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Der Weg zum Anschluss. Burgenlandschicksal 1928 ... - Burgenland.at

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DIE MACHTERGREIFUNG DER NATIONALSOZIALISTEN<br />

Foto: Sammlung Stoiber<br />

Unter den Verhafteten befanden sich<br />

zwölf hohe Funktionsträger der V<strong>at</strong>erländischen<br />

Front, darunter wie oben angeführt<br />

mehrere Regierungsmitglieder, Abgeordnete<br />

des Ständischen Landtages und Bürgermeister.<br />

Mehr als ein Viertel der Verhafteten<br />

stammte aus der traditionell österreich-freundlichen<br />

Verwaltung. Rund 8%<br />

der Verhafteten waren Gendarmen oder<br />

Polizisten, zwei der verhafteten Gendarmeriebeamten<br />

jüdischer Herkunft. Gegen<br />

sie richtete sich der Zorn der N<strong>at</strong>ionalsozialisten<br />

besonders. <strong>Der</strong> Postenkommandant<br />

von Großpetersdorf, Karl Halaunbrenner,<br />

und der Postenkommandant von Güssing,<br />

Edmund Springer, fielen dem n<strong>at</strong>ionalsozialistischen<br />

Rassenwahn <strong>zum</strong> Opfer.<br />

Annähernd jeder dritte Verhaftete<br />

stammte aus der Lehrerschaft, die Zahl der<br />

Arbeiter und ausgewiesenen Kommunisten<br />

bzw. Revolutionären Sozialisten in der ersten<br />

Verhaftungswelle ist marginal. <strong>Der</strong> Berufsanteil<br />

der Landwirte – neben den Lehrern<br />

eine weitere Bastion der V<strong>at</strong>erländischen<br />

Front – war überproportional hoch.<br />

68<br />

Unter dem Jubel<br />

der Eisenstädter<br />

nimmt am<br />

15. März 1938 die<br />

deutsche Schutzpolizei<br />

das <strong>Burgenland</strong><br />

„unter<br />

Besitz“. Mit ihr<br />

kommt auch die<br />

Gestapo.<br />

Diese erste große Verhaftungswelle endete<br />

am 15. März 1938 mit dem Einzug<br />

der Gestapo und der Sicherheitspolizei im<br />

<strong>Burgenland</strong>. Die burgenländischen N<strong>at</strong>ionalsozialisten<br />

wurden als Str<strong>at</strong>egen des<br />

Terrors vorerst von Reichsdeutschen „Experten“<br />

abgelöst. Unmittelbar danach erfolgte<br />

die Einrichtung einer Gestapo-Stelle<br />

im Eisenstädter Landhaus. Ein Teil der verhafteten<br />

Burgenländer wurde nun der<br />

Gestapo übergeben. Ein Großteil kam nach<br />

mehreren Wochen Haft wieder frei. Für einige<br />

begann eine Odyssee durch die Lager<br />

des Dritten Reiches.<br />

Am 1. April 1938 rollte bereits der erste<br />

Häftlingstransport von Österreich ins Konzentr<strong>at</strong>ionslager<br />

Dachau. Unter den 151<br />

Häftlingen des so genannten Prominententransportes<br />

befand sich mit dem späteren<br />

sozialdemokr<strong>at</strong>ischen Landesr<strong>at</strong> Stefan Billes<br />

auch ein Burgenländer.<br />

Die März-Verhaftungen waren in erster<br />

Linie auf einschüchternde Effekte ausgerich-

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