IWA-NEUHEIT - Walther
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REPORTAGE Die neue <strong>Walther</strong>: das Modell PPS<br />
<strong>IWA</strong>-<strong>NEUHEIT</strong><br />
110<br />
Innere<br />
Sicherheit<br />
<strong>Walther</strong>s handliche PPS soll die<br />
Nachfolge der legendären PPK antreten.<br />
Die <strong>IWA</strong>-Besucher waren begeistert.<br />
Andreas Skrobanek<br />
Ein bißchen ist es wie beim Fußballspiel: 2006 landete Heckler<br />
& Koch in Nürnberg mit der P 30 (Heft 9/06) einen Volltreffer;<br />
in diesem Jahr sorgte <strong>Walther</strong> für den Ausgleich. Den<br />
Fachbesuchern gefiel es, Beifall gab es auch von Behördenvertretern.<br />
Dabei geht es im Wettbewerb nicht nur um lukrative Staatsaufträge<br />
— die Pflege des Renommees ist bei der harten Konkurrenz<br />
auf dem Kurzwaffenmarkt genauso wichtig.<br />
Alter Zauber, neue Tricks: Was lag für die Firma <strong>Walther</strong> also näher,<br />
als mit einer modernen Kunststoff-Pistole am alten Glanz der PPK<br />
(7/97) anzuknüpfen? Zirka vier Jahre tüftelten die Entwickler, bis sie die<br />
Neue auf Model-Maße getrimmt hatten — wohlgemerkt nicht nur für das<br />
Kaliber 9 mm Para, sondern auch für .40 S & W. Ihrem Namen wird die<br />
“Police Pistol Slim” respektive “Polizeipistole Schmal“ also gerecht. Die<br />
genauen Maße hat der Kunde jedoch selbst in der Hand: Der Hersteller<br />
liefert für das Kaliber 9 mm Para serienmäßig zwei unterschiedliche Magazine<br />
(ein drittes gibt es extra) und zwei austauschbare Griffrücken.<br />
Der Griffrücken verändert nicht nur die Konfektionsgröße. Entfernt man<br />
ihn, wird das teilgespannte Schlagbolzenschloß entspannt, und die<br />
Waffe ist nun nicht mehr schußfähig. <strong>Walther</strong> bezeichnet das Teil deshalb<br />
auch als “Schlüssel”. Wichtiger aber dürfte der versprochene zusätzliche<br />
Schutz gegen unbeabsichtigte Schußauslösung sein: “Bei anderen<br />
Pistolen muß man die Waffe vor dem Zerlegen über den Abzug entspannen,<br />
das ist hier nicht nötig”, erläutert <strong>Walther</strong>s Vertriebsleiter<br />
Karl-Heinz Luther, “bei der PPS muß man den Abzug nur durchziehen,<br />
wenn man auch schießen will.”<br />
Blick über den Teich: Für die Sammlergemeinde legte <strong>Walther</strong><br />
schon vor dem eigentlichen Start eine “First Edition” auf. Mit dem<br />
Produkt ziele man aber in erster Linie auf den US-Markt, so Karl-Heinz<br />
Luther. In Deutschland denkt der Hersteller eher an die zivile Selbstverteidigung,<br />
Personenschützer und Detektive. Dienstpistole bei der deutschen<br />
Polizei wird die PPS allerdings wohl nicht — die Vorgaben der<br />
“Technischen Richtlinie für Pistolen im Kaliber 9 mm x 19” (TR) des<br />
Polizeitechnischen Instituts (PTI) der Polizei-Führungsakademie verhindern<br />
dies. Die TR verlangt unter anderem größere Abmessungen<br />
111<br />
Fotos: Dr. David Th. Schiller, Andreas Skrobanek, Carl <strong>Walther</strong> GmbH
REPORTAGE<br />
(180 x 34 x 130 mm) und eine<br />
Magazinkapazität von mindestens<br />
zwölf Schuß. Vorausgesetzt,<br />
die Waffe hält, was<br />
<strong>Walther</strong> verspricht, läßt sich<br />
dazu nur das sagen: Pech für<br />
die deutsche Polizei. Immerhin<br />
zeigt gerade die PPK, wie beliebt<br />
Pistolen mit kleinen Abmessungen<br />
bei den Dienstwaffenträgern<br />
hierzulande waren<br />
und sind. Insbesondere für zivile<br />
Ermittler oder Leute des<br />
MEK würde die Waffe geradezu<br />
Idealmaße mitbringen —<br />
entsprechende Stimmen zur<br />
PPS ließen sich bereits auf<br />
Modell: <strong>Walther</strong> PPS<br />
Preis: € 630,-<br />
Kaliber: 9 mm Para/.40 S & W<br />
Kapazität: 6, 7 oder 8 Schuß/<br />
5, 6 oder 7 Schuß<br />
Maße (L/B/H): 160,5 x 23 x 112 mm<br />
(mit 6-Schuß-Magazin)<br />
Lauflänge: 81 mm<br />
Gewicht: 549 g leer und ohne Magazin<br />
Ausführung: Polymer-Pistole, austauschbarer<br />
Griffrücken mit QuickSafe-Funktion, drei Magazine (davon zwei<br />
serienmäßig) mit griffverlängernder Funktion, Abzugssystem mit<br />
teilgespanntem Schlagbolzenschloß.<br />
Die Police Pistol Slim verfügt über eine veränderliche<br />
3-Dot-Visierung aus Stahl, die Visierlänge beträgt 137 Millimeter.<br />
der Law-Enforcement-Vorveranstaltung<br />
einfangen. Doch<br />
geht es natürlich nicht nur bei<br />
Kriminalbeamten um komfortables,<br />
verdecktes Tragen:<br />
Backup- oder Fangschußwaffe<br />
für Jäger<br />
käme ebenfalls als Option<br />
für die Neue in Frage.<br />
Ab Mai, so schätzt Vertriebsleiter<br />
Luther, werden<br />
die ersten Stücke der neuen<br />
Polymer-Pistole in 9 mm Para<br />
ausgeliefert; Exemplare in<br />
.40 S & W sollen zum Jahresende<br />
folgen. Æ<br />
Die Magazine<br />
bezeichnet<br />
<strong>Walther</strong> mit den<br />
bekannten Konfektionsgrößen<br />
S, M und L.<br />
Sie wiegen 55, 61 und 69 Gramm.<br />
Farbenspiele: Das Polymer-Griffstück der<br />
“First Edition” (S. 110/111) liefert der<br />
Hersteller in Anthrazit, das der normalen<br />
PPS (l.) geht in Schwarz an die Kunden.<br />
Sicherheit: Ein Blick auf den Schlitz des<br />
Auswurffensters genügt, um zu erkennen,<br />
ob sich eine Patrone im Patronenlager befindet<br />
(l.). Wird der Griffrücken (u.) entfernt,<br />
ist die Waffe nicht mehr schießfähig. Das<br />
QuickSafe-Sytem wirkt wie ein Schlüssel.<br />
112 VISIER 5/2007