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Österreich Sport – Das Magazin der Bundes-Sportorganisation - BSO

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P.b.b - Erscheinungsort: Verlagspostamt 1040 WIen - Zulassungsnummer GZ 02Z031321 M<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundes</strong>-<strong>Sport</strong>organisation • Nr. 3/2012<br />

TITELGESCHICHTE<br />

Bewegte Kindheit<br />

SPORT IM BILD<br />

Alexan<strong>der</strong><br />

Gehbauer<br />

WAS WURDE AUS …<br />

Gertrude<br />

Benesch-Fesl<br />

Caroline<br />

Weber<br />

Rhythmische Gymnastin<br />

ÖSTERREICH SPORT 1


2 ÖSTERREICH SPORT


Anzeige<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser!<br />

Bewegung, Spiel und <strong>Sport</strong> leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur körperlichen,<br />

geistigen, sozialen und emotionalen Entwicklung von Kin<strong>der</strong>n<br />

und Jugendlichen. Nur mehr 28 % <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen in <strong>Österreich</strong><br />

betreiben <strong>Sport</strong> und 28 % <strong>der</strong> Buben und 25 % <strong>der</strong> Mädchen zwischen 6<br />

und 18 Jahren sind übergewichtig o<strong>der</strong> fettleibig.<br />

Die <strong>BSO</strong> setzt nun ein Zeichen für die Gesundheit unserer Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen!<br />

Am 7. September 2012 fi el <strong>der</strong> Startschuss zur Unterschriftenaktion für<br />

die tägliche Turnstunde. Bereits weit über 50.000 Menschen <strong>–</strong> darunter auch<br />

viele Top-<strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler <strong>–</strong> unterstützen die Initiative, täglich kommen<br />

neue Unterschriften dazu. Mit dieser Aktion wollen wir (tägliche) Bewegung in die<br />

Kin<strong>der</strong>gärten und Schulen bringen und dem <strong>Sport</strong> in unserer Gesellschaft einen<br />

höheren Stellenwert verleihen. Die tägliche Turnstunde muss ein wesentliches<br />

Anliegen von uns allen sein. (Gesundes) Leben ist Bewegung und die Lebenswelten<br />

Schulen und Kin<strong>der</strong>gärten leisten einen wichtigen Beitrag, wenn es darum<br />

geht, den Alltag unserer Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen bewegter zu gestalten. Unsere<br />

Titelgeschichte hat sich ausführlich mit diesem Thema auseinan<strong>der</strong>gesetzt.<br />

Die Rubriken „Was wurde aus…“ und „Persönlichkeiten hautnah“ widmen sich<br />

zwei erfolgreichen österreichischen Olympia-Turnerinnen: <strong>der</strong> 80-jährigen Gertrude<br />

Benesch-Fesl (London 1948, Rang 6 mit <strong>der</strong> Mannschaft) und <strong>der</strong> 26-jährigen<br />

Caroline Weber (London 2012, Rang 18).<br />

Wie immer halten Sie unsere drei Dachverbände ASKÖ, ASVÖ und SPORT-<br />

UNION <strong>Österreich</strong> über ihre aktuellen Projekte auf dem Laufenden. Interessante<br />

Informationen und Servicebeiträge unsererseits runden unsere Herbstausgabe ab.<br />

Viel Freude beim Schmökern und einen bewegten Herbst wünscht Ihnen<br />

Mag. Barbara Spindler<br />

<strong>BSO</strong>-Geschäftsführerin<br />

Partner <strong>der</strong> <strong>Österreich</strong>ischen <strong>Bundes</strong>-<strong>Sport</strong>organisation<br />

EDITORIAL<br />

ÖSTERREICH SPORT 3


DIE REDAKTION<br />

Brandneue Kollektion:<br />

<strong>BSO</strong>-Trainingsanzug 2012<br />

Ab sofort sind <strong>der</strong> neue <strong>Österreich</strong>-Repräsentationsanzug<br />

und das dazu passende T-Shirt bei <strong>der</strong> <strong>BSO</strong> bestellbar. Der<br />

neue <strong>Österreich</strong>-Anzug und das spezielle T-Shirt wurden<br />

von ERIMA in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> <strong>BSO</strong> exklusiv entwickelt:<br />

Auf Basis <strong>der</strong> neuen ERIMA RAZOR LINE wurde eine<br />

„Limited Edition“ produziert, die speziell für Auswahl- und<br />

VerbandssportlerInnen, geprüfte TrainerInnen und InstruktorInnen<br />

konzipiert wurde. Bestellen Sie jetzt die neue Kollektion<br />

des <strong>BSO</strong>-Trainingsanzuges 2012 o<strong>der</strong> erwerben Sie<br />

das Modell 2011 um nur € 50,- statt € 79,-!<br />

Bestellen Sie online auf www.bso.or.at/trainingsanzug<br />

4 ÖSTERREICH SPORT


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Bewegte Kindheit, Seite 8<br />

Caroline Weber, Seite 15<br />

Gertrude Benesch-Fesl,<br />

Seite 18<br />

Fortbildung, Seite 26<br />

In diesem Heft<br />

INHALT<br />

Titeltgeschichte<br />

Bewegte Kindheit <strong>–</strong> Ein gesun<strong>der</strong> Geist in einem gesunden Körper ..................8<br />

Startschuss zur Unterschriftenaktion für die tägliche Turnstunde .....................13<br />

<strong>Sport</strong> kritisch<br />

Joe Metzger ...................................................................................................14<br />

Persönlichkeiten hautnah<br />

Caroline Weber ...............................................................................................15<br />

Was wurde aus …?<br />

Gertrude Benesch-Fesl ...................................................................................18<br />

<strong>BSO</strong>-Präsident<br />

Peter Wittmann im O-Ton ...............................................................................19<br />

Außerdem in diesem Heft:<br />

Editorial ............................................................................................................3<br />

Die Redaktion ...................................................................................................4<br />

<strong>Sport</strong> im Bild .....................................................................................................6<br />

„Fit für <strong>Österreich</strong>“ ..........................................................................................16<br />

<strong>BSO</strong>-Versicherungsservice .............................................................................20<br />

Kooperationen ................................................................................................21<br />

Fortbildung .....................................................................................................26<br />

<strong>Sport</strong>hilfe ........................................................................................................28<br />

Aktuelles .........................................................................................................29<br />

Dachverbände ................................................................................................32<br />

Service ...........................................................................................................34<br />

Titelseite<br />

Unser Titelbild (© GEPA) zeigt die zweifache Olympiateilnehmerin Caroline<br />

Weber, die erfolgreichste österreichische Gymnastin. Mehr dazu auf Seite 15.<br />

Impressum<br />

Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: <strong>Österreich</strong>ische <strong>Bundes</strong>-<strong>Sport</strong>organisation, 1040 Wien, Prinz-Eugen-Straße 12; Tel.: 01/504 44 55,<br />

Fax: 01/504 44 55-66; Internet: www.bso.or.at; E-Mail: offi ce@bso.or.at; DVR.: 0737755 Für den Inhalt verantwortlich: GF Mag. Barbara Spindler<br />

Redaktionsteam: Mag. Christian Halbwachs, Mag.(FH) Georg Höfner, Mag. Anita Steinberger, Mag. Werner Quasnicka, Mag. Julia Wiltschko - mensch<br />

& marke Layout: Elias & Partner KG, Wiener Neudorf Druck: AV+Astoria Druckzentrum GmbH Blattlinie: Überparteiliche und überregionale Zeitschrift<br />

nach den Grundsätzen <strong>der</strong> <strong>BSO</strong>. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit <strong>der</strong> Meinung des Herausgebers übereinstimmen. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte und Photos wird keine Haftung übernommen. Jahres-Abopreis: € 12,- Bankverbindung: ERSTE Bank, BLZ 20111,<br />

Kto.Nr. 300010-37468 Bil<strong>der</strong>: <strong>Sport</strong> im Bild: GEPA, Titelgeschichte: GEPA<br />

Diese Publikation wird mit Mitteln <strong>der</strong> Beson<strong>der</strong>en <strong>Bundes</strong>-<strong>Sport</strong>för<strong>der</strong>ung geför<strong>der</strong>t.<br />

ÖSTERREICH SPORT 5


SPORT IM BILD<br />

6 ÖSTERREICH SPORT


SPORT IM BILD<br />

Der perfekte (Kurbel-)Tritt<br />

Bei den Olympischen Spielen in London überraschte Mountainbiker Alexan<strong>der</strong><br />

Gehbauer mit einer Talentprobe. Er schaffte Rang 9. Bei <strong>der</strong> anschließenden<br />

Mountainbike-Heim-WM in Saalfelden fuhr er im U23-Bewerb trotz Pechsträhne<br />

<strong>–</strong> Mittelhandknochenbruch fünf Tage vor WM-Start, Reifendefekt und Materialprobleme<br />

während des Rennens <strong>–</strong> auf Platz 4 und deutete damit einmal<br />

mehr sein großes Potenzial im Cross-Country an. Nächstes Jahr wartet für den<br />

Kärntner die Eliteklasse: „Ich bin mit 22 Jahren Olympia-Neunter. Die Top 10 sind<br />

sicher möglich, aber schauen wir einmal wie <strong>der</strong> Winter läuft …“<br />

ÖSTERREICH SPORT 7


TITELGESCHICHTE<br />

Bewegte Kindheit<br />

Ein gesun<strong>der</strong> Geist<br />

in einem gesunden Körper<br />

8 ÖSTERREICH SPORT


28 Prozent <strong>der</strong> Jungen und 25 Prozent<br />

<strong>der</strong> Mädchen im Alter zwischen sechs<br />

und 18 Jahren sind übergewichtig o<strong>der</strong><br />

adipös. 40 Prozent <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> mit fettleibigen<br />

Symptomen im 7. Lebensjahr<br />

weisen diese auch als Erwachsene auf.<br />

Sieben von zehn Jugendlichen bleiben<br />

stark übergewichtig. Zu viel Fett und<br />

Trägheit machen die jungen Körper alt,<br />

anfällig für Erwachsenengebrechen.<br />

Übergewicht för<strong>der</strong>t Herz-Kreislauferkrankungen,<br />

Darmkrebs, Gallensteine,<br />

eine Fettleber und Schäden in den<br />

Gelenken. „Mein jüngster Patient mit<br />

Diabetes mellitus, Typ II, ist neun Jahre<br />

alt“, berichtet Kin<strong>der</strong>ärztin Susanne<br />

Holzmann und fügt besorgt hinzu:<br />

„Die Krankheit nennt sich eigentlich<br />

Altersdiabetes.“ In <strong>Österreich</strong> sind 9,3<br />

Prozent <strong>der</strong> Sterbefälle auf mangelnde<br />

Bewegung zurückzuführen. 34,8 Prozent<br />

<strong>der</strong> heimischen Bevölkerung über<br />

15 Jahre kommt nicht auf die empfohlene<br />

körperliche Aktivität, die ÄrztInnen<br />

in <strong>der</strong> Woche raten. Nur 20,4 Prozent<br />

<strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler erfüllen<br />

die Bewegungsempfehlungen von 60<br />

Minuten täglich. Die WHO warnt: Bald<br />

sterben ebenso viele Menschen an<br />

den Folgen von Überernährung und<br />

Bewegungsmangel wie an Hunger.<br />

„Nicht nur <strong>der</strong> Körper leidet. <strong>Das</strong> Fett<br />

drückt auch auf die Seele. Die Kin<strong>der</strong><br />

suchen Lin<strong>der</strong>ung und Wohlbefi nden<br />

und greifen zur nächsten Tafel Schokolade.<br />

Sie mampfen sich durch eine<br />

Gesellschaft, <strong>der</strong>en schizophrene Botschaft<br />

lautet: Konsumieren ist großartig,<br />

Gewicht ein Makel“, bringt es Holzmann<br />

auf den Punkt.<br />

Bizarre Situation<br />

Noch nie gab es so viele <strong>Sport</strong>- und<br />

Fitnessangebote, Vereine o<strong>der</strong> gesundheitsför<strong>der</strong>nde<br />

Institutionen wie<br />

heute. Noch nie zogen so viele Läufe-<br />

TITELGESCHICHTE<br />

PolitikerInnen, InteressenvertreterInnen im <strong>Sport</strong>, MedizinerInnen<br />

und LehrerInnen warnen: <strong>Österreich</strong>s Nachwuchs wird immer dicker<br />

und träger. Sie for<strong>der</strong>n deshalb mehr <strong>Sport</strong>unterricht. In den<br />

Schulen sollen die Jungen und Mädchen die Freude an <strong>der</strong> täglichen<br />

Bewegung wie<strong>der</strong>fi nden und lernen, wie man sich gesund<br />

ernährt.<br />

rinnen und Läufer ihre Runden, walkten<br />

so viele Menschen über Wan<strong>der</strong>wege,<br />

die früher allenfalls von Hundebesitzern<br />

aufgesucht wurden. Doch unter<br />

den Tüchtigen fi nden sich kaum Kin<strong>der</strong>.<br />

Die „Alten“ haben die Jungen abgehängt.<br />

Peter Kleinmann (Präsident<br />

<strong>Österreich</strong>ischer Volleyballverband)<br />

spricht von einer drastischen Situation:<br />

„Für unsere Kin<strong>der</strong> ist es fünf nach<br />

zwölf. Sie essen zu viel und bewegen<br />

sich zu wenig. Für unsere Jugend ist<br />

es zehn nach zwölf. Sie trinken zu viel<br />

Alkohol, rauchen und essen zu viel und<br />

bewegen sich kaum. Wir brauchen ein<br />

neues Motto: Lernen und <strong>Sport</strong>. <strong>Das</strong><br />

<strong>der</strong>zeitige Motto: Lernen o<strong>der</strong> <strong>Sport</strong><br />

macht unsere Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen<br />

krank.“ Was also tun? Unsere<br />

Kin<strong>der</strong> kommen nicht träge auf die<br />

Welt, im Gegenteil: ein durchschnittlich<br />

trainierter Zehnkämpfer schafft es<br />

nur vier Stunden lang, das dauernde<br />

Gerenne und Gehopse eines normal<br />

entwickelten Vierjährigen nachzumachen.<br />

Versagen die Eltern, wie ein österreichischer<br />

Kin<strong>der</strong>neurologe meint,<br />

<strong>der</strong> die „insuffi cientia educatoria communis“,<br />

das allgemeine erzieherische<br />

Unvermögen von Familien zur neuen<br />

Volkskrankheit erklärt? Und falls ja:<br />

Wie können Schulen und Kin<strong>der</strong>gärten<br />

gegensteuern?<br />

Dick, unsportlich und krankheitsanfällig<br />

Unsere Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen zeigen<br />

uns auf erschreckende Art und<br />

Weise die Schattenseiten unserer<br />

Wohlstandsgesellschaft. Je<strong>der</strong> zehnte<br />

Fünfjährige ist übergewichtig und<br />

Untersuchungen bestätigen, dass bei<br />

vielen elf- bis 15-Jährigen die sportliche<br />

Leistungsfähigkeit stagniert. Susanne<br />

Ring-Dimitriou, Professorin an<br />

<strong>der</strong> Universität für <strong>Sport</strong>wissenschaf-<br />

ÖSTERREICH SPORT 9


TITELGESCHICHTE<br />

ten in Salzburg und Präsidentin <strong>der</strong> <strong>Österreich</strong>ischen Gesellschaft<br />

für <strong>Sport</strong>wissenschaften, nennt die Ursachen:<br />

„Die Gründe liegen vor allem in <strong>der</strong> Bewegungsför<strong>der</strong>ung.<br />

WissenschaftlerInnen for<strong>der</strong>n schon seit langem die tägliche<br />

Stunde Bewegung und <strong>Sport</strong>, die wir nach wie vor<br />

nicht haben. Alle Befunde <strong>–</strong> sowohl national als auch international<br />

<strong>–</strong> weisen darauf hin, wie wichtig diese wäre,<br />

um auch gegen diverse Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen<br />

vorbeugen zu können. Gleiches gilt für<br />

Übergewicht und Adipositas. Die Kin<strong>der</strong> müssen sich eine<br />

Stunde pro Tag mo<strong>der</strong>at bis anstrengend bewegen, das<br />

heißt, sie müssen außer Atem kommen, um hier adäquat<br />

vorbeugen zu können. In <strong>Österreich</strong> erfüllen diese Vorgabe<br />

nur 20 Prozent <strong>der</strong> Elfjährigen. Bei den 15-Jährigen sind<br />

es überhaupt nur noch zehn Prozent.“ Die Wissenschaftlerin<br />

sieht die Bildungs- und Gesundheitspolitik als auch<br />

den <strong>Sport</strong> gefor<strong>der</strong>t: „Es geht um verschiedene Aspekte.<br />

<strong>Das</strong> eine ist: Mehr Schulsport, <strong>der</strong> Freude und Motivation<br />

an <strong>der</strong> regelmäßigen Bewegung vermittelt. <strong>Das</strong> zweite<br />

ist: Eine Gestaltung unserer Umwelt, die zu mehr körperlicher<br />

Aktivität einlädt, Stichwort: mehr Bewegungsräume<br />

im Alltag schaffen. Ebenfalls gefragt sind die <strong>Sport</strong>vereine.<br />

Teilweise leisten diese schon sehr gute Arbeit, aber die Frage<br />

ist: Wie bringen wir die Vorschulkin<strong>der</strong> in die Vereine?<br />

<strong>Das</strong> Zusammenspiel zwischen Schulen, <strong>Sport</strong>vereinen und<br />

Talentför<strong>der</strong>ern muss weiter verbessert werden. Dies gilt<br />

beson<strong>der</strong>s auch für Jugendliche mit Migrationshintergrund,<br />

die nicht automatisch in Vereine gehen.“<br />

Bei den Diskussionen um mangelnde Bewegung, falsche<br />

Ernährung und daraus resultierendem Übergewicht<br />

bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen möchte Ring-Dimitriou aber<br />

eines festhalten: Aussagen wie „Der kann das nicht, weil er<br />

so dick ist“ stimmen nicht. Studien zeigen, dass Übergewichtige<br />

zum Teil ähnlich gute Leistungen wie normalgewichtige<br />

Kin<strong>der</strong> erbringen. Der Einfluss des Übergewichts<br />

auf die Leistung hängt vor allem von <strong>der</strong> Testform ab. „Mir<br />

ist wichtig zu betonen, dass auch Adipöse, also fettleibige<br />

Kin<strong>der</strong>, jegliche Übungsform meistern können, wenn auch<br />

etwas langsamer“, so die <strong>Sport</strong>wissenschaftlerin.<br />

10 ÖSTERREICH SPORT<br />

Die tägliche Turnstunde<br />

Die <strong>BSO</strong> hat eine Unterschriftenaktion für die „Tägliche<br />

Turnstunde“ gestartet. Hintergrund <strong>der</strong> Initiative ist sowohl<br />

<strong>der</strong> zunehmend ungesunde Lebensstil bei Kin<strong>der</strong>n,<br />

aber auch <strong>Österreich</strong>s bescheidenes Abschneiden bei den<br />

Olympischen Spielen in London. „Die tägliche Turnstunde<br />

muss ein Anliegen von uns allen sein! Die Kin<strong>der</strong> müssen<br />

die Freude an <strong>der</strong> Bewegung wie<strong>der</strong>finden und wir müssen<br />

sie dabei unterstützen, indem wir in den Schulen und Kin<strong>der</strong>gärten<br />

ein positives Umfeld für mehr körperliche Aktivität<br />

schaffen. Sitzenbleiben im Kin<strong>der</strong>alltag darf nicht sein“, sagt<br />

<strong>BSO</strong>-Präsident Peter Wittmann. Ein Großteil <strong>der</strong> Schulen ist<br />

„kognitiv orientiert“ und nicht wie nach Wilhelm von Humboldt<br />

„körperlich und geistig ausgerichtet“. Die Vorstellung<br />

„mens sana in corpore sano“ (ein gesun<strong>der</strong> Geist in einem<br />

gesunden Körper) existiert im österreichischen Schulsystem<br />

nicht. Überspitzt formuliert: Kin<strong>der</strong> kommen nur mit<br />

dem Kopf in die Schule, an den Rest des Körper wird nicht<br />

gedacht. Neun Jahre ist die generelle österreichweite Schulstundenkürzung<br />

her, von <strong>der</strong> vor allem <strong>der</strong> <strong>Sport</strong> betroffen<br />

war. Insgesamt wurden laut Rechnungshof seit 2003 Turnstunden<br />

um bis zu fünf Prozent gekürzt. An <strong>der</strong> AHS-Unterstufe<br />

und Hauptschule gibt es über vier Jahre gerechnet<br />

eine Turnstunde weniger. Berufsbildende Schulen haben im<br />

Rahmen ihrer Autonomie noch stärker reduziert. Der (Schul)<br />

alltag ist richtig lahm geworden. Und das, obwohl Studien<br />

zeigen, dass alle kognitiven Leistungen mit Bewegungen<br />

beginnen. „Wir haben wissenschaftlich bestätigt, dass die<br />

tägliche <strong>Sport</strong>einheit nicht nur die motorischen Fähigkeiten<br />

verbessert, son<strong>der</strong>n sich auch positiv auf die schulischen<br />

Leistungen auswirkt, soziale Unterschiede ausgleicht und<br />

das Aggressionspotential vermin<strong>der</strong>t“, weiß die schwedische<br />

Forscherin Ingegerd Ericsson im „Scandinavian Journal<br />

of Medicine & Science in <strong>Sport</strong>s“.<br />

Bewegtes Lernen<br />

Auf bewegtes Lernen als Unterrichtsfach setzt z. B. die<br />

„Neue Mittelschule Spittal/Drau“. Die Schule initiierte eine<br />

Studie, die vom <strong>Sport</strong>institut <strong>der</strong> Uni Wien begleitet wird.


„Wir wollen die Auswirkungen auf Motivation und Erfolg von<br />

Kin<strong>der</strong>n zeigen, die am <strong>Sport</strong>gerät lernen. Gleichzeitig wollen<br />

wir Bewegungsfreude wecken, aber Neue Medien auch<br />

nicht verteufeln, son<strong>der</strong>n bewusst machen, dass sich ihr<br />

gezielter Einsatz positiv auswirkt“, erklärt Lehrer Hermann<br />

Rohrer. Aussehen tut das „Bewegte Lernen“ wie folgt: Vor<br />

jedem <strong>Sport</strong>gerät steht ein Pult für Unterlagen o<strong>der</strong> Laptop<br />

zum Lernen für die schuleigene E-Learning-Plattform. „So<br />

können die Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Bewegung lesen, sich gegenseitig<br />

abprüfen. Die Notebook-Klassen stellen außerdem MP3-<br />

Audiodateien für alle Klassen her, die man sich am Rad<br />

o<strong>der</strong> Laufband über Kopfhörer anhören kann“, sagt Rohrer.<br />

Insgesamt 200 Minuten pro Woche wird so in Bewegung<br />

gelernt.<br />

Bewegte Pause<br />

„Bewegte Pause“ nennt sich das Projekt, in das eine Volksschule<br />

in Wels vor einem Jahr eingestiegen ist. Es werden<br />

in den Pausen gezielt Bewegungsspiele angeboten. „Balancieren,<br />

jonglieren uvm.“, erklärt Bezirksschulinspektor Franz<br />

Payrhuber. Die Rückmeldungen von den LehrerInnen sind<br />

durchwegs positiv, denn nach <strong>der</strong> bewegten Pause funktioniert<br />

das kognitive Erfassen bei den Kin<strong>der</strong>n deutlich besser<br />

und sie können wie<strong>der</strong> länger still sitzen. Warum aber die<br />

bewegte Pause an <strong>Österreich</strong>s Schulen eher die (positive)<br />

Ausnahme als Regel ist, erklärt Erziehungswissenschaftler<br />

Bernhard Rathmayr: „Es ist ein Aufsichtsproblem. Im Gegensatz<br />

zum Pausenhof braucht es für das Klassenzimmer<br />

keine Aufsicht. Im Gebäude heißt es generell: Es wird<br />

nicht gelaufen.“ Zudem ist Rathmayr überzeugt, dass vielen<br />

Lehrerinnen und Lehrern die Kompetenz fehlt mit „<strong>der</strong> Turbulenz<br />

vieler Kin<strong>der</strong>“ zurechtzukommen. In <strong>der</strong> Ausbildung<br />

lernen die angehenden PädagogInnen dies nämlich nicht.<br />

Bewegung: Eine Entscheidung <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

„Wollen wir eine gesunde Gesellschaft haben, müssen<br />

wir auch Anstrengungen dafür unternehmen, nicht nur im<br />

Leistungssport. Wir müssen den <strong>Sport</strong> in <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

höher hängen, aber nicht, damit wir mehr Erfolge feiern,<br />

TITELGESCHICHTE<br />

son<strong>der</strong>n weil es aus <strong>der</strong> Hirnforschung Belege gibt, dass<br />

<strong>Sport</strong> leistungsför<strong>der</strong>nd ist <strong>–</strong> auf vielen Gebieten.“ Aussagen,<br />

die zuletzt sehr oft zu hören waren. In diesem Fall aber<br />

von keinem/keiner <strong>Österreich</strong>erIn, son<strong>der</strong>n vom deutschen<br />

Hockeytrainer Markus Weise, <strong>der</strong> in einem „FAZ“-Interview<br />

aufhorchen ließ. Er bezeichnet eine Gesellschaft, die sich<br />

nicht offen zum <strong>Sport</strong> bekennt und die Möglichkeit sträflich<br />

ungenützt lässt, Bewegung in <strong>der</strong> Schule für Gesundheits-,<br />

Leistungs- und <strong>Sport</strong>zwecke voranzutreiben, als äußerst<br />

fragwürdig. Die österreichische Ärztekammer postuliert:<br />

„Die kranken Kin<strong>der</strong> von heute sind die kranken Erwachsenen<br />

von morgen. Der dadurch entstehende Schaden für die<br />

österreichische Volkswirtschaft geht in die Milliardenhöhe.“<br />

Laut Hochrechnungen sollen bereits 2030 die Krankenkosten<br />

um rund 7,3 Mrd. Euro höher sein als 2011. Hält dieser<br />

INFOBOX<br />

Um die Gesundheit von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

zu för<strong>der</strong>n …<br />

• sollten sie täglich mind. 60 Minuten, bei mittlerer<br />

Intensität, körperlich aktiv sein<br />

• sollten sie an mind. 3 Tagen/Woche muskelkräftigende<br />

(z.B. Übungen mit dem eigenen Körpergewicht)<br />

und knochenstärkende (z.B. Hüpfen, Laufen)<br />

Bewegungsformen durchführen<br />

• ist es empfehlenswert, zusätzlich Aktivitäten auszuführen,<br />

die die Koordination verbessern und die<br />

Beweglichkeit erhalten<br />

ÖSTERREICH SPORT 11


TITELGESCHICHTE<br />

Trend an, ist 2050 ein Kostenzuwachs von 15,3 Mrd. Euro<br />

zu erwarten. Für BeobachterInnen ist die Wurzel allen Übels<br />

u.a. im nahezu inexistenten Schulsport zu fi nden. Die <strong>BSO</strong><br />

versucht dem Schulsport mit <strong>der</strong> bewusstseinsför<strong>der</strong>nden<br />

Unterschriftenkampagne „Tägliche Turnstunde“ neues Gewicht<br />

zu verleihen. „Wir müssen und werden alles dafür<br />

tun, damit unsere Kin<strong>der</strong> gesund bleiben und in Zukunft<br />

auch <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>lern eine bessere Ausgangssituation<br />

gewiss ist“, so Wittmann. Peter Schröcksnadel,<br />

Präsident im <strong>Österreich</strong>ischen Skiverband, untermauert die<br />

Notwendigkeit <strong>der</strong> Aktion: „<strong>Sport</strong> gehört in den Kin<strong>der</strong>garten<br />

und in die Volksschule, denn dort beginnt man mit <strong>der</strong><br />

Bewegung. Wer das verpasst, fängt später nicht mehr damit<br />

an.“ <strong>Das</strong> weiß auch Fußballbund-Präsident Leo Windtner:<br />

„<strong>Sport</strong> muss zum nationalen Anliegen werden. Dafür<br />

brauchen wir sowohl die tägliche Turnstunde als auch das<br />

Hinführen zur Bewegung bereits im Kin<strong>der</strong>garten.“ <strong>Das</strong><br />

ÖOC und die österreichischen Olympia-<strong>Sport</strong>lerInnen unterstützen<br />

das Projekt ebenfalls voll inhaltlich. „Die tägliche<br />

Turnstunde ist langfristig gesehen eine Garantie für größere<br />

heimische Erfolge bei sportlichen Top-Events“, betonte<br />

ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel. Und auch <strong>der</strong> ORF<br />

will sich <strong>der</strong> Thematik in dem neuen <strong>Magazin</strong> „Schule bewegt“<br />

(Sendestart: 27. September 2012, 20:15 Uhr), das<br />

alle 14 Tage auf ORF <strong>Sport</strong>+ ausgestrahlt wird, widmen.<br />

12 ÖSTERREICH SPORT<br />

<strong>Das</strong> Format erstreckt sich über 30 Minuten, wobei zehn<br />

Minuten eine Schule selbst gestaltet. Unter <strong>der</strong> Leitung von<br />

Gabriela Jahn sollen vom Turnunterricht über Kooperationen<br />

mit <strong>Sport</strong>vereinen bis hin zu Leistungssportmodellen in<br />

das Kamera-Objektiv gerückt werden.<br />

INFOBOX<br />

Strukturmerkmale einer bewegten Schule<br />

• Pädagogisch-personalstruktureller Rahmen (Schulprogramm,<br />

Einbindung <strong>der</strong> LehrerInnen, Eltern,<br />

SchülerInnen, bewegter Schultag)<br />

• Infrastruktureller Rahmen (Schulhaus-, Klassenraum-<br />

und Schulhofgestaltung, angepasstes<br />

Schulmobiliar)<br />

• Unterrichtsinterne Materialien (bewegtes Lernen,<br />

Bewegungspausen, bewegtes Sitzen, <strong>Sport</strong>unterricht,<br />

Entspannung, Entlastungsbewegungen, bewegte<br />

Hausaufgaben)<br />

• Unterrichtsexterne Merkmale (bewegte Pausengestaltung,<br />

außerunterrichtliche Bewegungsanlässe,<br />

Kooperation mit dem außerschulischen<br />

Umfeld)<br />

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Am Freitag, 7.9.2012, fiel <strong>der</strong> Startschuss<br />

zur Unterschriftenaktion für<br />

die tägliche Turnstunde. In großem<br />

Medienandrang stellte in <strong>der</strong> Champions<br />

Bar im Hotel Marriott die<br />

hochkarätige Diskussionsrunde mit<br />

<strong>BSO</strong>-Präsident Dr. Peter Wittmann,<br />

ÖFB-Präsident Dr. Leo Windtner,<br />

ÖOC-GS Dr. Peter Mennel, ÖSV-<br />

Präsident Prof. Peter Schröcksnadel<br />

und ÖVV-Präsident KR Peter<br />

Kleinmann die Initiative <strong>der</strong> <strong>Österreich</strong>ischen<strong>Bundes</strong>-<strong>Sport</strong>organisation<br />

(<strong>BSO</strong>) vor.<br />

<strong>Sport</strong>ikonen wie Olympiasieger<br />

Fritz Strobl und Beach-Volleyball-<br />

Olympioniken Doris und Stefanie<br />

Schwaiger ließen es sich nicht nehmen,<br />

selbst für die erste Unterschrift zu sorgen. Konkret<br />

for<strong>der</strong>t die <strong>BSO</strong> als Dachorganisation und Interessenvertretung<br />

des österreichischen <strong>Sport</strong>s die tägliche Turnstunde<br />

im Kin<strong>der</strong>garten, in <strong>der</strong> Volksschule und in allen weiteren<br />

Schultypen!<br />

Für <strong>BSO</strong>-Präsident Wittmann steht fest: „<strong>Das</strong>s die tägliche<br />

Turnstunde ein wesentliches Anliegen von uns alles<br />

sein muss! Es kann nicht sein, dass Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

immer mehr sitzen und sich immer weniger bewegen. Wir<br />

müssen ihnen die Freude an <strong>der</strong> Bewegung vermitteln. Die<br />

Schule ist ein Lebensraum für junge Menschen, <strong>der</strong> nicht<br />

nur geistiges Lernen beinhalten umfassen soll, son<strong>der</strong>n<br />

auch ein positives Umfeld für Bewegung und <strong>Sport</strong> schaffen<br />

soll.“<br />

Unsere Kin<strong>der</strong> dürfen im <strong>Sport</strong> nicht sitzen bleiben! Nur<br />

mehr 28 % <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen in <strong>Österreich</strong> be-<br />

TITELGESCHICHTE<br />

Startschuss zur Unterschriften-<br />

aktion für die tägliche Turnstunde<br />

Unterstützen Sie die Initiative <strong>der</strong> <strong>Österreich</strong>ischen <strong>Bundes</strong>-<strong>Sport</strong>organisation mit Ihrer Unterschrift<br />

auf www.turnstunde.at<br />

Pressekonferenz zum Startschuss <strong>der</strong> Unterschriftenaktion (v.l.n.r.): Beachvolleyballerin<br />

Stefanie Schwaiger, ÖSV-Präsident Schröcksnadel, <strong>BSO</strong>-Präsident Wittmann, ÖVV-Präsident<br />

Kleinmann, ÖFB-Präsident Windtner, ÖOC-GS Mennel, Olympiasieger Fritz Strobl und Beachvolleyball-Ass<br />

Doris Schwaiger<br />

treiben <strong>Sport</strong> und zwar nur mehr 25 % <strong>der</strong> Mädchen und<br />

33 % <strong>der</strong> Burschen. Unsere Kin<strong>der</strong> brauchen Bewegung,<br />

damit sie gesund und fit bleiben. Bewegung steigert nicht<br />

nur die körperliche son<strong>der</strong>n auch die geistige Fitness. Den<br />

Kin<strong>der</strong>gärtnerInnen und VolksschullehrerInnen müssen täglich<br />

ExpertInnen aus dem <strong>Sport</strong> zur Seite gestellt werden.<br />

Setzen wir gemeinsam ein starkes Zeichen für die Gesundheit<br />

unserer Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen! Als die Bewegung<br />

für mehr Bewegung. Mit nur einer kleinen Bewegung - Ihrer<br />

Unterschrift - sorgen Sie für mehr Bewegung an <strong>Österreich</strong>s<br />

Schulen, und helfen mit, unsere Kin<strong>der</strong> gesün<strong>der</strong> zu machen.<br />

Informationen, Fotos und Materialien finden Sie als Download<br />

auf www.bso.or.at/turnstunde<br />

Unterstützen Sie uns! Unterzeichnen Sie auf <strong>der</strong> Website<br />

www.turnstunde.at<br />

ÖSTERREICH SPORT 13


KOMMENTAR<br />

<strong>Sport</strong> kritisch<br />

von Josef „Joe“ Metzger<br />

Ich will gar nicht darüber nachdenken, wie die Reaktion daheim ausgefallen<br />

wäre, hätte Dinko Jukic wie vier Jahre davor seine Schwester Mirna eine<br />

Bronzene geholt und nicht knapp eine Medaille verpasst wie auch die Segler<br />

Nico und Niko. „So schmerzhaft es auch ist, eigentlich war´s besser, dass wir<br />

keine Medaille gewonnen haben“, meinte ÖOC-Vize und Ski-Boss Schröcksnadel<br />

nach den olympischen Spielen von London als einer <strong>der</strong> Befürworter<br />

<strong>der</strong> <strong>BSO</strong>-For<strong>der</strong>ung nach <strong>der</strong> täglichen Turnstunde. „Erst wenn die nationale<br />

Seele gekränkt ist, dann ist sie bereit, sich zu wehren!“ In an<strong>der</strong>er Form hat<br />

er zum Ausdruck gebracht, dass erst so was passieren muss, damit was geschieht.<br />

Stimmt, weil es wie ein Weckruf o<strong>der</strong> besser Alarmsignal wirkte. Endlich<br />

rauscht´s im Blätterwald, endlich hallt´s wi<strong>der</strong> in den elektronischen Medien,<br />

endlich scheint man sich auch (sport)politisch darin einig, gemeinsam in Wort,<br />

mit (Unter-)Schrift, lauter Stimme und leisem Online-Autogramm für die tägliche<br />

Bewegung an Kin<strong>der</strong>gärten und Schulen von Vorarlberg bis zum Burgenland auf<br />

die Barrikaden zu steigen. Gut so, kann man nur sagen und stellt sich als geborener<br />

<strong>Österreich</strong>er und gelernter Medienkonsument aber auch gleich die bange<br />

Frage, ob das Echo nicht ebenso schnell wie<strong>der</strong> verhallt wie es mit dem Schlag<br />

ins patriotische Herz zu einem lauten Aufschrei aller Beteiligten samt unbeteiligtem<br />

Auditorium geführt hatte. Für unsereinen als altgedienter <strong>Sport</strong>schreiber<br />

mit 18 „Olympiastarts“ und zahllosen WM-, EM- und Weltcupteilnahmen<br />

im Sommer wie Winter klingt <strong>der</strong> aktuelle, selbstredend dringende Appell nach<br />

<strong>der</strong> täglichen Turnstunde wie ein Refrain, <strong>der</strong> aber bis dato immer wie<strong>der</strong> leise<br />

bis verstohlen verklang, ehe er schubladisiert wurde. Da sei <strong>der</strong> <strong>Sport</strong> mit allen<br />

<strong>Sport</strong>lerInnen und all jenen, die den Stellenwert des <strong>Sport</strong>s begreifen, dagegen<br />

<strong>–</strong> mit einer Unterschriftenwelle für die tägliche Bewegung, die alle Zweifel samt<br />

Skeptikern wegschwemmt. Und vor allem sollten die (Sozial-)Versicherungen<br />

endlich begreifen, dass hohe Zuschüsse für die Volksgesundheit eine Investition<br />

in die Zukunft des Landes sind, nicht nur des <strong>Sport</strong>s, son<strong>der</strong>n auch dank einer<br />

breiten Masse wegen, die dabei dem antiken Prinzip folgen werde/könnte, das<br />

da lautet: Mens sana in corpore sano <strong>–</strong> ein gesun<strong>der</strong> Geist in einem gesunden<br />

Körper. Wer das nicht verstehen will, <strong>der</strong> versündigt sich <strong>–</strong> so knallhart gehört<br />

das gesagt und geschrieben <strong>–</strong> an <strong>der</strong> eigenen Jugend, die im Gegensatz zu<br />

Olympia in London nur in den „Disziplinen“ Rauchen, Saufen und Übergewicht<br />

samt unterentwickelter Bewegung unter den Top drei in Europa rangiert, also<br />

auf Podestplätzen, die eine noch viel größere, schlimmere und folgenschwerere<br />

Blamage sind als medaillenlose Spiele. Wenn aber jetzt, da das Eisen noch heiß<br />

ist, wie<strong>der</strong> nur geredet wird, dann sollte Peter Schröcksnadel tatsächlich seine<br />

Drohung wahrmachen, als Bannerträger des Appells mit allen OlympiasiegerInnen,<br />

Welt-und EuropameisterInnen, WeltcupsiegerInnen und MedaillengewinnerInnen<br />

zum Sturm auf die Bastille ansetzen, sprich: einer Demo zum und im<br />

Parlament. <strong>Das</strong> schreibt man ja schon den Kin<strong>der</strong>n, die uns am Herzen liegen<br />

sollten, ins Stammbuch.<br />

14 ÖSTERREICH SPORT


10 Fragen an Caroline Weber<br />

1. Meine Stärken: Disziplin,<br />

Hilfsbereitschaft, Humor<br />

2. Meine größte Schwäche:<br />

Manchmal stur,<br />

schüchtern<br />

3. Als Kind wollte ich immer:<br />

Eine Anwältin in einer<br />

Serie spielen<br />

4. Auf meinen Frühstückstisch<br />

kommt: Kornspitz<br />

mit Marmelade und eine<br />

Tasse Kaffee<br />

5. <strong>Das</strong> aktuelle Buch<br />

auf meinem Nachttisch<br />

heißt: <strong>Das</strong> Antike Olympia<br />

6. Auf eine einsame Insel nehme ich folgende drei Dinge<br />

mit: Meinen Freund, Musik, Klopapier<br />

7. Mein Vorbild: Charlie Chaplin<br />

8. <strong>Sport</strong> bedeutet für mich: Hart arbeiten, den inneren<br />

Schweinehund überwinden, seinen eigenen Körper spüren<br />

und ganz genau kennen. <strong>Sport</strong> ist (m)eine Leidenschaft!<br />

9. Mein schönstes Erlebnis: Die Eröffnungsfeier <strong>der</strong><br />

Olympischen Spiele<br />

10. Mein peinlichstes Erlebnis: Eine Laudatio, wo mir <strong>–</strong><br />

aufgrund des fehlenden Text-Sheets am Rednerpult <strong>–</strong> die<br />

Worte fehlten<br />

Bild oben links: zweifache<br />

Olympiateilnehmerin,Turnerin<br />

Caro Weber<br />

Bild oben rechts: Starkes Duo.<br />

Caro Weber und Trainerin Luchia<br />

Egermann<br />

Bild rechts: Grazie, Eleganz<br />

und Ausdruck<br />

PERSÖNLICHKEITEN HAUTNAH<br />

Bild links: Keine Scheu! Caro Weber im Rampenlicht bei einer<br />

<strong>Sport</strong>gala.<br />

Bild unten links: Tag für Tag stundenlange Trainingseinheiten<br />

INFOBOX<br />

Caroline Weber im Portrait<br />

• Spitzname: Caro<br />

• Geboren am: 31.5.1986<br />

• Beruf: Heeressportsoldatin<br />

• Familienstand: ledig<br />

• Hobbys: Lesen, Tanzen, Kino<br />

• Karrierebeginn: 1993<br />

• Mein sportlich bedeutendster Erfolg: Olympia-Teilnahme<br />

• Ziele nach <strong>der</strong> sportlichen Karriere: Mein Studium<br />

beenden<br />

ÖSTERREICH SPORT 15<br />

© GEPA (5)


FIT FÜR ÖSTERREICH<br />

Zwischenbilanz: Kin<strong>der</strong> gesund bew<br />

gärten und Volksschulen<br />

<strong>Das</strong> Ziel <strong>der</strong> im Jahr 2009 ins Leben gerufenen Initiative Kin<strong>der</strong><br />

gesund bewegen ist, mehr Bewegung für die Kin<strong>der</strong> in<br />

die Kin<strong>der</strong>gärten und Volksschulen zu bringen. Seit Herbst<br />

2009 unterstützt das <strong>Sport</strong>ministerium Kooperationen zwischen<br />

den <strong>Sport</strong>-Dachverbänden, Kin<strong>der</strong>gärten und Volksschulen,<br />

um dem zunehmenden Bewegungsmangel von<br />

Kin<strong>der</strong>n entgegen zu wirken. 6.472 angemeldete Institutionen<br />

von insgesamt 7.892 Kin<strong>der</strong>gärten und Volksschulen<br />

(Stand 3.10.2012) zeigen das große Interesse und Bedarf<br />

an zusätzlichen Bewegungsangeboten in Kin<strong>der</strong>gärten und<br />

Volksschulen. Dabei wird auch die ausgezeichnete Leistungsfähigkeit<br />

des organisierten <strong>Sport</strong>s dargestellt. Mit <strong>der</strong><br />

Umsetzung <strong>der</strong> Initiative ist „Fit für <strong>Österreich</strong>“ beauftragt,<br />

eine Initiative des <strong>Sport</strong>ministeriums, <strong>der</strong> <strong>Österreich</strong>ischen<br />

<strong>Bundes</strong>-<strong>Sport</strong>organisation (<strong>BSO</strong>) sowie <strong>der</strong> drei <strong>Sport</strong>-<br />

Dachverbände ASKÖ, ASVÖ und SPORTUNION.<br />

Die externe Evaluation gibt den ÜbungsleiterInnen<br />

des organisierten <strong>Sport</strong>s Bestnoten<br />

Die externe Evaluation von Kin<strong>der</strong> gesund bewegen bescheinigt<br />

<strong>der</strong> Initiative auf einer Notenskala von 1 bis 5<br />

einen Notenschnitt von 1,44 durch die Kin<strong>der</strong>garten- und<br />

Volksschulleitungen. „Dieses tolle Ergebnis aus 17.000<br />

durchgeführten Einheiten zeigt die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong><br />

<strong>Sport</strong>verbände und -vereine, die nicht nur qualitative Dienstleistungen,<br />

son<strong>der</strong>n auch eine flächendeckende Umsetzung<br />

sicherstellen“, so <strong>BSO</strong>-Präsident Wittmann.<br />

10 Stunden kostenlose Bewegungsför<strong>der</strong>ung als<br />

nachhaltiger „Türöffner“<br />

Durch die För<strong>der</strong>ung des <strong>Sport</strong>ministeriums werden pro<br />

Institution 10 Stunden Betreuung durch qualifizierte Vereins-<br />

und VerbandstrainerInnen <strong>der</strong> 3 <strong>Sport</strong>-Dachverbände<br />

ASKÖ, ASVÖ und SPORTUNION finanziell abgedeckt. „Die<br />

Initiative soll ein Türöffner sein, um auf lokaler Ebene Partnerschaften<br />

zwischen den Bildungseinrichtungen und dem<br />

<strong>Sport</strong> zu schaffen“, so <strong>Sport</strong>minister Darabos.<br />

Die Resonanz auf diese kostenlosen Angebote war von<br />

Beginn an hoch und schon ein Jahr vor dem Projektende<br />

steht <strong>der</strong> Erfolg fest. Ein Erfolgsfaktor dabei ist das bedarfsorientierte<br />

Angebot, können Kin<strong>der</strong>gärten und Volksschulen<br />

doch aus verschiedenen Möglichkeiten, u.a. Bewegungseinheiten,<br />

Informationsveranstaltungen für Eltern,<br />

Bewegungsfeste o<strong>der</strong> gezielte PädagogInnenberatung<br />

auswählen.<br />

16 ÖSTERREICH SPORT<br />

Daten und Fakten zu Kin<strong>der</strong> gesund bewegen<br />

Alle Volksschulen in Nie<strong>der</strong>österreich und Wien sind mit dabei,<br />

Burgenland, Kärnten und Salzburg weisen Anmeldequoten<br />

von weit über 90 Prozent auf, bei den Volksschulen<br />

in Vorarlberg, <strong>der</strong> Steiermark, Oberösterreich und Tirol liegen<br />

die Anmeldequoten zwischen 80 und 90 Prozent. Die<br />

hohe Anmeldequote bei den Volksschulen ist <strong>der</strong> guten Zusammenarbeit<br />

mit den Schulverantwortlichen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> zu<br />

verdanken. Ein zusätzlicher Dank gilt den Landesorganisationen<br />

<strong>der</strong> <strong>Sport</strong>-Dachverbände ASKÖ, ASVÖ und SPORT-<br />

UNION und ihren Vereinen, die für die lokale Umsetzung<br />

verantwortlich zeichnen.


egen bundesweit in 6.472 Kin<strong>der</strong>-<br />

Derzeit sind 3.380 Kin<strong>der</strong>gärten,<br />

das sind 73% aller<br />

Kin<strong>der</strong>gärten, angemeldet.<br />

Die Statistik wird dabei<br />

vom Burgenland angeführt.<br />

Kärnten, Salzburg, Steiermark<br />

und Wien weisen auch<br />

Anmeldequoten von über<br />

80 Prozent auf! Außerdem<br />

sind 3.092 Volksschulen,<br />

das sind 94% aller Volksschulen,<br />

angemeldet.<br />

Von 44.343 durchgeführten<br />

Einheiten wurden 21.791<br />

zusätzlich zum regulären<br />

Bewegungs- und <strong>Sport</strong>-<br />

Unterricht durchgeführt.<br />

Insgesamt wurden durch<br />

die Initiative Kin<strong>der</strong> gesund<br />

bewegen in den Maßnahmen „Bewegung in <strong>der</strong> Natur“,<br />

„Bewegungsfeste“, „Modelleinheiten“ und „mehrere Bewegungseinheiten“<br />

bislang 1.087.628 Kin<strong>der</strong>bewegungsstunden<br />

ausgelöst. 643.262 dieser Kin<strong>der</strong>bewegungsstunden<br />

haben zusätzlich zum bestehenden Unterricht stattgefunden!<br />

Die Begeisterung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> im Rahmen dieser Initiative<br />

ist ein starkes Argument für mehr Bewegung. Kin<strong>der</strong> wollen<br />

sich bewegen und wir alle sind aufgerufen, Kin<strong>der</strong>n ausreichend<br />

Möglichkeiten dafür zu bieten. Schließlich sehen<br />

die Empfehlungen für gesundheitswirksame Bewegung für<br />

Kin<strong>der</strong> vor, dass Kin<strong>der</strong> mindestens 60 Minuten am Tag körperlich<br />

aktiv sind!<br />

Informationen: www.kin<strong>der</strong>gesundbewegen.at o<strong>der</strong><br />

telefonisch unter 0800 20 25 41 (wochentags von 9:00 bis<br />

17:00 Uhr) kostenlos aus ganz <strong>Österreich</strong>.<br />

„Bewegung för<strong>der</strong>t“-Bewegungsplakate und Elterninformation<br />

Zum Aufhängen in Kin<strong>der</strong>gärten und Schulen gedacht ist<br />

das Bewegungsplakat von „Fit für <strong>Österreich</strong>“ <strong>–</strong> „Bewegung<br />

för<strong>der</strong>t“ im Format A2. Es enthält aussagekräftige<br />

Botschaften über die positiven Auswirkungen von Bewegung<br />

auf <strong>der</strong> psychischen, sozialen und körperlichen Ebene.<br />

Eine Liste <strong>der</strong> 10 nächsten Bewegungsangebote mit<br />

„Fit für <strong>Österreich</strong>“-Qualitätssiegel für Kin<strong>der</strong> wird für jeden<br />

Standort speziell erstellt und soll die Empfehlungen einfach<br />

umsetzbar machen. Im August 2012 wurden 1.146 Bewegungsplakate<br />

an 383 Institutionen verschickt <strong>–</strong> auf <strong>der</strong>en<br />

ausdrücklichen Wunsch!<br />

Ähnlich gestaltet wie das Plakat, aber in handlichem A5<br />

o<strong>der</strong> A4-Format, ist das Elterninformationsblatt gestaltet.<br />

Damit können die Erziehungsberechtigten rasch und<br />

unkompliziert über alle geprüften „Fit für <strong>Österreich</strong>“ Bewegungsangebote<br />

in <strong>der</strong> Region informiert werden. <strong>Das</strong><br />

Informationsblatt wird individuell für die Institutionen produziert<br />

und enthält ebenfalls eine Liste <strong>der</strong> 10 nächsten regionalen<br />

Vereine, die ein Vereinsangebot im Bereich Kin<strong>der</strong><br />

und Kleinkin<strong>der</strong> aufweisen und mit dem „Fit für <strong>Österreich</strong>“-<br />

Qualitätssiegel ausgezeichnet sind. Für den Schulbeginn<br />

2012 wurden 12.350 Elterninformationen im Format A5 und<br />

9.100 Elterninformationen im Format A4 an 383 Institutionen<br />

verschickt.<br />

ÖSTERREICH SPORT 17


WAS WURDE AUS …<br />

Was wurde aus …<br />

Gertrude Benesch-Fesl<br />

Olympia ´48: Gertrude Benesch-Fesl <strong>–</strong> damals unter ihrem Mädchennamen Fesl bekannt <strong>–</strong> wurde<br />

bei den ersten Olympischen Spielen <strong>der</strong> Nachkriegszeit in London mit <strong>der</strong> rot-weiß-roten Turn-Equipe<br />

ausgezeichnete Sechste. 64 Jahre später kehrte die rüstige 80-Jährige auf Einladung des ÖOC<br />

in die Olympiastadt als Zuseherin zurück.<br />

Am 28. Juli 2012<br />

wurden in London<br />

die XXX. Olympischen<br />

Spiele eröffnet.<br />

Die britische<br />

Hauptstadt war<br />

bereits 1908 und<br />

1948 Schauplatz<br />

dieses sportlichen Gertrude Benesch-Fesl und ihr Mann<br />

Kräftemessens. Friedrich<br />

Vor 64 Jahren<br />

war eine Athletin dabei, die heute in Klosterneuburg wohnt:<br />

Gertrude Benesch-Fesl. Mit zarten 16 Jahren war sie damals<br />

die jüngste Olympia-Turnerin. Ihre Erinnerungen an die<br />

Spiele 1948 sind positiv. „London war schon damals eine<br />

Weltstadt. Die Völkerverbindung und die Gemeinsamkeiten,<br />

die die Olympische Bewegung mit sich brachte, waren<br />

überall zu spüren“, erzählt Benesch-Fesl. Die Erinnerung<br />

an ihre Zugfahrt nach London amüsiert sie noch heute: „In<br />

Kontinentaleuropa sind wir in einem Wagon auf Holzbänken<br />

gesessen und haben auf dem Boden geschlafen. Als wir in<br />

England umstiegen waren wir in einer an<strong>der</strong>en Welt. Da gab<br />

es Abteile mit Tischen und gepolsterten Sitzen <strong>–</strong> wir haben<br />

nur so gestaunt, das war unfassbar“. Die Turnerinnen waren<br />

während <strong>der</strong> Spiele in einem Internat untergebracht, es<br />

fehlte ihnen an nichts: „Wir <strong>Sport</strong>lerInnen haben Lebensmittelkarten<br />

für SchwerarbeiterInnen bekommen. Es gab sogar<br />

Speck und Rotwein.“ Mit Freude erinnert sich die Klosterneuburgerin<br />

an die Kommunikation mit <strong>Sport</strong>lernInnen aus<br />

18 ÖSTERREICH SPORT<br />

an<strong>der</strong>en Nationen:<br />

„<strong>Das</strong> war großartig.<br />

Wir haben uns<br />

mit Händen und<br />

Füßen unterhalten.<br />

Vor allem die US-<br />

<strong>Sport</strong>lerinnen waren<br />

sehr leutselig.“<br />

Keine Spuren von Olympioniken unter sich. Gertrude<br />

KriegsgewinnerIn- Benesch-Fesl und Fritzi Schwingl<br />

nen und KriegsverliererInnen?<br />

„Aber wo“, sagt Benesch-Fesl, „das war<br />

überhaupt kein Thema. Wir waren allesamt <strong>Sport</strong>lerInnen.“<br />

Die Olympischen Spiele 2012 verfolgte die ehemalige<br />

Weltklasseturnerin vor dem TV-Gerät mit bzw. zwei Tage live<br />

vor Ort. „Vor allem die Tennis- und Reitbewerbe habe ich<br />

mit großem Interesse verfolgt. Die Leichtathletikwettkämpfe<br />

habe ich live im Olympia Stadion gesehen. <strong>Das</strong> war sehr<br />

beeindruckend.“ Und Turnen? „<strong>Das</strong> interessiert mich heute<br />

kaum mehr. <strong>Das</strong>, was die Mädchen heute präsentieren hat<br />

ja nichts mehr mit Turnen zu tun, das ist Akrobatik.“<br />

Über das österreichische <strong>Sport</strong>geschehen, auch abseits<br />

von Olympia, ist die 80-Jährige stets bestens informiert. So<br />

besuchte sie bereits mehrere Internetkurse, um das Surfen<br />

im Netz zu lernen. „Es ist wichtig, dass ich schnell und<br />

effizient zu meinen Informationen komme. Da bietet das<br />

Internet wun<strong>der</strong>bare Möglichkeiten. Und schließlich muss<br />

man nicht nur täglich den Körper, son<strong>der</strong>n auch den Geist<br />

trainieren …“<br />

Stolz ist Benesch-Fesl auf ihr Olympiadiplom Die OlympiateilnehmerInnen von 1948 auf Besuch in London. Mit<br />

dabei Getrude Benesch-Fesl<br />

© GEPA (4)


Meine Meinung<br />

Sehr geehrte Damen und Herren!<br />

Liebe Freundinnen und Freunde des <strong>Sport</strong>s!<br />

Unsere Kin<strong>der</strong> dürfen im <strong>Sport</strong> nicht sitzen bleiben!<br />

Es ist mir ein großes Anliegen, Bewusstsein zu<br />

schaffen und etwas zu verän<strong>der</strong>n, unsere Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendlichen zu mehr Bewegung zu motivieren.<br />

Wir for<strong>der</strong>n daher die tägliche Turnstunde im Kin<strong>der</strong>garten,<br />

in <strong>der</strong> Volksschule und in allen weiteren Schultypen! Unsere<br />

Kin<strong>der</strong> sind unsere Zukunft und es ist Zeit zu handeln.<br />

Wenn man bedenkt, dass nur mehr 28 % <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendlichen in <strong>Österreich</strong> <strong>Sport</strong> betreiben und 28 % <strong>der</strong><br />

Buben und 25 % <strong>der</strong> Mädchen zwischen 6 und 18 Jahren<br />

übergewichtig o<strong>der</strong> fettleibig sind, muss sich etwas verän<strong>der</strong>n,<br />

und das wollen wir mit unserer Unterschriftenaktion<br />

für die „Tägliche Turnstunde“ erreichen.<br />

Kin<strong>der</strong> brauchen Bewegung, damit sie gesund und fi t<br />

bleiben. Bewegung steigert nicht nur die körperliche son<strong>der</strong>n<br />

auch die geistige Fitness. Den Kin<strong>der</strong>gärtnerInnen und<br />

VolksschullehrerInnen müssen täglich ExpertInnen aus dem<br />

<strong>Sport</strong> zur Seite gestellt werden.<br />

Bitte unterstützen Sie die Unterschriftenaktion!<br />

Beson<strong>der</strong>s gefreut hat mich das erfolgreiche Abschneiden<br />

<strong>der</strong> österreichischen AthletInnen bei den Paralympischen<br />

Spielen in London. Mit insgesamt 13 Medaillen, davon 4<br />

Gold, 3 Silber und 6 Bronze, können wir stolz sein auf diese<br />

beson<strong>der</strong>en <strong>Sport</strong>lerInnen, die mit Kampfgeist und Willen<br />

unglaubliche Leistungen gebracht haben. Auch unseren<br />

AthletInnen, die <strong>Österreich</strong> bei den Olympischen Spielen in<br />

London vertreten haben, möchte ich zu ihren Leistungen<br />

gratulieren. Wir sollten Respekt vor unseren <strong>Sport</strong>lerInnen<br />

haben, die sich für Olympia qualifi ziert haben!<br />

Auch <strong>der</strong> zweite Auftritt <strong>der</strong> <strong>Österreich</strong>ischen <strong>Bundes</strong>-<br />

<strong>Sport</strong>organisation beim Europäischen Forum Alpbach war<br />

sehr erfolgreich. Beim Dialog „<strong>Sport</strong> und Integration: Doppelsieg<br />

2040?!“ wurden gemeinsam Maßnahmen erarbeitet,<br />

um integrationspolitische Bemühungen im <strong>Sport</strong> zu<br />

unterstützen. Für mich ist Integration durch den <strong>Sport</strong> die<br />

einfachste und beste Möglichkeit für eine rasche und nach-<br />

<strong>BSO</strong>-PRÄSIDENT<br />

haltige Integration. Dazu kommt die soziale Komponente,<br />

vor allem auch in Mannschaftssportarten, wo man gemeinsam<br />

etwas erreichen kann und die Leistung von allen anerkannt<br />

wird. Wir sollten daher den <strong>Sport</strong> als zentralen Faktor<br />

in Integrationsfragen noch stärker nutzen.<br />

Euer<br />

Peter Wittmann<br />

ÖSTERREICH SPORT 19


<strong>BSO</strong>-VERSICHERUNGSSERVICE<br />

<strong>Sport</strong>unfall-Versicherung startet<br />

ins neue Versicherungsjahr<br />

Jene Verbände und Vereine, die ihre Ka<strong>der</strong> bisher nicht zur<br />

<strong>Sport</strong>unfall-Versicherung gemeldet haben, können diese ab<br />

sofort anmelden. Ohne Namensnennung ist nur die gesamte<br />

Anzahl von Personen einer bestimmten Gruppe zu nennen<br />

(z.B.: „<strong>der</strong> gesamte Herrenka<strong>der</strong>, 15 Personen“, „alle Jugendka<strong>der</strong>,<br />

30 Personen“, „alle FunktionärInnen und Trainer-<br />

Innen, 12 Personen“ o<strong>der</strong> „gesamter Damenka<strong>der</strong>, 20 Personen“<br />

usw.).<br />

Die „Standard“-Versicherungssummen <strong>der</strong> Kollektiv-<br />

<strong>Sport</strong>unfallversicherung:<br />

Tod durch Unfall ...................................................€ 3.640,dauernde<br />

Invalidität* bis .......................................€ 72.680,-<br />

Unfallkosten:<br />

Heil-, Bergungs- und Rückholkosten ...................€ 1.000,-<br />

(Selbstbehalt € 50,- pro Schadenfall)<br />

Kosmetische Operation (ausg. Zahnersatz) ..........€ 10.000,-<br />

Rehab-Pauschale .................................................€ 300,-<br />

* Eine Versicherungsleistung für dauernde Invalidität erfolgt erst dann,<br />

wenn <strong>der</strong> festgestellte Invaliditätsgrad 20 % erreicht o<strong>der</strong> übersteigt. Für<br />

Invaliditätsgrade unter 20 % wird keine Leistung erbracht. Bei Invaliditätsgraden<br />

von 20% und darüber entspricht die Versicherungsleistung dem<br />

Invaliditätsgrad in Prozent <strong>der</strong> Versicherungssumme (Lineare Leistung 1:1).<br />

Für Mitglie<strong>der</strong> von <strong>Sport</strong>vereinen erstreckt sich die Versicherung<br />

auch auf Unfälle:<br />

• bei <strong>der</strong> berufsmäßigen o<strong>der</strong> entgeltlichen Ausübung des<br />

versicherten <strong>Sport</strong>es<br />

• bei <strong>der</strong> Teilnahme an Landes-, <strong>Bundes</strong>- und internationalen<br />

Wettbewerben<br />

• bei <strong>der</strong> Ausübung des Vereinssportes außerhalb des Vereines<br />

Die Prämien <strong>der</strong> Versicherungsvariante „Standard“:<br />

Jahresprämie für Erwachsene ..............................€ 6,60<br />

Jahresprämie für Jugendliche ..............................€ 3,30<br />

(Jugendliche bis zur Vollendung des 15. Lj.)<br />

Die diversen erweiterten Versicherungsvarianten sowie ausführliche<br />

Informationen finden Sie auf <strong>der</strong> Website zur Kollektiv-<strong>Sport</strong>unfallversicherung<br />

www.diehelden.at/sport.html<br />

Die Haftpflicht-Versicherung für Verbände und Vereine wurde<br />

mit 1.1.2012 dem neuen Vereinsgesetz angepasst (Vermögensschaden-Haftpflicht-Versicherung<br />

für FunktionärInnen<br />

und RechnungsprüferInnen). Gleichzeitig wurde auf Wunsch<br />

vieler Verbände und Vereine die Versicherungssumme für<br />

Personen- und Sachschäden verdoppelt (auf € 2,000.000,-)<br />

und <strong>der</strong> Versicherungsschutz auf weltweit ausgedehnt.<br />

20 ÖSTERREICH SPORT<br />

Viele bereits versicherte Verbände und Vereine haben von<br />

<strong>der</strong> Möglichkeit Gebrauch gemacht, ihre bestehende Haftpflichtversicherung<br />

dem neuen erweiterten Versicherungsschutz<br />

anzupassen. Wenn dies einige Verbände o<strong>der</strong> Vereine<br />

noch nicht veranlasst haben, sei darauf hingewiesen,<br />

dass gerade für FunktionärInnen und RechnungsprüferInnen<br />

<strong>der</strong> Verbände und Vereine durch den Einschluss <strong>der</strong><br />

Vermögensschaden-Haftpflicht-Versicherung das eigene<br />

Vermögen geschützt werden soll.<br />

Versicherungssummen:<br />

• € 2,000.000,- für Personen und Sachschäden sowie<br />

Mietsachschaden<br />

• € 100.000,- für Vermögensschäden des Verbands-/Vereinsvorstandes<br />

und RechnungsprüferInnen des Verbandes/Vereines<br />

• € 100.000,- für Schäden an unbeweglichen, gemieteten<br />

o<strong>der</strong> gepachteten Sachen<br />

• € 1.500,- für Schäden an beweglichen, gemieteten o<strong>der</strong><br />

gepachteten Sachen<br />

• € 400,- für Schäden von Verbands-/Vereinsmitglie<strong>der</strong>n<br />

am Verbands-/Vereinseigentum<br />

Öffentlicher Geltungsbereich: Auslandsdeckung für die<br />

gesamte Erde ausgenommen USA, Kanada und Australien.<br />

Versichert gelten auch sämtliche Veranstaltungen des Verbandes<br />

bzw. Vereines.<br />

Die Verbands- bzw. Vereins-Rechtsschutz-Versicherung<br />

ist die sinnvolle und notwendige Ergänzung zur Haftpflicht-<br />

Versicherung (welche gerechtfertigte, gedeckte Schäden<br />

befriedigt und ungerechtfertigte Ansprüche aus gedeckten<br />

Schadensfällen abwehrt), wenn es um Beistand in einem<br />

Strafverfahren o<strong>der</strong> um die Durchsetzung von Ansprüche<br />

des Vereins, <strong>der</strong>en Organe und <strong>der</strong>en <strong>Sport</strong>lerInnen gegen<br />

Dritte geht. Die Vereins-Rechtsschutz-Versicherung bietet<br />

Sicherheit für FunktionärInnen und <strong>Sport</strong>lerInnen. Der umfassende<br />

Versicherungsschutz mit großem Deckungsumfang<br />

und einer attraktiven Prämie ist in dieser Form einmalig.<br />

INFOBOX<br />

Information/Anmeldung:<br />

Versicherungsberatung Held & Held<br />

Hauptstraße 25, 2353 Guntramsdorf<br />

Tel.: 02236/53086-0 • Fax: 02236/53086-4<br />

E-Mail: office@diehelden.at<br />

www.diehelden.at<br />

Anzeige


Besuch von Staatssekretär<br />

Sebastian Kurz in <strong>der</strong> <strong>BSO</strong><br />

Nach dem erfolgreichen Auftritt <strong>der</strong> <strong>BSO</strong> im Rahmen des<br />

Europäischen Forum Alpbach, fand nun ein Zusammenkommen<br />

mit Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz und<br />

Projektleiterin <strong>der</strong> Initiative „Zusammen:<strong>Österreich</strong>“ Michaela<br />

Grubmüller statt, um über mögliche Wege zu beraten,<br />

die erarbeiteten Ideen aus den Arbeitskreisen im Forum Alpbach<br />

in die Praxis umzusetzen.<br />

Beson<strong>der</strong>es Interesse von beiden Seiten kam dabei einer<br />

Kooperation bzgl. einer Studie zur Freiwilligentätigkeit<br />

von Personen mit Migrationshintergrund im <strong>Sport</strong> zugute.<br />

Einig ist man sich auf jeden Fall, dass eine Zusammenarbeit<br />

sinnvoll ist und beide Seiten sehr voneinan<strong>der</strong> profi tieren<br />

können.<br />

KOOPERATIONEN<br />

StS. Kurz mit <strong>BSO</strong>-GF Spindler (Bildmitte), fl ankiert vom <strong>BSO</strong>-Team<br />

und Projektleiterin „Zusammen <strong>Österreich</strong>“ Grubmüller (links außen)<br />

ÖSTERREICH SPORT 21<br />

© BPD-Wien Filmdienst


KOOPERATIONEN<br />

APA-Regio<strong>Sport</strong>s <strong>–</strong> Recherche-<br />

tool für regionale Ergebnisse<br />

www.regiosports.at <strong>–</strong> Eine neue Content-Plattform <strong>der</strong> APA <strong>–</strong> Austria Presse Agentur erschließt Verbänden<br />

Eingang in mediale Berichterstattung.<br />

3 bis 3,5 Millionen <strong>Österreich</strong>erinnen und <strong>Österreich</strong>er betreiben<br />

regelmäßig <strong>Sport</strong>. Ein Gutteil ist dabei in einem <strong>der</strong><br />

rund 14.200 <strong>Sport</strong>vereine organisiert, die <strong>der</strong>zeit in <strong>Österreich</strong><br />

aktiv sind. Als erste Nachrichtenagentur weltweit hat<br />

die APA - Austria Presse Agentur im Team mit <strong>Sport</strong>ministerium<br />

und <strong>Bundes</strong>-<strong>Sport</strong>organisation (<strong>BSO</strong>) eine Plattform<br />

für <strong>Sport</strong>verbände zur standardisierten Publikation von<br />

<strong>Sport</strong>ergebnissen entwickelt. APA-Regio<strong>Sport</strong>s wurde am<br />

27. Juni 2012 im Haus des <strong>Sport</strong>s vor JournalistInnen und<br />

ExpertInnen aus <strong>der</strong> Taufe gehoben. Vor allem für Redaktionen<br />

und Medien soll das Tool künftig als zentrale Recherchequelle<br />

regionaler und nationaler <strong>Sport</strong>ergebnisse dienen.<br />

Vorteil: Struktur<br />

Lokale Ergebnisse aus <strong>Sport</strong>bewerben sind vor allem für<br />

regionale Medien und <strong>der</strong>en LeserInnen von großem Interesse.<br />

Die Recherche und Übernahme <strong>der</strong> oft unstrukturierten<br />

Daten aus unterschiedlichsten Quellen und Formaten<br />

lagen oft als Stolpersteine auf dem Weg in die Berichterstattung.<br />

„APA-Regio<strong>Sport</strong>s soll den Medien über eine einzige<br />

Plattform strukturierte Wettkampfdaten, Turnierergebnisse,<br />

Spielstände, Ranglisten und ähnliches für <strong>der</strong>en Lokal-Berichterstattung<br />

anbieten“, steckt Stefan Grüneis, Leiter <strong>der</strong><br />

APA-<strong>Sport</strong>redaktion, das Spielfeld ab. „Der Fokus liegt dabei<br />

klar auf dem Breiten-, Amateur- und Nachwuchssport,<br />

die damit ein Stück weit mehr in die öffentliche Wahrnehmung<br />

rücken.“<br />

Multimedial: Regionale Daten für alle Kanäle<br />

Schon jetzt liefert<br />

die Mehrzahl <strong>der</strong><br />

Fachverbände laufend<br />

Content aus<br />

rund 600 Ligen und<br />

etwa 3.000 Wettkämpfen<br />

direkt in<br />

das Tool. Die Daten<br />

werden durch die<br />

APA in standardisierte<br />

technische<br />

Formate umgewandelt,<br />

mit Geo-<br />

22 ÖSTERREICH SPORT<br />

© APA<br />

codes bzw. Ortsangaben<br />

versehen<br />

und zur schnellen<br />

Einbindung in Webportale,Printmedien,<br />

Apps, TV- o<strong>der</strong><br />

Screen-Formate<br />

aufbereitet. Damit<br />

bietet Regio<strong>Sport</strong>s Vorstellung <strong>der</strong> Plattform (v.l.n.r.): APAalle<br />

Möglichkeiten <strong>Sport</strong>ressortleiter Mag. Stefan Grüneis,<br />

für die multimediale <strong>BSO</strong>-GF Mag. Barbara Spindler, <strong>Sport</strong>-<br />

Mediengestaltung. ministerium-SC Dr. Samo Kobenter, APA-<br />

Ein Mehrwert, <strong>der</strong> Referentin Mag. Julia Matousek, APAneben<br />

<strong>der</strong> klassi- Chefredakteur Michael Lang<br />

schen Presse auch<br />

den <strong>Sport</strong>verbänden selbst nützt. Diese können ihre Ergebnisse<br />

mittels automatisierter Feeds (HTML-Modul) auch auf<br />

ihren eigenen Webplattformen publizieren.<br />

„Im Bereich Aufbringung, Veredelung und Verbreitung<br />

multimedialer Inhalte spielt die APA seit Jahren in den oberen<br />

Ligen. <strong>Das</strong> Bereitstellen mediengerechter Contentangebote,<br />

die sich an den redaktionellen Bedürfnissen orientieren,<br />

gehört zu unseren Kernaufgaben“, legt APA-Chefredakteur<br />

Michael Lang die Motive offen.<br />

Barbara Spindler, Geschäftsführerin <strong>der</strong> <strong>Österreich</strong>ischen<br />

<strong>Bundes</strong>-<strong>Sport</strong>organisation, sieht durch das Projekt<br />

die Mitgliedsverbände <strong>der</strong> <strong>BSO</strong> in ihrer Pressearbeit und<br />

Kommunikation unterstützt: „Für den organisierten <strong>Sport</strong><br />

in <strong>Österreich</strong> und dessen Verbände ist Regio<strong>Sport</strong>s eine<br />

weitere Chance, ihren <strong>Sport</strong> über die neue mediale Plattform<br />

<strong>der</strong> Öffentlichkeit näherzubringen - eine neue Form <strong>der</strong><br />

Vermarktung, auf die wie sehr stolz sind.“ In seiner aktiven<br />

Zeit als Journalist hätte Samo Kobenter, <strong>der</strong> heute als Sektionschef<br />

im <strong>Sport</strong>ministerium tätig ist, „liebend gerne selbst<br />

auf dieses Tool zugegriffen“. Kobenter, <strong>der</strong> die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Plattform von Seiten des Ministeriums begleitete, weiß:<br />

„Mit <strong>der</strong> Zusammenfassung sämtlicher Ergebnisse regionaler<br />

und nationaler <strong>Sport</strong>bewerbe wird unseren KollegInnen<br />

in den Print- und elektronischen Medien eine wesentliche<br />

Erleichterung für jenen Teil ihrer Arbeit geboten, <strong>der</strong> bisher<br />

in mühseligem Sammeln von Informationen durchaus umfangreiche<br />

Zeit- und Personalressourcen gebunden hat.“<br />

© APA-Fotoservice/Preiss


KOOPERATIONEN<br />

Erfolg für den Jugendsport: World<br />

<strong>Sport</strong>s Festival 2012<br />

Anfang Juli fand die fünfte Auflage des Jugendsport-Festivals in Wien und Nie<strong>der</strong>österreich statt.<br />

Über 2.500 sportbegeisterte Jugendliche aus 27 Nationen, davon knapp 500 aus <strong>Österreich</strong>, lieferten<br />

herausragende Leistungen in 13 <strong>Sport</strong>arten. Mit einigen Spitzenplatzierungen setzen auch die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus <strong>Österreich</strong> ein starkes Zeichen.<br />

An Spielstätten wie dem BFSZ Südstadt, <strong>der</strong> Spenadlwiese<br />

in Wien o<strong>der</strong> dem <strong>Sport</strong>center Baden bewiesen die <strong>Sport</strong>lerinnen<br />

und <strong>Sport</strong>ler ihr Können und ihre Freude an Leistung.<br />

Aus <strong>Österreich</strong> waren unter an<strong>der</strong>em folgende Teams<br />

am Start: Wacker Innsbruck (Fußball), Hotvolleys (Volleyball),<br />

BBC Tulln (Basketball), BC Stadlau (Bowling), 1. VFR<br />

Graz (Badminton), BAC Baden (Tischtennis), TK Lindabrunn<br />

(Tennis), AC Wals (Ringen) und <strong>der</strong> Salzburger Turnverein<br />

(Schwimmen).<br />

Gewinner aus aller Welt<br />

Die Siegerliste des diesjährigen World <strong>Sport</strong>s Festivals ist<br />

bunt gemischt. Die Trophäen konnten unter an<strong>der</strong>em folgende<br />

Teams mit nach Hause nehmen: Wacker Innsbruck<br />

- <strong>Österreich</strong> (Fußball), BC Devils - Bulgarien (Baseball), Nationalteam<br />

Kasachstan (Volleyball), SC Romanshorn Sharks<br />

- Schweiz (Schwimmen), Danube Dragons - <strong>Österreich</strong><br />

(American Football), Xiang Ming High School - China (Basketball).<br />

Dazu Robin Deisenhammer, Grün<strong>der</strong> des WSF:<br />

„Seit <strong>der</strong> Gründung 2008 konnten wir mehr als 12.500 Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendliche aus aller Welt bei uns begrüßen. Mit<br />

Events wie diesem wollen wir nicht nur den Jugendsport<br />

för<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n auch den interkulturellen Austausch, und<br />

natürlich freuen wir uns, den jungen Gästen auch ein Stück<br />

von <strong>Österreich</strong> zeigen zu können.“<br />

Partner und Botschafter<br />

Die <strong>BSO</strong> unterstütze nach 2011 auch dieses Jahr das WSF<br />

tatkräftig, als Dach des <strong>Sport</strong>s ist ihr die För<strong>der</strong>ung des Jugendsports<br />

ein Anliegen. Auch zahlreiche heimische <strong>Sport</strong>größen<br />

unterstützen die Idee: An <strong>der</strong> Eröffnungszeremonie<br />

im Admira-Stadion nahmen die Festival-Botschafter Oliver<br />

Stamm, Michaela Dorfmeister, Maxim Podoprigora und<br />

Franz Stocher teil.<br />

ÖSTERREICH SPORT 23<br />

© WSF


KOOPERATIONEN<br />

<strong>BSO</strong>-Kooperationspartner „möwe“ e<br />

In <strong>Österreich</strong> nutzen ¾ <strong>der</strong> Neun-bis Achtzehnjährigen das<br />

Internet nahezu täglich; aus diesem Grund greifen Organisationen<br />

zunehmend die Möglichkeit <strong>der</strong> Onlineberatung<br />

auf. <strong>Das</strong> Kernthema <strong>der</strong> möwe <strong>–</strong> Misshandlung und sexueller<br />

Missbrauch von Min<strong>der</strong>jährigen <strong>–</strong> ist für die Betroffenen<br />

selbst meist mit Scham und Angst verbunden; ein<br />

Gespräch über das Thema fällt daher schwer. „Gerade hier<br />

bietet die Onlineberatung aufgrund ihrer Nie<strong>der</strong>schwelligkeit<br />

eine gute Alternative“ erläutert Psychologin Mag. Mara<br />

Kuchler, die das Pilotprojekt betreute. Onlineberatung kann<br />

einen ersten Schritt zur Erleichterung <strong>der</strong> Inanspruchnahme<br />

eines professionellen Beratungsangebotes darstellen. So<br />

kann Vertrauen in die Wirksamkeit eines solchen Angebotes<br />

aufgebaut werden, wodurch auch die Hemmschwelle<br />

für eine eventuell hilfreiche Face-to-Face Beratung sinkt.<br />

Nähere Infos zum neuen Angebot finden Sie im Internet:<br />

www.die-moewe.at o<strong>der</strong> die-moewe.beranet.info<br />

Kin<strong>der</strong>- & Jugendschutz im <strong>Sport</strong><br />

Was können TrainerInnen, ÜbungsleiterInnen, Vereinsmitglie<strong>der</strong><br />

tun, um Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen bestmögliche<br />

Rahmenbedingungen im Training zu ermöglichen? Die <strong>BSO</strong><br />

traf Michael Gaudriot, Psychotherapeut und Präventionsspezialist<br />

<strong>der</strong> möwe, zum Gespräch:<br />

F: Was ist das Ziel <strong>der</strong> Zusammenarbeit zwischen <strong>der</strong><br />

möwe und <strong>der</strong> <strong>BSO</strong>?<br />

A: Als Kin<strong>der</strong>schutzzentrum sehen wir es als unsere Aufgabe,<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche vor Gewalt zu schützen. Kurz<br />

gesagt geht es um Vorbeugen und Beenden von Gewalt<br />

und Vernachlässigung. Dabei sind wir auf die Kooperationsbereitschaft<br />

und das verantwortliche Handeln von Erwachsenen<br />

angewiesen: Eltern, LehrerInnen, o<strong>der</strong> eben<br />

TrainerInnen. Und genau das ist das vorrangige Ziel unserer<br />

Kooperation. <strong>Das</strong>s die, die mit Kin<strong>der</strong>n beruflich o<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Freizeitbetreuung zu tun haben über das schwierige Thema<br />

‚Gewalt an Kin<strong>der</strong>‘, und wie sie vermeidbar ist, Bescheid<br />

wissen.<br />

F: Und wie kann diese Hilfe aussehen? Was kann ich als<br />

TrainerIn, ÜbungsleiterIn, InstuktorIn tun bzw. was gilt es<br />

generell zu beachten, um im Verein / beim Training ein respektvolles,<br />

gewaltfreies Miteinan<strong>der</strong> zu för<strong>der</strong>n?<br />

A: Zunächst ist da mal die Bereitschaft hinzuschauen und<br />

zu wissen, dass es lei<strong>der</strong> verschiedene Formen von Gewalt<br />

an Kin<strong>der</strong>n gibt. So ist beispielsweise jedes dritte bis vierte<br />

Mädchen und je<strong>der</strong> siebente und achte Bub von sexueller<br />

Gewalt betroffen. <strong>Das</strong> heißt konkret, dass sehr viele Kin<strong>der</strong>n<br />

und Jugendliche die Erfahrung machen müssen, dass ein<br />

Erwachsener o<strong>der</strong> ein an<strong>der</strong>er überlegener Jugendliche sie<br />

24 ÖSTERREICH SPORT<br />

als sexuelles Objekt behandelt. <strong>Das</strong> kann von begrapscht<br />

werden über die Nötigung zu sexualisierten Handlungen bis<br />

zur Vergewaltigung gehen. Wenn TrainerInnen darüber Bescheid<br />

wissen und in Schulungen die Anzeichen für Missbrauch<br />

und die Handlungsmöglichkeiten kennen gelernt<br />

haben, finden Kin<strong>der</strong> in ihnen Vertrauenspersonen, die helfen<br />

können o<strong>der</strong> wissen, wo Hilfe zu finden ist. Da Kin<strong>der</strong><br />

Erwachsenen gegenüber immer unterlegen sind, können<br />

wir von Kin<strong>der</strong>n auch nicht verlangen, dass sie sich ganz<br />

alleine gegen Erwachsene durchsetzen. Wir sagen den Kin<strong>der</strong>n<br />

immer wie<strong>der</strong>: „Hör auf dein Gefühl und suche dir Hilfe.<br />

Sprich mit einem Erwachsenen, dem du vertraust. Und<br />

solche Erwachsene können eben auch TrainerInnen sein“.<br />

F: Wie erkenne ich, dass ein mir im Training anvertrautes<br />

Kind Opfer von Gewalt in einem Lebensbereich außerhalb<br />

des <strong>Sport</strong>s (z.B. Kin<strong>der</strong>garten/Schule/Hort, zu Hause, im<br />

Rahmen an<strong>der</strong>er Hobbies etc.) wird? Und wie verhalte ich<br />

mich fachlich richtig?<br />

Lei<strong>der</strong> stehen Kin<strong>der</strong>, denen Gewalt angetan wird, insbeson<strong>der</strong>e<br />

wenn es um sexuelle Gewalt geht nahezu immer<br />

unter massivem Geheimnisdruck. Deshalb erzählen Kin<strong>der</strong><br />

sehr selten von solchen Erlebnissen. Trotzdem kann einem<br />

etwas auffallen: <strong>Das</strong>s sich ein Kind immer mehr zurückzieht,<br />

Essstörungen entwickelt, sich selbst verletzt o<strong>der</strong><br />

aber auch, dass es beson<strong>der</strong>s exzessiv trainiert o<strong>der</strong> in<br />

einer seinem Alter nicht entsprechenden Weise über Sexualität<br />

spricht o<strong>der</strong> Bescheid weiß. All das kann natürlich<br />

auch ganz an<strong>der</strong>e Ursachen haben. Bei körperlicher Gewalt<br />

können TrainerInnen natürlich Verletzungen auffallen. Es gibt<br />

viele Hinweise auf sexuellen Missbrauch und lei<strong>der</strong> sind sie<br />

fast nie eindeutig. Da ist es auch wichtig auf seinen Bauch<br />

zu hören, wenn einem etwas seltsam vorkommt.<br />

F: Und wie kann dann bei Verdacht auf Missbrauch gehandelt<br />

werden?<br />

A: Bei einem vagen Verdacht, wenn also das Kind nichts<br />

erzählt hat und die Hinweise nicht eindeutig sind <strong>–</strong> das ist<br />

<strong>der</strong> häufigste Fall <strong>–</strong> gilt zunächst folgendes: Nicht überstürzt<br />

handeln. <strong>Das</strong> schadet meist. Wenn möglich mit jemandem<br />

an<strong>der</strong>en darüber reden (beispielsweise an<strong>der</strong>en TrainerInnen,<br />

die das Kind auch kennen.) Sich selbst Hilfe holen <strong>–</strong> am<br />

besten bei einem Kin<strong>der</strong>schutzzentrum, beispielsweise bei<br />

<strong>der</strong> möwe helpline. Natürlich kann es auch sinnvoll sein, mit<br />

dem Kind zu sprechen, wenn man einen guten Kontakt zu<br />

ihm hat und solange es keine Vernehmung wird. Da gibt es<br />

ganz viel dazu zu sagen und das ist auch wichtiger Bestandteil<br />

unserer TrainerInnenschulungen, aber nicht überstürzt<br />

handeln und sich selbst Hilfe suchen ist das Wichtigste.


weitert Beratungsangebot<br />

Wenn ein Kind von Missbrauch erzählt, soll dem Kind unbedingt<br />

geglaubt werden. Es war sehr mutig von dem Kind<br />

sich Hilfe zu holen! Und dann sollen sich TrainerInnen wie<strong>der</strong><br />

selbst Hilfe suchen. Am besten bei einem Kin<strong>der</strong>schutzzentrum.<br />

Kein Verschweigen und keine Alleingänge!<br />

Ein sehr heikles Thema ist, was zu tun ist, wenn ein Missbrauchsverdacht<br />

gegen TrainerInnen-KollegInnen besteht.<br />

O<strong>der</strong> wenn es zu sexuellen Übergriffen unter Kin<strong>der</strong>n und<br />

Jugendlichen kommt. Auch hier gilt: kein Stillschweigen,<br />

keine Alleingänge son<strong>der</strong>n eine fachlich kompetente<br />

Aufarbeitung in Zusammenarbeit mit einem<br />

Kin<strong>der</strong>schutzzentrum.<br />

F: Was kann ich als TrainerIn,<br />

ÜbungsleiterIn, InstuktorIn<br />

proaktiv unternehmen, um<br />

Verdachtsmomenten,<br />

missverständlichen<br />

Situationen in puncto<br />

sexuelle Belästigung<br />

und Gewalt<br />

vorzubeugen?<br />

A: Ganz<br />

wichtig ist<br />

größtmögliche<br />

Transparenz bei<br />

allem was ich<br />

Kin<strong>der</strong>n im Training<br />

sage und<br />

mit ihnen tue. <strong>Das</strong><br />

beginnt beim verbalen<br />

Feedback und<br />

bei den Anleitungen im<br />

Rahmen des Trainings,<br />

wo es wichtig ist respektvolle<br />

und wertschätzende Begriffe<br />

zu verwenden. Schon die sprachliche<br />

Kultur in <strong>der</strong> Gruppe sagt eine Menge<br />

darüber aus, wie miteinan<strong>der</strong> umgegangen<br />

wird. Sexistische Witze zum Beispiel können die Vorstufe<br />

zu sexuellen Übergriffen sein. Wichtig ist es auch alle Hilfestellungen<br />

so zu machen, dass sie unmissverständlich sind<br />

<strong>–</strong> das heißt keine sexuelle Färbung haben. <strong>Das</strong> beginnt damit,<br />

wohin ich greife und dass die Hilfestellung auch für alle<br />

nachvollziehbar und erklärbar ist.<br />

F: Was kann ich als TrainerIn, ÜbungsleiterIn, InstuktorIn<br />

tun, wenn ich verdächtigt werde? An wen kann ich mich<br />

wenden etc.?<br />

KOOPERATIONEN<br />

A: Wie bereits gesagt, ist es auch im Falle einer Verdächtigung<br />

wichtig, sich professionell beraten zu lassen und<br />

keinesfalls zu verschweigen und zu vertuschen. Wenn bei<br />

einer Hilfestellung o<strong>der</strong> Anleitung beispielswiese eine unangenehme<br />

Situation entstanden ist wäre es wichtig, dass<br />

ich als TrainerIn meinen KollegInnen davon erzähle. Durch<br />

einen transparenten Umgang mit dem Thema Grenzen<br />

kann einerseits viel schwerer das Gerücht entstehen, ein<br />

Trainer / eine Trainerin käme Kin<strong>der</strong>n zu nahe, an<strong>der</strong>erseits<br />

ist es für TäterInnen viel schwerer, genau das zu tun!<br />

<strong>Das</strong> sogenannte „schlechte Geheimnis“ ist<br />

das Kernübel beim Thema sexueller<br />

Missbrauch und umso wichtiger<br />

ist es offen zu kommunizieren,<br />

am besten unter<br />

Beiziehung von Kin<strong>der</strong>schutzexpertInnen.<br />

Optimal ist es<br />

sicherlich, wenn<br />

bereits ein Verhaltenskodex<br />

bzw. Kin<strong>der</strong>schutzrichtlinien<br />

vorhanden<br />

sind.<br />

F: Was<br />

sind hilfreiche<br />

Schritte, um als<br />

Verein ‚gewaltfrei‘<br />

zu sein?<br />

A: Wir hoffen,<br />

dass möglichst viele<br />

Verbände und Vereine<br />

sich für die Einführung von<br />

Kin<strong>der</strong>schutzrichtlinien entscheiden.<br />

Hilfreich ist eine Kin<strong>der</strong>schutzcharta,<br />

<strong>der</strong> man beitreten kann<br />

und die klare Vorgaben zu all diesen Fragen<br />

beinhaltet. Konkret geht es zunächst um TrainerInnenschulungen,<br />

Workshops mit den Kin<strong>der</strong>n, Verfahrensrichtlinien,<br />

ja nach Struktur des Vereins.<br />

F: Gibt es so etwas wie eine Vision für den Kin<strong>der</strong>schutz?<br />

A: Sexuelle Gewalt findet ja meist im näheren Umfeld des<br />

Kindes, oft sogar innerhalb <strong>der</strong> Familie statt. Da gibt es für<br />

das Kind viel Angst und wenig Chancen auf Hilfe. Wenn <strong>der</strong><br />

<strong>Sport</strong>platz ein Ort <strong>der</strong> Hilfe werden könnte, wäre das schon<br />

sehr schön!<br />

ÖSTERREICH SPORT 25


FORTBILDUNG<br />

Social Media Workshop 2012<br />

Im November 2011 hat die<br />

<strong>BSO</strong> gemeinsam mit <strong>der</strong><br />

<strong>BSO</strong>-Jugendkommission<br />

zum ersten Mal eine Fortbildung<br />

zum Thema Social<br />

Media Marketing angeboten<br />

<strong>–</strong> mit Erfolg. Die Plätze waren<br />

innerhalb kürzester Zeit ausgebucht<br />

<strong>–</strong> die hohe Nachfrage<br />

verdeutlicht, dass die <strong>BSO</strong><br />

mit ihrem Angebot am Puls<br />

<strong>der</strong> Zeit ist.<br />

Damit möglichst viele <strong>BSO</strong>-<br />

Mitglie<strong>der</strong> von dieser Veranstaltung<br />

profitieren können, gab es heuer bereits im Juni<br />

wie<strong>der</strong> eine fachspezifische Fortbildung zum Thema „Facebook,<br />

Twitter & Co.“. Die Referentinnen kamen von <strong>der</strong><br />

renommierten Webagentur Liechtenecker.<br />

Die <strong>BSO</strong> verstärkt ihr Service und weitet ihr Fortbildungsangebot<br />

für Mitglie<strong>der</strong> aus: Am 19. Oktober findet in Wien<br />

zum ersten Mal ein Workshop zum Thema Sponsoring<br />

statt. Dieser soll verschiedene Fragen klären, so zum Beispiel:<br />

Was interessiert den potenziellen Sponsor? Warum<br />

betreiben Unternehmen überhaupt Sponsoring? Wie können<br />

attraktive Angebote für Sponsoren geschnürt werden?<br />

Mit Hans-Willy Brockes, Geschäftsführer <strong>der</strong> Europäischen<br />

Sponsoring-Börse, konnte die <strong>BSO</strong> einen echten Experten<br />

als Vortragenden gewinnen.<br />

Termin: Freitag, 19. Oktober 2012<br />

Ort: Wiener Haus des <strong>Sport</strong>s, Spiegelsaal<br />

Einlass ab 12:30 Uhr, Beginn: 13:00 Uhr, Ende: ca. 17:00 Uhr<br />

Inhalt:<br />

• Was interessiert den potenziellen Sponsor?<br />

• Warum betreiben Unternehmen Sponsoring?<br />

• Wie können attraktive Angebote für Sponsoren geschnürt<br />

werden?<br />

• Was sollten diese beinhalten: Werbe- und Medialeistungen,<br />

PR, Verkaufsför<strong>der</strong>ung, Hospitality, ...?<br />

26 ÖSTERREICH SPORT<br />

Der For<strong>der</strong>ung nach einer Teilung in zwei Leistungsgruppen<br />

(EinsteigerInnen, Fortgeschrittene) wurde bei diesem<br />

Termin berücksichtigt. Es gab dieses Mal zwei getrennte<br />

Arbeitsgruppen, welche in unterschiedlichen Räumen ausgerichtet<br />

wurden.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> anhaltenden Nachfrage ist eine Fortsetzung<br />

<strong>der</strong> Veranstaltungsreihe für den 23. November 2012 in Wien<br />

geplant. Angelehnt an den letzten Termin in Salzburg, werden<br />

die TeilnehmerInnen auch in Wien wie<strong>der</strong> in zwei Gruppen<br />

geteilt. Details zum Programm finden Sie im Internet auf<br />

www.bso.or.at/socialmedia<br />

<strong>BSO</strong>-Sponsoringworkshop<br />

© iStockphoto<br />

INFOBOX<br />

Anmeldungen bitte bis 16. November 2012 unter<br />

veranstaltung@bso.or.at mit dem Betreff „Social<br />

Media Workshop Wien“. Die Teilnahme ist kostenlos,<br />

die Anzahl <strong>der</strong> Plätze jedoch beschränkt.<br />

• Erfolgreiche Konzepte erstellen und diese bei Sponsoren<br />

präsentieren<br />

• Erfolgreiche Wege <strong>der</strong> Akquisition: Angebote und Konzepte,<br />

die für Sponsoren attraktiv sind!<br />

• Sponsorengewinnung per Telefon, per Brief und im persönlichen<br />

Gespräch<br />

Lernziele:<br />

• die Bedürfnisse eines Sponsors gezielt recherchieren<br />

• die Sponsorenakquise professionell vorbereiten und<br />

durchführen<br />

• attraktive Angebote für Sponsoren erstellen<br />

• maßgeschnei<strong>der</strong>te Angebots- und Konzepterstellung für<br />

Sponsoren<br />

INFOBOX<br />

Anmeldungen bitte bis 12. Oktober 2012 unter<br />

veranstaltung@bso.or.at mit dem Betreff „Sponsoringworkshop“.<br />

Die Teilnahme ist kostenlos, die<br />

Anzahl <strong>der</strong> Plätze jedoch beschränkt.


<strong>BSO</strong>-Medienworkshop<br />

Pressearbeit ist<br />

ein sehr wichtiger<br />

Bestandteil in <strong>der</strong><br />

Kommunikationspolitik<br />

je<strong>der</strong> Institution<br />

/ jedes Unternehmens<br />

und dazu<br />

ein wesentlicher Erfolgsfaktor.<br />

In unse- Von den spannenden Diskussionen in<br />

rer schnelllebigen Kleingruppen konnte jede/r profitieren<br />

Zeit gilt es, eigene<br />

Informationen so zu formulieren, dass diese aus <strong>der</strong> Masse<br />

an Eindrücken herausstechen. Der Informationsüberfluss,<br />

mit dem auch JournalistInnen täglich konfrontiert werden,<br />

führt zu einer selektiven Wahrnehmung. Mit entsprechend<br />

aufbereiteten Unterlagen steigert man die Wahrscheinlichkeit<br />

auf (mediale) Aufmerksamkeit. Die <strong>BSO</strong> möchte ihre Mitglie<strong>der</strong><br />

bei dieser Aufgabe unterstützen und lud daher auch im<br />

Jahr 2012 zum Medienworkshop ein, welcher bereits 2011<br />

ein großer Erfolg war. Am 31. August begrüßte das ExpertInnen-Team<br />

am Flughafen Graz TeilnehmerInnen mit hohen<br />

Erwartungen. Dabei gaben die ReferentInnen, allesamt<br />

Fachleute mit jahrelanger Erfahrung und großem Know-<br />

How, zunächst einen kurzen Überblick über ihre Fachge-<br />

Der Klassiker unter den TrainerInnenfortbildungen in Schielleiten<br />

war diesmal mit über 200 TeilnehmerInnen rekordverdächtig.<br />

Zum Thema „Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit<br />

von jugendlichen NachwuchsleistungssportlerInnen“ war<br />

<strong>der</strong> Andrang im BSFZ Schloss Schielleiten riesig. <strong>Das</strong> hochkarätige<br />

Referenten-Team mit Ass.Prof.Dr. Christian Haid<br />

(med. Uni. Innsbruck), Dr. Roland Werthner (BSPA Linz),<br />

Dr.phil. Martin Wünnemann und Manfred Agethen, MA (Uni.<br />

FORTBILDUNG<br />

biete. Danach wurden<br />

verschiedene<br />

Arbeitsgruppen<br />

gebildet, bei denen<br />

je ein/e ReferentIn<br />

eine Gruppe betreute<br />

und seinen/<br />

ihren jeweiligen, inhaltlichenSchwer-<br />

Ein eingespieltes Team: Mario Lug, Chrispunkt<br />

einbrachte. tian Huber und Katrin Zita (v.l.n.r.)<br />

Wichtig dabei ist:<br />

Es geht in erster Linie um die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit einschlägigen<br />

Themen anhand von Beispielen aus <strong>der</strong> Praxis.<br />

Es wurden u. a. Antworten auf folgende Fragen gegeben:<br />

Bei welchen Informationen ist es überhaupt sinnvoll, diese<br />

auch an JournalistInnen zu kommunizieren? Wodurch / womit<br />

kann man JournalistInnen in <strong>der</strong> Praxis verärgern? Was<br />

sind klassische No-Gos? Was sollte unbedingt beachtet<br />

werden? Welchen formalen Kriterien sollte die Pressearbeit<br />

entsprechen? Wie erstellt man einen zeitgemäßen, zweckmäßigen<br />

Presseverteiler? u.v.m. <strong>–</strong> Als Vortragende konnten<br />

gewonnen werden: Ing. Mag. Katrin Zita (selbstständige<br />

Journalistin), Mario Lug (selbstständiger Journalist) und Dr.<br />

Christian Huber (Geschäftsführer von uphill sports).<br />

<strong>BSO</strong>-TrainerInnenfortbildung<br />

Pa<strong>der</strong>born), Prof.Dr. Albert Gollhofer (Uni. Freiburg) sowie<br />

Mag. Andreas Vock (BSPA Wien), konnte den Anwesenden<br />

wertvolle Inputs übermitteln.<br />

Highlight des Fortbildungs-Wochenendes waren die<br />

abschließenden Praxisteile, wo sich die TeilnehmerInnen<br />

selbst in Übungen versuchen konnten und Möglichkeiten<br />

des Trainings mit Jugendlichen eindrucksvoll dargestellt<br />

wurden (siehe Fotos).<br />

ÖSTERREICH SPORT 27


SPORTHILFE<br />

Die <strong>Sport</strong>hilfe <strong>–</strong> ein zuverlässiger<br />

Partner für SpitzensportlerInnen<br />

94 Olympiamedaillen, hun<strong>der</strong>te Welt- und Europameistertitel, viele große Siege und rund 40 Millionen<br />

Euro an direkter För<strong>der</strong>ung für <strong>Österreich</strong>s Nachwuchs- und SpitzensportlerInnen <strong>–</strong> das ist die<br />

Bilanz von 40 Jahren <strong>Sport</strong>hilfe in <strong>Österreich</strong>.<br />

Seit 1971 steht die <strong>Sport</strong>hilfe zuverlässig an <strong>der</strong> Seite von<br />

<strong>Österreich</strong>s Nachwuchs- und SpitzensportlerInnen. Als gemeinnütziger<br />

Verein ohne staatliche Mittel unterstützt die<br />

<strong>Sport</strong>hilfe heimische SpitzensportlerInnen Jahr für Jahr mit<br />

För<strong>der</strong>leistungen im Wert von mehr als 2,1 Millionen Euro,<br />

Tendenz trotz <strong>der</strong> schwierigen Wirtschaftslage steigend.<br />

In den vier Jahrzehnten ihres Bestehens konnten sich rund<br />

2.300 AthletInnen auf die <strong>Sport</strong>hilfe verlassen, rund 40 Millionen<br />

Euro wurden für <strong>Österreich</strong>s <strong>Sport</strong> aufgebracht. Im<br />

Jubiläumsjahr „40 Jahre <strong>Österreich</strong>ische <strong>Sport</strong>hilfe“ initiierte<br />

<strong>Sport</strong>hilfe-Präsident BM Mag. Norbert Darabos einen<br />

historischen Schritt: Seit Jänner 2012 werden auch <strong>Sport</strong>lerInnen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung von <strong>der</strong> <strong>Sport</strong>hilfe gleichgestellt<br />

geför<strong>der</strong>t.<br />

Aktuell stehen rund 560 AthletInnen im Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Sport</strong>hilfe.<br />

Die För<strong>der</strong>ung wird je nach erbrachten Leistungen direkt<br />

an den AthletInnen ausbezahlt. Die Einstufung erfolgt durch<br />

eine Kommission, <strong>der</strong> auch Vertreter von <strong>Sport</strong> im Heer, <strong>der</strong><br />

<strong>BSO</strong>, dem <strong>Sport</strong>ministerium, dem ÖOC und AthletInnenvertreterInnen<br />

<strong>der</strong> <strong>Sport</strong>hilfe sowie <strong>–</strong> für die <strong>Sport</strong>lerInnen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung <strong>–</strong> VertreterInnen vom Behin<strong>der</strong>tensportverband<br />

und dem Paralympischen Committee angehören.<br />

Felix Gottwald, <strong>Österreich</strong>s erfolgreichster Olympia-Teilnehmer:<br />

„Einen Anteil am Erfolg meiner sieben Olympiamedaillen hat auch<br />

die <strong>Österreich</strong>ische <strong>Sport</strong>hilfe. Die <strong>Sport</strong>hilfe hat viel für den österreichischen<br />

<strong>Sport</strong> getan.“<br />

28 ÖSTERREICH SPORT<br />

Ludwig Paischer: „Die <strong>Sport</strong>hilfe begleitet mich schon über viele<br />

Jahre und stellt das nötige finanzielle Fundament. Ich bin dankbar<br />

dafür.“<br />

Die <strong>Sport</strong>hilfe erhält keine öffentlichen Mittel, die Mittelaufbringung<br />

erfolgt über Partnerschaften, allen voran mit den<br />

<strong>Österreich</strong>ischen Lotterien, Fundraising-Aktivitäten, Veranstaltungen<br />

und Partnerschaften mit namhaften heimischen<br />

Unternehmen, die in <strong>der</strong> <strong>Sport</strong>hilfe die ideale Anlaufstelle für<br />

die Wahrnehmung ihrer gesellschaftlichen Verantwortung<br />

finden. Die Partnerschaft mit den <strong>Österreich</strong>ischen Lotterien<br />

besteht bereits seit mehr als 25 Jahren. Von A1 über Coca-<br />

Cola bis hin zu Citroen, Wüstenrot o<strong>der</strong> E.ON finden sich<br />

eine Reihe von weiteren namhaften Firmen im Partnerpool<br />

<strong>der</strong> <strong>Sport</strong>hilfe.<br />

Viele Initiativen wie das beliebte rot weiß rote Band (<strong>Sport</strong>hilfe-Quiz<br />

ab den 1970er Jahren) waren Haupteinnahmequellen<br />

<strong>der</strong> <strong>Sport</strong>hilfe zu Gunsten <strong>der</strong> heimischen <strong>Sport</strong>lerInnen.<br />

Nach wie vor haben die <strong>Sport</strong>fans immer wie<strong>der</strong><br />

die Möglichkeit, die AthletInnen über die <strong>Sport</strong>hilfe aktiv zu<br />

för<strong>der</strong>n, aktuell etwa über die <strong>Sport</strong>hilfe-För<strong>der</strong>-SMS 0664<br />

660 1971.<br />

Die <strong>Sport</strong>hilfe übernimmt für die SpitzensportlerInnen<br />

auch Verantwortung. So kommt <strong>der</strong> Sensibilisierung auf die<br />

Zeit nach <strong>der</strong> aktiven Karriere große Bedeutung zu. Während<br />

<strong>der</strong> Laufbahn steht den AthletInnen die WIFI <strong>Sport</strong>hilfe-Akademie<br />

offen. Zahlreiche weitere gezielte Angebote<br />

im ‚Athletes Care Program’ sollen den SpitzensportlerInnen<br />

© <strong>Sport</strong>hilfe/GEPA (2)


die volle Konzentration auf den <strong>Sport</strong> ermöglichen. Beispiele<br />

sind <strong>der</strong> ARBÖ, Citroen, das WIFI o<strong>der</strong> auch die Wiener<br />

Städtische mit einer speziell auf <strong>Sport</strong>lerInnen ausgerichteten<br />

Unfallversicherung.<br />

Wie kaum eine an<strong>der</strong>e Institution in <strong>Österreich</strong> hat die<br />

<strong>Sport</strong>hilfe für die <strong>Sport</strong>lerInnen in den letzten Jahren neben<br />

<strong>der</strong> finanziellen För<strong>der</strong>ung auch als „Stimme <strong>der</strong> AthletInnen“<br />

an Bedeutung gewonnen. Ein Beispiel ist die Image-<br />

Michael Cepic neuer Geschäfts-<br />

führer bei <strong>der</strong> NADA Austria<br />

Bei <strong>der</strong> Generalversammlung am 18.07.2012 wurde Mag.<br />

Michael Cepic beginnend mit 01.08.2012 zum neuen Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA<br />

Austria) bestellt. Der Wiener war nach seinem BWL-Studium<br />

und einem Studienaufenthalt in den USA vorwiegend in<br />

leitenden Positionen in <strong>der</strong> Privatwirtschaft tätig. In seiner<br />

aktiven sportlichen Karriere feierte er unter an<strong>der</strong>em zwei<br />

Vizestaatsmeistertitel und eine Europacup-Teilnahme im<br />

Basketball. In den letzten zehn Jahren widmete sich Cepic<br />

neben seiner beruflichen Laufbahn verstärkt auch <strong>der</strong> Nachwuchsarbeit<br />

im leistungsorientierten Basketball. Seine Aufgaben<br />

sieht Cepic durch das Anti-Doping <strong>Bundes</strong>gesetz klar<br />

vorgegeben: „Wir werden den Gesetzesauftrag zu 100 Pro-<br />

Ein Führungswechsel bedeutet meist auch Verän<strong>der</strong>ung.<br />

Umso mehr, wenn drei Viertel des Teams wechseln. Die<br />

Akzente, die dabei gesetzt wurden, sind deutlich. Ein Gutteil<br />

<strong>der</strong> neuen Vorstandsmitglie<strong>der</strong> hat eine eigene Spitzensportvergangenheit.<br />

Der neu bestellte Referent für Behin<strong>der</strong>tensport<br />

ist selbst Teilnehmer <strong>der</strong> Paralympics 2012.<br />

Der OeSV bekennt sich zum Spitzensport und entwickelt<br />

<strong>der</strong>zeit ein Integratives Segelspitzensportkonzept zur geplanten<br />

und nachhaltigen Erzielung von Erfolgen und zur<br />

Entwicklung ganzheitlich ausgebildeter SegelsportlerInnen<br />

(Stichwort: Karriere danach). Dieses geht auf neue Struktu-<br />

AKTUELLES<br />

kampagne „Leistung.Fairplay.Miteinan<strong>der</strong>.“, mit <strong>der</strong> die<br />

<strong>Sport</strong>hilfe für den Ruf von <strong>Österreich</strong>s SpitzensportlerInnen<br />

eingetreten ist.<br />

<strong>Bundes</strong>präsident Dr. Heinz Fischer gratulierte anlässlich<br />

des 40jährigen Bestehens: „Durch die innovative und kreative<br />

Arbeit <strong>der</strong> <strong>Sport</strong>hilfe gelingt es, den heimischen Nachwuchs-<br />

und Spitzensport in ambitionierter Weise zu pflegen<br />

und zu unterstützen.“<br />

zent erfüllen und bei jedem Verdacht auf Verstoß gegen die<br />

Anti-Doping Bestimmungen entsprechende Verfahren einleiten“.<br />

Neben dem Dopingkontroll-Programm und <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

mit staatlichen Ermittlungsbehörden, betont<br />

<strong>der</strong> neue NADA-Geschäftsführer vor allem auch die Wichtigkeit<br />

<strong>der</strong> Präventionsarbeit: „Der wichtigste Punkt muss sein,<br />

bei jungen NachwuchssportlerInnen durch Aufklärung und<br />

Information mitzuhelfen, dass sie sich für einen Weg ohne<br />

Doping entscheiden. Nur das kann die Zukunft des <strong>Sport</strong>s<br />

sein!“ Dazu sei vor allem auch die Zusammenarbeit mit den<br />

Verbänden notwendig: „Im Sinne des sauberen <strong>Sport</strong>s müssen<br />

wir die Kräfte bündeln und gemeinsam gegen Doping<br />

und Medikamentenmissbrauch im <strong>Sport</strong> vorgehen.“<br />

Mag. Herbert Houf Präsident des<br />

<strong>Österreich</strong>ischen Segel-Verbands<br />

ren im Trainerbereich genauso ein, wie auf die Schnittstellen<br />

zwischen Nachwuchs- und Spitzensport. Ein Segelinternat<br />

in Neusiedl soll zum Motor <strong>der</strong> Nachwuchsarbeit werden.<br />

Als kleines Land müssen wir bei <strong>der</strong> Talentsuche, -erkennung<br />

und -för<strong>der</strong>ung beson<strong>der</strong>s effizient sein. Als technische<br />

<strong>Sport</strong>art erfor<strong>der</strong>t Segeln einen hohen finanziellen Einsatz.<br />

Damit unter diesen Rahmenbedingungen Erfolg keine<br />

Frage des Zufalls o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Finanzkraft einzelner wird, müssen<br />

wir als Verband einspringen. Dafür die nötigen finanziellen<br />

Mittel aufzubringen, ist eine Herausfor<strong>der</strong>ung, die wir<br />

annehmen und durch Professionalität meistern wollen.<br />

ÖSTERREICH SPORT 29


AKTUELLES<br />

<strong>BSO</strong> zeigt in Alpbach Perspektiven<br />

für <strong>Sport</strong> & Integration<br />

<strong>Sport</strong>vereine und ihr Integrationspotenzial <strong>–</strong> welchen Beitrag kann <strong>der</strong> organisierte <strong>Sport</strong> leisten? Die<br />

<strong>BSO</strong> lud beim Forum Alpbach zum Gedankenaustausch ein.<br />

Am 21.08.2012 war es wie<strong>der</strong> soweit: Die <strong>Österreich</strong>ische<br />

<strong>Bundes</strong>-<strong>Sport</strong>organisation (<strong>BSO</strong>) eröffnete den Dialog:<br />

„<strong>Sport</strong> und Integration: Doppelsieg 2040?!“, so lautete <strong>der</strong><br />

Titel des Arbeitskreises, welcher im Rahmen des Europäischen<br />

Forum Alpbach organisiert wurde. Gemeinsam sollte<br />

erarbeitet werden, welche konkreten Maßnahmen <strong>der</strong> <strong>Sport</strong><br />

setzen kann, um integrationspolitische Bemühungen zu unterstützen.<br />

Der im Titel angeführte Doppelsieg bezieht sich dabei auf<br />

die Win-Win-Situationen für die österreichische Gesellschaft<br />

und den organisierten <strong>Sport</strong>: Der <strong>Sport</strong> mit seinem großen,<br />

vielschichtigen Vereinsangebot bietet allen Bürgerinnen und<br />

Bürgern die Möglichkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe und<br />

kann somit zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund<br />

beitragen. An<strong>der</strong>erseits profitieren <strong>Sport</strong>verbände<br />

und -vereine von einer kulturell vielfältigen Atmosphäre, v. a.<br />

aber stellen Migrantinnen und Migranten eine attraktive Zielgruppe<br />

dar, sei es als potenzielle <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler,<br />

Funktionärinnen und Funktionäre o<strong>der</strong> aber Trainerinnen<br />

und Trainer.<br />

Davon, dass <strong>Sport</strong> eine gute Möglichkeit ist, um rasche<br />

Integration zu för<strong>der</strong>n, ist <strong>BSO</strong>-Präsident Dr. Peter Wittmann<br />

überzeugt: „Integration durch den <strong>Sport</strong> ist für mich<br />

die einfachste und beste Möglichkeit für eine rasche und<br />

nachhaltige Integration. Im <strong>Sport</strong> passiert dies freiwillig und<br />

ohne jeden Zwang, ganz natürlich. Dazu kommt die soziale<br />

Komponente, vor allem in Mannschaftssportarten, wo man<br />

Angeregte Diskussionen beim <strong>BSO</strong>-Arbeitskreis<br />

30 ÖSTERREICH SPORT<br />

gemeinsam etwas erreichen<br />

kann und die Leistung<br />

anerkannt wird.“<br />

Die <strong>BSO</strong> war dieses<br />

Jahr bereits zum 2. Mal beim Europäischen Forum Alpbach.<br />

Als Dachorganisation des organisierten <strong>Sport</strong>s in unserem<br />

Land setzt sie seit einigen Jahren einen Akzent auf das Thema<br />

<strong>Sport</strong> im Sinne einer Querschnittsmaterie. <strong>Sport</strong> soll<br />

demnach nicht als isolierter Bereich gesehen werden, son<strong>der</strong>n<br />

als ein Teilbereich mit Verbindungen bzw. Wechselwirkungen<br />

zu an<strong>der</strong>en relevanten Gebieten. So wird dem <strong>Sport</strong><br />

ein hohes Integrationspotenzial zugeschrieben. „Wichtig ist<br />

es, Ideen zu sammeln und gemeinsam zu erarbeiten, wie<br />

dieses Potenzial am besten genützt werden kann und welche<br />

Rahmenbedingungen notwendig sind um dies zu realisieren.<br />

Ebenfalls müssen wir mitbedenken, wie <strong>der</strong> Transfer<br />

erfolgreicher Integrationsprozesse in an<strong>der</strong>er Bereiche,<br />

in das Leben außerhalb des <strong>Sport</strong>s, von Vereinen optimal<br />

begleitet werden kann“, zeigt sich <strong>BSO</strong>-Geschäftsführerin<br />

Mag. Barbara Spindler motiviert.<br />

Sich dieser Frage zu stellen ist wichtig, denn: <strong>Österreich</strong><br />

ist seit Jahrzehnten eines <strong>der</strong> europäischen Län<strong>der</strong> mit<br />

<strong>der</strong> höchsten Einwan<strong>der</strong>ungsquote <strong>–</strong> mittlerweile haben<br />

rund ein Drittel <strong>der</strong> jungen Menschen in <strong>Österreich</strong> Migrationshintergrund.<br />

Eine <strong>der</strong> größten gesellschaftspolitischen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen in den nächsten Jahrzehnten wird die<br />

Entspannung des Themenfeldes „Migration und Integration“<br />

sein. Damit greift die <strong>BSO</strong> einen aktuell intensiv diskutierten<br />

Themenbereich auf, <strong>der</strong> sich auch stimmig in das Motto <strong>der</strong><br />

„Perspektiven“, „Europa 2040: Herausfor<strong>der</strong>ungen und Visionen“,<br />

einfügt.<br />

Gemeinsam mit einem hochkarätigen Team an Referentinnen<br />

und Referenten diskutierten die Teilnehmenden, um<br />

zunächst eine Vision vom Doppelsieg 2040 zu skizziert und<br />

danach mögliche gemeinsame Maßnahmen und Schritte für<br />

die Umsetzung <strong>der</strong> Ziele zu erarbeiten.<br />

Für die Mo<strong>der</strong>ation <strong>der</strong> einzelnen Diskussionsrunden<br />

konnten folgende Persönlichkeiten gewonnen werden:<br />

• Abg.z.NR Dr. Peter Wittmann: <strong>BSO</strong>-Präsident, ASKÖ-<br />

Präsident<br />

• Mag. Rainer Rößlhuber: SPORTUNION-Generalsekretär<br />

und Vertreter des <strong>Sport</strong>s beim Nationalen Aktionsplan für


Integration (Experte Handlungsfeld „<strong>Sport</strong> und Freizeit“,<br />

ExpertInnenrat für Integration)<br />

• Ex-Schwimm-Ikone Mirna Jukic<br />

• Dipl. Betriebswirtin Heike Kübler: DOSB, stv. Ressortleiterin<br />

Chancengleichheit und Diversity, Programm „Integration<br />

durch <strong>Sport</strong>“<br />

• Assoz. Prof. Dr. Minas Dimitriou: Universität Salzburg,<br />

Forschungsschwerpunkt <strong>Sport</strong> & Gesellschaft, im Speziellen<br />

<strong>Sport</strong>journalismus<br />

Mirna Jukic zieht ein sehr positives Resümee: „Wichtig<br />

ist die Vernetzungsarbeit und Erfahrungen auszutauschen<br />

und zu sehen: Was hat bei uns funktioniert, was bei an<strong>der</strong>en,<br />

was können wir bei uns versuchen. Diese Veranstaltung<br />

sollte man defi nitiv beibehalten und regelmäßig durchführen“.<br />

Minas Dimitriou, Professor an <strong>der</strong> Universität Salzburg<br />

und Experte für <strong>Sport</strong> und Gesellschaft sowie <strong>Sport</strong>journalismus<br />

schließt sich <strong>der</strong> ehemaligen Schwimmerin an und<br />

präzisiert: „<strong>Das</strong> Thema sollte man in regelmäßig stattfi ndenden<br />

Workshops wie <strong>der</strong> heutigen Veranstaltung, auch unter<br />

Berücksichtigung verschiedener Zielgruppen, erarbeiten.<br />

Meiner Meinung nach sollte man zukünftig verstärkt Migrantinnen<br />

und Migranten dazu einladen und zwar jene aus<br />

<strong>der</strong> Basis. Von diesen können wir noch sehr viel lernen“.<br />

„Die gewählte Methode fi nde ich sehr positiv, weil diese<br />

für eine breite Diskussion gesorgt hat. Ich fi nde auch die<br />

län<strong>der</strong>übergreifende Vernetzung wichtig und gut. Spannend<br />

wäre es 2040 wie<strong>der</strong> Bilanz zu ziehen und zu sehen, welche<br />

Meilensteine umgesetzt bzw. ob die Perspektive verwirklicht<br />

werden konnte. Erfolgreich ist für mich, wenn es Normalität<br />

ist, dass Integration überall mitgedacht wird <strong>–</strong> in allen<br />

Handlungsfel<strong>der</strong>n. Ich kann sehr viel mitnehmen und bin mit<br />

<strong>der</strong> Diskussion sehr zufrieden“, zeigt sich Heike Kübler vom<br />

DOSB, Zuständige für das Programm „Integration durch<br />

<strong>Sport</strong>“, erfreut.<br />

<strong>BSO</strong> Cristall Gala 2012<br />

Auch dieses Jahr wird die <strong>Österreich</strong>ische <strong>Bundes</strong>-<strong>Sport</strong>organisation<br />

am 9. November 2012 bei <strong>der</strong> Cristall Gala<br />

im Studio 44 <strong>–</strong> Haus <strong>der</strong> Lotterien jene Menschen, die ihre<br />

Zeit, ihr Engagement und ihre Kompetenz in den Dienst des<br />

<strong>Sport</strong>s stellen, ehren. Mit Cristall-Trophäen aus dem Hause<br />

Swarovski werden die Top-Funktionärin und <strong>der</strong> Top-Funktionär,<br />

<strong>der</strong> Top-<strong>Sport</strong>verein, die Top-Trainerpersönlichkeit<br />

und das Frauen-Power-Projekt ausgezeichnet. Die geehrten<br />

Persönlichkeiten bzw. Institutionen dienen hinter den<br />

Kulissen als Motor des <strong>Sport</strong>s <strong>–</strong> und auch sie sollten einmal<br />

am Siegerpodest stehen dürfen!<br />

Wählen Sie Ihre Favoriten und<br />

nehmen Sie an <strong>der</strong> Abstimmung<br />

auf unserer Website<br />

teil. Von 2. bis 16. Oktober<br />

können Sie auf www.bso.<br />

or.at/cristall-gala-wahl die<br />

diesjährigen Siegerinnen und<br />

Sieger mitbestimmen. Wir<br />

freuen uns auf zahlreizahlreiche Teilnahme am VoVoting. AKTUELLES<br />

<strong>Das</strong> <strong>BSO</strong>-ReferentInnenteam (v.l.n.r.): Prof. Dr. Minas Dimitriou von<br />

<strong>der</strong> Universität Salzburg, SPORTUNION-GS Mag. Rainer Rößlhuber,<br />

Mirna Jukic, <strong>BSO</strong>-Präsident Dr. Peter Wittmann, <strong>BSO</strong>-GF<br />

Mag. Barbara Spindler und DOSB-Referentin Heike Kübler<br />

Rainer Rößlhuber, <strong>der</strong> Generalsekretär <strong>der</strong> SPORTUNION<br />

<strong>Österreich</strong>, zieht nach Alpbach ebenfalls eine positive Bilanz:<br />

„Die Präsenz <strong>der</strong> <strong>BSO</strong> als Institution des <strong>Sport</strong>s beim<br />

Forum Alpbach halte ich für äußerst wichtig. <strong>Das</strong> gibt dem<br />

<strong>Sport</strong> die Chance, seine Leistungen für die Gesellschaft<br />

darzustellen. <strong>Das</strong> Thema ist heute jedoch nicht abgeschlossen,<br />

son<strong>der</strong>n ein guter Startschuss und eine Vertiefung, um<br />

es in die tägliche Arbeit in den Verbänden mitzunehmen.<br />

Auch von <strong>der</strong> <strong>BSO</strong> sollte weiter massiv auf dieses Thema<br />

gesetzt werden.“<br />

Bereits im Vorfeld des Arbeitskreises hatten Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer die Möglichkeit sich auszutauschen<br />

bzw. neue Bekanntschaften zu schließen: Der <strong>BSO</strong>-Mittagsempfang<br />

im Ambiente des Alpbacherhofs bot die dafür<br />

passende Plattform. Neben den Referentinnen und Referenten<br />

und Vertreterinnen und Vertretern des organisierten<br />

<strong>Sport</strong>s, war auch StS. Sebastian Kurz anwesend.<br />

ÖSTERREICH SPORT 31


DACHVERBÄNDE<br />

DAS Trainingszentrum<br />

für Vereine<br />

Club SPORTUNION Nie<strong>der</strong>öblarn im Herbst 2012 zu vergünstigten<br />

Konditionen!<br />

Der Club SPORTUNION Nie<strong>der</strong>öblarn<br />

ganz in <strong>der</strong> Nähe von Schladming und<br />

am Fuße des Grimming gelegen, bietet<br />

ideale Trainingsbedingungen für alle,<br />

die einen sportlichen Aufenthalt genießen<br />

wollen. Unter an<strong>der</strong>em stehen den<br />

Vereinen eine Dreifachtennishalle, ein<br />

Fitnessraum mit mo<strong>der</strong>nster Einrichtung,<br />

ein Aerobicsaal mit Spiegelfront<br />

sowie eine Mehrzwecksporthalle mit<br />

<strong>Sport</strong>groß- und Kleingeräten und einer<br />

Kletterwand zur Verfügung. Alle Trainingseinrichtungen<br />

sind mit Parkett-<br />

32 ÖSTERREICH SPORT<br />

boden ausgelegt. Der Club SPORT-<br />

UNION Nie<strong>der</strong>öblarn verfügt über 45<br />

Zimmer mit 125 Betten, ein Café und<br />

zwei topausgestattete Seminarräume<br />

für Vorträge und Meetings.<br />

Vollpension Erwachsene/Tag: 36,-€ *<br />

* Termine:<br />

21.10. <strong>–</strong> 26.10.2012<br />

25.11. <strong>–</strong> 22.12.2012<br />

INFOBOX<br />

Club SPORTUNION Nie<strong>der</strong>öblarn<br />

Nie<strong>der</strong>öblarn 83, A-8960 Nie<strong>der</strong>öblarn<br />

Tel: 03684 606 60<br />

E-Mail: welcome@club-sportunion.at • Internet: www.club-sportunion.at<br />

Völkerball al<br />

von Fair Play<br />

Viele Generationen an Schulkin<strong>der</strong>n<br />

spielten Völkerball. Bewegungsgeschick,<br />

Fang- und Treffsicherheit, aber<br />

auch Teamgeist sind gefragt. Diesen<br />

Umstand nutzt <strong>der</strong> ASVÖ Vorarlberg<br />

zur Initiative „Völkerball, Fairness &<br />

Fun“ (VFF). Soziale Werte, Stärkung<br />

<strong>der</strong> Klassengemeinschaft verbunden<br />

mit Spaß am Spiel werden mit diesem<br />

Projekt den SchülerInnen in Haupt-<br />

und Mittelschule vermittelt. Umgesetzt<br />

wird die ASVÖ-Initiative in Vorarlberg,<br />

Tirol und Wien.<br />

Basis ist ein Workshop für „Bewegung<br />

und <strong>Sport</strong>“ für Schulklassen, bei<br />

dem sie in <strong>der</strong> „Fair Play Box“ eigene<br />

Erfahrungen sammeln und an Landes-


s Vermittler<br />

meisterschaften im Völkerball teilnehmen<br />

können. Neben einer Steigerung<br />

<strong>der</strong> konditionellen Fähigkeiten sollen<br />

insbeson<strong>der</strong>e die sozialen Fähigkeiten<br />

erhöht und erweitert werden, Stichwort:<br />

Achtsamkeit, Respekt und Vertrauen.<br />

2011 wurden österreichweit<br />

38 Workshops und 7 Völkerballbegegnungen<br />

mit 1.800 beteiligten SchülerInnen<br />

durchgeführt.<br />

Weitere Informationen fi nden Sie im<br />

Internet auf www.voelkerball.cc<br />

Die ASKÖ war heuer erstmals Partner<br />

von Europas größtem Radetappenrennen<br />

für die Kategorie U17. 23 Mannschaften<br />

aus 18 Nationen tourten im<br />

Rahmen <strong>der</strong> 27. Internationalen Radjugendtour<br />

durch das Burgenland, die<br />

Steiermark und Nie<strong>der</strong>österreich.<br />

Michael Maurer, Generalsekretär <strong>der</strong><br />

ASKÖ-<strong>Bundes</strong>organisation, strich die<br />

Wichtigkeit hervor: „Die ASKÖ ist sehr<br />

froh, eine Partnerschaft für die größte<br />

Nachwuchs-Radrundfahrt Europas<br />

eingegangen zu sein. Es ist ja eine <strong>der</strong><br />

Kernaufgaben von Dachverbänden,<br />

im Leistungssport die Basisarbeit in<br />

<strong>der</strong> Jugendför<strong>der</strong>ung so weit zu unterstützen,<br />

dass die Grundlagen für eine<br />

DACHVERBÄNDE<br />

ASKÖ ist Hauptpartner<br />

<strong>der</strong> int. Radjugendtour<br />

spätere Spitzensportkarriere gelegt<br />

werden können.“<br />

Die erste Etappe in Deutsch Kaltenbrunn<br />

verlief aus <strong>Österreich</strong>ischer<br />

Sicht erfreulich, da <strong>der</strong> Tiroler Benjamin<br />

Brkic gewann. Am Schluss war<br />

aber <strong>der</strong> Schweizer Patrick Müller <strong>der</strong><br />

große Gewinner dieser Tour. Berichte<br />

und Fotos fi nden Sie online unter<br />

www.lrv-burgenland.at<br />

Bild unten: ASKÖ-Präsident Wittmann<br />

dem Gewinner Patrick Müller<br />

ÖSTERREICH SPORT 33<br />

© LRV Burgenland


SERVICE<br />

Datenschutz im <strong>Sport</strong><br />

Persönliche Daten von Mitglie<strong>der</strong>n werden von <strong>Sport</strong>vereinen<br />

aus verschiedenen Gründen und entsprechend den<br />

jeweiligen Anfor<strong>der</strong>ungen in unterschiedlichem Ausmaß<br />

erhoben und verwaltet. Welche wesentlichen Grundlagen<br />

dabei zu beachten sind, wird in dieser kurzen Darstellung<br />

zusammengefasst.<br />

Geheimhaltung<br />

Ein wesentliches Prinzip dabei ist das Grundrecht von je<strong>der</strong>mann<br />

auf Geheimhaltung seiner persönlichen Daten in<br />

Hinblick auf die Achtung seines Privat- und Familienlebens.<br />

Dem gesetzlichen Datenschutz unterliegen grundsätzlich<br />

persönliche Daten, also solche, die Rückschlüsse auf eine<br />

bestimmte Person zulassen. Diese persönlichen Daten sind<br />

geheim zu halten, sofern sie nicht allgemein verfügbar sind<br />

(wie zum Beispiel ein Eintrag im Telefonbuch) o<strong>der</strong> keine<br />

Rückführbarkeit auf eine bestimmte Person zulassen. An<strong>der</strong>enfalls<br />

muss eine Zustimmung zur Verwendung dieser<br />

persönlichen Daten von <strong>der</strong> betreffenden Person vorliegen,<br />

damit diese Daten <strong>–</strong> und auch das nur im Rahmen des vorher<br />

vereinbarten Zweckes <strong>–</strong> rechtmäßig verwendet werden<br />

können. Personenbezogene Daten wie Name, Geburtsdatum,<br />

Anschrift und ähnliche Informationen, wie z. B. eine<br />

Matrikelnummer o<strong>der</strong> eine Nummer des zentralen Mel<strong>der</strong>egisters,<br />

stellen ebenfalls persönlichen Daten dar. Sind die<br />

Daten jedoch soweit anonymisiert, dass die Identität des<br />

Betroffenen nicht mehr feststellbar ist, dann gelten diese<br />

nicht mehr als personenbezogene Daten im Sinne des Datenschutzgesetzes.<br />

Unter sensiblen Daten sind nach dem<br />

Datenschutzgesetz unter an<strong>der</strong>em gesundheitsbezogene<br />

Daten (z. B. über bestimmte Krankheiten, aber auch solche<br />

über Religion, ethnische Herkunft, Gewerkschaftszugehörigkeit<br />

und Sexualleben), zu verstehen. Gerade im Trainingsbereich<br />

kann dies zum Beispiel im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

Erfassung von Blutwerten relevant sein. Die Verarbeitung<br />

sensibler Daten unterliegt noch strengeren Regeln und darf<br />

erst nach erfolgter Meldung an die Datenschutzregister aufgenommen<br />

werden.<br />

Mitglie<strong>der</strong>verwaltung durch Vereine<br />

Je<strong>der</strong> Verein, <strong>der</strong> die Daten seiner Mitglie<strong>der</strong> erhebt und verwaltet,<br />

muss daher die Zustimmung <strong>der</strong> Betroffenen dafür<br />

einholen. Üblicherweise geschieht das durch Zustimmungserklärungen<br />

auf Beitrittsformularen, in denen die Mitglie<strong>der</strong><br />

einer konkreten Verwendung ihrer personenbezogenen Daten<br />

durch den Verein zustimmen.<br />

Die Anfor<strong>der</strong>ungen an eine solche Zustimmung sind relativ<br />

streng. Nach dem österreichischen Datenschutzgesetz<br />

34 ÖSTERREICH SPORT<br />

muss von jedem/je<strong>der</strong> Betroffenen eine solche Zustimmung<br />

zur Verwendung seiner Daten gültig, ohne Zwang und in<br />

Kenntnis <strong>der</strong> Sachlage für den konkreten Fall abgegeben<br />

werden. Diese Zustimmung muss nur dann ausdrücklich<br />

erfolgen, wenn sensible Daten verarbeitet werden, an<strong>der</strong>enfalls<br />

ist auch eine schlüssige Zustimmung möglich. Gerade<br />

bei <strong>der</strong> freiwilligen Angabe von Daten eines Mitgliedes o<strong>der</strong><br />

im Rahmen des Beitrittes in den Verein wird eine solche<br />

schlüssige Zustimmung anzunehmen sein. Allerdings ist bei<br />

einer schlüssigen Zustimmung aber darauf zu achten, dass<br />

<strong>der</strong> Verwendungszweck nicht überschritten wird.<br />

Problematisch wird es dann, wenn ein Verein die Daten<br />

seiner Mitglie<strong>der</strong> an einen an<strong>der</strong>en Verein, an übergeordnete<br />

Verbände und ähnliche Vereine weitergeben will. Nach den<br />

Bestimmungen des Datenschutzgesetzes ist diese Weitergabe<br />

von Daten nur dann zulässig, wenn sie entwe<strong>der</strong> so<br />

anonym sind, dass sie dem Datenschutzgesetz nicht mehr<br />

unterliegen, o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Weitergabe von <strong>der</strong> Zustimmung<br />

<strong>der</strong> Betroffenen gedeckt ist. Dafür muss allerdings bereits<br />

bei Abgabe <strong>der</strong> Zustimmungserklärung den Betroffenen<br />

konkret aufgezählt sein, an wen die Daten weitergegeben<br />

werden können.<br />

Was die Verarbeitung <strong>der</strong> persönlichen Daten durch einen<br />

Verein anbelangt, ist zu berücksichtigen, dass zwar<br />

grundsätzlich jede Datenverarbeitung dem Datenschutzregister<br />

gemeldet werden muss, dass aber sogenannte<br />

„Standardanwendungen“ davon ausgenommen sind.<br />

Standardanwendungen sind zwar von <strong>der</strong> Meldepflicht<br />

ausgenommen, enthalten allerdings keine sensiblen Daten.<br />

Nach den <strong>der</strong>zeit geltenden Musterverordnungen erfasst<br />

die Standardanwendung „Mitglie<strong>der</strong>verwaltung“, die auch<br />

Vereine betrifft, die<br />

• Führung von Mitgliedsverzeichnissen,<br />

• die Evidenz <strong>der</strong> Mitglieds- und För<strong>der</strong>ungsbeiträge,<br />

• den Verkehr mit den Mitglie<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ern sowie<br />

auch die<br />

• dazu erstellte und archivierte Korrespondenz.<br />

Daten wie Mitgliedsnummer, Name o<strong>der</strong> Bezeichnung<br />

<strong>der</strong> Organisation, Anrede/Geschlecht, Geburtsdatum, Anschrift,<br />

Telefonnummern, Beruf, Mitglie<strong>der</strong>kategorie, Einund<br />

Austrittsdaten, Beiträge, Auszeichnungen und Ehrungen,<br />

bekannt gegebene Interessen und Spezialgebiete,<br />

vereinszweckrelevante Aktivitäten und Teilnahme an Veranstaltungen<br />

und Bankverbindung sind <strong>der</strong>zeit von dieser<br />

Standardanwendung erfasst.<br />

Sollte ein Verein nicht selbst die Daten seiner Mitglie<strong>der</strong><br />

erfassen und verwalten, dann besteht auch die Möglich- Anzeige


keit, einen externen Dienstleister damit zu befassen. Dabei<br />

bleibt jedoch <strong>der</strong> Verein gegenüber den Mitglie<strong>der</strong>n, welche<br />

die Daten zur Verfügung stellen, selbst verpfl ichtet, Datenschutzrechte<br />

zu wahren. Für eine solche Vereinbarung mit<br />

einem dritten Dienstleister empfi ehlt die Datenschutzkommission<br />

den Abschluss einer Mustervereinbarung, welche<br />

diese Datenweitergabe regelt.<br />

<strong>Das</strong> Datenschutzgesetz sieht auch vor, dass Betroffene,<br />

die ihre Daten bekanntgegeben haben, je<strong>der</strong>zeit berechtigt<br />

sind, die Richtigstellung von Daten, die Auskunft darüber,<br />

welche Daten von ihnen gespeichert und verarbeitet sind<br />

sowie auch die Löschung von Daten zu verlangen.<br />

Je<strong>der</strong> Verein ist verpfl ichtet, einem solchen Antrag des<br />

betroffenen Mitgliedes, das eine Richtigstellung o<strong>der</strong> Löschung<br />

verlangt, nachzukommen. Bei mangeln<strong>der</strong> Notwendigkeit<br />

<strong>der</strong> Weiterverwendung von Daten, zum Beispiel<br />

bei Ausscheiden eines Mitgliedes, sind die Vereine auch<br />

von sich aus verpfl ichtet, eine Löschung vorzunehmen. Die<br />

Musterverordnung sieht dazu Aufbewahrungsfristen vor, die<br />

jedenfalls bis zur Beendigung von Rechtsstreitigkeiten, bei<br />

denen die Daten als Beweis benötigt werden, dauern. Bei<br />

För<strong>der</strong>ern endet die Aufbewahrungsfrist drei Jahre nach<br />

dem letzten Kontakt mit dem För<strong>der</strong>er. In jedem Fall aber<br />

sind anwendbare gesetzliche Aufbewahrungsfristen, die<br />

sich u. a. aus steuerlichen Gründen ergeben, zu beachten.<br />

SERVICE<br />

Als Kontrollorgan für die Einhaltung dieser Regelungen ist die<br />

Datenschutzkommission bestellt. Diese ist befugt, bei einer<br />

Beschwerde, die je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> sich in seinen Rechten verletzt<br />

fühlt, erheben kann, auch Einsicht in die Datenanwendungen<br />

eines Vereines und Aufklärungen zu verlangen. Bei Verletzung<br />

<strong>der</strong> Rechte auf Geheimhaltung, Richtigstellung und<br />

Löschung von Daten durch einen Verein bestehen zivilrechtliche<br />

Ansprüche auf Unterlassung, Beseitigung und Schadenersatz,<br />

die vor den Landesgerichten verhandelt werden.<br />

<strong>Das</strong> österreichische Datenschutzgesetz enthält damit<br />

strenge und umfangreiche Regelungen, die aber in <strong>der</strong><br />

Praxis eine effi ziente und rechtmäßige Verwaltung von Mitglie<strong>der</strong>daten<br />

ermöglichen. Allerdings ist auch in Zukunft zu<br />

erwarten, dass die Regelungsdichte weiter zunimmt und<br />

europarechtliche und auch nationale Bestimmungen aufgrund<br />

<strong>der</strong> Dynamik dieses Bereichs laufend den Entwicklungen<br />

in <strong>der</strong> Praxis angepasst werden.<br />

INFOBOX<br />

Mag. Andrea Zinober, LL.M.<br />

Rechtsanwältin<br />

Zeiner & Zeiner<br />

E-Mail: andrea.zinober@zeinerlaw.at<br />

Tel.: 01 512 23 64<br />

ÖSTERREICH SPORT 35


36 ÖSTERREICH SPORT

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