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Der Weg zum Anschluss. Burgenlandschicksal 1928 ... - Burgenland.at

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Foto: BLA<br />

DAS BURGENLAND IM STANDESTAAT 1933-1938<br />

Standmilizkompanien. Das Gros der militärischen<br />

Verwaltung der Frontmiliz bildeten<br />

ehemalige Veteranen des Ersten Weltkrieges.<br />

In dem Maler Rolf Klaudusz h<strong>at</strong>te<br />

man einen eigenen Presse- und Propagandareferenten.<br />

Ohne die Frontmiliz verfügte die Landesorganis<strong>at</strong>ion<br />

der V<strong>at</strong>erländischen Front<br />

im <strong>Burgenland</strong> über 83 Funktionäre. Die<br />

Landesführung bestand fast ausschließlich<br />

aus ständischen Politikern (Landeshauptmann<br />

Sylvester, Bundeskulturr<strong>at</strong> Adalbert<br />

Riedl, Landesr<strong>at</strong> Dr. Karl Posch, Landtagspräsident<br />

Michael Koch, Landesst<strong>at</strong>thalter<br />

Walter Riebl) und hohen Beamten (Buchhaltungsdirektor<br />

Hans Schmit, Präsidialvorstand<br />

Dr. Ludwig Mohr, u. a.). Fast die<br />

Hälfte der Funktionäre der V<strong>at</strong>erländischen<br />

Front rekrutierten sich aus Lehrern, 13%<br />

waren Beamte. 21% der in der Front aktiven<br />

Personen waren Frauen. <strong>Der</strong> vergleichsweise<br />

hohe Anteil widerspiegelt<br />

33<br />

Bundeskanzler Dr.<br />

Kurt Schuschnigg<br />

und Landeshauptmann<br />

Dipl. Ing.<br />

Hans Sylvester,<br />

Eisenstadt 8. Juni<br />

1935.<br />

aber nicht den politischen Stellenwert der<br />

Frauen in der Partei, denn deren Tätigkeit<br />

reduzierte sich auf das Frauenrefer<strong>at</strong> und<br />

das Mutterschutzwerk. In der Landesleitung<br />

befand sich keine einzige Frau.*<br />

Die V<strong>at</strong>erländische Front war nach einem<br />

uneingeschränkten autoritären Führerprinzip<br />

aufgebaut. Sämtliche Funktionäre<br />

wurden ernannt. Die Ernennung des<br />

Landesführers erfolgte durch den Bundesführer.<br />

Das Betätigungsfeld der V<strong>at</strong>erländischen<br />

Front erstreckte sich neben der ideologischen<br />

Mobilisierung für ein „v<strong>at</strong>erländisches<br />

Österreich“ auf die Ebene der Betriebe,<br />

in den priv<strong>at</strong>wirtschaftlichen Bereich<br />

und in den Bereich der öffentlichen<br />

Verwaltung, wo der „Sta<strong>at</strong>spartei“ ein besonderer<br />

Stellenwert eingeräumt wurde.<br />

Während der Einfluss der V<strong>at</strong>erländischen<br />

Front im priv<strong>at</strong>wirtschaftlichen Bereich<br />

eher gering war, war die Machtposition<br />

im öffentlichen Sektor als politisches<br />

Kontrollorgan nicht zu unterschätzen. Hier

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