Österreich Sport – Das Magazin der Bundes-Sportorganisation - BSO
Österreich Sport – Das Magazin der Bundes-Sportorganisation - BSO Österreich Sport – Das Magazin der Bundes-Sportorganisation - BSO
P.b.b - Erscheinungsort: Verlagspostamt 1040 WIen - Zulassungsnummer GZ 02Z031321 M Das Magazin der Bundes-Sportorganisation • Nr. 3/2012 TITELGESCHICHTE Bewegte Kindheit SPORT IM BILD Alexander Gehbauer WAS WURDE AUS … Gertrude Benesch-Fesl Caroline Weber Rhythmische Gymnastin ÖSTERREICH SPORT 1
- Seite 2 und 3: 2 ÖSTERREICH SPORT
- Seite 4 und 5: DIE REDAKTION Brandneue Kollektion:
- Seite 6 und 7: SPORT IM BILD 6 ÖSTERREICH SPORT
- Seite 8 und 9: TITELGESCHICHTE Bewegte Kindheit Ei
- Seite 10 und 11: TITELGESCHICHTE ten in Salzburg und
- Seite 12 und 13: TITELGESCHICHTE Trend an, ist 2050
- Seite 14 und 15: KOMMENTAR Sport kritisch von Josef
- Seite 16 und 17: FIT FÜR ÖSTERREICH Zwischenbilanz
- Seite 18 und 19: WAS WURDE AUS … Was wurde aus …
- Seite 20 und 21: BSO-VERSICHERUNGSSERVICE Sportunfal
- Seite 22 und 23: KOOPERATIONEN APA-RegioSports - Rec
- Seite 24 und 25: KOOPERATIONEN BSO-Kooperationspartn
- Seite 26 und 27: FORTBILDUNG Social Media Workshop 2
- Seite 28 und 29: SPORTHILFE Die Sporthilfe - ein zuv
- Seite 30 und 31: AKTUELLES BSO zeigt in Alpbach Pers
- Seite 32 und 33: DACHVERBÄNDE DAS Trainingszentrum
- Seite 34 und 35: SERVICE Datenschutz im Sport Persö
- Seite 36: 36 ÖSTERREICH SPORT
P.b.b - Erscheinungsort: Verlagspostamt 1040 WIen - Zulassungsnummer GZ 02Z031321 M<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundes</strong>-<strong>Sport</strong>organisation • Nr. 3/2012<br />
TITELGESCHICHTE<br />
Bewegte Kindheit<br />
SPORT IM BILD<br />
Alexan<strong>der</strong><br />
Gehbauer<br />
WAS WURDE AUS …<br />
Gertrude<br />
Benesch-Fesl<br />
Caroline<br />
Weber<br />
Rhythmische Gymnastin<br />
ÖSTERREICH SPORT 1
2 ÖSTERREICH SPORT
Anzeige<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser!<br />
Bewegung, Spiel und <strong>Sport</strong> leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur körperlichen,<br />
geistigen, sozialen und emotionalen Entwicklung von Kin<strong>der</strong>n<br />
und Jugendlichen. Nur mehr 28 % <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen in <strong>Österreich</strong><br />
betreiben <strong>Sport</strong> und 28 % <strong>der</strong> Buben und 25 % <strong>der</strong> Mädchen zwischen 6<br />
und 18 Jahren sind übergewichtig o<strong>der</strong> fettleibig.<br />
Die <strong>BSO</strong> setzt nun ein Zeichen für die Gesundheit unserer Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen!<br />
Am 7. September 2012 fi el <strong>der</strong> Startschuss zur Unterschriftenaktion für<br />
die tägliche Turnstunde. Bereits weit über 50.000 Menschen <strong>–</strong> darunter auch<br />
viele Top-<strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler <strong>–</strong> unterstützen die Initiative, täglich kommen<br />
neue Unterschriften dazu. Mit dieser Aktion wollen wir (tägliche) Bewegung in die<br />
Kin<strong>der</strong>gärten und Schulen bringen und dem <strong>Sport</strong> in unserer Gesellschaft einen<br />
höheren Stellenwert verleihen. Die tägliche Turnstunde muss ein wesentliches<br />
Anliegen von uns allen sein. (Gesundes) Leben ist Bewegung und die Lebenswelten<br />
Schulen und Kin<strong>der</strong>gärten leisten einen wichtigen Beitrag, wenn es darum<br />
geht, den Alltag unserer Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen bewegter zu gestalten. Unsere<br />
Titelgeschichte hat sich ausführlich mit diesem Thema auseinan<strong>der</strong>gesetzt.<br />
Die Rubriken „Was wurde aus…“ und „Persönlichkeiten hautnah“ widmen sich<br />
zwei erfolgreichen österreichischen Olympia-Turnerinnen: <strong>der</strong> 80-jährigen Gertrude<br />
Benesch-Fesl (London 1948, Rang 6 mit <strong>der</strong> Mannschaft) und <strong>der</strong> 26-jährigen<br />
Caroline Weber (London 2012, Rang 18).<br />
Wie immer halten Sie unsere drei Dachverbände ASKÖ, ASVÖ und SPORT-<br />
UNION <strong>Österreich</strong> über ihre aktuellen Projekte auf dem Laufenden. Interessante<br />
Informationen und Servicebeiträge unsererseits runden unsere Herbstausgabe ab.<br />
Viel Freude beim Schmökern und einen bewegten Herbst wünscht Ihnen<br />
Mag. Barbara Spindler<br />
<strong>BSO</strong>-Geschäftsführerin<br />
Partner <strong>der</strong> <strong>Österreich</strong>ischen <strong>Bundes</strong>-<strong>Sport</strong>organisation<br />
EDITORIAL<br />
ÖSTERREICH SPORT 3
DIE REDAKTION<br />
Brandneue Kollektion:<br />
<strong>BSO</strong>-Trainingsanzug 2012<br />
Ab sofort sind <strong>der</strong> neue <strong>Österreich</strong>-Repräsentationsanzug<br />
und das dazu passende T-Shirt bei <strong>der</strong> <strong>BSO</strong> bestellbar. Der<br />
neue <strong>Österreich</strong>-Anzug und das spezielle T-Shirt wurden<br />
von ERIMA in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> <strong>BSO</strong> exklusiv entwickelt:<br />
Auf Basis <strong>der</strong> neuen ERIMA RAZOR LINE wurde eine<br />
„Limited Edition“ produziert, die speziell für Auswahl- und<br />
VerbandssportlerInnen, geprüfte TrainerInnen und InstruktorInnen<br />
konzipiert wurde. Bestellen Sie jetzt die neue Kollektion<br />
des <strong>BSO</strong>-Trainingsanzuges 2012 o<strong>der</strong> erwerben Sie<br />
das Modell 2011 um nur € 50,- statt € 79,-!<br />
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4 ÖSTERREICH SPORT
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Bewegte Kindheit, Seite 8<br />
Caroline Weber, Seite 15<br />
Gertrude Benesch-Fesl,<br />
Seite 18<br />
Fortbildung, Seite 26<br />
In diesem Heft<br />
INHALT<br />
Titeltgeschichte<br />
Bewegte Kindheit <strong>–</strong> Ein gesun<strong>der</strong> Geist in einem gesunden Körper ..................8<br />
Startschuss zur Unterschriftenaktion für die tägliche Turnstunde .....................13<br />
<strong>Sport</strong> kritisch<br />
Joe Metzger ...................................................................................................14<br />
Persönlichkeiten hautnah<br />
Caroline Weber ...............................................................................................15<br />
Was wurde aus …?<br />
Gertrude Benesch-Fesl ...................................................................................18<br />
<strong>BSO</strong>-Präsident<br />
Peter Wittmann im O-Ton ...............................................................................19<br />
Außerdem in diesem Heft:<br />
Editorial ............................................................................................................3<br />
Die Redaktion ...................................................................................................4<br />
<strong>Sport</strong> im Bild .....................................................................................................6<br />
„Fit für <strong>Österreich</strong>“ ..........................................................................................16<br />
<strong>BSO</strong>-Versicherungsservice .............................................................................20<br />
Kooperationen ................................................................................................21<br />
Fortbildung .....................................................................................................26<br />
<strong>Sport</strong>hilfe ........................................................................................................28<br />
Aktuelles .........................................................................................................29<br />
Dachverbände ................................................................................................32<br />
Service ...........................................................................................................34<br />
Titelseite<br />
Unser Titelbild (© GEPA) zeigt die zweifache Olympiateilnehmerin Caroline<br />
Weber, die erfolgreichste österreichische Gymnastin. Mehr dazu auf Seite 15.<br />
Impressum<br />
Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: <strong>Österreich</strong>ische <strong>Bundes</strong>-<strong>Sport</strong>organisation, 1040 Wien, Prinz-Eugen-Straße 12; Tel.: 01/504 44 55,<br />
Fax: 01/504 44 55-66; Internet: www.bso.or.at; E-Mail: offi ce@bso.or.at; DVR.: 0737755 Für den Inhalt verantwortlich: GF Mag. Barbara Spindler<br />
Redaktionsteam: Mag. Christian Halbwachs, Mag.(FH) Georg Höfner, Mag. Anita Steinberger, Mag. Werner Quasnicka, Mag. Julia Wiltschko - mensch<br />
& marke Layout: Elias & Partner KG, Wiener Neudorf Druck: AV+Astoria Druckzentrum GmbH Blattlinie: Überparteiliche und überregionale Zeitschrift<br />
nach den Grundsätzen <strong>der</strong> <strong>BSO</strong>. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit <strong>der</strong> Meinung des Herausgebers übereinstimmen. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte und Photos wird keine Haftung übernommen. Jahres-Abopreis: € 12,- Bankverbindung: ERSTE Bank, BLZ 20111,<br />
Kto.Nr. 300010-37468 Bil<strong>der</strong>: <strong>Sport</strong> im Bild: GEPA, Titelgeschichte: GEPA<br />
Diese Publikation wird mit Mitteln <strong>der</strong> Beson<strong>der</strong>en <strong>Bundes</strong>-<strong>Sport</strong>för<strong>der</strong>ung geför<strong>der</strong>t.<br />
ÖSTERREICH SPORT 5
SPORT IM BILD<br />
6 ÖSTERREICH SPORT
SPORT IM BILD<br />
Der perfekte (Kurbel-)Tritt<br />
Bei den Olympischen Spielen in London überraschte Mountainbiker Alexan<strong>der</strong><br />
Gehbauer mit einer Talentprobe. Er schaffte Rang 9. Bei <strong>der</strong> anschließenden<br />
Mountainbike-Heim-WM in Saalfelden fuhr er im U23-Bewerb trotz Pechsträhne<br />
<strong>–</strong> Mittelhandknochenbruch fünf Tage vor WM-Start, Reifendefekt und Materialprobleme<br />
während des Rennens <strong>–</strong> auf Platz 4 und deutete damit einmal<br />
mehr sein großes Potenzial im Cross-Country an. Nächstes Jahr wartet für den<br />
Kärntner die Eliteklasse: „Ich bin mit 22 Jahren Olympia-Neunter. Die Top 10 sind<br />
sicher möglich, aber schauen wir einmal wie <strong>der</strong> Winter läuft …“<br />
ÖSTERREICH SPORT 7
TITELGESCHICHTE<br />
Bewegte Kindheit<br />
Ein gesun<strong>der</strong> Geist<br />
in einem gesunden Körper<br />
8 ÖSTERREICH SPORT
28 Prozent <strong>der</strong> Jungen und 25 Prozent<br />
<strong>der</strong> Mädchen im Alter zwischen sechs<br />
und 18 Jahren sind übergewichtig o<strong>der</strong><br />
adipös. 40 Prozent <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> mit fettleibigen<br />
Symptomen im 7. Lebensjahr<br />
weisen diese auch als Erwachsene auf.<br />
Sieben von zehn Jugendlichen bleiben<br />
stark übergewichtig. Zu viel Fett und<br />
Trägheit machen die jungen Körper alt,<br />
anfällig für Erwachsenengebrechen.<br />
Übergewicht för<strong>der</strong>t Herz-Kreislauferkrankungen,<br />
Darmkrebs, Gallensteine,<br />
eine Fettleber und Schäden in den<br />
Gelenken. „Mein jüngster Patient mit<br />
Diabetes mellitus, Typ II, ist neun Jahre<br />
alt“, berichtet Kin<strong>der</strong>ärztin Susanne<br />
Holzmann und fügt besorgt hinzu:<br />
„Die Krankheit nennt sich eigentlich<br />
Altersdiabetes.“ In <strong>Österreich</strong> sind 9,3<br />
Prozent <strong>der</strong> Sterbefälle auf mangelnde<br />
Bewegung zurückzuführen. 34,8 Prozent<br />
<strong>der</strong> heimischen Bevölkerung über<br />
15 Jahre kommt nicht auf die empfohlene<br />
körperliche Aktivität, die ÄrztInnen<br />
in <strong>der</strong> Woche raten. Nur 20,4 Prozent<br />
<strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler erfüllen<br />
die Bewegungsempfehlungen von 60<br />
Minuten täglich. Die WHO warnt: Bald<br />
sterben ebenso viele Menschen an<br />
den Folgen von Überernährung und<br />
Bewegungsmangel wie an Hunger.<br />
„Nicht nur <strong>der</strong> Körper leidet. <strong>Das</strong> Fett<br />
drückt auch auf die Seele. Die Kin<strong>der</strong><br />
suchen Lin<strong>der</strong>ung und Wohlbefi nden<br />
und greifen zur nächsten Tafel Schokolade.<br />
Sie mampfen sich durch eine<br />
Gesellschaft, <strong>der</strong>en schizophrene Botschaft<br />
lautet: Konsumieren ist großartig,<br />
Gewicht ein Makel“, bringt es Holzmann<br />
auf den Punkt.<br />
Bizarre Situation<br />
Noch nie gab es so viele <strong>Sport</strong>- und<br />
Fitnessangebote, Vereine o<strong>der</strong> gesundheitsför<strong>der</strong>nde<br />
Institutionen wie<br />
heute. Noch nie zogen so viele Läufe-<br />
TITELGESCHICHTE<br />
PolitikerInnen, InteressenvertreterInnen im <strong>Sport</strong>, MedizinerInnen<br />
und LehrerInnen warnen: <strong>Österreich</strong>s Nachwuchs wird immer dicker<br />
und träger. Sie for<strong>der</strong>n deshalb mehr <strong>Sport</strong>unterricht. In den<br />
Schulen sollen die Jungen und Mädchen die Freude an <strong>der</strong> täglichen<br />
Bewegung wie<strong>der</strong>fi nden und lernen, wie man sich gesund<br />
ernährt.<br />
rinnen und Läufer ihre Runden, walkten<br />
so viele Menschen über Wan<strong>der</strong>wege,<br />
die früher allenfalls von Hundebesitzern<br />
aufgesucht wurden. Doch unter<br />
den Tüchtigen fi nden sich kaum Kin<strong>der</strong>.<br />
Die „Alten“ haben die Jungen abgehängt.<br />
Peter Kleinmann (Präsident<br />
<strong>Österreich</strong>ischer Volleyballverband)<br />
spricht von einer drastischen Situation:<br />
„Für unsere Kin<strong>der</strong> ist es fünf nach<br />
zwölf. Sie essen zu viel und bewegen<br />
sich zu wenig. Für unsere Jugend ist<br />
es zehn nach zwölf. Sie trinken zu viel<br />
Alkohol, rauchen und essen zu viel und<br />
bewegen sich kaum. Wir brauchen ein<br />
neues Motto: Lernen und <strong>Sport</strong>. <strong>Das</strong><br />
<strong>der</strong>zeitige Motto: Lernen o<strong>der</strong> <strong>Sport</strong><br />
macht unsere Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen<br />
krank.“ Was also tun? Unsere<br />
Kin<strong>der</strong> kommen nicht träge auf die<br />
Welt, im Gegenteil: ein durchschnittlich<br />
trainierter Zehnkämpfer schafft es<br />
nur vier Stunden lang, das dauernde<br />
Gerenne und Gehopse eines normal<br />
entwickelten Vierjährigen nachzumachen.<br />
Versagen die Eltern, wie ein österreichischer<br />
Kin<strong>der</strong>neurologe meint,<br />
<strong>der</strong> die „insuffi cientia educatoria communis“,<br />
das allgemeine erzieherische<br />
Unvermögen von Familien zur neuen<br />
Volkskrankheit erklärt? Und falls ja:<br />
Wie können Schulen und Kin<strong>der</strong>gärten<br />
gegensteuern?<br />
Dick, unsportlich und krankheitsanfällig<br />
Unsere Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen zeigen<br />
uns auf erschreckende Art und<br />
Weise die Schattenseiten unserer<br />
Wohlstandsgesellschaft. Je<strong>der</strong> zehnte<br />
Fünfjährige ist übergewichtig und<br />
Untersuchungen bestätigen, dass bei<br />
vielen elf- bis 15-Jährigen die sportliche<br />
Leistungsfähigkeit stagniert. Susanne<br />
Ring-Dimitriou, Professorin an<br />
<strong>der</strong> Universität für <strong>Sport</strong>wissenschaf-<br />
ÖSTERREICH SPORT 9
TITELGESCHICHTE<br />
ten in Salzburg und Präsidentin <strong>der</strong> <strong>Österreich</strong>ischen Gesellschaft<br />
für <strong>Sport</strong>wissenschaften, nennt die Ursachen:<br />
„Die Gründe liegen vor allem in <strong>der</strong> Bewegungsför<strong>der</strong>ung.<br />
WissenschaftlerInnen for<strong>der</strong>n schon seit langem die tägliche<br />
Stunde Bewegung und <strong>Sport</strong>, die wir nach wie vor<br />
nicht haben. Alle Befunde <strong>–</strong> sowohl national als auch international<br />
<strong>–</strong> weisen darauf hin, wie wichtig diese wäre,<br />
um auch gegen diverse Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen<br />
vorbeugen zu können. Gleiches gilt für<br />
Übergewicht und Adipositas. Die Kin<strong>der</strong> müssen sich eine<br />
Stunde pro Tag mo<strong>der</strong>at bis anstrengend bewegen, das<br />
heißt, sie müssen außer Atem kommen, um hier adäquat<br />
vorbeugen zu können. In <strong>Österreich</strong> erfüllen diese Vorgabe<br />
nur 20 Prozent <strong>der</strong> Elfjährigen. Bei den 15-Jährigen sind<br />
es überhaupt nur noch zehn Prozent.“ Die Wissenschaftlerin<br />
sieht die Bildungs- und Gesundheitspolitik als auch<br />
den <strong>Sport</strong> gefor<strong>der</strong>t: „Es geht um verschiedene Aspekte.<br />
<strong>Das</strong> eine ist: Mehr Schulsport, <strong>der</strong> Freude und Motivation<br />
an <strong>der</strong> regelmäßigen Bewegung vermittelt. <strong>Das</strong> zweite<br />
ist: Eine Gestaltung unserer Umwelt, die zu mehr körperlicher<br />
Aktivität einlädt, Stichwort: mehr Bewegungsräume<br />
im Alltag schaffen. Ebenfalls gefragt sind die <strong>Sport</strong>vereine.<br />
Teilweise leisten diese schon sehr gute Arbeit, aber die Frage<br />
ist: Wie bringen wir die Vorschulkin<strong>der</strong> in die Vereine?<br />
<strong>Das</strong> Zusammenspiel zwischen Schulen, <strong>Sport</strong>vereinen und<br />
Talentför<strong>der</strong>ern muss weiter verbessert werden. Dies gilt<br />
beson<strong>der</strong>s auch für Jugendliche mit Migrationshintergrund,<br />
die nicht automatisch in Vereine gehen.“<br />
Bei den Diskussionen um mangelnde Bewegung, falsche<br />
Ernährung und daraus resultierendem Übergewicht<br />
bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen möchte Ring-Dimitriou aber<br />
eines festhalten: Aussagen wie „Der kann das nicht, weil er<br />
so dick ist“ stimmen nicht. Studien zeigen, dass Übergewichtige<br />
zum Teil ähnlich gute Leistungen wie normalgewichtige<br />
Kin<strong>der</strong> erbringen. Der Einfluss des Übergewichts<br />
auf die Leistung hängt vor allem von <strong>der</strong> Testform ab. „Mir<br />
ist wichtig zu betonen, dass auch Adipöse, also fettleibige<br />
Kin<strong>der</strong>, jegliche Übungsform meistern können, wenn auch<br />
etwas langsamer“, so die <strong>Sport</strong>wissenschaftlerin.<br />
10 ÖSTERREICH SPORT<br />
Die tägliche Turnstunde<br />
Die <strong>BSO</strong> hat eine Unterschriftenaktion für die „Tägliche<br />
Turnstunde“ gestartet. Hintergrund <strong>der</strong> Initiative ist sowohl<br />
<strong>der</strong> zunehmend ungesunde Lebensstil bei Kin<strong>der</strong>n,<br />
aber auch <strong>Österreich</strong>s bescheidenes Abschneiden bei den<br />
Olympischen Spielen in London. „Die tägliche Turnstunde<br />
muss ein Anliegen von uns allen sein! Die Kin<strong>der</strong> müssen<br />
die Freude an <strong>der</strong> Bewegung wie<strong>der</strong>finden und wir müssen<br />
sie dabei unterstützen, indem wir in den Schulen und Kin<strong>der</strong>gärten<br />
ein positives Umfeld für mehr körperliche Aktivität<br />
schaffen. Sitzenbleiben im Kin<strong>der</strong>alltag darf nicht sein“, sagt<br />
<strong>BSO</strong>-Präsident Peter Wittmann. Ein Großteil <strong>der</strong> Schulen ist<br />
„kognitiv orientiert“ und nicht wie nach Wilhelm von Humboldt<br />
„körperlich und geistig ausgerichtet“. Die Vorstellung<br />
„mens sana in corpore sano“ (ein gesun<strong>der</strong> Geist in einem<br />
gesunden Körper) existiert im österreichischen Schulsystem<br />
nicht. Überspitzt formuliert: Kin<strong>der</strong> kommen nur mit<br />
dem Kopf in die Schule, an den Rest des Körper wird nicht<br />
gedacht. Neun Jahre ist die generelle österreichweite Schulstundenkürzung<br />
her, von <strong>der</strong> vor allem <strong>der</strong> <strong>Sport</strong> betroffen<br />
war. Insgesamt wurden laut Rechnungshof seit 2003 Turnstunden<br />
um bis zu fünf Prozent gekürzt. An <strong>der</strong> AHS-Unterstufe<br />
und Hauptschule gibt es über vier Jahre gerechnet<br />
eine Turnstunde weniger. Berufsbildende Schulen haben im<br />
Rahmen ihrer Autonomie noch stärker reduziert. Der (Schul)<br />
alltag ist richtig lahm geworden. Und das, obwohl Studien<br />
zeigen, dass alle kognitiven Leistungen mit Bewegungen<br />
beginnen. „Wir haben wissenschaftlich bestätigt, dass die<br />
tägliche <strong>Sport</strong>einheit nicht nur die motorischen Fähigkeiten<br />
verbessert, son<strong>der</strong>n sich auch positiv auf die schulischen<br />
Leistungen auswirkt, soziale Unterschiede ausgleicht und<br />
das Aggressionspotential vermin<strong>der</strong>t“, weiß die schwedische<br />
Forscherin Ingegerd Ericsson im „Scandinavian Journal<br />
of Medicine & Science in <strong>Sport</strong>s“.<br />
Bewegtes Lernen<br />
Auf bewegtes Lernen als Unterrichtsfach setzt z. B. die<br />
„Neue Mittelschule Spittal/Drau“. Die Schule initiierte eine<br />
Studie, die vom <strong>Sport</strong>institut <strong>der</strong> Uni Wien begleitet wird.
„Wir wollen die Auswirkungen auf Motivation und Erfolg von<br />
Kin<strong>der</strong>n zeigen, die am <strong>Sport</strong>gerät lernen. Gleichzeitig wollen<br />
wir Bewegungsfreude wecken, aber Neue Medien auch<br />
nicht verteufeln, son<strong>der</strong>n bewusst machen, dass sich ihr<br />
gezielter Einsatz positiv auswirkt“, erklärt Lehrer Hermann<br />
Rohrer. Aussehen tut das „Bewegte Lernen“ wie folgt: Vor<br />
jedem <strong>Sport</strong>gerät steht ein Pult für Unterlagen o<strong>der</strong> Laptop<br />
zum Lernen für die schuleigene E-Learning-Plattform. „So<br />
können die Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Bewegung lesen, sich gegenseitig<br />
abprüfen. Die Notebook-Klassen stellen außerdem MP3-<br />
Audiodateien für alle Klassen her, die man sich am Rad<br />
o<strong>der</strong> Laufband über Kopfhörer anhören kann“, sagt Rohrer.<br />
Insgesamt 200 Minuten pro Woche wird so in Bewegung<br />
gelernt.<br />
Bewegte Pause<br />
„Bewegte Pause“ nennt sich das Projekt, in das eine Volksschule<br />
in Wels vor einem Jahr eingestiegen ist. Es werden<br />
in den Pausen gezielt Bewegungsspiele angeboten. „Balancieren,<br />
jonglieren uvm.“, erklärt Bezirksschulinspektor Franz<br />
Payrhuber. Die Rückmeldungen von den LehrerInnen sind<br />
durchwegs positiv, denn nach <strong>der</strong> bewegten Pause funktioniert<br />
das kognitive Erfassen bei den Kin<strong>der</strong>n deutlich besser<br />
und sie können wie<strong>der</strong> länger still sitzen. Warum aber die<br />
bewegte Pause an <strong>Österreich</strong>s Schulen eher die (positive)<br />
Ausnahme als Regel ist, erklärt Erziehungswissenschaftler<br />
Bernhard Rathmayr: „Es ist ein Aufsichtsproblem. Im Gegensatz<br />
zum Pausenhof braucht es für das Klassenzimmer<br />
keine Aufsicht. Im Gebäude heißt es generell: Es wird<br />
nicht gelaufen.“ Zudem ist Rathmayr überzeugt, dass vielen<br />
Lehrerinnen und Lehrern die Kompetenz fehlt mit „<strong>der</strong> Turbulenz<br />
vieler Kin<strong>der</strong>“ zurechtzukommen. In <strong>der</strong> Ausbildung<br />
lernen die angehenden PädagogInnen dies nämlich nicht.<br />
Bewegung: Eine Entscheidung <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
„Wollen wir eine gesunde Gesellschaft haben, müssen<br />
wir auch Anstrengungen dafür unternehmen, nicht nur im<br />
Leistungssport. Wir müssen den <strong>Sport</strong> in <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
höher hängen, aber nicht, damit wir mehr Erfolge feiern,<br />
TITELGESCHICHTE<br />
son<strong>der</strong>n weil es aus <strong>der</strong> Hirnforschung Belege gibt, dass<br />
<strong>Sport</strong> leistungsför<strong>der</strong>nd ist <strong>–</strong> auf vielen Gebieten.“ Aussagen,<br />
die zuletzt sehr oft zu hören waren. In diesem Fall aber<br />
von keinem/keiner <strong>Österreich</strong>erIn, son<strong>der</strong>n vom deutschen<br />
Hockeytrainer Markus Weise, <strong>der</strong> in einem „FAZ“-Interview<br />
aufhorchen ließ. Er bezeichnet eine Gesellschaft, die sich<br />
nicht offen zum <strong>Sport</strong> bekennt und die Möglichkeit sträflich<br />
ungenützt lässt, Bewegung in <strong>der</strong> Schule für Gesundheits-,<br />
Leistungs- und <strong>Sport</strong>zwecke voranzutreiben, als äußerst<br />
fragwürdig. Die österreichische Ärztekammer postuliert:<br />
„Die kranken Kin<strong>der</strong> von heute sind die kranken Erwachsenen<br />
von morgen. Der dadurch entstehende Schaden für die<br />
österreichische Volkswirtschaft geht in die Milliardenhöhe.“<br />
Laut Hochrechnungen sollen bereits 2030 die Krankenkosten<br />
um rund 7,3 Mrd. Euro höher sein als 2011. Hält dieser<br />
INFOBOX<br />
Um die Gesundheit von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
zu för<strong>der</strong>n …<br />
• sollten sie täglich mind. 60 Minuten, bei mittlerer<br />
Intensität, körperlich aktiv sein<br />
• sollten sie an mind. 3 Tagen/Woche muskelkräftigende<br />
(z.B. Übungen mit dem eigenen Körpergewicht)<br />
und knochenstärkende (z.B. Hüpfen, Laufen)<br />
Bewegungsformen durchführen<br />
• ist es empfehlenswert, zusätzlich Aktivitäten auszuführen,<br />
die die Koordination verbessern und die<br />
Beweglichkeit erhalten<br />
ÖSTERREICH SPORT 11
TITELGESCHICHTE<br />
Trend an, ist 2050 ein Kostenzuwachs von 15,3 Mrd. Euro<br />
zu erwarten. Für BeobachterInnen ist die Wurzel allen Übels<br />
u.a. im nahezu inexistenten Schulsport zu fi nden. Die <strong>BSO</strong><br />
versucht dem Schulsport mit <strong>der</strong> bewusstseinsför<strong>der</strong>nden<br />
Unterschriftenkampagne „Tägliche Turnstunde“ neues Gewicht<br />
zu verleihen. „Wir müssen und werden alles dafür<br />
tun, damit unsere Kin<strong>der</strong> gesund bleiben und in Zukunft<br />
auch <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>lern eine bessere Ausgangssituation<br />
gewiss ist“, so Wittmann. Peter Schröcksnadel,<br />
Präsident im <strong>Österreich</strong>ischen Skiverband, untermauert die<br />
Notwendigkeit <strong>der</strong> Aktion: „<strong>Sport</strong> gehört in den Kin<strong>der</strong>garten<br />
und in die Volksschule, denn dort beginnt man mit <strong>der</strong><br />
Bewegung. Wer das verpasst, fängt später nicht mehr damit<br />
an.“ <strong>Das</strong> weiß auch Fußballbund-Präsident Leo Windtner:<br />
„<strong>Sport</strong> muss zum nationalen Anliegen werden. Dafür<br />
brauchen wir sowohl die tägliche Turnstunde als auch das<br />
Hinführen zur Bewegung bereits im Kin<strong>der</strong>garten.“ <strong>Das</strong><br />
ÖOC und die österreichischen Olympia-<strong>Sport</strong>lerInnen unterstützen<br />
das Projekt ebenfalls voll inhaltlich. „Die tägliche<br />
Turnstunde ist langfristig gesehen eine Garantie für größere<br />
heimische Erfolge bei sportlichen Top-Events“, betonte<br />
ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel. Und auch <strong>der</strong> ORF<br />
will sich <strong>der</strong> Thematik in dem neuen <strong>Magazin</strong> „Schule bewegt“<br />
(Sendestart: 27. September 2012, 20:15 Uhr), das<br />
alle 14 Tage auf ORF <strong>Sport</strong>+ ausgestrahlt wird, widmen.<br />
12 ÖSTERREICH SPORT<br />
<strong>Das</strong> Format erstreckt sich über 30 Minuten, wobei zehn<br />
Minuten eine Schule selbst gestaltet. Unter <strong>der</strong> Leitung von<br />
Gabriela Jahn sollen vom Turnunterricht über Kooperationen<br />
mit <strong>Sport</strong>vereinen bis hin zu Leistungssportmodellen in<br />
das Kamera-Objektiv gerückt werden.<br />
INFOBOX<br />
Strukturmerkmale einer bewegten Schule<br />
• Pädagogisch-personalstruktureller Rahmen (Schulprogramm,<br />
Einbindung <strong>der</strong> LehrerInnen, Eltern,<br />
SchülerInnen, bewegter Schultag)<br />
• Infrastruktureller Rahmen (Schulhaus-, Klassenraum-<br />
und Schulhofgestaltung, angepasstes<br />
Schulmobiliar)<br />
• Unterrichtsinterne Materialien (bewegtes Lernen,<br />
Bewegungspausen, bewegtes Sitzen, <strong>Sport</strong>unterricht,<br />
Entspannung, Entlastungsbewegungen, bewegte<br />
Hausaufgaben)<br />
• Unterrichtsexterne Merkmale (bewegte Pausengestaltung,<br />
außerunterrichtliche Bewegungsanlässe,<br />
Kooperation mit dem außerschulischen<br />
Umfeld)<br />
Anzeige
Am Freitag, 7.9.2012, fiel <strong>der</strong> Startschuss<br />
zur Unterschriftenaktion für<br />
die tägliche Turnstunde. In großem<br />
Medienandrang stellte in <strong>der</strong> Champions<br />
Bar im Hotel Marriott die<br />
hochkarätige Diskussionsrunde mit<br />
<strong>BSO</strong>-Präsident Dr. Peter Wittmann,<br />
ÖFB-Präsident Dr. Leo Windtner,<br />
ÖOC-GS Dr. Peter Mennel, ÖSV-<br />
Präsident Prof. Peter Schröcksnadel<br />
und ÖVV-Präsident KR Peter<br />
Kleinmann die Initiative <strong>der</strong> <strong>Österreich</strong>ischen<strong>Bundes</strong>-<strong>Sport</strong>organisation<br />
(<strong>BSO</strong>) vor.<br />
<strong>Sport</strong>ikonen wie Olympiasieger<br />
Fritz Strobl und Beach-Volleyball-<br />
Olympioniken Doris und Stefanie<br />
Schwaiger ließen es sich nicht nehmen,<br />
selbst für die erste Unterschrift zu sorgen. Konkret<br />
for<strong>der</strong>t die <strong>BSO</strong> als Dachorganisation und Interessenvertretung<br />
des österreichischen <strong>Sport</strong>s die tägliche Turnstunde<br />
im Kin<strong>der</strong>garten, in <strong>der</strong> Volksschule und in allen weiteren<br />
Schultypen!<br />
Für <strong>BSO</strong>-Präsident Wittmann steht fest: „<strong>Das</strong>s die tägliche<br />
Turnstunde ein wesentliches Anliegen von uns alles<br />
sein muss! Es kann nicht sein, dass Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />
immer mehr sitzen und sich immer weniger bewegen. Wir<br />
müssen ihnen die Freude an <strong>der</strong> Bewegung vermitteln. Die<br />
Schule ist ein Lebensraum für junge Menschen, <strong>der</strong> nicht<br />
nur geistiges Lernen beinhalten umfassen soll, son<strong>der</strong>n<br />
auch ein positives Umfeld für Bewegung und <strong>Sport</strong> schaffen<br />
soll.“<br />
Unsere Kin<strong>der</strong> dürfen im <strong>Sport</strong> nicht sitzen bleiben! Nur<br />
mehr 28 % <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen in <strong>Österreich</strong> be-<br />
TITELGESCHICHTE<br />
Startschuss zur Unterschriften-<br />
aktion für die tägliche Turnstunde<br />
Unterstützen Sie die Initiative <strong>der</strong> <strong>Österreich</strong>ischen <strong>Bundes</strong>-<strong>Sport</strong>organisation mit Ihrer Unterschrift<br />
auf www.turnstunde.at<br />
Pressekonferenz zum Startschuss <strong>der</strong> Unterschriftenaktion (v.l.n.r.): Beachvolleyballerin<br />
Stefanie Schwaiger, ÖSV-Präsident Schröcksnadel, <strong>BSO</strong>-Präsident Wittmann, ÖVV-Präsident<br />
Kleinmann, ÖFB-Präsident Windtner, ÖOC-GS Mennel, Olympiasieger Fritz Strobl und Beachvolleyball-Ass<br />
Doris Schwaiger<br />
treiben <strong>Sport</strong> und zwar nur mehr 25 % <strong>der</strong> Mädchen und<br />
33 % <strong>der</strong> Burschen. Unsere Kin<strong>der</strong> brauchen Bewegung,<br />
damit sie gesund und fit bleiben. Bewegung steigert nicht<br />
nur die körperliche son<strong>der</strong>n auch die geistige Fitness. Den<br />
Kin<strong>der</strong>gärtnerInnen und VolksschullehrerInnen müssen täglich<br />
ExpertInnen aus dem <strong>Sport</strong> zur Seite gestellt werden.<br />
Setzen wir gemeinsam ein starkes Zeichen für die Gesundheit<br />
unserer Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen! Als die Bewegung<br />
für mehr Bewegung. Mit nur einer kleinen Bewegung - Ihrer<br />
Unterschrift - sorgen Sie für mehr Bewegung an <strong>Österreich</strong>s<br />
Schulen, und helfen mit, unsere Kin<strong>der</strong> gesün<strong>der</strong> zu machen.<br />
Informationen, Fotos und Materialien finden Sie als Download<br />
auf www.bso.or.at/turnstunde<br />
Unterstützen Sie uns! Unterzeichnen Sie auf <strong>der</strong> Website<br />
www.turnstunde.at<br />
ÖSTERREICH SPORT 13
KOMMENTAR<br />
<strong>Sport</strong> kritisch<br />
von Josef „Joe“ Metzger<br />
Ich will gar nicht darüber nachdenken, wie die Reaktion daheim ausgefallen<br />
wäre, hätte Dinko Jukic wie vier Jahre davor seine Schwester Mirna eine<br />
Bronzene geholt und nicht knapp eine Medaille verpasst wie auch die Segler<br />
Nico und Niko. „So schmerzhaft es auch ist, eigentlich war´s besser, dass wir<br />
keine Medaille gewonnen haben“, meinte ÖOC-Vize und Ski-Boss Schröcksnadel<br />
nach den olympischen Spielen von London als einer <strong>der</strong> Befürworter<br />
<strong>der</strong> <strong>BSO</strong>-For<strong>der</strong>ung nach <strong>der</strong> täglichen Turnstunde. „Erst wenn die nationale<br />
Seele gekränkt ist, dann ist sie bereit, sich zu wehren!“ In an<strong>der</strong>er Form hat<br />
er zum Ausdruck gebracht, dass erst so was passieren muss, damit was geschieht.<br />
Stimmt, weil es wie ein Weckruf o<strong>der</strong> besser Alarmsignal wirkte. Endlich<br />
rauscht´s im Blätterwald, endlich hallt´s wi<strong>der</strong> in den elektronischen Medien,<br />
endlich scheint man sich auch (sport)politisch darin einig, gemeinsam in Wort,<br />
mit (Unter-)Schrift, lauter Stimme und leisem Online-Autogramm für die tägliche<br />
Bewegung an Kin<strong>der</strong>gärten und Schulen von Vorarlberg bis zum Burgenland auf<br />
die Barrikaden zu steigen. Gut so, kann man nur sagen und stellt sich als geborener<br />
<strong>Österreich</strong>er und gelernter Medienkonsument aber auch gleich die bange<br />
Frage, ob das Echo nicht ebenso schnell wie<strong>der</strong> verhallt wie es mit dem Schlag<br />
ins patriotische Herz zu einem lauten Aufschrei aller Beteiligten samt unbeteiligtem<br />
Auditorium geführt hatte. Für unsereinen als altgedienter <strong>Sport</strong>schreiber<br />
mit 18 „Olympiastarts“ und zahllosen WM-, EM- und Weltcupteilnahmen<br />
im Sommer wie Winter klingt <strong>der</strong> aktuelle, selbstredend dringende Appell nach<br />
<strong>der</strong> täglichen Turnstunde wie ein Refrain, <strong>der</strong> aber bis dato immer wie<strong>der</strong> leise<br />
bis verstohlen verklang, ehe er schubladisiert wurde. Da sei <strong>der</strong> <strong>Sport</strong> mit allen<br />
<strong>Sport</strong>lerInnen und all jenen, die den Stellenwert des <strong>Sport</strong>s begreifen, dagegen<br />
<strong>–</strong> mit einer Unterschriftenwelle für die tägliche Bewegung, die alle Zweifel samt<br />
Skeptikern wegschwemmt. Und vor allem sollten die (Sozial-)Versicherungen<br />
endlich begreifen, dass hohe Zuschüsse für die Volksgesundheit eine Investition<br />
in die Zukunft des Landes sind, nicht nur des <strong>Sport</strong>s, son<strong>der</strong>n auch dank einer<br />
breiten Masse wegen, die dabei dem antiken Prinzip folgen werde/könnte, das<br />
da lautet: Mens sana in corpore sano <strong>–</strong> ein gesun<strong>der</strong> Geist in einem gesunden<br />
Körper. Wer das nicht verstehen will, <strong>der</strong> versündigt sich <strong>–</strong> so knallhart gehört<br />
das gesagt und geschrieben <strong>–</strong> an <strong>der</strong> eigenen Jugend, die im Gegensatz zu<br />
Olympia in London nur in den „Disziplinen“ Rauchen, Saufen und Übergewicht<br />
samt unterentwickelter Bewegung unter den Top drei in Europa rangiert, also<br />
auf Podestplätzen, die eine noch viel größere, schlimmere und folgenschwerere<br />
Blamage sind als medaillenlose Spiele. Wenn aber jetzt, da das Eisen noch heiß<br />
ist, wie<strong>der</strong> nur geredet wird, dann sollte Peter Schröcksnadel tatsächlich seine<br />
Drohung wahrmachen, als Bannerträger des Appells mit allen OlympiasiegerInnen,<br />
Welt-und EuropameisterInnen, WeltcupsiegerInnen und MedaillengewinnerInnen<br />
zum Sturm auf die Bastille ansetzen, sprich: einer Demo zum und im<br />
Parlament. <strong>Das</strong> schreibt man ja schon den Kin<strong>der</strong>n, die uns am Herzen liegen<br />
sollten, ins Stammbuch.<br />
14 ÖSTERREICH SPORT
10 Fragen an Caroline Weber<br />
1. Meine Stärken: Disziplin,<br />
Hilfsbereitschaft, Humor<br />
2. Meine größte Schwäche:<br />
Manchmal stur,<br />
schüchtern<br />
3. Als Kind wollte ich immer:<br />
Eine Anwältin in einer<br />
Serie spielen<br />
4. Auf meinen Frühstückstisch<br />
kommt: Kornspitz<br />
mit Marmelade und eine<br />
Tasse Kaffee<br />
5. <strong>Das</strong> aktuelle Buch<br />
auf meinem Nachttisch<br />
heißt: <strong>Das</strong> Antike Olympia<br />
6. Auf eine einsame Insel nehme ich folgende drei Dinge<br />
mit: Meinen Freund, Musik, Klopapier<br />
7. Mein Vorbild: Charlie Chaplin<br />
8. <strong>Sport</strong> bedeutet für mich: Hart arbeiten, den inneren<br />
Schweinehund überwinden, seinen eigenen Körper spüren<br />
und ganz genau kennen. <strong>Sport</strong> ist (m)eine Leidenschaft!<br />
9. Mein schönstes Erlebnis: Die Eröffnungsfeier <strong>der</strong><br />
Olympischen Spiele<br />
10. Mein peinlichstes Erlebnis: Eine Laudatio, wo mir <strong>–</strong><br />
aufgrund des fehlenden Text-Sheets am Rednerpult <strong>–</strong> die<br />
Worte fehlten<br />
Bild oben links: zweifache<br />
Olympiateilnehmerin,Turnerin<br />
Caro Weber<br />
Bild oben rechts: Starkes Duo.<br />
Caro Weber und Trainerin Luchia<br />
Egermann<br />
Bild rechts: Grazie, Eleganz<br />
und Ausdruck<br />
PERSÖNLICHKEITEN HAUTNAH<br />
Bild links: Keine Scheu! Caro Weber im Rampenlicht bei einer<br />
<strong>Sport</strong>gala.<br />
Bild unten links: Tag für Tag stundenlange Trainingseinheiten<br />
INFOBOX<br />
Caroline Weber im Portrait<br />
• Spitzname: Caro<br />
• Geboren am: 31.5.1986<br />
• Beruf: Heeressportsoldatin<br />
• Familienstand: ledig<br />
• Hobbys: Lesen, Tanzen, Kino<br />
• Karrierebeginn: 1993<br />
• Mein sportlich bedeutendster Erfolg: Olympia-Teilnahme<br />
• Ziele nach <strong>der</strong> sportlichen Karriere: Mein Studium<br />
beenden<br />
ÖSTERREICH SPORT 15<br />
© GEPA (5)
FIT FÜR ÖSTERREICH<br />
Zwischenbilanz: Kin<strong>der</strong> gesund bew<br />
gärten und Volksschulen<br />
<strong>Das</strong> Ziel <strong>der</strong> im Jahr 2009 ins Leben gerufenen Initiative Kin<strong>der</strong><br />
gesund bewegen ist, mehr Bewegung für die Kin<strong>der</strong> in<br />
die Kin<strong>der</strong>gärten und Volksschulen zu bringen. Seit Herbst<br />
2009 unterstützt das <strong>Sport</strong>ministerium Kooperationen zwischen<br />
den <strong>Sport</strong>-Dachverbänden, Kin<strong>der</strong>gärten und Volksschulen,<br />
um dem zunehmenden Bewegungsmangel von<br />
Kin<strong>der</strong>n entgegen zu wirken. 6.472 angemeldete Institutionen<br />
von insgesamt 7.892 Kin<strong>der</strong>gärten und Volksschulen<br />
(Stand 3.10.2012) zeigen das große Interesse und Bedarf<br />
an zusätzlichen Bewegungsangeboten in Kin<strong>der</strong>gärten und<br />
Volksschulen. Dabei wird auch die ausgezeichnete Leistungsfähigkeit<br />
des organisierten <strong>Sport</strong>s dargestellt. Mit <strong>der</strong><br />
Umsetzung <strong>der</strong> Initiative ist „Fit für <strong>Österreich</strong>“ beauftragt,<br />
eine Initiative des <strong>Sport</strong>ministeriums, <strong>der</strong> <strong>Österreich</strong>ischen<br />
<strong>Bundes</strong>-<strong>Sport</strong>organisation (<strong>BSO</strong>) sowie <strong>der</strong> drei <strong>Sport</strong>-<br />
Dachverbände ASKÖ, ASVÖ und SPORTUNION.<br />
Die externe Evaluation gibt den ÜbungsleiterInnen<br />
des organisierten <strong>Sport</strong>s Bestnoten<br />
Die externe Evaluation von Kin<strong>der</strong> gesund bewegen bescheinigt<br />
<strong>der</strong> Initiative auf einer Notenskala von 1 bis 5<br />
einen Notenschnitt von 1,44 durch die Kin<strong>der</strong>garten- und<br />
Volksschulleitungen. „Dieses tolle Ergebnis aus 17.000<br />
durchgeführten Einheiten zeigt die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong><br />
<strong>Sport</strong>verbände und -vereine, die nicht nur qualitative Dienstleistungen,<br />
son<strong>der</strong>n auch eine flächendeckende Umsetzung<br />
sicherstellen“, so <strong>BSO</strong>-Präsident Wittmann.<br />
10 Stunden kostenlose Bewegungsför<strong>der</strong>ung als<br />
nachhaltiger „Türöffner“<br />
Durch die För<strong>der</strong>ung des <strong>Sport</strong>ministeriums werden pro<br />
Institution 10 Stunden Betreuung durch qualifizierte Vereins-<br />
und VerbandstrainerInnen <strong>der</strong> 3 <strong>Sport</strong>-Dachverbände<br />
ASKÖ, ASVÖ und SPORTUNION finanziell abgedeckt. „Die<br />
Initiative soll ein Türöffner sein, um auf lokaler Ebene Partnerschaften<br />
zwischen den Bildungseinrichtungen und dem<br />
<strong>Sport</strong> zu schaffen“, so <strong>Sport</strong>minister Darabos.<br />
Die Resonanz auf diese kostenlosen Angebote war von<br />
Beginn an hoch und schon ein Jahr vor dem Projektende<br />
steht <strong>der</strong> Erfolg fest. Ein Erfolgsfaktor dabei ist das bedarfsorientierte<br />
Angebot, können Kin<strong>der</strong>gärten und Volksschulen<br />
doch aus verschiedenen Möglichkeiten, u.a. Bewegungseinheiten,<br />
Informationsveranstaltungen für Eltern,<br />
Bewegungsfeste o<strong>der</strong> gezielte PädagogInnenberatung<br />
auswählen.<br />
16 ÖSTERREICH SPORT<br />
Daten und Fakten zu Kin<strong>der</strong> gesund bewegen<br />
Alle Volksschulen in Nie<strong>der</strong>österreich und Wien sind mit dabei,<br />
Burgenland, Kärnten und Salzburg weisen Anmeldequoten<br />
von weit über 90 Prozent auf, bei den Volksschulen<br />
in Vorarlberg, <strong>der</strong> Steiermark, Oberösterreich und Tirol liegen<br />
die Anmeldequoten zwischen 80 und 90 Prozent. Die<br />
hohe Anmeldequote bei den Volksschulen ist <strong>der</strong> guten Zusammenarbeit<br />
mit den Schulverantwortlichen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> zu<br />
verdanken. Ein zusätzlicher Dank gilt den Landesorganisationen<br />
<strong>der</strong> <strong>Sport</strong>-Dachverbände ASKÖ, ASVÖ und SPORT-<br />
UNION und ihren Vereinen, die für die lokale Umsetzung<br />
verantwortlich zeichnen.
egen bundesweit in 6.472 Kin<strong>der</strong>-<br />
Derzeit sind 3.380 Kin<strong>der</strong>gärten,<br />
das sind 73% aller<br />
Kin<strong>der</strong>gärten, angemeldet.<br />
Die Statistik wird dabei<br />
vom Burgenland angeführt.<br />
Kärnten, Salzburg, Steiermark<br />
und Wien weisen auch<br />
Anmeldequoten von über<br />
80 Prozent auf! Außerdem<br />
sind 3.092 Volksschulen,<br />
das sind 94% aller Volksschulen,<br />
angemeldet.<br />
Von 44.343 durchgeführten<br />
Einheiten wurden 21.791<br />
zusätzlich zum regulären<br />
Bewegungs- und <strong>Sport</strong>-<br />
Unterricht durchgeführt.<br />
Insgesamt wurden durch<br />
die Initiative Kin<strong>der</strong> gesund<br />
bewegen in den Maßnahmen „Bewegung in <strong>der</strong> Natur“,<br />
„Bewegungsfeste“, „Modelleinheiten“ und „mehrere Bewegungseinheiten“<br />
bislang 1.087.628 Kin<strong>der</strong>bewegungsstunden<br />
ausgelöst. 643.262 dieser Kin<strong>der</strong>bewegungsstunden<br />
haben zusätzlich zum bestehenden Unterricht stattgefunden!<br />
Die Begeisterung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> im Rahmen dieser Initiative<br />
ist ein starkes Argument für mehr Bewegung. Kin<strong>der</strong> wollen<br />
sich bewegen und wir alle sind aufgerufen, Kin<strong>der</strong>n ausreichend<br />
Möglichkeiten dafür zu bieten. Schließlich sehen<br />
die Empfehlungen für gesundheitswirksame Bewegung für<br />
Kin<strong>der</strong> vor, dass Kin<strong>der</strong> mindestens 60 Minuten am Tag körperlich<br />
aktiv sind!<br />
Informationen: www.kin<strong>der</strong>gesundbewegen.at o<strong>der</strong><br />
telefonisch unter 0800 20 25 41 (wochentags von 9:00 bis<br />
17:00 Uhr) kostenlos aus ganz <strong>Österreich</strong>.<br />
„Bewegung för<strong>der</strong>t“-Bewegungsplakate und Elterninformation<br />
Zum Aufhängen in Kin<strong>der</strong>gärten und Schulen gedacht ist<br />
das Bewegungsplakat von „Fit für <strong>Österreich</strong>“ <strong>–</strong> „Bewegung<br />
för<strong>der</strong>t“ im Format A2. Es enthält aussagekräftige<br />
Botschaften über die positiven Auswirkungen von Bewegung<br />
auf <strong>der</strong> psychischen, sozialen und körperlichen Ebene.<br />
Eine Liste <strong>der</strong> 10 nächsten Bewegungsangebote mit<br />
„Fit für <strong>Österreich</strong>“-Qualitätssiegel für Kin<strong>der</strong> wird für jeden<br />
Standort speziell erstellt und soll die Empfehlungen einfach<br />
umsetzbar machen. Im August 2012 wurden 1.146 Bewegungsplakate<br />
an 383 Institutionen verschickt <strong>–</strong> auf <strong>der</strong>en<br />
ausdrücklichen Wunsch!<br />
Ähnlich gestaltet wie das Plakat, aber in handlichem A5<br />
o<strong>der</strong> A4-Format, ist das Elterninformationsblatt gestaltet.<br />
Damit können die Erziehungsberechtigten rasch und<br />
unkompliziert über alle geprüften „Fit für <strong>Österreich</strong>“ Bewegungsangebote<br />
in <strong>der</strong> Region informiert werden. <strong>Das</strong><br />
Informationsblatt wird individuell für die Institutionen produziert<br />
und enthält ebenfalls eine Liste <strong>der</strong> 10 nächsten regionalen<br />
Vereine, die ein Vereinsangebot im Bereich Kin<strong>der</strong><br />
und Kleinkin<strong>der</strong> aufweisen und mit dem „Fit für <strong>Österreich</strong>“-<br />
Qualitätssiegel ausgezeichnet sind. Für den Schulbeginn<br />
2012 wurden 12.350 Elterninformationen im Format A5 und<br />
9.100 Elterninformationen im Format A4 an 383 Institutionen<br />
verschickt.<br />
ÖSTERREICH SPORT 17
WAS WURDE AUS …<br />
Was wurde aus …<br />
Gertrude Benesch-Fesl<br />
Olympia ´48: Gertrude Benesch-Fesl <strong>–</strong> damals unter ihrem Mädchennamen Fesl bekannt <strong>–</strong> wurde<br />
bei den ersten Olympischen Spielen <strong>der</strong> Nachkriegszeit in London mit <strong>der</strong> rot-weiß-roten Turn-Equipe<br />
ausgezeichnete Sechste. 64 Jahre später kehrte die rüstige 80-Jährige auf Einladung des ÖOC<br />
in die Olympiastadt als Zuseherin zurück.<br />
Am 28. Juli 2012<br />
wurden in London<br />
die XXX. Olympischen<br />
Spiele eröffnet.<br />
Die britische<br />
Hauptstadt war<br />
bereits 1908 und<br />
1948 Schauplatz<br />
dieses sportlichen Gertrude Benesch-Fesl und ihr Mann<br />
Kräftemessens. Friedrich<br />
Vor 64 Jahren<br />
war eine Athletin dabei, die heute in Klosterneuburg wohnt:<br />
Gertrude Benesch-Fesl. Mit zarten 16 Jahren war sie damals<br />
die jüngste Olympia-Turnerin. Ihre Erinnerungen an die<br />
Spiele 1948 sind positiv. „London war schon damals eine<br />
Weltstadt. Die Völkerverbindung und die Gemeinsamkeiten,<br />
die die Olympische Bewegung mit sich brachte, waren<br />
überall zu spüren“, erzählt Benesch-Fesl. Die Erinnerung<br />
an ihre Zugfahrt nach London amüsiert sie noch heute: „In<br />
Kontinentaleuropa sind wir in einem Wagon auf Holzbänken<br />
gesessen und haben auf dem Boden geschlafen. Als wir in<br />
England umstiegen waren wir in einer an<strong>der</strong>en Welt. Da gab<br />
es Abteile mit Tischen und gepolsterten Sitzen <strong>–</strong> wir haben<br />
nur so gestaunt, das war unfassbar“. Die Turnerinnen waren<br />
während <strong>der</strong> Spiele in einem Internat untergebracht, es<br />
fehlte ihnen an nichts: „Wir <strong>Sport</strong>lerInnen haben Lebensmittelkarten<br />
für SchwerarbeiterInnen bekommen. Es gab sogar<br />
Speck und Rotwein.“ Mit Freude erinnert sich die Klosterneuburgerin<br />
an die Kommunikation mit <strong>Sport</strong>lernInnen aus<br />
18 ÖSTERREICH SPORT<br />
an<strong>der</strong>en Nationen:<br />
„<strong>Das</strong> war großartig.<br />
Wir haben uns<br />
mit Händen und<br />
Füßen unterhalten.<br />
Vor allem die US-<br />
<strong>Sport</strong>lerinnen waren<br />
sehr leutselig.“<br />
Keine Spuren von Olympioniken unter sich. Gertrude<br />
KriegsgewinnerIn- Benesch-Fesl und Fritzi Schwingl<br />
nen und KriegsverliererInnen?<br />
„Aber wo“, sagt Benesch-Fesl, „das war<br />
überhaupt kein Thema. Wir waren allesamt <strong>Sport</strong>lerInnen.“<br />
Die Olympischen Spiele 2012 verfolgte die ehemalige<br />
Weltklasseturnerin vor dem TV-Gerät mit bzw. zwei Tage live<br />
vor Ort. „Vor allem die Tennis- und Reitbewerbe habe ich<br />
mit großem Interesse verfolgt. Die Leichtathletikwettkämpfe<br />
habe ich live im Olympia Stadion gesehen. <strong>Das</strong> war sehr<br />
beeindruckend.“ Und Turnen? „<strong>Das</strong> interessiert mich heute<br />
kaum mehr. <strong>Das</strong>, was die Mädchen heute präsentieren hat<br />
ja nichts mehr mit Turnen zu tun, das ist Akrobatik.“<br />
Über das österreichische <strong>Sport</strong>geschehen, auch abseits<br />
von Olympia, ist die 80-Jährige stets bestens informiert. So<br />
besuchte sie bereits mehrere Internetkurse, um das Surfen<br />
im Netz zu lernen. „Es ist wichtig, dass ich schnell und<br />
effizient zu meinen Informationen komme. Da bietet das<br />
Internet wun<strong>der</strong>bare Möglichkeiten. Und schließlich muss<br />
man nicht nur täglich den Körper, son<strong>der</strong>n auch den Geist<br />
trainieren …“<br />
Stolz ist Benesch-Fesl auf ihr Olympiadiplom Die OlympiateilnehmerInnen von 1948 auf Besuch in London. Mit<br />
dabei Getrude Benesch-Fesl<br />
© GEPA (4)
Meine Meinung<br />
Sehr geehrte Damen und Herren!<br />
Liebe Freundinnen und Freunde des <strong>Sport</strong>s!<br />
Unsere Kin<strong>der</strong> dürfen im <strong>Sport</strong> nicht sitzen bleiben!<br />
Es ist mir ein großes Anliegen, Bewusstsein zu<br />
schaffen und etwas zu verän<strong>der</strong>n, unsere Kin<strong>der</strong><br />
und Jugendlichen zu mehr Bewegung zu motivieren.<br />
Wir for<strong>der</strong>n daher die tägliche Turnstunde im Kin<strong>der</strong>garten,<br />
in <strong>der</strong> Volksschule und in allen weiteren Schultypen! Unsere<br />
Kin<strong>der</strong> sind unsere Zukunft und es ist Zeit zu handeln.<br />
Wenn man bedenkt, dass nur mehr 28 % <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und<br />
Jugendlichen in <strong>Österreich</strong> <strong>Sport</strong> betreiben und 28 % <strong>der</strong><br />
Buben und 25 % <strong>der</strong> Mädchen zwischen 6 und 18 Jahren<br />
übergewichtig o<strong>der</strong> fettleibig sind, muss sich etwas verän<strong>der</strong>n,<br />
und das wollen wir mit unserer Unterschriftenaktion<br />
für die „Tägliche Turnstunde“ erreichen.<br />
Kin<strong>der</strong> brauchen Bewegung, damit sie gesund und fi t<br />
bleiben. Bewegung steigert nicht nur die körperliche son<strong>der</strong>n<br />
auch die geistige Fitness. Den Kin<strong>der</strong>gärtnerInnen und<br />
VolksschullehrerInnen müssen täglich ExpertInnen aus dem<br />
<strong>Sport</strong> zur Seite gestellt werden.<br />
Bitte unterstützen Sie die Unterschriftenaktion!<br />
Beson<strong>der</strong>s gefreut hat mich das erfolgreiche Abschneiden<br />
<strong>der</strong> österreichischen AthletInnen bei den Paralympischen<br />
Spielen in London. Mit insgesamt 13 Medaillen, davon 4<br />
Gold, 3 Silber und 6 Bronze, können wir stolz sein auf diese<br />
beson<strong>der</strong>en <strong>Sport</strong>lerInnen, die mit Kampfgeist und Willen<br />
unglaubliche Leistungen gebracht haben. Auch unseren<br />
AthletInnen, die <strong>Österreich</strong> bei den Olympischen Spielen in<br />
London vertreten haben, möchte ich zu ihren Leistungen<br />
gratulieren. Wir sollten Respekt vor unseren <strong>Sport</strong>lerInnen<br />
haben, die sich für Olympia qualifi ziert haben!<br />
Auch <strong>der</strong> zweite Auftritt <strong>der</strong> <strong>Österreich</strong>ischen <strong>Bundes</strong>-<br />
<strong>Sport</strong>organisation beim Europäischen Forum Alpbach war<br />
sehr erfolgreich. Beim Dialog „<strong>Sport</strong> und Integration: Doppelsieg<br />
2040?!“ wurden gemeinsam Maßnahmen erarbeitet,<br />
um integrationspolitische Bemühungen im <strong>Sport</strong> zu<br />
unterstützen. Für mich ist Integration durch den <strong>Sport</strong> die<br />
einfachste und beste Möglichkeit für eine rasche und nach-<br />
<strong>BSO</strong>-PRÄSIDENT<br />
haltige Integration. Dazu kommt die soziale Komponente,<br />
vor allem auch in Mannschaftssportarten, wo man gemeinsam<br />
etwas erreichen kann und die Leistung von allen anerkannt<br />
wird. Wir sollten daher den <strong>Sport</strong> als zentralen Faktor<br />
in Integrationsfragen noch stärker nutzen.<br />
Euer<br />
Peter Wittmann<br />
ÖSTERREICH SPORT 19
<strong>BSO</strong>-VERSICHERUNGSSERVICE<br />
<strong>Sport</strong>unfall-Versicherung startet<br />
ins neue Versicherungsjahr<br />
Jene Verbände und Vereine, die ihre Ka<strong>der</strong> bisher nicht zur<br />
<strong>Sport</strong>unfall-Versicherung gemeldet haben, können diese ab<br />
sofort anmelden. Ohne Namensnennung ist nur die gesamte<br />
Anzahl von Personen einer bestimmten Gruppe zu nennen<br />
(z.B.: „<strong>der</strong> gesamte Herrenka<strong>der</strong>, 15 Personen“, „alle Jugendka<strong>der</strong>,<br />
30 Personen“, „alle FunktionärInnen und Trainer-<br />
Innen, 12 Personen“ o<strong>der</strong> „gesamter Damenka<strong>der</strong>, 20 Personen“<br />
usw.).<br />
Die „Standard“-Versicherungssummen <strong>der</strong> Kollektiv-<br />
<strong>Sport</strong>unfallversicherung:<br />
Tod durch Unfall ...................................................€ 3.640,dauernde<br />
Invalidität* bis .......................................€ 72.680,-<br />
Unfallkosten:<br />
Heil-, Bergungs- und Rückholkosten ...................€ 1.000,-<br />
(Selbstbehalt € 50,- pro Schadenfall)<br />
Kosmetische Operation (ausg. Zahnersatz) ..........€ 10.000,-<br />
Rehab-Pauschale .................................................€ 300,-<br />
* Eine Versicherungsleistung für dauernde Invalidität erfolgt erst dann,<br />
wenn <strong>der</strong> festgestellte Invaliditätsgrad 20 % erreicht o<strong>der</strong> übersteigt. Für<br />
Invaliditätsgrade unter 20 % wird keine Leistung erbracht. Bei Invaliditätsgraden<br />
von 20% und darüber entspricht die Versicherungsleistung dem<br />
Invaliditätsgrad in Prozent <strong>der</strong> Versicherungssumme (Lineare Leistung 1:1).<br />
Für Mitglie<strong>der</strong> von <strong>Sport</strong>vereinen erstreckt sich die Versicherung<br />
auch auf Unfälle:<br />
• bei <strong>der</strong> berufsmäßigen o<strong>der</strong> entgeltlichen Ausübung des<br />
versicherten <strong>Sport</strong>es<br />
• bei <strong>der</strong> Teilnahme an Landes-, <strong>Bundes</strong>- und internationalen<br />
Wettbewerben<br />
• bei <strong>der</strong> Ausübung des Vereinssportes außerhalb des Vereines<br />
Die Prämien <strong>der</strong> Versicherungsvariante „Standard“:<br />
Jahresprämie für Erwachsene ..............................€ 6,60<br />
Jahresprämie für Jugendliche ..............................€ 3,30<br />
(Jugendliche bis zur Vollendung des 15. Lj.)<br />
Die diversen erweiterten Versicherungsvarianten sowie ausführliche<br />
Informationen finden Sie auf <strong>der</strong> Website zur Kollektiv-<strong>Sport</strong>unfallversicherung<br />
www.diehelden.at/sport.html<br />
Die Haftpflicht-Versicherung für Verbände und Vereine wurde<br />
mit 1.1.2012 dem neuen Vereinsgesetz angepasst (Vermögensschaden-Haftpflicht-Versicherung<br />
für FunktionärInnen<br />
und RechnungsprüferInnen). Gleichzeitig wurde auf Wunsch<br />
vieler Verbände und Vereine die Versicherungssumme für<br />
Personen- und Sachschäden verdoppelt (auf € 2,000.000,-)<br />
und <strong>der</strong> Versicherungsschutz auf weltweit ausgedehnt.<br />
20 ÖSTERREICH SPORT<br />
Viele bereits versicherte Verbände und Vereine haben von<br />
<strong>der</strong> Möglichkeit Gebrauch gemacht, ihre bestehende Haftpflichtversicherung<br />
dem neuen erweiterten Versicherungsschutz<br />
anzupassen. Wenn dies einige Verbände o<strong>der</strong> Vereine<br />
noch nicht veranlasst haben, sei darauf hingewiesen,<br />
dass gerade für FunktionärInnen und RechnungsprüferInnen<br />
<strong>der</strong> Verbände und Vereine durch den Einschluss <strong>der</strong><br />
Vermögensschaden-Haftpflicht-Versicherung das eigene<br />
Vermögen geschützt werden soll.<br />
Versicherungssummen:<br />
• € 2,000.000,- für Personen und Sachschäden sowie<br />
Mietsachschaden<br />
• € 100.000,- für Vermögensschäden des Verbands-/Vereinsvorstandes<br />
und RechnungsprüferInnen des Verbandes/Vereines<br />
• € 100.000,- für Schäden an unbeweglichen, gemieteten<br />
o<strong>der</strong> gepachteten Sachen<br />
• € 1.500,- für Schäden an beweglichen, gemieteten o<strong>der</strong><br />
gepachteten Sachen<br />
• € 400,- für Schäden von Verbands-/Vereinsmitglie<strong>der</strong>n<br />
am Verbands-/Vereinseigentum<br />
Öffentlicher Geltungsbereich: Auslandsdeckung für die<br />
gesamte Erde ausgenommen USA, Kanada und Australien.<br />
Versichert gelten auch sämtliche Veranstaltungen des Verbandes<br />
bzw. Vereines.<br />
Die Verbands- bzw. Vereins-Rechtsschutz-Versicherung<br />
ist die sinnvolle und notwendige Ergänzung zur Haftpflicht-<br />
Versicherung (welche gerechtfertigte, gedeckte Schäden<br />
befriedigt und ungerechtfertigte Ansprüche aus gedeckten<br />
Schadensfällen abwehrt), wenn es um Beistand in einem<br />
Strafverfahren o<strong>der</strong> um die Durchsetzung von Ansprüche<br />
des Vereins, <strong>der</strong>en Organe und <strong>der</strong>en <strong>Sport</strong>lerInnen gegen<br />
Dritte geht. Die Vereins-Rechtsschutz-Versicherung bietet<br />
Sicherheit für FunktionärInnen und <strong>Sport</strong>lerInnen. Der umfassende<br />
Versicherungsschutz mit großem Deckungsumfang<br />
und einer attraktiven Prämie ist in dieser Form einmalig.<br />
INFOBOX<br />
Information/Anmeldung:<br />
Versicherungsberatung Held & Held<br />
Hauptstraße 25, 2353 Guntramsdorf<br />
Tel.: 02236/53086-0 • Fax: 02236/53086-4<br />
E-Mail: office@diehelden.at<br />
www.diehelden.at<br />
Anzeige
Besuch von Staatssekretär<br />
Sebastian Kurz in <strong>der</strong> <strong>BSO</strong><br />
Nach dem erfolgreichen Auftritt <strong>der</strong> <strong>BSO</strong> im Rahmen des<br />
Europäischen Forum Alpbach, fand nun ein Zusammenkommen<br />
mit Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz und<br />
Projektleiterin <strong>der</strong> Initiative „Zusammen:<strong>Österreich</strong>“ Michaela<br />
Grubmüller statt, um über mögliche Wege zu beraten,<br />
die erarbeiteten Ideen aus den Arbeitskreisen im Forum Alpbach<br />
in die Praxis umzusetzen.<br />
Beson<strong>der</strong>es Interesse von beiden Seiten kam dabei einer<br />
Kooperation bzgl. einer Studie zur Freiwilligentätigkeit<br />
von Personen mit Migrationshintergrund im <strong>Sport</strong> zugute.<br />
Einig ist man sich auf jeden Fall, dass eine Zusammenarbeit<br />
sinnvoll ist und beide Seiten sehr voneinan<strong>der</strong> profi tieren<br />
können.<br />
KOOPERATIONEN<br />
StS. Kurz mit <strong>BSO</strong>-GF Spindler (Bildmitte), fl ankiert vom <strong>BSO</strong>-Team<br />
und Projektleiterin „Zusammen <strong>Österreich</strong>“ Grubmüller (links außen)<br />
ÖSTERREICH SPORT 21<br />
© BPD-Wien Filmdienst
KOOPERATIONEN<br />
APA-Regio<strong>Sport</strong>s <strong>–</strong> Recherche-<br />
tool für regionale Ergebnisse<br />
www.regiosports.at <strong>–</strong> Eine neue Content-Plattform <strong>der</strong> APA <strong>–</strong> Austria Presse Agentur erschließt Verbänden<br />
Eingang in mediale Berichterstattung.<br />
3 bis 3,5 Millionen <strong>Österreich</strong>erinnen und <strong>Österreich</strong>er betreiben<br />
regelmäßig <strong>Sport</strong>. Ein Gutteil ist dabei in einem <strong>der</strong><br />
rund 14.200 <strong>Sport</strong>vereine organisiert, die <strong>der</strong>zeit in <strong>Österreich</strong><br />
aktiv sind. Als erste Nachrichtenagentur weltweit hat<br />
die APA - Austria Presse Agentur im Team mit <strong>Sport</strong>ministerium<br />
und <strong>Bundes</strong>-<strong>Sport</strong>organisation (<strong>BSO</strong>) eine Plattform<br />
für <strong>Sport</strong>verbände zur standardisierten Publikation von<br />
<strong>Sport</strong>ergebnissen entwickelt. APA-Regio<strong>Sport</strong>s wurde am<br />
27. Juni 2012 im Haus des <strong>Sport</strong>s vor JournalistInnen und<br />
ExpertInnen aus <strong>der</strong> Taufe gehoben. Vor allem für Redaktionen<br />
und Medien soll das Tool künftig als zentrale Recherchequelle<br />
regionaler und nationaler <strong>Sport</strong>ergebnisse dienen.<br />
Vorteil: Struktur<br />
Lokale Ergebnisse aus <strong>Sport</strong>bewerben sind vor allem für<br />
regionale Medien und <strong>der</strong>en LeserInnen von großem Interesse.<br />
Die Recherche und Übernahme <strong>der</strong> oft unstrukturierten<br />
Daten aus unterschiedlichsten Quellen und Formaten<br />
lagen oft als Stolpersteine auf dem Weg in die Berichterstattung.<br />
„APA-Regio<strong>Sport</strong>s soll den Medien über eine einzige<br />
Plattform strukturierte Wettkampfdaten, Turnierergebnisse,<br />
Spielstände, Ranglisten und ähnliches für <strong>der</strong>en Lokal-Berichterstattung<br />
anbieten“, steckt Stefan Grüneis, Leiter <strong>der</strong><br />
APA-<strong>Sport</strong>redaktion, das Spielfeld ab. „Der Fokus liegt dabei<br />
klar auf dem Breiten-, Amateur- und Nachwuchssport,<br />
die damit ein Stück weit mehr in die öffentliche Wahrnehmung<br />
rücken.“<br />
Multimedial: Regionale Daten für alle Kanäle<br />
Schon jetzt liefert<br />
die Mehrzahl <strong>der</strong><br />
Fachverbände laufend<br />
Content aus<br />
rund 600 Ligen und<br />
etwa 3.000 Wettkämpfen<br />
direkt in<br />
das Tool. Die Daten<br />
werden durch die<br />
APA in standardisierte<br />
technische<br />
Formate umgewandelt,<br />
mit Geo-<br />
22 ÖSTERREICH SPORT<br />
© APA<br />
codes bzw. Ortsangaben<br />
versehen<br />
und zur schnellen<br />
Einbindung in Webportale,Printmedien,<br />
Apps, TV- o<strong>der</strong><br />
Screen-Formate<br />
aufbereitet. Damit<br />
bietet Regio<strong>Sport</strong>s Vorstellung <strong>der</strong> Plattform (v.l.n.r.): APAalle<br />
Möglichkeiten <strong>Sport</strong>ressortleiter Mag. Stefan Grüneis,<br />
für die multimediale <strong>BSO</strong>-GF Mag. Barbara Spindler, <strong>Sport</strong>-<br />
Mediengestaltung. ministerium-SC Dr. Samo Kobenter, APA-<br />
Ein Mehrwert, <strong>der</strong> Referentin Mag. Julia Matousek, APAneben<br />
<strong>der</strong> klassi- Chefredakteur Michael Lang<br />
schen Presse auch<br />
den <strong>Sport</strong>verbänden selbst nützt. Diese können ihre Ergebnisse<br />
mittels automatisierter Feeds (HTML-Modul) auch auf<br />
ihren eigenen Webplattformen publizieren.<br />
„Im Bereich Aufbringung, Veredelung und Verbreitung<br />
multimedialer Inhalte spielt die APA seit Jahren in den oberen<br />
Ligen. <strong>Das</strong> Bereitstellen mediengerechter Contentangebote,<br />
die sich an den redaktionellen Bedürfnissen orientieren,<br />
gehört zu unseren Kernaufgaben“, legt APA-Chefredakteur<br />
Michael Lang die Motive offen.<br />
Barbara Spindler, Geschäftsführerin <strong>der</strong> <strong>Österreich</strong>ischen<br />
<strong>Bundes</strong>-<strong>Sport</strong>organisation, sieht durch das Projekt<br />
die Mitgliedsverbände <strong>der</strong> <strong>BSO</strong> in ihrer Pressearbeit und<br />
Kommunikation unterstützt: „Für den organisierten <strong>Sport</strong><br />
in <strong>Österreich</strong> und dessen Verbände ist Regio<strong>Sport</strong>s eine<br />
weitere Chance, ihren <strong>Sport</strong> über die neue mediale Plattform<br />
<strong>der</strong> Öffentlichkeit näherzubringen - eine neue Form <strong>der</strong><br />
Vermarktung, auf die wie sehr stolz sind.“ In seiner aktiven<br />
Zeit als Journalist hätte Samo Kobenter, <strong>der</strong> heute als Sektionschef<br />
im <strong>Sport</strong>ministerium tätig ist, „liebend gerne selbst<br />
auf dieses Tool zugegriffen“. Kobenter, <strong>der</strong> die Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Plattform von Seiten des Ministeriums begleitete, weiß:<br />
„Mit <strong>der</strong> Zusammenfassung sämtlicher Ergebnisse regionaler<br />
und nationaler <strong>Sport</strong>bewerbe wird unseren KollegInnen<br />
in den Print- und elektronischen Medien eine wesentliche<br />
Erleichterung für jenen Teil ihrer Arbeit geboten, <strong>der</strong> bisher<br />
in mühseligem Sammeln von Informationen durchaus umfangreiche<br />
Zeit- und Personalressourcen gebunden hat.“<br />
© APA-Fotoservice/Preiss
KOOPERATIONEN<br />
Erfolg für den Jugendsport: World<br />
<strong>Sport</strong>s Festival 2012<br />
Anfang Juli fand die fünfte Auflage des Jugendsport-Festivals in Wien und Nie<strong>der</strong>österreich statt.<br />
Über 2.500 sportbegeisterte Jugendliche aus 27 Nationen, davon knapp 500 aus <strong>Österreich</strong>, lieferten<br />
herausragende Leistungen in 13 <strong>Sport</strong>arten. Mit einigen Spitzenplatzierungen setzen auch die<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus <strong>Österreich</strong> ein starkes Zeichen.<br />
An Spielstätten wie dem BFSZ Südstadt, <strong>der</strong> Spenadlwiese<br />
in Wien o<strong>der</strong> dem <strong>Sport</strong>center Baden bewiesen die <strong>Sport</strong>lerinnen<br />
und <strong>Sport</strong>ler ihr Können und ihre Freude an Leistung.<br />
Aus <strong>Österreich</strong> waren unter an<strong>der</strong>em folgende Teams<br />
am Start: Wacker Innsbruck (Fußball), Hotvolleys (Volleyball),<br />
BBC Tulln (Basketball), BC Stadlau (Bowling), 1. VFR<br />
Graz (Badminton), BAC Baden (Tischtennis), TK Lindabrunn<br />
(Tennis), AC Wals (Ringen) und <strong>der</strong> Salzburger Turnverein<br />
(Schwimmen).<br />
Gewinner aus aller Welt<br />
Die Siegerliste des diesjährigen World <strong>Sport</strong>s Festivals ist<br />
bunt gemischt. Die Trophäen konnten unter an<strong>der</strong>em folgende<br />
Teams mit nach Hause nehmen: Wacker Innsbruck<br />
- <strong>Österreich</strong> (Fußball), BC Devils - Bulgarien (Baseball), Nationalteam<br />
Kasachstan (Volleyball), SC Romanshorn Sharks<br />
- Schweiz (Schwimmen), Danube Dragons - <strong>Österreich</strong><br />
(American Football), Xiang Ming High School - China (Basketball).<br />
Dazu Robin Deisenhammer, Grün<strong>der</strong> des WSF:<br />
„Seit <strong>der</strong> Gründung 2008 konnten wir mehr als 12.500 Kin<strong>der</strong><br />
und Jugendliche aus aller Welt bei uns begrüßen. Mit<br />
Events wie diesem wollen wir nicht nur den Jugendsport<br />
för<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n auch den interkulturellen Austausch, und<br />
natürlich freuen wir uns, den jungen Gästen auch ein Stück<br />
von <strong>Österreich</strong> zeigen zu können.“<br />
Partner und Botschafter<br />
Die <strong>BSO</strong> unterstütze nach 2011 auch dieses Jahr das WSF<br />
tatkräftig, als Dach des <strong>Sport</strong>s ist ihr die För<strong>der</strong>ung des Jugendsports<br />
ein Anliegen. Auch zahlreiche heimische <strong>Sport</strong>größen<br />
unterstützen die Idee: An <strong>der</strong> Eröffnungszeremonie<br />
im Admira-Stadion nahmen die Festival-Botschafter Oliver<br />
Stamm, Michaela Dorfmeister, Maxim Podoprigora und<br />
Franz Stocher teil.<br />
ÖSTERREICH SPORT 23<br />
© WSF
KOOPERATIONEN<br />
<strong>BSO</strong>-Kooperationspartner „möwe“ e<br />
In <strong>Österreich</strong> nutzen ¾ <strong>der</strong> Neun-bis Achtzehnjährigen das<br />
Internet nahezu täglich; aus diesem Grund greifen Organisationen<br />
zunehmend die Möglichkeit <strong>der</strong> Onlineberatung<br />
auf. <strong>Das</strong> Kernthema <strong>der</strong> möwe <strong>–</strong> Misshandlung und sexueller<br />
Missbrauch von Min<strong>der</strong>jährigen <strong>–</strong> ist für die Betroffenen<br />
selbst meist mit Scham und Angst verbunden; ein<br />
Gespräch über das Thema fällt daher schwer. „Gerade hier<br />
bietet die Onlineberatung aufgrund ihrer Nie<strong>der</strong>schwelligkeit<br />
eine gute Alternative“ erläutert Psychologin Mag. Mara<br />
Kuchler, die das Pilotprojekt betreute. Onlineberatung kann<br />
einen ersten Schritt zur Erleichterung <strong>der</strong> Inanspruchnahme<br />
eines professionellen Beratungsangebotes darstellen. So<br />
kann Vertrauen in die Wirksamkeit eines solchen Angebotes<br />
aufgebaut werden, wodurch auch die Hemmschwelle<br />
für eine eventuell hilfreiche Face-to-Face Beratung sinkt.<br />
Nähere Infos zum neuen Angebot finden Sie im Internet:<br />
www.die-moewe.at o<strong>der</strong> die-moewe.beranet.info<br />
Kin<strong>der</strong>- & Jugendschutz im <strong>Sport</strong><br />
Was können TrainerInnen, ÜbungsleiterInnen, Vereinsmitglie<strong>der</strong><br />
tun, um Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen bestmögliche<br />
Rahmenbedingungen im Training zu ermöglichen? Die <strong>BSO</strong><br />
traf Michael Gaudriot, Psychotherapeut und Präventionsspezialist<br />
<strong>der</strong> möwe, zum Gespräch:<br />
F: Was ist das Ziel <strong>der</strong> Zusammenarbeit zwischen <strong>der</strong><br />
möwe und <strong>der</strong> <strong>BSO</strong>?<br />
A: Als Kin<strong>der</strong>schutzzentrum sehen wir es als unsere Aufgabe,<br />
Kin<strong>der</strong> und Jugendliche vor Gewalt zu schützen. Kurz<br />
gesagt geht es um Vorbeugen und Beenden von Gewalt<br />
und Vernachlässigung. Dabei sind wir auf die Kooperationsbereitschaft<br />
und das verantwortliche Handeln von Erwachsenen<br />
angewiesen: Eltern, LehrerInnen, o<strong>der</strong> eben<br />
TrainerInnen. Und genau das ist das vorrangige Ziel unserer<br />
Kooperation. <strong>Das</strong>s die, die mit Kin<strong>der</strong>n beruflich o<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
Freizeitbetreuung zu tun haben über das schwierige Thema<br />
‚Gewalt an Kin<strong>der</strong>‘, und wie sie vermeidbar ist, Bescheid<br />
wissen.<br />
F: Und wie kann diese Hilfe aussehen? Was kann ich als<br />
TrainerIn, ÜbungsleiterIn, InstuktorIn tun bzw. was gilt es<br />
generell zu beachten, um im Verein / beim Training ein respektvolles,<br />
gewaltfreies Miteinan<strong>der</strong> zu för<strong>der</strong>n?<br />
A: Zunächst ist da mal die Bereitschaft hinzuschauen und<br />
zu wissen, dass es lei<strong>der</strong> verschiedene Formen von Gewalt<br />
an Kin<strong>der</strong>n gibt. So ist beispielsweise jedes dritte bis vierte<br />
Mädchen und je<strong>der</strong> siebente und achte Bub von sexueller<br />
Gewalt betroffen. <strong>Das</strong> heißt konkret, dass sehr viele Kin<strong>der</strong>n<br />
und Jugendliche die Erfahrung machen müssen, dass ein<br />
Erwachsener o<strong>der</strong> ein an<strong>der</strong>er überlegener Jugendliche sie<br />
24 ÖSTERREICH SPORT<br />
als sexuelles Objekt behandelt. <strong>Das</strong> kann von begrapscht<br />
werden über die Nötigung zu sexualisierten Handlungen bis<br />
zur Vergewaltigung gehen. Wenn TrainerInnen darüber Bescheid<br />
wissen und in Schulungen die Anzeichen für Missbrauch<br />
und die Handlungsmöglichkeiten kennen gelernt<br />
haben, finden Kin<strong>der</strong> in ihnen Vertrauenspersonen, die helfen<br />
können o<strong>der</strong> wissen, wo Hilfe zu finden ist. Da Kin<strong>der</strong><br />
Erwachsenen gegenüber immer unterlegen sind, können<br />
wir von Kin<strong>der</strong>n auch nicht verlangen, dass sie sich ganz<br />
alleine gegen Erwachsene durchsetzen. Wir sagen den Kin<strong>der</strong>n<br />
immer wie<strong>der</strong>: „Hör auf dein Gefühl und suche dir Hilfe.<br />
Sprich mit einem Erwachsenen, dem du vertraust. Und<br />
solche Erwachsene können eben auch TrainerInnen sein“.<br />
F: Wie erkenne ich, dass ein mir im Training anvertrautes<br />
Kind Opfer von Gewalt in einem Lebensbereich außerhalb<br />
des <strong>Sport</strong>s (z.B. Kin<strong>der</strong>garten/Schule/Hort, zu Hause, im<br />
Rahmen an<strong>der</strong>er Hobbies etc.) wird? Und wie verhalte ich<br />
mich fachlich richtig?<br />
Lei<strong>der</strong> stehen Kin<strong>der</strong>, denen Gewalt angetan wird, insbeson<strong>der</strong>e<br />
wenn es um sexuelle Gewalt geht nahezu immer<br />
unter massivem Geheimnisdruck. Deshalb erzählen Kin<strong>der</strong><br />
sehr selten von solchen Erlebnissen. Trotzdem kann einem<br />
etwas auffallen: <strong>Das</strong>s sich ein Kind immer mehr zurückzieht,<br />
Essstörungen entwickelt, sich selbst verletzt o<strong>der</strong><br />
aber auch, dass es beson<strong>der</strong>s exzessiv trainiert o<strong>der</strong> in<br />
einer seinem Alter nicht entsprechenden Weise über Sexualität<br />
spricht o<strong>der</strong> Bescheid weiß. All das kann natürlich<br />
auch ganz an<strong>der</strong>e Ursachen haben. Bei körperlicher Gewalt<br />
können TrainerInnen natürlich Verletzungen auffallen. Es gibt<br />
viele Hinweise auf sexuellen Missbrauch und lei<strong>der</strong> sind sie<br />
fast nie eindeutig. Da ist es auch wichtig auf seinen Bauch<br />
zu hören, wenn einem etwas seltsam vorkommt.<br />
F: Und wie kann dann bei Verdacht auf Missbrauch gehandelt<br />
werden?<br />
A: Bei einem vagen Verdacht, wenn also das Kind nichts<br />
erzählt hat und die Hinweise nicht eindeutig sind <strong>–</strong> das ist<br />
<strong>der</strong> häufigste Fall <strong>–</strong> gilt zunächst folgendes: Nicht überstürzt<br />
handeln. <strong>Das</strong> schadet meist. Wenn möglich mit jemandem<br />
an<strong>der</strong>en darüber reden (beispielsweise an<strong>der</strong>en TrainerInnen,<br />
die das Kind auch kennen.) Sich selbst Hilfe holen <strong>–</strong> am<br />
besten bei einem Kin<strong>der</strong>schutzzentrum, beispielsweise bei<br />
<strong>der</strong> möwe helpline. Natürlich kann es auch sinnvoll sein, mit<br />
dem Kind zu sprechen, wenn man einen guten Kontakt zu<br />
ihm hat und solange es keine Vernehmung wird. Da gibt es<br />
ganz viel dazu zu sagen und das ist auch wichtiger Bestandteil<br />
unserer TrainerInnenschulungen, aber nicht überstürzt<br />
handeln und sich selbst Hilfe suchen ist das Wichtigste.
weitert Beratungsangebot<br />
Wenn ein Kind von Missbrauch erzählt, soll dem Kind unbedingt<br />
geglaubt werden. Es war sehr mutig von dem Kind<br />
sich Hilfe zu holen! Und dann sollen sich TrainerInnen wie<strong>der</strong><br />
selbst Hilfe suchen. Am besten bei einem Kin<strong>der</strong>schutzzentrum.<br />
Kein Verschweigen und keine Alleingänge!<br />
Ein sehr heikles Thema ist, was zu tun ist, wenn ein Missbrauchsverdacht<br />
gegen TrainerInnen-KollegInnen besteht.<br />
O<strong>der</strong> wenn es zu sexuellen Übergriffen unter Kin<strong>der</strong>n und<br />
Jugendlichen kommt. Auch hier gilt: kein Stillschweigen,<br />
keine Alleingänge son<strong>der</strong>n eine fachlich kompetente<br />
Aufarbeitung in Zusammenarbeit mit einem<br />
Kin<strong>der</strong>schutzzentrum.<br />
F: Was kann ich als TrainerIn,<br />
ÜbungsleiterIn, InstuktorIn<br />
proaktiv unternehmen, um<br />
Verdachtsmomenten,<br />
missverständlichen<br />
Situationen in puncto<br />
sexuelle Belästigung<br />
und Gewalt<br />
vorzubeugen?<br />
A: Ganz<br />
wichtig ist<br />
größtmögliche<br />
Transparenz bei<br />
allem was ich<br />
Kin<strong>der</strong>n im Training<br />
sage und<br />
mit ihnen tue. <strong>Das</strong><br />
beginnt beim verbalen<br />
Feedback und<br />
bei den Anleitungen im<br />
Rahmen des Trainings,<br />
wo es wichtig ist respektvolle<br />
und wertschätzende Begriffe<br />
zu verwenden. Schon die sprachliche<br />
Kultur in <strong>der</strong> Gruppe sagt eine Menge<br />
darüber aus, wie miteinan<strong>der</strong> umgegangen<br />
wird. Sexistische Witze zum Beispiel können die Vorstufe<br />
zu sexuellen Übergriffen sein. Wichtig ist es auch alle Hilfestellungen<br />
so zu machen, dass sie unmissverständlich sind<br />
<strong>–</strong> das heißt keine sexuelle Färbung haben. <strong>Das</strong> beginnt damit,<br />
wohin ich greife und dass die Hilfestellung auch für alle<br />
nachvollziehbar und erklärbar ist.<br />
F: Was kann ich als TrainerIn, ÜbungsleiterIn, InstuktorIn<br />
tun, wenn ich verdächtigt werde? An wen kann ich mich<br />
wenden etc.?<br />
KOOPERATIONEN<br />
A: Wie bereits gesagt, ist es auch im Falle einer Verdächtigung<br />
wichtig, sich professionell beraten zu lassen und<br />
keinesfalls zu verschweigen und zu vertuschen. Wenn bei<br />
einer Hilfestellung o<strong>der</strong> Anleitung beispielswiese eine unangenehme<br />
Situation entstanden ist wäre es wichtig, dass<br />
ich als TrainerIn meinen KollegInnen davon erzähle. Durch<br />
einen transparenten Umgang mit dem Thema Grenzen<br />
kann einerseits viel schwerer das Gerücht entstehen, ein<br />
Trainer / eine Trainerin käme Kin<strong>der</strong>n zu nahe, an<strong>der</strong>erseits<br />
ist es für TäterInnen viel schwerer, genau das zu tun!<br />
<strong>Das</strong> sogenannte „schlechte Geheimnis“ ist<br />
das Kernübel beim Thema sexueller<br />
Missbrauch und umso wichtiger<br />
ist es offen zu kommunizieren,<br />
am besten unter<br />
Beiziehung von Kin<strong>der</strong>schutzexpertInnen.<br />
Optimal ist es<br />
sicherlich, wenn<br />
bereits ein Verhaltenskodex<br />
bzw. Kin<strong>der</strong>schutzrichtlinien<br />
vorhanden<br />
sind.<br />
F: Was<br />
sind hilfreiche<br />
Schritte, um als<br />
Verein ‚gewaltfrei‘<br />
zu sein?<br />
A: Wir hoffen,<br />
dass möglichst viele<br />
Verbände und Vereine<br />
sich für die Einführung von<br />
Kin<strong>der</strong>schutzrichtlinien entscheiden.<br />
Hilfreich ist eine Kin<strong>der</strong>schutzcharta,<br />
<strong>der</strong> man beitreten kann<br />
und die klare Vorgaben zu all diesen Fragen<br />
beinhaltet. Konkret geht es zunächst um TrainerInnenschulungen,<br />
Workshops mit den Kin<strong>der</strong>n, Verfahrensrichtlinien,<br />
ja nach Struktur des Vereins.<br />
F: Gibt es so etwas wie eine Vision für den Kin<strong>der</strong>schutz?<br />
A: Sexuelle Gewalt findet ja meist im näheren Umfeld des<br />
Kindes, oft sogar innerhalb <strong>der</strong> Familie statt. Da gibt es für<br />
das Kind viel Angst und wenig Chancen auf Hilfe. Wenn <strong>der</strong><br />
<strong>Sport</strong>platz ein Ort <strong>der</strong> Hilfe werden könnte, wäre das schon<br />
sehr schön!<br />
ÖSTERREICH SPORT 25
FORTBILDUNG<br />
Social Media Workshop 2012<br />
Im November 2011 hat die<br />
<strong>BSO</strong> gemeinsam mit <strong>der</strong><br />
<strong>BSO</strong>-Jugendkommission<br />
zum ersten Mal eine Fortbildung<br />
zum Thema Social<br />
Media Marketing angeboten<br />
<strong>–</strong> mit Erfolg. Die Plätze waren<br />
innerhalb kürzester Zeit ausgebucht<br />
<strong>–</strong> die hohe Nachfrage<br />
verdeutlicht, dass die <strong>BSO</strong><br />
mit ihrem Angebot am Puls<br />
<strong>der</strong> Zeit ist.<br />
Damit möglichst viele <strong>BSO</strong>-<br />
Mitglie<strong>der</strong> von dieser Veranstaltung<br />
profitieren können, gab es heuer bereits im Juni<br />
wie<strong>der</strong> eine fachspezifische Fortbildung zum Thema „Facebook,<br />
Twitter & Co.“. Die Referentinnen kamen von <strong>der</strong><br />
renommierten Webagentur Liechtenecker.<br />
Die <strong>BSO</strong> verstärkt ihr Service und weitet ihr Fortbildungsangebot<br />
für Mitglie<strong>der</strong> aus: Am 19. Oktober findet in Wien<br />
zum ersten Mal ein Workshop zum Thema Sponsoring<br />
statt. Dieser soll verschiedene Fragen klären, so zum Beispiel:<br />
Was interessiert den potenziellen Sponsor? Warum<br />
betreiben Unternehmen überhaupt Sponsoring? Wie können<br />
attraktive Angebote für Sponsoren geschnürt werden?<br />
Mit Hans-Willy Brockes, Geschäftsführer <strong>der</strong> Europäischen<br />
Sponsoring-Börse, konnte die <strong>BSO</strong> einen echten Experten<br />
als Vortragenden gewinnen.<br />
Termin: Freitag, 19. Oktober 2012<br />
Ort: Wiener Haus des <strong>Sport</strong>s, Spiegelsaal<br />
Einlass ab 12:30 Uhr, Beginn: 13:00 Uhr, Ende: ca. 17:00 Uhr<br />
Inhalt:<br />
• Was interessiert den potenziellen Sponsor?<br />
• Warum betreiben Unternehmen Sponsoring?<br />
• Wie können attraktive Angebote für Sponsoren geschnürt<br />
werden?<br />
• Was sollten diese beinhalten: Werbe- und Medialeistungen,<br />
PR, Verkaufsför<strong>der</strong>ung, Hospitality, ...?<br />
26 ÖSTERREICH SPORT<br />
Der For<strong>der</strong>ung nach einer Teilung in zwei Leistungsgruppen<br />
(EinsteigerInnen, Fortgeschrittene) wurde bei diesem<br />
Termin berücksichtigt. Es gab dieses Mal zwei getrennte<br />
Arbeitsgruppen, welche in unterschiedlichen Räumen ausgerichtet<br />
wurden.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> anhaltenden Nachfrage ist eine Fortsetzung<br />
<strong>der</strong> Veranstaltungsreihe für den 23. November 2012 in Wien<br />
geplant. Angelehnt an den letzten Termin in Salzburg, werden<br />
die TeilnehmerInnen auch in Wien wie<strong>der</strong> in zwei Gruppen<br />
geteilt. Details zum Programm finden Sie im Internet auf<br />
www.bso.or.at/socialmedia<br />
<strong>BSO</strong>-Sponsoringworkshop<br />
© iStockphoto<br />
INFOBOX<br />
Anmeldungen bitte bis 16. November 2012 unter<br />
veranstaltung@bso.or.at mit dem Betreff „Social<br />
Media Workshop Wien“. Die Teilnahme ist kostenlos,<br />
die Anzahl <strong>der</strong> Plätze jedoch beschränkt.<br />
• Erfolgreiche Konzepte erstellen und diese bei Sponsoren<br />
präsentieren<br />
• Erfolgreiche Wege <strong>der</strong> Akquisition: Angebote und Konzepte,<br />
die für Sponsoren attraktiv sind!<br />
• Sponsorengewinnung per Telefon, per Brief und im persönlichen<br />
Gespräch<br />
Lernziele:<br />
• die Bedürfnisse eines Sponsors gezielt recherchieren<br />
• die Sponsorenakquise professionell vorbereiten und<br />
durchführen<br />
• attraktive Angebote für Sponsoren erstellen<br />
• maßgeschnei<strong>der</strong>te Angebots- und Konzepterstellung für<br />
Sponsoren<br />
INFOBOX<br />
Anmeldungen bitte bis 12. Oktober 2012 unter<br />
veranstaltung@bso.or.at mit dem Betreff „Sponsoringworkshop“.<br />
Die Teilnahme ist kostenlos, die<br />
Anzahl <strong>der</strong> Plätze jedoch beschränkt.
<strong>BSO</strong>-Medienworkshop<br />
Pressearbeit ist<br />
ein sehr wichtiger<br />
Bestandteil in <strong>der</strong><br />
Kommunikationspolitik<br />
je<strong>der</strong> Institution<br />
/ jedes Unternehmens<br />
und dazu<br />
ein wesentlicher Erfolgsfaktor.<br />
In unse- Von den spannenden Diskussionen in<br />
rer schnelllebigen Kleingruppen konnte jede/r profitieren<br />
Zeit gilt es, eigene<br />
Informationen so zu formulieren, dass diese aus <strong>der</strong> Masse<br />
an Eindrücken herausstechen. Der Informationsüberfluss,<br />
mit dem auch JournalistInnen täglich konfrontiert werden,<br />
führt zu einer selektiven Wahrnehmung. Mit entsprechend<br />
aufbereiteten Unterlagen steigert man die Wahrscheinlichkeit<br />
auf (mediale) Aufmerksamkeit. Die <strong>BSO</strong> möchte ihre Mitglie<strong>der</strong><br />
bei dieser Aufgabe unterstützen und lud daher auch im<br />
Jahr 2012 zum Medienworkshop ein, welcher bereits 2011<br />
ein großer Erfolg war. Am 31. August begrüßte das ExpertInnen-Team<br />
am Flughafen Graz TeilnehmerInnen mit hohen<br />
Erwartungen. Dabei gaben die ReferentInnen, allesamt<br />
Fachleute mit jahrelanger Erfahrung und großem Know-<br />
How, zunächst einen kurzen Überblick über ihre Fachge-<br />
Der Klassiker unter den TrainerInnenfortbildungen in Schielleiten<br />
war diesmal mit über 200 TeilnehmerInnen rekordverdächtig.<br />
Zum Thema „Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit<br />
von jugendlichen NachwuchsleistungssportlerInnen“ war<br />
<strong>der</strong> Andrang im BSFZ Schloss Schielleiten riesig. <strong>Das</strong> hochkarätige<br />
Referenten-Team mit Ass.Prof.Dr. Christian Haid<br />
(med. Uni. Innsbruck), Dr. Roland Werthner (BSPA Linz),<br />
Dr.phil. Martin Wünnemann und Manfred Agethen, MA (Uni.<br />
FORTBILDUNG<br />
biete. Danach wurden<br />
verschiedene<br />
Arbeitsgruppen<br />
gebildet, bei denen<br />
je ein/e ReferentIn<br />
eine Gruppe betreute<br />
und seinen/<br />
ihren jeweiligen, inhaltlichenSchwer-<br />
Ein eingespieltes Team: Mario Lug, Chrispunkt<br />
einbrachte. tian Huber und Katrin Zita (v.l.n.r.)<br />
Wichtig dabei ist:<br />
Es geht in erster Linie um die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit einschlägigen<br />
Themen anhand von Beispielen aus <strong>der</strong> Praxis.<br />
Es wurden u. a. Antworten auf folgende Fragen gegeben:<br />
Bei welchen Informationen ist es überhaupt sinnvoll, diese<br />
auch an JournalistInnen zu kommunizieren? Wodurch / womit<br />
kann man JournalistInnen in <strong>der</strong> Praxis verärgern? Was<br />
sind klassische No-Gos? Was sollte unbedingt beachtet<br />
werden? Welchen formalen Kriterien sollte die Pressearbeit<br />
entsprechen? Wie erstellt man einen zeitgemäßen, zweckmäßigen<br />
Presseverteiler? u.v.m. <strong>–</strong> Als Vortragende konnten<br />
gewonnen werden: Ing. Mag. Katrin Zita (selbstständige<br />
Journalistin), Mario Lug (selbstständiger Journalist) und Dr.<br />
Christian Huber (Geschäftsführer von uphill sports).<br />
<strong>BSO</strong>-TrainerInnenfortbildung<br />
Pa<strong>der</strong>born), Prof.Dr. Albert Gollhofer (Uni. Freiburg) sowie<br />
Mag. Andreas Vock (BSPA Wien), konnte den Anwesenden<br />
wertvolle Inputs übermitteln.<br />
Highlight des Fortbildungs-Wochenendes waren die<br />
abschließenden Praxisteile, wo sich die TeilnehmerInnen<br />
selbst in Übungen versuchen konnten und Möglichkeiten<br />
des Trainings mit Jugendlichen eindrucksvoll dargestellt<br />
wurden (siehe Fotos).<br />
ÖSTERREICH SPORT 27
SPORTHILFE<br />
Die <strong>Sport</strong>hilfe <strong>–</strong> ein zuverlässiger<br />
Partner für SpitzensportlerInnen<br />
94 Olympiamedaillen, hun<strong>der</strong>te Welt- und Europameistertitel, viele große Siege und rund 40 Millionen<br />
Euro an direkter För<strong>der</strong>ung für <strong>Österreich</strong>s Nachwuchs- und SpitzensportlerInnen <strong>–</strong> das ist die<br />
Bilanz von 40 Jahren <strong>Sport</strong>hilfe in <strong>Österreich</strong>.<br />
Seit 1971 steht die <strong>Sport</strong>hilfe zuverlässig an <strong>der</strong> Seite von<br />
<strong>Österreich</strong>s Nachwuchs- und SpitzensportlerInnen. Als gemeinnütziger<br />
Verein ohne staatliche Mittel unterstützt die<br />
<strong>Sport</strong>hilfe heimische SpitzensportlerInnen Jahr für Jahr mit<br />
För<strong>der</strong>leistungen im Wert von mehr als 2,1 Millionen Euro,<br />
Tendenz trotz <strong>der</strong> schwierigen Wirtschaftslage steigend.<br />
In den vier Jahrzehnten ihres Bestehens konnten sich rund<br />
2.300 AthletInnen auf die <strong>Sport</strong>hilfe verlassen, rund 40 Millionen<br />
Euro wurden für <strong>Österreich</strong>s <strong>Sport</strong> aufgebracht. Im<br />
Jubiläumsjahr „40 Jahre <strong>Österreich</strong>ische <strong>Sport</strong>hilfe“ initiierte<br />
<strong>Sport</strong>hilfe-Präsident BM Mag. Norbert Darabos einen<br />
historischen Schritt: Seit Jänner 2012 werden auch <strong>Sport</strong>lerInnen<br />
mit Behin<strong>der</strong>ung von <strong>der</strong> <strong>Sport</strong>hilfe gleichgestellt<br />
geför<strong>der</strong>t.<br />
Aktuell stehen rund 560 AthletInnen im Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Sport</strong>hilfe.<br />
Die För<strong>der</strong>ung wird je nach erbrachten Leistungen direkt<br />
an den AthletInnen ausbezahlt. Die Einstufung erfolgt durch<br />
eine Kommission, <strong>der</strong> auch Vertreter von <strong>Sport</strong> im Heer, <strong>der</strong><br />
<strong>BSO</strong>, dem <strong>Sport</strong>ministerium, dem ÖOC und AthletInnenvertreterInnen<br />
<strong>der</strong> <strong>Sport</strong>hilfe sowie <strong>–</strong> für die <strong>Sport</strong>lerInnen<br />
mit Behin<strong>der</strong>ung <strong>–</strong> VertreterInnen vom Behin<strong>der</strong>tensportverband<br />
und dem Paralympischen Committee angehören.<br />
Felix Gottwald, <strong>Österreich</strong>s erfolgreichster Olympia-Teilnehmer:<br />
„Einen Anteil am Erfolg meiner sieben Olympiamedaillen hat auch<br />
die <strong>Österreich</strong>ische <strong>Sport</strong>hilfe. Die <strong>Sport</strong>hilfe hat viel für den österreichischen<br />
<strong>Sport</strong> getan.“<br />
28 ÖSTERREICH SPORT<br />
Ludwig Paischer: „Die <strong>Sport</strong>hilfe begleitet mich schon über viele<br />
Jahre und stellt das nötige finanzielle Fundament. Ich bin dankbar<br />
dafür.“<br />
Die <strong>Sport</strong>hilfe erhält keine öffentlichen Mittel, die Mittelaufbringung<br />
erfolgt über Partnerschaften, allen voran mit den<br />
<strong>Österreich</strong>ischen Lotterien, Fundraising-Aktivitäten, Veranstaltungen<br />
und Partnerschaften mit namhaften heimischen<br />
Unternehmen, die in <strong>der</strong> <strong>Sport</strong>hilfe die ideale Anlaufstelle für<br />
die Wahrnehmung ihrer gesellschaftlichen Verantwortung<br />
finden. Die Partnerschaft mit den <strong>Österreich</strong>ischen Lotterien<br />
besteht bereits seit mehr als 25 Jahren. Von A1 über Coca-<br />
Cola bis hin zu Citroen, Wüstenrot o<strong>der</strong> E.ON finden sich<br />
eine Reihe von weiteren namhaften Firmen im Partnerpool<br />
<strong>der</strong> <strong>Sport</strong>hilfe.<br />
Viele Initiativen wie das beliebte rot weiß rote Band (<strong>Sport</strong>hilfe-Quiz<br />
ab den 1970er Jahren) waren Haupteinnahmequellen<br />
<strong>der</strong> <strong>Sport</strong>hilfe zu Gunsten <strong>der</strong> heimischen <strong>Sport</strong>lerInnen.<br />
Nach wie vor haben die <strong>Sport</strong>fans immer wie<strong>der</strong><br />
die Möglichkeit, die AthletInnen über die <strong>Sport</strong>hilfe aktiv zu<br />
för<strong>der</strong>n, aktuell etwa über die <strong>Sport</strong>hilfe-För<strong>der</strong>-SMS 0664<br />
660 1971.<br />
Die <strong>Sport</strong>hilfe übernimmt für die SpitzensportlerInnen<br />
auch Verantwortung. So kommt <strong>der</strong> Sensibilisierung auf die<br />
Zeit nach <strong>der</strong> aktiven Karriere große Bedeutung zu. Während<br />
<strong>der</strong> Laufbahn steht den AthletInnen die WIFI <strong>Sport</strong>hilfe-Akademie<br />
offen. Zahlreiche weitere gezielte Angebote<br />
im ‚Athletes Care Program’ sollen den SpitzensportlerInnen<br />
© <strong>Sport</strong>hilfe/GEPA (2)
die volle Konzentration auf den <strong>Sport</strong> ermöglichen. Beispiele<br />
sind <strong>der</strong> ARBÖ, Citroen, das WIFI o<strong>der</strong> auch die Wiener<br />
Städtische mit einer speziell auf <strong>Sport</strong>lerInnen ausgerichteten<br />
Unfallversicherung.<br />
Wie kaum eine an<strong>der</strong>e Institution in <strong>Österreich</strong> hat die<br />
<strong>Sport</strong>hilfe für die <strong>Sport</strong>lerInnen in den letzten Jahren neben<br />
<strong>der</strong> finanziellen För<strong>der</strong>ung auch als „Stimme <strong>der</strong> AthletInnen“<br />
an Bedeutung gewonnen. Ein Beispiel ist die Image-<br />
Michael Cepic neuer Geschäfts-<br />
führer bei <strong>der</strong> NADA Austria<br />
Bei <strong>der</strong> Generalversammlung am 18.07.2012 wurde Mag.<br />
Michael Cepic beginnend mit 01.08.2012 zum neuen Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA<br />
Austria) bestellt. Der Wiener war nach seinem BWL-Studium<br />
und einem Studienaufenthalt in den USA vorwiegend in<br />
leitenden Positionen in <strong>der</strong> Privatwirtschaft tätig. In seiner<br />
aktiven sportlichen Karriere feierte er unter an<strong>der</strong>em zwei<br />
Vizestaatsmeistertitel und eine Europacup-Teilnahme im<br />
Basketball. In den letzten zehn Jahren widmete sich Cepic<br />
neben seiner beruflichen Laufbahn verstärkt auch <strong>der</strong> Nachwuchsarbeit<br />
im leistungsorientierten Basketball. Seine Aufgaben<br />
sieht Cepic durch das Anti-Doping <strong>Bundes</strong>gesetz klar<br />
vorgegeben: „Wir werden den Gesetzesauftrag zu 100 Pro-<br />
Ein Führungswechsel bedeutet meist auch Verän<strong>der</strong>ung.<br />
Umso mehr, wenn drei Viertel des Teams wechseln. Die<br />
Akzente, die dabei gesetzt wurden, sind deutlich. Ein Gutteil<br />
<strong>der</strong> neuen Vorstandsmitglie<strong>der</strong> hat eine eigene Spitzensportvergangenheit.<br />
Der neu bestellte Referent für Behin<strong>der</strong>tensport<br />
ist selbst Teilnehmer <strong>der</strong> Paralympics 2012.<br />
Der OeSV bekennt sich zum Spitzensport und entwickelt<br />
<strong>der</strong>zeit ein Integratives Segelspitzensportkonzept zur geplanten<br />
und nachhaltigen Erzielung von Erfolgen und zur<br />
Entwicklung ganzheitlich ausgebildeter SegelsportlerInnen<br />
(Stichwort: Karriere danach). Dieses geht auf neue Struktu-<br />
AKTUELLES<br />
kampagne „Leistung.Fairplay.Miteinan<strong>der</strong>.“, mit <strong>der</strong> die<br />
<strong>Sport</strong>hilfe für den Ruf von <strong>Österreich</strong>s SpitzensportlerInnen<br />
eingetreten ist.<br />
<strong>Bundes</strong>präsident Dr. Heinz Fischer gratulierte anlässlich<br />
des 40jährigen Bestehens: „Durch die innovative und kreative<br />
Arbeit <strong>der</strong> <strong>Sport</strong>hilfe gelingt es, den heimischen Nachwuchs-<br />
und Spitzensport in ambitionierter Weise zu pflegen<br />
und zu unterstützen.“<br />
zent erfüllen und bei jedem Verdacht auf Verstoß gegen die<br />
Anti-Doping Bestimmungen entsprechende Verfahren einleiten“.<br />
Neben dem Dopingkontroll-Programm und <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />
mit staatlichen Ermittlungsbehörden, betont<br />
<strong>der</strong> neue NADA-Geschäftsführer vor allem auch die Wichtigkeit<br />
<strong>der</strong> Präventionsarbeit: „Der wichtigste Punkt muss sein,<br />
bei jungen NachwuchssportlerInnen durch Aufklärung und<br />
Information mitzuhelfen, dass sie sich für einen Weg ohne<br />
Doping entscheiden. Nur das kann die Zukunft des <strong>Sport</strong>s<br />
sein!“ Dazu sei vor allem auch die Zusammenarbeit mit den<br />
Verbänden notwendig: „Im Sinne des sauberen <strong>Sport</strong>s müssen<br />
wir die Kräfte bündeln und gemeinsam gegen Doping<br />
und Medikamentenmissbrauch im <strong>Sport</strong> vorgehen.“<br />
Mag. Herbert Houf Präsident des<br />
<strong>Österreich</strong>ischen Segel-Verbands<br />
ren im Trainerbereich genauso ein, wie auf die Schnittstellen<br />
zwischen Nachwuchs- und Spitzensport. Ein Segelinternat<br />
in Neusiedl soll zum Motor <strong>der</strong> Nachwuchsarbeit werden.<br />
Als kleines Land müssen wir bei <strong>der</strong> Talentsuche, -erkennung<br />
und -för<strong>der</strong>ung beson<strong>der</strong>s effizient sein. Als technische<br />
<strong>Sport</strong>art erfor<strong>der</strong>t Segeln einen hohen finanziellen Einsatz.<br />
Damit unter diesen Rahmenbedingungen Erfolg keine<br />
Frage des Zufalls o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Finanzkraft einzelner wird, müssen<br />
wir als Verband einspringen. Dafür die nötigen finanziellen<br />
Mittel aufzubringen, ist eine Herausfor<strong>der</strong>ung, die wir<br />
annehmen und durch Professionalität meistern wollen.<br />
ÖSTERREICH SPORT 29
AKTUELLES<br />
<strong>BSO</strong> zeigt in Alpbach Perspektiven<br />
für <strong>Sport</strong> & Integration<br />
<strong>Sport</strong>vereine und ihr Integrationspotenzial <strong>–</strong> welchen Beitrag kann <strong>der</strong> organisierte <strong>Sport</strong> leisten? Die<br />
<strong>BSO</strong> lud beim Forum Alpbach zum Gedankenaustausch ein.<br />
Am 21.08.2012 war es wie<strong>der</strong> soweit: Die <strong>Österreich</strong>ische<br />
<strong>Bundes</strong>-<strong>Sport</strong>organisation (<strong>BSO</strong>) eröffnete den Dialog:<br />
„<strong>Sport</strong> und Integration: Doppelsieg 2040?!“, so lautete <strong>der</strong><br />
Titel des Arbeitskreises, welcher im Rahmen des Europäischen<br />
Forum Alpbach organisiert wurde. Gemeinsam sollte<br />
erarbeitet werden, welche konkreten Maßnahmen <strong>der</strong> <strong>Sport</strong><br />
setzen kann, um integrationspolitische Bemühungen zu unterstützen.<br />
Der im Titel angeführte Doppelsieg bezieht sich dabei auf<br />
die Win-Win-Situationen für die österreichische Gesellschaft<br />
und den organisierten <strong>Sport</strong>: Der <strong>Sport</strong> mit seinem großen,<br />
vielschichtigen Vereinsangebot bietet allen Bürgerinnen und<br />
Bürgern die Möglichkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe und<br />
kann somit zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund<br />
beitragen. An<strong>der</strong>erseits profitieren <strong>Sport</strong>verbände<br />
und -vereine von einer kulturell vielfältigen Atmosphäre, v. a.<br />
aber stellen Migrantinnen und Migranten eine attraktive Zielgruppe<br />
dar, sei es als potenzielle <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler,<br />
Funktionärinnen und Funktionäre o<strong>der</strong> aber Trainerinnen<br />
und Trainer.<br />
Davon, dass <strong>Sport</strong> eine gute Möglichkeit ist, um rasche<br />
Integration zu för<strong>der</strong>n, ist <strong>BSO</strong>-Präsident Dr. Peter Wittmann<br />
überzeugt: „Integration durch den <strong>Sport</strong> ist für mich<br />
die einfachste und beste Möglichkeit für eine rasche und<br />
nachhaltige Integration. Im <strong>Sport</strong> passiert dies freiwillig und<br />
ohne jeden Zwang, ganz natürlich. Dazu kommt die soziale<br />
Komponente, vor allem in Mannschaftssportarten, wo man<br />
Angeregte Diskussionen beim <strong>BSO</strong>-Arbeitskreis<br />
30 ÖSTERREICH SPORT<br />
gemeinsam etwas erreichen<br />
kann und die Leistung<br />
anerkannt wird.“<br />
Die <strong>BSO</strong> war dieses<br />
Jahr bereits zum 2. Mal beim Europäischen Forum Alpbach.<br />
Als Dachorganisation des organisierten <strong>Sport</strong>s in unserem<br />
Land setzt sie seit einigen Jahren einen Akzent auf das Thema<br />
<strong>Sport</strong> im Sinne einer Querschnittsmaterie. <strong>Sport</strong> soll<br />
demnach nicht als isolierter Bereich gesehen werden, son<strong>der</strong>n<br />
als ein Teilbereich mit Verbindungen bzw. Wechselwirkungen<br />
zu an<strong>der</strong>en relevanten Gebieten. So wird dem <strong>Sport</strong><br />
ein hohes Integrationspotenzial zugeschrieben. „Wichtig ist<br />
es, Ideen zu sammeln und gemeinsam zu erarbeiten, wie<br />
dieses Potenzial am besten genützt werden kann und welche<br />
Rahmenbedingungen notwendig sind um dies zu realisieren.<br />
Ebenfalls müssen wir mitbedenken, wie <strong>der</strong> Transfer<br />
erfolgreicher Integrationsprozesse in an<strong>der</strong>er Bereiche,<br />
in das Leben außerhalb des <strong>Sport</strong>s, von Vereinen optimal<br />
begleitet werden kann“, zeigt sich <strong>BSO</strong>-Geschäftsführerin<br />
Mag. Barbara Spindler motiviert.<br />
Sich dieser Frage zu stellen ist wichtig, denn: <strong>Österreich</strong><br />
ist seit Jahrzehnten eines <strong>der</strong> europäischen Län<strong>der</strong> mit<br />
<strong>der</strong> höchsten Einwan<strong>der</strong>ungsquote <strong>–</strong> mittlerweile haben<br />
rund ein Drittel <strong>der</strong> jungen Menschen in <strong>Österreich</strong> Migrationshintergrund.<br />
Eine <strong>der</strong> größten gesellschaftspolitischen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen in den nächsten Jahrzehnten wird die<br />
Entspannung des Themenfeldes „Migration und Integration“<br />
sein. Damit greift die <strong>BSO</strong> einen aktuell intensiv diskutierten<br />
Themenbereich auf, <strong>der</strong> sich auch stimmig in das Motto <strong>der</strong><br />
„Perspektiven“, „Europa 2040: Herausfor<strong>der</strong>ungen und Visionen“,<br />
einfügt.<br />
Gemeinsam mit einem hochkarätigen Team an Referentinnen<br />
und Referenten diskutierten die Teilnehmenden, um<br />
zunächst eine Vision vom Doppelsieg 2040 zu skizziert und<br />
danach mögliche gemeinsame Maßnahmen und Schritte für<br />
die Umsetzung <strong>der</strong> Ziele zu erarbeiten.<br />
Für die Mo<strong>der</strong>ation <strong>der</strong> einzelnen Diskussionsrunden<br />
konnten folgende Persönlichkeiten gewonnen werden:<br />
• Abg.z.NR Dr. Peter Wittmann: <strong>BSO</strong>-Präsident, ASKÖ-<br />
Präsident<br />
• Mag. Rainer Rößlhuber: SPORTUNION-Generalsekretär<br />
und Vertreter des <strong>Sport</strong>s beim Nationalen Aktionsplan für
Integration (Experte Handlungsfeld „<strong>Sport</strong> und Freizeit“,<br />
ExpertInnenrat für Integration)<br />
• Ex-Schwimm-Ikone Mirna Jukic<br />
• Dipl. Betriebswirtin Heike Kübler: DOSB, stv. Ressortleiterin<br />
Chancengleichheit und Diversity, Programm „Integration<br />
durch <strong>Sport</strong>“<br />
• Assoz. Prof. Dr. Minas Dimitriou: Universität Salzburg,<br />
Forschungsschwerpunkt <strong>Sport</strong> & Gesellschaft, im Speziellen<br />
<strong>Sport</strong>journalismus<br />
Mirna Jukic zieht ein sehr positives Resümee: „Wichtig<br />
ist die Vernetzungsarbeit und Erfahrungen auszutauschen<br />
und zu sehen: Was hat bei uns funktioniert, was bei an<strong>der</strong>en,<br />
was können wir bei uns versuchen. Diese Veranstaltung<br />
sollte man defi nitiv beibehalten und regelmäßig durchführen“.<br />
Minas Dimitriou, Professor an <strong>der</strong> Universität Salzburg<br />
und Experte für <strong>Sport</strong> und Gesellschaft sowie <strong>Sport</strong>journalismus<br />
schließt sich <strong>der</strong> ehemaligen Schwimmerin an und<br />
präzisiert: „<strong>Das</strong> Thema sollte man in regelmäßig stattfi ndenden<br />
Workshops wie <strong>der</strong> heutigen Veranstaltung, auch unter<br />
Berücksichtigung verschiedener Zielgruppen, erarbeiten.<br />
Meiner Meinung nach sollte man zukünftig verstärkt Migrantinnen<br />
und Migranten dazu einladen und zwar jene aus<br />
<strong>der</strong> Basis. Von diesen können wir noch sehr viel lernen“.<br />
„Die gewählte Methode fi nde ich sehr positiv, weil diese<br />
für eine breite Diskussion gesorgt hat. Ich fi nde auch die<br />
län<strong>der</strong>übergreifende Vernetzung wichtig und gut. Spannend<br />
wäre es 2040 wie<strong>der</strong> Bilanz zu ziehen und zu sehen, welche<br />
Meilensteine umgesetzt bzw. ob die Perspektive verwirklicht<br />
werden konnte. Erfolgreich ist für mich, wenn es Normalität<br />
ist, dass Integration überall mitgedacht wird <strong>–</strong> in allen<br />
Handlungsfel<strong>der</strong>n. Ich kann sehr viel mitnehmen und bin mit<br />
<strong>der</strong> Diskussion sehr zufrieden“, zeigt sich Heike Kübler vom<br />
DOSB, Zuständige für das Programm „Integration durch<br />
<strong>Sport</strong>“, erfreut.<br />
<strong>BSO</strong> Cristall Gala 2012<br />
Auch dieses Jahr wird die <strong>Österreich</strong>ische <strong>Bundes</strong>-<strong>Sport</strong>organisation<br />
am 9. November 2012 bei <strong>der</strong> Cristall Gala<br />
im Studio 44 <strong>–</strong> Haus <strong>der</strong> Lotterien jene Menschen, die ihre<br />
Zeit, ihr Engagement und ihre Kompetenz in den Dienst des<br />
<strong>Sport</strong>s stellen, ehren. Mit Cristall-Trophäen aus dem Hause<br />
Swarovski werden die Top-Funktionärin und <strong>der</strong> Top-Funktionär,<br />
<strong>der</strong> Top-<strong>Sport</strong>verein, die Top-Trainerpersönlichkeit<br />
und das Frauen-Power-Projekt ausgezeichnet. Die geehrten<br />
Persönlichkeiten bzw. Institutionen dienen hinter den<br />
Kulissen als Motor des <strong>Sport</strong>s <strong>–</strong> und auch sie sollten einmal<br />
am Siegerpodest stehen dürfen!<br />
Wählen Sie Ihre Favoriten und<br />
nehmen Sie an <strong>der</strong> Abstimmung<br />
auf unserer Website<br />
teil. Von 2. bis 16. Oktober<br />
können Sie auf www.bso.<br />
or.at/cristall-gala-wahl die<br />
diesjährigen Siegerinnen und<br />
Sieger mitbestimmen. Wir<br />
freuen uns auf zahlreizahlreiche Teilnahme am VoVoting. AKTUELLES<br />
<strong>Das</strong> <strong>BSO</strong>-ReferentInnenteam (v.l.n.r.): Prof. Dr. Minas Dimitriou von<br />
<strong>der</strong> Universität Salzburg, SPORTUNION-GS Mag. Rainer Rößlhuber,<br />
Mirna Jukic, <strong>BSO</strong>-Präsident Dr. Peter Wittmann, <strong>BSO</strong>-GF<br />
Mag. Barbara Spindler und DOSB-Referentin Heike Kübler<br />
Rainer Rößlhuber, <strong>der</strong> Generalsekretär <strong>der</strong> SPORTUNION<br />
<strong>Österreich</strong>, zieht nach Alpbach ebenfalls eine positive Bilanz:<br />
„Die Präsenz <strong>der</strong> <strong>BSO</strong> als Institution des <strong>Sport</strong>s beim<br />
Forum Alpbach halte ich für äußerst wichtig. <strong>Das</strong> gibt dem<br />
<strong>Sport</strong> die Chance, seine Leistungen für die Gesellschaft<br />
darzustellen. <strong>Das</strong> Thema ist heute jedoch nicht abgeschlossen,<br />
son<strong>der</strong>n ein guter Startschuss und eine Vertiefung, um<br />
es in die tägliche Arbeit in den Verbänden mitzunehmen.<br />
Auch von <strong>der</strong> <strong>BSO</strong> sollte weiter massiv auf dieses Thema<br />
gesetzt werden.“<br />
Bereits im Vorfeld des Arbeitskreises hatten Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer die Möglichkeit sich auszutauschen<br />
bzw. neue Bekanntschaften zu schließen: Der <strong>BSO</strong>-Mittagsempfang<br />
im Ambiente des Alpbacherhofs bot die dafür<br />
passende Plattform. Neben den Referentinnen und Referenten<br />
und Vertreterinnen und Vertretern des organisierten<br />
<strong>Sport</strong>s, war auch StS. Sebastian Kurz anwesend.<br />
ÖSTERREICH SPORT 31
DACHVERBÄNDE<br />
DAS Trainingszentrum<br />
für Vereine<br />
Club SPORTUNION Nie<strong>der</strong>öblarn im Herbst 2012 zu vergünstigten<br />
Konditionen!<br />
Der Club SPORTUNION Nie<strong>der</strong>öblarn<br />
ganz in <strong>der</strong> Nähe von Schladming und<br />
am Fuße des Grimming gelegen, bietet<br />
ideale Trainingsbedingungen für alle,<br />
die einen sportlichen Aufenthalt genießen<br />
wollen. Unter an<strong>der</strong>em stehen den<br />
Vereinen eine Dreifachtennishalle, ein<br />
Fitnessraum mit mo<strong>der</strong>nster Einrichtung,<br />
ein Aerobicsaal mit Spiegelfront<br />
sowie eine Mehrzwecksporthalle mit<br />
<strong>Sport</strong>groß- und Kleingeräten und einer<br />
Kletterwand zur Verfügung. Alle Trainingseinrichtungen<br />
sind mit Parkett-<br />
32 ÖSTERREICH SPORT<br />
boden ausgelegt. Der Club SPORT-<br />
UNION Nie<strong>der</strong>öblarn verfügt über 45<br />
Zimmer mit 125 Betten, ein Café und<br />
zwei topausgestattete Seminarräume<br />
für Vorträge und Meetings.<br />
Vollpension Erwachsene/Tag: 36,-€ *<br />
* Termine:<br />
21.10. <strong>–</strong> 26.10.2012<br />
25.11. <strong>–</strong> 22.12.2012<br />
INFOBOX<br />
Club SPORTUNION Nie<strong>der</strong>öblarn<br />
Nie<strong>der</strong>öblarn 83, A-8960 Nie<strong>der</strong>öblarn<br />
Tel: 03684 606 60<br />
E-Mail: welcome@club-sportunion.at • Internet: www.club-sportunion.at<br />
Völkerball al<br />
von Fair Play<br />
Viele Generationen an Schulkin<strong>der</strong>n<br />
spielten Völkerball. Bewegungsgeschick,<br />
Fang- und Treffsicherheit, aber<br />
auch Teamgeist sind gefragt. Diesen<br />
Umstand nutzt <strong>der</strong> ASVÖ Vorarlberg<br />
zur Initiative „Völkerball, Fairness &<br />
Fun“ (VFF). Soziale Werte, Stärkung<br />
<strong>der</strong> Klassengemeinschaft verbunden<br />
mit Spaß am Spiel werden mit diesem<br />
Projekt den SchülerInnen in Haupt-<br />
und Mittelschule vermittelt. Umgesetzt<br />
wird die ASVÖ-Initiative in Vorarlberg,<br />
Tirol und Wien.<br />
Basis ist ein Workshop für „Bewegung<br />
und <strong>Sport</strong>“ für Schulklassen, bei<br />
dem sie in <strong>der</strong> „Fair Play Box“ eigene<br />
Erfahrungen sammeln und an Landes-
s Vermittler<br />
meisterschaften im Völkerball teilnehmen<br />
können. Neben einer Steigerung<br />
<strong>der</strong> konditionellen Fähigkeiten sollen<br />
insbeson<strong>der</strong>e die sozialen Fähigkeiten<br />
erhöht und erweitert werden, Stichwort:<br />
Achtsamkeit, Respekt und Vertrauen.<br />
2011 wurden österreichweit<br />
38 Workshops und 7 Völkerballbegegnungen<br />
mit 1.800 beteiligten SchülerInnen<br />
durchgeführt.<br />
Weitere Informationen fi nden Sie im<br />
Internet auf www.voelkerball.cc<br />
Die ASKÖ war heuer erstmals Partner<br />
von Europas größtem Radetappenrennen<br />
für die Kategorie U17. 23 Mannschaften<br />
aus 18 Nationen tourten im<br />
Rahmen <strong>der</strong> 27. Internationalen Radjugendtour<br />
durch das Burgenland, die<br />
Steiermark und Nie<strong>der</strong>österreich.<br />
Michael Maurer, Generalsekretär <strong>der</strong><br />
ASKÖ-<strong>Bundes</strong>organisation, strich die<br />
Wichtigkeit hervor: „Die ASKÖ ist sehr<br />
froh, eine Partnerschaft für die größte<br />
Nachwuchs-Radrundfahrt Europas<br />
eingegangen zu sein. Es ist ja eine <strong>der</strong><br />
Kernaufgaben von Dachverbänden,<br />
im Leistungssport die Basisarbeit in<br />
<strong>der</strong> Jugendför<strong>der</strong>ung so weit zu unterstützen,<br />
dass die Grundlagen für eine<br />
DACHVERBÄNDE<br />
ASKÖ ist Hauptpartner<br />
<strong>der</strong> int. Radjugendtour<br />
spätere Spitzensportkarriere gelegt<br />
werden können.“<br />
Die erste Etappe in Deutsch Kaltenbrunn<br />
verlief aus <strong>Österreich</strong>ischer<br />
Sicht erfreulich, da <strong>der</strong> Tiroler Benjamin<br />
Brkic gewann. Am Schluss war<br />
aber <strong>der</strong> Schweizer Patrick Müller <strong>der</strong><br />
große Gewinner dieser Tour. Berichte<br />
und Fotos fi nden Sie online unter<br />
www.lrv-burgenland.at<br />
Bild unten: ASKÖ-Präsident Wittmann<br />
dem Gewinner Patrick Müller<br />
ÖSTERREICH SPORT 33<br />
© LRV Burgenland
SERVICE<br />
Datenschutz im <strong>Sport</strong><br />
Persönliche Daten von Mitglie<strong>der</strong>n werden von <strong>Sport</strong>vereinen<br />
aus verschiedenen Gründen und entsprechend den<br />
jeweiligen Anfor<strong>der</strong>ungen in unterschiedlichem Ausmaß<br />
erhoben und verwaltet. Welche wesentlichen Grundlagen<br />
dabei zu beachten sind, wird in dieser kurzen Darstellung<br />
zusammengefasst.<br />
Geheimhaltung<br />
Ein wesentliches Prinzip dabei ist das Grundrecht von je<strong>der</strong>mann<br />
auf Geheimhaltung seiner persönlichen Daten in<br />
Hinblick auf die Achtung seines Privat- und Familienlebens.<br />
Dem gesetzlichen Datenschutz unterliegen grundsätzlich<br />
persönliche Daten, also solche, die Rückschlüsse auf eine<br />
bestimmte Person zulassen. Diese persönlichen Daten sind<br />
geheim zu halten, sofern sie nicht allgemein verfügbar sind<br />
(wie zum Beispiel ein Eintrag im Telefonbuch) o<strong>der</strong> keine<br />
Rückführbarkeit auf eine bestimmte Person zulassen. An<strong>der</strong>enfalls<br />
muss eine Zustimmung zur Verwendung dieser<br />
persönlichen Daten von <strong>der</strong> betreffenden Person vorliegen,<br />
damit diese Daten <strong>–</strong> und auch das nur im Rahmen des vorher<br />
vereinbarten Zweckes <strong>–</strong> rechtmäßig verwendet werden<br />
können. Personenbezogene Daten wie Name, Geburtsdatum,<br />
Anschrift und ähnliche Informationen, wie z. B. eine<br />
Matrikelnummer o<strong>der</strong> eine Nummer des zentralen Mel<strong>der</strong>egisters,<br />
stellen ebenfalls persönlichen Daten dar. Sind die<br />
Daten jedoch soweit anonymisiert, dass die Identität des<br />
Betroffenen nicht mehr feststellbar ist, dann gelten diese<br />
nicht mehr als personenbezogene Daten im Sinne des Datenschutzgesetzes.<br />
Unter sensiblen Daten sind nach dem<br />
Datenschutzgesetz unter an<strong>der</strong>em gesundheitsbezogene<br />
Daten (z. B. über bestimmte Krankheiten, aber auch solche<br />
über Religion, ethnische Herkunft, Gewerkschaftszugehörigkeit<br />
und Sexualleben), zu verstehen. Gerade im Trainingsbereich<br />
kann dies zum Beispiel im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />
Erfassung von Blutwerten relevant sein. Die Verarbeitung<br />
sensibler Daten unterliegt noch strengeren Regeln und darf<br />
erst nach erfolgter Meldung an die Datenschutzregister aufgenommen<br />
werden.<br />
Mitglie<strong>der</strong>verwaltung durch Vereine<br />
Je<strong>der</strong> Verein, <strong>der</strong> die Daten seiner Mitglie<strong>der</strong> erhebt und verwaltet,<br />
muss daher die Zustimmung <strong>der</strong> Betroffenen dafür<br />
einholen. Üblicherweise geschieht das durch Zustimmungserklärungen<br />
auf Beitrittsformularen, in denen die Mitglie<strong>der</strong><br />
einer konkreten Verwendung ihrer personenbezogenen Daten<br />
durch den Verein zustimmen.<br />
Die Anfor<strong>der</strong>ungen an eine solche Zustimmung sind relativ<br />
streng. Nach dem österreichischen Datenschutzgesetz<br />
34 ÖSTERREICH SPORT<br />
muss von jedem/je<strong>der</strong> Betroffenen eine solche Zustimmung<br />
zur Verwendung seiner Daten gültig, ohne Zwang und in<br />
Kenntnis <strong>der</strong> Sachlage für den konkreten Fall abgegeben<br />
werden. Diese Zustimmung muss nur dann ausdrücklich<br />
erfolgen, wenn sensible Daten verarbeitet werden, an<strong>der</strong>enfalls<br />
ist auch eine schlüssige Zustimmung möglich. Gerade<br />
bei <strong>der</strong> freiwilligen Angabe von Daten eines Mitgliedes o<strong>der</strong><br />
im Rahmen des Beitrittes in den Verein wird eine solche<br />
schlüssige Zustimmung anzunehmen sein. Allerdings ist bei<br />
einer schlüssigen Zustimmung aber darauf zu achten, dass<br />
<strong>der</strong> Verwendungszweck nicht überschritten wird.<br />
Problematisch wird es dann, wenn ein Verein die Daten<br />
seiner Mitglie<strong>der</strong> an einen an<strong>der</strong>en Verein, an übergeordnete<br />
Verbände und ähnliche Vereine weitergeben will. Nach den<br />
Bestimmungen des Datenschutzgesetzes ist diese Weitergabe<br />
von Daten nur dann zulässig, wenn sie entwe<strong>der</strong> so<br />
anonym sind, dass sie dem Datenschutzgesetz nicht mehr<br />
unterliegen, o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Weitergabe von <strong>der</strong> Zustimmung<br />
<strong>der</strong> Betroffenen gedeckt ist. Dafür muss allerdings bereits<br />
bei Abgabe <strong>der</strong> Zustimmungserklärung den Betroffenen<br />
konkret aufgezählt sein, an wen die Daten weitergegeben<br />
werden können.<br />
Was die Verarbeitung <strong>der</strong> persönlichen Daten durch einen<br />
Verein anbelangt, ist zu berücksichtigen, dass zwar<br />
grundsätzlich jede Datenverarbeitung dem Datenschutzregister<br />
gemeldet werden muss, dass aber sogenannte<br />
„Standardanwendungen“ davon ausgenommen sind.<br />
Standardanwendungen sind zwar von <strong>der</strong> Meldepflicht<br />
ausgenommen, enthalten allerdings keine sensiblen Daten.<br />
Nach den <strong>der</strong>zeit geltenden Musterverordnungen erfasst<br />
die Standardanwendung „Mitglie<strong>der</strong>verwaltung“, die auch<br />
Vereine betrifft, die<br />
• Führung von Mitgliedsverzeichnissen,<br />
• die Evidenz <strong>der</strong> Mitglieds- und För<strong>der</strong>ungsbeiträge,<br />
• den Verkehr mit den Mitglie<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ern sowie<br />
auch die<br />
• dazu erstellte und archivierte Korrespondenz.<br />
Daten wie Mitgliedsnummer, Name o<strong>der</strong> Bezeichnung<br />
<strong>der</strong> Organisation, Anrede/Geschlecht, Geburtsdatum, Anschrift,<br />
Telefonnummern, Beruf, Mitglie<strong>der</strong>kategorie, Einund<br />
Austrittsdaten, Beiträge, Auszeichnungen und Ehrungen,<br />
bekannt gegebene Interessen und Spezialgebiete,<br />
vereinszweckrelevante Aktivitäten und Teilnahme an Veranstaltungen<br />
und Bankverbindung sind <strong>der</strong>zeit von dieser<br />
Standardanwendung erfasst.<br />
Sollte ein Verein nicht selbst die Daten seiner Mitglie<strong>der</strong><br />
erfassen und verwalten, dann besteht auch die Möglich- Anzeige
keit, einen externen Dienstleister damit zu befassen. Dabei<br />
bleibt jedoch <strong>der</strong> Verein gegenüber den Mitglie<strong>der</strong>n, welche<br />
die Daten zur Verfügung stellen, selbst verpfl ichtet, Datenschutzrechte<br />
zu wahren. Für eine solche Vereinbarung mit<br />
einem dritten Dienstleister empfi ehlt die Datenschutzkommission<br />
den Abschluss einer Mustervereinbarung, welche<br />
diese Datenweitergabe regelt.<br />
<strong>Das</strong> Datenschutzgesetz sieht auch vor, dass Betroffene,<br />
die ihre Daten bekanntgegeben haben, je<strong>der</strong>zeit berechtigt<br />
sind, die Richtigstellung von Daten, die Auskunft darüber,<br />
welche Daten von ihnen gespeichert und verarbeitet sind<br />
sowie auch die Löschung von Daten zu verlangen.<br />
Je<strong>der</strong> Verein ist verpfl ichtet, einem solchen Antrag des<br />
betroffenen Mitgliedes, das eine Richtigstellung o<strong>der</strong> Löschung<br />
verlangt, nachzukommen. Bei mangeln<strong>der</strong> Notwendigkeit<br />
<strong>der</strong> Weiterverwendung von Daten, zum Beispiel<br />
bei Ausscheiden eines Mitgliedes, sind die Vereine auch<br />
von sich aus verpfl ichtet, eine Löschung vorzunehmen. Die<br />
Musterverordnung sieht dazu Aufbewahrungsfristen vor, die<br />
jedenfalls bis zur Beendigung von Rechtsstreitigkeiten, bei<br />
denen die Daten als Beweis benötigt werden, dauern. Bei<br />
För<strong>der</strong>ern endet die Aufbewahrungsfrist drei Jahre nach<br />
dem letzten Kontakt mit dem För<strong>der</strong>er. In jedem Fall aber<br />
sind anwendbare gesetzliche Aufbewahrungsfristen, die<br />
sich u. a. aus steuerlichen Gründen ergeben, zu beachten.<br />
SERVICE<br />
Als Kontrollorgan für die Einhaltung dieser Regelungen ist die<br />
Datenschutzkommission bestellt. Diese ist befugt, bei einer<br />
Beschwerde, die je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> sich in seinen Rechten verletzt<br />
fühlt, erheben kann, auch Einsicht in die Datenanwendungen<br />
eines Vereines und Aufklärungen zu verlangen. Bei Verletzung<br />
<strong>der</strong> Rechte auf Geheimhaltung, Richtigstellung und<br />
Löschung von Daten durch einen Verein bestehen zivilrechtliche<br />
Ansprüche auf Unterlassung, Beseitigung und Schadenersatz,<br />
die vor den Landesgerichten verhandelt werden.<br />
<strong>Das</strong> österreichische Datenschutzgesetz enthält damit<br />
strenge und umfangreiche Regelungen, die aber in <strong>der</strong><br />
Praxis eine effi ziente und rechtmäßige Verwaltung von Mitglie<strong>der</strong>daten<br />
ermöglichen. Allerdings ist auch in Zukunft zu<br />
erwarten, dass die Regelungsdichte weiter zunimmt und<br />
europarechtliche und auch nationale Bestimmungen aufgrund<br />
<strong>der</strong> Dynamik dieses Bereichs laufend den Entwicklungen<br />
in <strong>der</strong> Praxis angepasst werden.<br />
INFOBOX<br />
Mag. Andrea Zinober, LL.M.<br />
Rechtsanwältin<br />
Zeiner & Zeiner<br />
E-Mail: andrea.zinober@zeinerlaw.at<br />
Tel.: 01 512 23 64<br />
ÖSTERREICH SPORT 35
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