

Taktfrequenz fest!<br />

Einführung in die Technische Informatik - WS 11/12<br />

Asynchroner 3-Bit Binärzähler<br />

zählt fallende<br />

Taktflanken!<br />

<strong>Sequentielle</strong> <strong>Logik</strong> 46

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