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Der Weg zum Anschluss. Burgenlandschicksal 1928 ... - Burgenland.at

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Am Tag der Machtergreifung hielten sich<br />

Breymann und die SS anfangs im Hintergrund.<br />

In den späten Abendstunden des<br />

11. März zählte er zu den maßgeblichen<br />

Akteuren. Breymann wurde <strong>zum</strong> Sicherheitsdirektor<br />

für das <strong>Burgenland</strong> ernannt<br />

und h<strong>at</strong>te somit im Machtgefüge der<br />

NSDAP eine Schlüsselposition inne. Er war<br />

der Regisseur der nun folgenden Terrorund<br />

Verhaftungswelle und entscheidend<br />

an den ersten Vertreibungen der jüdischen<br />

Burgenländer beteiligt. Breymann galt als<br />

besonders fan<strong>at</strong>ischer N<strong>at</strong>ionalsozialist.<br />

Vom 15. März bis 15. Oktober 1938 war<br />

er Mitglied des burgenländischen Landtages.<br />

Für seine Haftzeit erhielt der „alte<br />

Kämpfer“ Breymann im Jahr 1939 eine<br />

Entschädigung von der NSDAP. <strong>Der</strong> Auszahlung<br />

ging eine Intervention Portschys<br />

99<br />

BIOGRAFIEN<br />

voraus, die Breymann als „Mitarbeiter in<br />

der Verbotszeit“ beschrieb. Im Jahr 1939<br />

verließ er das <strong>Burgenland</strong> und zog nach<br />

Wien, wo er – jung verheir<strong>at</strong>et – im Palais<br />

Rotschild residierte. Bald nach Kriegsbeginn<br />

rückte er ein. Er starb im Jahr 1944<br />

bei den Kämpfen um den Brückenkopf von<br />

Narva. Bis Kriegsende galt Breymann allerdings<br />

als verschollen.<br />

Helmut Breymann wurde posthum im<br />

Sta<strong>at</strong>spolizeilichen Fahndungsbl<strong>at</strong>t vom<br />

16. Dezember 1946 (Nr. 28) zur Verhaftung<br />

ausgeschrieben und wegen Hochverr<strong>at</strong>s,<br />

„Illegalität“, Registrierungsbetrugs,<br />

Kriegsverbrechen, „Vertreibung aus der<br />

Heim<strong>at</strong>“ und Verletzung der Menschenwürde<br />

angeklagt. Über seinen Kriegstod<br />

gab es erst später Klarheit; das Landgericht<br />

Wien erklärte ihn am 13. Oktober 1949<br />

für tot.<br />

DR. KURT GROSS<br />

GEB. 5. JUNI 1912 HARRACHSDORF (BÖHMEN)<br />

GEST. 28. DEZEMBER 1977 MÜNCHEN<br />

Die Familie von Kurt Groß kam<br />

1922 ins <strong>Burgenland</strong>. Sein V<strong>at</strong>er<br />

erhielt eine Anstellung als Lehrer<br />

in Stegersbach. Kurt Groß absolvierte<br />

die M<strong>at</strong>ura in Graz und studierte anschließend<br />

Jus an der Universität Wien (Dr. iur.<br />

1935). Er war Mitglied der „Vereinigung<br />

deutscher Hochschüler aus dem <strong>Burgenland</strong>“<br />

und des „Deutschen Turnvereins“.<br />

Ab 1932 war er Mitglied der NSDAP, später<br />

auch der SS und SA. Innerhalb der burgenländischen<br />

NSDAP wurde er Bezirks-<br />

führer der SS-Oberpullendorf und ab 1936<br />

Gaugeschäftsführer und kurzzeitig sogar<br />

Stellvertretender Gauleiter. Er arbeitete<br />

führend am Aufbau der NSDAP im <strong>Burgenland</strong><br />

mit. Zur Tarnung tr<strong>at</strong> er 1934 der<br />

V<strong>at</strong>erländischen Front bei.<br />

In den dram<strong>at</strong>ischen Stunden der<br />

Machtergreifung nahm Groß eine Schlüsselstellung<br />

ein. Portschy kommandierte ihn<br />

in die NSDAP-Landesleitung nach Wien,<br />

wo er mit der Gruppe um Arthur Seyß-Inquart<br />

Kontakt hielt und die burgenländi-

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