II - CCA Monatsblatt

Auch die deutsche Politik entdeckt Vietnam
Hanoi ist im Gegensatz zu HCMC noch ein relativ beschauliches Städtchen mit
alten Vierteln, die ihren Reiz und ihre Ruhe haben. Die Kriminalität ist sehr
gering, und an jeder Ecke wird irgendetwas gekocht und gegessen. Wie anders
ist da der Moloch im Süden: die Zahl der Motorroller beläuft sich auf das
Tausendfache der Hauptstadt, die Luft ist fast immer feucht-heiß, und die Preise
sind ebenfalls höher! Wie gesagt, mir blieben nur 2 Tage, um zu Lautens und zu
meiner Familie zu stoßen. Meine Frauen hatten da schon eine 3-Tagestour durch
das Mekong-Delta hinter sich, alles sehr einfach (so einfach, dass in den Hotels
teilweise die Toiletten fehlten und die Bettbezüge noch vom Vor-Vorgänger
waren), aber wohl trotzdem spannend und sehenswert.
Was kaum zu glauben ist: Preislich unterbietet Vietnam Bolivien durchaus,
Essen, Kleidung, Dienstleistungen, alles noch mal deutlich billiger als hier!
Aber irgendwie ist die Hektik des Landes und vor allem seiner Städte für
jemanden, der aus dem Altiplano kommt, sehr gewöhnungsbedürftig. Alles
spielt sich in großer Eile ab, der Arbeitsalltag scheint ein einziger Kampf gegen
Zeit und Geld zu sein. Ich denke, ich bin ganz froh, dass es mich nicht in diesen
Teil der Welt verschlagen hat!
Aber eine Reise wert, das ist dieses große Land mit seinen freundlichen
Menschen alle Mal!
Text und Fotos: Bärbel Homola-Weber und Martin Homola
56