Der Weg zum Anschluss. Burgenlandschicksal 1928 ... - Burgenland.at
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DAS BURGENLAND IM STANDESTAAT 1933-1938<br />
Pete (Bruckneudorf) oder Martin Birnbaum<br />
(Winden), die im Mai 1935 zu<br />
mehrmon<strong>at</strong>igen Haftstrafen verurteilt wurden.<br />
Die Str<strong>at</strong>egie der Kommunisten war einerseits<br />
auf die Errichtung einer „Einheitsfront“<br />
mit den Revolutionären Sozialisten<br />
ausgerichtet, andererseits versuchten sie<br />
Foto: Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung<br />
Ludwig Leser war der prominenteste<br />
Burgenländer im tschechischen Exil.<br />
aber auch im Lager der V<strong>at</strong>erländischen<br />
Front Anhänger zu gewinnen. Dies sollte<br />
erreicht werden, indem kleine Zellen innerhalb<br />
der Organis<strong>at</strong>ion „Neues Leben“,<br />
einer Teilorganis<strong>at</strong>ion der V<strong>at</strong>erländischen<br />
Front, aktiv sein sollte. Bereits kurz nach<br />
41<br />
1934 zeigte sich, dass die Kommunisten<br />
zunehmend aus dem Lager der ehemaligen<br />
Sozialdemokr<strong>at</strong>en Zulauf erhielten.<br />
Die publizistische Tätigkeit der Kommunisten<br />
im Untergrund war überaus<br />
rege. Eine der vielen Untergrundzeitungen,<br />
<strong>Der</strong> Rote Ring, wurde in Winden gedruckt.<br />
Chefredakteur war Otto Mödlagl,<br />
die Verteilung wurde von Vinzenz Böröcz<br />
organisiert. Die Zeitung wurde mit dem<br />
Fahrrad über Bruck, Hainburg und Eisenstadt<br />
weiter gereicht. Im <strong>Burgenland</strong><br />
wurde <strong>Der</strong> Rote Ring vom Seewinkel bis<br />
nach Klingenbach gelesen. In der Zeit von<br />
1933 bis 1938 kam es zu einer Vielzahl<br />
von Beschlagnahmungen gestreuter Flugzettel<br />
durch die Gendarmerie, da die Sicherheitsbehörden<br />
die Aktivitäten der<br />
Kommunisten mit besonderer Akribie verfolgten.<br />
Die Volksfront gegen Hitler<br />
Unmittelbar nach dem Berchtesgadener<br />
Abkommen vom 12. Februar 1938 begann<br />
der unter massiven außenpolitischen<br />
Druck ger<strong>at</strong>ene Ständesta<strong>at</strong> eine Politik der<br />
Annäherung an die Arbeiterbewegung. In<br />
einer gemeinsamen Mobilisierung aller<br />
nicht n<strong>at</strong>ionalsozialistisch gesinnten Kräfte<br />
des Landes sah man die letzte Möglichkeit<br />
der Umfassung durch Hitler zu entgehen.<br />
Die im Untergrund agierenden Funktionäre<br />
der Arbeiterbewegung wurden<br />
nun zu wichtigen Kampfgefährten von<br />
Schuschnigg gegen den N<strong>at</strong>ionalsozialismus.