II - CCA Monatsblatt
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Sein größter Coup gelang dem SS-Mann Barbie im Juni 1943, als ihm der<br />
Résistance-Führer Jean Moulin in die Hände fiel. Tag und Nacht folterte Barbie<br />
den schmächtigen Politiker. Seinem Vorgesetzten im Pariser Hauptquartier<br />
präsentierte er schließlich auf einer Trage einen geschundenen, röchelnden<br />
Gefangenen. Das war selbst dem Gestapo-Befehlshaber zu viel. Er ließ den<br />
sterbenden Widerstandskämpfer in einem Militärzug außer Landes schmuggeln,<br />
doch noch auf der Fahrt erlag Moulin seinen schweren Verletzungen. Nicht<br />
zuletzt diese Schreckenstat brachte Barbie den Hass der französischen Nation<br />
ein. Schon am 31. August 1945 erließ das Ständige Militärgericht in Lyon einen<br />
Haftbefehl gegen den untergetauchten ehemaligen SS-Mann wegen<br />
Kriegsverbrechen.<br />
Welche Konsequenzen für wie viele Menschen in Bolivien die langjährige<br />
Beratertätigkeit Barbie-Altmanns für diverse Militärdiktatoren hatte, ist in<br />
Zahlen ausgedrückt weitgehend unbekannt. Bekannt ist aber die Grausamkeit<br />
der von ihm angeleiteten Paramilitärs und deren Vorgehen gegen Mineros,<br />
Campesinos und überhaupt für die Diktaturen missliebige Personen.<br />
Nachgewiesen ist, dass bestimmte Foltermethoden erst nach dem Auftauchen<br />
Barbies in Bolivien überhaupt angewandt wurden.<br />
Im Heft 3 des <strong>Monatsblatt</strong>s folgt die Beschreibung der abenteuerlichen<br />
Ausweisung Barbie-Altmanns aus Bolivien 1983 und eine Darstellung der<br />
seltsamen Rolle der Bundesrepublik Deutschland in diesem Fall.<br />
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Werner Preiss