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Der Weg zum Anschluss. Burgenlandschicksal 1928 ... - Burgenland.at

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DAS BURGENLAND IM STANDESTAAT 1933-1938<br />

„Stünde heute eine Regierung an der Spitze des österreichischen Sta<strong>at</strong>es, die<br />

angesichts der Bedrohung durch den Faschismus alle demokr<strong>at</strong>ischen, alle republikanischen<br />

Elemente aufrufen würde, stünde nicht eine faschistische Regierung<br />

da, ich bin überzeugt, davon, die eifrigsten Anhänger dieser Regierung und<br />

ihre stärksten und wirkungsvollsten Helfer wären die österreichischen Sozialdemokr<strong>at</strong>en.“<br />

Aus einer Rede von LH-Stv. Ludwig Leser in der Landtagssitzung vom 22. Juni 1933<br />

DIE ARBEITERBEWEGUNG<br />

IM UNTERGRUND<br />

Die Zeit von 1933 bis <strong>zum</strong> März<br />

1938 lässt sich in Bezug auf<br />

die Untergrundaktivitäten der<br />

Sozialdemokr<strong>at</strong>en, Kommunisten und<br />

Revolutionären Sozialisten in drei Perioden<br />

gliedern. In der ersten Phase von<br />

1933 bis 1935 stand die Arbeiterbewegung<br />

unter Schock. Die Verbote sämtlicher<br />

Parteiorganis<strong>at</strong>ionen traf sie größtenteils<br />

unvorbereitet. Die SDAP war<br />

weder militärisch vorbereitet, noch existierten<br />

Vorstellungen über Parteistrukturen<br />

im Falle eines Verbotes. Die erste<br />

Phase nach der behördlichen Auflösung<br />

war von Chaos geprägt. Viele Funktionäre<br />

versuchten ins Ausland zu flüchten<br />

und hinterließen ein organis<strong>at</strong>orisches<br />

Vakuum. Das ständische System begann<br />

seinerseits, die Anhänger der Sozialdemokr<strong>at</strong>en<br />

aus öffentlichen Ämtern und<br />

<strong>zum</strong> Teil auch aus dem Wirtschaftsleben<br />

zu entfernen. Für Sozialdemokr<strong>at</strong>en und<br />

Kommunisten begann eine Zeit der politischen<br />

Verfolgung.<br />

35<br />

In der zweiten Phase folgten die Konsolidierung<br />

und der Aufbau einer Untergrundorganis<strong>at</strong>ion.<br />

Aus dem Exil fanden propagandistische<br />

Schriften trotz intensiver<br />

Überwachung der Exekutivorgane ihre Abnehmer.<br />

Das Spektrum der verbotenen<br />

und geschmuggelten politischen Liter<strong>at</strong>ur<br />

war beachtlich und die Mittel und <strong>Weg</strong>e<br />

des Schmuggels kre<strong>at</strong>iv. In dieser Phase<br />

war der austrofaschistische Ständesta<strong>at</strong><br />

sehr um Kontrolle der linken Szene bemüht.<br />

Die Rücknahme von Bürgerrechten,<br />

die Wiedereinführung der Todesstrafe am<br />

10. November 1933, willkürliche Hausdurchsuchungen<br />

und die Verfolgung der<br />

politischen Gegner kennzeichneten das politische<br />

Agieren des Ständesta<strong>at</strong>es. In Wöllersdorf<br />

und Kaisersteinbruch wurden Anhaltelager<br />

errichtet. Das austrofaschistische<br />

System forderte <strong>zum</strong>indest zwei burgenländische<br />

Todesopfer.<br />

In der dritten Phase, unmittelbar nach<br />

dem Abkommen von Berchtesgaden und

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