II - CCA Monatsblatt

Projektwoche 2008-ein Beispiel
Oh, Projektwoche, das ist immer sehr anstrengend, aber auch sehr interessant.
Anstrengend? Na klar, alle „Nichtlehrer“ denken immer, dass wir uns nur
ausruhen und mittags zuhause sind und dann die Beine locker vom Sofa hängen
lassen. Aber das stimmt natürlich weder im normalen Schulalltag noch in einer
Projektwoche. Aber dieses Thema werde ich mal lieber nicht intensiver
betrachten.
Die Herausforderung einer Projektwoche liegt darin, dass man ein Thema finden
muss, welches die Schüler so interessiert, dass sie bereit sind eine Woche täglich
6 Stunden daran zu arbeiten und dass man es jeden Tag von Neuem schaffen
muss, die Schüler zu motivieren. Wir naturwissenschaftlichen Lehrer haben uns
vorgenommen, das Thema „Umwelt“ im weitesten Sinne in den Mittelpunkt der
Projektwoche zu stellen. Ich habe mich dann dazu durchgerungen, das Thema
„Kochen ohne Feuer und ohne Strom“ anzubieten. 10 nette Jungen der 7.
Klasse haben also mit mir gemeinsam dieses Thema bearbeitet. So galt es erst
die Fragen zu klären: „Warum kochen ohne Feuer, ohne Strom?“ und „Wie soll
das gehen?“
„Was machen wir in den 5 Tagen?“
In einer Diskussionsrunde stellte sich heraus, dass die Kinder schon einige
Schlagworte wie „globale Erderwärmung“, „Umweltverschmutzung“,
„Umweltkatastrophen“ und „Energiesparen“ gehört haben, aber was es so
richtig bedeutet und was man heute schon auf der Welt davon merkt, das war
vielen noch nicht bewusst. Ein paar Tage vor der Projektwoche gab es gerade
diese schreckliche Sturmkatastrophe in Bali. Davon hatte nicht einer der Schüler
etwas gewusst. Mir wurde in der guten Gesprächsrunde bewusst, wie wichtig es
ist, dass wir die Kinder in dieses Thema einbeziehen, wer, wenn nicht sie, kann
unsere Erde in den nächsten Jahren beschützen. Während dieser Diskussion
haben sie dann schon erkannt, dass man auch hier in Bolivien und auch in La
Paz die Folgen der Umweltverschmutzung und der globalen Erwärmung spürt.
So berichtete ein Schüler, wie innerhalb von zwei Jahren der Gletscher des
Huyna Potosi abgeschmolzen ist, die Schüler haben die Verbindung zu den
vielen Überschwemmungen im Beni erkannt ... Und zum Schluss haben
natürlich auch alle eine Beziehung zu unserem Thema „ Kochen ohne Feuer“
gefunden. Nach einer kurzen Recherche im Internet haben wir dann auch zwei
Möglichkeiten entdeckt, die Kochkiste und den Parabolspiegel. Natürlich hatten
wir nicht das Material, um alles so zu bauen, wie im Internet beschrieben, aber
an die Kochkiste haben wir uns herangewagt.
So haben die Jungs in der Tischlerei des Kinderdorfes „Aldea Alalei“
Kochkisten gebaut. An dieser Stelle ein Dank an Jens Georgi, meinen Mann,
dass er mit viel Geduld und Engagement das Bauen der Kisten ermöglicht hat.
Darin zeigt sich der Vorteil einer Projektwoche. Die Jungs haben mit einer
Kreissäge und einer Abrichte gearbeitet, haben gelernt, dass man erst planen und
rechnen muss, bevor man anfängt, sonst reicht das Material nicht, haben
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