Workshop Dr. Amesberger / Mag. Meister - BSO
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Krisen in Teams<br />
Norbert <strong>Meister</strong><br />
Günter <strong>Amesberger</strong><br />
IFFB Sport- und Bewegungswissenschaft/USI 1<br />
Bereich Sportpädagogik und Sportpsychologie
2<br />
Gliederung: Worüber reden wir<br />
• Teams<br />
Merkmale einer Krise<br />
• Blickwinkel auf Krisen in Teams<br />
Wer hat die Krise?<br />
• Verhaltensrichtlinien für Krisen in Teams<br />
• Kommunikation nach außen in Krisenzeiten<br />
• Prävention für Krisenpotentiale<br />
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Teams<br />
• mehrere Personen, die an der gemeinsamen<br />
Erreichung eines Ziels arbeiten<br />
• Teamidentität – „Wir“ Bewusstsein<br />
• gegenseitige Einflussnahme<br />
• …<br />
Worüber reden wir?<br />
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Krisen I<br />
• Eine Krise entsteht,<br />
– wenn ein Mensch (System) sich auf dem Weg zu wichtigen<br />
Lebenszielen (Systemzielen) einem Hindernis<br />
gegenübersieht,<br />
– das er im Augenblick mit seinen üblichen<br />
Problemlösungsmethoden nicht bewältigen kann (Caplan,<br />
1961) zit. n. Reimer,2007,S.714<br />
Worüber reden wir?<br />
4
…<br />
• Krisen sind zeitlich umschriebene Ereignisse von<br />
ungewissem Ausgang mit dem Charakter des<br />
Bedrohlichen, des möglichen Verlustes.<br />
• Sie stellen gewohnte Werte und Zielvorstellungen in<br />
Frage,<br />
• fordern Entscheidung und Neuanpassung,<br />
• können Gefühle der Hilflosigkeit erzeugen,<br />
• führen vielfach zur Änderung des Verhaltens und<br />
Erlebens und<br />
• bieten somit auch die Chance einer Neuorientierung<br />
(Reiter und Strotzka,1977) zit. nach Schleuning und<br />
Künstler, 2004, S. 286<br />
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Krisen II<br />
Worüber reden wir?<br />
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7<br />
Arbeitsaufgabe<br />
• Bitte setzen Sie sich in 5-7er Gruppen<br />
zusammen und besprechen Sie eine<br />
Krisensituation in einem Team.<br />
• Arbeiten Sie anhand des Fallbeispiels<br />
Merkmale der Krise heraus.<br />
• Arbeitszeit: 10 min<br />
Blickwinkel zu Krisen in Teams<br />
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8<br />
Arten von Krisen<br />
• Differenzierung des Ursprungs:<br />
– Intrapersonale Krisen mit Wirkung auf die<br />
Mannschaft<br />
Blickwinkel zu Krisen in Teams<br />
– Interpersonale Krisen (in einer Funktionsebene,<br />
Ebenen überschneidend)<br />
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Arten von Krisen<br />
• Differenzierung des Verlaufs:<br />
– Entwicklungs- Veränderungskrisen (z.B.<br />
Teamentwicklungsphase, Zu- und Abgänge in<br />
einem Team, Entwicklungskrise einer<br />
Einzelperson,..)<br />
– akute, traumatische Krise (z.B. Unfall eines<br />
Teammitgliedes,… )<br />
– Mischformen (z.B. nicht erkannte<br />
Veränderungskrisen enden in<br />
Serienniederlagen,…)<br />
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Wichtige Fragen in einer Teamkrise<br />
• Wer hat die Krise?<br />
(KRISE …. Konflikt relevant im System<br />
entdecken)<br />
– Einzelpersonen Auswirkungen auf das Team?<br />
• Gibt es ausreichende Ressourcen für die Bewältigung?<br />
• Bin ich involviert oder bin ich so weit außen stehend, dass<br />
ich noch unterstützend handeln kann?<br />
– Mehrere Personen gemeinsam<br />
Blickwinkel zu Krisen in Teams<br />
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Wichtige Fragen in einer Teamkrise<br />
• Wer trägt die Auswirkungen der Krise?<br />
• Wer fühlt sich verantwortlich für die Lösung?<br />
• Wie reagiere ich?<br />
– Emotionen<br />
– Gedanken<br />
– Handlungsimpulse<br />
• Bin ich selbst noch handlungsfähig?<br />
– Woran merke ich selbst, dass meine<br />
Handlungsfähigkeit eingeschränkt ist?<br />
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Krisen von Einzelpersonen<br />
• Verhaltensveränderungen bemerken<br />
• Thematisieren (Hintergrund klären)<br />
Verhaltensrichtlinien zu Krisen in Teams<br />
• Im Rahmen der eigenen Tätigkeit zur<br />
Verfügung stehen und der betroffenen Person<br />
Sicherheit geben.<br />
(Verständnis, Trainingspausen, …)<br />
• Eventuell weitergeben an Experten (Coach,<br />
Supervisor,…)<br />
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Arbeitsaufgabe<br />
• Arbeiten Sie in den Kleingruppen zu den zuvor<br />
gewählten Krisenbeispielen weiter<br />
• Beschreiben Sie Schritte aus der Krise<br />
• Arbeitszeit 10 min<br />
Blickwinkel zu Krisen in Teams<br />
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Verhaltensrichtlinien zu Krisen in Teams<br />
Veränderungen durch Krisen in Teams<br />
• Häufig entstehen viele unterschiedliche Bilder<br />
von Einzelpersonen (jeder hat seinen eigenen<br />
Hintergrund), die nicht in die Absprache<br />
kommen.<br />
• Kommunikationszeiten werden durch<br />
vermeintlich wichtigere Handlungen verkürzt.<br />
(noch mehr Training)<br />
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…<br />
• Beschleunigung<br />
• Im Spiel steigen emotionale und sinken<br />
funktionale Kommunikationsanteile<br />
• Der <strong>Dr</strong>uck der Beteiligten steigt – die<br />
Wahrnehmung verengt sich auf den eigenen<br />
Film – die Chance für Missverständnisse<br />
steigt.<br />
• Gegenseitiges Vertrauen sinkt.<br />
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Mögliche Maßnahmen<br />
Verhaltensrichtlinien zu Krisen in Teams<br />
• Bin ich als Trainer noch handlungsfähig?<br />
– Wo bekomme ich Hilfe?<br />
– Woran merke ich, dass ich wieder handlungsfähig<br />
bin?<br />
• Vertrauensaufbau<br />
• Tempo herausnehmen – ins Gespräch kommen<br />
(regelmäßige Gespräche, Informationsfluss in Gang<br />
halten, Wirklichkeiten abgleichen…)<br />
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Mögliche Maßnahmen<br />
• Ausführliche IST – Zustandsanalysen:<br />
in denen vor allem auch sozial weniger erwünschte<br />
Antworten Platz haben.<br />
– Was ist jetzt in der Krise anders an der<br />
gemeinsamen Arbeit?<br />
– Welche persönlichen Veränderungen hat es<br />
gebracht?<br />
– Welche Fragen/Befürchtungen/Hoffnungen ergeben<br />
sich aus diesen Veränderungen? (dem emotionalen<br />
Platz geben, denn es steuert ohnedies mit)<br />
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18<br />
Mögliche Maßnahmen<br />
• Sammeln von Ideen, Möglichkeiten, Bildern zu<br />
Veränderungen<br />
• Entscheidungen, Maßnahmen treffen.<br />
Verhaltensrichtlinien zu Krisen in Teams<br />
• Methode des Zielorientierten Vorgehens<br />
(handlungsorientierte Zielsetzungen für die<br />
unmittelbar bevorstehenden Aufgaben<br />
erarbeiten)<br />
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Kommunikation nach außen in<br />
Krisenzeiten<br />
• Unterscheiden zwischen teaminterner und<br />
externer Kommunikation<br />
• Vereinbaren wer, was nach außen<br />
kommuniziert<br />
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Prävention: Krisenpotentiale im Vorfeld<br />
besprechen<br />
• z.B. Heim EM, Kommunikation über<br />
Außenstehende (Personen im Umfeld der<br />
Mannschaft, Medien,…),<br />
Aufstellungsthematiken, …<br />
• Arbeitsvereinbarungen zu Kommunikation in<br />
heiklen Phasen im Vorfeld treffen.<br />
• Wachsam für Veränderungen bleiben.<br />
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Krise kann ein produktiver Zustand sein. Man<br />
muss ihr nur den Beigeschmack der<br />
Katastrophe nehmen.<br />
(Max Frisch)<br />
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Literatur:<br />
• C. Reimer (2007) Krise, Krisenintervention und<br />
Kurzpsychotherapie,S.713 -722. In: Reimer ,Eckert,<br />
Hautzinger, Wilke. Psychotherapie. Ein Lehrbuch für<br />
Ärzte und Psychologen. Springer Heidelberg, 3. Aufl.<br />
S.713-733<br />
• G. Schleuning, R. Künstler (2004): Krise und<br />
Krisenhilfe. In: Rösler et al. Psychiatrische<br />
Rehabilitation. Springer, Heidelberg<br />
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