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Diversifikation und Kapitalmarktgleichgewicht

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W e nge r, D ive rs il ikatio n u nd Kapit alm arktg I e ichg ewicht<br />

noch übcr dcsscn Gcwichtuns im Verh:iltnis zur sichcrcn<br />

Anlage entscheidet.<br />

Mögliche Lccrverkaufsbcschränkungen für Risikopapiere<br />

lasscn diescs Ergcbnis unbcrührq wcnn dic Anlcger Bruchteile<br />

des lvlarktportfolios erwerben, gibt es im <strong>Kapitalmarktgleichgewicht</strong><br />

ohnehin keine Lccrverkaufspositioncn.<br />

Lediglich für die sicherc Anlage d:rf keine Lccrverkaufsbeschrünkung<br />

gclten. Ohne die Möglichkeit, zum sichcrcn<br />

Zinssatz gcgcbenenlalls auch cincn Kredit aufzunchmen,<br />

wiiren verschuldungswiiligc Marktteilnehmer nicht<br />

bercit, das Berührpunktportfolio zu halten; dann aber<br />

gingc die strukturelle Übercinstimmung der Portfolios verschicdencr<br />

Anlegcr verlorcn.<br />

A b b. 2 : M is c hp o r tfu I i o s<br />

.#::"-^fr<br />

ne b e i Ex is ! e nz e i rw r<br />

f;e<br />

Slnrpe hat nun auf schr einlachc Wcisc gczcigt, wic man<br />

Gleichgcwichtsbcdingungcn frir Kurse <strong>und</strong>Rcnditcn<br />

einzelncr Wertpapicre ablcitcn kann, wenn die Anlcgcr<br />

sichere Anlage investiert. Mischt er die sichere Anlagc ncbcn dcr sichercn Anlage taßächlich nur Bruchtcilc clcs<br />

mit riskanten Wertpapieren, so verlagcrt sich der cffizien- Marktportfolios haltcn. Zu dicscm Zwcrk wcrdcn lvlite<br />

Rand in dcn aufsteigenden Ast dcr Parabcl l. Er muß<br />

die bei Fehlen einer sichercn Anlage maßgcblichc paraschungen<br />

dcs Marktportfolios mit. einzclncn Wcrtpapicrcn<br />

untcrsucht. Wic Aä0. 2 zcigt, licgcn dic mit solchcn<br />

bel 2 von außen berühren, weil sich dcr Invcstor auf kei- lvlischungcn crrcichbarcn Kornbinationcn von Erwart ungsnen<br />

Fall verschlechtern kann, wenn ihm eine zusätzliche wcrt. <strong>und</strong> Varianz auf eincr Kurve des Typs 3; sie berührt<br />

Investitionsmögiictrkeit in Form der sicheren Anlage angeboten<br />

wird. Der Berührpunkt B repr:isentiert jene<br />

die bciden andcrcn Kurvcn von innen, weil sie abgesehen<br />

vom Berührpunkt nur incffizicnte Mischungen repriisen-<br />

Situation, in welcher die sichere Anlage im Portfolio des tiercn kann. Im Bcrührpunkt sclbst wird nur das Markt-<br />

Investors einen Anteil von Null aufweist. Er muß zwangsportfolio gehalten; ansonsten wrd der anzulegendc Bcläufig<br />

auf beiden Parabeln liegen <strong>und</strong> trennt die Kurve I trag zu einem Bruchteil von a in das jeweilige Wertpa-<br />

in zwei Bereiche. Links von ihm wird dic sichcre Anlagc<br />

mit jencm riskanten Portfolio gemischt, welchcs im Bcpier<br />

i investiert <strong>und</strong> dcr Rest auf das Marktportfolio verwcndct.<br />

Die jewciiigcn Erwartungswerte <strong>und</strong> Varianzen<br />

rührpunkt selbst realisiert wird; rechts von ihm nimmt die sind mit p <strong>und</strong> t5, bzw. o.. <strong>und</strong> o,*, bezeichnct; für dic<br />

sichere Anlage einen negativen Wert ein, verwandclt sich Kovarianz dcr Renditcn wird das Symboi o* verwendet.<br />

also in einen sicheren Kredit, der zusammen mit dem Bei bcliebigcm cr nehmen Erwartungswcrt <strong>und</strong> Varianz<br />

Anfangsvermögen in das Berührpunktportfolio investiert dcr Portfoliorendite folgende Werte an:<br />

wird. Somit kann jede effiziente Anlagestrategie dürch<br />

die Struktur des Berührungsportfolios <strong>und</strong> desscn Mischungsverhältnis<br />

mit der sicheren Anlage erschöpfend<br />

It<br />

beschrieben werden.<br />

Stimmen nun die Erwartungen der Anlcger hinsichtlich<br />

der Renditeentwicklung saimtlicher Wertpapiere übcrein,<br />

so sind die Parabeln i <strong>und</strong> 2 für allc Marktteilnehmer<br />

dieselben <strong>und</strong> die Struktur ihrer Berührungspunktportfolios<br />

ist gr<strong>und</strong>sätzlich identisch. Nur wenn die Kovarianzmatrix<br />

nicht invertierbar ist, sind Strukturunterschiede<br />

möglich; aber auch dann.sind alle Berührpunkrporrfolios<br />

perfekt korreliert, so daß aus ökonomischer Sicht<br />

kein Unterschied zu einer Situation mit einheitlichen Strukturen<br />

besteht.<br />

Abgesehen von solchen ökonomisch belanglosen Mehrdeutigkeiten<br />

ist das Gleichgewicht am Kapitalmarkt also<br />

dadurch gekennzeichnet, daß die riskanten Wertpapierc<br />

bei allen Anlegern im gleichen Verhältnis gemischt werden.<br />

Dieses MischungsverhZiltnis muß zwangsläufig mit<br />

der Zusammensetzung des sogenannten Marktporfolios<br />

übereinstimmen, welches die Gesamtheit aller am Markt<br />

plazierten Risikopapiere umfaßt; dies bedeutet, daß jeder<br />

Anleger einen Bruchteil des Markrportfolios häIt <strong>und</strong> nur<br />

= glti + (1-4,)p,<br />

62 = a.2 o. + (1-a)1r*l + 2o.(1-o)o*<br />

e)<br />

(8)<br />

Für die Formulierung der Gleichgewichrsbcdingungen ist<br />

dic Stcigung dcr Parabcl 3 im Bcrührpunkt B von en[schcidcnder<br />

Bedcutung. Um sie zu crmiu.eln, lsr es am<br />

einfachsten, Gl. (7) nach u aufzulösen <strong>und</strong> das Ergebnis<br />

in Gl. (8) einzusctzcn. Leitet man die daraus resulLicrende<br />

Gleichung für o2 nach p ab <strong>und</strong> bcrücksichtrgt, daß im<br />

Berührpunkt p = 1r* gilt, so erhält man die gesuchtc Steigung<br />

der Parabel 3:<br />

2(o o"r<br />

do2 ipr )<br />

(9)<br />

dp ri-rpr<br />

Sie muß mit der Steigung der Parabel 1 übereinstimmen,<br />

die im Punkt (r, 0) ein Minimum hat <strong>und</strong> durch den Berührpunkt<br />

(th, o*o) gehen muß. Diese beiden Bedingungen<br />

sind genau dann erfüllt, wenn Parabel I der folgenden<br />

Glcichung genügt:<br />

)<br />

2 ( p-r \<br />

o =llr--.-l 'o,,,<br />

(10)<br />

MM<br />

\trv-'J<br />

l-eitet man ab nach p <strong>und</strong> setzt p = t\r, so erhii.lt man für<br />

dic Parabel I im Berührpunkt folgende Seigung:<br />

86 WiSt Heft 2 Februar 1991

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