II - CCA Monatsblatt

gestrichen und waren doch sehr überrascht, wie lange so etwas dauert. Und ganz
nebenbei haben sie auch noch die Lebensverhältnisse von Kindern kennen
gelernt, die nicht so viel Glück im Leben haben wie sie.
Am nächsten Tag ging es dann ans Ausprobieren der Kisten. Wir hatten ja
verschiedene Kisten, welche, die sehr gut gelungen waren, einige mit ein paar
Löchern und eine etwas größere, die doppelwandig war, damit man noch ein
Luftpolster als Isolierung hat. Es wurden verschiedene Experimente gemacht:
Erwärmt sich das Wasser in einem schwarzen Glas in der Kiste schneller als in
einem durchsichtigen? (Das Experiment sagt eindeutig nein.) Bringen
zusätzlich angebrachte Reflektoren etwas; hilft die Isolierung der großen Kiste?
Durch regelmäßige Temperaturmessungen stellte sich ganz deutlich heraus, dass
die Reflektoren sehr wichtig sind und die isolierte Kiste eindeutig die beste
Kiste war. Zusätzlich hatten wir 2-Liter Wasserflaschen schwarz angestrichen
und auch mit in die Sonne gestellt. Es war für uns alle sehr erstaunlich, dass das
Wasser in diesen Flaschen sich sehr schnell erwärmte. Es ist wirklich so, wenn
man als Familie morgens vor dem Verlassen des Hauses 10-20 solcher mit
Wasser gefüllter Flaschen in den Garten stellen würde, hätte man schon um 11
Uhr genug heißes Wasser, um den Abwasch zu machen. Die ganze Familie
könnte sich während des Tages mit diesem heißen Wasser die Hände waschen u.
v. m. Hier in La Paz lohnt es sich wirklich. Bei der Präsentation am letzten
Projekttag hat eine Mutter uns erzählt, dass ihre Familie das jeden Tag
praktiziert. Wenn das viele Familien machen würden, könnte man wirklich viel
Elektroenergie sparen und in La Paz könnte man so das Wasser ohne Probleme
erhitzen (nach 2 Std. hatte das Wasser 48 Grad Celsius / nach 4 Std. fast 60
Grad Celsius).
Mit unseren Kochkisten konnten wir nicht wirklich kochen, aber die
Lebensmittel erwärmen (ca. 50° bei den einwandigen Kisten, ca. 75° bei der
doppelwandigen). Ein Besucher der Präsentation gab uns den Hinweis, dass man
die Lebensmittel besser ohne Wasser erwärmt und er hatte sehr Recht, es geht
viel schneller. Baut man eine professionelle Kochkiste, dann kann man sehr
wohl darin kochen, aber man muss seine Kochgewohnheiten stark umstellen,
denn es gart sehr langsam, dafür aber viel gesünder!!! Die Vitamine bleiben
erhalten.
Der 2. große Höhepunkt in der Projektwoche war der Besuch der FUNDACIÒN
LA PAZ. Hier wird in der Ausbildungswerkstatt der Parabolspiegelkocher
hergestellt. Es war wirklich ein toller Vormittag. Die Jungs waren rund herum
beeindruckt. Einer der Jungen, die in dieser Werkstatt eine 10-monatige
Ausbildung in der Metallverarbeitung erhalten, erzählte von seinem ehemaligen
Leben auf der Straße und der neuen Chance für seine Zukunft durch die
Unterstützung der Fundación und diese gute Ausbildung. Ja, das stimmte unsere
Jungs doch ziemlich nachdenklich. Stolz hat man uns dann auch einige selbst
bearbeitete Ausbildungsstücke gezeigt. Und die ganze Ausbildungsgruppe hat
uns auf der Dachterrasse erwartet - mit dem aufgebauten Parabolspiegelkocher,
den sie nach einem Muster aus Deutschland konstruiert hatten. Das Wasser in
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