Österreich Sport Nr. 4/2011 - BSO
Österreich Sport Nr. 4/2011 - BSO
Österreich Sport Nr. 4/2011 - BSO
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p.b.b - erscheinungsort: Verlagspostamt 1040 Wien - Zulassungsnummer GZ 02Z031321 M<br />
Das Magazin der Bundes-<strong>Sport</strong>organisation • <strong>Nr</strong>. 4/<strong>2011</strong><br />
Fitness und<br />
Gehirnaktivität:<br />
Use it or lose it!<br />
Was wurde aus …<br />
Ilona Gusenbauer<br />
Daniela Iraschko<br />
Vielseitig. Extrovertiert. Skisprung-Weltmeisterin<br />
<strong>Österreich</strong> sport 1
2 <strong>Österreich</strong> sport
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser!<br />
es erfüllt mich mit stolz und Freude, wenn ich sehe, was die Bso in den vergangenen<br />
zwölf Monaten positiv bewegt und geleistet hat. es wurden Kooperationen<br />
abgeschlossen, u. a. mit „die möwe“. Mit hilfe der gemeinsam<br />
gestalteten Broschüre sowie informations- und präventionsveranstaltungen über<br />
„sexualisierte Gewalt im sport“ wollen wir trainerinnen, Übungsleiterinnen, Betreuerinnen<br />
und erzieherinnen auf dieses tabuthema aufmerksam und sensibel<br />
machen. Weiters stand das Jahr <strong>2011</strong> im Zeichen der Freiwilligentätigkeit. Das<br />
von der Bso-Jugend gestaltete Motivationsvideo „Warum ich freiwillig tätig bin“<br />
zeigt die vielen Benefi ts eines Ehrenamts auf und soll möglichst viele Jugendliche<br />
auch in Zukunft für ein ehrenamt im sport begeistern.<br />
in unserer letzten titelgeschichte in diesem Jahr beschäftigen wir uns mit dem<br />
spannenden thema sport und Gehirnaktivität. Was hat Bewegung mit Lernen<br />
zu tun? Fördert körperliche Aktivität Gedächtnisprozesse? Arbeitet nicht nur das<br />
sportlerinnenherz sondern auch das Gehirn einer sportlerin/eines sportlers ökonomischer?<br />
Wissenschaftliche erkenntnisse zeigen, dass Bewegung, spiel und<br />
sport der Motor in der entwicklung und des Lernens ist. es ist wichtig, dass wieder<br />
mehr Bewegung in die schulen kommt. Wie das geht, zeigt ein projekt aus<br />
Niederösterreich: „BrainMove – bewege dich schlau“.<br />
Für die Rubrik „Auf den <strong>Sport</strong> • gebracht“ stand uns mit der Skisprung-Weltmeisterin<br />
„Daniela iraschko“ eine österreichische sportgröße rede und Antwort<br />
und für „Was wurde aus…“ hat uns die ehemals beste hochspringerin der Welt<br />
ilona Gusenbauer aus ihrem Leben erzählt.<br />
Den erfolgreichen Abschluss des Bso-Jahres <strong>2011</strong> bot die traditionelle Bso<br />
cristall Gala ende November. in dieser Ausgabe präsentieren wir ihnen impressionen<br />
des glanzvollen Abends und stellen ihnen alle Finalistinnen und siegerinnen<br />
vor.<br />
Viel Freude beim schmökern sowie ein gesegnetes Weihnachtsfest und erholsame<br />
Feiertage wünscht ihnen<br />
Mag. Barbara spindler<br />
Bso-Generalsekretärin<br />
Partner der <strong>Österreich</strong>ischen Bundes-<strong>Sport</strong>organisation<br />
EDITORIaL<br />
<strong>Österreich</strong> sport 3
DIE REDakTIOn<br />
Entwicklungstendenzen im <strong>Sport</strong>, 3. Aufl age<br />
Buchvorstellung<br />
sport ist in der modernen Gesellschaft<br />
zu einem bedeutenden Kultur-<br />
und sozialphänomen geworden. in<br />
dem Buch wird er im spannungsfeld<br />
aktueller entwicklungen und trends<br />
analysiert. Alltagskultur, Geschichte,<br />
Gesundheit und identität sind die<br />
hauptthemen der Beiträge, in denen<br />
strukturen und prozesse des sports<br />
vor dem hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen dargestellt<br />
werden.<br />
Die themen werden anhand rezenter empirischer studien<br />
dargestellt, in denen tendenzen wie Kommerzialisierung,<br />
professionalisierung, Mediatisierung, technisierung und Diversifi<br />
zierung des <strong>Sport</strong>s abgebildet werden.<br />
4 <strong>Österreich</strong> sport<br />
<strong>BSO</strong>-Jahresbericht <strong>2011</strong><br />
präsentation<br />
rechtzeitig zur Bundes-sportversammlung<br />
am 25. November <strong>2011</strong><br />
wurde der tätigkeitsbericht der Bso<br />
für das Jahr <strong>2011</strong> präsentiert. Dieser<br />
rückblick auf ein sehr erfolgreiches<br />
und – im positiven sinn – bewegtes<br />
Jahr, fasst alle themenschwerpunkte,<br />
Veranstaltungen, Aktivitäten und Kooperationen<br />
der Bso im Jahr <strong>2011</strong><br />
zusammen. erhältlich ist der Jahresbericht in der Bso-Geschäftsstelle.
Anzeige<br />
Fitness und Gehirnaktivität:<br />
Use it or lose it, Seite 8<br />
Ilona Gusenbauer, Seite 18<br />
Rückblick: Tag des <strong>Sport</strong>s<br />
<strong>2011</strong>, Seite 32<br />
Die Highlights der <strong>BSO</strong> Cristall<br />
Gala <strong>2011</strong>, Heftmitte<br />
in diesem heft<br />
InhaLT<br />
Titelthema<br />
Fitness und Gehirnaktivität: Use it or lose it! ......................................................8<br />
<strong>BSO</strong>-Präsident<br />
peter Wittmann im o-ton ...............................................................................15<br />
<strong>Sport</strong> kritisch<br />
Joe Metzger ...................................................................................................16<br />
Persönlichkeiten hautnah<br />
Daniela iraschko .............................................................................................17<br />
Was wurde aus …?<br />
ilona Gusenbauer ...........................................................................................18<br />
EU und <strong>Sport</strong><br />
europäische Kommission fördert 12 neue sportprojekte .................................22<br />
Außerdem in diesem Heft:<br />
editorial ............................................................................................................3<br />
Die redaktion ...................................................................................................4<br />
sport im Bild .....................................................................................................6<br />
sporthilfe ........................................................................................................14<br />
Bso-Versicherungsservice .............................................................................19<br />
„Fit für <strong>Österreich</strong>“ ..........................................................................................20<br />
Aktuelles .........................................................................................................23<br />
Jugendsport ...................................................................................................28<br />
Kommissionen ................................................................................................29<br />
Dachverbände ................................................................................................30<br />
tag des sports <strong>2011</strong> ......................................................................................32<br />
service ...........................................................................................................34<br />
Titelseite<br />
Unser Umschlagbild zeigt skisprung-Weltmeisterin und torhüterin beim Fc Wacker<br />
innsbruck Daniela iraschko. Mehr dazu auf seite 17.<br />
Impressum<br />
Medieninhaber, herausgeber und Verleger: <strong>Österreich</strong>ische Bundes-sportorganisation, 1040 Wien, prinz-eugen-straße 12; tel.: 01/504 44 55,<br />
Fax: 01/504 44 55-66; Internet: www.bso.or.at; E-Mail: offi ce@bso.or.at; DVR.: 0737755 für den Inhalt verantwortlich: Gs Mag. Barbara spindler<br />
Redaktionsteam: Mag. christian halbwachs, Mag.(Fh) Georg höfner, Mag. Anita steinberger, Mag. Werner Quasnicka, Mag. Julia Wiltschko - mensch<br />
& marke Layout: elias & partner KG, Laxenburg Druck: AV+Astoria Druckzentrum Gmbh Blattlinie: Überparteiliche und überregionale Zeitschrift<br />
nach den Grundsätzen der Bso. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit der Meinung des herausgebers übereinstimmen. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte und photos wird keine haftung übernommen. Jahres-abopreis: € 12,- Bankverbindung: erste Bank, BLZ <strong>2011</strong>1,<br />
Kto.<strong>Nr</strong>. 300010-37468 Bilder: GepA-pictures, Bso-Archiv, rGe-photo (cristall Gala), „Fit für <strong>Österreich</strong>“-Archiv, www.istockphoto.com<br />
Diese publikation wird mit Mitteln der Besonderen Bundes-sportförderung gefördert.<br />
<strong>Österreich</strong> sport 5
SPORT IM BILD<br />
6 <strong>Österreich</strong> sport
SPORT IM BILD<br />
Die perfekte Linie<br />
eine historische Leistung gelang corinna Kuhnle im Wildwasser-slalom von cunovo<br />
(sLo). Die Niederösterreicherin krönte sich bei der WM im september <strong>2011</strong><br />
zum zweiten Mal in serie zur Weltmeisterin im Kajak-einer und brachte sich damit<br />
in pole position für den österreichischen Quotenplatz für London 2012. „Mein<br />
großes Ziel ist eine olympiamedaille“, sagt die 24-Jährige. sie bereitet sich derzeit<br />
in Australien auf die neue saison vor.<br />
<strong>Österreich</strong> sport 7
TITELGESchIchTE<br />
8 <strong>Österreich</strong> sport<br />
Fitness und<br />
Gehirnaktivität:<br />
Use it or lose it!
Das Wissen um diese komplexen Beziehungen<br />
ist in den letzten Jahren<br />
– dank des einsatzes neuer Untersuchungstechniken<br />
(Mrt / pet) – rasant<br />
gestiegen. Die Forschung ist im stande,<br />
selbst kleinste Gehirnabschnitte<br />
von Größenordnungen unterhalb eines<br />
Millimeters auf Durchblutung und<br />
stoffwechsel untersuchen zu können.<br />
Was aber bedeuten diese neuen erkenntnisse<br />
aus der Wissenschaft?<br />
Was hat Bewegung mit Lernen zu<br />
tun? Fördert körperliche Aktivität Gedächtnisprozesse?<br />
Arbeitet nicht nur<br />
das sportlerherz, sondern auch das<br />
Gehirn eines sportlers/einer sportlerin<br />
ökonomischer?<br />
Bewegung formt unser Gehirn<br />
Das menschliche Gehirn verfügt über<br />
die Fähigkeit, sich beständig den erfordernissen<br />
seines Gebrauchs anzupassen.<br />
Es ist ein flexibles und plastisches<br />
organ des menschlichen Körpers, das<br />
durch seinen Gebrauch geformt wird,<br />
wie ein Muskel durch seinen Krafteinsatz.<br />
sämtliche Lebenserfahrungen<br />
prägen das Gehirn und machen es<br />
somit einzigartig. Neurowissenschaftlerinnen<br />
sprechen dabei von Neuroplastizität.<br />
Körperliche Aktivität fördert<br />
Gehirnprozesse<br />
experimentelle studien zeigen, dass<br />
körperliche Belastungen zu einem An-<br />
TITELGESchIchTE<br />
Die mannigfaltigen Auswirkungen von <strong>Sport</strong> auf Herz, Kreislauf<br />
und den Bewegungsapparat sind bestens bekannt. Dass auch<br />
das Gehirn eine bedeutende Wechselwirkung im Zusammenspiel<br />
mit körperlicher Aktivität zeigt, ist weit weniger bewusst – aber<br />
nicht minder spektakulär.<br />
stieg der regionalen Gehirndurchblutung<br />
und einem Anstieg von neurotrophen<br />
Wachstumsfaktoren führen, die<br />
die Neubildung und Vernetzung von<br />
Nervenzellen unterstützen. in Folge<br />
fördert das eine Vielzahl von Verhaltensreaktionen<br />
und die entwicklung<br />
der intelligenz. „Körperliche Aktivität<br />
stellt eine der wichtigsten stimulationen<br />
bereits während der schwangerschaft<br />
dar. Durch Bewegungen<br />
des Kindes und der Mutter wird die<br />
Bildung, entwicklung und Vernetzung<br />
von Nervenzellen angeregt. Das heißt,<br />
der Nachwuchs trainiert bereits im<br />
Mutterleib“, betonen die Neurophysiologinnen.<br />
in der frühen Kindheit erfolgt<br />
die Vernetzung und Bildung von<br />
Nervenzellen besonders schnell, aber<br />
die Fähigkeit des Gehirns, sich den<br />
Anforderungen anzupassen, bleibt bis<br />
ins hohe Alter bestehen. Die belastungsbedingte<br />
Neuroplastizität bildet<br />
die Grundlage dafür, dass körperliche<br />
Aktivität die geistige und psychische<br />
Verfassung des Menschen zeitlebens<br />
fördert.<br />
Bewegung fördert Gehirnprozesse,<br />
indem sie auf die struktur und Funktionsweise<br />
des Gehirns einwirkt. eine<br />
weitere positive Wirkung sportlicher<br />
Betätigung auf Gedächtnisleistung,<br />
Lernvermögen und emotionale prozesse<br />
stellt die erhöhung der Konzentration<br />
verschiedener Botenstoffe im<br />
Gehirn dar. Durch den sport trainiert<br />
man nicht nur den Körper, sondern<br />
auch die Anpassungsfähigkeit und somit<br />
die plastizität des Geistes.<br />
Bewegtes Lernen<br />
Bereits Konfuzius wusste, dass man<br />
sich erlerntes besser merkt, wenn<br />
möglichst viele sinne beim prozess<br />
des Lernens miteinbezogen werden.<br />
„Das ist der Fall, wenn sich Menschen<br />
<strong>Österreich</strong> sport 9
TITELGESchIchTE<br />
bewegen, denn dabei werden so gut wie alle sinne beansprucht<br />
– Lernen mit Kopf, herz und hand“, weiß der hainburger<br />
Bildungswissenschaftler Josef Voglsinger, der sich<br />
seit vielen Jahren mit der „Bewegten Klasse“ beschäftigt,<br />
einem projekt, das von der initiative „Gesundes Niederösterreich:<br />
tut gut!“ getragen wird.<br />
„Es gibt kein „zu alt“ oder „zu jung“ für sportliche Aktivitäten<br />
im Kindesalter dominiert der Aufbau von Nervenzellen im<br />
Gehirn und deren Vernetzung. im Vorschulalter begünstigt<br />
jede Form von Bewegung und sport die erhaltung von vorhandenen<br />
Nervenzellen und fördert deren Vernetzung, speziell<br />
wenn die Bewegung den Körper koordinativ fordert.<br />
Das bietet gleichzeitig die Voraussetzung für eine bessere<br />
intellektuelle entwicklung. „Umso wichtiger ist es, Bewegung<br />
und sport in den Kindesjahren zu fördern. Die tendenzen<br />
gehen aber leider gerade in die umgekehrte richtung:<br />
sportstunden werden gestrichen, der sportunterricht wird<br />
weder geschätzt noch benotet und schon gar nicht gefördert.<br />
ein großer pädagogischer irrtum mit weit reichenden,<br />
lebenslangen Konsequenzen“, sagt Urs illi, einer der pioniere<br />
des Konzeptes „Bewegtes Lernen“.<br />
„Lernen kann man am besten in Bewegung“<br />
so lautet das Leitmotiv der „Gesunden schule“ BG Zehnergasse<br />
in Wiener Neustadt unter der Leitung von Direktor<br />
Werner schwarz. schwarz wirkt sichtlich euphorisch, wenn<br />
er erzählt, wie er neue erkenntnisse der Neurowissenschaften<br />
in seiner schule umsetzt.<br />
Früh übt sich: Lernen mit allen Sinnen<br />
10 <strong>Österreich</strong> sport<br />
<strong>BSO</strong>: Wie heißt das programm, das sie entwickelt haben<br />
und gerade in ihrer schule getestet wird?<br />
Schwarz: „BrainMove – bewege dich schlau“, lautet der<br />
projektname. Aus studien wissen wir, dass körperliche<br />
Aktivität in der richtigen Dosierung die Gesundheit fördert.<br />
Ausdauerbelastungen kräftigen das herz und optimieren<br />
die Kreislauffunktion, Kraftbelastungen stärken die Muskeln<br />
und schützen vor dem altersbedingten Abbau von Muskelkraft<br />
und Muskelvolumen. Jetzt kommt etwas Neues dazu:<br />
Bewegung und sport sind gut für den Geist. Aus den aktuellen<br />
neurowissenschaftlichen erkenntnissen habe ich das<br />
Übungsprogramm „BrainMove“ entwickelt.<br />
<strong>BSO</strong>: Wie sieht das „BrainMove-Übungsprogramm“ aus?<br />
Schwarz: Die Bewegungseinheiten von „BrainMove –<br />
Beweg dich schlau“ sind in drei Abschnitte unterteilt: Aktivierungsteil<br />
„BrainMove-Aerobix“, hauptteil „BrainMove-<br />
Koordix“ und Überleitungsteil „BrainMove-relax“. Die<br />
gewählten Übungen in den Abschnitten erfüllen wichtige<br />
Werner Schwarz bringt seine<br />
Schüler in Bewegung<br />
Aufgaben im Zusammenhang mit der Verbesserung der<br />
Aufmerksamkeit, der schaffung von optimierten Lernbedingungen<br />
und der Grundlage eines emotional positiv gefärbten<br />
Lernklimas. Und: sie sollen schwung und spaß in<br />
den Unterricht bringen.<br />
<strong>Sport</strong> lässt neue Gehirnzellen sprießen<br />
es klingt paradox: Während man ganz ohne Kopfzerbrechen<br />
zügig durch den park walkt, bringt man gleichzeitig<br />
InfOkaSTEn<br />
„BrainMove – bewege dich schlau“ – Trainingswissenschaftliche<br />
Kennziffern der<br />
Intervention<br />
interventionseinheit:<br />
• Belastungsumfang: 8 bis 12 Minuten<br />
• Aktivierungsteil: 2 bis 5 Minuten, Bewegungsaufgaben<br />
• Hauptteil: 5 bis 10 Minuten, Bewegungsanweisungen,<br />
organisiert in Übungsstationen mit 15 bis 25<br />
Übungswiederholungen<br />
• Überleitungsteil: 1 bis 3 Minuten, Entspannungs-<br />
und Bewegungsaufgaben<br />
Interventionshäufigkeit: 3 x pro Woche, jeweils am<br />
Mo, Mi, Fr<br />
interventionsdauer: 6 Wochen
TITELGESchIchTE<br />
<strong>Österreich</strong> sport 11
TITELGESchIchTE<br />
auch sein Gehirn auf trab. Das Faszinierende: sportliches<br />
training verbessert die geistige Leistungsfähigkeit nicht nur<br />
durch eine bessere Durchblutung des Gehirns. sport verändert<br />
das Gehirn physisch, verjüngt und verbessert insgesamt<br />
die „Mechanik“ des Gehirns. Das gilt besonders auch<br />
für ältere Menschen. Um zu verstehen, wie sport unser Gehirn<br />
positiv beeinflusst, sind ExpertInnen derzeit weltweit auf<br />
spurensuche. in Bremen mussten zum Beispiel untrainierte<br />
seniorinnen im Alter von 65 bis 75 Jahren ein Jahr lang dreimal<br />
pro Woche für die Wissenschaft bei Wind und Wetter<br />
Nordicwalking betreiben. Vor und nach dem trainingsjahr<br />
wurde die Gehirnleistung der teilnehmerinnen mit Augenmerk<br />
auf die Faktoren Aufmerksamkeit und reaktionstempo<br />
getestet. Das ergebnis: Die seniorinnen konnten nach<br />
einem Jahr rein sportlichen trainings ihr Gehirn effektiver<br />
nutzen. sie aktivierten weniger Gehirnareale als vor dem<br />
trainingsjahr und lösten die gestellten Aufgaben dennoch<br />
Geistig fit mit jedem Schritt<br />
12 <strong>Österreich</strong> sport<br />
schneller und genauer. Josef Bischofberger, ein in Fachkreisen<br />
international anerkannter Neurophysiologe, weist aber<br />
gleichzeitig darauf hin: „Der Geist muss ebenfalls trainiert<br />
werden. sport lässt zwar nachweislich neue Nervenzelle<br />
wachsen, doch diese sterben wieder ab, wenn sie nicht<br />
„Bewegung lässt Nervenzellen<br />
wachsen. Damit sie aber auch am<br />
Leben bleiben, braucht der Mensch<br />
Kultur“<br />
Josef Bischofsberger<br />
richtig genutzt werden.“ so wie sich Kinder für alles Unbekannte<br />
interessieren, gieren auch neue Nervenzellen nach<br />
Anregung. Nur dann fließen Botenstoffe und stellen dauerhafte<br />
Verbindungen zwischen den Zellen her. Bischofberger:
„Muskelsport alleine reicht also nicht aus. Der Mensch muss<br />
auch seinen Geist trainieren. Wer 30 Minuten täglich durch<br />
körperliche Anstrengung schwitzt und zudem liest, musiziert<br />
oder anderen Musen frönt, kann sich ziemlich sicher<br />
sein, dass der hippocampus nicht schrumpft.“ Was schon<br />
ein großer erfolg ist, denn die übrige hirnmasse nimmt im<br />
Laufe des Lebens zwar langsam, aber stetig ab.<br />
<strong>Sport</strong> lässt Gehirn effektiver arbeiten<br />
eine studie bestätigt: Laufen macht schlau. Die pilotstudie<br />
vor fünf Jahren trug noch ein Fragezeichen. „Macht Laufen<br />
schlau?“ wollten Wissenschaftler der Universität Ulm wissen.<br />
Nachdem sie die ergebnisse der hauptstudie veröffentlicht<br />
haben, ist das Fragezeichen verschwunden. „sport macht<br />
das Gehirn effektiver“, bestätigt Manfred spitzer, Leiter des<br />
transferzentrums für Neurowissenschaften und Lernen in<br />
Ulm. „Wir konnten zum ersten Mal zeigen, dass bestimmte<br />
geistige Leistungen direkt vom <strong>Sport</strong> profitieren“, sagt er.<br />
Unter sportlichem Einfluss verarbeiten die grauen Zellen<br />
reize schneller und effektiver. schon die pilotstudie hat gezeigt,<br />
dass sechs Wochen intensives Lauftraining deutliche<br />
Verbesserungen in den Bereichen visuell-räumliches Gedächtnis,<br />
Konzentrationsfähigkeit und positive stimmung<br />
brachten. Die hauptstudie mit einem 17-wöchigen trainingsprogramm<br />
bestätigte diese tendenz durch erweiterte<br />
Untersuchungen, etwa psychologische tests, Messungen<br />
der elektrischen Aktivitäten des Gehirns sowie genetische<br />
und molekularbiologische tests. Am meisten beeindruckte<br />
die Autoren der studie folgendes ergebnis: sport kann den<br />
Abbau des für die hirnleistung wichtigen Dopamin-spiegels<br />
ausgleichen, den geistige Anstrengung auslöst. Auch die<br />
eeG-Untersuchungen belegten einen eindeutigen Zusammenhang<br />
zwischen körperlicher Fitness und hirnelektrischen<br />
prozessen. Das heißt: „Fittere probanden zeigen eine<br />
schnellere und effizientere Reizverarbeitung“, sagt Spitzer.<br />
er erklärt allerdings auch: „Das potenzial des Gehirns lässt<br />
sich durch Ausdauertraining steigern, aber Laufen allein<br />
genügt nicht für die geistige Fitness. Am Lernen führe kein<br />
Weg vorbei.“<br />
Bewegung ist die beste Medizin<br />
Die Neurowissenschaft lässt vermuten, dass auch die entwicklung<br />
von hirnschwund und die gefürchtete Alzheimer-<br />
Krankheit durch den körperlichen Aktivitätsgrad beeinflusst<br />
werden. Körperlich fitte SeniorInnen haben deutlich kürzere<br />
reaktionszeiten, sie können sich besser konzentrieren und<br />
machen bei neuropsychologischen tests weniger Fehler.<br />
Um diese Wirkungen zu erzielen braucht es keinen spitzensport.<br />
Bereits zwei bis drei zügige spaziergänge pro Woche<br />
von je 45 Minuten Dauer zeigen nachweislich erste positive<br />
effekte auf die hirnleistung.<br />
TITELGESchIchTE<br />
<strong>Sport</strong> gegen Depressionen und Lernstörungen<br />
Nicht nur Gehirnerkrankungen, auch psychische Krankheiten<br />
wie Depressionen oder diverse Befindlichkeitsstörungen<br />
wie Angst und Anspannung lassen sich durch körperliche<br />
Aktivität in ihrer Ausprägung reduzieren oder gar<br />
verhindern. Zahlreiche experimente am Menschen haben<br />
gezeigt, dass eine körperliche Aktivität jenseits der individuellen<br />
anaeroben schwelle, bei der die subjektive Belastung<br />
also bereits als sehr anstrengend empfunden wird,<br />
die Konzentration von körpereigenen opiatähnlichen Botenstoffen<br />
um das Dreifache ansteigen lässt, was mit einer<br />
deutlichen schmerzdämpfung und einer stimmungsaufhellung<br />
verbunden ist. Die dafür wichtigsten Botenstoffe des<br />
Gehirns, das serotonin und das Dopamin werden durch<br />
ausdauerbetonte Aktivitäten etwa gleich stark beeinflusst<br />
wie durch antidepressive Medikamente. ein Anstieg der<br />
Dopaminkonzentration steigert im Gehirn die maximale<br />
sauerstoffaufnahme, hingegen sein Abfall diese deutlich<br />
reduziert, was ein klarer hinweis dafür ist, dass auch das<br />
Gehirn die körperliche Leistungsfähigkeit entscheidend<br />
mitbestimmt. sportliche Betätigung fördert neben Lernerfolg<br />
auch die intelligenz. stillsitzen und konzentriertes Lernen<br />
ist weniger wirksam als das pauken in Kombination<br />
mit leichter ausdauerbetonter Aktivität. Und zwar massiv.<br />
Gemäß einer deutschen Untersuchung mit knapp 30.000<br />
teilnehmerinnen stieg der intelligenzquotient der auf einem<br />
Fahrradergometer lernenden testpersonen innerhalb von<br />
36 Wochen von 98 auf 128, verbesserte sich deren Lernfähigkeit<br />
um 39% und das Gedächtnis um 42%. Die aktiven<br />
personen waren zudem im Durchschnitt um 44% kreativer<br />
als die unbewegt lernende Kontrollgruppe.<br />
<strong>Österreich</strong> sport 13
© GepA / sporthilfe<br />
SPORThILfE<br />
sporthilfe: 40 Jahre<br />
für <strong>Österreich</strong>s sport<br />
94 olympiamedaillen, hunderte Welt- und europameistertitel,<br />
viele große siege und rund 40 Millionen euro an sportförderung<br />
– das ist die Bilanz von 40 Jahre <strong>Österreich</strong>ische<br />
sporthilfe. seit 1971 verfolgt die sporthilfe zielstrebig ihre<br />
Mission – nämlich für mehr erfolg in <strong>Österreich</strong>s sport zu<br />
arbeiten.<br />
in den vier Jahrzehnten ihres Bestehens konnten sich<br />
rund 2.300 Athleten auf die <strong>Österreich</strong>ische sporthilfe verlassen.<br />
250.000 schilling, oder umgerechnet 18.168 euro,<br />
standen im ersten sporthilfe-Jahr für die Unterstützung der<br />
Athleten zur Verfügung. heute sind es 115mal so viel, nämlich<br />
Förderleistungen im Wert von rund 2,1 Millionen euro.<br />
tendenz steigend. im ersten Jahr wurden übrigens 126 Anträge<br />
genehmigt, in ihrem 40. Jahr unterstützt die <strong>Österreich</strong>ische<br />
sporthilfe 460 Athleten – und das ohne öffentliche<br />
Fördermittel.<br />
Die Art und Weise, wie die <strong>Österreich</strong>ische sporthilfe<br />
diese Fördermittel auftreibt, ist seit 40 Jahren unverändert.<br />
partnerschaften mit starken Unternehmen, aber auch die<br />
Unterstützung seitens der rot-weiß-roten sportfans sichern<br />
der <strong>Österreich</strong>ischen sporthilfe jene Mittel, mit denen sie<br />
einen teil zum erfolg „ihrer“ sportler beiträgt. Für viele Unternehmen<br />
stellt die sporthilfe das ideale „Vehikel“ dar, um<br />
ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen. Der<br />
Gedanke der engagierten Unternehmen ist ein einfacher:<br />
Die Doppelolympiasieger Roman Hagara und Hans-Peter Steinacher<br />
werden seit Jahren von der <strong>Österreich</strong>ischen <strong>Sport</strong>hilfe<br />
unterstützt<br />
14 <strong>Österreich</strong> sport<br />
Mehr Erfolg für <strong>Österreich</strong>s <strong>Sport</strong>s: <strong>Österreich</strong>s Skispringer feiern<br />
Olympia-Gold in Vancouver 2010<br />
Mehr erfolg in <strong>Österreich</strong>s sport bedeuten mehr sportliche<br />
Aushängeschilder, mehr Vorbilder für unsere Jugend, die zu<br />
mehr Bewegung und zu einem gesünderen Lebensstil animieren.<br />
Besonders beliebt war ende der 70er-Jahre das sporthilfe-<br />
Quiz. es stellte damals eine der haupteinnahmequellen der<br />
sporthilfe dar. Diese Quelle lief Gefahr zu versiegen, denn<br />
1985 schaffte die damalige regierung durch die Novellierung<br />
des Glücksspielgesetzes die rahmenbedingungen für<br />
ein nationales Lotto, durchgeführt von den <strong>Österreich</strong>ischen<br />
Lotterien. Die Verantwortlichen bewiesen damals Weitblick.<br />
es wurde eine partnerschaft zwischen den <strong>Österreich</strong>ischen<br />
Lotterien und der <strong>Österreich</strong>ischen sporthilfe geschlossen,<br />
die bis heute die Basis für die Arbeit der sporthilfe darstellt.<br />
Bis dato wurden mehr als 29 Millionen euro seitens der Lotterien<br />
über die sporthilfe in den heimischen sport-erfolg investiert.<br />
somit markierte das Jahr 1985 den Anfang einer<br />
neuen Ära für die <strong>Österreich</strong>ische sporthilfe.<br />
1997 luden die sporthilfe und <strong>Österreich</strong>s sportjournalisten<br />
zum ersten Mal zur LotterieN-GALA „Nacht des<br />
sports“, in deren rahmen <strong>Österreich</strong>s top-Athleten mit<br />
dem titel „sportler des Jahres“ ausgezeichnet wurden.<br />
im 40. Jahr ihres Bestehens setzt die <strong>Österreich</strong>ische<br />
sporthilfe einen weiteren wichtigen schritt. Auf initiative von<br />
sportminister und sporthilfe-präsident Mag. Norbert Darabos<br />
werden künftig auch sportler mit Behinderung seitens<br />
der <strong>Österreich</strong>ischen sporthilfe gefördert. Damit wurde ein<br />
lang gehegter Wunsch der paralympic-Athleten erfüllt.<br />
© GepA / sporthilfe
Meine Meinung<br />
sehr geehrte Damen und herren!<br />
Liebe Freundinnen und Freunde des sports!<br />
Wir können auf ein bewegtes und bewegendes<br />
Jahr im sport zurückblicken, das von besonders<br />
viel persönlichem engagement und einsatz von<br />
unzähligen Menschen in unserem Land geprägt ist.<br />
<strong>2011</strong> war das europäische Jahr der Freiwilligentätigkeit<br />
und auch ich möchte diese Gelegenheit nutzen, all jenen<br />
Menschen, die das sporttreiben erst möglich machen und<br />
die dem österreichischen sport seine Bedeutung und seinen<br />
stellenwert verleihen, ein großes Dankeschön auszusprechen.<br />
All den trainerinnen und trainern, Übungsleiterinnen<br />
und Übungsleitern, Betreuerinnen und Betreuern,<br />
Funktionärinnen und Funktionären, Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern, die zum großen teil freiwillig engagiert sind gebührt<br />
Lob und respekt!<br />
Voll im Gange ist auch der bereits über ein Jahr lang andauernde<br />
Dialog der sportverbände im rahmen der reform<br />
mit dem Ziel, eine weitere Qualitätssteigerung im österreichischen<br />
sport zu erreichen sowie die einbindung aller Mitgliedsverbände<br />
der Bso in die stärkung der organisation<br />
als Dach des österreichischen sports. Um die professionelle<br />
Arbeit der Bundes-sportorganisation auch in Zukunft<br />
sicherzustellen, wurden die statuten und die Aufnahmeordnung<br />
der Bso aktualisiert. Durch die Modernisierung und<br />
präzisierung der satzung kann ein zeitgemäßes Auftreten<br />
gewährleistet werden.<br />
Für das Jahr 2012 gilt es, die themenführerschaft der<br />
Bso auszubauen und verstärkt in den Bereichen Jugend,<br />
integration und Wirtschaft aktiv zu werden. ich bin überzeugt,<br />
dass die Bso den <strong>Österreich</strong>ischen sport auch 2012<br />
in seiner ganzen Vielfalt vertreten wird und ihre Kompetenz<br />
noch stärker im Dienste des sports einbringen wird.<br />
Als präsident der <strong>Österreich</strong>ischen Bundes-sportorganisation<br />
möchte ich mich schließlich bei all jenen Menschen<br />
bedanken, die den <strong>Österreich</strong>ischen sport auch im Jahr<br />
<strong>2011</strong> vorangetrieben haben und durch ihren persönlichen<br />
Beitrag viel für unsere Gemeinschaft geleistet haben!<br />
in diesem sinne wünsche ich ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest<br />
sowie ein glückliches, bewegungsreiches und<br />
erfolgreiches neues Jahr.<br />
euer<br />
peter Wittmann<br />
<strong>BSO</strong>-PRÄSIDEnT<br />
<strong>Österreich</strong> sport 15
kOMMEnTaR<br />
sport kritisch<br />
von Josef „Joe“ Metzger<br />
Lange genug mussten (spitzen-)sportler mit dem Vorurteil leben, das hirn<br />
in den Wadeln zu haben, also brutal formuliert: sport-trotteln zu sein, deren<br />
horizont bei Bällen, toren, Metern und sekunden endet. Akademiker<br />
oder selfmade-erfolgsmenschen unter ihnen galten bis in die 60er-Jahre als Ausnahmen,<br />
die diese regel nur bestätigten. Welch trugschluss einer falsch informierten<br />
oder ebenso determinierten Gesellschaft, die ob sport(lern) und üblem<br />
schweiß(geruch) die Nase rümpften. Mens sana in corpore sano? soziales wie<br />
kulturelles establishment tat so, als hätte es nie etwas vom klassischen prinzip<br />
(der römer) gehört, es sei denn, man stellte sich mit siegern in die erste<br />
reihe oder Auslage. Gottlob gehen inzwischen die Uhren längst anders, auch<br />
wenn´s ewiggestrige mitunter noch immer nicht wahrhaben wollen. inzwischen<br />
wimmelt´s nur so vor Magistern, Doktoren und anderen Akademikern im heimischen<br />
sport, ja sogar hochschulrektoren wie Walter schleger, Gott hab ihn selig,<br />
oder WU-Granden wie ex-rapidler roland Gareis, hat er hierzulande hervorgebracht.<br />
Nicht nur Koryphäen wie schleger, Allround-Kicker (WM-Dritter 1954)<br />
und Veterinär-Wissenschaftler, wie Fußball- und stadion-Architekt Gerhard hanappi,<br />
wie Adler-Geburtshelfer Baldur preiml und dessen Vorzugsschüler Karl<br />
schnabl (primarius in Klagenfurt) und toni innauer oder Wassersportler wie Gerold<br />
holzer (Kraulmeister, Uni-professor orthopädie) und Markus rogan stehen<br />
als beispielhafte Beweise für die trendwende, was sozialen stellenwert von sport<br />
und sportler betrifft. Mittlerweile hat sich auch die Wissenschaft dieses themas<br />
angenommen, um mit den Mitteln und Möglichkeiten von heute den klassischen<br />
Mens-sana-in-corpore-sano-spruch zu überprüfen. Und was glauben sie, kam<br />
bei diesem test heraus, den eine schwedische Gruppe an Jungsoldaten vor gut<br />
zwei Jahrzehnten bei der Musterung vorgenommen und später mehrfach kontrolliert<br />
hatte? erraten! All jene, die damals die besten körperlichen Ausdauerwerte<br />
verzeichnet hatten, verzeichneten Jahre später nicht nur die höheren iQ-Werte,<br />
sondern machten dank ihrer intellektuellen Fähigkeiten auch die besten Karrieren!<br />
Damit wurde erstmals wissenschaftlich die these erhärtet, dass Bewegung nicht<br />
nur den Körper in Schwung hält, sondern auch den Geist erst richtig fit für die<br />
wachsenden herausforderungen macht. Womit wir bei einem weiteren thema<br />
sind, das niemand leugnen oder wegdiskutieren kann. Das Anforderungsprofil<br />
im heutigen spitzensport ist durch die enorme Dichte nicht nur unvergleichlich<br />
diffiziler als ehedem, es verlangt vom Training bis zum Wettkampf sowohl größere<br />
Anpassungs- und Aufnahmefähigkeit, aber auch einfühlungs- und Umsetzungsvermögen.<br />
Andersrum gesagt hat die durch viel Geld und high-tech im<br />
spiel geradezu galoppierende, dramatische entwicklung in den letzten 20 Jahren<br />
auch alles auf den Kopf gestellt, was einstellung und einschätzung von sport wie<br />
sportlern betrifft. heutzutage sind mehr oder wenige begnadete instinktsportler<br />
nur noch die Ausnahme von der regel, dass es guter bis bester intellektueller<br />
Voraussetzungen bedarf, um bestehen oder gar gewinnen zu können. Und niemand<br />
kann mehr den sport samt protagonisten für dumm verkaufen.<br />
16 <strong>Österreich</strong> sport
10 Fragen an Daniela iraschko<br />
1. Meine Stärken: ehrgeiz;<br />
ich glaube an mich<br />
und versuche meine Ziele<br />
in ein erfüllendes Leben<br />
zu integrieren<br />
2. Meine größte Schwäche:<br />
Ungeduld; in der<br />
Früh das warme Bett zu<br />
verlassen<br />
3. als kind wollte ich immer<br />
… Astronautin werden<br />
4. auf meinen frühstückstisch<br />
kommt:<br />
Am liebsten ein Vollkornweckerl mit Käse und paprika,<br />
orangensaft und auf alle Fälle cafe mit viel warmer<br />
Milch und Milchschaum<br />
5. Das aktuelle Buch auf meinem nachttisch heißt:<br />
Als immer wiederkehrende Motivation die Biografie von<br />
Martina Navratilova<br />
6. auf eine einsame Insel nehme ich folgende drei<br />
Dinge mit: All meine strafzettel, ein Feuerzeug, um sie<br />
zu verbrennen und eine Yacht, um zurückzukehren<br />
7. Mein Vorbild: Martina Navratilova<br />
8. <strong>Sport</strong> bedeutet für mich: stets versuchen an seine<br />
Grenzen zu gehen, sie auszuloten und an sich zu glauben<br />
auch in schlechten Zeiten; sport macht das Leben<br />
lebenswert, ein Leben ohne sport könnt ich mir nicht<br />
vorstellen<br />
9. Mein schönstes Erlebnis: Skiflugweltrekord am Kulm<br />
und WM-Gold in oslo<br />
10. Mein peinlichstes Erlebnis: eine Lady schweigt darüber<br />
… Aber ich glaube, es ist wichtig, dass man sich<br />
selbst nicht allzu ernst nimmt<br />
PERSÖnLIchkEITEn haUTnah<br />
Bild oben links: Daniela Iraschko im Gespräch mit Medien<br />
Bild oben rechts: Daniela Iraschko im Windkanal<br />
Bild unten links: Die begeisterte Kickerin<br />
Bild unten rechts: Weltmeisterin <strong>2011</strong><br />
InfOBOx<br />
Daniela Iraschko im Portrait<br />
• Spitzname: Pinky, Danie<br />
• Geboren am: 21.11.1983<br />
• Beruf: Polizeischülerin, staatlich gepr. Vermögensberaterin,<br />
skispringerin, Fußballerin<br />
• Familienstand: Ledig<br />
• Hobbies: Fußball, <strong>Sport</strong>, Beachvolleyball, Lesen,<br />
independent Filme<br />
• Karrierebeginn: 1995 beim WSV Eisenerz<br />
• Mein sportlich bedeutendster Erfolg: WM-Goldmedaille<br />
in oslo (<strong>2011</strong>), zweifache coc-Gesamtsiegerin<br />
in Folge (2009/10; 2010/11)<br />
• Ziele nach der sportlichen Karriere: Polizeiausbildung<br />
abschließen und eventuell studieren oder einer<br />
trainertätigkeit nachgehen. Aber auf jedem Fall<br />
werde ich dem Damenskispringen und dem Damenfußball<br />
auch in Zukunft treu bleiben, in welcher<br />
Form auch immer.<br />
<strong>Österreich</strong> sport 17
WaS WURDE aUS …<br />
Was wurde aus …<br />
illona Gusenbauer<br />
Ilona Gusenbauer (64) ist <strong>Österreich</strong>s letzte<br />
Weltrekordhalterin, zweifache Hochsprung-<br />
Europameisterin, zehnfache <strong>Österreich</strong>ische<br />
Staatsmeisterin, <strong>Sport</strong>lerin des Jahres (1971),<br />
Künstlerin, Mutter und Großmutter – eine Frau<br />
mit starker Persönlichkeit, die viel erlebt hat und<br />
das Leben schätzt.<br />
Vor drei Jahren zog ilona Gusenbauer in das ehemalige<br />
Kloster „Maria hilf“ nach Breitenfurt. Gemeinsam mit ihrem<br />
Künstler-Kollegen und guten Freund Michael pensch<br />
renovierte sie liebevoll die Wohnräume, richtete ein Atelier<br />
ein und gestaltete den Garten neu. „ich will dem haus die<br />
Würde zurückgeben, die es verdient“, sagt die Niederösterreicherin.<br />
Bereits während ihrer aktiven Karriere waren Zeichenblock<br />
und -stift ständige Begleiter der damals besten<br />
hochspringerin der Welt. „Die Leidenschaft zum Zeichnen<br />
wurde mir in die Wiege gelegt. Am liebsten male ich Menschen,<br />
portraits oder traumlandschaften, nie etwas Abstraktes.“<br />
schön sind auch die sportlichen erinnerungen der österreichischen<br />
hochsprung-Legende. Am 4. september 1971<br />
schuf, die am 16.9.1947 im deutschen Gummersbach<br />
geborene Leichtathletin einen Meilenstein der heimischen<br />
sportgeschichte, übersprang im rahmen des Fußball-Länderspiels<br />
<strong>Österreich</strong> - schweden im Wiener prater-stadion<br />
mit 1,92m die Weltrekord-Marke. „Was ich damals geschafft<br />
habe, habe ich erst Jahre später im vollen Ausmaß realisiert.<br />
im selben Jahr wurde ich auch zur sportlerin des Jahres<br />
gewählt. Das macht mich bis heute sehr stolz.“ ihrem sport<br />
hält Gusenbauer auch 40 Jahre später noch die treue und<br />
verfolgt Leichtathletik-Übertragungen mit. Auch wenn der<br />
Blickwinkel jetzt ein anderer ist und sie die tV-Berichter-<br />
18 <strong>Österreich</strong> sport<br />
stattungen teilweise kritisiert:<br />
„Athleten besitzen eine heldenfunktion.<br />
Daher widern<br />
mich die ständigen Berichte<br />
über Doping an. sport soll<br />
etwas schönes ausstrahlen,<br />
nichts Kriminelles.“<br />
ende der 90er Jahre<br />
durchlebte ilona Gusenbauer<br />
eine schwierige Zeit. Neurologische<br />
probleme in der<br />
Wirbelsäule zwangen sie zu<br />
einer schweren, mit viel risiko<br />
verbundenen, operation. Ilona Gusenbauer mit Tochter<br />
„Das Wort rollstuhl schweb- Ulla 1971<br />
te im raum“, erinnert sich<br />
die 64-Jährige zurück. trotz massiver gesundheitlicher einschränkungen<br />
verlor sie aber nie ihre positive Lebenseinstellung:<br />
„Wenn ich noch gebraucht werde, dann wird mich<br />
der liebe Gott dorthin stellen, wo es wieder weitergeht.“ Und<br />
es ging weiter: Bergauf!<br />
„Ich bin happy, ich habe meine innere Ruhe gefunden.“<br />
heute ist sie für jeden tag dankbar, hat ihre innere ruhe<br />
gefunden. Die schönsten Momente erlebt sie, wenn sie mit<br />
ihren enkelkindern, zwei energiegeladenen Jungs, zusammen<br />
ist. „ich bin glücklich, wenn ich mit meinen zwei Buben<br />
spielen kann, ich sehe, wie viel Freude sie ausstrahlen. Das<br />
wichtigste für mich ist, dass es meiner Familie gut geht, sie<br />
gesund sind. Denn: Wenn man gesund ist, kann man alles<br />
durchhalten!“<br />
Ilona Gusenbauer übersprang erstmals 1,92 Meter Im Atelier lässt Ilona Gusenbauer ihrer Kreativität freien Lauf
Extrabeilage<br />
zum Herausnehmen!<br />
BS O Cristall<br />
Die österreichische Bundes-<strong>Sport</strong>organisation präsentiert die<br />
Gala <strong>2011</strong><br />
sport <strong>Österreich</strong> cristALL GALA sport <strong>2011</strong> 19 191
Top-Trainer <strong>2011</strong>:<br />
Helmut Schröter<br />
Zum top-trainer <strong>2011</strong> wurde helmut<br />
schröter, sportkoordinator für Kanuslalom<br />
im <strong>Österreich</strong>ischen Kanuverband und<br />
trainer von Weltmeisterin corinna Kuhnle,<br />
gekürt. Der gebürtige Deutsche hat diese Aufgabe 2010<br />
übernommen und führte Kuhnle sowohl 2010 als auch <strong>2011</strong><br />
zum Weltmeistertitel. Neben diesen herausragenden erfolgen<br />
konnte Kuhnle in den beiden Jahren zusätzlich jeweils<br />
den Vize-europameistertitel und zwei dritte plätze bei den<br />
U23 europameisterschaften erreichen. Dank schröter hat<br />
der Kanuverband auch große Medaillenchancen in London<br />
2012. Übernommen wurde die Auszeichnung von Kanu-<br />
<strong>Sport</strong>botschafterin <strong>2011</strong>:<br />
Roswitha Stadlober<br />
roswitha stadlober, Geschäftsführerin<br />
des Vereins „Karriere Danach“ (KADA) und<br />
ehemalige Weltklassesportlerin, wurde<br />
<strong>2011</strong> zur sportbotschafterin ernannt. Die<br />
erfolgreiche skirennläuferin der 80er unterstützt seit 2006<br />
sportlerinnen beim schwierigen Übergang vom aktiven<br />
sportlerinnen-Dasein zur Karriere danach mit rat und tat.<br />
KADA dient als spezifi sche Beratungs- und Betreuungseinrichtung<br />
für spitzensportlerinnen und professionelle<br />
trainerinnen, die nach Beendigung ihrer aktiven Laufbahn<br />
Beratung und Unterstützung für den Start in eine berufl iche<br />
Laufbahn benötigen. roswitha stadlober setzt sich als Ge-<br />
Top-Frauenpower-Projekt <strong>2011</strong>:<br />
„Frauen zu Olympia“<br />
Die sport-Vereinigung schwechat widmet<br />
sich seit 10 Jahren mit besonderem<br />
Augenmerk dem Frauensport. Mit kleinen<br />
schritten wurde in dieser Zeit versucht, für<br />
den weiblichen Nachwuchs und in der Folge für die Frauen<br />
optimale Voraussetzungen für top-Leistungen zu schaffen.<br />
Neben unzähligen Nachwuchsmeistertiteln – die jungen Damen<br />
sind mehr als zu 50% an der sVs-Medaillenausbeute<br />
der letzten 10 Jahre beteiligt (beide Geschlechter: 2.077x<br />
Gold bei diversen (staats)Meisterschaften), ist besonders<br />
das Jahr <strong>2011</strong>, in dem es der sport-Vereinigung schwechat<br />
gelang, in 6 wesentlichen olympischen sportarten mit den<br />
20 2 Bso <strong>Österreich</strong> cristALL GALA sport <strong>2011</strong><br />
verband-präsident Walter Aumayr da sich helmut schröter<br />
bereits wieder auf Trainingslager in Australien befi ndet und<br />
an der nächsten Medaille bastelt.<br />
schäftsführerin und Begleiterin des projekts seit der ersten<br />
stunde ganz besonders für die österreichischen sportler<br />
und sportlerinnen ein.<br />
Frauenteams <strong>Österreich</strong>ische staatsmeistertitel zu erringen,<br />
hervorzuheben. sVs-Athletinnen haben gute chancen, die<br />
Qualifi kation zur Olympiateilnahme London 2012 zu schaffen
Top-Funktionärin <strong>2011</strong>:<br />
Andrea Pöllinger<br />
Andrea pöllinger arbeitet unermüdlich für<br />
den Burgenländischen Behindertensportvereines<br />
(BBsV). Da sie selbst im rollstuhl<br />
sitzt, hat sie für die Anliegen und Bedürfnisse<br />
von sportlerinnen mit Behinderung viel Verständnis. sie<br />
legt auf die persönliche Betreuung der sportlerinnen sehr<br />
viel Wert und steht jederzeit mit rat und tat zur seite. Ganz<br />
deutlich sichtbar war die entwicklung vom Breiten- zum<br />
Leistungssport. Aufgrund der enormen Leistungsentwicklung<br />
bzw. durch den auferlegten Leistungsdruck ist es nur<br />
durch konsequentes, beinhartes training möglich, erfolge<br />
zu erreichen. Der Vorstand des Burgenländischen Behinder-<br />
Top-Funktionär <strong>2011</strong>:<br />
Martin Scherwitzl<br />
Martin scherwitzl lebt für den Judosport.<br />
<strong>2011</strong> ist es ihm gelungen, für „seine“ zwei<br />
Judomädchen Kathrin Unterwurzacher und<br />
Bernadette Graf das hsZ innsbruck auch<br />
wieder für Judo zu öffnen. Der erfolg gibt ihm recht: Kathrin<br />
konnte <strong>2011</strong> einen europacup gewinnen und wurde bei europacups<br />
zweimal 2. und einmal 3. Bernadette wurde <strong>2011</strong><br />
staatsmeisterin, gewann alle 4 europacups und krönte ihre<br />
Leistung durch den Gewinn des europameistertitels U20.<br />
Für diese Leistungen gibt Martin scherwitzl als präsident<br />
des Judoclubs und als präsident des Judo Landesverbands<br />
tirol die nötige Unterstützung. Als obmann des Judovereins<br />
Top-<strong>Sport</strong>verein <strong>2011</strong>:<br />
SPORTUNION St. Pölten<br />
Die sportUNioN st. pölten ist mit 2.800<br />
Mitgliedern der größte sportverein Niederösterreichs.<br />
Ziel ist es, Freunde und spaß<br />
an der Bewegung zu vermitteln. Die 14<br />
sektionen im Verein repräsentieren eine Mischung aus Leistungs-,<br />
Breiten-, Gesundheits- und Kindersport. rund 150<br />
Übungsleiterinnen sorgen in 190 Wochenstunden täglich für<br />
die Gestaltung und Abwicklung des Bewegungsangebots.<br />
Neben international und national erfolgreichen sportlerinnen,<br />
welche die sportUNioN st. pölten hervorbrachte<br />
(Beate schrott, softballteam pee Wees, handballbundesligisten<br />
Damen und herren), widmet sich der Verein auch<br />
tensportvereines, mit Andrea pöllinger an der spitze, wird<br />
auch in Zukunft bemüht sein, den Behinderten eine stütze<br />
zu sein und dem Behindertensport einen entsprechenden<br />
stellenwert in der Gesellschaft zu verschaffen.<br />
Judozentrum innsbruck hat sich der Verein aber auch im<br />
Breitensport hervorragend entwickelt und ist von anfänglich<br />
80 auf zirka 1.000 Mitglieder angewachsen. Damit ist das<br />
JZ innsbruck einer der größten Judovereine <strong>Österreich</strong>s.<br />
intensiv der Jugendarbeit. Volleyschultag mit den „schwaiger-sisters“<br />
oder die UGotchi sport- und Kreativwochen<br />
für Kinder und Jugendliche zeichnen das umfangreiche Bewegungsangebot<br />
aus.<br />
Bso <strong>Österreich</strong> cristALL GALA sport <strong>2011</strong> 21 3
Top-Frauenpower-Projekt <strong>2011</strong>:<br />
Frauenfaustball Arnreit • Die sportU-<br />
NioN Arnreit – sektion Faustball ist neben<br />
der Förderung von Frauen im sport auch<br />
in puncto Nachwuchsarbeit vorbildhaft. Die<br />
Arnreiter powerfrauen sind mit den überlegenen<br />
hallen- und Feldmeistertiteln 2010 und <strong>2011</strong> nicht<br />
nur national top – auch international gewann das junge und<br />
dynamische Frauenteam bei den letzten fünf europacupbewerben<br />
alle spiele und erreichte nach dem ersten europacupsieg<br />
am Feld 2009 auch 2010 und <strong>2011</strong> sowohl in der<br />
halle als auch am Feld die europacuptitel.<br />
Nationales Zentrum für Frauenfußball •<br />
Ziel des Zentrums ist, die Förderung des<br />
spitzenfrauenfußballs zu forcieren. Weiters<br />
dient die einrichtung als Ausbildungszentrum<br />
des Fußballbunds wobei die individuelle<br />
entwicklung des talents im Mittelpunkt steht. parallel<br />
zur sportlichen Ausbildung können die Mädchen in st. pölten<br />
ein Gymnasium oder eine handelsschule für Leistungssportlerinnen,<br />
um den dualen Ausbildungsweg sport und<br />
schule zu gewährleisten.<br />
Top-Funktionärin <strong>2011</strong>:<br />
Helene Pfl üger • Helene Pfl üger, seit<br />
2005 präsidentin des Vorarlberger Leichtathletik-Verbandes,<br />
überzeugt durch ihren<br />
vorbildhaften einsatz um den sport. Mit<br />
Kompetenz, großem engagement, hartnäckigkeit<br />
und Kommunikationsstärke gelang<br />
es ihr, strukturelle entwicklungen in die Wege zu leiten und<br />
ein team zu bilden, das den westlichsten Leichtathletik-Landesverband<br />
<strong>Österreich</strong>s zu einem Vorzeigeverband macht.<br />
Susanne Knabl • seit zwei Jahrzehnten<br />
trägt susanne Knabl in ihren Funktionen<br />
als nationale und internationale Jurypräsidentin,<br />
schiedsrichterin, Mitglied in diversen<br />
technischen Kommissionen und nicht<br />
zuletzt als Betreiberin des Kletterzentrums<br />
imst maßgeblich zur strukturverbesserung im Klettersport<br />
sowohl im Breiten- als auch im spitzensport bei. egal ob<br />
regionaler Kinderbewerb oder Kletter-eM – susanne Knabl<br />
ist immer mit herzblut als freiwillige helferin dabei und übernimmt<br />
wesentliche organisatorische Aufgaben.<br />
22 4 Bso <strong>Österreich</strong> cristALL GALA sport <strong>2011</strong><br />
Top-Funktionär <strong>2011</strong>:<br />
Christoph Scharner • christoph scharner,<br />
präsident der sportvereinigung Arminen,<br />
konnte <strong>2011</strong> auf ein besonders erfolgreiches<br />
Jahr zurückblicken. im hockey konnten<br />
staatsmeistertitel für Damen und herren<br />
mit europacupteilnahme sowie sämtliche<br />
Nachwuchstitel erreicht werden. Aufgrund der innovativen<br />
Vereinsarbeit unter der Führung von christoph scharner,<br />
konnten für den hockeysport richtungsweisende entscheidungen<br />
getroffen und reformen durchgeführt werden.<br />
Hermann Kröll • Der präsident der special<br />
olympics <strong>Österreich</strong> (soÖ) überzeugt<br />
durch enormen einsatz für die Bewerbung<br />
der Weltwinterspiele 2017 in Graz/schladming<br />
und engagierte sich besonders im<br />
europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit<br />
<strong>2011</strong> (sonderbotschafter). Besonders durch sein engagement<br />
bei den soÖ konnten diese weiterentwickelt werden<br />
und erlangten nationale und internationale Anerkennung.<br />
Top-<strong>Sport</strong>verein <strong>2011</strong>:<br />
RC Rapso Knittelfeld • Der rc rapso<br />
Knittelfeld gilt als Urgestein des <strong>Österreich</strong>ischen<br />
radsportverbandes und macht<br />
mit initiativen mit schulen und zum thema<br />
Gendermainstreaming auf sich aufmerksam.<br />
Besonders bemüht sich der Klub auch darum, dass<br />
das Vereinsleben für seine weiblichen Mitglieder attraktiv ist<br />
und diese auch Funktionen im Klub übernehmen. Die ideologie<br />
des Vereins, den Nachwuchsfahrer bis an die spitze zu<br />
bringen ist durch den einsatz der Vereinsführung und trainerinnen<br />
realität geworden.<br />
SWARCO Raiders Tirol • Die sWArco<br />
raiders tirol sind derzeit das mit Abstand<br />
beste Vereinsteam im American Football<br />
und das nicht nur in <strong>Österreich</strong>, sondern in<br />
ganz europa. Die tiroler haben eine lange<br />
entwicklung hinter sich, die <strong>2011</strong> ihren höhepunkt in zwei<br />
besonderen titeln fand: gleichzeitig wurde die österr. Meisterschaft<br />
in der stärksten Liga europas und die eurobowl<br />
gewonnen. Die raiders bauen ihre erfolge auf eine fundierte<br />
Nachwuchsarbeit und eine bodenständige Vereinsführung<br />
auf.
Strahlende Awards für strahlende Vorbilder<br />
BS O Cristall Gala <strong>2011</strong><br />
Die 13. Bso cristall Gala war auch <strong>2011</strong> ein Fest für den<br />
sport. Am 25. November wurden im studie 44 – haus der<br />
Lotterien durch die <strong>Österreich</strong>ische Bundes-sportorganisation<br />
wieder jene Menschen geehrt, die ihre Zeit, ihr engagement<br />
und ihre Kompetenz in den Dienst des sports<br />
stellen. Diese persönlichkeiten / institutionen<br />
sind Vorbilder und wurden stellvertretend für<br />
die vielen anderen, die hinter den Kulissen<br />
Motor des sports sind, in verschiedenen Ka-<br />
tegorien mit Bso cristallen von swarovski ausgezeichnet.<br />
Unter der Moderation von Michael Berger genossen<br />
300 Gäste aus sport, Wirtschaft, Medien, politik und Gesellschaft<br />
den Galaabend, der durch den Auftritt des stargasts<br />
Maya hakvoort abgerundet abgerundet wurde.<br />
Bso <strong>Österreich</strong> cristALL GALA sport <strong>2011</strong> 23 5
24 6 Bso <strong>Österreich</strong> cristALL GALA sport <strong>2011</strong>
Bso <strong>Österreich</strong> cristALL GALA sport <strong>2011</strong> 25 257
Partner und Sponsoren<br />
26 8 Bso <strong>Österreich</strong> cristALL GALA sport <strong>2011</strong>
15 Jahre<br />
Bso-Versicherungsservice<br />
Vor kurzem, und zwar am 1.10.<strong>2011</strong>, feierte die Kollektivsportunfallversicherung<br />
das 15. Jahr ihres Bestehens.<br />
Kaum zu glauben wie schnell die Zeit vergangen ist und wie<br />
sich diese besondere sportunfallversicherung in den abgelaufenen<br />
Jahren immer wieder den tatsächlichen Bedürfnissen<br />
der österreichischen sportlerinnen angepasst hat.<br />
Warum diese Unfallversicherung bei den österreichischen<br />
Verbänden und Vereinen so ein renner wurde ist wohl auch<br />
darauf zurückzuführen, dass – für die FunktionärInnen fi nanziell<br />
überschaubar – nicht der gesamte Verband oder Verein<br />
versichert werden muss, sondern dass ohne Namensnennung<br />
die Verbands- bzw. die diversen Vereinskader zum<br />
Versicherungsschutz angemeldet werden können.<br />
Diese Versicherung hat sich zum Vorteil der sportlerinnen<br />
weiterentwickelt. Aber nicht nur diese vorteilhafte Unfallversicherung<br />
wurde von den Verbänden und Vereinen bestens<br />
angenommen, sondern auch die auf Wunsch diverser Verbände<br />
und Vereine entwickelten Vereins-Haftpfl icht- sowie<br />
Vereins-rechtsschutzversicherung.<br />
im Laufe der vergangenen Jahre hat sich besonders bewährt,<br />
dass für alle sportversicherungen eine zentrale Anlaufstelle<br />
besteht. Nämlich die Versicherungsberatung held<br />
& held, die für alle Anfragen, informationen und auch die<br />
schadenberatung zur Verfügung steht.<br />
Die <strong>Sport</strong>versicherungen:<br />
1. kollektiv-<strong>Sport</strong>unfallversicherung<br />
sie hat sich seit vielen Jahren als ideale Versicherung für diverse<br />
Kader der Verbände und Vereine ausgezeichnet (ohne<br />
Namensnennung). Selbstverständlich können auch defi nierte<br />
personengruppen oder auch der gesamte Verein ohne<br />
Namensnennung der Mitglieder versichert werden. Diesen<br />
weltweiten Versicherungsschutz gibt es für eine Jahresprämie<br />
von € 6,60 bzw. € 3,30 für Jugendliche bis zum 15. Geburtstag.<br />
Weiters gibt es bei der sportunfall-versicherung<br />
NeUe Varianten mit erhöhten Bergekosten und/oder rückholkosten<br />
sowie eine Version für den Flugsport. Anmeldungen<br />
und prämienzahlungen erfolgen durch den jeweiligen<br />
Verband bzw. Verein.<br />
2. Vereins-Haftpfl ichtversicherung<br />
Unter Bedachtnahme auf schadenereignisse, die auch tatsächlich<br />
im täglichen Vereinsleben eintreten können, wird<br />
<strong>BSO</strong>-VERSIchERUnGSSERVIcE<br />
entgegen bisher angebotenen Vereins-Haftpfl ichtversicherungen<br />
ein extrem umfangreicher Versicherungsschutz geboten.<br />
Die Vereins-Haftpfl ichtversicherung soll im Verband/<br />
Verein die Funktionärinnen, trainerinnen, Betreuerinnen sowie<br />
die Vereinsmitglieder vor an sie erhobenen schadenersatzansprüchen<br />
schützen. In dieser Haftpfl ichtversicherung<br />
ist auch eine Veranstalter-Haftpfl ichtversicherung inkludiert.<br />
Die Jahresprämie ist mit € 50,- (für Vereine bis 100 personen<br />
bzw. € 0,50 für jedes weitere Mitglied) unübertroffen niedrig.<br />
3. Vereins-Rechtsschutzversicherung<br />
Sie ist die notwendige Ergänzung zur Vereins-Haftpfl ichtversicherung<br />
wenn es um eine anwaltliche Vertretung in einem<br />
strafverfahren oder um die Durchsetzung von Ansprüchen<br />
der Verbände, der Vereine, deren Funktionärinnen und<br />
sportlerinnen gegen Dritte geht. enthalten ist neben dem<br />
straf- und schadenersatz-rechtsschutz ein Arbeitsgerichts-,<br />
sozialversicherungs- und Beratungs-rechtsschutz.<br />
Die Jahresprämie ist mit € 40,- (für Vereine bis 125 personen<br />
bzw. € 0,32 für jedes weitere Mitglied) ebenfalls unübertroffen<br />
günstig.<br />
4. Reisekrankenversicherung<br />
sie wird seit vielen Jahren von vielen Verbänden und Vereinen<br />
als ideale Absicherung für Funktionäreinnen, sportlerinnen<br />
und reisebegleiterinnen mit ständigem Wohnsitz<br />
in <strong>Österreich</strong> für die Dauer eines Aufenthaltes im Ausland<br />
(weltweit) oder für personen mit ständigem Wohnsitz im<br />
Ausland während eines Aufenthaltes in <strong>Österreich</strong> verwendet.<br />
Anmeldung und prämienzahlung erfolgt durch den jeweiligen<br />
Verband bzw. Verein.<br />
InfOBOx<br />
information/Anmeldung:<br />
Versicherungsberatung held & held<br />
hauptstraße 25, 2353 Guntramsdorf<br />
Tel.: 02236/53086-0 • Fax: 02236/53086-4<br />
E-Mail: offi ce@diehelden.at<br />
www.diehelden.at<br />
<strong>Österreich</strong> sport 19
fIT fÜR ÖSTERREIch<br />
„Fit für <strong>Österreich</strong>“-Kongress<br />
Einmal mehr konnte der „Fit für <strong>Österreich</strong>“-Kongress<br />
die Erwartungen von 450 TeilnehmerInnen<br />
als Marktplatz für Bewegungs-Ideen für<br />
<strong>Sport</strong>vereine, Kindergärten und Schulen erfüllen.<br />
Vom 21. bis 23.<br />
oktober <strong>2011</strong><br />
waren 530 engagierteBewegungsexpertinnen<br />
(teilnehmerinnen,<br />
organisatorinnen<br />
und referentinnen)<br />
in saalfelden<br />
versammelt. „Wie bewege ich“ lautete das thema des „Fit<br />
für <strong>Österreich</strong>“-Kongresses, der bereits zum 5. Mal ausgetragen<br />
wurde. Die Antwort des deutschen psychologen Dr.<br />
peter Borchert, der Freitagabend das impulsreferat hielt,<br />
zeigte die Vielschichtigkeit der Fragestellung auf. oder anders<br />
ausgedrückt: Leicht ist dieses Unterfangen nicht! Am<br />
ende aber stand immer der hinweis auf die Bedeutung der<br />
Menschen, die Bewegung vermitteln. sie sind es, die einsteigerinnen<br />
in das „Bewegungsleben“ die ersten erfolgserlebnisse<br />
vermitteln müssen, ohne die es nicht geht.<br />
Und für diese Menschen in den sportvereinen, Kindergärten<br />
und schulen, die Bewegung vermitteln und dafür<br />
begeistern wollen, wird der Kongress gestaltet. sie konnten<br />
aus 80 Arbeitskreisen auswählen, die von 40 top-referentinnen<br />
gestaltet<br />
wurden. top-referentinnen<br />
deshalb,<br />
weil „Fit für <strong>Österreich</strong>“<br />
auf die erfahrung<br />
der sport-<br />
Dachverbände<br />
AsKÖ, AsVÖ und<br />
sportUNioN zu-<br />
Wir bedanken uns bei unseren Bewegungsmarkt-Partner:<br />
20 <strong>Österreich</strong> sport<br />
rückgreifen kann, die die Besten ihrer eigenen breiten Ausbildungsprogramme<br />
für den „Fit für <strong>Österreich</strong>“-Kongress<br />
namhaft machen! Das Angebot bot für jede Alters- und<br />
Zielgruppe etwas: Von „Aqua-Gymnastik“ über „indian Balance“,<br />
hip hop/<br />
Breakdance bis zu<br />
„Zumba“ spannte<br />
sich der Bogen.<br />
Durch die Veranstaltung<br />
führte Dr.<br />
peter resetarits,<br />
der seine eindrücke<br />
auf den punkt<br />
brachte: „Beim<br />
Kongress ist nicht nur das congresszentrum bewegt, sondern<br />
ganz saalfelden. Die energie, die von der Veranstaltung<br />
und den teilnehmerinnen ausgeht, ist spürbar. eine energie,<br />
die samstagabend auch genützt wurde, um die Musikanlage<br />
zu betreiben: Bei der präsentation des brandneuen „Fit<br />
für <strong>Österreich</strong>“-songs mit dem bezeichnenden titel „start<br />
up!“ durch die Band „elektrikeri“ wurde der strom für die<br />
Musikanlage mit sechs spezialfahrrädern selbst erzeugt!<br />
ein Büchermarkt sowie ein „Bewegungsmarkt“ boten in den<br />
pausen die Möglichkeit, in aktueller Bewegungsliteratur zu<br />
schmökern (und sie auch zu kaufen) oder die neuesten Geräte<br />
kennenzulernen, mit denen Bewegung vermarktet wird<br />
und die vielleicht auch für den einen oder anderen Verein<br />
eine Überlegung wert sind. Dieser Kongress ist ein wichtiger<br />
Baustein im Fortbildungsbereich der initiative „Fit für<br />
<strong>Österreich</strong>“. Mehr als die hälfte der teilnehmerinnen sind<br />
bereits Übungsleiterinnen eines Vereinsangebotes mit „Fit<br />
für <strong>Österreich</strong>“-Qualitätssiegel. Durch die Förderung durch<br />
das sportministerium durften sich die teilnehmerinnen über<br />
höchste Qualität bei moderaten teilnahmegebühren freuen.<br />
sie gehen nun voll mit neuen ideen zurück in ihre sportvereine<br />
und treten dort als Botschafterinnen für gesunde Bewegung<br />
auf.
„Fit für <strong>Österreich</strong>“-Kongress als Green Meeting<br />
„Fit für <strong>Österreich</strong>“ will Gesundheit durch Bewegung vermitteln,<br />
ganzheitliche Gesundheit. Da liegt es nahe, auch in der<br />
organisation des Kongresses Gesundheit mitzudenken und<br />
Fragen der Nachhaltigkeit in die planung einzubeziehen.<br />
Gut, der schritt von einem bewegten Kongress, wo die teilnehmerinnen<br />
von Übungsort zu Übungsort „wandern“ müssen,<br />
zu einem „grünen“ Meeting war nicht so groß. Aber<br />
doch mit einigen Umstellungen und auch Überzeugungsarbeit<br />
im Umfeld verbunden. Der Lohn: ÖBB-event-ticket für<br />
impulstage 2012 –<br />
„erlebnis Fortbildung“<br />
Auch im kommenden<br />
Jahr werden<br />
wieder die heuer<br />
erstmals – und<br />
sehr erfolgreich<br />
– durchgeführten<br />
impulstage stattfi<br />
nden. Diesmal<br />
haben sich die „Fit<br />
für <strong>Österreich</strong>“-Koordinatorinnen aus Vorarlberg und der<br />
„Gemeinsam gesund bewegen“-<br />
tag <strong>2011</strong><br />
Bereits zum dritten Mal wurde heuer der Nationalfeiertag am<br />
26. oktober in ganz <strong>Österreich</strong> zum „Gemeinsam gesund<br />
bewegen“-tag. Dieser traditionelle Fit-tag der Bso wird seit<br />
3 Jahren gemeinsam mit dem Fonds Gesundes <strong>Österreich</strong><br />
durchgeführt um noch mehr Menschen mit dem Ziel, sich<br />
besonders an diesem tag aktiv körperlich zu betätigen, zu<br />
erreichen. An 321 Veranstaltungsorten in ganz <strong>Österreich</strong><br />
wurden die Menschen heuer zu gesundheitsorientierter Be-<br />
teilnehmerinnen,<br />
empfangsschalter<br />
am Bahnhof mit<br />
Abholung, Gratisräder<br />
zum Ausborgen,<br />
ein Buffet<br />
mit regionalem Angebot<br />
und schließlich<br />
die Auszeichnung<br />
durch das Lebensministerium als „Green Meeting“!<br />
steiermark für ihre Bundesländer stark gemacht. „Fit für<br />
<strong>Österreich</strong>“ verfolgt mit seinen Fortbildungsveranstaltungen<br />
das Ziel, Fortbildung zum erlebnis zu machen. Denn nachgewiesener<br />
Weise kann man beim Lernen in angenehmer<br />
und freudvoller Umgebung wesentlich mehr mitnehmen als<br />
bei trockenen, erlebnisarmen Veranstaltungen.<br />
Die Termine:<br />
• 14./15.4.2012 Impulstage Vorarlberg, Rankweil<br />
• 21./22.4.2012 Impulstage Steiermark, BSFZ Schielleiten<br />
wegung<br />
animiert.<br />
ein neuer<br />
rekord,<br />
der für die<br />
nächsten Jahre auf noch mehr<br />
hoffen lässt und neue präsentationsmöglichkeiten<br />
für die sportverbände und -vereine eröffnen könnte.<br />
<strong>Österreich</strong> sport 21
Anzeige<br />
EU UnD SPORT<br />
europäische Kommission fördert<br />
12 neue sportprojekte<br />
im rahmen der sogenannten „Vorbereitenden Maßnahmen<br />
im Bereich sport“ testet die europäische Kommission Förderprioritäten<br />
und Netzwerke seit 2009, um das künftige<br />
eU-sportförderprogramm, das ab 2014 laufen soll, optimal<br />
konzipieren zu können. im rahmen des Aufrufs für projekteinreichungen<br />
<strong>2011</strong> werden insgesamt zwölf projekte zu<br />
den Förderthemen „Gewalt im sport“ und „Good Governance“<br />
unterstützt – darunter auch das projekt des eU eoc<br />
Büros „sport 4 Good Governance“, das mit 200.000 euro<br />
von der EU fi nanziert wird.<br />
22 <strong>Österreich</strong> sport<br />
Da <strong>2011</strong> nur 2,1 Millionen euro für projektförderungen zur<br />
Verfügung standen, sollen für das Jahr 2012 zirka 4 Millionen<br />
euro laut den plänen des europäischen parlaments budgetiert<br />
werden. Ferner möchte das europäischen parlament,<br />
zusätzlich zu den projektförderungen, die „fünften tAFisA<br />
World sport for All Games 2012“ in Litauen sowie die „european<br />
Youth olympic Winter Festival 2013“ in rumänien unterstützen.<br />
Die „european Games of Disabled Youth 2012“,<br />
die in Brno in der tschechischen republik im Juni 2012 stattfi<br />
nden werden, haben auch noch Chancen EU-Fördermittel<br />
zu akquirieren. eine endgültige entscheidung über die höhe<br />
der eU-Förderungen für projekte und sportveranstaltungen<br />
wird im Dezember <strong>2011</strong> erwartet, wenn der Gesamthaushalt<br />
der eU für 2012 beschlossen wird.<br />
Der erste entwurf des künftigen eU-sportförderprogramms,<br />
das ein Bestandteil des großen eU-Förderprogramms<br />
„erasmus für Alle“ ist, soll ende dieses Jahres veröffentlicht<br />
werden. Die vorgeschlagenen Förderprioritäten<br />
werden voraussichtlich themen wie Good Governance,<br />
gesundheitsfördernde körperliche Betätigung, soziale eingliederung,<br />
Duale Karriere und Anti-Doping aufgreifen. Neben<br />
der transnational ausgerichteten Projektfi nanzierung<br />
plant die europäische Kommission einen teil des eU-sportbudgets<br />
der Ausrichtung von nicht-kommerziellen, europäischen<br />
sportveranstaltungen, an denen mehrere eU-staaten<br />
beteiligt sind, zu widmen.<br />
Mit der geplanten Förderung von sportwettkämpfen entspricht<br />
die europäische Kommission einer zentralen Forderung<br />
des eU eoc Büros, dass die eU-sportfördergelder<br />
nicht nur in Projektfi nanzierungen sondern auch in die Ausrichtung<br />
von europäischen <strong>Sport</strong>veranstaltungen fl ießen<br />
sollen.<br />
Nach der Veröffentlichung durch die europäische Kommission<br />
wird der Vorschlag des eU-Förderprogramms dem<br />
rat und europäischen parlament zur Beschlussfassung<br />
vorgelegt. Das Gesetzgebungsverfahren dauert üblicherweise<br />
zirka 1,5 Jahre und bietet die Möglichkeit noch eventuelle<br />
Nachbesserungen einzufordern. Das eU eoc Büro<br />
verfolgt diese Debatte genau und bezieht im sinne des<br />
sports stellung.
hauptaugenmerk in der Bundes-sportversammlung <strong>2011</strong><br />
lag auf dem bereits über ein Jahr lang andauernden Dialog<br />
der sportverbände im rahmen der reform mit dem Ziel,<br />
die Bso als professionellen Dienstleister im sport zu etablieren.<br />
Denn in Zukunft gilt es seine Mitglieder in den vielfältigen<br />
Aufgaben im Bereich Gesundheitspolitik, Medienrecht,<br />
Neugliederung des sports, Gesellschaftspolitik uvm. zu vertreten.<br />
Bso-präsident Abg.z.<strong>Nr</strong> Dr. peter Wittmann betont die<br />
Bedeutung des gemeinsamen Weges der österreichischen<br />
Dach- und Fachverbände und hebt hervor, dass die Bso<br />
mit diesem Dualismus im österreichischen sportsystem international<br />
eine Vorreiterrolle einnimmt. Der österreichische<br />
sport ist somit bestens für die Zukunft gerüstet.<br />
Außerdem hat sich im rahmen der Bundes-sportversammlung<br />
ein eindeutiger Weg und breiter Konsens in der<br />
Bundes-sportförderungsreform heraus kristallisiert, die<br />
durch folgende fünf säulen getragen wird:<br />
• Duales Förderungsmodell<br />
• Teilung der Bundes-<strong>Sport</strong>förderung in Breitensport-,<br />
spitzensport- und serviceorganisationen<br />
• Weiterentwicklung des Vergabeprozesses mit transparentem<br />
Antrags- und Vergabewesen unter professioneller<br />
Begleitung<br />
• Leistungsorientiere Mittelvergabe für den Spitzensport<br />
• Mehrjährige Planungssicherheit durch langfristige Fördermechanismen<br />
und reduzierten administrativen Aufwand<br />
„ich freue mich persönlich, diese größte reformetappe<br />
des organisierten sports in meiner Amtszeit als präsident<br />
vorantreiben und begleiten zu dürfen. Die Bso hat ihre<br />
hausaufgaben innerhalb des reformprozesses erledigt, mit<br />
dem schulterschluss zwischen sportministerium und Bso<br />
steht ein erfolgreicher Abschluss bevor.“, so Bso-präsident<br />
Abg.z.<strong>Nr</strong> Dr. peter Wittmann erfreut.<br />
akTUELLES<br />
Bundes-sportversammlung <strong>2011</strong><br />
<strong>BSO</strong> bereit für neue Herausforderungen! Im Rahmen der ordentlichen Bundes-<strong>Sport</strong>versammlung<br />
am 25.11.<strong>2011</strong> wurde der interne Reformprozess der <strong>BSO</strong> abgeschlossen.<br />
<strong>BSO</strong>-Präsident Abg.z.NR Dr. Peter Wittmann berichtet über ein<br />
erfolgreiches Jahr<br />
Die Bundes-sportversammlung ist das oberste organ der<br />
Bso und damit das höchste Gremium des organisierten<br />
österreichischen sports. stimmberechtigt sind der/die präsidentin<br />
und die Vertreterinnen der ordentlichen Mitglieder.<br />
Mitglieder mit beratender stimme sind die außerordentlichen,<br />
unterstützenden und ehrenmitglieder.<br />
<strong>Österreich</strong> sport 23<br />
© peter Lechner
akTUELLES<br />
informationsveranstaltung von<br />
Bso und „die möwe“<br />
im herbst 2010<br />
wurde der<br />
Grundstein für<br />
die Kooperation<br />
zwischen der<br />
<strong>Österreich</strong>ischen<br />
Bundes-sportorganisation<br />
(Bso)<br />
und „die möwe“ Die ReferentInnen Ulrike Hais (Polizei), Mi-<br />
gelegt. Neben eichael Gaudriot und Mag. Hedwig Wölfl<br />
ner gemeinsamen (beide „die möwe“) und Mag. Astrid Wink-<br />
pressekonferenz, ler (ECPAT) setzen sich für Kinderschutz ein<br />
dem fachspezi- (v.l.n.r.)<br />
fi schen Leitartikel<br />
im ersten Ö-sportmagazin <strong>2011</strong> und der integration<br />
der thematik in die trainerinnenausbildung, folgte nun der<br />
nächste wichtige schritt: Die Veranstaltung „Gemeinsam<br />
stark gegen sexualisierte Gewalt“ bot wichtige und umfangreiche<br />
informationen. Neben zwei Mitarbeiterinnen von „die<br />
möwe“ waren außerdem eine Chefi nspektorin des Kriminaldienstes<br />
und die Geschäftsführerin von ecpAt teil des<br />
referentinnen-teams.<br />
inhaltlich wurde ein breites spektrum geboten: Zunächst<br />
wurden hinweise zu Anzeichen und Möglichkeiten des Umgangs<br />
mit sexualisierter Gewalt gegeben. Während der erste<br />
Vortrag eine allgemeine einführung in die thematik darstellte,<br />
wurde im zweiten bereits Bezug auf den Bereich sport<br />
genommen: Unter dem titel „„Mein trainer, mein Freund?<br />
Meine trainerin, meine Vertraute?“ – Grenzen im Umgang<br />
mit Kindern und Jugendlichen“ wurden u. a. situationen,<br />
die im sport auftreten können, gemeinsam analysiert und<br />
adäquate Verhaltensstrategien besprochen. Der dritte Vortrag<br />
wiederum beschäftigte sich mit dem spannenden und<br />
sehr dynamischen Bereich der neuen Medien; dabei ging es<br />
insbesondere um Grenzüberschreitungen und Übergriffe im<br />
virtuellen raum. Die letzte präsentation gab einblicke in die<br />
Möglichkeiten der prävention und Vernetzung seitens der<br />
polizei. Zahlreiche Wortmeldungen und angeregte Diskussionen<br />
der teilnehmerinnen zeugten vom großen interesse<br />
an der thematik.<br />
Bso-Gs spindler zeigt sich zufrieden: „ich freue mich,<br />
dass es uns gelungen ist, unser großes Netzwerk mit seiner<br />
einzigartigen, enormen Breitenwirksamkeit zur Bewusstseinsbildung<br />
zu nützen. Natürlich darf und wird es sich bei<br />
24 <strong>Österreich</strong> sport<br />
dieser Aufgabe nicht um eine einmalige Aktion handeln; vielmehr<br />
wollen wir nächstes Jahr informationsveranstaltungen<br />
in mehreren Landeshauptstädten anbieten. Auch arbeiten<br />
wir derzeit eine charta mit „die möwe“ aus. Diese soll als<br />
Mission statement dienen und wir freuen uns, wenn sie in<br />
Folge von unseren Mitgliedern übernommen wird.“<br />
Die Abschlussstatements der referentinnen: sexualisierte<br />
Gewalt an Kindern und Jugendlichen passiert. sie passiert<br />
in den verschiedensten Lebensbereichen, so auch im sport.<br />
Wichtig ist es daher, klare richtlinien im Umgang mit körperlicher<br />
Nähe (z. B. sichern) aufzustellen. trainerinnen können<br />
aufgrund ihres Vertrauensverhältnisses auch als „Melderinnen“<br />
agieren, sollten sie vermuten, dass in anderen Lebensbereichen<br />
des Kindes etwas nicht stimmt. Auf jeden Fall soll<br />
dem Kind Glauben geschenkt werden. Und: es gibt viele<br />
fachlich versierte und spezialisierte institutionen, die kostenlos<br />
und anonym beraten und für alle zugänglich sind. Die<br />
Vorträge sind wie gewohnt auf www.bso.or.at zu fi nden.
<strong>BSO</strong>-Medienworkshop<br />
„Von der idee in<br />
die praxis“<br />
pressearbeit ist<br />
ein sehr wichtiger<br />
Bestandteil in<br />
der Kommunikationspolitik<br />
jeder<br />
institution / jedes<br />
Unternehmens<br />
und dazu ein wesentlichererfolgs-<br />
Die ReferentInnen konnten die Teilnehfaktor.<br />
in unserer merInnen fesseln und wertvolles Wissen<br />
schnelllebigen Zeit übermitteln<br />
gilt es, eigene informationen<br />
so zu formulieren, dass diese aus der Masse<br />
an Eindrücken herausstechen. Der Informationsüberfl uss,<br />
mit dem auch Journalistinnen täglich konfrontiert werden,<br />
führt zu einer selektiven Wahrnehmung. Mit entsprechend<br />
aufbereiteten Unterlagen steigert man die Wahrscheinlichkeit<br />
auf (mediale) Aufmerksamkeit.<br />
Die Bso möchte ihre Mitglieder bei dieser Aufgabe unterstützen<br />
und lud daher zum Medienworkshop ein. Dabei<br />
führten die referentinnen (ing. Mag. Katrin Zita, Mario Lug<br />
und Dr. christian huber), allesamt Fachleute mit jahrelanger<br />
erfahrung und großem Know-how, zunächst eine einleitende<br />
Diskussion. Danach wurden verschiedene Arbeitsgruppen<br />
gebildet, bei denen je ein/e referent/in eine Gruppe betreute<br />
und seinen/ihren jeweiligen, inhaltlichen schwerpunkt<br />
einbrachte. Wichtig dabei war: es ging in erster Linie um die<br />
Auseinandersetzung mit einschlägigen themen anhand von<br />
Beispielen aus der praxis.<br />
Am Anfang wurden unter anderem Antworten auf folgende<br />
Fragen gegeben: Bei welchen informationen ist es überhaupt<br />
sinnvoll, diese auch an Journalistinnen zu kommunizieren?<br />
Wodurch / womit kann man Journalistinnen in der<br />
praxis verärgern? Was sind klassische No-Gos bzw. Fauxpas,<br />
was sollte wiederum unbedingt beachtet werden?<br />
Welchen formalen Kriterien sollte die pressearbeit entsprechen?<br />
Wie erstellt man einen zeitgemäßen, zweckmäßigen<br />
Journalistinnenverteiler? und vieles mehr.<br />
Nachdem die Nachfrage enorm groß war, wurde das Mediencoaching<br />
sowohl in Wien als auch in salzburg angeboten.<br />
Das Feedback, welches 98% zufriedene teilnehmerinnen<br />
widerspiegelte, bestätigte die Bso in ihrem Auftrag und<br />
in ihrer stoßrichtung, Fortbildungen und Workshops auch in<br />
Zukunft verstärkt anzubieten.<br />
Verleihung<br />
integrationspreis<br />
sport <strong>2011</strong><br />
akTUELLES<br />
im sport begegnen einander<br />
<strong>Österreich</strong>erinnen und personen<br />
mit Migrationshintergrund.<br />
Die gemeinsame Aktivität beim<br />
training und in Wettkämpfen fördert<br />
die integration in mehrfacher<br />
hinsicht: Fairness und teamgeist<br />
sind für ein gutes Zusammenspiel<br />
gefragt. Die Akzeptanz derselben<br />
regeln und Werte ist notwendig, um erfolgreich zu<br />
sein. Ausgrenzung und tiefgehende Vorurteile haben keinen<br />
platz. Wir wollen diese, für unsere Gesellschaft wichtige<br />
Leistung des sports, stärker in den Blickpunkt rücken und<br />
jene unterstützen, die in diesem Bereich arbeiten. sport fördert<br />
den interkulturellen Dialog, die teilnahme an sozialen<br />
Aktivitäten sowie den friedlichen Umgang miteinander.<br />
Der integrationspreis sport <strong>2011</strong> wurde heuer bereits<br />
zum vierten Mal vergeben. erstmals stand der preis unter<br />
der schirmherrschaft von integrationsstaatssekretär sebastian<br />
Kurz. Kooperationspartner und sponsoren sind das<br />
sportministerium, die Bundes-sportorganisation, die raiffeisenlandesbank<br />
NÖ-Wien und coca-cola.<br />
sport leistet einen wichtigen Beitrag für die integration von<br />
Zuwanderinnen und Zuwanderer in unsere Gesellschaft. Mit<br />
dem integrationspreis – er ist eine Maßnahme des Nationalen<br />
Aktionsplans für integration – werden projekte und<br />
initiativen ausgezeichnet, welche die integration von Menschen<br />
mit Migrationshintergrund in die österreichische Gesellschaft<br />
durch sport fördern.<br />
ob schule, NGo, Verein, Gemeinde oder privatperson:<br />
Jeder, der eine gute initiative im Bereich integration und<br />
sport setzt, kann sich bewerben. Darüber hinaus werden<br />
die Nachhaltigkeit, Vernetzung, Methode, Beteiligung der<br />
Zielgruppe, originalität, erreichte Öffentlichkeit und ehrenamtlichkeit<br />
bewertet.<br />
eine Jury, bestehend aus expertinnen und experten des<br />
sport-, Gesellschafts-, sozial- und Wirtschaftsbereichs,<br />
wählt die siegerprojekte aus. Die <strong>Österreich</strong>ische Bundessportorganisation<br />
beteiligt sich bei diesem projekt als Kooperationspartner<br />
und ist auch in der Jury vertreten. Gewinner<br />
des integrationspreises sport <strong>2011</strong> sind das projekt<br />
„icA <strong>2011</strong> – integrations-cup Austria <strong>2011</strong>“ des Vereins<br />
UNAL – United Nations Alianza Latina und das projekt „Mobile<br />
sportbetreuung“ des Vereins rosa sport & Wellness.<br />
<strong>Österreich</strong> sport 25
akTUELLES<br />
Social Media Workshop<br />
Große Nachfrage bei Veranstaltung<br />
der Bso-sportjugend<br />
Am 09. November <strong>2011</strong> lud die Bso-Jugendkommission<br />
Mitglieder aus dem organisierten sport, die sich für das<br />
thema social Media Marketing interessieren, in das Wiener<br />
Marriot hotel ein. Unter dem titel „communication means<br />
movement!“ wurden von einer expertin Möglichkeiten,<br />
chancen und gezielte einsatzmöglichkeiten verschiedener<br />
online Dienste und plattformen sowie Netzwerken erklärt.<br />
Außerdem wurden anhand des Marketingkonzeptes der<br />
American Football WM <strong>2011</strong> Anwendungsbeispiele und adäquate<br />
Umsetzungsstrategien in der praxis dargestellt.<br />
Bereits im Vorfeld der Veranstaltung war die große Nachfrage<br />
beim thema social Media zu erkennen; aufgrund<br />
der zahlreichen Anmeldungen war innerhalb kurzer Zeit die<br />
höchstgrenze an teilnehmerinnen erreicht. schlussendlich<br />
wurde daher ein Anmeldungsstop beschlossen und<br />
bekannt gegeben. Zu spät Gekommene müssen sich allerdings<br />
keine sorgen machen: Aufgrund der großen resonanz<br />
hat die Bso-Jugendkommission beschlossen, den<br />
Vortrag an einem anderen termin wiederholt anzubieten.<br />
Nähere informationen dazu werden zeitgerecht an Bso-<br />
Mitglieder kommuniziert. Auch ist derzeit ein separater Vortrag<br />
für personen mit entsprechenden Vorkenntnissen in<br />
planung, um für teilnehmerinnen den größtmöglichen Lerneffekt<br />
zu schaffen. Die erste Veranstaltung war an keine<br />
Bestellen sie das<br />
Das Bso sportjahrbuch 2010/11 ist das perfekte (Weihnachts-)Geschenk<br />
für sportfanatikerinnen und insider! es<br />
hat sich seit geraumer Zeit den ruf als unverzichtbarer Begleiter<br />
für alle sportlerinnen, Vereine und sportinteressierte<br />
erworben. Neben einem ausführlichen Überblick über das<br />
abgelaufene sportjahr, bietet das Buch einen informationsteil,<br />
wie er aktueller und umfassender nicht sein könnte.<br />
sie haben noch kein exemplar? Dann bestellen sie es am<br />
besten gleich auf: www.bso.or.at/sportjahrbuch<br />
26 <strong>Österreich</strong> sport<br />
Das VeranstalterInnenteam: Mag. Fouad Lilabadi, Martin Krakhofer,<br />
Lisa Stiglbrunner, Lena Doppel, Markus Bodo, Mag. (FH) Corina<br />
Korner (v.l.n.r)<br />
spezielle Zielgruppe gerichtet, weshalb die Zuhörerinnenschaft<br />
sehr heterogen in Bezug auf das Ausgangsniveau<br />
strukturiert war.<br />
Bso sportjahrbuch 2010/11!
<strong>Österreich</strong>ischer Journalistinnenkongress<br />
Bso-Gs Mag. Barbara spindler war als Diskussionsteilnehmerin<br />
des Arbeitskreises „sport bleibt Männerdomäne?“<br />
eingeladen, ebenso wie Vertreterinnen des orF, und<br />
zwar Mag. Dr. Gabi Jahn, Mag. Veronika Stampfl-Slupetzky<br />
und Mag. Daniela soykan. Letztere sollten die situation aus<br />
Medienperspektive schildern und ebenfalls inputs für das<br />
Gespräch liefern.<br />
Fazit des Workshops: sport wird nach wie vor primär von<br />
Männern, über Männer und für männliche rezipienten gemacht.<br />
Allerdings ist der Frauenanteil der orF sport redaktion<br />
in den letzten Jahren zunehmend gestiegen. Die vier<br />
Diskutantinnen waren sich auch darüber einig, dass entsprechende<br />
Qualifikationsmaßnahmen, auf Journalistinnen-<br />
und auf sportlerinnenseite, wichtig sind und zielführend<br />
wären. Bso-Gs spindler dazu: „Durch ein entsprechendes<br />
Ausbildungsangebot kann hochwertiger Journalismus erreicht<br />
werden; das Aufzählen von Wettkampfergebnissen<br />
ist einseitig und wird der Vielfalt des sports, auch als Querschnittsmaterie,<br />
nicht gerecht. Außerdem ist es traurig, dass<br />
man über wertende Formulierungen in der Berichterstattung<br />
akTUELLES<br />
Bso-Gs spindler zum thema<br />
„sport bleibt Männerdomäne?“<br />
Am 09. November fand im Haus der Industrie in Wien der 13. <strong>Österreich</strong>ische Journalistinnenkongress<br />
statt. „Alles ist möglich“ – so lautete der Titel der diesjährigen Veranstaltung. Ziel war es, Chancen<br />
für Frauen in der Medienbranche kritisch zu hinterfragen.<br />
Abonnieren sie<br />
seit Mai serviciert die Bso ihre Mitglieder und alle sportinteressierten<br />
mit einem e-Mail-Newsletter. Das online-tool bietet<br />
alle zeitgemäßen Web-Funktionen und ermöglicht den<br />
Leserinnen übersichtliche information über Neuerungen,<br />
Veranstaltungen und Wissenswertes. Anmeldungen zu Veranstaltungen<br />
können mit einem direkten Klick durchgeführt<br />
werden. Der Newsletter kann einfach weitergeleitet werden<br />
und die informationen somit noch mehr Menschen im sport<br />
zugänglich gemacht werden. registrieren sie sich gleich für<br />
den Newsletter auf www.bso.or.at/newsletter<br />
über sportlerinnen<br />
– etwa „Badenixen“,<br />
„ski-Beauty“,<br />
„tennis-pin-up“<br />
etc. – nach wie vor<br />
diskutieren muss.<br />
Umgekehrt ist es<br />
unvorstellbar, dass<br />
sportler in ers- Das Referentinnenteam: <strong>BSO</strong>-GS Mag.<br />
ter Linie in Bezug Barbara Spindler und ORF-Vertreterin-<br />
auf ihr Aussehen nen Mag. Dr. Gabi Jahn, Mag. Veronika<br />
kommentiert wer- Stampfl-Slupetzky und Mag. Daniela Soyden“.<br />
Allerdings ist kan (v.l.n.r)<br />
es auch wichtig,<br />
dass sportlerinnen über ein entsprechendes Medientraining<br />
verfügen. einerseits aus Gründen der selbstvermarktung,<br />
andererseits, weil sie öffentliche personen und damit repräsentativ<br />
für ihren Verband, ihren sport, ihr Land sind. Genau<br />
das muss daher als klare Anforderung des Berufsbildes von<br />
Profi-<strong>Sport</strong>lerinnen transportiert werden.<br />
den Bso e-Mail-Newsletter!<br />
<strong>Österreich</strong> sport 27
JUGEnDSPORT<br />
olympische Jugend-Fackel<br />
wird entzündet<br />
Die innsbruck<br />
2012 olympische<br />
Jugend-Fackel<br />
wird am 17. Dezember<br />
<strong>2011</strong> in<br />
Athen entzündet<br />
und von dort mit<br />
einem Flugzeug<br />
nach innsbruck<br />
transportiert. Anschließend<br />
wird<br />
sie zehn tage in<br />
der tiroler Landeshauptstadt<br />
ruhen,<br />
ehe sie am 27. Dezember <strong>2011</strong> ihre 18-tägige reise quer<br />
durch alle neun österreichischen Bundesländer startet und<br />
28 <strong>Österreich</strong> sport<br />
Begeisterung für die 1. olympischen<br />
Jugend-Winterspiele wecken wird.<br />
„olympische spiele sind für jeden<br />
sportler etwas ganz spezielles und<br />
Beeindruckendes. Der Fackellauf ist<br />
dabei immer ein ganz besonderes<br />
highlight und wenn das Feuer bei<br />
der eröffnungsfeier entzündet wird ist<br />
das ein echter Gänsehaut-Moment“, erklärt skisprung-Ass<br />
Gregor schlierenzauer, der als Botschafter des Jugendolympischen<br />
Fackellaufs fungiert. 65 Mal wird die Flamme<br />
auf ihrem Weg durch <strong>Österreich</strong> halt machen, ehe der oder<br />
die letzte der insgesamt 2.012 begeisterten Fackelläuferinnen<br />
das Jugend-olympische-Feuer bei der eröffnungsfeier<br />
am 13. Jänner 2012 entfachen und die 1. olympischen<br />
Jugend-Winterspiele so feierlich eröffnen wird.
Anzeige<br />
trainerinnenforum zum thema<br />
„Freizeitpädagogin“<br />
Am 15. oktober<br />
fand, wie gewohnt<br />
zu dieser Jahreszeit,<br />
das Bsotrainerinnenforum<br />
statt. Mehr als 70<br />
teilnehmerinnen<br />
ließen sich das<br />
thema „Freizeit- ASKÖ-GS Michael Mauerer, BMUKKpädagoge<br />
– Be- Referent Mag. Andreas Schatzl, Handballrufsmöglichkeit<br />
für Funktionärs-Legende Prof. Helmut König,<br />
trainerinnen, ins- <strong>BSO</strong>-Referent Mag. Martin Domes und „Fit<br />
truktorinnen und für <strong>Österreich</strong>“-GS Mag. Christian HalbÜbungsleiterinnen?“<br />
nicht entgewachs<br />
beim TrainerInnenforum <strong>2011</strong><br />
hen und fanden sich im spiegelsaal im haus des sports in<br />
Wien ein.<br />
Die Kommission<br />
hat auch dieses<br />
Jahr wieder tatkräftig<br />
genützt:<br />
einerseits wurden<br />
eigene, hochkarätigeVeranstaltungen<br />
organisiert,<br />
andererseits wur- Die <strong>BSO</strong>-Frauenkommission konnte auch<br />
de zusätzlich die <strong>2011</strong> einiges bewegen<br />
Möglichkeit wahrgenommen,<br />
an facheinschlägigen events anderer institutionen<br />
teilzunehmen. Das Ziel: Bewusstsein für die Anliegen<br />
und Forderungen von Frauen im sport schaffen und den<br />
Mehrwert einer ausgeglichenen partizipation von Frauen<br />
und Männern als sportlerinnen, trainerinnen und FunktionärInnen<br />
unterstreichen, von dem der gesamte <strong>Sport</strong> profi -<br />
tiert. Anfang september trafen sich die Mitglieder der Kommission<br />
im Burgenland für eine interne Klausur. Ziel: Den<br />
aktuellen status-Quo ausloten, die bisherigen erfolge seit<br />
kOMMISSIOnEn<br />
Mag. Andreas schatzl, Fachexperte für ganztägige schulformen<br />
im BMUKK, erläuterte dabei die Möglichkeiten für<br />
den sport, sich einzubringen. so soll es für trainerinnen,<br />
instruktorinnen und Übungsleiterinnen durch Anrechnungsverfahren<br />
besonders lukrativ sein, die Zusatzausbildung<br />
zum/zur „akademischen Freizeitpädagogin“ zu absolvieren.<br />
Für den <strong>Österreich</strong>ischen sport ist dies eine gute chance,<br />
<strong>Sport</strong> und Bewegung durch qualifi zierte Betreuung in die<br />
schulen zu bringen.<br />
Den Vortrag und die Unterlagen fi nden Sie natürlich auf:<br />
www.bso.or.at<br />
Bso-Kommission Frauen im sport<br />
der Neukonstitution 2008 zusammenfassen und zukünftige<br />
Aktivitäten planen sowie die strategie zur Zielerreichung<br />
schärfen.<br />
European Women and <strong>Sport</strong> Conference (EWS)<br />
<strong>2011</strong>: Landon calling<br />
Mitte september fand die eWs bereits zum zehnten Mal<br />
statt, heuer in Groß Britannien. Die Bso war bei dieser<br />
wichtigen Veranstaltung durch Mag. Anita steinberger vertreten;<br />
rosa Diketmüller (Universität Wien), Mitglied der<br />
Kommission „Frauen im sport“, gehörte ebenfalls zu den<br />
teilnehmerinnen. insgesamt 175 Vertreterinnen aus 32 Ländern<br />
nahmen an der 4-tägigen Konferenz teil. Als Vortragende<br />
konnten zahlreiche beeindruckende persönlichkeiten<br />
gewonnen werden, u. a. die eU Kommissarin für erziehung,<br />
Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend, die eNGso-präsidentin,<br />
Öpc-präsidentin Maria rauch-Kallat sowie sir philip<br />
craven, präsident des internationalen paralympischen<br />
committees. Die Zusammenfassung der wichtigsten ergebnisse<br />
erfolgte in Form einer Deklaration.<br />
<strong>Österreich</strong> sport 29
DachVERBÄnDE<br />
Mehr Bewegung für<br />
schülerinnen gefordert<br />
Die sportUNioN hat zahlreiche interessierte<br />
experten aus dem Bildungssektor<br />
und dem organisierten sport<br />
am 22. september in das parlament<br />
zu einer enquete „schule und sport“<br />
eingeladen. interessante Diskussionen<br />
und hochkarätige Vorträge zeigten<br />
in diesem Zusammenhang aktuelle<br />
herausforderungen im themenfeld<br />
Bildungssystem und Bewegung auf.<br />
Die studie „Get Fit Kid“ der Ärztlichen<br />
institutsleiterin des Landesklinikums<br />
Krems, oA Dr. Andrea podolsky, belegt,<br />
dass sich die Kinder, insbesondere<br />
Mädchen, zu wenig bewegen<br />
und fast 20 prozent der schülerinnen<br />
und schüler übergewichtig sind.<br />
Dir. Mag. Dr. Werner schwarz vom<br />
Bundesgymnasium Zehnergasse und<br />
auch prof. Mag. peter Zellmann vom<br />
institut für Freizeitforschung verdeutlichten<br />
in ihren Vorträgen, dass schule<br />
und sport sich innerhalb und außerhalb<br />
der Unterrichtseinheiten durchaus gut<br />
ergänzen. ein ausgewähltes Kooperationsprojekt<br />
des UNioN Judozentrums<br />
Mühlviertel und der sporthauptschule<br />
Niederwaldkirchen veranschaulichte,<br />
dass schule und sport sich auch jetzt<br />
schon vorbildlich vereinen lassen.<br />
Als gemeinsamer tenor der politiker<br />
und experten kann festgehalten werden:<br />
sport und Bewegung fördern<br />
die Gesundheit, erhöhen die Konzentrationsfähigkeit,<br />
führen zu deutlichen<br />
Kompetenzgewinnen und beeinfl ussen<br />
die kognitive, emotionale, soziale<br />
und motorische entwicklung der Kinder<br />
nachhaltig positiv.<br />
30 <strong>Österreich</strong> sport<br />
Die sportUNioN fordert als resultat<br />
der enquete vorrangig die tägliche<br />
Bewegungseinheit für unsere Kinder.<br />
Am Bildungsstandort (Kindergarten,<br />
Volksschule, weiterführende schulen)<br />
sind Kooperationsmodelle mit dem<br />
außerschulischen sport zu fördern,<br />
um eine fl ächendeckende Versorgung<br />
mit qualitätsgesicherten sport- und<br />
Bewegungsangeboten für die österreichischen<br />
schulen sicherzustellen.<br />
Die im schuljahr <strong>2011</strong>/2012 startenden<br />
neuen Formen der freiwilligen<br />
schulischen Freizeitbetreuung sollen<br />
unter einbeziehung der institutionellen<br />
Akteure des organisierten sports<br />
begleitend evaluiert werden. Dabei ist<br />
insbesondere auf die Akzeptanz und<br />
Attraktivität der Ausbildung zum Freizeitpädagogen,<br />
auf die Auswirkung<br />
der zusätzlichen Nachmittagsbetreuungsangebote,<br />
auf die Verfügbarkeit<br />
von Schulsportfl ächen für Vereine und<br />
auf die Auswirkung auf den trainingsbetrieb<br />
in den sportvereinen Wert zu<br />
legen. Zudem muss der sport ein<br />
zentrales element in allen Aus- und<br />
Fortbildungsangeboten von pädagoginnen<br />
sein.<br />
projekt Zugvo<br />
erfolgreich ab<br />
Das projekt „Zugvogel“ zählt heute mit<br />
zu den erfolgreichsten initiativen des<br />
Allgemeinen sportverbandes oberösterreich.<br />
seit dem projektstart 2004<br />
schnupperten bereits 15.000 Volksschüler<br />
am sport.<br />
Gegenwärtig werden vom „Basislager“<br />
AsVoÖ aus 68 Volksschulklassen in<br />
Vorarlberg, tirol, salzburg, in der steiermark<br />
und in oberösterreich bedient.<br />
„Die Nachfrage übersteigt allmählich<br />
unsere Kapazitäten“, so initiator und<br />
projektleiter Norbert hofer, „dass unser<br />
Angebot bei den Lehrerinnen und<br />
Lehrern, bei den eltern, besonders<br />
aber bei den Kindern so gut ankommt,<br />
hat uns alle positiv überrascht!“<br />
Die Alarmsignale der Ärzte – die<br />
Jugend verkümmert zusehends bei<br />
Fastfood, pc und tV, samt allen erdenklichen<br />
Neben- und Folgewirkungen<br />
– gaben den Ausschlag, hier aktiv<br />
zu werden. Wenn die Kinder nicht<br />
zum sport kommen, muss der sport<br />
zu den Kindern kommen, lautete das<br />
credo. Gesagt, getan: schule und<br />
sport, eltern und Kinder, pädagogen<br />
und trainer, sportmedizin und ernährungswissenschaft<br />
wurden an einen<br />
tisch gebracht und als ergebnis das<br />
projekt „Zugvogel“ vorgelegt.<br />
Wie schaut so ein Zugvogel-tag<br />
aus? „im sommer wie im Winter gehen<br />
wir ins Freie“, erläutert hofer, „auf<br />
die Wiese, in den Wald, zum Bach,<br />
zum see – in das stadion der Natur;<br />
hier gibt es neben Licht und Luft<br />
auch ideale trainingsbedingungen.“<br />
Kinder sind bekanntlich wissbegierig
gel:<br />
gehoben<br />
und neugierig, mit natürlichem Bewegungs-<br />
und entdeckungsdrang und<br />
wollen spielend sich selbst, die Anderen<br />
und die Welt entdecken – wenn<br />
man sie lässt...<br />
„Zugvogel“ legt diese in unserer Gesellschaft<br />
vernachlässigten elementaren<br />
Bedürfnisse der Kinder wieder frei.<br />
Kinder lernen sich zu bewegen, bekommen<br />
Körpergefühl, selbstvertrauen;<br />
lernen, sich etwas zuzutrauen, ihre<br />
Grenzen kennen und das Miteinander.<br />
Und sie lernen, dass Bewegung in der<br />
Natur, der sport, genau so wichtig ist<br />
wie die fi nale Jause beim Biobauern.<br />
„Denn dies alles ist für die körperliche<br />
und intellektuelle entwicklung unabdingbar<br />
und damit auch für die Zukunft<br />
unserer Gesellschaft“, schließt<br />
hofer.<br />
innovation: sport-<br />
studien zeigen auf: Lehrlinge haben<br />
häufi g Probleme mit dem Bewegungsapparat,<br />
jeder Dritte leidet an rückenschmerzen.<br />
Dennoch gab es lange<br />
Zeit keine Bewegungseinheiten im<br />
stundenplan der österreichischen Berufsschulen.<br />
Dieser thematik hat sich<br />
nun die AsKÖ angenommen und im<br />
rahmen eines pilotprojektes in salzburg<br />
eine initiative gesetzt, die dank<br />
Unterstützung des „Fonds Gesundes<br />
<strong>Österreich</strong>“, „Fit für <strong>Österreich</strong>“ und<br />
salzburgs Landeshauptfrau Burgstaller,<br />
durchgeführt wird. Ziel ist, sport als teil<br />
der Gesundheitsförderung in den Berufsschulen<br />
wieder zu verankern.<br />
AsKÖ-präsident peter Wittmann:<br />
„ich bin sehr stolz darauf, dass die<br />
AsKÖ so viel für die Gesundheit von<br />
<strong>Österreich</strong>s Lehrlingen tut. Mit unseren<br />
projekten zeigen wir, dass es in den Berufsschulen<br />
bereits gelungen ist, was<br />
auch für andere schulformen derzeit in<br />
Ausarbeitung ist: Die installierung von<br />
qualifi zierten Bewegungsbetreuern.“<br />
DachVERBÄnDE<br />
unterricht für Lehrlinge<br />
Die AsKÖ konnte durch dieses Vorzeigeprojekt<br />
nicht nur erreichen, dass<br />
durch eine Flexibilisierung des Lehrplanes<br />
Zeitfenster für Bewegungsstunden<br />
geschaffen wurden. Vielmehr werden<br />
an den Berufsschulen auch Lehrerinnen<br />
durch die AsKÖ zu rückentrainerinnen<br />
ausgebildet. Mit diesem Knowhow<br />
transfer sind die schulen in der<br />
Lage selbständig die Bewegungsstunden<br />
durchzuführen. Die AsKÖ muss<br />
nur mehr die sportwissenschaftliche<br />
eingangs- und enddiadgnostik, die<br />
sich als Analyse- und Motivationsinstrument<br />
bestens bewährte, und die<br />
Qualitätskontrolle durchführen. Die<br />
eigentliche Bewegungs- und Gesundheitsförderung<br />
passiert aber vor ort<br />
in der schule selbst. Damit sollten einer<br />
Bewegungsförderung im setting<br />
Berufsschule bereits alle Leistungen<br />
implementiert worden sein, die in anderen<br />
schulischen settings noch zur<br />
Diskussion stehen.<br />
<strong>Österreich</strong> sport 31
TaG DES SPORTS<br />
Tag des <strong>Sport</strong>s <strong>2011</strong><br />
Volles Zelt beim Bso-sportquiz<br />
Bei traumhaftem Wetter konnte die<br />
Bso den zahlreichen Besucherinnen<br />
und Besuchern das mittlerweile zum<br />
Klassiker avancierte Bso-sportquiz<br />
bieten. Unter der Moderation von hitradio<br />
Ö3-stimme Gustav Götz, lieferten<br />
sich die Kandidatinnen und Kandidaten<br />
packende Duelle um attraktive<br />
preise wie z. B. Vip-tickets für ein<br />
ÖFB-Länderspiel, eine handsignierte<br />
brandneue Biographie von thomas<br />
Geierspichler oder t-shirts mit Unterschriften<br />
der Volleyballer und Faustballer.<br />
Auch dieses Jahr entwickelte sich<br />
wieder ein regelrechter Ansturm auf die<br />
Bso Goodie Bags, die mit nützlichen<br />
informationen und sportlich-unterhaltsamer<br />
Lektüre gefüllt waren. Außerdem<br />
wurden Bso-präsident Wittmann<br />
und Generalsekretärin spindler die<br />
ehre zuteil, <strong>Österreich</strong>s erfolgreiche<br />
sportlerinnen und sportler zu ehren.<br />
so war auch der 11. tag des sports<br />
ein großartiger erfolg und konnte mit<br />
der Vielfalt, die der sport zu bieten hat,<br />
viele Menschen begeistern.<br />
32 <strong>Österreich</strong> sport
TaG DES SPORTS<br />
<strong>Österreich</strong> sport 33<br />
© Zolles/Martin steiger
SERVIcE<br />
Vom Lehrwart zum instruktor<br />
Die österreichischenBundessportakademien<br />
haben den<br />
Auftrag, personen<br />
zu qualifi zieren, die für den Spitzen-, Nachwuchs- und Breitensport<br />
befähigt sind, Bewegungs- und trainingsprogramme<br />
zu gestalten.<br />
Das Ausbildungsanbot erstreckt sich dabei vom/von der<br />
Übungsleiterin bis hin zum/zur Diplomtrainerin. Absolviert<br />
man sämtliche aufeinander aufbauenden und inhaltlich abgestimmten<br />
Ausbildungsschritte, dauert die Ausbildung an<br />
den Bundessportakademien (ohne Übungsleiterin) max. 5<br />
semester. seit über 40 Jahren wird als erste staatliche Ausbildungsstufe<br />
der/die „Lehrwartin“ angeboten. Der Begriff<br />
„Lehrwartin“ hat sich in <strong>Österreich</strong> etabliert und wird auch<br />
mit einer spezifi schen sportlichen Tätigkeit in Verbindung<br />
gebracht. im europäischen bzw. internationalen Vergleich<br />
ist dieser Begriff jedoch unüblich und zeigt keine Affi nität<br />
zum sport.<br />
34 <strong>Österreich</strong> sport<br />
Nach einem längerenDiskussionsprozess<br />
haben<br />
sich die Bundessportakademien<br />
entschieden,<br />
die Bezeichnung<br />
„instruktorin bzw.<br />
instruktor“ für die<br />
Absolvierung der ersten staatlichen Ausbildungsstufe einzuführen.<br />
Diese Bezeichnung ist international üblich und wird<br />
leichter eine Affi nität zum <strong>Sport</strong> zugeschrieben. Es wird nun<br />
in Zukunft Aufgabe der Bundessportakademien und der<br />
Verbände sein, diesen Wechsel in der Namensgebung in<br />
den Ausbildungen und dem Verbandsleben zu platzieren.<br />
Die Namensänderung wurde auch zum Anlass genommen,<br />
den diesbezüglich am häufi gsten verwendeten Standardlehrplan<br />
(c.1) zu modernisieren und den aktuellen Bedürfnissen<br />
der Verbände sowie den rahmenbedingungen<br />
neuer Ausbildungskonzepte anzupassen:
Anzeige<br />
• InstruktorInnenausbildungen<br />
die nach dem<br />
Lehrplan c.1<br />
durchgeführt<br />
werden, werden<br />
in Zukunft<br />
mindestens 150<br />
Unterrichtseinheiten<br />
aufweisen.<br />
• Der Bereich Ethik im <strong>Sport</strong> wird nun schon bei den Instruktorinnenausbildungen<br />
eingeführt.<br />
• Als weiteren Schwerpunkt bieten die Ausbildungen auf Instruktorinnenniveau<br />
eine einführung in den themenkreis<br />
Kommunikation an.<br />
• Den aktuellen Entwicklungen Rechnung tragend ist als<br />
neues Unterrichtsfach „Anti-Doping“ aufgenommen worden,<br />
wo es eine sehr enge Zusammenarbeit mit der NADA<br />
gibt.<br />
• Die praktisch-methodischen Übungen werden mit mehr<br />
stunden als bisher berücksichtigt, was eine Aufwertung<br />
der praxisorientierten Ausbildungsteile bedeutet. Diese<br />
Änderung erfolgt vor dem hintergrund, dass instruktorinnen<br />
und instruktoren in Vereinen vorrangig besonders im<br />
Nachwuchssport, im Nachwuchsleistungssport und im<br />
Breitensport zum einsatz gelangen.<br />
• Der Gegenstand „Seminar für Fachfragen“ wurde ausgeweitet.<br />
somit kann auf die jeweiligen speziellen Anliegen<br />
einzelner sportarten intensiver eingegangen werden. Die<br />
detaillierte erstellung der Ausbildungskonzepte erfolgt in<br />
enger Absprache mit den jeweiligen Fachverbänden.<br />
• Ein besonderes Augenmerk wird auch vermehrt auf die<br />
einbindung computergestützter Lernverfahren („blended<br />
learning“) über die Lernplattform („sportraum“) der Bundessportakademien<br />
gelegt.<br />
• In der InstruktorInnenausbildung wird kein allgemeiner<br />
Grundkurs in „erster hilfe“ mehr angeboten, sondern es<br />
wird auf die spezifi schen Verletzungsmuster bzw. Verletzungsprophylaxe<br />
der jeweiligen sportart Bedacht genommen.<br />
Für den Abschluss als instruktorin/instruktor ist<br />
eine Grundausbildung in erster hilfe bei einer anerkannten<br />
rettungsorganisation Voraussetzung. Diese Ausbildung<br />
darf nicht älter als 5 Jahre sein, sonst muss ein Auffrischungskurs<br />
nachgewiesen werden, bzw. wird ein Auffrischungskurs<br />
über die teilrechtsfähigen einrichtungen an<br />
den Bundessportakademien angeboten.<br />
in den kommenden Jahren werden auch alle anderen Lehrpläne<br />
die an den Bundessportakademien Gültigkeit besit-<br />
SERVIcE<br />
zen, den bildungspolitischen Forderungen entsprechend,<br />
nach der die aus der Ausbildung erwachsenden Kompetenzen<br />
im Mittelpunkt der Lehrplankonstruktion stehen müssen,<br />
überarbeitet.<br />
Mit diesen Änderungen in der Lehrplangestaltung möchten<br />
die Bundessportakademien auch weiterhin ihren Beitrag<br />
dafür leisten, qualitativ hochwertig ausgebildete Betreuung<br />
im sport sicherzustellen. Weiterführende informationen auf<br />
www.bspa.at<br />
Text von Dir. Prof. Mag. Alfred Wagner, Bundessportakademie Innsbruck<br />
<strong>Österreich</strong> sport 35<br />
Anzeige
36 <strong>Österreich</strong> sport