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Der Weg zum Anschluss. Burgenlandschicksal 1928 ... - Burgenland.at

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DIE MACHTERGREIFUNG DER NATIONALSOZIALISTEN<br />

gierungsviertel um das Eisenstädter Landhaus<br />

wird weiträumig abgeriegelt. Bundesheer<br />

und Polizei werden von einer Abteilung<br />

der Frontmiliz, die gerade einen<br />

Maschinengewehrlehrgang absolviert, unterstützt.<br />

Die Frontmiliz erhält den Auftrag,<br />

das Landhaus zu schützen. Vor dem<br />

Landhaus werden Maschinengewehre in<br />

Stellung gebracht. Die Sta<strong>at</strong>smacht scheint<br />

<strong>zum</strong> Äußersten entschlossen.<br />

Die Kreuzung Permayerstraße–Berggasse,<br />

die sich unweit des Landhauses befindet,<br />

wird von schwer bewaffneten Angehörigen<br />

des Bundesheeres und von Polizeibeamten<br />

in Kampfausrüstung abgeriegelt. Neben<br />

„Spanischen Reitern“ wird auch ein Panzerfahrzeug<br />

des Heeres in Eins<strong>at</strong>z gebracht.<br />

Wien: Innenminister Arthur Seyß-Inquart<br />

und der aus Berlin zurückgekehrte Sta<strong>at</strong>sr<strong>at</strong><br />

Edmund Glaise-Horstenau überbringen<br />

Schuschnigg in den Vormittagsstunden ein<br />

mit 12.00 Uhr befristetes Ultim<strong>at</strong>um Hitlers,<br />

die Volksbefragung abzusagen.<br />

13.00 Uhr<br />

Eisenstadt: Wie vereinbart legen die Demonstranten<br />

um 13.00 Uhr ihre Hakenkreuzarmbinden<br />

an. Die Gruppe wartet<br />

auf weitere Instruktionen. Ziel ist die Abhaltung<br />

einer Kundgebung vor dem Landhaus.<br />

Die SA versucht die Menschenmenge,<br />

die inzwischen auf 5000 bis 8000<br />

angewachsen ist, zu beruhigen. Die SS<br />

bleibt vorerst im Hintergrund.<br />

Berlin: Um 13.00 Uhr setzt Hitler seine<br />

Unterschrift unter ein Dokument, das be-<br />

58<br />

reits in der Nacht an die Oberbefehlshaber<br />

der Wehrmachtsteile sowie an SS-Chef<br />

Heinrich Himmler erging: „Ich beabsichtige,<br />

wenn andere Mittel nicht <strong>zum</strong> Ziel<br />

führen, mit bewaffneten Kräften in Österreich<br />

einzurücken.“<br />

14.30 Uhr<br />

Wien: In dem Glauben, die Situ<strong>at</strong>ion damit<br />

für Österreich retten zu können, gibt<br />

Schuschnigg dem Ultim<strong>at</strong>um Hitlers nach.<br />

Er teilt mit, dass er bereit sei, die Volksbefragung<br />

abzusagen. Eine Viertelstunde später<br />

setzt er auch Seyß-Inquart davon in<br />

Kenntnis.<br />

15.05 Uhr<br />

Hermann Göring erhält von Hitler die<br />

Vollmacht, die weiteren Verhandlungen mit<br />

Schuschnigg zu führen. Telefonisch stellt er<br />

ein zweites Ultim<strong>at</strong>um: Schuschnigg muss<br />

zurücktreten und der Bundespräsident unverzüglich<br />

NS-Innenminister Seyß-Inquart<br />

mit der Regierungsbildung beauftragen.<br />

Weiters fordert Göring, dass Seyß-Inquart<br />

ein vorbereitetes Telegramm mit dem Ersuchen<br />

um raschen Einmarsch deutscher<br />

Truppen absendet, das die nachträgliche<br />

völkerrechtliche Legitimierung des Einmarsches<br />

der Deutschen Wehrmacht darstellen<br />

solle. Als Grund für den Einmarsch seien<br />

Arbeiterunruhen zu nennen.<br />

15.30 Uhr<br />

Schuschnigg ist <strong>zum</strong> Rücktritt bereit und<br />

teilt dies Bundespräsident Miklas mit. Dieser<br />

weigert sich allerdings hartnäckig,<br />

Seyß-Inquart <strong>zum</strong> Bundeskanzler zu ernennen.<br />

Er macht sich auf die Suche nach

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